Nachteule
von Ingrid Noll
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Erscheinungstermin 20.08.2025 | Archivierungsdatum 26.11.2025
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Zum Inhalt
Luisa, 15, als Baby aus Peru adoptiert, wächst behütet in einem wohlhabenden Elternhaus auf. Sie hat eine besondere Fähigkeit: Luisa kann im Dunkeln sehen. Als sie im nahen Wald einen jungen...
Verfügbare Ausgaben
| AUSGABE | Anderes Format |
| ISBN | 9783257073492 |
| PREIS | 26,00 € (EUR) |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Martina G, Buchhändler*in
"Nachteule" ist ein spannender Roman, der typisch für Ingrid Nolls unverwechselbaren Stil ist. Noll schafft es meisterhaft, ihre Geschichten mit einem feinen Gespür für dunklen Humor und überraschende Wendungen zu erzählen. Ihr Schreibstil ist angenehm leicht und flüssig, was das Lesen zu einem echten Vergnügen macht – man kann kaum mehr aus der Hand legen.
Besonders auffällig sind die sonderbaren Frauenfiguren, die Noll in ihren Romanen oft zum Leben erweckt. In "Nachteule" begegnet man wieder solchen faszinierenden Charakteren, die mit ihrer Eigenart und ihren manchmal skurrilen Zügen die Handlung prägen. Diese Frauen sind vielschichtig, manchmal mysteriös, aber stets glaubwürdig und interessant gestaltet.
Insgesamt ist "Nachteule" ein unterhaltsamer Krimi, der durch Nolls typischen Stil, die ungewöhnlichen Figuren und die leichte Lesbarkeit besticht. Für Fans von cleveren, humorvollen und etwas ungewöhnlichen Geschichten ist dieses Buch definitiv eine Empfehlung!
Bibliothekar*in 1498883
Luisa, 15, als Baby aus Peru adoptiert, wächst behütet in einem wohlhabenden Elternhaus auf. Sie hat eine besondere Fähigkeit: Luisa kann im Dunkeln sehen. Als sie im nahen Wald einen jungen Obdachlosen entdeckt, schließt sie ihn ins Herz. Tim lässt sich von ihr versorgen und sogar verstecken, denn er hat allen Grund, unsichtbar zu bleiben. Durch Luisas Gabe wird sie zur Komplizin und gerät in ein Netz aus Lügen und Verbrechen, das sich immer enger zuzieht.
Rezensent*in 596528
Ein junges Mädchen mit kriminellem Potenzial
Die 15jährige Luisa stammt aus Peru und wurde von einem deutschen Ehepaar adoptiert. In ihrer Schulklasse ist sie nicht sehr beliebt, denn sie gilt als Streberin und Klugscheißerin. Luisa verfügt über eine Gabe, die sehr ungewöhnlich ist: Sie kann im Dunkeln sehen. Aufgrund dieser Gabe passieren ihr seltsame Dinge. Ein junger Obdachloser, vermutlich ein Krimineller, nistet sich bei Luisa in der Sauna ein und überredet sie immer wieder, ihn mit Essen und anderen Dingen zu versorgen. Da Luisa heimlich in den jungen Mann verliebt ist, kann sie ihm nichts abschlagen und gerät selbst in den Strudel krimineller Ereignisse ...
Ingrid Nolls neuester Krimi liest sich gewohnt flüssig und unterhaltsam. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und interessante Überschriften. Luisa ähnelt trotz ihres jungen Alters den üblichen Noll-Protagonistinnen. Sie ist clever und gewitzt. Auch ihre Eltern sind recht interessante Charaktere, auch wenn sie keinen Schimmer haben, was ihre Tochter da eigentlich treibt.
Das Spannende an diesem Roman ist, dass Luisa, die eigentlich Sozialarbeiterin werden will, um straffällige Menschen zu resozialisieren, praktisch ohne Gewissensbisse auf die andere Seite überwechselt und selbst Dinge tut, die nicht astrein sind.
Wie in jedem ihrer Bücher schreibt Ingrid Noll in einer etwas antiquierten, doch schönen und anspruchsvollen Sprache. Leider mutet es etwas merkwürdig an, wenn eine 15jährige so hochgestochen spricht, noch seltsamer ist es, wenn die Sätze ihrer Mitschüler mit dem Gießkannenprinzip mit englischen Begriffen gespickt sind, die in ihrer Fülle sehr übertrieben und unnatürlich wirken.
Das Ende des Krimis kam mir etwas zu abrupt und unmotiviert, aber alles in allem bot das Buch wieder gute Unterhaltung.
Zwischen Fürsorge und Gefahr
Ein leiser Roman mit dunklen Zwischentönen
Ingrid Nolls Roman "Nachteule" erzählt die Geschichte der 15-jährigen Luisa, die aus Peru stammt und in einem wohlhabenden deutschen Haushalt aufwächst. Sie besitzt eine ungewöhnliche Fähigkeit – sie kann im Dunkeln sehen. Diese Gabe bleibt jedoch nicht im Mittelpunkt, sondern bildet den Hintergrund für eine vielschichtige, ruhig erzählte, aber dennoch spannende Geschichte.
Eines Tages trifft Luisa im Wald auf Tim, einen obdachlosen Jungen. Zwischen ihnen entwickelt sich eine stille Verbindung, die zunehmend ernster und gefährlicher wird. Aus einer guten Absicht heraus verstrickt sich Luisa nach und nach in Lügen und moralisch fragwürdige Entscheidungen.
Der Schreibstil von Ingrid Noll ist wie gewohnt klar, schnörkellos und dabei oft leicht ironisch. Sie schafft es, mit einfacher Sprache eine beklemmende Atmosphäre aufzubauen, ohne dabei übertrieben dramatisch zu wirken. Besonders eindrucksvoll ist der Kontrast zwischen Luisas geordnetem Zuhause und Tims schwieriger Lebensrealität. Diese Gegenüberstellung macht die Geschichte lebendig und gibt ihr Tiefe.
Die Figuren wirken glaubwürdig, besonders Luisa, die zwischen jugendlicher Unschuld und wachsender Verantwortung schwankt. Auch wenn man nicht jede ihrer Entscheidungen nachvollziehen kann, bleibt sie als Figur interessant und vielschichtig. Tim bleibt geheimnisvoll, aber nicht klischeehaft.
"Nachteule" ist kein klassischer Krimi, sondern eher ein leises Kammerspiel mit psychologischen Zwischentönen. Es geht nicht um große Verbrechen, sondern um kleine Schritte, die aus Fürsorge oder Naivität heraus in gefährliches Terrain führen.
Insgesamt handelt es sich um einen ruhig erzählten, aber fesselnden Roman über Vertrauen, Verantwortung und die Frage, wie weit man für einen anderen Menschen gehen würde. Wer Ingrid Nolls Stil kennt, wird auch hier nicht enttäuscht – und wer ihn noch nicht kennt, bekommt mit diesem Buch einen guten Einstieg.
4 Sterne und eine Leseempfehlung.
Bibliothekar*in 1000351
Luisa, 15 aus Peru adoptiert kann im Dunklen sehen. Dies könnte der Start für eine spannende Geschichte sein, die es so noch nicht gab. Auch als sie zufällig Tim, einen Obdachlosen jungen Mann trifft, der ihre Fähigkeiten versucht auf unschöne Weise zu nutzen. Leider fehlt es der Geschichte an dem nötigen Schwung. Eine nette Erzählung, die sich schnell durchlesen lässt.
Ingrid Nolls neuestes Buch, eine Mischung aus Roman und Krimi, handelt von einem adoptierten Mädchen, das im Dunkeln sehen kann und in einer wohlbehüteten Familie aufwächst. Eines Tages entdeckt sie einen Obdachlosen und freundet sich mit ihm an. Plötzlich verschwindet der Freund, und es geschieht ein Mord. Das Buch ist flüssig geschrieben und spannend aufgebaut.
Wieder großartig! Ingrid Noll ist eine meisterhafte Erzählerin, die es versteht, allerlei Schabernack mit ihren Figuren anzustellen.
Michelle N, Buchhändler*in
„Nachteule“ ist eine spannende Geschichte über Freundschaft und ein aus dem Ruder laufendes Verbrechen. Ironisch erzählt und voller skurriler Charaktere, aber mit wunderschönem Verlauf.
Chapeau, Frau Noll!
Mit 90 Jahren so eine einfühlsame, fesselnde Geschichte auf die Beine zu stellen!
Innerhalb kürzester Zeit habe ich das Buch gelesen gehabt, konnte mich in Luisa einfühlen und hatte Verständnis für ihre Nöte. Das Ende kam etwas überraschend und nicht ganz zufrieden stellend. Aber das gehört zum Leben!
Barbara H, Buchhändler*in
Ein spannendes Buch in typischer Noll Manier. Die Protagonistin wird raffiniert zu einer Mittäterin manipuliert und schafft es trotzdem, unsichtbar zu bleiben.
Buchhändler*in 1106554
Ein echter pageturner. Was Romane der mittlerweile 90-jährigen (!!!) Autorin so irritierend wie anziehend macht, ist die Sympathie der Erzählerin für die Mörder. Hier ist es ein 15jähriges behütetes und intelligentes Mädchen, das sich von einem obdachlosen Gauner um den Finger wickeln lässt, obwohl sie genau versteht, dass er sie belügt und benutzt. Auch dass er mit ihren Gefühlen spielt, erkennt sie genau, kann aber doch nicht von ihm lassen. Als er am Ende in einer Sackgasse steckt und sie weiß, dass er Menschenleben auf dem Gewissen hat, hilft sie ihm beim Suizid. Und das mit dem Berufswunsch Sozialarbeiterin im Hinterkopf, aus dem später Psychaterin wird!!! - Sehr gut gefallen hat mir die Idee, dass die Heldin die Gabe hat, im Dunkeln sehen zu können. Diese Eigenschaft dient aber nur dazu, die Handlung in Gang zu bringen. Da hätte ich mir noch weitere Überraschungen erhofft! - Und was will uns die Autorin mit diesem Roman sagen? Selbst schlaue Leute können liebesblind sein? Harmlos wirkende Menschen können zu Mördern werden? Ja, und vielleicht auch, dass ein besonderes Talent mit besonderer Verantwortung einhergeht.
Drei Gründe, warum dieses Buch lesenswert ist:
1. Die leicht verklemmte Luisa, die ihren Platz im Leben sucht, und ihre Mutter, die für absolut jede Situation das passende Sprichwort parat hat, sind einfach großartig.
2. Die Geschichte ist eine geniale Mischung aus Krimi und Familienroman, urkomisch und spannend bis zum Schluss.
3. Amüsant, bitterböse und unterhaltsam erzählt von der großartigen Ingrid Noll.
Die in einer deutschen Vorzeigefamilie aufgewachsene aus Peru stammende Luisa hat eine außergewöhnliche Fähigkeit: sie kann im Dunkeln sehen wie eine Eule. Doch diese vor der Außenwelt geheim gehaltene Fähigkeit bringt die 15jährige in arge Schwierigkeiten…
Sie kann es immer noch! Selbst mit fast 90 Jahren gelingt es der Grand Dame der gehobenen deutschen Kriminalliteratur mühelos, einen mit feinem Humor gewürzten Roman zu kreieren, der auf wunderbar skurrile Weise unterhält. Bevölkert von gewohnt faszinierenden und ungewöhnlichen Charakteren, spielt diese Geschichte gekonnt mit Klischees und schafft spielend die Balance zwischen Spannung, Tragik und sanfter Komik. Da verzeiht man der Autorin auch leichten Herzens die doch etwas gewollt „cool“ und modern wirkenden Dialoge zwischen ihren Teenager-ProtagonistInnen.
Marie-Luise G, Buchhändler*in
Ingrid Noll wie ich sie mag! Eine ausgefallene Geschichte und eine etwas skurrile Protagonistin, die den Leser an ihrem Denken und ihrer Sichtweise teilnehmen lässt. Wie oft ich während des Lesens gedacht habe, oh nein, das kann sie doch jetzt nicht wirklich tun!!!!
Aber sie macht es!!!! Und am Ende….. Nein, das verrate ich nicht, aber es war für mich stimmig. Aber ein bisschen Verwunderung bleibt doch.
Bibliothekar*in 1846417
Die "Nachteule" ist ein sehr verdeckt geschriebener, unheimlich witziger und unterhaltsamer Krimi, der am Schluss eine überraschende Betroffenheit erzeugt und sich dadurch noch mehr einbrennt. Unvergessen die Szene mit dem Hund der Nachbarin, der nachts eingefangen wurde, als er... so klasse!
Es war mein erstes Buch von Ingrid Noll, und nach diesem bestimmt nicht das letzte!
Cornelia L, Beschäftigte*r in der Buchbranche
Ingrid Nolls neuester Krimi liest sich gewohnt flüssig und unterhaltsam. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und interessante Überschriften. Luisa ähnelt trotz ihres jungen Alters den üblichen Noll-Protagonistinnen. Absolute Empfehlung!!
Anja N, Buchhändler*in
Nachteule
von Ingrid Noll
Ingrid Noll ist einfach genial. Ich liebe ihre Art, ihre Sprache und den Krimi der immer durch die Hintertür kommt.
So auch hier wieder:
Luisa 15 Jahre bisher sehr behütet aufgewachsen gerät zu Beginn ungewollt in Situationen die sie mit der Zeit immer mehr faszinieren.
Aufgrund ihrer Inselbegabung - nachts besser sehen zu können als üblich - trifft sie in den Abendstunden auf einen Obdachlosen, der ihren Alltag ganz schön durcheinander bringt. Tim zieht sie in seinen Bann und weckt Neigungen in ihr, die ihr bis dahin unvorstellbar waren.
Die sprachliche Mischung aus alten Sprichwörtern und aktueller Jugendsprache mag der ein oder anderen zu gewollt erscheinen, ich fand es klasse. Frau Nolls Ausdrucksweise hat mich schon immer begeistert!
Maria H, Rezensent*in
Luisa, ein fünfzehnjähriges Mädchen wurde als Baby, das in Peru geboren ist, adoptiert. Sie wächst wohlbehütet als Einzelkind bei ihren Adoptiveltern in Deutschland auf. Sie hat die besondere Fähigkeit im Dunkeln sehen zu können. Auf ihren abendlichen Touren durch den Wald entdeckt sie einen jungen Obdachlosen, der ihr Mitleid erweckt. Dieser lässt sich von ihr versorgen und nutzt ihre jugendliche Naivität für kriminelle Zwecke. Luisa gerät immer mehr in Zwiespalt, denn ihre Eltern dürfen von ihrem Kontakt nichts wissen. Die Lage spitzt sich immer mehr zu und auch in der Ehe ihrer Eltern kriselt es.
Der Roman ist sehr gut zu lesen.
Alexandra S, Buchhändler*in
Wir tauchen ein in die Welt von Luisa, die als Baby aus Peru adoptiert wurde und in einem wohlbehüteten Elternhaus aufwächst. Sie hat die Gabe, im Dunkeln sehen zu können. Als sie eines Nachts einem kriminellen jungen Mann begegnet und ihm Hilfe anbietet, verändert das ihr Leben von Grund auf und verleitet sie sogar dazu, Dinge zu tun, die vorher weit außerhalb ihrer Vorstellungen waren. Eine originelle Geschichte mit perfekt charakterisierten Figuren, in der sich Abgründe auftun, die so gar nicht zu der einst perfekten Fassade der Familie passen wollen. Ein Krimi, der sich leicht und schnell lesen lässt, geeignet für entspannte Stunden.
Insa B, Buchhändler*in
Eine interessante Sammlung von Sprichwörtern. Luisas Mutter kennt sie definitiv alle und Ingrid Noll hat sie gekonnt in ihrem Roman eingebaut. Die Todessehnsucht von Tim am Ende fand ich ein wenig unglaubwürdig. Trotzdem ein spannendes, gut lesbares Buch.
Buchhändler*in 432254
Ich sage dazu nur - einfach hervorragend von der ersten bis zu letzten Seite - die Autorin begeistert mich immer wieder - auf jeden Fall ein Lesemuss für alle Fans.
Irmi P, Buchhändler*in
Die grande Dame der hinterhältigen, schwarzhumorigen Romane schreibt nach wie vor sehr fleißig, man spürt aber, dass sie mit ihren 90 Jahren doch schon sehr milde geworden ist. Nette Geschichte...
Andrea S, Buchhändler*in
Was genau hat Ingrid Noll da geschrieben... ein richtiger Krimi ist es, trotz Mord, nicht. Eine coming-of-age Geschichte? Ein Buch über Freundschaft und Loyalität? Über unterschwelligen Alltagsrassismus? Über eine vordergründig intakte Familie, bei der aber doch einiges im Argen liegt?
Auf jeden Fall ist es eine spannende Geschichte über Luisa, die im Dunkeln sehen kann und so den Obdachlosen Tim im Wald erspäht und sich seiner annimmt. Auch, wenn ich beim Lesen oft den Wunsch hatte, ihr zuzurufen "Nein, tu's nicht" , konnte ich ihr Handeln auch nachvollziehen. Und so ist dieser Roman wohl auch ein Buch darüber, was wir bereit sind zu tun für das Gefühl von Freundschaft und Nähe.
Ich finde es faszinierend, wie genau die fast 90jährige Autorin sich in die 16jährige Luisa hineinversetzen kann und wie unglaublich echt das alles wirkt. Ein wunderbarer kleiner Roman, der mich bestens unterhalten hat und der auf seine ganz eigene Art eine Spannung erzeugt hat, die mich das Buch in einem Rutsch durchlesen ließ.
Das kleine Feine…
… im großen Ganzen
Die 15jährige Luisa wächst behütet bei liebevollen Eltern in einer gutsituierten Umgebung auf. Als Baby wurde sie adoptiert und mit ihren peruanischen Wurzeln unterscheidet sie sich optisch von ihren Eltern, denen sie sich aber sonst sehr nahe fühlt. Mitten in der Pubertät, auf der Schwelle zum Erwachsenwerden und mit der geheimnisvollen Gabe, im Dunkeln sehen zu können, durchleuchtet Luisa nicht nur die Geheimnisse der Nacht…
Mit kriminalistischem Geschick, Wortwitz und Situationskomik entwirft Ingrid ein eindringliches Porträt einer jungen Frau, die ihren Platz im Leben sucht. Geborgen im sicheren Heim und dennoch neugierig auf ihre peruanischen Wurzeln entspannt eine zarte Coming-of-Age-Geschichte, in der Noll ihrer sensiblen Heldin buchstäblich die Augen öffnet, um die dunklen Seiten des Lebens kennenzulernen - in der Hoffnung, diese zu durchschauen. Und während Luisa versucht, sich scheuen Kreaturen anzunähern, die lieber unter sich bleiben möchten, begegnet ihr Tim, der sich mit fragwürdigen Abdichten in ihr Leben und ihre sichere Geborgenheit drängt. Als wäre das noch nicht genug, beginnt auch die heile Fassade von Luisas Familienleben zu bröckeln. Zunehmend entwurzelt sucht ein junges Mädchen Halt und wird unfreiwillig schneller erwachsen, als ihr lieb ist.
Die zarte Heldin entwirrt die Dunkelheit, lernt von Kapitel zu Kapitel mehr über das Leben und ihre Mitmenschen - dabei vor allem über sich selbst - und das nichts so ist, wie es scheint. Langsam, aber sicher erkennt Luisa, dass es nicht auf hell oder dunkel ankommt, auf richtig oder falsch; sie lernt, mit den Grautöne zu leben.
Wichtige Themen, innovativ umgesetzt: Die ewige Frage nach richtig oder falsch, nach Schuld und Unschuld, dem Umgang mit (offengelegten) Geheimnissen und die Unsicherheiten auf den ersten Schritten zum eigenen Weg. Ein liebevoller, nachdenklich stimmender Roman mit kriminalistischen Elementen, die eine gewissen Spannung aufrecht erhalten, der mir in Erinnerung bleiben wird!
Simone S, Buchhändler*in
Story an sich gut, aber sprachlich sehr brav und blass. Figur des Mädchens so geschrieben, wie eine ältere Dame denkt, dass junge Mädchen sind. Eher enttäuschend für Ingrid Noll.
Luisa war schon immer anders als ihre Mitschülerinnen. Als Adoptivkind aus Südamerika kennt sie die exotische Wirkung ihres Aussehens, aber auch ihre guten Noten und ihr Fleiß machen es ihr in der Schule schwer, Anschluß zu finden. Am liebsten beobachtet sie Wildtiere im nahegelegenen Wald. Ihre Eltern sind allerdings alarmiert, als Luisa eines Abends behauptet, einen Mann im stockdunklen Garten zu erkennen. Überzeugt, das seine Tochter sich irrt, schaltet der Vater das Flutlicht ein und es steht tatsächlich jemand neben dem Kirschbaum. Bei einem ihrer Streifzügen durch den Wald entdeckt sie eines Tages den jungen Obdachlosen Tim und freundet sich mit ihm an. Erst als er mit ihrer Hilfe aus dem Haus der Nachbarin Zigaretten stiehlt und Luisas Handy mitnimmt, fragt sie sich, ob er wirklich so harmlos ist, wie anfänglich von ihr angenommen...
Ingrid Noll versteht es exzellent, naiven Charakteren Ausdrucksstärke zu verleihen. Sie wachsen mit den steigenden Herausforderungen und wissen sich trotz aller Widrigkeiten stets selbst zu helfen. Subtiler Krimi mit allerlei Überraschungen!
Buchhändler*in 1587298
Mein erstes Buch von Ingrid Noll. Ich mag den Schreibstil. Die Geschichte war toll. Ein 15 jähriges Mädchen das Guten tun will, auch so handelt und am Schluss doch ein schlechtes Gewissen hat und damit leben muss. Der Vater der nicht den Mut hat offen zu sagen das es. Mist gebaut hat. Und eine Ehefrau die immer eine passende Redewendung hat und es am Schluss doch besser weiss als ihr Mann.. Und ein Mord so neben bei. Kann es nur weiter empfehlen.
Leona B, Buchhändler*in
Wer einen ihrer Krimis erwartet - mit schwarzem Humor und pointierten Figuren - liegt falsch. Es ist eine ganz neue Art von Roman, die man von ihr kennenlernt. Es ist erstaunlich, wie sie sich in die junge 15-jährige Luisa hineinfühlt und zeigt auch, dass sich nicht ganz so viel zwischen ihrer Generation und der heutigen geändert hat. Wobei Luisa aber auch in einem sehr konservativem Haushalt aufwächst.
Leider ist das Buch viel zu schnell zu Ende. Es hätte gerne noch ein paar Seiten dicker sein dürfen. Ich kann es vollumfänglich - auch Noll-Fans - weiterempfehlen.
Bürgerliche Spießigkeit trifft Abgrund
Luise verstrickt sich – ausgerechnet durch ihre vermeintliche Superkraft – immer tiefer in Lügen, Widersprüche und Kriminalität.
Eine schicksalhafte Bekanntschaft verwandelt sie von der Musterschülerin zur Komplizin. Ihre Motive schwanken zwischen Hilfsbereitschaft, Verliebtheit und Aufbegehren. Doch nicht nur Luisas Leben gerät zusehends aus den Fugen.
Ingrid Noll erzählt gewohnt pointiert, wie hinter bürgerlicher Fassade Abgründe lauern – und führt ihre Figuren in eine radikale Umkehr aller verinnerlichten Grundsätze.
Ursula P, Buchhändler*in
Ich liebe den bösen Humor von Ingrid Noll und habe nach langer Zeit mal wieder mit Begeisterung ein Buch von ihr gelesen.
Die 15-jährige Luisa wurde als Baby aus Peru adoptiert. Ihr Vater hat eine eigene Firma, so dass ihre Mutter zu Hause bleiben und sich um sie kümmern kann. Luisa hat eine besondere Begabung, von der sie niemandem außerhalb ihres Elternhauses erzählt, sie kann im Dunkeln sehen, zwar keine Farben aber das findet sie OK. Eines Abends trifft sie Tim, einen jungen Obdachlosen, der sich im Wald versteckt. Sie weiß zwar nicht warum aber sie hilft ihm trotzdem und versorgt ihn mit allem was er braucht.
Natalie B, Buchhändler*in
Luisa ist 15 Jahre alt und besitzt eine besondere Gabe: sie kann im Dunkeln sehen. Auf einer ihrer nächtlichen Streifzüge durch den Wald entdeckt sie Tim, einen Obdachlosen. Sie schließt ihn in ihr Herz, versorgt in mit Verpflegung, lässt ihn in ihrem Elternhaus übernachten bis nach und nach ans Licht kommt, dass Tim ein Gesichter Verbrecher ist.
Einfach bewundernswert, was für Geschichten die 90-jährige Ingrid Noll noch zu Buche bringt. Eine amüsante, rätselhafte Geschichte ganz im Stile Ingrid Nolls.
Buchhändler*in 405648
Ingrid Noll ist schon cool. Seit vielen Jahren schreibt sie Bücher, die auf den Bestsellerlisten landen. Ich habe sie nicht alle gelesen, aber viele. Unterhaltsam waren sie alle. Zu gern lässt sie ihre Figuren in Situationen schlittern, die besondere Maßnahmen nach sich ziehen. Und meistens gibt es dabei Tote.
Ob dies auch in „Nachteule“ zutrifft, werde ich nicht verraten. Aber auch ihre Heldin Luisa, gerade einmal 15 Jahre alt und als peruanisches Kind von deutschen Eltern adoptiert, gerät in eine Schieflage. Da sie die Fähigkeit besitzt, im Dunkeln sehen zu können, entdeckt sie nachts im Wald einen jungen obdachlosen Mann und verliebt sich ihn. Sie kann gar nicht anders, als sich um ihn zu kümmern. Doch besagter Tim benutzt Luisa für seine Zwecke, und die sind alles andere als ehrenwert.
Die fast 90-jährige Ingrid Noll schafft es mühelos, sich empathisch in die 15-jährige Luisa einzufühlen. Das Mädchen ist eine Außenseiterin und fühlt sich nun von Tim beachtet und ernstgenommen. Kein Wunder, dass sie alle Hebel in Bewegung setzt, um ihm zu helfen. Ihre Naivität ist manchmal kaum auszuhalten und doch glaubwürdig. Immer weiter schlittert sie in Tims Machenschaften hinein, und verlässt die gut behütete und gut situierte Welt aus der sie kommt.
Es gibt viele Twists und stets ist man ganz nahe an Luisa dran, die als Ich-Erzählerin fungiert. Ich habe „Nachteule“ sehr gerne gelesen. Was mir besonders gefallen hat, war die Kurzweile. Hier ist kein Satz zuviel und auch keiner zu wenig. Die Emotionen schlagen beim Lesen Wellen. Das Ende ist überraschend und ein echter Knaller. Große Empfehlung für alle, die es unblutig, spannend und emotional mögen.
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Regina J, Buchhändler*in
Liebes Team!
Eine hervorragende Geschichte, spannend und gefühlsvoll geschrieben und gut beschriebene Charaktere!
Zuerst hatte ich mich auf Grund des Titels auf eine Naturgeschichte eingestellt. Zu meiner Überraschung las es sich wie ein Krimi. Ich mag Ingrid Nolls Fomulierungen von Gefühlen und der Gedankenwelt der Hauptfiguren.
Der Schluss war nicht ganz nach meinem Geschmack. Schade, ich hätte mir ein anderes Ende erwartet.
Trotzdem habe ich das Buch bereits mehrmals verkauft und beworben.
Buchhändler*in 1167849
Ingrid Noll kann es einfach. Spannend und emotional bis zur letzten Seite, trotzdem unblutig! Es ist erstaunlich, wie die 90jährige Autorin es schafft, sich so in ein 15 jähriges Mädchen einzufühlen und die Abgründe, die sich in den meisten Menschen befinden, aufzuzeigen. Lesenswert!
Barbara P, Buchhändler*in
Auch mit 90 Jahren gelingt es Ingrid Noll mich immer wieder mit originellen Frauenfiguren zu überraschen, für die eigene Regeln zu gelten scheinen und die mit Leichtigkeit und ohne schlechtem Gewissen die Grenzen des Legalen überschreiten.
Luisa ist 15. Sie wurde als Baby aus Peru adoptiert und passt optisch gar nicht zu ihren Eltern. Und sie hat eine Gabe, von der niemand etwas wissen darf: sie kann im Dunkeln sehen. Als sie im nahen Wald einen jungen Obdachlosen kennenlernt, schließt sie ihn ins Herz und ist nur allzu gerne bereit für ihn alle Regeln zu brechen. Als sie ihm auch ihre Gabe verrät, gerät sie immer tiefer in ein Netz aus Lügen und Verbrechen. Doch Ingrid Nolls Heldinnen wissen sich zu wehren, auch Luisa.
Martina Z, Buchhändler*in
Nachteule, einfach großartig. Ingrid Noll hat hier wieder was wunderbares geschaffen. Ganz große Empfehlung!
Wie viel Misere kann ein Buch verkraften
Ingrid Noll war mir zwar ein Begriff, ich habe aber noch nie ein Buch von ihr gelesen. Da ich aber Geschichten über ungewöhnliche Freundschaften mag, hat mich der Klappentext direkt angesprochen. Überraschenderweise war das Buch das komplette Gegenteil von dem, was ich erwartet hatte. Zwischenmenschliche Beziehungen werden hier ins unangenehme verzerrt und ich hab die Lektüre als unbequem, moralisch fragwürdig und teils regelrecht verquer empfunden. Das Ende kindlicher Unschuld wird hier auf spektakuläre Art eingeleitet
Die Story startet eigentlich mit dem familiären Idealbild einer deutschen Mittelstandsfamilie. Aber dann wirds ganz schnell ganz wild. Die Interaktionen zwischen Tim und Luisa nehmen sehr schnell eine sehr fragwürdige Richtung und dass ihre Verbindung einen sexuellen Touch bekommt war für mich ein absoluter Dealbreaker. Luisa wird in jeglicher Form ausgenutzt und macht das in ihrer naiven Art bereitwillig wird. Das tut schon weh beim Lesen
Aufgeregt habe ich mich tierisch aufgeregt. Wie kann man so derartig desinteressiert, ich-fokussiert und unaufmerksam sein. Das ganze Familienkonstrukt steht auf mehr als wackligen Beinen. Das Buch ist Reibung pur, richtig unangenehm zu verfolgen in dem Wissen, dass es nur übel enden kann. Genau daran liegt glaube ich die Sogwirkung der Geschichte, denn die Autorin verkauft dem Leser diese Misere in absolut packender Form.
Das Ende fand ich tatsächlich überraschend gewieft und fast schon charmant dafür, wie der Rest der Geschichte verlaufen ist. Fands richtig toll. Fragwürdig, aber toll erzählt.
Bibliothekar*in 939820
Ingrid Noll zeigt und wieder einmal das ganze Spektrum der menschlichen Abgründe. Von Mord, bis Lüge und sexueller Untreue ist so Einiges dabei… leider konnte mich die Handlung dieses Mal nicht - wie sonst - überzeugen. Es gab im Mittelteil einige Längen. Schade.
Luisa ist 15 Jahre alt und hat eine ungewöhnliche Begabung: Sie kann im Dunkeln sehen. Sie wurde als Baby aus Peru adoptiert, ist eine kluge und begabte Schülerin, die von ihren Mitschüler:innen gemieden wird. Ihre Begabung behält sie lieber für sich.
Nachts zieht es sie in den Wald, wo sie Tiere beobachtet und zur Ruhe kommt. Luisa ist offen, empathisch, ein bisschen jugendlich naiv und zugleich messerscharf in ihren Gedanken. Ihr Humor und ihre inneren Monologe sind oft wunderbar trocken und pointiert. (Spätestens als sie verkündet, später Sozialarbeiterin werden zu wollen, hatte sie mein Herz endgültig erobert).
Bei einem ihrer nächtlichen Streifzüge begegnet sie Tim – oder Tom, oder Thomas –, einem Obdachlosen mit zweifelhafter Vergangenheit. Luisa hilft ihm aus purer Menschenfreundlichkeit, doch bald gerät sie immer tiefer in sein Lügennetz. Zwischen ihnen entwickelt sich eine eigenartige Verbindung, die von Faszination, Mitleid und jugendlicher Verliebtheit geprägt ist. Tim nutzt ihr Vertrauen aus und bald überschlagen sich die Ereignisse: eine tote Nachbarin, ein abgebranntes Haus und dunkle Geheimnisse. Nichts ist so, wie es scheint.
Währenddessen treten auch in Luisas Familie Probleme auf: Schon früh entdeckt sie, dass ihr Vater ihre Mutter betrügt. Ein Nebenstrang, der Tiefe und emotionale Gedanken mitbringt. Zum Glück tritt irgendwann Noah in ihr Leben, der sie wirklich sieht und für sie da ist.
Das Ende? Teilweise tragisch, aber nicht hoffnungslos. Noll versteht es meisterhaft, Spannung und feinen Humor zu verweben. Es war mein erstes, aber sicher nicht das letzte Buch von ihr.
Ich fühlte mich durch Nachteule bestens unterhalten. Der Schreibstil ist flüssig und Luisa bleibt mir als Figur mit Herz, Witz und Eigensinn sicher noch lange im Gedächtnis.
Rezensent*in 1871746
In Nachteule von Ingrid Noll lernt die Jugendliche Luisa einen jungen Mann kennen, der sie ständig ihre eigene Moral hinterfragen lässt und gleichzeitig ihre Zuneigung gewinnt.
Der Charakter von Luisa gefällt mir wirklich gut, während dem Lesen ist jeder ihrer Gedanken nachvollziehbar und man erwischt sich selbst dabei, so zu handeln wie sie. Auch die Rolle die ihre Eltern und ihr Schulfreund Noah in der Handlung einnehmen passen perfekt zur restlichen Handlung. Das Ende ist schließlich unerwartet und es bleibt spannend bis zum Schluss.
Jeder der gerne Ingrid Noll liest wird begeistert sein und für alle die sie noch nicht kennen, ist es ein guter Start ein Fan von ihr zu werden.
Bibliothekar*in 1491635
Die Hauptfigur in diesem Roman hat eine besondere Fähigkeit- sie kann im Dunkeln sehen. Dadurch entdeckt sie eines Abends einen obdachlosen Kriminellen, dem sie im Laufe der Geschichte immer wieder begegnet und mit Kleinigkeiten weiterhilft. Indessen bröckelt es in ihrer idyllischen Familie, die Schule wird manchmal geschwänzt, Lügen werden benutzt...
Spannend bis zum Schluss.
Michaela G, Buchhändler*in
Noll "Nachteule" netter Harmloser Krimi, typisch Noll, tolle Redewendungen....ich hab alle Nolls gelesen und werde es weiter tun, aber sie verkaufen sich leider nicht mehr so gut wie ihre ersten Werke
Buchhändler*in 1893811
Ein 15 jähriges Mädchen, Luisa, welches von seinen Eltern adoptiert worden ist und aufgrund ihrer Herkunft Minderwertigkeitskomplexe hat und von den Mitschülern gehänselt wird. Luisa hat außergewöhnliche Fähigkeiten, sie kann im Dunklen sehen. Das nutzt der vermeintlich Obdachlose Tim aus. Luisa lässt sich in ihrer Verliebtheit und Naivität von ihm manipulieren und schlittert der kommenden Katastrophe immer mehr entgegen. Ihren Eltern entgeht das alles, sie befinden sich in ihrer eigenen Krise und sind gefangen in ihren Strukturen.
Ich fand Nachteule eins der schlechteren Bücher von Ingrid Noll. Es war vorhersehbar, sprachlich nicht so gewaltig und hatte nicht die kriminelle Raffinesse, die nan von Ingrid Noll gewohnt ist.
Trotzdem ein guter unterhaltsamer Krmi von Ingrid Noll.
Birgit T, Beschäftigte*r in der Buchbranche
Nachdem ich die frühen Bücher von Ingrid Noll verschlungen hatte, gab es bei mir eine längere Lesepause. Und ich muss sagen: Dieses Buch macht es einem nicht leicht. Wie so oft bei dieser Autorin kann man die Beweggründe der Protagonistin teilweise schwer nachvollziehen. Was einen nicht davon abhält, ihr dennoch bis zum Schluss zu folgen. Trotzdem will mir die Faszination dieser jugendlichen Außenseiterin für den manipulativen, widersprüchlichen "Obdachlosen" nicht so recht einleuchten. Auch dass die Heldin im Dunkeln sehen kann, erscheint schwer glaubhaft - gibt dem Buch aber ein paar nette Twists und natürlich den Titel. Das Seltsame: Obwohl ich an dem Buch ein paar Dinge auszusetzen habe, funktioniert der typische Sog, den Ingrid Nolls Bücher immer haben, auch hier wieder. Habe den Krimi in einem Rutsch durchgelesen und mich gut unterhalten gefühlt.
Dies war das erste Buch, das ich von Ingrid Noll gelesen habe. Ob es mich abgeholt hat? 😉
Hier geht es um die 15-jährige Luisa, ein aus Peru adoptiertes Kind, welches bei ihren Adoptiveltern in Deutschland aufwächst. Luisa wird in behüteten Verhältnissen groß, hat eine tolle Familie und ist Klassenbeste in der Schule. Sie besitzt die Fähigkeit im Dunkeln gucken zu können. Immer öfter verbringt sie ihre Abende im Garten auf der Bank und entdeckt dort Tim, einem Obdachlosen, der auf der Suche nach Unterschlupf ist. Sofort ist Luisa bereit ihm zu helfen. Und so nimmt die Ge-schichte ihren Lauf.
Luisa lebte bis dato immer recht unbeschwert, allerdings zeigt dieses Buch, dass nicht immer alles Gold ist, was glänzt. Sie muss sich Situationen stellen, die sie sich nie hätte vorstellen können. Ihre scheinbar perfekte Familie ist dann doch nicht so perfekt und offensichtlich ist Tim auch nicht der Freund, den sie sich erhofft hat, in ihm zu finden.
Luisa hat mir als Charakter wirklich sehr gut gefallen. Sie ist – was wohl typisch für ihr Alter ist – sehr naiv und kann nicht erkennen, wann ihre Gutmütigkeit ausgenutzt wird. Trotzdem hat sie ihr Herz am rechten Fleck und traut sich dann auch mal, ihre Meinung kundzutun.
Tim dagegen hat mich das gesamte Buch einfach nur wütend gemacht. Wie kann man nur so egoistisch daherkommen? Wie kann man so mit Menschen umgehen?
Der Schreibstil hat mich gepackt. Ingrid Noll versteht es, den Leser in das Buch ein-tauchen zu lassen. Auch wenn mir die eine oder andere Szene etwas zu weithergeholt vorkam, hatte ich trotzdem ein kurzweiliges Leseerlebnis und möchte gern noch weitere Bücher von ihr lesen.
Ronald V, Buchhändler*in
Ich mag Ingrid Nolls Art zu schreiben und Beobachtungen aus der Perspektive der handelnden Personen aufzuzeigen. In Nachteule ist es die heranwachsende Tochter. Das gut situierte Bürgertum mit seinen eigenen Problemen trifft auf den prekären Bürger der sich nimmt, was er braucht. Einige Zeit hoffte ich beim Lesen auf ein happy end. Lange Zeit sind Handlungsstränge unterwegs, die dann am Ende zusammenkommen und die Auflösung bieten. Ich habs mit Spannung gelesen - doch ist es nach meiner Meinung nicht das große Werk von Ingrid Noll.
Buchhändler*in 1286175
Eine weitere interessante und geheimnisvolle junge Frau im Kosmos von Ingrid Noll.. In der ruhig erzählten Geschichte ist eigentlich nichts wie es scheint. Die wendungsreiche Handlung hält einige Überraschungen bereit, die dafür sorgen, dass die Spannung bis zum Ende anhält.
Buchhändler*in 1611022
Ingrid Noll bleibt ihrer unvergleichlichen Mischung aus schwarzem Humor, Alltagsbeobachtung und menschlichen Abgründen treu – und „Nachteule“ ist genau das: ein elegant erzählter Blick auf jene unscheinbaren Momente, in denen Menschen sich plötzlich selbst überraschen. Noll erzählt mit der Leichtigkeit einer Großmeisterin, aber unter der Oberfläche lauert stets das Unbehagen, das ihre Figuren antreibt und ausbremst.
Die Hauptfigur, die sich selbst als Nachteule begreift, wirkt auf den ersten Blick harmlos – fast zart –, doch Noll zeigt sehr schnell, wie viel in ihr brodelt: alte Verletzungen, stille Wünsche, verkantete Beziehungen. Genau darin liegt ihre Stärke: Sie zeichnet Charaktere, die man sofort wiedererkennt, und führt sie dann auf Wege, die man ihnen nie zugetraut hätte.
Der Roman lebt vom Tonfall: trocken, beiläufig, leicht ironisch – und plötzlich sitzt ein Satz, der einen kalt erwischt. Noll ist eine Meisterin der Beobachtung, sie fängt Milieus präzise ein und lässt die Spannung nicht durch große Actionszenen entstehen, sondern durch die Frage: Was ist diese Person eigentlich fähig zu tun, wenn sie genug hat?
Inhaltlich bleibt „Nachteule“ ein typischer Noll: ein leises Kribbeln, ein bisschen Lebensweisheit, ein paar sehr menschliche Abgründe – serviert mit Charme, Witz und milder Boshaftigkeit. Man liest sich mühelos durch und ertappt sich immer wieder beim Schmunzeln, manchmal auch beim Stirnrunzeln.
Fazit: Ein angenehm kurzer, unerwartet pointierter Roman, der zeigt, warum Ingrid Noll seit Jahrzehnten eine feste Größe im deutschen Literaturbetrieb ist. Perfekt für alle, die feine Spannung und kluge Figuren schätzen – und für alle, die gern in die dunkleren Ecken der menschlichen Seele schauen, ohne gleich im Thriller-Sumpf zu landen. Eine klare Leseempfehlung.
Dagmar K, Buchhändler*in
Seit ihrem Debütroman „Der Hahn ist tot“ im Jahr 1991 freue ich mich jedes Mal auf ein neues Werk von Frau Noll. Dieser Roman jedoch weicht von ihrem gewohnten Krimi-Stil ab. Anstatt sich auf männermordende Frauen zu konzentrieren, erzählt er die Geschichte der 15-jährigen Luisa, die in scheinbar perfekten Familienverhältnissen aufwächst und im Laufe des Romans auf eine Katastrophe zusteuert.
Es ist bemerkenswert, wie die 90-jährige Noll sich in die Gedankenwelt ihrer jungen Protagonistin hineinversetzen konnte. Der Spannungsbogen baut sich zwar langsam auf, und es gibt auch einige Leichen auf Luisas Weg, aber ich würde ihn nicht unbedingt als Krimi bezeichnen. Dieser ungewöhnlich ernste Roman der Autorin hat mir sehr gut gefallen.
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Krimis, Thriller, Mystery