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Buchcover für Die da oben

Die da oben

Roman

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Erscheinungstermin 23.07.2025 | Archivierungsdatum 16.08.2025

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Zum Inhalt

Drei Frauen und ein Haus, in dem sie aufeinandertreffen - und entscheiden müssen, was sie retten wollen: ihre Überzeugungen oder die Beziehungen zu den Menschen, die sie lieben. Als Tess mit ihrer Freundin Moyra in eine schöne Altbauwohnung im Leipziger Zentrum zieht, gehen für sie gleich mehrere Träume in Erfüllung. Ihre Beziehung hat endlich ein Zuhause und mit der Unterstützung von Moyras Eltern kann sie sogar ihre eigene Schneiderei eröffnen: und zwar im Erdgeschoss des Hauses, wo Rolf, der Mann ihrer Nachbarin Heike, einen Getränkeladen betrieben hatte, bis dieser der Konkurrenz durch die Lieferservices und der steigenden Ladenmiete zum Opfer fiel. Seit über dreißig Jahren lebt das ältere Paar im obersten Stock des Hauses. Als ihm nun auch die Wohnung gekündigt wird, bieten die jungen Frauen Hilfe an. Aber je mehr Heike und Rolf auf »das kaputte System« und »die korrupten Eliten« schimpfen und allerorten Verschwörungen wittern, desto entschlossener geht Moyra auf Distanz. Tess dagegen gerät in arge Solidaritätskonflikte, und schließlich sind alle gezwungen, zu entscheiden, was sie retten wollen: ihre eigenen Überzeugungen oder die Beziehungen zu den Menschen, die sie lieben. In seinem neuen Roman erzählt Anselm Oelze nicht nur die Geschichte eines Hauses und dreier Frauen. Einfühlsam und lebensnah befasst er sich auch mit den Spaltungen in der Gesellschaft und fragt danach, wie Zusammenleben wider alle Erwartungen gelingen kann.

Drei Frauen und ein Haus, in dem sie aufeinandertreffen - und entscheiden müssen, was sie retten wollen: ihre Überzeugungen oder die Beziehungen zu den Menschen, die sie lieben. Als Tess mit ihrer...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783835359772
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 256

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

4 stars
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Dieses Buch hat mich auf unerwartete Weise herausgefordert. Die da oben wirft einen kritischen Blick auf Machtstrukturen, Wissenschaft und politische Verflechtungen und das auf eine sprachlich anspruchsvolle, fast schon akademisch anmutende Weise. Man braucht Konzentration, um dem Gedankengang zu folgen, aber es lohnt sich.

Die Handlung entwickelt sich ruhig, fast distanziert, aber genau das passt zum Thema. Es geht nicht um Sympathieträger oder Identifikationsfiguren, sondern um Mechanismen und um Fragen, die einen noch lange nach der Lektüre beschäftigen. Wer bestimmt, was als wahr gilt? Wer steht am Rand? Wer „da oben“?

Was mich beeindruckt hat, war die analytische Schärfe des Textes. Nichts wird platt erklärt, nichts vereinfacht. Gleichzeitig hatte ich zwischendurch das Gefühl, emotional auf Abstand gehalten zu werden, das Buch will beobachtet, nicht gefühlt werden.

Trotz der sprachlichen Dichte und der eher nüchternen Erzählweise hat Die da oben bei mir einen starken Eindruck hinterlassen. Es ist kein Buch für zwischendurch, sondern eins, das man bewusst lesen muss und dann aber auch nicht so schnell vergisst.

⭐⭐⭐⭐☆ (4 von 5 Sternen)

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Das Buch erzählt von drei Frauen. Tess, Moyra und Heike. Tess und Moyra ziehen in das Haus ein, in dem Heike mit ihrem Mann Rolf seit über 30 Jahren lebt. Für die beiden Frauen könnte es nicht schöner sein, die erste gemeinsame Wohnung. Für Heike dagegen ist alles sehr schwer. Ihnen wird nach so vielen Jahren ihre Mietwohnung aufgrund Eigenbedarf gekündigt. Das Buch erzählt von dem Leben, Bedürfnissen, Wünschen, Gefühlen und Ängsten der drei Frauen.

„Sie hatte nie nachgesehen, ob es Belege für die Theorie gab, derzufolge Töchter unbewusst Typen, die ihrem Vater ähnelten, für eine Beziehung auswählten.“

Kein Buch für zwischendurch. Alle drei Frauen bringen spannende, emotionale und auch traurige Geschichten mit. Moyra kennt ihre leiblichen Eltern nicht, Tess hat ein sehr schlechtes Verhältnis zu ihrer Mutter und Heike’s Verhältnis zu ihre Tochter ist nicht gut. Man steigt sehr tief in die Leben der drei ein und bekommt auch gewisse Einblicke in ihre Kindheit. Die Frauen kämpfen mit ihren Erfahrungen, fühlen sich nicht genug, trauen sich nicht sie selbst zu sein, kennen zum Teil ihren Platz auf dieser Welt gar nicht nicht. Alles beeinflusst ihre Entscheidungen. Die Entscheidung für die Liebe und Verbindung zu ihren Liebsten oder für die eigenen Muster, die einverleibten Überzeugungen. Ein Buch, was auf der einen Seite ein wenig dahin plätschert, auf der anderen Seite sehr viel Tiefgang hat und auch sehr berührt. Ein schönes Buch, was ich sehr gerne gelesen habe. Danke.

„Könnte es sein, dass es schlicht und ergreifend keinen passenden Platz für sie auf dieser Welt gab?“

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Tess zieht mit Freundin Moyra in eine Altbauwohnung im Leipziger Zentrum – ein gemeinsames Zuhause, ein Schneidereigewerbe im Erdgeschoss und scheinbar erfüllte Träume. Doch im selben Haus lebt seit über dreißig Jahren Heike mit ihrem Mann Rolf, denen nun die Wohnung gekündigt wird. Während Moyra zunehmend Abstand gewinnt, verharrt Tess in inneren Solidaritätskonflikten. Alle Beteiligten müssen sich fragen: Was ist wichtiger – die eigenen Überzeugungen oder die Beziehungen zu den Menschen, die man liebt?

Ich empfand die Erzählung als ruhig und analytisch, ohne platte Erklärungen oder aufreibende Dramaturgie. Die Handlung entfaltet sich eher distanziert und beobachtend, was sich überraschend passend anfühlt angesichts der Themen Macht, gesellschaftliche Spaltungen und feudale Dynamiken im Mietumfeld. Das Setting – ein Haus mit wenig sichtbarem Aktionismus – dient mehr als Mikrokosmos. Ich habe mich oft gefragt, wie viel mehr aus dem Ort Leipzig hätte herausgeholt werden können, aber der Fokus bleibt konsequent auf den Beziehungen und inneren Konflikten. Das alles liest sich nicht wie ein Thriller: Ich spürte keine klassischen Spannungsspitzen, sondern eher ein fortlaufendes Abwägen von Positionsverschiebungen. Dass sich am Ende keine dramatische Auseinandersetzung einstellt, sondern eine Entscheidung über Werte und Bindungen, fand ich erfrischend konsequent. Ich hätte mir allerdings bisweilen etwas emotionale Durchlässigkeit gewünscht, doch die nüchterne Erzählweise passt zum Sachverhalt: Es ist kein Roman zum Weglesen, sondern einer, den man bewusst lesen muss .

Ich fand die Figurenzeichnung vielschichtig und überzeugend: Tess zwischen Solidarität und Autonomie, Moyra distanziert sich, was ich nachvollziehbar fand angesichts der politischen Stimmung Heikes. Heike und Rolf als ältere Bewohner repräsentieren eine Generation, die in ihrem System verharrt. Ich empfand ihren Starrsinn als plausibel, ohne sie zu überzeichnen. Die Dynamik zwischen den Generationen, zwischen Ideal und Realität, wirkte realitätsnah. Die Entwicklung ist subtil, kein dramatischer Plot‑Knockout, sondern ein allmähliches Rutschen in Konfliktlagen. Spannung entsteht psychologisch: Wer gibt nach? Wer bleibt standhaft? Die Auflösung erschien mir eher innerlich, kaum mit äußeren Wendepunkten – und trotzdem befriedigend.

Ich sehe „Die da oben“ als leise Reflexion über Zusammenleben, Solidarität und gesellschaftliche Aufspaltung. Die Erzählweise ist anspruchsvoll, fast beobachtend, und verlangt Aufmerksamkeit, belohnt dafür aber mit Nachdenklichkeit. Die Figurenkonstellation fühlt sich nachvollziehbar und facettenreich an. Wer klassische Spannungsbögen sucht, wird hier eventuell vermissen – ich habe jedoch gefallen daran gefunden, wie Konflikte im Inneren ausgetragen werden.

4 stars
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Dr. Moyra Ludwig aus Berlin gehört zu Generation Z wie Zeitvertrag, der der globale Arbeitsmarkt erschwert, Wurzeln zu schlagen. Als sie und ihre Gefährtin Tess in der Leipziger Thomasgasse zusammenziehen, hinterlassen beide Partnerinnen ihre frühere Wohnung. Das erste eigene Nest gibt man in unserer Gegenwart ungern auf, wenn der nächste Zeitvertrag in Dublin oder San Francisco sein könnte, daher wird das Zusammenziehen ein gewaltigerer Schritt sein, als das Paar zunächst erwartet. Für Tess wird der Umzug zum Glücksgriff, weil sie den Laden im Erdgeschoss für ihre Maßschneiderei mieten kann und Leipzig auf ihre Modelle offenbar nur gewartet hat. Der familiäre Hintergrund der beiden Frauen wartet mit einigem Konfliktpotential auf, weil Moyras wohlhabende Eltern das junge Paar großzügig unterstützen möchten, was Tess jedoch nur schwer annehmen kann. In einer der Wohnungen über den „Neuen“ leben seit fast 40 Jahren Heike und Rolf, die ihre Tochter loslassen müssen, sich in der Folge vom „System“ drangsaliert fühlen werden und täglich Tess’ erfolgreiche Existenzgründung vor Augen haben.

„Die da oben“ kann für die anderen Mieter stehen, aber auch für Bürokratie, Gesetzgebung und was einem sonst so zugemutet wird. Im Haus in der Thomasgasse prallen Generationen, politische Systeme und gesellschaftliche Klassen aufeinander. Wichtiger jedoch erweist sich die Suche der Figuren nach ihren ureigenen Wünschen und Zielen – die längst nicht ausdiskutiert sind. Es geht neben der Paarbeziehung u. a. um die (auch wirtschaftliche) Abnabelung erwachsener Kinder, die eigene Herkunft, Kinderwunsch und die Verarbeitung der deutschen Wiedervereinigung. Der Roman hat im erwartbaren Konflikt zwischen Rolf, Heike und Susanne einige Längen (Verursacher aller gegenwärtigen Krisen gegen jene, denen unser Planet hinterlassen wird). Gefesselt hat mich dagegen die Entwicklungen um Tess, Moyra und ihr weiteres Umfeld, mit denen Anselm Oelze mich bei jeder Wendung überraschen konnte.

5 stars
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