zum Hauptinhalt springen
Buchcover für Der brennende Garten

Der brennende Garten

Roman

Dieser Titel war ehemals bei NetGalley verfügbar und ist jetzt archiviert.

Bestellen oder kaufen Sie dieses Buch in der Verkaufsstelle Ihrer Wahl. Buchhandlung finden.

NetGalley-Bücher direkt an an Kindle oder die Kindle-App senden.


1

Um auf Ihrem Kindle oder in der Kindle-App zu lesen fügen Sie kindle@netgalley.com als bestätigte E-Mail-Adresse in Ihrem Amazon-Account hinzu. Klicken Sie hier für eine ausführliche Erklärung.

2

Geben Sie außerdem hier Ihre Kindle-E-Mail-Adresse ein. Sie finden diese in Ihrem Amazon-Account.

Erscheinungstermin 18.10.2025 | Archivierungsdatum 14.10.2025


Sprechen Sie über dieses Buch? Dann nutzen Sie dabei #DerbrennendeGarten #NetGalleyDE! Weitere Hashtag-Tipps


Zum Inhalt

Bitte nicht vor dem 18. Oktober 2025 besprechen.

»Ein brillanter, tief bewegender Roman über eine Welt  in Aufruhr.« Celeste Ng

Die junge Tamilin Sashi hat einen großen Wunsch: Sie will Ärztin werden. Doch dann versinkt ihr Land im Bürgerkrieg und Sashi muss um ihre Träume und Hoffnungen kämpfen, während die Welt um sie herum zerbricht. Ein mitreißender Roman zwischen New York und Sri Lanka, der uns vor Augen führt, wie wir das bewahren können, was uns wirklich wichtig ist.

Jaffna, 1981. Sashi ist sechzehn und will Ärztin werden wie ihr Großvater. Und wie K, ein Junge aus der Nachbarschaft, mit dem sie eine besondere Freundschaft verbindet. Doch ihr Leben schlägt eine andere Richtung ein, als in Sri Lanka der Bürgerkrieg ausbricht und Sashi mitansehen muss, wie ihre Familie in den Strudel der Gewalt gerät. Zwei ihrer Brüder und K schließen sich den Tamil Tigers an – mit erschütternden Konsequenzen. Sashi kämpf auf ihre eigene Art für Gerechtigkeit, bis ihr am Ende nur die Flucht bleibt. Doch in New York muss sie erkennen, dass sie ihre Vergangenheit nicht abstreifen kann.

»Ein spektakulärer Roman vor dem Hintergrund historischer Ereignisse: gründlich recherchiert, voller Empörung und Mitgefühl.« THE GUARDIAN

»Ganeshananthan ist eine brillante Schriftstellerin. Tempo und Ton ihres Romans sind hervorragend aufeinander abgestimmt und ihr Schreiben zeugt von immenser Aufmerksamkeit gegenüber den Nuancen der Geschichte, die sie erzählt.« THE TIMES

»Ganeshananthan gelingt ein großer Roman vor dem Hintergrund eines Krieges. Sie erzählt von Jahren des Wachstums, entscheidenden Ereignissen und untermauert ihre Geschichte mit umfangreichen Recherchen, ohne je die Intimität und das Gefühl für ihre Figuren zu verlieren.« THE NEW YORKER

Bitte nicht vor dem 18. Oktober 2025 besprechen.

»Ein brillanter, tief bewegender Roman über eine Welt  in Aufruhr.« Celeste Ng

...

Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608502787
PREIS 26,00 € (EUR)
SEITEN 464

Auf NetGalley verfügbar

NetGalley-Reader (EPUB)
NetGalley Bücherregal App (EPUB)
An Kindle senden (EPUB)
Download (EPUB)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars

Sri Lanka während des Bürgerkrieges- da tauchten bei mir gleich die Bilder von Gaza auf. Jeder Krieg ist furchtbar, aber Bürgerkriege sind am furchtbarsten. Ohne zu beschönigen versteht es die Autorin, die Probleme zu durchleuchten, Ich habe die Hauptperson geliebt, habe mitgefiebert und mitgelitten, habe viel gelernt, war in einer anderen Welt und bin erst nach der letzten Seite wieder aufgetaucht. Großartig!

5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
War diese Rezension hilfreich?
4 stars
4 stars
4 stars
4 stars
4 stars

Der Roman war für mich eine völlig neue Leserfahrung, vor allem wegen des Plots und des historischen Hintergrunds, mit dem ich (leider) bisher keinerlei Berührungspunkte hatte. Für diese Wissenslücke schäme ich mich nach der Lektüre. Die gewaltvollen Erfahrungen der Protagonistin, ihrer Familie, der Menschen allgemein haben mich sehr mitgenommen. Besonders im Gedächtnis bleiben wird mir der Hungerstreik von K. Auch dass feministische Perspektiven auf den Krieg mit eingeflossen sind, halte ich für sehr wichtig. Vergewaltigungen als Waffen werden zu häufig nicht in Kriegsberichterstattungen erwähnt. Dennoch erschien mir z. B. der feministische Lesekreis eher wie eine Einführungsvorlesung in feministische Theorien und Perspektiven, dargestellt durch die verschiedenen Teilnehmerinnen am Lesekreis.

Die häufige direkte Leser:innen-Ansprache ist eindrucksvoll und meist ein sehr mächtiges Mittel, um vor allem Leser:innen, die mit der Geschichte der Tamilen und Sri Lankas nicht vertraut sind, zum Nachdenken und Überprüfen der eigenen Lesegewohnheiten und Wissensbestände zu animieren. Manchmal war es mir persönlich aber zu viel und etwas zu vorwurfsvoll, z. B. auf S. 239: "Verabschiede dich acht Tage lang von morgens bis abends von einem Menschen, und du weißt, was ich meine. Tu es in der Öffentlichkeit [...] und du weißt, was ich meine. Tu es, ohne zu sagen, was du eigentlich sagen willst, und du weißt, was ich meine". Lesen fördert Empathieempfinden auch gegenüber Situationen, die man selbst nicht erlebt hat. Manchmal wurden die Erlebnisse der Protagonistin durch diese Ansprachen und durch ein (übertrieben ausgedrücktes) "Das kannst du nicht verstehen" zu singulär, zu individuell. Ich wollte antworten "Nein, ich war nicht in der Situation, aber du beschreibst es so gut, dass ich es auch spüren kann. Wenn du sagst, dass ich es eh nicht kann, warum erzählst du es dann?". Auf S. 306f hat sich ein ähnliches Lesegefühl eingeschlichen, als die Leser:innenschaft angesprochen wird mit "Vielleicht weißt du das alles; vielleicht erzähle ich dir eine Geschichte, die du längst verstehst. Was würde ich darum geben! Aber wir wissen beide, dass es nicht wahr ist. Weil ich mit dir spreche, weil ich hier sitze und du dort sitzt, weil du willst, dass ich es dir erkläre". Ich zähle zu der Leser:innenschaft, die 'die Geschichte' wahrhaftig noch nicht kannte. Aber was ist mit Leser:innen mit Flucht-, Verfolgungs- und Migrationshintergrund, mit Kriegserfahrungen, Rassismus- und Diskriminierungserfahrungen? Gilt da auch noch, dass es beide "wissen [...], dass es nicht wahr ist"?

Der Roman hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und ich werde ihn definitiv weiterempfehlen, auch wenn ich ihm nicht die sprichwörtliche volle Punktzahl geben würde.

4 stars
4 stars
4 stars
4 stars
4 stars
War diese Rezension hilfreich?
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars

Tamilin Sashi hat große Träume, aber dann kommt es zum Bürgerkrieg und ihr gesamtes Konstrukt bricht ein. Mir hat das Buch um die junge Frau sehr gut gefallen, auch weil nicht nur ihre persönliche Geschichte erzählt wird, sonders auch der geschichtliche und gesellschaftliche Hintergrund durchleuchtet wird. Das Cover passt sehr gut dazu. Auch der Schreibstil ist schön. Ich empfehle das Buch deshalb gerne weiter.

5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
War diese Rezension hilfreich?
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars

Der Roman „Der brennende Garten“ von V. V. Ganeshananthan wurde 2024 mit dem Women's Prize for Fiction und dem Carol Shields Prize geehrt.
„Der brennende Garten“ erzählt die bewegende Geschichte der jungen Tamilin Sashi, die in den 1980er Jahren in Jaffna, Sri Lanka, lebt und davon träumt, Ärztin zu werden. Der Bürgerkrieg in Sri Lanka bricht aus und reißt ihre Familie auseinander, zwei ihrer Brüder und ihr Jugendfreund schließen sich den Tamil Tigers an. Sashi kämpft auf ihre eigene Weise für Gerechtigkeit und muss schließlich ins Exil nach New York.
V. V. Ganeshananthan schreibt mit einer ruhigen Stimme und mit viel Tiefgang. Man lernt aus dem Buch sehr viel über die Geschichte Sri Lankas, aber gleichzeitig vergießt V. V. Ganeshananthan nicht die Geschichte mit viel Empathie zu erzählen.
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Sashi erzählt, was dem Roman eine besondere Intimität und emotionale Tiefe verleiht.

Das Buch behandelt viele ernsten Themen. Es wird thematisiert, wie junge Menschen radikalisiert werden, wie sie in politische Bewegungen geraten und was das für ihre Angehörigen bedeutet. Es wird sehr gut beleuchtet und was Migration bedeutet, wie das Leben zwischen zwei Welten möglich ist.

„Der brennende Garten“ von V. V. Ganeshananthan ist ein meisterhaftes Werk, das keine leichte Lektüre ist. Der Roman ist bewegend, literarisch stark und von großer gesellschaftlicher Relevanz.

5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
War diese Rezension hilfreich?
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars

V.V. Ganeshananthan schreibt in „Der brennende Garten“ über den jahrzehntelangen Bürgerkrieg in Sri Lanka. Aus der Sicht von Sashi, einer jungen Frau einer privilegierten Kaste, erlebt man als Leser:in die 1980er Jahre in Jaffna. Sashi ist zu Beginn 16 Jahre alt und lebt zusammen mit ihren Eltern und drei älteren sowie einem jüngeren Bruder. Die Familie ist wohlhabend, gebildet und eher progressiv, das Familienleben ist harmonisch. Die Kinder bereiten sich auf die Universität vor, schätzen Musik und Literatur und möchten Ärzte bzw. Ärztin oder Ingenieur werden. Als der Bürgerkrieg ausbricht, verändert das Sashis Leben radikal, und sie ist plötzlich mitten im Geschehen. Zwei ihrer Brüder schließen sich der LTTE an, und der Nachbarsjunge, in den Sashi verliebt ist, nimmt eine ranghohe Stellung bei den Tamil Tigers ein. Auch wenn Sashi Gewalt verabscheut und mit vielem bei den Tamil Tigers nicht einverstanden ist, findet sie sich doch immer wieder zwischen den Fronten wider.

Eindrucksvoll schildert Ganeshananthan, wie aus normalen jungen Menschen Mitglieder einer Terrormiliz werden. Die wechselseitigen Kriegsverbrechen von Singhalesen, verschiedenen tamilischen Rebellengruppen, den Regierungstruppen Sri Lankas und den indischen Friedenstruppen vertiefen die Gräben und verschärfen das Leid der Zivilbevölkerung. Junge Männer werden von den Rebellen zwangsrekrutiert, wahllose Hinrichtungen sind an der Tagesordnung und Frauen sind sexueller Gewalt ausgesetzt.

Die Autorin erzählt eindringlich und berührend aus der Ich-Perspektive, wobei sie immer wieder den Leser bzw. die Leserin mit „Ich will, dass Du verstehst (…)“ bzw. „Du musst verstehen (…)“ direkt anspricht. Auch wenn ich grundsätzlich nachvollziehen kann, warum sie dies tut, wirkt es aufgrund der Häufigkeit aufgesetzt und von oben herab. Das hat mich beim Lesen leider etwas gestört.

Da immer wieder tamilische Begriffe fallen, wäre ein Glossar wünschenswert gewesen. Auch ein einordnendes Nachwort, bei dem die Autorin darauf eingeht, welche Figuren oder Ereignisse real sind oder fiktiv, hätte ich sehr hilfreich gefunden. Ganeshananthan erwähnt im Nachwort, dass sie ein kompliziertes Verhältnis zu Erklärungen hat. Das ist schade, denn sie hätte zB klarer darstellen können, dass Rajani Thiranagama als reales Vorbild für die Figur Anjali Premachandran diente.

Ungeachtet dieser kleinen Kritikpunkte ist „Der brennende Garten“ ein sehr lesenswertes und bewegendes Buch, das einen jahrzehntelangen Konflikt, der hier im Westen eher am Rande wahrgenommen wurde, in den Mittelpunkt rückt.

5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
War diese Rezension hilfreich?
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars

Ein großes, politisches, sehr persönliches Buch: Sashikala erzählt von ihrer Kindheit im Norden Sri Lankas, von einer Kindheit mit vier Brüdern, mit Träumen, ihrer großen Liebe K. und ihrer Ausbildung zur Ärztin – und dem schleichenden, beinahe unausweichlichen Sog des Bürgerkriegs zwischen den Minderheit der Tamilen und der Armee in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts.

Wie bleibt man seinen eigenen Überzeugungen treu? Wie lebt man weiter, wenn ein geliebter Bruder bei einem Pogrom verbrennt? Wenn einer nach dem anderen im Untergrund verschwindet? Wenn man zwischen Armee und Rebellengruppen zerrieben wird, medizinisch hilft – und plötzlich Teil der Bewegung wird und eigentlich nur das Richtige tun will: Ist man dann ein Terrorist?

Ganeshananthan erzählt nüchtern, eindringlich –doch nie voyeuristisch. Der brennende Garten ist keine einfache Lektüre, aber wichtig. Denn diese Fragen stellen sich immer wieder in jedem Kriegsgebietauch heute. Und sie zeigt außerdem, wie viel Einsatz es braucht, um Gewalt, Verlust, Widerstand – und die Suche nach einem Weg zu dokumentieren.

Ein Roman, eher ein Bericht, der nachhallt. Und der klar macht: Es gibt Geschichten, die müssen erzählt werden – auch wenn sie weh tun. Für Leser:innen von Die Sieben Monde des Maali Almeida, vielleicht auch von Romanen wie Am Himmel die Flüsse.

5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
War diese Rezension hilfreich?
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars

„Der brennende Garten“ ist eine dieser Geschichten, die es schaffen, geschichtliche Ereignisse nahbar zu machen. Eine Reportage eines Konflikts in Romanform. Mit Sashi als einer Protagonistin, deren Handeln man nicht immer gut finden mag, aber immer nachvollziehen kann. V. V. Ganeshanathan zeigt eindrucksvoll auf, wie Konflikte, Gewalt und Unterdrückung Menschen verändern können, wie Fanatismus das Schlimmste aus geliebten Menschen machen kann. Eine Geschichte, die einen erschüttert, aber auch dazu veranlasst, mehr über die Geschichte von Sri Lanka und den Tamilen erfahren zu wollen. Ganeshanathan hat mit dieser Geschichte eines dieser Bücher geschaffen, die jeder einmal gelesen haben sollte.

5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
War diese Rezension hilfreich?
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars

In "Der brennende Garten" werden Lesende in den Bürgerkrieg in Sri Lanka versetzt, der 1983 begann und fast 30 Jahre später endete. Die Hauptcharakterin, Sashi, ist mittendrin. Ihre Familie gehört zur ethnischen Minderheit der Tamilen und sieht sich Schikanen der Polizei ausgesetzt. Ihr nahestehende Personen schließen sich der Widerstandsbewegung der Tamil Tigers an. Und nebenbei versucht sie noch, ihr Medizinstudium zu schaffen.

Dieses Buch ist die deutsche Übersetzung des englischen Originalen, das bereits einige Preise gewonnen hat. Die Autorin des Buches hat fast zwei Jahrzehnte für das Buch recherchiert - das hat sich ausgezahlt. Dieses Buch ist eines der wenigen 5-Star-Reads für mich dieses Jahr. Der Erzählstil ist hochspannend und man fühlt sich mittendrin. Historische Ereignisse und Fakten zum Bürgerkrieg werden geschickt in die Geschichte hineingewoben, ohne dass es erzwungen oder belehrend klingt. Ich würde dieses Buch sogar Leuten empfehlen, die eigentlich kein Historical Fiction lesen. Vielen Dank für die Möglichkeit, das Buch vor dem offiziellen Erscheinungsdatum lesen zu dürfen!

5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
War diese Rezension hilfreich?
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars

Mir hat das ganze Buch richtig gut gefallen. Die Übersetzung von Sophie Zeitz ins Deutsche ist wirklich gelungen und fängt die Stimmung und Atmosphäre perfekt ein. Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin die Geschichte auf wahren Begebenheiten aufbaut und ihre Charaktere sehr glaubwürdig in die Ereignisse des Bürgerkriegs in Sri Lanka einwebt. Das Buch wird komplett aus der Sicht von Sashi erzählt, die davon träumt, Ärztin zu werden, genau wie ihr Großvater und der Nachbarsjunge K.

Im Laufe der Geschichte wird Sashi zusammen mit ihrer Familie immer tiefer in den Bürgerkrieg hineingezogen. Während ihres Studiums hilft sie im Lazarett der sogenannten White Tigers aus und erlebt hautnah die schrecklichen, ungeschönten Grausamkeiten des Krieges. Dabei wird nichts beschönigt. Die Autorin zeigt die Brutalität und den Schmerz sehr ehrlich und authentisch. Das macht das Buch zwar zu keiner leichten Lektüre, aber gerade deshalb so wichtig.

Was mich besonders beeindruckt hat, ist dass die Autorin es schafft, die komplexen politischen und menschlichen Konflikte sehr nahbar zu erzählen, ohne die Figuren zu idealisieren oder in Schwarz-Weiß zu malen. Man spürt wirklich, wie sehr der Krieg in jede Familie und jeden Einzelnen hineinwirkt und wie schwer die Entscheidungen für die Menschen sind.

Die Übersetzung ist dabei sehr gut gelungen und transportiert die emotionale Wucht der Geschichte ins Deutsche, ohne dabei den Erzählfluss zu stören. Es fühlt sich an, als ob man Sashi direkt zuhört.

Für dieses Buch hat die Autorin 2024 völlig zurecht den Women’s Prize for Fiction bekommen und das merkt man. Der brennende Garten ist kein Buch, das man mal eben nebenbei liest, sondern eines, das man durchlebt und das noch lange nachhallt.

Das Buch ist eines meiner Lese-Highlights für 2025.

5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
War diese Rezension hilfreich?
4 stars
4 stars
4 stars
4 stars
4 stars

Zum Inhalt:
Die sechzehnjährige Sashi will Ärztin werden so wie ihr Großvater und K, der Nachbarjunge. Doch dann passiert alles anders, denn in Sti Lamka bricht ein Bürgerkrieg aus, der auch ihre Familie in Mitleidenschaft zieht. Zwei ihrer Brüder und auch K schließen sich den Tamil Tigers an. Sushi kämpft auf ihre Art, muss aber am Ende flüchten, doch auch in New York kann die die Vergangenheit nicht abstreiten.
Meine Meinung:
Das Erschreckende an manchen Büchern ist, dass es Geschichten, in diesem Fall Kriege, gibt, die einem überhaupt nicht so bewusst sind bzw. waren. Umso schrecklicher zu lesen, was in diesem Bürgerkrieg so alles geschah und wie es das Leben der Menschen auf den Kopf stellt. Natürlich ist es ein Roman, aber man schon das Gefühl, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat und viel genauso geschehen sein könnte. Die Protagonistin spricht den Leser oft direkt, so dass man noch mehr in die Geschichte gezogen wurde. Auch wenn man sicherlich nicht wirklich verstehen will, warum jemand Terrorist wird, aber man kann auch nicht komplett ignorieren, dass es Umstände geben kann, die so schwerwiegend sind, dass es dazu kommt.
Fazit:
Schwere Kost

4 stars
4 stars
4 stars
4 stars
4 stars
War diese Rezension hilfreich?
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars

Tamilische Geschichten, die gehört werden müssen
«Der brennende Garten» von V. V. Ganeshananthan ist ein bewegender Roman über den brutalen Bürgerkrieg in Sri Lanka.
Das 16-jähriges Mädchen Sashi Kulenthiren (kurz Sashi) träumt davon wie ihr Grossvater sowie ihr ältester Bruder Niranjan den Beruf als Ärztin zu befolgen. Sie lebt mit ihrer Mutter (Amma), ihrem oft beruflich abwesenden Vater (Appa) und ihren drei Brüdern Dayalan (Zweitältester), Seelan (Drittältester) und Aran (Jüngster) in Jaffna, wo die Familie zunächst ein ruhiges Leben führt. Die Kinder gehen zur Schule, haben Freunde wie den hochbegabten Nachbarsjungen K. und ihre Zukunft scheint offen bis der Bürgerkrieg 1983 ausbricht.
Der Konlikt zwischen der singhalesischen Regierung und den tamilischen Milizen eskaliert und ihr Leben wird auf tragische Weise erschüttert. Als ihr Bruder Niranjan bei einem anti-tamilischen Gewaltakt ums Leben kommt, verändert alles. Sashi beginnt zu begreifen, was um sie herum geschieht und fühlt sich schuldig, dass sie nichts dagegen tun konnte. Schliesslich wird sie heimlich als eine unausgebildete Ärztin für die Bewegung eingesetzt und erkennt, dass auch die ‘Guten’ grausame Entscheidungen treffen.
Dieser Autorin gelingt es, die komplexe Realität eindrucksvoll aufzuzeigen. Die Figuren sind vielschichtig. Und deren Entscheidungen sind oft von Angst, Schmerz und Überlebenswillen geprägt. Ich war auch erstaunt über die Darstellung von Sashi’s innerem Konflikt (also zwischen Pflichtgefühl, Trauer und dem Wunsch, etwas zu bewirken).
Für mich hat dieser Roman eine besondere Bedeutung, weil meine Familie selbst betroffen war. Meine Eltern, Tanten, Onkel und Grosseltern mussten um ihr Leben kämpfen. Mein Grossvater konnte nicht laufen. Meine Onkel trugen ihn auf der Flucht durch zerstörte Dörfer… eine Realität, die im Roman greifbar wird. Bis heute erzählen sie mir, wie dramatisch diese Zeit war und wie tief sie sie geprägt hat.
Das Buch enthält tamilische Begriffe, die direkt erklärt werden. Für mich als Tamilin wirkte das authentisch und es war leicht zu verstehen. Auch schwierige Themen wie sexualisierte Gewalt werden sensibel und respektvoll behandelt.
Ich habe nur ein kleiner Kritikpunkt. Nach Ks Hungerstreik verliert die Erzählung etwas an Spannung. Mehr über die Nachwirkungen hätte dem Roman zusätzliche Tiefe verliehen.
Insgesamt hat mich «der brennende Garten» zutiefst berührt, die Erinnerungen hervorbringt. Für alle, die mehr über den Bürgerkrieg in Sri Lanka erfahren möchten, ist dieses Buch eine klare leseempfehlung. Dieses Buch verdient 5 von 5 Sternen ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
War diese Rezension hilfreich?
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars

Bürgerkrieg in Sri Lanka

Obwohl oder grade weil ich schon mehrfach in Sri Lanka war, hat mich der Klappentext direkt angesprochen.

V.V. Ganeshananthan hat es geschafft, mit diesem Roman den lange anhaltenden Bürgerkrieg in Sri Lanka, verbunden mit all dem Leid und Elend dort, in dieser Geschichte weitestgehend neutral zu erzählen.
Die 16-jährige Protagonistin Sashi hat nur einen großen Wunsch, sie möchte Ärztin werden. Doch Bürgerkrieg wütet in ihrem Land und so muss sie regelrecht darum kämpfen, um ihr Ziel zu erreichen. K, ein Nachbarsjunge für den sie Gefühle entwickelt, sowie ihre zwei Brüder schließen sich mit schrecklichen Konsequenze den Tamil Tigers an.
Und obwohl sie mit ihren Mitteln für Gerechtigkeit kämpft, bleibt ihr am Ende nur die Flucht nach New York.
Auch wenn man anfänglich nur schwer in diese Geschichte reinkommt, so ergreift einen nicht nur Sashi‘s Schicksal, sondern auch die einzelnen Schicksale, stellvertretend für ein Land im Bürgerkrieg.
Fünf Teile, über drei Jahrzehnte herrscht der Kampf um Unabhängigkeit und Gerechtigkeit und bringt dabei soviel Leid ins Land.
Sri Lanka, ein so schönes Land mit soviel Elend in der Vergangenheit und nach wie vor kommt dieses Land nicht wirklich zur Ruhe.
Nicht umsonst hat die Autorin 18 Jahre an diesem Werk recherchiert und gearbeitet.
Ein Buch für alle die mehr über Sri Lanka, den Bürgerkrieg, aber auch über die Menschen dort wissen möchten……und definitiv keine leichte Lektüre!

5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
War diese Rezension hilfreich?
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars

Ein leiser, aber zutiefst bewegender Roman

„Der brennende Garten“ ist ein stiller, kraftvoller Roman, der einen tief berührt, ohne laut zu werden. Die Geschichte der jungen Tamilin Sashi, die mitten im Bürgerkrieg Sri Lankas um ihre Träume, ihre Familie und letztlich um ihre Menschlichkeit kämpft, geht unter die Haut – und bleibt lange nach dem Lesen im Gedächtnis.
Was dieses Buch so besonders macht, ist die Art, wie es erzählt wird. Es gibt keine wörtliche Rede, keine klassischen Dialoge – und doch gelingt es der Autorin, jede Emotion, jeden Konflikt und jedes leise Zittern in den Figuren spürbar zu machen. Diese ruhige Erzählweise schafft eine besondere Intensität: Man liest nicht einfach über das Leid, man fühlt es mit. Ohne das Grauen in grausamen Bildern auszubreiten, vermittelt die Autorin das Unfassbare – das Zerbrechen eines Landes, einer Familie, einer Jugend – mit leiser, aber durchdringender Wucht.
Sashi ist eine beeindruckende Hauptfigur. Ihr Wunsch, Ärztin zu werden, steht sinnbildlich für den Versuch, in einer zerstörten Welt zu heilen – nicht nur andere, sondern auch sich selbst. Die Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie Gewalt und Krieg selbst jene treffen, die nur leben, lieben und helfen wollen. Besonders bewegend ist, wie Sashi, nach all den Verlusten, in New York zwar in Sicherheit lebt, aber die Vergangenheit nie ganz hinter sich lassen kann.
Mich hat das Buch tief berührt. Ich musste mehrmals innehalten, um die Wucht der Erzählung zu verarbeiten. Ohne Effekthascherei zeigt es, wie sinnlos und grausam Kriege sind – damals wie heute. Auch wenn die Geschichte in Sri Lanka spielt, hat sie eine universelle Bedeutung: Das Leid, das Menschen einander zufügen, wiederholt sich immer wieder, nur an anderen Orten, zu anderen Zeiten.
„Der brennende Garten“ ist kein leichtes Buch, aber ein notwendiges. Es ist bewegend, schmerzhaft und zugleich wunderschön geschrieben. Ein Roman, der zeigt, dass Empathie und Erinnerung vielleicht das Einzige sind, was uns hilft, das Unfassbare zu begreifen.

Herzlichen Dank an Klett-Cotta für die Bereitstellung des Leseexemplars über Netgalley!

5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
War diese Rezension hilfreich?
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars

Dieses Buch stand schon lange auf meiner TBR-Liste, und jetzt ist es endlich auch auf Deutsch erschienen! Ausserdem habe ich erfahren, dass die Autorin auch einen Podcast hostet, den ich vor Kurzem zum ersten Mal gehört habe. Darin bespricht sie mit Autorinnen und Autoren Sachverhalte, die in deren Romanen fiktional bearbeitet wurden – also ähnlich, wie sie es in diesem Roman macht.

Der brennende Garten ist die Coming-of-Age-Geschichte von Sashi vor dem Hintergrund des srilankischen Bürgerkriegs, beginnend Anfang der 1980er-Jahre bis zu dessen Ende. Wir lesen Sashis Bericht über die Geschehnisse, darüber, wie sie und ihre Familie mehr oder weniger in den Kampf für ein unabhängiges tamilisches Eelam involviert waren bzw. hineingezogen wurden. Sashi entwickelt im Laufe der Zeit ein politisches Bewusstsein und steht gegen Ende des Buches für ihre Überzeugungen ein.

Die Autorin verwebt viele reale Persönlichkeiten und Ereignisse in die Geschichte. Das – und die Tatsache, dass Sashi die Lesenden immer wieder direkt anspricht – macht das Buch sehr packend.

Ich muss zugeben, dass ich, obwohl in der Schweiz so viele Tamilen leben, erschreckend wenig über die Gründe dafür wusste. Ein sehr erhellendes Buch, das eindrücklich zeigt, dass von einem Krieg niemand profitiert.

5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
5 stars
War diese Rezension hilfreich?
4 stars
4 stars
4 stars
4 stars
4 stars

Literatur und Kriegsberichterstattung in tragischen Details
Das künstlerisch wirkende Cover gefällt durch die farblich intensive Farbgebung der Umarmung zweier Menschen, jedoch gibt es noch keinen Hinweis auf den kämpferischen historischen Hintergrund des Romans. Erst der deutsche Buchtitel Der brennende Garten lässt Vermutungen hinsichtlich Krieg und Terrorismus anklingen. Die Szenerie spielt von 1981 bis 2009 in Jaffna und Colombo, Sri Lanka. In fünf Teilen geht es um die Entwicklung zum blutigen Bürgerkrieg zwischen der sri-lankischen Regierung und den sogenannten Tamil Tigers (LTTE, Liberation Tigers of Tamil Eelam). Diese militante Organisation kämpfte ab 1983 für einen unabhängigen Tamilenstaat im Norden und Osten der Insel. Auch die 16-jährige Sashi leidet mit ihrer tamilischen Familie und Freunden unter der Diskriminierung durch die singhalesisch dominierte Regierung und gerät in ihrem Kampf über drei Jahrzehnte um Unabhängigkeit, Gerechtigkeit und Identität in ein gefährliches Chaos von Gewalt und Tod. Die Ich-Erzählerin Sashi erwähnt aber auch kurz die Rolle der dortigen Religionen mit ihren Tempeln, die Vielfalt an kulinarischen Köstlichkeiten, ihre Teekultur und interessante Architektur. Dennoch nicht als Wohlfühlroman konzipiert beschreibt Sashi als angehende Ärztin und Schwester den zunehmenden politischen Fanatismus und den Verlust zweier Brüder und ihres Freundes. Der Schreibstil ist direkt, erschütternd und schmerzhaft.
Der Roman vermittelt ein tieferes Verständnis für die komplexe Geschichte Sri Lankas und ihrer 15 % an tamilischer Bevölkerung – ein Projekt über 14 Jahre. 4*

4 stars
4 stars
4 stars
4 stars
4 stars
War diese Rezension hilfreich?

LeserInnen dieses Buches mochten auch: