
Junikinder
Zwei Schwestern, drei Leben - und unendlich viele Geheimnisse
von Marcus Jarl
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Erscheinungstermin 23.04.2025 | Archivierungsdatum 22.06.2025
Zum Inhalt
Zwischen Geheimnissen, Schweigen und der Sehnsucht der Schwestern nach Versöhnung
Das Leben der Kinderkrankenschwester Julia Bergman droht endgültig aus den Fugen zu geraten. Als wäre ihre Arbeit auf einer Frühgeborenenstation in Stockholm für die alleinerziehende Mutter nicht schon stressig genug, droht ihr Ex damit, das alleinige Sorgerecht für ihren Sohn zu beantragen. Das Fass droht überzulaufen, als plötzlich ihr Schwager Henrik im Kreißsaal vor ihr steht. Doch bei der Frau, deren Kind viel zu früh auf die Welt kommt, handelt es sich nicht um Julias ältere Schwester Liv. Julia steckt in einem Dilemma: Einerseits wird sie durch die Schweigepflicht zur Mitwisserin, andererseits hat sie Liv versprochen, immer an ihrer Seite zu stehen. Das scheinbar perfekte Leben ihrer Schwester bekommt Risse und Julias Verhältnis zu Liv wird wieder einmal auf eine harte Probe gestellt. Eine bewegende Geschichte über Vertrauen, Enttäuschung, die tiefe Verbundenheit unter Geschwistern und weibliche Solidarität.
Zwischen Geheimnissen, Schweigen und der Sehnsucht der Schwestern nach Versöhnung
Das Leben der Kinderkrankenschwester Julia Bergman droht endgültig aus den Fugen zu geraten. Als wäre ihre Arbeit auf...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783596710614 |
PREIS | 18,00 € (EUR) |
SEITEN | 540 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

"Junikinder" von Marcus Jarl ist ein stiller, aber intensiver Roman über zwei Schwestern, die sich nahe stehen und doch voneinander entfremden. Der Autor schreibt mit viel Feingefühl über familiäre Nähe, unausgesprochene Wahrheiten und das Ringen um Vertrauen. Besonders gelungen finde ich die wechselnden Perspektiven von Julia und Liv: Man spürt die Zerrissenheit beider und versteht, wie unterschiedlich zwei Menschen dasselbe erleben können.
Die Atmosphäre des Buches ist ruhig, auch wenn es um schwere Themen geht. Es gibt keine großen Dramen, sondern viele kleine Momente, die lange nachwirken. Wer gerne tief in zwischenmenschliche Beziehungen eintaucht, wird Junikinder mögen.

Immer für dich da
Julia und ihre ältere Schwester Liv sind im Juni geboren, mit fünf Jahren minus zwei Tagen Abstand, Geburtstag gefeiert wird stets am Tag dazwischen. Einst geben sie einander das Versprechen, immer füreinander da zu sein, aber können sie das tatsächlich für den Rest des Lebens so einhalten? Einschneidende Geschehnisse stellen Julia und Liv auf eine schwierige Probe.
Julia hat es nicht leicht. Als Säuglingsschwester ist sie permanent sehr fordernden Situationen ausgeliefert, privat teilt sie sich mit einem manipulativen Charakter das Sorgerecht für Sohn Truls, zusätzlich hat sich das Verhältnis zu ihrer Schwester Liv distanziert und abgekühlt. Da passiert das schier Unglaubliche an ihrem Arbeitsplatz.
In eher ruhigem Stil beschreibt Marcus Jarl seine Charaktere und Szenen. Dabei blickt er ganz genau aufs Detail und lässt so den Leser tiefe Einblicke nehmen in den Alltag einer Frühgeborenenstation. Eine wenig erfreuliche Überraschung überschattet alsbald Julias Alltag und bringt die junge Frau in ein unlösbares Dilemma. Auf diesen ersten Abschnitt, der im Juni 2022 spielt, folgen zwei weitere große Teile, welche mittels Rückblenden aus Julias und Livs früherem Dasein erzählen und Zusammenhänge begreifbar werden lassen. Im abschließenden vierten Teil kehren wir ins Jahr 2022 zurück, spitzt sich die Lage naturgemäß zu und wartet auch mit einer ganz passablen Lösung auf. Trotz der zeitweise empfundenen Kühle im Schreibstil wird das Drama in der Geschichte gut transportiert – nicht jede Einzelheit muss erwähnt werden, um alles zu verstehen – da und dort hätte ich aber doch noch gerne mehr teilhaben wollen an den Gefühlen der Betroffenen. Nach außen hin gehen sie mit ihrem Schicksal fast zu gelassen um, wie es in ihrem Inneren aussieht, könnte vielleicht noch eindringlicher vermittelt werden.
Alles in allem hat mir der Roman Junikinder sehr gut gefallen, im Vordergrund stehen tapfere und selbstständige Frauen, für die ich mir auch künftig schöne gemeinsame Stunden vorstellen kann. Wer eine ruhige Lesezeit sucht mit wegweisenden Momenten, der ist bei den Schwestern Julia und Liv gewiss gut aufgehoben.
Titel Junikinder
Autor Marcus Jarl
ASIN B0DK342HJ1
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (544 Seiten)
Erscheinungsdatum 1. April 2025
Verlag Fischer

Schwestern- welche Arten davon gibt es ? Krankenschwestern ? Kleine und große Schwestern ? Herzensschwestern ? Julia und Liv sind Schwestern, mit Ballast. Eine unausgesprochene Sache steht zwischen ihnen, seit Jahren. „Es“ drängt sie dazu sich zu verstellen, in alten Rollen zu verharren, sich auf alten festgetretenen Pfaden zu bewegen. Bis… Julia, die als Kinderkrankenschwester arbeitet, nach der Geburt eines Frühchens dessen Vater gegenüber steht. Es ist Hendrik der Mann ihrer Schwester Liv und die Mutter des Babys ist eine fremde Frau. Die Welt gerät aus allen Fugen, denn bisher schien das Unglück nur Julia heimzusuchen und Livs Ehe und Leben schien perfekt zu sein. Dieser Roman hat es in sich. Er spricht auf einigen Ebenen Themen an wie Vertrauen, Enttäuschung, Verlust, die Verbindung unter Geschwistern und weibliche Solidarität. Spannend und nachvollziehbar ist diese Geschichte und wie so oft stellt sich die Frage, kennt man seinen Partner / Partnerin wirklich gut und ab wann wird die Beziehung unehrlich und verletzend ? Richtig spannend hat das der Autor herausgearbeitet und die kurzen Kapitel, die Livs und Julias Leben in verschiedenen Lebensphasen beschreiben lesen sich rasant. 2 Frauen, in denen wir uns durchaus wiederfinden können.

Julia Bergman arbeitet als Pflegefachfrau auf der Frühgeborenen-Station eines schwedischen Krankenhauses. Mit ihrem gewalttätigen Ex-Partner teilt sie sich das Sorgerecht für Sohn Truls. Für Julias Team und den Dienstplan ist die Sorgerechtsregelung unbestritten vorteilhaft, nicht aber für sie und Truls, da Julia, bei Truls Übergabe immer wieder mit Pår konfrontiert wird, der sie nach wie vor verleumdet und droht, ihr ihren Anteil am Sorgerecht entziehen zu lassen. Obwohl Julia, oberflächlich betrachtet, Beruf und Muttersein miteinander vereinbaren kann, erfordert die Sorgerechts-Regelung ein ständiges Balancieren zwischen Dienstplan, Vertretungen und Doppelschichten in einem Beruf mit hoher Verantwortung.
Als Julia zu einer dramatischen Frühgeburt gerufen wird, verschlägt es ihr die Sprache: der Vater des Kindes ist ihr Ex-Partner Henrik, der inzwischen mit Ihrer älteren Schwester Liv verheiratet ist. Auch Henrik zückt die von Pår oft gehörte Drohung, sollte Julia auch nur ein Wort über seine Verbindung zu einer anderen Frau fallen lassen, wird er dafür sorgen, dass sie ihren Arbeitsplatz verliert. In enger Zusammenarbeit mit Henrik und seiner Affäre Hanna wird Julia also die nächsten Wochen die frühgeborene Elsa betreuen …
Julia steckt in einer schier unlösbaren Verstrickung von Konflikten, die sie im schlimmsten Fall ihren Sohn kosten wird. Zugleich ist sie mit dem überaus komplizierten Verhältnis zu ihrer Schwester konfrontiert. Liv dagegen hadert mit ihrem Verhältnis zum Vater, über den seit der Trennung der Eltern vor Jahren eisern geschwiegen wurde. Marcus Jarl lässt seine Leser:innen mit Julia einer erfahrenen Pflegekraft über die Schulter blicken und zeigt ein Team, in dem Kollegin Filippa (alleinerziehende Mutter) und Julias Chefin solidarisch hinter ihr stehen. Weitere Felsen in der Brandung sind für Julia ihre Mutter Monika, die zu jeder Zeit Truls versorgt, und Bettan, Truls Erzieherin im Kindergarten, mit ihrem Talent, Konflikte mit Eltern nicht auf sich zu beziehen.
Mit zwischen den Schwestern Julia und Liv wechselndem Focus, sowie zwei Sprüngen aus der Gegenwart zur Vorgeschichte 2015 und 2018 erzählt Marcus Jarl von Frauen aus zwei Generationen, die die Red Flags in ihrem Leben zu lange übersehen, weil sie sich unbedingt eine Familie wünschen. Neben der verblüffenden Lösung für Julias Konflikt, auf die ich nie gekommen wäre, ein berührender Roman über Frauen in sozialen Berufen, Schwestern, soziale Vaterschaft und die Verteilung von Care-Arbeit in Partnerschaften. Männer kommen in dem Drama zum großen Teil schlecht weg, was ihrer geringeren Beteiligung an der Mental-Load in der Realität entspricht
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