Weltalltage

Roman

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Erscheinungstermin 08.02.2024 | Archivierungsdatum 25.01.2025

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Zum Inhalt

Mit Wärme, Wucht und Witz erzählt Paula Fürstenberg in »Weltalltage« von einer besonderen Freundschaft und deren Zerreißprobe. Davon, was es heißt, nicht zu funktionieren in einer Welt, in der alles funktionieren muss; vom Körper und wie wir mit ihm umgehen; von der Kraft der Worte und davon, wo Empathie beginnt – und wo sie enden muss.

Sie sind beste Freunde seit der Schulzeit. Jetzt, mit Anfang dreißig, teilen sie sich eine Wohnung. Max ist Architekt, sie ist Schriftstellerin und seit ihrer Kindheit chronisch krank. Immer wieder wird sie von heftigen Schwindelanfällen heimgesucht und ist auf Max angewiesen. Er ist der Gesunde, sie die Kranke. So war es schon immer. Doch dann erfährt Max vom Tod seines Onkels, und in ihm wächst eine Finsternis. Er muss ins Krankenhaus. Mit einem Mal gerät alles ins Wanken.

Was der Schriftstellerin im aufkommenden Freundschaftskummer hilft, ist das Schreiben, das versuchsweise Ordnen der Vergangenheit in Listenform. Also erzählt sie ihre Geschichte, und damit auch die von Max, von der Nachwendekindheit im Osten bis in die schwankende Gegenwart. Sie denkt über die gesellschaftlichen Verhältnisse nach, die sie zu denen haben werden lassen, die sie sind, über das Kranksein – und die Sprache der Körper.

Doch durch Denken und Schreiben allein lässt sich einem Kummer nicht beikommen. Dafür muss sie aufstehen und tanzen gehen, muss sie loslassen und alles vergessen. Ein paar Stunden nur, ein paar Tage. Und dann steht Max plötzlich wieder in der Tür …

Mit Wärme, Wucht und Witz erzählt Paula Fürstenberg in »Weltalltage« von einer besonderen Freundschaft und deren Zerreißprobe. Davon, was es heißt, nicht zu funktionieren in einer Welt, in der alles...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462003369
PREIS 23,00 € (EUR)
SEITEN 320

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Ein sehr kluges Buch mit einem ungewöhnlichen Aufbau - ich mochte es sehr gerne und werde es gerne weiterempfehlen!

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Wir begleiten Max und die Erzählerin durch eine schwierige Phase ihrer Freundschaft. Bisher hat sich Max immer um sie gekümmert, weil sie unter unerklärlichem Schwindel leidet. Jetzt geht es Max nicht gut. Schleichend nehmen Symptome der Depression zu. Er versucht, diese zu verbergen und sie schaut nicht richtig hin. Wie wird es mit ihrer Freundschaft weitergehen und wird es Max besser gehen?

Die Erzählperspektive war für mich gewöhnungsbedürftig, da die Erzählerin in "du-Form" schreibt. Das hat mich zunächst etwas irritiert. Zusätzlich begleitet man sie bei der Entstehung ihres Romans und es gibt deswegen z.B. Abschnitte in unterschiedlichen Varianten. Das fand ich spannend.

Max und die Erzählerin kennen sich seit dem Gymnasium. Ihre Mütter waren beide alleinerziehend und sie sind 2 Jahre vor der Wende geboren. Diese Punkte werden von der Erzählerin an passenden Stellen aufgegriffen. Sie geht der Frage nach, ob diese Aspekte Einfluss auf ihre Entwicklungen und Erkrankungen hatte. Dabei springt sie zwischen den Zeiten. Sie erzählt die Geschichte nicht chronologisch. Vor jedem Kapitel gibt es ein passendes Zitat aus anderen Büchern und auch zwischendurch immer wieder.

Mir hat vor allem gut gefallen, wie anschaulich die Auswirkungen von Depression geschildert werden.

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Freunde fürs Leben - gibt es so etwas? Diese und weitere Fragen stehen hier zwischen den Zeilen. Plakatiert an eine Beziehung zwischen Max und seiner besten Freundin und das seit der fünften Klasse. Beide treffen durch die Nachlässigkeit ihrer alleinerziehenden Mütter aufeinander, sie sind fortan ein Dreamteam. Sie ist die durchorganisierte Fleißige. Max der in sich ruhende Pol. Gemeinsam sind sie unschlagbar verbunden. Lange in ihren Rollen manifestiert, erkennt sie mit großer, zeitlicher Verzögerung, dass nicht SIE die Schwächere ist und bevor die Freundschaft schwindet, helfen muss.
Paula Fürstenberg gewährt einen tiefen Einblick in die Seele der Freundschaft an sich: wie sie beginnt, sich entwickelt, verändert, bedroht wird und wie man sie retten kann.

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"Vor allem aber ahntest du, dass auch mit dir etwas nicht stimmte, das mit Max' Nichtstimmen zusammenhing, dass eure Körper in eine ungünstige Abhängigkeit voneinander geraten waren."
"Weltalltage" von Paula Fürstenberg ist in jeder Hinsicht ein ganz besonderer Roman. Paula Fürstenberg erzählt nicht nur eine Geschichte über Freundschaft, sondern auch über chronische Erkrankungen, Depressionen, DDR, Tomatensuppe und Suizid. Die Ich-Erzählerin und ihr bester Freund, beide um die 30, leben gemeinsam in einer Art WG. Bisher war es immer Max, der sich wie selbstverständlich um die Ich-Erzählerin gekümmert hat, wenn mal wieder die Zeit der Weltalltage kam, die Tage, an denen der Körper aufgrund einer Erkrankung einfach nicht funktioniert. Doch plötzlich, nein, eigentlich gar nicht plötzlich, gerät das Konzept des Kümmerns und Auffangens ins Wanken: Max wird selber krank und es fehlt ihm schlichtweg die Kraft, sich um etwas zu kümmern. Was bedeutet das für eine Freundschaft? Was bedeutet das für einen chronisch kranken Menschen, wenn der andere plötzlich nicht mehr kann? Wie fühlt man sich in einer Gesellschaft, in der es nur darum geht zu funktionieren, möglichst viel zu leisten und jede Krankheit eine Bedrohung darstellt? Und was hat Tomatensuppe damit zu tun?

"Weltalltage" ist nicht nur aufgrund der Erzählform in Listen etwas ganz Besonderes, sondern auch im Hinblick auf die Botschaft, die sich Seite für Seite entfaltet.

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Dieses Buch ist so sperrig, erstaunlich und zu Herzen gehend, wie schon der Titel und das Cover. Man muß es auf sich wirken lassen. Schon die Struktur des Romans ist ungewöhnlich. Es gibt viele Listen und Texte, die zum Teil recht frei herumzuschweben scheinen. Läßt man sich darauf ein, wird man reich belohnt.
Die Geschichte von Max und Frie, deren Freundschaft der größte Halt in ihrem von Krankheit (Frie) und von Trauer (Max) erschütterten Leben ist, ist eine schonungslose und befreiende Auseinandersetzung mit den Themen Krankheit (in einer Gesellschaft, in der man funktionieren muß), und dem Leben als gebürtige Ostdeutsche in einer westdeutsch geprägten Gesellschaft.

Diesen Mix wirft Paula Fürstenberg uns Lesern entgegen und es macht wirklich Spaß, ihn einzusammeln und sich an ihrem eigenwilligen, aber sehr gut lesbaren Stil zu freuen. Viele ihrer Sätze und Gedanken lassen einen nicht mehr so schnell los.

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Ein ganz wichtiges und tolles Buch. Es geht um (kranke) Körper, Ostdeutschland, Abhängigkeiten und die Freundschaft zwischen zwei Menschen. Sowohl sprachlich als auch inhaltlich einzigartig. Eine große Leseempfehlung!

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Der Roman „Weltalltage“ von Paula Fürstenberg erzählt über die besondere Freundschaft zwischen der Erzählerin und Max. Die Freundschaft der beiden geht weit zurück, gefühlt sind sie seit 100 Jahren befreundet. Max ist der Beschützer der Erzählerin, passt auf sie auf, wenn sie vom chronischen Schwindel befallen wird. Sie leidet an dieser Krankheit, wird von Arzt zu Arzt getrieben und trotzdem ändert sich nichts daran, dass einfaches Schwimmen zur Herausforderung wird. Wenn es nicht Max gäbe.
Die Autorin beschreibt diese Phase der Depression sehr wortgewaltig, man meint, tatsächlich zu verstehen wie Max sich fühlt und was ein Körper oder eben die Seele aushalten muss, wenn diese erkranken. Die Sprache finde ich gelungen, passt sich den beiden Protagonisten an. Ganz besonders finde ich, wie sehr die Autorin es schaffe, die Gefühle der beiden in diese Geschichte einfließen zu lassen, fernab sämtlicher Klischeegedanken.

Etwas eigenartig ist dieser Roman zum Lesen, denn irgendwie bewegen wir uns von Liste zu Liste vorwärts.

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Paula Fürstenberg schreibt ihren Roman in der zweiten Person. Also, erlebst du jetzt diese Geschichte: Du bist Schriftstellerin. Max ist Architekt. Du bist krank. Er ist gesund. Ihr seid beste Freunde. Bis eines Tages alles in euch und somit auch zwischen euch zusammenbricht. Ein unglaublicher Roman. Sprachgewaltig und in seiner Ausführung so originell wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe. Es ist ein Buch voller kluger Beobachtungen, die mit viel Witz erzählt werden ohne dabei zu vergessen wie wichtig die Themen sind, die hier angesprochen werden: Chronische Krankheit, Depressionen, Suizid, Nachwendekindheit... Auch ist es eine Geschichte der Fragen. Schonungslose, offene, tiefgründige und provozierende Fragen. Aber besonders eine, hallt immer und immer wider: Wenn wir uns aus unseren eigenen Abgründen befreit haben, können und dürfen wir denen vergeben, die uns nicht geholfen haben?

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Wow - was für ein weltklasse Gesamtkunstwerk dieser Text ist, der nicht als klassischer Roman daherkommt, vielmehr als Auflistung verschiedener Ereignisse, Gefühlszustände, Gemütsverfassungen und Schreibversuche, und der einen dennoch sofort tief ins Leben der Erzählerin und ihres besten Freundes Max hineinzieht. Der gekonnte Umgang mit Sprache, mit Ernsthaftigkeit und Humor hat mich sehr beeindruckt. Hier sitzt jedes Wort, hier genießt man jedes Wort! Und das bei einem Text, in dem es um Depression und allerlei Lebens-Widrigkeiten geht... wirklich "weltallklasse"!

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Paula Fürstenberg gelingt es, die Dynamiken komplexer, langjähriger Freundschaften einzufangen. Dabei geht es vor allem um Vergebung und um Verständnis, über Einsicht, aber auch Grenzüberschreitungen und die Frage, wem die eigene Geschichte gehört.

Ihre Schilderungen zweier Leben mit unterschiedlichen chronischen Krankheiten - die eine physisch, die andere psychisch - schaffen darüber hinaus Sichtbarkeiten fürs Unsichtbare, ohne das Leid zum Hauptgegenstand der Geschichte zu machen.

Große Empfehlung für alle, die ihre eigenen Freundschaften besser verstehen möchten.

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"Weltalltage" hat mich sehr überrascht: Wegen seiner besonderen Struktur (Fürstenberg arrangiert ihren Roman in Listen, alphabetisch, numerisch oder thematisch), wegen seiner wahren (und beim Lesen plötzlich tröstenden) Thematik und dem übergeordneten Plädoyer, eine andere Haltung zum Thema Krankheit/Schmerz zu entwickeln. Es ist ein kluges Buch, das viele Fragen stellt, voller Wärme und auch Witz steckt, ernst und leichtfüßig zugleich ist – und ganz anders als alles, was ich bislang in diesem Frühjahr gelesen habe!

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What a ride - und ich würde immer wieder ein Ticket lösen, einsteigen und mitfahren. Wieder und wieder und wieder und wieder und wieder ... bis der Gedanke, ob der TÜV wohl seiner Prüfpflicht nachgekommen ist, mich möglicherweise abhalten würde. Vermutlich aber nicht. Vermutlich wird euch "Weltalltage" auch nicht nicht gefallen. Wenn doch, dann gefallt ihr mir nicht. Sorry. Not sorry.

"Weltalltage" hat mich mehr getroffen - Paula Fürstenberg nimmt keine Gefangenen. Nicht sprachlich. Nicht inhaltlich. Schon die ersten Sätze haben einen bleiben Eindruck bei mir hinterlassen. Die Geschichte selbst mich so oft um meine eigenen wirren Gedanken kreisen lassen, dass ich zwischenzeitlich nicht wollte das es endet.

Wir erleben ihre Ängste, ihre Sehnsüchte und ihre Zweifel hautnah mit. Dabei knüpft die Paula die großen Themen des Lebens ganz locker mit den kleinen Momenten des Alltags zusammen. Bis die Geschichte eine Frage stellt, die mir selbst schon so oft den Schlaf geraubt hat. Wie endlich sind wir eigentlich? Wo kommt das Ziehen her? Ist das hier statisch alles in Ordnung? Was wäre wenn .... der Fluch trifft.

Its a YES from me. Danke Paula <3

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Ein Roman über Krankheit und Gesundheit und Körperlichkeit in unserer kapitalistischen Gesellschaft und eine Geschichte über die Dynamiken in Freundschaften, wenn einer seine Rolle darin nicht mehr erfüllen kann oder will. "Weltalltage" wird definitiv eines meiner Lesehighlights dieses Jahres sein, dieses Buch liebe ich wirklich sehr. Unbedingt lesen!

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Das war ein so einzigartiges Buch und mir gefiel jede einzelne Seite. Mir hat es sehr gut gefallen, dass der Roman nicht chronologisch, sondern in mehreren Fragmenten aufgebaut ist. Die Themen wurden sorgfältig behandelt und es hat mir absolut gefallen.

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Literatur in Listenform, nummeriert, alphabetisch sortiert … schreibend + ordnend nähert sich die Protagonistin dem Unsagbaren, Unsortierbaren an. Mit Humor betrachtet sie, worüber nicht zu lachen ist. Eine Körpererfahrung!

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Selten habe ich so authentisch über ein junges Leben mit Krankheit im Alltag und Freundschaft in so einer Intensität gelesen. Sehr nahbar und dabei litararisch interessant aufgebaut und clever durchdacht.

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Ich bin ein großer Fan von diesem Buch.
Man muss sich am Anfang erst dran gewöhnen, dass in der Du-Form geschrieben wird. Wenn man aber ein paar Seiten gelesen hat ist das kein Problem mehr. Ich fand die Art, wie das Buch geschrieben wurde, dass man die Protagonistin quasi dabei begleitet das Buch zuschreiben toll und auch, dass man zwischen durch och etwas über Personen aus der Vergangenheit lernt.
Auch das Thema fand ich sehr wichtig.
Das Cover und den Namen finde ich sehr gut. Vor allem, weil ich erst nach ca. 100 Seiten den Titel richtig lesen konnte und er somit irgendwie eine doppelte Deutung bekommt.

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MEINUNG:
Besonders gut hat mir der Stil gefallen, denn Paula Fürstenberg erzählt nicht wirklich stringent, sondern vermittelt Inhalt auch mal in Listen und Gedanken der namenlosen Ich-Erzählerin. Deren Welt ein bisschen auseinander bricht als ihr bester Freund Max und Mitbewohner plötzlich in Dunkelheit verschwindet und von heute auf morgen ins Krankenhaus geht. Mir war relativ schnell klar, dass Max wohl an einer Depression leidet und sich Hilfe sucht. Als Auslöser dafür wird der Tod seines Onkels gesehen, der sich das Leben nahm. Max ist nun der letzte Mann in der Familie, laut seiner Oma. Diese Ereignis löst in Max unwiderruflich eine Veränderung hervor und es beschäftigt ihn der Gedanke, ob es ihn auch treffen könnte.

Mit Max' Krankenhaus Aufenthalt geht auch ein großer Ruck durch die Ich-Erzählerin, da Max ihr verbietet Kontakt zu ihr aufzunehmen. Es setzt ein Prozess bei ihr ein, denn plötzlich ist ihre derzeitige Lebenssituation umgekehrt. Er ist der Kranke und sie die Gesundere. Normalerweise ist sie die chronisch Kranke und er ihre jahrelange Stütze. Beide sind in Ostdeutschland bei alleinerziehenden Müttern aufgewachsen und sind dann nach Westdeutschland zum Studieren gekommen. Ich habe mich stellenweise schon mal dabei erwischt, dass ich sie schon ziemlich egoistisch manchmal empfand, da sie viel zu sehr auf sich und ihren Status als Krank fokussiert war, so dass sie Max und seine Bedürfnisse nicht so große Beachtung geschenkt hat. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso sie nicht darauf kommt, was bei ihm los ist. Sie arbeitet sich langsam voran und muss verstehen, dass sich ihre Freundschaft auch verändern kann und wird. Die Autorin beschäftigt sich hier auf viel mit der Thematik, wie es bei uns in der Gesellschaft ist, wenn man chronisch krank ist. Ich finde, dass das Thema grundsätzlich viel zu wenig behandelt wird.

FAZIT:
Weltalltage ist ein Buch über Freundschaft, aber auch wie es ist unserer Gesellschaft chronisch krank zu sein. Die Ich-Erzählerin muss sich damit auseinandersetzen, wie sich die Freundschaft verändert als ihr bester Freund freiwillig in eine psychiatrische Klinik geht und was das mit der Freundschaft macht. Mir hat der besonders Erzählstil der Autorin sehr zugesagt. :)

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„Weltalltage“ beginnt mit der Geschichte eines Onkels, wird jedoch zunehmend persönlicher. Es erzählt nicht nur von unterschätzter Krankheit, verspäteter Trauerverarbeitung und Verantwortung, sondern vor allem von Freundschaft, die ebenfalls von diesen Aspekten des Lebens nicht verschont bleibt. Dabei stellt es die Frage: Wie weit kann man in einer Freundschaft gehen? Wie viel kann man von ihr verlangen?

Das Buch zeichnet sich durch eine ungewöhnliche Erzählstimme aus, die das Schreiben der Protagonistin bewusst in den Fokus rückt und zugleich eine Form von Vergänglichkeit allgegenwärtig werden lässt. Wie der Text selbst, baut sich die Geschichte stetig weiter aus. Wie ein Puzzle, das sich Stück für Stück zusammensetzt, wird der Text von einem Manuskript zum Buch. Nach und nach entwickelt sich eine Geschichte, die die Form verständlich macht und jegliches Unbehagen beiseite schiebt.

Ein Unbehangen, das, so erkennt man während des Lesens, auch eher bei einem selber liegt und die eigene Unsicherheit mit dem Thema Krankheit offenbart.

Wenn man sich jedoch erst einmal auf diese Geschichte, ihre Struktur, Form und Protagonisten einlässt, bietet „Weltalltage“ eine große Lesefreude und hinterlässt ein tiefergehendes Verständnis dafür, was es bedeutet, für einander da zu sein.

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