Ich war doch noch ein Junge

Ein Holocaustüberlebender versöhnt sich mit seiner Vergangenheit

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Erscheinungstermin 01.09.2023 | Archivierungsdatum 08.11.2023

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Zum Inhalt

Nevada, 2001: Mitka Kalinski führt ein scheinbar perfektes Familienleben - doch was niemand weiß: Er trägt ein düsteres Geheimnis in sich, das er seit vielen Jahren vor der Außenwelt verbirgt. Mitka ist Jude. Und die Schatten seiner Vergangenheit holen ihn ein: Plötzlich kommen die Erinnerungen an die Konzentrationslager Buchenwald, Dachau und Pfaffenwald und an die Zeit als Kindersklave in Rotenburg an der Fulda in voller Wucht zurück. Und damit auch die Fragen nach seinen Eltern, seinem Namen, seiner Identität. Nach Jahrzehnten des Schweigens erzählt er zum ersten Mal seine schreckliche Geschichte und macht sich mit seiner Frau Adrienne auf die Suche nach seinen Wurzeln… Und nach der Wahrheit und nach dem Gott seiner Väter.

BITTE BEACHTEN SIE: Die SCM Verlagsgruppe ist eine christliche Verlagsgruppe. Dieser Titel enthält christliche Inhalte. 

Nevada, 2001: Mitka Kalinski führt ein scheinbar perfektes Familienleben - doch was niemand weiß: Er trägt ein düsteres Geheimnis in sich, das er seit vielen Jahren vor der Außenwelt verbirgt. Mitka...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE E-Book
ISBN 9783775176057
PREIS 16,99 € (EUR)
SEITEN 384

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Stephen W. Brallier: Ich war doch noch ein Junge


Ich habe schon viele Bücher von Überlebenden des Holocausts gelesen. Aber so eines noch nicht! Der größte Teil dieses Buches beschreibt den Weg des Überlebenden Mitka, dieses kleinen Jungen, der mehrere Konzentrationslager überlebte und als Privatsklave eines Nazis schuften musste und dann befreit wurde.
Was macht das mit ihm, der keine Schule besuchen konnte, der nie Liebe und Geborgenheit der Eltern kennenlernte? Wie lebt man dann weiter?
Dieses Buch beschreibt das schwierige Ankommen in der normalen Welt. Was für ein Leben! Und immer ist Mitka auf der Suche, auf der Suche nach seinen Wurzeln! Ein Glück, dass es solch eine tolle Frau gefunden hat, die ihn immer unterstützte und erst sehr spät von ihm erfährt, weshalb er so ist wie er ist!
Einfach nur beeindruckend! Erst jetzt begreife ich, dass das Leben für die Überlebenden auch nach ihrer Befreiung nie ein normales Leben sein konnte!
Ein wichtiges Buch, gerade in der heutigen Zeit!
5 Punkte von mir!

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Mitka und seine Frau leben in einem kleinen, gemütlichen Haus in Sparks, Nevada. Oberflächlich betrachtet, gehören sie zu einer ganz normalen, glücklichen Familie. Der Schein trügt aber. Nein, sie sind nicht unglücklich. Mitka trägt aber Traumata mit sich herum, die erst nach Jahrzehnten ein Ventil fanden. Wie schwer muss es für ihn gewesen sein, sich seiner Frau zu öffnen? Und noch einmal viel schwerer, die Hilfe des Rabbis und weiterer Fachleute anzunehmen?

#IchwardochnocheinJunge hält den Leser fest. Ja, die Lebensbeichte des Mitka Kalinski ist so grausam, dass es schmerzt. Das Buch beginnt mit vagen Erinnerungen des Mannes. Er war etwa 5 Jahre alt, als er in einem Kinderheim in Obhut gegeben wurde. Das war in der Ukraine im Ort Bila Zerwka. Als die Schergen des Führ.rs das Heim vor den jüdischen Kindern säubern wollten, floh er. Mutterseelenallein schlug er sich durch, bis er von einem Militärkonvoi, völlig überfüllt mit Todgeweihten, aufgegriffen wird. Dass er das anschließende Massaker überlebt, ist für ihn ein Wunder.

Etliche Stationen folgen und mit ihnen Erlebnisse, die kein Kind mitmachen darf. Die Autoren befragten Herrn Kalinski gemeinsam und über einen längeren Zeitraum. Viele Dinge kamen nach und nach in das Bewusstsein Mikas zurück. Seine Familie hilft ihm, dass er das Schreckliche zwar nicht vergessen, jedoch damit leben kann.

Nachdem er endlich über seine Traumata reden konnte, gab es für ihn nur ein Ziel: Er wollte zurück an die Orte seiner Pein und zudem auch seine Peiniger wiedersehen. Sie anschauen und fragen, warum sie so handelten. Gelingt ihm das? Findet er vielleicht auch seine Eltern?

Das Buch sollte jeder Lehrer seinen Schülern an die Hand geben. Bald sind alle Überlebenden der schrecklichen Zeit tot und es gibt keine Zeitzeugen mehr. Umso wichtiger sind Bücher, wie dieses. Daher gibt es auch eine ausdrückliche Leseempfehlung von mir. #NetGalleyDE

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Mitka Kalinski hat erst im Alter sein Schweigen gebrochen. Erst dann erfährt seine Familei, was er mitmachen musst, was er hinter einer Mauer des Schweigens versteckt hielt und was ihn zu dem werden lies, der er ist. – Aber nun hat er auch Hilfe bei einer Suche, die für ihn allein zu gewaltig gewesen wäre.
Dieses Buch berichtet über Mitkas Erlebnisse im Kinderheim, auf der Flucht und dann in der Sklaverei. Wie er sich am ein Leben erkämpft und aufgebaut hat und wie er am Ende seine ganz persönliche Aussöhnung erleben durfte.

Dieses Buch thematisiert das Einzelschicksal eines jüdischen Jungen. Allerdings wird es nicht aus der Ich-Perspektive erzählt, sondern von außen. Dadurch wird auch drumherum vieles besser ersichtlich und es ergibt sich ein grausames Gesamtbild, was aber emotional unheimlich mitreisend ist und mich öfter mal zu Tränen gerührt hat.
Wahnsinnig gut recherchiertes Einzelschicksal, was sehr mitreisend sein kann.

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Ein sicherlich erwähnenswertes Schicksal, aber leider holprig in Buchform gebracht

Wie kam ich zu diesem Buch?
Durch Zufall wurde ich auf das Buch aufmerksam. Es ist das erste Buch von Steven W. Brallier, das ich gelesen habe. Nachdem dieses hier dann einige Zeit auf dem eBook-Reader vor sich hin schlummerte, habe ich es mir nun endlich mal gegriffen.

Wie finde ich Cover und Titel?
Beides passt, denke ich.

Um was geht’s?
Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension, vor allem bei einer Biographie mit jeder Menge Fußnoten, wie es sich für ein Buch dieser Art gehört.

Wie ist es geschrieben?
Es handelt sich um einen Einzelroman (Biographie), der also problemlos ohne Vorwissen (Gut, ein gewisses geschichtliches Hintergrundwissen ist durchaus von Vorteil.) und Cliffhangergefahr gelesen werden kann. Der Schreibstil ist etwas zäh, der Ausdruck ist leicht zu verstehen. Die seltsam strukturierte Erzählweise wird Mitkas Schicksal leider nicht gerecht. Es entsteht kein komplettes Bild bzw. ein Dialog. Beispielsweise äußert sich eine Mitarbeiterin im Kinderdorf über Mitka, da wäre es – zumindest für mich – sehr interessant gewesen, ob er dieser Aussage zustimmt oder wie er die Situation bewertet. Es wurde viel recherchiert und wirklich jedes einzelne Zitat markiert, aber was sagt Mitka zu diesen Sachverhalten? Das Ganze bleibt irgendwie etwas blass, weil die Verbindung fehlt. Es werden hin und wieder noch existierende Bilder erwähnt, die aber nicht im Buch sind, das wäre auch interessant gewesen. Spannende Begebenheiten werden erwähnt und auch nicht ausgeführt.

Wer spielt mit?
Mitka, sein Name ist Mitka, und der Nationalsozialismus hat ihn Vergangenheit und Identität verlieren lassen. So richtig warm geworden bin ich nicht mit ihm. Sein unüberlegtes Handeln macht ihn unsympathisch, auch wenn er es nicht besser wusste. Klar, seine Erfahrungen haben ihn zu dem Menschen werden lassen, der er ist, er kennt es nun mal nicht anders.

Mein Fazit?
Das Buch zieht sich ganz schön, und ich hatte hin und wieder nicht wirklich Lust weiterzulesen, wollte aber dann doch wissen, ob noch was Interessantes passiert. Ich gebe 3 von 5 Sternchen, da ich – nach Lektüre sehr vieler Bücher dieser Art – weiß, dass das auch besser geht.

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Das Buch ist sehr schön geschrieben, sodass man die Situation von Mitka, so gut es eben geht, nachempfinden kann. Es ist wichtig, Zeitzeugen zu befragen und ihre Geschichte zu dokumentieren. Dies ist hier hervorragend gelungen.

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Überlebt!

Als ich dieses Buch entdeckt habe, war mir sofort klar, DAS muss ich lesen!

Die Geschichte dieses kleinen jüdischen Jungen, der trotz aller Widrigkeiten, schmerzhaften Erlebnisse und den Grauen des Krieges überlebt und sich ein Leben aufgebaut hat, eine Familie gegründet und eigene Kinder bekommen hat, ist einfach überwältigend!

Es gibt so viele ergreifende und berührende Schicksale aus jener Zeit und sie alle sind es wert erzählt zu werden.

Auf der Suche nach seiner Identität, die ihm gestohlen wurde, dürfen wir ihn begleiten und miterleben, wie es ihm erging und er zu dem Menschen wurde, der er heute ist.

Ich habe dieses Buch ziemlich schnell ausgelesen, weil es mich einfach mitgerissen hat. Sehr eindrucksvoll, authentisch und berührend werden die Ereignisse, die Gefühle und Gedanken, die Zeit geschildert. Das ist ein Stück Zeitgeschichte, das nicht in Vergessenheit geraten darf!

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Der kleine Mitka liegt in seinem Bettchen im Kinderheim. Die lauten Geräusche, die er hört, machen ihm Angst. Seit Tagen sind alle Pflegerinnen verschwunden. Er kann es nicht erklären, aber er spürt deutlich: Er muss so schnell wie möglich weg!

Der kleine Junge im Vorschulalter rennt um sein Leben, barfuß und im Nachthemd. Nach langer Suche findet er Obdach bei einer älteren Frau. Er darf gegen Brot und Bett auf ihre Kühe aufpassen, aber nur so lange bis der Sohn der Frau zurückkehrt. Als das viel zu bald geschieht, muss Mitka weiterziehen.

Gleich danach wird er vom Militär aufgegriffen und muss sich in einen mit Menschen beladenen Lastwagen quetschen. Die nächsten Monate sind unvorstellbar schrecklich. Erschießungen, Massentransporte, mehrere Konzentrationslager. Und das alles erlebt er als Kind im Grundschulalter.

Das letzte Lager hätte er wohl nicht überlebt, wenn ihn der grausame Herr Dörr nicht gerettet hätte. Mitka wird als Zwangsarbeiter auf einen Bauernhof geholt, dabei ist er noch ein kleiner Junge! Zwei Jahre später ist der Krieg vorbei, aber Mitka bleibt an dem einzigen Platz, der sich trotz aller Misshandlungen wie ein Zuhause anfühlt. Zum Glück werden die Ämter auf diesen Jungen aufmerksam und retten ihn.

Dreißig Jahre nach seinem Neuanfang in Amerika bricht er unter der Last der Erinnerungen zusammen. Er hat es geschafft sich eine neue Existenz aufzubauen. Niemand, noch nicht einmal seine engsten Familienangehörigen, ahnen, was er mitgemacht hat. Als er sein Schweigen bricht, kann er nicht aufhören, über die Gräuel zu reden, die er überlebt hat.

Da seine Erlebnisse so außergewöhnlich ist, wollen die Autoren dieses Buchs Mitkas Geschichte unbedingt erzählen. Sie hören sich seine Erinnerungen an, überprüfen alles, und erzählen in diesem Buch sowohl vom kleinen Mitka, als auch vom jungen Mann und Familienvater, und schließlich vom älteren Mann, der so darunter leidet, nicht zu wissen wer er ist und zu wem er gehört.

Der Erzählstil ist dokumentarisch. Die vielen Fußnoten weisen auf Quellen und weiterführende Informationen hin. Die Erlebnisse von Mitka in den Kriegsjahren sind erschütternd, was jedoch dieses Buch auszeichnet, ist die Beschreibung von der Art und Weise, wie Mitka mit seinen Erinnerungen und Erlebnissen umgeht, und seine Suche nach Wert und Identität.

Mitka erlebt an entscheidenden Stellen seines Lebens Führung und Ermutigung, und findet später in der Gemeinschaft der Juden ein Zuhause, aber außer diesen wenigen Hinweisen auf Gott, spielt der Glaube in diesem Buch keine große Rolle.

Fazit: Eine außergewöhnlich tragische Lebensgeschichte, die vor allem interessant ist, weil sie am Beispiel Mitkas zeigt, wie sich das Erleben von traumatischen Ereignissen im späteren Leben auswirkt und wie diese verarbeitet werden können. Sehr empfehlenswert!

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