Mann vom Meer

Thomas Mann und die Liebe seines Lebens

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Erscheinungstermin 07.06.2023 | Archivierungsdatum 05.04.2024

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Zum Inhalt

Das Meer war für Thomas Mann sein Leben lang der Ort der Sehnsucht und des verheißungsvollen Sogs in die Tiefe. Deutsche Romantik und Todessehnsucht – und Ort der Befreiung von den Konventionen, den politischen, literarischen, erotischen Zwängen des bürgerlichen Lebens. Ort der Freiheit und des wahren Ich.

Vielleicht fängt alles dort an, wo seine Mutter das Glück der Kindheit erlebt: im brasilianischen Urwald, in einem großen, hellen Haus am Meer. Mit sieben kommt sie nach Travemünde, in die deutsche dunkle Kälte, mit einer Sehnsucht, die bleibt. Ihr Sohn Thomas wächst an der Ostsee auf, in Lübeck, aber sobald er kann, geht er in den Süden, reist nach Italien, ans Mittelmeer, verliebt sich in junge Männer, folgt aber den Konventionen der Zeit und heiratet Katia. Jahre später: Der Gang ins Exil. In Kalifornien, am Pazifik, wird er noch einmal ein anderer: Er kämpft gegen Hitler, für die Demokratie, für die Freiheit und nimmt die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Nach seinem Tod lebt seine Lieblingstochter Elisabeth sein Vermächtnis als weltweit gefeierte Meeresforscherin in ihrer utopischen ozeanischen Politik fort.

Volker Weidermann schreibt mit Leichtigkeit und Humor, mit Wärme und großer Klarheit über den Nobelpreisträger, über seine Sehnsucht und seine Lieben. Sein Buch ist die Geschichte eines deutschen Jahrhunderts, es ist die Biografie eines großen Schriftstellers und seiner Familie, vor allem aber ist es ein Roman über das Dunkle, Glänzende, Bedrohliche, Verlockende, Befreiende – über Thomas Mann und das Meer. 

Das Meer war für Thomas Mann sein Leben lang der Ort der Sehnsucht und des verheißungsvollen Sogs in die Tiefe. Deutsche Romantik und Todessehnsucht – und Ort der Befreiung von den Konventionen, den...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462002317
PREIS 23,00 € (EUR)
SEITEN 256

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Thomas Mann und das Meer

Spätestens seit Ostende ist Volker Weidermann ein Star des erzählenden literarischen Sachbuches. Zuletzt ist er sehr positiv als Herausgeber aufgefallen. Jetzt ist er mit Mann vom Meer zurück. Ein Buch über Thomas Mann. Da gibt es viele von. Weidermann setzt die Lebens- und Werksgeschichte in Kontext zu TMs Liebe zum Meer. Warum nicht!
Weidermann geht in die Familiengeschichte der Manns weit zurück, arbeitet schließlich einiges Textpassagen in den Kontext ein.
Viele frühe Erzählungen werden einbezogen und natürlich ausführlich die Buddenbrooks, auch Tod in Venedig und Meerfahrt mit Don Quijote.
Für Thomas Mann-Kenner gibt es einige Aha-Effekte im Detail. Thomas Mann-Unkundige können viel entdecken.
Volker Weidermann schwelgt in Thomas Manns Welten. Das ist manchmal nicht ohne Pathos. Aber es passt ja. Daher empfehle ich das Buch!

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Ein kluges Buch über Thomas Mann und seine Familie, den Bezug zum Meer und die Literatur. Für Mann-Kenner/innen und auch für alle, die den Schriftsteller erst entdecken. Der Autor zeigt sein grosses Wissen und schreibt dabei immer lesenswert.

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Volker Weidermanns "Mann vom Meer" geht weit über die Beziehung Thomas Manns zum Meer hinaus. Es ist zugleich eine Familiengeschichte, eine Warnung vor Totalitarismus und Faschismus, ein Buch über das eigene Leiden am Anderssein und eine hervorragende Darstellung der Jahrhundertwende und der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts insgesamt. Vielen Dank an Volker Weidermann für dieses wunderbare Buch.

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Ein Sachbuch, was sich liest wie ein Roman von Thomas Mann. Eine gelungene Mischung aus Biographie, Geschichtsbuch und Roman. Eine Liebeserklärung an das Meer und an Thomas Mann.

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Erstaunlich, wie sehr die Liebe zum Meer das Leben und Werk von Thomas Mann beeinflusst hat! Nicht nur die "Buddenbrooks" und den "Tod in Venedig", wie ich ursprünglich angenommen hatte. Selbst in seinen Reden und Tagebucheintragungen spielen Metaphern vom Meer eine große Rolle.
Volker Weidermann hat viele Zitate parat, lässt sie aber locker in den Text einfließen, zeigt die Parallelen von Biografie und Schreiben. Eine höchst spannende und aufschlussreiche Lektüre. Ich hätte mir noch ein paar Fotos gewünscht. Die werden zwar im Text beschrieben, aber so musste ich sie dann doch noch mal googeln.

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!ein Lesehighlight 2023!



Klappentext:

„Das Meer war für Thomas Mann sein Leben lang der Ort der Sehnsucht und des verheißungsvollen Sogs in die Tiefe. Deutsche Romantik und Todessehnsucht – und Ort der Befreiung von den Konventionen, den politischen, literarischen, erotischen Zwängen des bürgerlichen Lebens. Ort der Freiheit und des wahren Ich.



Vielleicht fängt alles dort an, wo seine Mutter das Glück der Kindheit erlebt: im brasilianischen Urwald, in einem großen, hellen Haus am Meer. Mit sieben kommt sie nach Travemünde, in die deutsche dunkle Kälte, mit einer Sehnsucht, die bleibt. Ihr Sohn Thomas wächst an der Ostsee auf, in Lübeck, aber sobald er kann, geht er in den Süden, reist nach Italien, ans Mittelmeer, verliebt sich in junge Männer, folgt aber den Konventionen der Zeit und heiratet Katia. Jahre später: Der Gang ins Exil. In Kalifornien, am Pazifik, wird er noch einmal ein anderer: Er kämpft gegen Hitler, für die Demokratie, für die Freiheit und nimmt die amerikanische Staatsbürgerschaft an. Nach seinem Tod lebt seine Lieblingstochter Elisabeth sein Vermächtnis als weltweit gefeierte Meeresforscherin in ihrer utopischen ozeanischen Politik fort.



Volker Weidermann schreibt mit Leichtigkeit und Humor, mit Wärme und großer Klarheit über den Nobelpreisträger, über seine Sehnsucht und seine Lieben. Sein Buch ist die Geschichte eines deutschen Jahrhunderts, es ist die Biografie eines großen Schriftstellers und seiner Familie, vor allem aber ist es ein Roman über das Dunkle, Glänzende, Bedrohliche, Verlockende, Befreiende – über Thomas Mann und das Meer.“



Im Gästebuch des Hauses „Kliffende“ in Kampen an eben jenen Punkt auf der Insel Sylt schrieb einst Thomas Mann diese Worte: "Nicht Glück oder Unglück, der Tiefgang des Lebens ist es, worauf es ankommt. An diesem erschütternden Meere habe ich tief gelebt und was es aufregte, das wird, gebe es Gott, irgendwie einmal ehrenhaft fruchtbar werden.". Genau diese Worte sind auch auf einer Kunststele an einem Rundweg nahe des Hauses Kliffende heute zu lesen. Man blickt einerseits auf die wunderschöne Landschaft Sylts aber auch andererseits auf die raue Nordsee. Man hört sie, man sieht sie, man riecht sie und man träumt sich in sie hinein. Thomas Mann hatte einerseits mit der Insel Sylt selbst eine besondere Beziehung aber schlussendlich war es, egal wo er war, immer das Meer selbst, welches ihn einnahm. Im Buch von Autor Volker Weidermann, der sich der großen Literatur und deren bekanntesten deutschen Autoren verschrieben hat, erzählt uns dieser nicht einfach so stumpf Manns Biografie, nein, hier geht es tiefsinnig und auch auf gewisse Weise emotional und gefühlvoll um eben Manns große Liebe und Verbundenheit: das Meer. Beim lesen der Zeilen vermag man fast die Theorie aufzustellen, dass diese Liebe zum Meer ihm in die Wiege, oder gar in die Gene gelegt wurde. Er reiste gewollt aber auch gezwungener Weise um die ganze Welt, immer eingekesselt vom Meer selbst. Er lernte alle Gegebenheiten des Meeres kennen und machte sich daraus seine eigene Verbindung. Das Meer ist so wechselhaft wie Manns Leben selbst. Es gibt ein Auf und Ab, es gibt Liebkosungen aber auch Wutausbrüche, es gibt Umarmungen aber auch Entbehrungen. Thomas Mann hat stets seine eigene Meinung vertreten und sich mehr als oft die Zunge dabei verbrannt. Sein Kampf gegen Hitler beispielsweise war wohl der gefährlichste Sog, der gefährlichste Strudel in seinem Leben. Thomas Mann schwamm aber selbst da gegen den Strom der Nazis, er schwamm aber auch gegen den Strom seiner Gefühle und manchmal gar gegen die unerfüllte Liebe. Dennoch blieb die Verbundenheit mit dem nassen Element immer und immer wieder fest bei ihm verankert. Selbst in seinen Gene hat er es weitergetragen und seine große Liebe, die See, lebt in seiner Tochter weiter. Weidermann erzählt hier nicht nur gekonnt große Auszüge aus Manns umfangreicher Biografie, er behält stets den Blick auf das Thema Meer. Seine Erzählweise ist konstant unterhaltsam und kurzweilig. Man folgt dem Autor gern auf seinen Wegen und seinen Erkenntnissen die er zu Thomas Mann und der See erkannt hat. Seine bildhafte Sprache ist mehr als oft zweideutig und jenes mochte ich wahrlich sehr. Man könnte abschließend, nach beenden des Buches, sagen, Thomas Mann und das Meer hatten mehr gemeinsam als viele andere Menschen es wohl je hatten. 5 Sterne für dieses Buch!

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Noch ein Buch über Thomas Mann (genau genommen über seine ganze Familie) – und das bei all den Biographien, Memoirs, Romanen, Essays, Dissertationen und (populär-)wissenschaftlichen Artikeln, die in der Vergangenheit bereits publiziert wurden. Liegt darin nicht die Gefahr der Redundanz, der entbehrlichen Wiederholungen bereits vielfach bekannter Fakten?

Nicht, wenn Volker Weidermann am Werk ist. Durch seine Sicht auf das Fluide, Fließende, Rauschende, auf die Meeresliebe und den -traum, bekommt der Werdegang des großen deutschen Schriftstellers und Nobelpreisträgers einen ganz besonderen Twist: eine Leichtigkeit und dennoch soghafte Todesschwere. Stand nicht Thomas Manns gesamtes Leben unter dem Eindruck des Meeres: begonnen bei seiner einst in einem brasilianischen Strandparadies aufgewachsenen (und sich immer dorthin zurücksehnenden) Mutter Julia da Silva-Bruhns über eigene prägende Aufenthalte an Nordsee, Ostsee, Mittelmeer, bis zur mächtigen Ozeanüberquerung ins amerikanische Exil. Wie eine Klammer umrahmen Szenen der geliebten Tochter Elisabeth (die als „Kindchen“ literarisch Verewigte, gern die „Erstgeborene“ genannt), die später als engagierte Meeresbiologin und einziges weibliches Gründungsmitglied des Club of Rome reüssierte, diese ganz besondere Biographie.

Geschickt verflicht Volker Weidermann das Leben Thomas Manns mit maritimen Motiven seines Oeuvres. Selbst das berühmte Schnee-Kapitel aus dem „Zauberberg“ wird als verborgene Strandszene entlarvt. Eine erhellende, entwaffnende, eindrückliche Werkanalyse, selbst für vielbelesene TM-Fans. Zugleich eine luftig-leichte Sommerlektüre, wie geschaffen für den Strandkorb mit Ausblick.

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Das war für mich etwas ganz Neues. Mich hat der Titel fasziniert und ich wusste gar nicht so recht, was ich von dem Buch erwarte. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich es zur Verfügung gestellt bekommen habe und einfach drauf los lesen konnte. Und das war ein Erlebnis. Diese Wortwahl und für mich sehr interessante Schreibweise, wechselnde Perspektiven und ich konnte mit jeder Person so mitfühlen. Zur Mitte hin, habe ich mich etwas geärgert, dass ich nicht vertrauter mit den Werken von Thomas Mann bin, da immer öfter der Verweis zu seinen Figuren gezogen wurde. Das kann ich ja nun nachholen und wenn es dazu kommt, werde ich berichten. Bisher bin ich allerdings immer noch so im Bann dieser beschriebenen Leben, dass ich mir damit noch Zeit lassen werde.

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Der Autor schreibt liebevoll und in einer Klarheit über den großen Schriftsteller und Nobelpreisträger Hierbei verwendet er Humor und Wärme. Es ist die Geschichte eines Jahrhunderts, die Biografie einer Familie und über die Liebe zum Meer.

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Man glaubte zu Thomas Mann sei schon alles geschrieben worden und dann kommt Volker Weidermann mit 'Mann vom Meer' um die Ecke.....
Er schreibt mit viel Sachverstand über Leben und Werk des Nobelpreisträgers Thomas Mann (es hilft, wenn man sich einigermaßen damit auskennt).
Lesenswert und für Fans ein Muss.

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Mann vom Meer
Thomas Mann und die Liebe seines Lebens
von Volker Weidermann

Eigentlich dachte ich, als ich die Ankündigung zu diesem Buch gesehen habe, wie Thomas Mann und das Meer. Was kann es da noch neues geben, was verbandt Mann so sehr mit dem Meer, dass das ein ganzes Buch geben könnte?
Hier halten wir es in Händen und Leser und Buchhändler sind gleichermaßen begeistert. Ein überaus gelungenes erzählendes Sachbuch. Charmant und flüssig geschrieben mit vielen interessanten Blickwinkeln.

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Ich habe bereits viele Biografien zu Thomas Mann gelesen. Doch hier wird er endlich mal als Mensch dargestellt. Ebrnso Heinrich Mann wird mal als Mrnsch gezeigt in Beziehung zu seinem Bruder jedoch auch zu sich selbst und dem Rest der Familie. Sehr lesenswert.

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Tolles neues Buch von Weidermann. Man erfährt was über Thomas Mann, das man nicht wusste und es ist auch unterhaltsam erzählt. Schön zum Zwischendurchlesen.

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Wer hätte das gedacht? Eine Biographie über den großen, gestreng und unnahbar wirkenden Nobelpreisträger Thomas Mann, die einen ganz anderen Thomas Mann zum Vorschein bringt. Ein von Kindheit an verträumter und "strahlender Prinz", der in dunklen Momenten immer auch im Konkurrenzkampf mit dem älteren Bruder "um die Krone" steckte, immer im Kampf mit der eigenen Natur. Der sich selbst ein eisernes Reglement auferlegt, aus dem er sich immerhin am Meer befreien konnte. Das Meer als Raum der Ungezwungenheit, der Weite und Freiheit, aber auch des gefährlich Lockenden und Unbeherrschbaren. Die ewige Inspiration für all seine Werke und wohl auch eine seiner großen Lieben. Und plötzlich wirkt der Mann vom Meer nahbar und menschlich, in all seinen Facetten, ganz wie der sich ständig ändernde Anblick des Meeres.

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Interessantes und gut geschriebenes Sachbuch über Thomas Manns Liebe zum Meer. Eine Liebe, die in seiner Kindheit beginnt, zeitlebens anhält, ihn auf den verschiedenen Stationen seines Lebens begleitet und von seiner Lieblingstochter Elisabeth geteilt wird (sie wird Meeresbiologin).
Als Motiv taucht das Meer in seinem literarischen Werk immer wieder auf (oft gepaart mit Todessehnsucht, z.B,: im 'Schnee'-Kapitel vom 'Zauberberg').
Unterhaltsam und kurzweilig zu lesen, dabei informativ, spannend und stellenweise auch amüsant.

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Für alle Thomas Mann-Fans ein absolutes Muss!
Volker Weidermann hat sich mit diesem Buch als Kenner Manns ein "Denkmal" gesetzt.

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Eine sehr warmherzige, aber auch durchaus kritische Biographie über Thomas Mann, die dessen Beziehung zum Meer in den Mittelpunkt stellt. Thomas Manns Leben wird hier ausgehend von seinen Texten dargestellt und analysiert. Immer wieder wird seine besondere Beziehung zu seiner Lieblingstochter Elisabeth hervorgehoben.

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Ich nutze Netgalley für einen ersten Lesedruck, um dann, im besten Fall, das Buch ganz zu lesen und anschließend zu besprechen!
Nicht immer beeindrucken mich die Bücher positiv.
Dann nehme ich von einer Beurteilung Abstand.
Mein Credo ist eben #liesdichglücklich.
Ein grundsätzliches Dankeschön an den Verlag und Netgalley!

Alle positiven Besprechungen finden sich als Buchempfehlung
bei Instagram #fraumitzopf

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Der Schriftsteller Thomas Mann (1875-1955) wurde in Lübeck geboren. An der Ostsee. Dieses „Meer“ scheint seine Seelenlandschaft zu spiegeln. Später schreibt er "Meine Liebe zum Meer, dessen ungeheure Einfachheit ich der anspruchsvollen Vielgestalt des Gebirges immer vorgezogen habe, ist so alt wie meine Liebe zum Schlaf." Volker Wiedermann folgt dieser Meeresliebe in Manns Werk wie einem roten Faden und zeichnet ein berührendes Bild des Schriftstellers.

Die Sprache dieser besonderen Biografie zeugt von großem Respekt vor Thomas Mann und seinem Werk. Und beim Lesen erscheint vor dem inneren Auge der große deutschen Dichter wie er im Bademantel in einem Strandkorb sitzend der Liebe seines Lebens nachspürt.

Das Buch macht Lust darauf, sich (noch einmal) in die Literatur von Thomas Mann zu vertiefen.

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Es gibt ja schon viele Biografien von Thomas Mann.

Hier beschreibt Volker Weidermann sehr einfühlsam, die Zerrissenheit der Person Thomas Mann und seiner Gefühle.
Er beginnt das Buch zunächst mit seiner Mutter, welche selber ein schwieriges Schicksal hatte und dann auch noch aus ihrer Heimat ins kalte Norddeutsche Lübeck verfrachtet wurde.

Thomas Mann hat seine Liebe zum Meer wohl von ihr, denn für Julia Mann, war es eine Erinnerung an die Heimat.
Für ihn sind es die kleinen Auszeiten, welche seine Frau Katja, tolerierte. Sie wusste, dass er dort auch seiner Liebeleien zum eigenen Geschlecht nachgehen konnte. Musste er sich Zeit seines Lebens die streng bürgerliche Fassade aufrecht erhalten.

Ausserdem war der Krieg für ihn etwas Grausames, weil er dann doch fliehen musste. In seiner Zeit im Amerika kam er gar nicht an, weil er sich auch weigerte Englisch zu sprechen,,,

Ein sensibler Einblick in eine geschundene vielschichtige Seele.

Für Mann Fans ein Muss.

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"Mann vom Meer" ist keine Biographie, aber für den schmalen Umfang doch eine erstaunlich intensive und umfassende biographische Annäherung an einen der größten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Es ist ein literarisches Sachbuch, mit, das muss man wirklich betonen, schönen Sätzen, die den Leser im Vertrauten abholen und gleich weiter ins nicht so Vertraute lenken, in eine von Poesie erfüllte Landschaft, die auch für die, denen Thomas Mann kein Unbekannter ist, auf fast schon zauberhafte Weise anregend neu erscheint. Weidermann richtet den Blick vor allem auf literaturhistorische Zusammenhänge, streut immer wieder auch direkte Zitate aus dem Werk Thomas Manns ein, für deren Lesegenuss man jedesmal gerne das Lesetempo etwas zügelt, und baut auch einige spannende biographische Details in seinen Text, ohne sich in ihnen zu verlieren.

Man erfährt also viel über die literarischen Werke Thomas Manns, oder frischt doch zumindest sein Wissen darüber auf. Geleitet von der Metapher des Meeres hält diese Annäherung an Mann und Werk nämlich die ein oder andere Erkenntnis bereit, verführt zu einem frischen Blick auf den so bekannten Schriftsteller. Besonders spannend ist bei dieser Herangehensweise auch der Fokus, den der Autor auf die weiblichen Figuren in Thomas' Manns Leben richtet, allen voran auf seine Mutter, die ihre ersten Kinderjahre in Brasilien verbracht hat, in einer fast paradiesischen Welt am Meer, nach der sie sich ein Leben lang zurücksehnte. Doch nach dem frühen Tod ihrer Mutter wurde sie ins deutsche Travemünde versetzt, wo sie bei der Verwandtschaft ihres deutschen Vaters aufwuchs. In einer Art Psychologie des Meeres versucht Weidermann den lebenslangen Verzicht und die Sehnsucht der Mutter, die sich ihre eigenen Träume unter dem Druck der Anpassung verwehrte, als ein Vermächtnis auch an den Sohn zu lesen; als einen Stempel, den ihm die Mutter unbewusst aufdrückt, mit dem wiederum auch er sein Leben lang ringen wird. Der Sohn Thomas wird dann über den Weg der Literatur versuchen, mit diesem Vermächtnis umzugehen. Nach den "Buddenbrooks", mit denen er seine Familiengeschichte aufarbeitet, gelingt es ihm erst im "Zauberberg", in dem er seinen wie er selbst und seine Mutter dem Sog des Meeres verfallenen Protagonisten Hans Castorp in einer eigentümlichen, von Krankheit und Todessehnsucht gesättigten alpinen Bergluft eines Schweizer Sanatoriums einen inneren Kampf ausfechten lässt, zu einer anderen Lebenshaltung zu gelangen. Im Unterschied zu seinem Romanhelden, dessen Wandlung der Ausbruch des ersten Weltkrieges in die Quere kommt, geht Thomas Mann aus der langjährigen Niederschrift dieses großartigen Werkes als (auch politisch) gewandelter, gereifter Schriftsteller und Mensch hervor.

Zu einer Art Gegen- oder vielleicht eher Komplementärfigur der Mutter macht Thomas Mann dann selbst seine Tochter Elisabeth, sein Lieblingskind, der er die Liebe zum Meer weitergibt, die bei ihr aber in keinen Abgrund mehr führt, sondern zu einem der Welt mitsamt ihren lebensspendenden Ozeanen zugewandten, engagierten Dasein. Es ist wirklich spannend zu lesen, wie Weidermann die Metapher des Meeres immer wieder im Werk und auch im Leben des Schriftstellers ausmacht und mit ihr auf sehr einleuchtende Weise Bezüge zwischen Werk und Leben schafft. Mann vom Meer ist ein stilvoll unterhaltsam gestaltetes Buch mit einer nachvollziehbaren und erkenntnisreichen These.

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Inhaltlich sehr vielschichtig aufgebaut; es verfolgt Manns Leben in chronologischer Reihenfolge und unterstreicht interessante Begebenheiten mit Zitaten, entweder aus seinen oder der Werken aderer. Der Schreibstil ist recht angenehm zu lesen und unterhaltsam gestaltet. Das Buch hat mir Thomas Mann als Schriftsteller auf eine sehr intime Weise näher gebracht und hat ihn regelrecht vermenschlicht - ein wahres Muss für jeden Thomas Mann Fan!

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Ein Buch nicht nur für einen langen Tag am Meer ... Volker Weidermann lässt einem Thomas Mann plastisch vor Augen treten. Und obwohl man dachte, man kennt den Zauberer und seine Werke, wird man immer wieder überrascht und neugierig darauf gemacht, das eine oder andere Buch erneut zu lesen. Dass die Fülle der Zitate manchmal schier überwältigend ist, verzeiht man dem Autor letztlich doch gerne ...

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