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Die marmornen Träume
Thriller
von Jean-Christophe Grangé
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Erscheinungstermin 18.02.2023 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt
Der Meister der französischen Spannung: so episch und böse wie nie!
Berlin 1939: Während die Welt dem Grauen des Zweiten Weltkrieges entgegenblickt, treffen sich die schönen Damen der Nazi-Elite zum Champagner im Adlon. Sie scheinen unantastbar. Bis an der Spree eine brutal zugerichtete Frauenleiche gefunden wird. Sie war eine von ihnen, und die Spur des Täters reicht bis in die obersten Führungskreise des Regimes. Jean-Christophe Grangé mit seinem ersten historischen Berlin-Thriller: eine erbarmungslose Jagd in den finstersten Abgründen der menschlichen Existenz.
Simon Kraus ist ein brillanter Psychoanalytiker und Traumforscher. Und er ist ein gerissener Gigolo: Erst verführt er seine Klientinnen, allesamt Ehefrauen hochrangiger Nazi-Funktionäre, dann erpresst er sie für sein Stillschweigen. Ein lukratives Geschäft. Doch eines Tages sucht ihn der SS-Offizier Franz Beewen auf: Eine von Kraus’ Klientinnen wurde grausam ermordet. Sie gehörte zum Wilhelmklub, einem illustren Zirkel reicher Nazi-Frauen, der jeden Tag im Hotel Adlon zusammenkommt. Während Simon Kraus im Adlon unauffällig seine Kontakte spielen lässt, werden weitere Frauenleichen entdeckt. Unversehens gerät Kraus immer tiefer in die Ermittlungen der Gestapo gegen den brutalen Mörder – und mit ihm die Psychiaterin Minna von Hassel, die mit ganz eigenen Dämonen ringt. Gemeinsam müssen sie erkennen, dass das Böse bei Weitem nicht nur dort lauert, wo man es vermutet.
»Grangés großer Coup.« RTL
»Eine wahre Meisterleistung.« Le Figaro Magazine
»Ein Thriller mit hohem Suchtfaktor.« 20 minutes
»Ein Wendepunkt in der Karriere des Autors, ein Donnerschlag.« Libération
Der Meister der französischen Spannung: so episch und böse wie nie!
Berlin 1939: Während die Welt dem Grauen des Zweiten Weltkrieges entgegenblickt, treffen sich die schönen Damen der Nazi-Elite zum...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783608501711 |
PREIS | 26,00 € (EUR) |
SEITEN | 688 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Jean-Christophe Grangé - Die marmornen Träume
Meinung
Und wenn Grangé beschließt, sich an einen historischen Thriller zu wagen, dann tut er das mit Bravour.
Das Buch spielt im September 1939 zu Beginn des Zweiten Weltkriegs in Berlin
Es gibt drei Hauptprotagonisten,
Eine kommunistische Baronin, ein arbeitsloser Psychiater und ein Gestapobeamter
Die drei müssen sich zusammenschließen, um einen Serienmörder zu stellen, der es auf die Elitefrauen der Nazi-Gesellschaft, abgesehen hat.
Dieser Roman ist ganz sicher anders als alle anderen Romane.des Autors
Keine Polizei, eine Ermittlung im Verborgenen, ein anderes Land, eine andere Zeit, ein anderes Tempo.
Aber man findet die Meisterschaft des französischen Thrillermeisters wieder,
die falschen Fährten, die Figuren auf Abwegen, das nüchterne, aber atemberaubende Ende,
Großartiges Buch, eben Jean-Christophe Grangé .................

Jean-Christophe Grangé, bekannt durch seine Thriller, wagt den Schritt in Neuland und veröffentlicht einen historischen Krimi.
Ich finde französische Bücher immer ein wenig schwierig und finde schwer in die Handlung. Dieses Mal nicht. Grangé erregt schnell die Neugier des Lesers durch anschauliche und grausame Morde. Gestapo-Mann Franz Beewen soll den Mord an zwei Frauen der gehobenen Gesellschaft aufklären, die barbarisch verstümmelt wurden. An Franz‘ Seite der kleinwüchsige Simon und die Psychiaterin Minna. Zusammen wollen sie den Fall aufklären, was aber nicht so einfach ist im Jahre 1939: wird doch überall alles vertuscht.
Eigentlich fand ich die Handlung sehr gut, allerdings war sie mir ein wenig zu langgezogen. Grangé schildert sehr ausführlich und flicht kleine Nebenschauplätze ein, die es für mich nicht gebraucht hätte, die dem Buch aber eine historische Tiefe geben. Denn was die drei Freunde herausfinden hat es in sich und ist absolut lesenswert.
Vor allem das Ende – und hier die letzten beiden Seiten – haben mir sehr gut gefallen. Die Grausamkeit, die der Autor schildert treffen wohl die Realität sehr genau und der Schluss ist einfach nur zauberhaft.
Fazit: Grangés Exkurs in die Vergangenheit ist gut gelungen, dennoch gefallen mir seine Gegenwartsthriller besser.

Der Autor führt uns in das Berlin von 1939. Die Stadt ist im Nazifieber besser gesagt unter der Kontrolle der Nazis. Bespitzelungen, Machtmissbrauch und Angst durch ein unbedachtes Wort in den Fokus der Gestapo zu geraten stehen auf der Tagesordnung. Genau zu dieser Zeit werden 3 wohlhabende Frauen mit durchschnittener Kehle ausgeweidet in der Nähe der Spree gefunden. Alle drei waren in psychischer Behandlung bei Simon Kraus, einem brillanten wie auch hinterlistigen Psychiater und Traumforscher. Und mit dieser Figur, muss ich ehrlich zugeben, konnte ich am Anfang gar nichts anfangen. Dieser unter seiner geringen Größe leidende Gigolo, der seine Patientinnen nicht nur therapeutisch behandelt, sondern auch sexuell, um sie anschließend zu erpressen, war mir einfach zuwider. Damit blieb er aber nicht der Einzige. Auch der bullige SS-Hauptsturmführer Frank Beewen, dem die Aufklärung der Morde übertragen wurde, ist nicht unbedingt liebenswert. Erst mit Lesefortschritt merkt man, dass dieser nach außen hin so gefährlich wirkende Mann im inneren auch von Ängsten geprägt ist. Ängsten, dass er bei Versagen in den Ermittlungen selbst mit den KZ rechnen muss oder seine Leiche einfach verschwindet. Noch größer ist aber sein Hass auf die Franzosen, die, so sein Denken, am Elend seines Vaters schuld sind. Und da kommt die dritte interessante Figur ins Spiel. Sein Vater liegt seit Kriegsende in der Anstalt Brangbo, deren Leiterin Minna von Hassel ist. Eine interessante Frau. Auf der einen Seite will sie ihre Patienten vor dem sicheren Tod durch die Gestapo bewahren, ist aber auf der anderen bereit sie mit ihren „Heilungsexperimenten“ unglaublich zu quälen oder im Dienst der Wissenschaft zu töten. Da habe ich mich gefragt, ob sie ihre anfängliche Empathie und ihr Hirn durch Drogen- und Alkoholmissbrauch vernichtet hat. Gleichwohl beweist sie aber, als die drei im Geheimen zusammen ermitteln, wie brillant ihr Gehirn noch arbeiten kann. Sie ist es, die die Ermittlungen voranbringt.
Der Autor hat in meinen Augen einen sehr eigenwilligen Schreibstil, der mir aber sehr zugesagt hat. Es gelang ihm durch seine zum Teil krassen Vergleiche mich zum Schmunzeln zu bringen. Ich denke da z.B. an den Vergleich des Bürstenhaarschnitts von SS Hauptsturmführer Beewen mit einem Bullenfell. Überhaupt finde ich die Beschreibungen der Verbindungen zwischen Machtorganen, dem Machtmissbrauch, der Manipulationen, wie er sie in die Handlung einfließen lässt, authentisch beschrieben. Ich empfand es wie ein Blick hinter die Kulissen des Regimes. Der Autor ist ein Meister der bildhaften Vergleiche. Da macht Lesen Spaß. Ich finde ich diesen Krimi einmalig und absolut gelungen. Ich gebe darum 4,5 Lese-Sterne wie auch eine 100%ige Leseempfehlung.

Ein Albtraum
August 1939. Simon Kraus ist ein zu kurz geratener Psychiater bzw. Psychoanalytiker, auch als Teilzeitgigolo unterwegs. Profitiert vom Nazi-System, lebt in einer enteigneten jüdischen Wohnung und erpresst seine Patientinnen. Gern spaziert er durch das Berlin der dreißiger Jahre und betrachtet Gebäude und Menschen. Der Leser kann sich die Gegend um den Potsdamer Platz gut vorstellen.
Seine Patientinnen haben bizarre Träume, die sich um einen Marmormann drehen. Den gibt es aber auch im wirklichen Leben. Er ermordet die Frauen wohlhabender Nazis. Grausam und ohne Spuren zu hinterlassen.
Beween ist ein besonderer Charakter, skrupelloser und widersprüchlicher Gestapomann. Er soll die Morde aufklären. Tut er das, darf er an die polnische Front (?), schafft er das nicht, droht ihm der Abtransport ins KZ. Mit den beiden hat Jean-Christophe Grangé ein unsympathisches, in sich widersprüchliches Paar kreiert. Ergänzt durch eine Psychiaterin.
Irritierend war für mich, dass der Autor Meinungen vorgibt. Bilde ich mir lieber selbst. Auch seine Wortwahl war mitunter befremdend, teilweise schwülstig, teilweise niveaulos oder ungeschickt. Sein Lieblingswort ist „klein“. Nicht immer sind seine Intentionen logisch oder nachvollziehbar. Klischees werden bemüht. Häufig gibt es Überraschungen
Alle Kritik vergisst man, je weiter man liest. Es entwickelt sich eine interessanter, erschreckender und sich enorm steigernder Thriller. Ungeheuerliche Taten, die die Vorstellungskraft weit überfordern, werden beschrieben. Ein Albtraum. Nur für Leser mit starken Nerven zu empfehlen.

Großartig! Ich gebe zu, dass ich skeptisch war … seine letzten Werke haben mit nicht besonders gut gefallen und ich bin kein Fan von historischen Krimis … aber dieser Krimi hat mich in seinen Bann gezogen. Spannend, komplexe, widersprüchliche und interessante Charaktere, ein raffinierter Fall, erschreckende Einblicke in die Strukturen des NS-Regimes.

Es ist der Sommer 1939 in Berlin, Deutschland unter der Herrschaft der Nazis, der zweite Weltkrieg steht vor der Tür. Simon Kraus ist nicht nur ein brillianter Psychoanalytiker, er ist auch Gigolo und Erpresser - seine Klientinnen sind oftmals die Ehefrauen von Nazigrößen mit denen er erst schläft und sie dann erpresst. Seine Selbstgefälligkeit wird unterbrochen, als Franz Beewen in seiner Praxis auftaucht: Ein grobschlächtiger SS-Scherge der in einem delikaten Mordfall diskret ermitteln muß: Eine der Patientinnen von Kraus ist ermordert worden und er ist schon der zweite der ohne viel Staub aufzuwirbeln die Hintergründe herausfinden soll. Es tauchen weitere Leichen auf und eine Gemeinsamkeit wird deutlich: Alle Opfer waren Mitglieder einer Damengruppe, die sich regelmäßig im Adlon trifft um zu feiern und dem Alltag zu entfliehen. Kraus will auf eigene Faust die Hintergründe ermitteln und trifft dabei auf Minna von Hassel - Tochter aus reichem Haus und feinstem Adel, Leiterin eines Heims für psychisch Kranke, schwere Alkoholikerin und dem Regime kritisch gegenüber eingestellt. Aus der anfänglichen Notgemeinschaft Kraus, Beewen und von Hassel wird ein verschworener Haufen, der sich auch dann nicht beirren lässt, als sie erkennen müssen, dass sie in ein Wespennest gestochen haben und nun ihr eigenes Leben auf dem Spiel steht. Es gibt Irrungen und Wirrungen, sehr mächtige Gegenspieler und mehr als einmal müssen sie feststellen, dass sie einer falschen Fährte aufgesessen sind. Werden Sie es am Ende schaffen, nicht nur ihre eigenen Dämonen zu besiegen, sondern auch noch den "Marmormann" zu finden und zur Strecke zu bringen..?
Meine Meinung: Was für ein unfassbar spannendes Buch! Geschickt verwoben mit dem tatsächlichen Berlin 1939 führt uns der Autor in einen albtraumhaften Strudel von Ereignissen und dunklen Geheimnissen bei denen mehr als einmal die Grenzen zwischen Wahn, Fiktion und realen Begebenheiten verschwindet. Das Buch ist ein verhältnismäßig dicker Schinken, aber zu keinem Zeitpunkt kommt Langeweile auf, Grangé schafft es, den Anspannungslevel beim lesen konstant hoch zu halten: Immer fragt man sich, wie es weitergehen mag, welche Boshaftigkeit als nächstes um die Ecke kommt. Für mich jetzt schon eines der besten Bücher des Jahres 2023, wenn ich sechs Sterne vergeben könnte, würde ich es tun. So sind es hochverdiente fünf von fünf Sternen.

Über den Autor:
Jean-Christophe Grangé, geboren 1961, gilt als Meister des französischen Thrillers. Seit über fünfundzwanzig Jahren erobert er mit Titeln wie "Der Flug der Störche" oder "Die purpurnen Flüsse" die internationalen Bestsellerlisten. Seine Bücher wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt, weltweit millionenfach verkauft und fürs Kino verfilmt.
Kurzbeschreibung:
Berlin 1939: Während die Welt dem Grauen des Zweiten Weltkrieges entgegenblickt, treffen sich die schönen Damen der Nazi-Elite zum Champagner im Adlon. Sie scheinen unantastbar. Bis an der Spree eine brutal zugerichtete Frauenleiche gefunden wird. Sie war eine von ihnen, und die Spur des Täters reicht bis in die obersten Führungskreise des Regimes. Jean-Christophe Grangé mit seinem ersten historischen Berlin-Thriller: eine erbarmungslose Jagd in den finstersten Abgründen der menschlichen Existenz...
Meine Gedanken zu dem Roman:
Mit großer Freude habe ich mich an den Roman von Grangé gemacht. Den Autor muss man nicht groß vorstellen, denn der französische Bestseller-Autor ist in der Literaturszene ein fester Begriff. Seinen Erzählstil und die Plots mag ich sehr gerne. Diesmal schrieb der Autor einen historischen Thriller, der sich von der Handlungszeit und von dem Setting her von seinen früheren Werken deutlich unterscheidet.
In dem Roman "Die marmorne Träume" geht es um die Nazi-Zeit in Berlin. Das Land wird von Nazis regiert, die Gefühle und das Befinden des Volkes sind widersprüchlich, gegensätzlich und bei den meisten von Angst geprägt. Einerseits geht es um die Nazi-Elite der Stadt, schöne Ehefrauen von erfolgreichen Männern, die sich in der neuen Welt wohlfühlen, sich täglich in dem Hotel Adlon treffen und sich amüsieren. Andererseits die restliche Bevölkerung, deren Leben von der Angst geprägt wird. Keiner möchte die Gestapo auf sich aufmerksam machen.
Die Geschichte wird aus Sicht drei Hauptcharaktere erzählt. Den führenden Teil übernimmt SS-Hauptsturmführer Frank Beewen. Ein Mann, der auf keinen Fall den Eindruck ermittelt, dass er unter Sorgen leiden könnte. Doch das tut er. Als er als leitender Ermittler von Gestapo mit dem Mord an der Frauen der Elite von Berlin beauftragt wird, sind seine Ängste groß. Beewen erscheint zwar als ein gemachter Nazi, doch innerlich wird er vom Zweifel und Befürchtungen geplagt. Als zweite sehr interessante Person agiert in diesem Roman ein Psychoanalytiker und Traumforscher Simon Kraus, eine Person ohne Gewissen. Denn für Simon ist nicht nur die psychische Behandlung von den reichen Frauen von Belang, er möchte die auch gerne in seinem Bett sehen, was ihm auch gelingt. Als dritte im Bunde ist die Leiterin der psychischen Anstalt Minna von Hassel zu nennen. Eine anständige junge Frau, der das Wohl ihrer Patienten wirklich am Herzen liegt. Die drei kommen zufälligerweise zusammen bei der Mordermittlung, und in der zweiten Hälfte des Romans agieren die zusammen.
Man merkt dem Roman an, dass der Autor mit diesem Werk etwas anderes versucht hat. Der Erzählstil ist anders, wobei ich gar nicht festmachen konnte, woran es liegt. Die Beschreibungen jedoch sind mir aufgefallen. Die sind ausführlicher und mitunter gar nicht nötig gewesen, denn die Sache an sich nicht von Belang war. Überhaupt ist der Roman etwas in die Länge gezogen.
Die Auflösung der Geschichte ist sehr spannend und unerwartet. Doch ich habe das leicht mystische in dem Roman vermisst. Die tiefen Gefühle der Protagonisten haben mich nur bedingt erreicht. Alles in allem ist der historische Roman dem Autor gut gelungen, und es wäre meckern auf hohem Niveau, doch ich hoffe, dass sein nächster Roman wieder in der Gegenwart spielt.
Von mir bekommt diese Geschichte 4 Sterne und eine allgemeine Leseempfehlung, denn ich kann mir gut vorstellen, dass diesmal das Buch nicht nur für die Grangé Fans was ist. Der historische Hintergrund dürfte viele weiteren Leser interessieren.

Purer Nazi-Größenwahn in spannende Szenen gesetzt.
Der ganze Plot kreist um drei sehr verschiedene Charaktere unterschiedlichster Herkunft. Wort gewaltig, emotional aufwühlend, die eigene Fantasie beflügelnd – aber die ganze Szenerie ist menschlich so grausam und abstoßend. Die NSDAP gab sich nicht damit zufrieden, das wache Gehirn zu kontrollieren, sondern schlich sich in Gestalt von blankem Entsetzen auch in die Welt der Träume: Der Marmormann. Das Zeitalter des Misstrauens und makabrer Gerüchte innerhalb der SA, der SS, der Gestapo ist ein Thema neben der Vernichtung minderwertiger Rassen, der Entstehung eines nordischen Herrenvolks, denkt man an den Führerdienst mit Lebensborn. Lena Vana / Magda Zamorsky war ein Albino, nicht arisch, die fünfte der schwangeren Adlonfrauen, aber mit ihrem Gendefekt und ihrer Abstammung passt sie überhaupt nicht in das rassenhygienische Konzept Hitlers. Liegt hier eventuell ein Denkfehler des Autors vor? Insgesamt ein sehr umfangreiches, aufrüttelndes Werk, das mit der ‚Operation Europa‘ Nazi Götter mit arischen Menschen verbinden will.

Simon Kraus ist nicht nur ein brillanter Psychiater im Berlin des Jahres 1939, sondern auch sehr wohlhabend, da er die reichen Gattinnen der Nazigrößen nicht nur therapiert, sondern anschließend mit seinem Wissen erpresst. Das geht solange gut, bis mehrere seiner Patientinnen ermordet werden und der Gestapo- Mann Franz Beewen bei ihm auftaucht. Dieser merkt sehr schnell, dass er den Fall der Ermordeten Frauen nicht ohne Hilfe lösen kann und bezieht daher Simon und die adlige Minna von Hassel ,die Leiterin der psychiatrischen Anstalt, in der sein Vater behandelt wird, in die Lösung des Falls ein. Diese erweist sich unter dem Druck der Gestapo schwieriger als erwartet.
Dieser Krimi hat mich vom ersten bis zum letzten Satz komplett fasziniert. Sehr einfühlsam schildert Grange die Fazetten des Charakters seiner ProtagonistInnen, und zwar so einfühlsam, dass die Leserin sogar für das brutale Gestapo - Mitglied Mitleid empfand. Dazu hat sich Grange offenbar sehr intensiv in die Situation in Berlin im Jahre 1939 eingearbeitet. Wir erfahren nicht nur über die politischen Restriktionen dieser Zeit, sondern auch einiges über noch existierende Schwulenclubs.
Ich war wirklich begeistert!

"Die marmornen Träume" von Jean-Christophe Grange empfängt den Leser mit einem stimmungsvollen Cover in blutrot.
Der Autor war mir bisher nur bekannt der Weltbestseller "Die purpurnen Flüsse". Und auch von diesem historischen Berlin-Thriller wurde ich nicht enttäuscht.
Er spielt zur unmittelbar vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges und führt in die obersten Führungskreise des Regimes.
Die Jagd nach einem blutrünstigen Serienmörder der Frauen von Regime-Würdenträgern im Berlin der 1930er Jahre hält den Leser in Atem.
Eine düstere Atmosphäre schaffen ein Trio aus einem alkoholkranken Psychiatrieleiter, einem Gigolo-Psychiater und Meistersänger und einem SS-Gestapo-Offizier.
Für mich ist das Einer seiner besten Thriller, der etwas aussagt. Originell und umwerfend.
Mit einem großen Talent für Spannung führt uns Jean Christophe Grange in die Spirale des Nazi-Wahnsinns im medizinischen Sinne des Wortes.
Spannend und lesenswert

Wahnsinn
Im Berlin von 1939 werden Frauen brutal ermordet. Allen gemeinsam sind ihre Ehemänner, hochrangig oder eng mit dem Regime verbunden. Sie waren gutaussehend und gelangweilt. Sie gingen jeden Tag ins Adlon und besuchten den Psychoanalytiker Simon Kraus. Auf diesen fällt natürlich ein Verdacht, der ermittelnde Beamte Beewen will aber mehr. Kraus soll bei den Ermittlungen mitmachen genau wie die Psychiaterin Minna von Hassel, beide haben verschiedene Ansätze, können aber erstmal nicht richtig helfen, vor allem weil Beewen keine Ahnung hat wie man Ermittlungen führt. Bisher war das für seine Tätigkeit nicht erforderlich. Außerdem werden ihm von allen Seiten Knüppel zwischen die Beine geworfen. Denn im Berlin dieser Zeit darf es keinen Serienmörder geben.
Alle drei haben ihre eigenen Dämonen, daher reif für Hilfe. Wobei die Probleme von Simon Kraus auf dem ersten Blick die harmlosesten sind. So verschieden wie diese Personen sind, sie sind durch die Umstände ihres Lebens geprägt. Jeder versteht nicht wie der andere tickt, trotzdem sind sie auf einander angewiesen und es entwickelt sich eine eigenartige Beziehung zwischen ihnen.
Das Buch beschreibt die Gräuel nicht, sie werden erwähnt so als wären sie nichts Besonderes, sie gehören zum Alltag, die Menschen erwarten sie, nur der Zeitpunkt ist ungewiss.
Es ist belastend zu lesen, wie die Menschen in dieser Zeit sich von denkenden Individuen zu folgsamen tumben Gleichgeschalten entwickelt haben.
Der Thriller ist ungeheuer spannend aber nichts für schwache Nerven. Eigentlich ein dummer Spruch aber hier trifft er zu. Denn mit dem Wissen das vieles reale Geschichte ist, kann man das Gelesene nicht ganz in das Reich der Phantasie schicken.
Die Mischung ist sehr gelungen.

Der Marmormann geht um. Im Berlin des Jahres 1939 scheinen die gut situierten Damen des Wilhelmklubs keine anderen Sorgen zu kennen als die Wahl ihrer Kleidung und die Qualität ihres Champagners. Als Ehefrauen hochrangiger Nazi-Funktionäre gelten die schönen Damen dieses exklusiven Zirkels, der täglich im Adlon Hotel zusammentrifft, als unantastbar. Ein Schein, der sich nur so lange aufrechterhalten lässt, bis eine von ihnen brutal ermordet am Spreeufer aufgefunden wird. Schon bald folgen auf das erste weitere Opfer und den mit dem Fall betrauten Gestapo-Ermittlern wird klar, ein brutaler Mörder hat es auf die Juwelen der NS-Elite abgesehen. Doch was ist das Motiv für die Morde? Was haben die Spuren am Tatort zu bedeuten? Und wie konnten die gut bewachten Damen vor aller Augen aus dem Adlon verschwinden? Der einzige Anhaltspunkt, zur Lösung dieser Rätsel, stellt sich indes als das schwerste von allen dar. Jedes der Opfer hat kurz vor ihrem Tod von einer sonderbaren Traumerscheinung berichtet. Ein schauriges Phantom mit marmorner Maske.
Jean-Christophe Grangé hat sich mit Werken wie „Die purpurnen Flüsse“ schon lange ins Herz vieler Thriller-Fans geschrieben. Mit „Die marmornen Träume“, seinem ersten historischen Berlin-Thriller, scheint sich schon bald ein weiteres seiner Werke in die Reihe von Bestsellern einfügen zu können. Das Potential ist da.
„Die marmornen Träume“ ist in meinen Augen ein unfassbar guter Thriller. Hervorragende Recherche, die menschlichen Abgründe, denen man begegnet, die fragwürdigen Protagonisten, die unerwarteten Wendungen – all das und noch mehr vermengt sich hier zu einer einzigartigen Melange von bemerkenswerter Qualität.
Der Schreibstil Grangés lässt schnell eine düstere und drückende Atmosphäre entstehen und entwickelt zugleich einen unwiderstehlichen Sog, der mich Seite um Seite umblättern lies, ohne auch nur an eine Pause zu denken. Die Erzählperspektive wechselt dabei zwischen drei sehr unterschiedlichen Charakteren. SS-Hauptsturmführer Franz Beewen, der brillante Psychoanalytiker und Gigolo Simon Kraus und die regimekritisch eingestellte Psychiaterin und Gräfin Minna von Hassel haben in der Tat nicht viele Schnittstellen, doch dem Autor ist auf geschickte Weise gelungen dieses gegensätzliche Ermittlertrio zusammenzuführen.
Ich will ehrlich sein, trotz der hervorragenden Erzählweise ist dieses Buch wegen seiner Thematik nicht einfach zu lesen. Zumindest galt das für mich. Man befindet sich quasi im Herzen der NS-Elite, ist konfrontiert mit tumber Befehlsbefolgung, zur Alltäglichkeit verkommenen Gewaltexzessen, Kriegsgewinnlern, Rassenhass und Eugenik. Grangé führt seine Leser Stufe um Stufe tiefer in die dunkelsten Abgründe der menschlichen Natur.
Dennoch, es lohnt sich, sich auf die Geschichte einzulassen. Schon früh legt die Handlung ein rasantes Tempo vor und jedes Mal, wenn ich den Eindruck hatte der Fall nähere sich einer Lösung, kam eine Wendung, die alles auf den Kopf stellte, was ich zu wissen glaubte. Bis zuletzt wollen die zahlreich gestreuten Hinweise nicht zusammenpassen, bis sich in einem verheerenden Finale die wahre Größenordnung hinter den Taten ein für alle Mal offenbart.
Meiner Meinung nach, ist „Die marmornen Träume“ ein Thriller, den man auf keinen Fall verpassen sollte.

Ambitionierter Krimi mit Thriller-Elementen um eine brutale Mordserie im Berlin des Jahres 1939
Margarete Pohl, die Frau eines SS-Gruppenführers, wurde brutal ermordet und grausam verstümmelt aufgefunden. Vernachlässigt von ihrem Mann verbrachte sie ihre Tage mit Besuchen beim Friseur, mit Einkäufen und im Wilhelmclub. Dabei traf sie ihre Freundinnen zu Klatsch und Tratsch im Hotel Adlon. Zudem war sie seit zwei Jahren wegen ihrer Depression in Therapie bei Dr. Simon Kraus. Margarete fürchtete nur den Marmormann, wie sie ihrem Mann kurz vor ihrem Tod anvertraute. Doch Simon weiß aus seinen Sitzungen mit ihr, dass dieser Golem nur in ihren Träumen spukte. Weil Margarete nicht das erste Opfer ist und nachdem Max Wiener, Kriminalinspektor bei der Polizei, trotz der Suche nach Zeugen und Unterstützung durch das Kriminaltechnische Institut des Reichssicherheitshauptamts keine Fortschritte in diesem Fall erzielen konnte, übernimmt Hauptsturmführer Franz Beewen die Leitung in seiner ersten Mordermittlung.
Jean-Christophe Grangé gliedert seinen Thriller in historischem Setting, der im Berlin des Jahres 1939 angesiedelt ist, in fünf Teile. Diese bestehen aus Kapiteln von angenehmer Länge, die aus wechselnden Perspektiven geschildert sind. Dazu zählen die Sichtweise von Dr. Simon Kraus, der Psychiater, Gigolo und Erpresser ist, von Hauptsturmführer Franz Beewen, der die Mordserie aufzuklären hat, und Minna von Hassel, der Leiterin der Brangboer (Irren-)Anstalt.
Das Spezialgebiet von Simon, der als Psychoanalytiker tätig ist, sind die Träume und deren Deutung. Darüber hat er sogar seine Doktorarbeit verfasst. Simon hat eine schicke Praxis, die er seinen Beziehungen verdankt. Nach Enteignung der zuvor dort lebenden Juden konnte er kostenlos einziehen und behandelt da nun seine Patientinnen, die die Frauen hochrangiger Funktionäre oder einflussreicher Industrieller sind und deren Träume er analysiert. Heimlich zeichnet er diese Sitzungen auf und erpresst seine Patientinnen, wenn sie etwas Verfängliches über die politische Einstellung ihrer Männer äußern. Auf diese Weise finanziert Simon seinen luxuriösen Lebensstil.
Franz Beewen, der in Armut auf einem Bauernhof groß geworden ist, ist harte Arbeit gewohnt. Im ersten Weltkrieg ist sein Vater auf dem Schlachtfeld Gas ausgesetzt gewesen, wovon er sich nie wieder erholt hat, weswegen er in eine Anstalt eingewiesen werden musste. Nach diesen Schicksalsschlägen, die Beewen erlitten hat, ist er auf die schiefe Bahn geraten. Trotz seiner zwielichtigen Vergangenheit hat er sich seinen Werdegang erkämpft. Nun träumt er davon zur Wehrmacht versetzt zu werden, um im Einsatz an der Front seinen Vater auf dem Schlachtfeld zu rächen.
Baronin Minna von Hassel stammt aus einer der reichsten Familien Berlins. Sie ringt darum ihre Patienten in der Brangboer Anstalt zu versorgen, denen es an allem Notwendigen mangelt. Denn es sind nicht einmal genügend Nahrungsmittel vorhanden. Minna versucht sich an neuen Therapieformen, die mehr an Folter als an eine Behandlung erinnern. Und als Alkoholikerin gibt sie sich nicht nur in ihrer Freizeit ihrer Sucht hin.
Mit einem erpresserischen Gigolo, Junkie und Gestapo-Mann hat Jean-Christophe Grangé für seinen Thriller ein ungewöhnliches Trio an Hauptfiguren gefunden, deren ambivalente Charakterisierung mir gefallen hat. Und da der Autor die Perspektive, aus der die sich zutragenden Ereignisse geschildert werden, reihum wechselt, habe ich nicht nur die Gedankengänge von jedem der drei kennengelernt, sondern diesen zudem durch die Augen der anderen beiden erlebt. Ähnlich ambivalent wie die Charakterisierung der Figuren an sich ist auch deren komplexes Beziehungsgeflecht untereinander geraten. Dessen Entwicklung räumt der Autor die dafür erforderliche Zeit ein, weil Simon, Beewen und Minna sich erst mit ihrem tiefsitzenden Misstrauen den anderen gegenüber auseinanderzusetzen haben.
Jean-Christophe Grangé etabliert den politisch historischen Kontext seines Romans, indem er die bis 1939 relevanten Ereignisse darüber kurz anreißt, dass er Simon sein Leben der vergangenen Jahre rekapitulieren lässt. Dabei erinnert Simon sich daran, wo bzw. wie er die letzten bedeutsamen historischen Ereignisse erlebt hat. Auch hat Simons Spaziergang zu Beginn des Buchs das Berlin dieser Zeit vor meinem inneren Auge lebendig werden lassen. Dieser führt Simon von seiner Praxis über die Alte Potsdamer Straße und den Potsdamer Platz entlang der Wilhelmstraße bis zu seinem Ziel, das eine Luxusherberge am Wilhelmplatz ist. Dort trifft er eines der Opfer seiner Erpressungen. Dabei ist Simon erschlagen vom quirligen Gewusel der Menschenmengen und Lärm von Automobilen und Straßenbahnen am Potsdamer Platz, das im Kontrast zur so ruhigen wie düsteren Wilhelmstraße steht, in der die Regierung mit ihren Ministerien, Amtsgebäuden und Hauptquartieren residiert.
Vor dieser historischen Kulisse inszeniert Jean-Christophe Grangé eine Serie grausamer Ermordungen von schönen Frauen mächtiger Männer, deren verstümmelte Leichen an Jack The Ripper erinnern. Dabei kommt die Ermittlung in dieser Mordserie nur langsam voran, weil Beewen unerfahren in der Untersuchung von solchen Fällen ist und die Verstrickung seiner Co-Ermittler wie insbesondere deren Beziehung zu verschiedenen Opfern erst nach und nach enthüllt wird.
Zusätzlich zur politischen Stimmung, die durch den drohenden Krieg aufgeladen ist, behandelt Jean-Christophe Grangé weitere im historischen Kontext stehende Themen. Dazu gehören die Traumdeutung und Traumforschung, die Simons Leidenschaft ist, die Behandlung von im ersten Weltkrieg ob in körperlicher oder geistiger Hinsicht versehrten Soldaten, da die traumatisierten Überlebenden des Kriegs etwa in Minnas Klinik behandelt werden, zu denen Beewens Vater zählt, und die Beschreibung der in dieser Zeit gängigen Therapieformen (u.a. Elektroschocks, Hydrotherapie, Infektion mit Malaria), das Studio Babelsberg und die Filmwelt im Allgemeinen. Das sind bei weitem nicht alle Themen, die vom Autor in diesem Krimi-Thriller angerissen werden. Weitere möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht vorweg nehmen, um nicht die sich dadurch ergebenden unerwarteten Richtungen, die dieses Buch im Zuge der Ermittlungen von Beewen einschlagen wird, zu verraten.
Insgesamt hat Jean-Christophe Grangé in seinem ambitionierten Roman zu viel auf einmal gewollt. Das lässt zwar die Handlung in seinem Buch die ein oder andere für mich gänzlich unerwartete Wendung nehmen. Spätestens aber mit dem dritten fundamentalen Twist, der diesem Krimi-Thriller eine Entwicklung gibt, die konträr zu seinem bisherigen Verlauf ist, ging mir das zulasten der Glaubwürdigkeit. Die zuvor eingeführten Verdächtigen, die sich letztlich als falsche Fährten entpuppt haben, habe ich da als weit stimmiger empfunden. Um schließlich seinen Täter und dessen Motiv zu verklausulieren, muss der Autor im letzten Teil dieses Buchs auf ausführliche Erklärungen und Argumentationshilfen zurückgreifen. Dennoch scheinen mir dessen finale Enthüllungen im Widerspruch zu Szenen zu stehen, die in den ersten beiden Teilen dieses Buchs geschildert wurden. Diesen Mangel an Plausibilität kaschiert der Autor durch immer extremere Gewaltexzesse, die in ihrer detaillierten Beschreibung unmenschlicher Grausamkeiten kaum zu überbieten sind.
Meiner Ansicht nach ist das Problem der marmornen Träume, dass Jean-Christophe Grangé zu viele seiner vielversprechenden Ansätze und interessanten Ideen in einer einzigen Kriminalgeschichte unterbringen wollte. Diese unterschiedlichen Elemente passen jedoch oft nicht so recht zueinander und wollen sich nicht zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügen. Als gelungener hätte ich diesen Stoff empfunden, wenn der Autor diesen in einer Reihe von Kriminalfällen (u.a. in Anstalten für Geisteskranke, im Künstlermilieu, am Filmset) verarbeitet hätte, statt alles in eine einzige Mordermittlung packen zu wollen. Dabei hätten dann auch besser die Stärken der marmornen Träume zum Tragen kommen können, die mich zu Beginn dieses Romans überzeugt haben. Dazu zählen für mich die Beschreibung des historischen Settings, die brutalen Mordfälle an verschiedenen Schauplätze im Berlin des Jahres 1939 und das ambivalent gezeichnete Hauptfiguren Trio. Auch hätte ich mir gewünscht, dass der Autor seine Figuren nicht permanent gegen den Strich, sondern ihrer Charakterisierung entsprechend eingesetzt hätte. Dann hätte Beewen in Verfolgungsjagden und physischen Konfrontationen seine Präsenz ausspielen können, Simon wäre der geniale Psychoanalytiker wie Traumdeuter gewesen und Minna als Expertin für die Psyche von Serienmördern eine Vorgängerin der heutigen Profiler.

Wir begegnen Simon Kraus, seines Zeichens Psychoanalytiker, in seiner Praxis. Er verdient gutes Geld damit zu Zeiten der Nazis hochrangigen Frauen ihre "Träume" zu analysieren. Da das allerdings nicht reicht, erpresst er sie auch. Für ihn ein guter Nebenverdienst. Eines Tages jedoch steht ein Hauptsturmführer vor seiner Tür und Simon ist alles andere als wohl dabei, denn dass ihn die Gestapo mitnimmt ist nicht soweit hergeholt. Aber er hat "Glück" es handelt sich nur um eine Befragung zu einer Patientin, welcher ermordet wurde. Und sie ist weder die erste noch die letzte Leiche welche auftaucht. Doch wer steckt dahinter?
Wir befinden uns in Berlin und man spürt sowohl Amgst, aber auch stellenweise "entspanntes" Verhalten und dies obwohl Krieg herrscht. Die einen haben Angst um ihre Existenz und die anderen gehören zur Nazi-Elite. Die Fraun treffen sich in Hotels und Clubs, während ihre Männer das Land und seinen Führer unterstützen
Immer Mal im Wechsel erzählen Simon Kraus, Franz Beewen und Minna von Hassel die Story um den Marmormann.
Beewen ist für die Gestapo unterwegs und ermittelt wegen der getöten Frauen. Er macht auf den ersten Blck das aus, was man unter einem treuen Nationalsozialisten versteht aber auch in ihm gibt es Zweifel. Das hätte ich zu Beginn definitiv nicht erwartet.
Als zweiter Charakter ist da Simon Kraus. Vei ihm hatte ich ständig das Gefühl, dass er etwas verbirgt. Also fernab seiner Liebelein und Erpressungen.
Minna ist ebenfalls Psychologin und führt eine Einrichtung in der auch Beewens Vater ist. Eine Anstalt, die in den Fokus gerückt ist und nun um einige Patienten erleichtert werden soll. Wer die damaligen Methoden und den Umgang mit "niederen" Lebensformen kennt, weiß was damit gemeint ist. Minna ist, glaube ich, mit eine der letzten zu jener Zeit, der ihre Patienten noch am Herz liegen. So wirklich frei von Lastern ist sie aber leider nicht.
Die drei sind ein solides Team, welches die Ermittlungen zusammen vorantreibt. Minna Schlussfolgerung war grandios und macht für mich absolut Sinn. Was daraus wurde, müsst ihr selber rausfinden. Ich kann für mich sagen, dass ich stellenweise helle Momente hatte, aber es sich am Ende dann doch noch einmal gedreht hat.
Fazit
Alles in allem ist der historische Roman wirklich solide geworden und ich fand ihn faszinierend und spannend. Das Thema passt, ebenso die Einblicke zu der Zeit. Die "Rassenerhaltung", die Ausrottungen, die medizinischen Experimente passen in die Grausamkeiten der damaligen Zeiten. Auch wenn ich die Story gut, spannend und interessant fand, wirkte sie gegen Ende dann doch ziemlich gestreckt. Hier wäre weniger vermutlich mehr gewesen. 4 Sterne gibt es von mir.

Nichts für schwache Nerven!
Aber wer sich auf dieses Buch einlässt, verfolgt eine psychologisch ausgfeilte Katz- und Mausjagd.
Drei Menschen, jeweils in den Stricken des Naziregimes gefangen, suchen einen Mörder. Frauen aus höchsten NS-Kreisen sind die Opfer.
Ausgefuchst, wendungsreich, hart!

Wortgewaltig und ausdrucksstark – keine Frage, Grangé versteht sein Handwerk. Für mich als Krimifan hatte dieser Roman allerdings in einigen Bereichen Längen, die meiner Ansicht nach nicht hätten sein müssen. Sie waren der durchaus spannenden Geschichte eher abträglich und luden mich zum schnellen Überspringen ein.
Die Story aber war ziemlich fesselnd. Die Frauen wichtiger Nazi-Größen treffen sich vor Beginn des zweiten Weltkriegs im Adlon, genießen Champagner und Cocktails, unterhalten sich scheinbar unbeschwert. In diese Welt passt nahezu perfekt auch einer der drei Protagonisten, der gutaussehende kleine Psychoanalytiker Simon. Viele der Adlondamen besuchen seine Sprechstunde und erzählen ihm von ihren Träumen. Als eine dieser Damen ermordet wird, kommt der Gestapo-Mann Beewen ins Spiel. Er besucht Simon, denn das Opfer gehörte zu dessen Patientinnen. Zusammen mit der Psychiaterin Minna, die beide Männer kennen, nimmt das ungleiche Trio die komplizierten Ermittlungen auf.
Grangé weckt die Erinnerung an die grausame Zeit der Nazi-Herrschaft vor und zu Beginn des zweiten Weltkriegs. Einerseits die fiktiven Romanfiguren Simon, Franz und Minna, die es so in der Realität vielleicht nie gegeben hätte (oder vielleicht doch, wer weiß das schon?). Und andereseits die Grausamkeiten der Nazis gegen schwache Menschen und Minderheiten, die es ja tatsächlich gegeben hat. Mitunter brutal und schwer zu verdauen – und doch historisch verbürgt.
Der Autor erinnert uns an die Abgründe, etwas Menschlichkeit geht in der Geschichte nur von den fiktiven Personen aus.
Ein Roman, der, wenn wir unsere Geschichte kennen, uns eigentlich nicht schockieren dürfte. Der aber auch als Mahnung verstanden werden darf: Achtet darauf, dass so etwas nie wieder passiert!
Einen Stern ziehe ich ab wegen der Längen, welche die Krimi-Handlung etwas stören, aber das Buch ist trotzdem lesenswert.

Berlin 1939. Der Angriff der Deutschen Wehrmacht auf Polen steht kurz bevor, als eine Mordserie die Berliner Gestapo beschäftigt. Vier Frauen, die mit hochrangigen Nazis verheiratet waren, wurden brutal erstochen und ausgeweidet. Alle Opfer verkehrten im Wilhelmclub in Hotel Adlon in edler Gesellschaft und sind offiziell in die Sommerfrische verreist. Der SS-Offizier Franz Beewen nimmt die geheimen Ermittlungen auf und stattet dem Psychoanalytiker und Traumforscher Simon Kraus einen Besuch ab. Die Frauen waren seine Klienten und alle sind in ihrem Träumen dem Marmormann begegnet. Franz bildet notgedrungen ein inoffizielles Ermittlerteam mit Simon und der Psychiaterin Minna von Hassel, die ihre Doktorarbeit über Serienmörder geschrieben hat.
Das Cover ist sehr unheimlich und passt sehr gut zum Titel. Die Protagonisten werden sehr gut beschrieben und passen in den beschriebenen Zeitrahmen. Interessant ist, wie Minna mit ihrem Alkohol- und Drogenproblem umgeht und wie die anderen beiden Ermittler dazu stehen. Die Handlung ist spannend und nimmt immer neue Richtungen an. Die Verbrechen der Nazis spielen eine entscheidende Rolle und werden genauestens geschildert. Mir haben sich beim Lesen öfter die Nackenhaare aufgestellt, weil die Berichte so verstörend waren.

Jean Christophe Grangé Die marmornen Träume
Der 1961 in Paris geborene Grangé ist durch seine Thriller international bekannt geworden. „Der Flug der Störche“ oder „Die purpurnen Flüsse“ sind 2 der Bestseller, die auch verfilmt wurden.
Sein neues Buch spielt um den 1. September 1939, also dem Überfall Deutschlands auf Polen, in Berlin und einer etwas außerhalb liegenden Psychiatrischen Klinik.
In Berlin passieren Morde an Frauen der höchsten Gesellschaft. Dabei werden sie furchtbar verstümmelt,
Diese Morde müssen sehr schnell aufgeklärt werden, ohne die „feine Gesellschaft“ mit einzubeziehen.
Diese schwere Aufgabe erhält SS- Hauptsturmführer Frank Beewen. Ein Mann, der sich innerhalb der SS für Nichts zu Schade ist, aber eigentlich von kriminalistischer Arbeit keine Ahnung hat. Denn bei der SS arbeitet man mit anderen Mitteln. Bei den Ermittlungen trifft er auf einen Psychoanalytiker und Traumforscher, der das Leben voll genießt und bei den Damen des betroffenen Clubs hoch im Kurs steht. Simon Kraus, eine schillernde Persönlichkeit hofft, gut durch die Nazizeit zu kommen. Eigentlich leidet er nur an seiner geringen Größe.
Frank Beewen besucht seinen Vater, der durch Erlebnisse im1. Weltkrieg stark traumatisiert war und in einer psychiatrischen Klinik lebt, regelmäßig in der Einrichtung. Hier lernt er deren Leiterin Minna von Hassel kennen.
Da Frank Beewen allein zu keinem Ergebnis kommt, bezieht er sowohl Simon Kraus als auch Minna von Hassel in seine Ermittlungen mit ein. Dabei geraten alle 3 immer wieder in brenzlige Situationen. Der Träger der marmornen Maske, der Mörder der Frauen führt sie immer wieder auf falsche Spuren.
Grangé beschreibt um die eigentliche Handlung auch die Situation im 3. Reich zu Beginn des 2. Weltkrieges, also die Deportation der Juden, die Foltermethoden der Gestapo, der Umgang mit den Sinti und Roma, aber auch die Euthanasie und andere Ereignisse jener Zeit.
Die Handlung ist spannend, aber für mich unglaubwürdig. Keine der 3 Protagonisten schafft es, mich für sich einzunehmen. Sie sind nicht lebendig genug. Die Handlung ist meiner Meinung nach zu überfrachtet mit all den Nebenhandlungen. Die Schreibweise ist mir etwas hölzern. Weniger wäre meiner Meinung nach etwas mehr gewesen.
Ich werde sicherlich den nächsten Roman von Grangé mit Spannung erwarten und hoffe, dass er mich mehr begeistern wird.
Ich vergebe 4 Sterne!

Die Adlondamen
Berlin im Jahre 1939: Im Hotel Adlon treffen sich regelmäßig die Ehefrauen der Nazi-Elite. Reich, jung, schön, die Hautevolee dieser Zeit. Doch dann werden die Damen nach und nach ermordet, auf bestialische Weise verstümmelt.
Die Ermittlungen leitet SS-Offizier Franz Beewen, im Zuge der Nachforschungen trifft er auf Simon Kraus, einen Psychoanalytiker mit Nebengeschäft. Bei Kraus waren alle Mordopfer Patientinnen, sie redeten mit ihm über ihre Geheimnisse und Träume. Alle Frauen träumten vom Marmormann, ist er der Täter?
Simon Kraus stellt eigene Nachforschungen an, kommt dabei selbst in den Fokus der Ermittlungen. Doch Beewen sieht Kraus nicht als Täter, die beiden stimmen ihre Ermittlungen ab. Ergänzt wird das Duo durch die Psychiaterin Minna von Hassel, die beruflich alles verloren hat und mit ihrer Alkoholsucht kämpft. Das ungleiche Trio ermittelt auf eigene Faust, muss aber viele Fehlschläge einstecken. Nicht zuletzt noch die Bedrohung durch das Regime.
Jean-Christophe-Grangé schreibt anspruchsvoll, lässt die Nazizeit auferstehen und vermittelt den Zeitgeist perfekt.
Schonungslos, brutal, düster, die Atmosphäre nimmt den Leser gefangen. Viele Szenen sind beklemmend und brutal, so dass ich immer wieder Pausen einlegen musste. Doch nicht lange, denn die Handlung ist fesselnd, mit spannenden Wendungen und einem Zwist, den ich nicht erwartet habe.
Die drei Protagonisten sind gekonnt gezeichnet, interessante, wenn auch nicht sympathische Charaktere.
Fazit: Thriller mit historischem Hintergrund, der zum nachdenken anregt. Perfekt für eine Verfilmung.

Hallo Ihr Lieben
Jean-Christoph Grangé @jcgrangeofficiel
Die Marmornen Träume
Ein Historischer Krimi der an Grausamkeiten der NS-Diktatur nicht zu überbieten ist.
🌟🌟🌟🌟,5/5
Wir befinden uns in den 30 er Jahren inmitten des 2 Weltkrieges und unter ihnen weilt ein Serienmörder, der die schönen Damen der Nazi-Elite brutal ermordet.
Beewen, ein Gestapo-Ermittler nimmt sich dem Fall an und findet bald Gefallen daran mit der von Hassel einer einflussreichen Psychiaterin und dem Analytiker Simon Kraus Ansätze zu verfolgen, denn den Damen, die auch Simon in seiner Praxis betreut, erzählen von Träumen des Marmormannes.
Für die 3 stellt sich die Frage, Traum oder Wirklichkeit, denn immer wenn der Marmormann dessen Träume heimsucht, sterben die Damen auf brutale Weise.
Das ungleiche Trio fügt sich schnell und gemeinsam leisten sie gute Arbeit.
Bewegen sich in Kreisen der Adlon Damen, der schönen und Reichen zur damaligen Zeit. Verfolgen Spuren von unvorstellbaren ethnischen Grausamkeiten. Werden Zeuge von Versuchen die an Josef Mengele seinerseits erinnerten.
Und genau hier trifft Grangé den Leser mit voller Wucht, seine detailgeträue, düstere Schreibweise verlangt dem Leser alles ab, auch wenn der Fall an sich eher als Krimi zu sehen ist, macht die Nebenhandlung rund um den NS das Buch zu einem Horrorstreifen. All die brutalen Szenen für die der Autor stets bekannt ist, werden hier für mich mit dieser ganz besonderen Stimmung die dem Buch beiwohnt zu etwas Besonderem.
Abartig, abgrundtief Böse und doch wollte ich dieses Buch nicht zur Seite legen. Sein Schreibstil ist außergewöhnlich und hat mich einfach gefesselt.
Perfekt vereint er hier 2 Geschichten weswegen für mich dieser historische Krimi so gut funktioniert hat. Mit dem Sahnehäubchen der "Ermittler", die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Wer Brutalität ab kann wird hier bestens unterhalten werden.
Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus.
Jetzt brauch ich erst mal eine seichtere Lektüre nach diesem fast 700 Seiten Werk
Vielen Dank @netgalleyde und den @tropenverlag
Für das Rezensionsexemplar

Sommer 1939. Der Psychoanalytiker Simon Kraus hat ein schönes Leben. Er hat einen leichten Job, in dem er die Frauen von Nazigrößen betreut, gelegentlich mit ihnen schläft und sie dann mit dem Wissen um ihren Fehltritt erpresst. Als plötzlich genau diese Frauen ermordet werden, gerät er in das Visier der Gestapo, genauer des Obersturmführers Franz Beween. Dieser hat den Befehl, die Morde aufzuklären. Da im Tausendjährigen Reich jedoch keine Serientäter existieren dürfen, schon gar nicht welche, die Nazis oder deren Verwandten angreifen, hängt Beween meistens in der Luft, weil er entweder keine Informationen erhält oder niemanden befragen darf. Schnell wird ihm klar, dass er nur mit Hilfe von Kraus und dessen Kollegin den Fall lösen kann - auch wenn er weiß, dass sein Leben auf dem Spiel steht, egal, ob er den Fall löst oder nicht.
Es kommt nicht oft vor, dass mich ein so dickes Buch von der ersten bis zur letzten Seite fesseln kann: Hier ist das geschehen. Dabei gibt es eigentlich keine einzige sympathische Hauptperson. Beween ist ein Bauernsohn, der als Schläger und Mörder Karriere bei der SS und SA gemacht hat und davon träumt, in den Krieg ziehen zu können. Kraus ist ein kleiner, opportunistischer Mistkerl, bei dem gelegentlich Anflüge von dummem Mut durchblitzt und seine Kollegin, die Adlige Minna, ist nur klar, wenn sie völlig betrunken ist. Diese drei wirklich unsympathischen Protagonisten lavieren sich durch eine völlig verrückt gewordene Welt, in der Leben einerseits nichts mehr zählt, andererseits alles bedeutet. Die Naziherrschaft wird in ihrer Grausamkeit, ihrem Schrecken, ihrer Menschenverachtung sehr gut portraitiert und wenn man liest, wie sich ein französischer Autor durch deutsche Geschichte schlägt und dabei alle bluten lässt, wie er die Banalität des Bösen aufzeigt, die fanatischen Ansichten skizziert, kann man nur noch Respekt haben. Da verzeiht man auch den eine oder andere Episode, die nicht ganz so logisch ist, denn man wird hier vor allem eins: erschütternd gut unterhalten. 4,5/5 Punkten.

Zum Inhalt:
Trotz des Grauen des Krieges scheinen die Damen der Führerriege unantastbar bis eine von ihnen brutal ermordet an der Spree aufgefunden wird. Simon Kraus, der sich gerne mit diesen Damen umgibt, sie verführt und dann für sein Stillschweigen erpresst, gerät er ins Blickfeld der Gestapo und schnell steckt er mit in den Ermittlungen, denn weitere Frauenleichen werden entdeckt.
Meine Meinung:
Ich habe schon einiges vom Autoren gelesen, aber dieses Buch ist anders als alle anderen Bücher vorher. Meist gibt es ja irgendeinen Protagonisten, den man mag. Hier sind im Grunde alle handelnden Personen irgendwie unsympathisch, dennoch zieht die Geschichte auf historischem Hintergrund einen wahnsinnig in den Bann. Gerade auch die Betrachtung von psychisch Kranken und die Beurteilung von wertem und unwertem Leben bringt einen an Grenzen. Absolute Leseempfehlung.
Fazit:
Unglaublich gut

Schon einige Bücher habe ich von Grangé gelesen und war in etwas darauf gefasst was mich erwartet.
Berlin kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges und drei Protagonisten die es in sich haben. Da ist der Psychiater Simin Kraus, mit allen Wassern gewaschen, der sich mit kriminellen Machenschaften ein gutes Leben gönnt. Franz Beewen, ein hohes Tier bei der Gestappo, der einen bestialischen Mord aufzuklären hat und die Leiterin der Psychiatrie, Minna von Hassel, die nicht nur ein Alkoholproblem ihr eigen nenne kann.
Diese drei, doch sehr unterschiedlich motivierten Charaktere geraten zusammen, da sie gemeinsam den Mörder fassen wollen. Im Hintergrund immer die Gräueltaten der Nazis, auch ihr Leben ist auf einmal nicht mehr sicher.
Mir war der Schreibstil des Autors bekannt und auf die Längen, die teilweise vorkommen war ich eingestellt. Die Geschichte startet ziemlich rasant, schwächelt dann ein wenig, um dann im letzten Drittel noch einmal richtig anzuziehen.
Zu den ausführlichen Beschreibung der Taten der Nazi muss ich nichts hizufügen, sie lesen sich grausam und auch leider sehr realistisch.
Ein Buch, welches ich nicht als Thriller, sondern eher als Kriminalroman beschreiben würde bekommt von mir gute 4 Sterne.

Die marmornen Träume von Jean-Christophe Grangé
Fast 700 Seiten umfasst dieser historische Thriller/Krimi, aber bitte lasst euch nicht abschrecken, denn dieser Wälzer ist ein Juwel. Bevor ich meine Eindrücke schildere, gleich vorweg: für mich war die Lektüre ein Jahreshighlight.
Wir befinden uns in Berlin im Jahre 1939, mitten im Zweiten Weltkrieg, wo neben Leid auch andere Szenen vorherrschen: die schönen Damen der Nazi-Elite treffen einander im bekannten Adlon. Sie vertrauen sich außerdem alle dem Psychiater und Analytiker Simon Kraus an, einem gerissenen kleinen Mann, mit dem die Ehefrauen der gut betuchten Nazi-Funktionäre nicht nur ihre Ängste, Geheimnisse sondern auch ihr Bett teilen. Simon nutzt ihre Offenheit aus und erpresst sie. Als Simon von Franz Beewen, einem SS-Offizier aufgesucht wird erfährt er, dass eine der reichen Damen, die dem Wilhelmclub angehörte, ermordet wurde. Bei einer ermordeten Nazi-Gattin soll es nicht bleiben und Simon taucht gemeinsam mit der ihm sehr ungleichen Minna von Hassel, einer Psychaterin tief in die Ermittlungen der Gestapo ein.
Grangé lädt uns hier in eine sehr düstere Zeit ein, die er brillant erzählt. Sofort fühlen wir uns als wären wir tatsächlich in dieser grausamen Zeit und würden mit Simon am Tisch sitzen. Der Autor erzählt sehr anschaulich und erbarmungslos, gleichzeitig ist er aber auch ein Meister seine Protagonist:innen zu zeichnen. Ich wollte erst Minna als besonders gut erzählte Protagonistin hervorheben, tatsächlich werden aber wirklich alle Figuren ganz großartig zum Leben erweckt. Die Beziehung der Figuren ist ein weiterer spannender Teil der Handlung.
Hervorragend erzählt er auch die damalige Zeit mit all ihren Brutalitäten und ganz schrecklichen, schwer zu verarbeitenden Ereignissen. Die Geschichte ist Fiktion, fühlt sich aber sehr real an, denn der Autor fügt in seine fiktionale Handlung einige Ereignisse ein die so passiert sind.
Jean-Christophe Grangé spart natürlich auch nicht mit Spannung. Trotz des beeindruckenden Umfangs des Buches fliegen wir durch die Seiten. Der Autor schildert detailreich, allerdings hätte mir weniger hier nicht gefallen, es hätte einfach etwas gefehlt. Auf die Auflösung, wer der Täter ist, wäre ich nie gekommen. Kaum glauben wir ausatmen zu können, raubt einem die Auflösung nochmal so richtig den Atem.
Ich kann diesen unfassbar gut erzählten, düsteren Thriller nur wärmstens empfehlen. Wir bekommen hier alles andere als eine leichte Lektüre, aber ein Werk, das zum Nachdenken anregt, Kopfkino erzeugt und zeigt wie brillant das Genre sein kann. ♥

„Die marmornen Träume“ ist ein historischer Kriminalroman ganz nach meinem Geschmack! Der Autor kombiniert hier einen spannenden Kriminalfall mit Einblicken in eine längst vergangene Zeit, ohne dabei ins Ahistorische abzugleiten. Die Haupthandlung setzt 1939 ein.
Worum geht’s?
„Träume waren Simons Leidenschaft.“
Schauplatz Berlin:
Simon Kraus ist eigentlich kein sympathischer Zeitgenosse – der Analytiker verdingt sich nebenher als Hobby – Gigolo, der seine Klientinnen erst verführt, um sie dann gnadenlos zu erpressen. Seine Gespielinnen sind mit hochrangigen Nazis verheiratet, daher wäre ein „Outing“ besonders pikant, zumal die Frauen zum illustren Zirkel der sog. „Adlon-Damen“ gehören. Als eines von Kraus‘ Opfern ermordet aufgefunden wird, spricht der SS-Offizier Franz Beewen bei ihm vor. Gemeinsam mit der Psychiaterin Minna von Hassel ermitteln die beiden, denn es bleibt nicht bei einem Opfer. Treibt ein Serienkiller sein Unwesen? Bald schon ist nichts mehr, wie es einmal war …
Die Figurenzeichnung ist die große Stärke des Romans. Gibt es überhaupt Sympathieträger in der Geschichte? Grangé entführt den Leser in eine dunkle Zeit – das Perfide dabei ist, dass viele der von ihm beschriebenen Gräuel eben nicht ins Reich der Fiktion gehören. Wer „Die purpurnen Flüsse“ gelesen hat (oder die Verfilmung mit Jean Reno gesehen hat), wird wissen, dass der Autor von der Nazizeit fasziniert und zugleich abgestoßen ist. Die Geschichte ist durchweg spannend, man sollte als Leser oder als Leserin jedoch auch über ein gewisses Sitzfleisch verfügen, ganz ohne Längen kommt der Krimi leider nicht aus, was mich aber nicht gestört hat, da „Die marmornen Träume“ sich angenehm vom Krimieinheitsbrei abhebt; der Roman kann auch stilistisch und sprachlich überzeugen, der Autor entwirft sehr gekonnt eine düstere, bedrückende Thriller – Atmosphäre. Allerdings ist die Erzählung definitiv nichts für Zartbesaitete, manche Passagen fand ich sehr brutal, andererseits hat mich die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, daher gibt es von mir eine Leseempfehlung!

Also wer Jean-Christophe Grangé kennt, der weiß, dass seine Bücher meistens sehr hart und blutig sind und das Böse im Mörder aber auch ganz allgemein in den Darstellern eine wichtige Rolle spielt. Keine leicht Kost, nichts für Warmduscher. Diesmal sind wir im Berlin der Vorkriegszeit - ein ungewöhnliches Setting für einen französischen Autor. Der Held ist Psychologe und ein Gauner, der sich sein Geld auf unredliche Art verdient und keineswegs ein Sympatheiträger ist. Das ist für mich auch der einzige Abzugspunkt, denn ich habe mich schwer getan mit diesem Simon Kraus.
Der Plot an sich ist wie ich ihn erwartet hatte. Ein Serienmörder, der sich an Frauen vergreift, die der SS nahe stehen, das kann ja nur ein wilder Ritt werden. Ich würde mal vermuten, dass es Grangé nicht unbedingt um geschichtliche Präszision ging und dass er kein Deutscher ist, finde ich, merkt man dem Plot deutlich an. Dennoch liest sich der Thriller wirklich gut weg. Er ist e

Tödliche Traumwelt
Berlin im Jahre 1939, die Welt steht kurz vor dem Ausbruch des erneuten Weltkrieges. Der SS-Offizier Franz Beewen wird mit der Aufklärung eines grausamen Verbrechens beauftragt. Es wurde die schrecklich entstellte Leiche einer Frau aus dem oberen Establishment aufgefunden. Die Ermittlungen gestalten sich zunächst schwierig, da der Täter scheinbar keine Spuren hinterlassen hat. Schnell steigt aber der Druck auf Franz Beewen, als ein zweites Opfer, ähnlich entstellt, zu verzeichnen ist und die Gestapo ihrem Ruf gerecht werden muss, dass unter ihrer Hand solche Verbrechen überhaupt nicht geschehen. In seiner Not wendet sich Beewen widerwillig an den Psychoanalytiker und Traumforscher Simon Kraus, bei dem beide Opfer auch Patientinnen waren. Es stellt sich eine Überschneidung heraus, beiden Frauen haben kurz vor ihrer Ermordung vom Marmor-Mann geträumt...
Der erfolgreiche französische Autor Jean-Christophe Grange hat sich schon mit seinen Thrillern wie "Die purpurnen Flüsse" und "Der Flug der Störche" einen Namen im Genre des Thrillers gemacht. Ich bin nun mit einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk "Die marmornen Träume" gestartet und war sehr gespannt auf die Geschichte mit einem düsteren historischen Hintergrund. Grange erzählt die Geschichte in einem gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die dunkle Vergangenheit entführte. Es gelingt ihm aus meiner Sicht hervorragend, die bedrückende und wirklich sehr düstere Stimmung der Zeit um den Beginn des Zweiten Weltkrieges einzufangen. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der ersten Leiche zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die komplexen und immer wieder mit neuen Wendungen gesegneten Ermittlungsarbeiten auf einem sehr hohen Niveau gehalten. Die Schilderungen sind stellenweise schon sehr grausam und nicht für zarte Gemüter geeignet, aber für den historischen Hintergrund durchaus passend und niemals Grenzen überschreitend. Jean-Christophe Grange führt dem Leser recht unverblümt die Gräueltaten des damaligen Nazi-Regimes deutlich vor Augen und verbindet sie mit einer fesselnden fiktiven Geschichte. Die Fakten der Vergangenheit wirken dabei sehr gut recherchiert. Das Finale rundet die Story dann mit einem gut inszenierten Show-Down gelungen ab.
Insgesamt ist "Die marmornen Träume" für mich ein sicherlich harter, aber auch in seiner Länge sehr gelungener Thriller, der schonungslos die menschenverachtende Welt des damaligen Nazi-Regimes offenlegt und so beim Leser immer wieder für nachdenkliche und schockierende Momente sorgt. Ich empfehle den für mich sehr lesenswerten Thriller gerne weiter und bewerte ihn folgerichtig auch mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Seit Jahren liebe ich die Bücher von Jean-Christophe Grangé und natürlich stellte „Die marmornen Träume “ ein absolutes Must Read für mich dar.
Auch wenn es ein etwas anderer Thriller von ihm ist, kann ich ihn nur wärmstens empfehlen.
Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt sehr fesselnd und bildhaft.
Die Atmosphäre sehr beklemmend und düster.
Er präsentiert uns hier wieder eine ganze Reihe an Charakteren, die jeder für sich ,sehr interessant und vielfältig gestaltet sind.
Am meisten konnte mich jedoch Simon in Atem halten. Ich kann nicht mal sagen warum. Denn sein leichtlebiger Lebensstil macht ihn nicht unbedingt sympathisch und trotzdem wächst er immer mehr ans Herz.
Aber auch Minna mit ihrem kleinen Problem war sehr faszinierend zu beobachten. Ich mochte ihre Art einfach so gern.
Wir begleiten dabei Simon,Minna und Franz.
Drei komplett unterschiedliche Charaktere, bei denen man sich direkt die Frage stellt, wie sie so eine Dynamik entwickeln konnten.
Der Einstieg verlief nicht ganz so reibungslos, wie ich mir das vorgestellt habe. Ich brauchte tatsächlich etwas, um hineinzufinden und das Ganze zu verinnerlichen.
Diese Geschichte spielt in der Zeit von 1939 – 1942.
Und auch wenn das nicht für jeden etwas ist. Fand ich es unglaublich interessant, wie hier agiert wurde.
Denn er gibt sehr detailliert und authentisch den Alltag der damaligen Zeit wider.
Der Autor nimmt dabei auch kein Blatt vor den Mund und führt uns die Gräueltaten vor Augen. Dabei ist die Brutalität, aber auch die Perfidität unglaublich beängstigend.
Das Ganze ist sehr grausam und geht wirklich an die Substanz.
Immer in Habachtstellung, immer auf der Hut. Nichts kann man tun, ohne das Gefühl zu haben, beobachtet zu werden.
Im Fokus stehen allerdings die Morde, die durch den Marmormann verübt werden.
Und niemand ist vor ihm sicher.
Das war wirklich heftig. Nicht die Leichen an sich, sondern was dadurch transportiert wurde.
Auch wenn man denkt, man kommt dem Täter auf die Spur, so hat man doch keine Ahnung von der komplexen Materie.
Ich war wirklich sprachlos, wie geschickt er die Richtungen wechselte und ich immer wieder von vorn anfangen musste.
Teilweise war ich wirklich erschüttert und schockiert, was sich hinter der Fassade herauskristallisierte.
Nichts fühlen, geht nicht.
Man hängt gebannt an den Zeilen fest und leidet automatisch mit.
Abgesehen davon empfand ich die Traumdeutung und Psychoanalyse als ungemein interessant und vielfältig.
Was sich allerdings am Ende offenbarte, hätte ich niemals für möglich gehalten. Daraus spricht so viel Schmerz und Leid,dass es mich gerade auf der menschlichen Ebene sehr fertig gemacht hat.
Der Autor widmet sich auch sehr gekonnt den psychischen Aspekten, was mir sehr gut gefallen hat.
Ebenso baut er hier Twists ein, die dem Ganzen eine völlig neue Richtung geben und es dadurch auf eine völlig neue Ebene heben.
Die Ermittlungen empfand ich als sehr gut ausgearbeitet und konnte es wahnsinnig gut nachempfinden.
Insgesamt unfassbar großes Kino.
Eine vielschichtige und komplett unvorhersehbare Story, die das fürchten lehrt und in tiefste Abgründe eintaucht.
Grangé kann auch anders und das absolut gekonnt.
Fazit:
Mit „Die marmornen Träume “ hat Jean-Christophe Grangé einmal etwas völlig anderes geschrieben, als es sonst der Fall ist.
Beklemmend, grausam und komplex.
Ein Thriller, der die Spannung konstant aufrecht erhält und dabei mit Twists punktet, dass dir der Atem wegbleibt.
Ich bin absolut begeistert.

Jean-Christophe Grangé baut hier eine Stimmung und Atmosphäre auf, die sennesgleichen sucht...zu Anfang hatte ich zwar - wie so oft in letzter Zeit - ein paar Startschwierigkeiten. Diese Buch ist aber so mächtig und düster, dass man sich darauf erstmal einstellen muss. Grangé schafft es allerdings perfekt uns in das damalige Nazi-Deutschland zu versetzten und vollkommen in der Story versinken zu lassen. Dadurch ist man immer nahe am Geschehen und es baut sich ein unglaublicher Sog auf, der einen nicht mehr loslässt...
Im Laufe der Story gab es zwar auch ein paar Längen, jedoch gelingt dem Autor das Kunststück die Leser nie zu verlieren und durch seinen fesselnden Schreibstil immer bei Laune zu halten.
Die Auflösung steht dem in nichts nach und hat mir unglaublich gut gefallen. Einzig der Part nach dem eigentlichen Ende hat sich komisch angefühlt, hier hätte es für meinen Geschmack früher beendet sein können.

Der Name Jean-Christophe Grange' ist bei mir seit den "purpurnen Flüssen2 in Erinnerung geblieben. auch die folgeromane hatten ein hohes Niveau. Als ich den Band " die marmornen Träume" in die Hand bekam ( an dieser Stelle vielen Dank an den Vertreter Herrn A.) war die Erwartungshaltung sehr groß.
Den der Autor ging in die Vergangenheit, genauer in das Jahr 1939. Also diesmal ein historischer Krimi.
Und wieder mal ist es ihm gelungen, mich von der ersten Seite an zu fesseln. Er beherrscht das Metier des spannungsromans genauso wie Ken Follett.
Der ( mehr oder weniger) Held der Geschichte ist Psychoanalytiker mit Namen Simon Kraus. er ist "spezialisiert" auf reiche Frauen, zumeist mit wichtigen Persönlichkeiten des Reiches. Das dann eine kleine erpressung erfolgte half ihm zu einem Zusatzeinkommen.All diese (gelangweilten) Frauen trafen sich im Adlon zum austausch.
Soweit, so gut. Knifflig wird es, als eine von ihnen bestialisch ermordet wurde und Kraus ins Visier der Gestapo ( die diesen Fall der Polizei entzog) genommen wurde.
Um seine Unschuld (?) zu beweisen fängt er an selber zu ermitteln.... Doch lesen sie selber.
Grange ist ein Garant für gute, intelligent Spannungsliteratur. Auch im historischen Kontext kann er punkten und die 680 Seiten werden an keiner Stelle langweilig, zumal es mehrere rote Fäden gibt.
Lassen Sie sich darauf ein. Ich wünsche ihnen tolle Lesestunden.