Brecht und die Frauen

Gefährtinnen, Geliebte, gute Geister

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Erscheinungstermin 25.01.2023 | Archivierungsdatum 28.02.2023

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Zum Inhalt

Zum 125. Geburtstag von Bertolt Brecht am 10. 2. 2023

Unda Hörner zeichnet Brechts Lebensweg anhand der wechselvollen Beziehungen zu den wichtigsten Frauen an seiner Seite nach, von Augsburg über München nach Berlin und schließlich ins Exil – mit dem Brecht-Tross nach Prag, Wien, Zürich und Paris, nach Dänemark, Schweden und Finnland bis in die USA und wieder zurück nach Europa. So entstehen lebendige biografische Porträts von Paula Banholzer, Marianne Zoff, Helene Weigel, Margarete Steffin, Ruth Berlau und Elisabeth Hauptmann, die faszinierende Einblicke in Leben und Werk des berühmten Dramatikers bieten, der sich zeitlebens auf die Unterstützung seiner Gefährtinnen, Geliebten und guten Geister verließ – allesamt außergewöhnliche Frauen.

»Ich begann, mit ihm auch mich zu lieben.« Margarete Steffin

Mit zahlreichen s/w-Fotos.

Zum 125. Geburtstag von Bertolt Brecht am 10. 2. 2023

Unda Hörner zeichnet Brechts Lebensweg anhand der wechselvollen Beziehungen zu den wichtigsten Frauen an seiner Seite nach, von Augsburg über...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783869152752
PREIS 20,00 € (EUR)
SEITEN 144

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Unda Hörner Brecht und die Frauen

Unda Hörner hat sich den Frauen bedeutender Männer in ihren Büchern angenommen.
Anläßlich des 125jährigen Geburtstages von Bert Brecht 2023 stehen nun seine Frauen im Mittelpunkt dieses Buches.
Dass Brecht ein egozentrischer Mann gewesen ist, wusste ich bereits. Dass er aber mit den Frauen so umgesprungen ist, wie beschrieben, war mir neu. Es war aber auch interessant zu lesen, wie die Frauen sich in ihre Rolle fügten und die meisten dabei scheinbar glücklich waren. Helene Weigel, für mich die einzige Frau, die Brecht die Stirn bieten konnte.
Der Weg Brechts und seiner Frauen, besonders in der Emigration, sind sehr interessant zu lesen.
Mein Fazit heißt aber auch wieder, dass hinter starken Männern immer noch stärkere Frauen stehen und dass Männer diese starken Frauen oft sehr ausgenutzt haben.
Ich vergebe 4 Sterne!

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Wahrscheinlich habe ich schon zu viele Bücher über Bertold Brecht gelesen. Dieses Buch von Unda Hörner liest sich gut, hat mir aber nicht viel Neues geboten. Für Leser, die mit Brecht nicht so vertraut sind, kann ich das Buch guten Gewissens empfehlen!

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Zeit seines Lebens umgab sich Bertolt Brecht mit Frauen; seine Arbeit ist untrennbar mit ihnen verbunden. Dieses Verhalten brachte ihm oft Kritik sein und führte zu der Wahrnehmung, für sie alle müsse Mitleid empfunden werden. Die freie Autorin, Herausgeberin, Journalistin und Übersetzerin Unda Hörner setzt nun in „Brecht und die Frauen“ einen anderen Fokus und stellt uns chronologisch die wichtigsten seiner Gefährtinnen vor.

Obwohl seine Jugendliebe Paula Banholzer nie zu Brechts Theaterwelt gehörte, beschäftigte sie seine Gedanken ein Leben lag. Ehen führte Brecht zwei: von Marianne Zoff wurde er nach fünf Jahren Ehe wieder geschieden, mit Helene Weigel blieb er bis an sein Lebensende verheiratet. Sie beschreibt Unda Hörner treffend als Zentrum des Brechtschen Universums. Die große Schauspielerin und Intendantin kümmerte sich neben ihren zwei Kindern auch um die Geliebten ihres Gatten, den Haushalt und ihre Karriere.

Elisabeth Hauptmann verdankt Brecht seinen großen Erfolg „Die Dreigroschenoper“, denn sie entdeckte das Original und übersetzte es. Darüber hinaus organisiert, strukturiert und koordiniert sie Brechts Schreiben. Margarete Steffin wird in Brechts Figur „Lai-Tu“ fortbestehen, ihr Tod wirft ihn aus der Bahn und er ist unfähig zu schreiben. Die Dänin Ruth Berlau hilft Brecht, seine Stücke im Exil wieder auf die Bühne zu bringen. Im Gegensatz zu Helene Weigel, die genau weiß, worauf sie sich bei ihrem Mann eingelassen hat, wird sie jedoch stets darunter leiden, nicht die einzige Frau für Brecht zu sein. Nach dessen Tod stehen viele Frauen an seinem Grab; manche von ihnen arbeiten auch zukünftig in seinem Sinne zusammen.

Unabhängig von Brecht waren all diese Frauen erfolgreich, schrieben Erzählungen, inszenierten Stücke, spielten Hauptrollen – sie mögen oft unglücklich über Brechts Verhalten gewesen sein, Opfer sind sie jedoch nicht. Wer bereits viel über Brechts Leben weiß, erfährt aus diesem Buch nicht viel Neues, gelungen ist es dennoch. Allerdings verwundert es, dass die Autorin keines ihrer zahlreichen Zitate konkret nachweist.

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Ich habe mich sehr für dieses Buch interessiert, gerade weil Brecht so wichtig in der deutschen Literatur ist. Diese Fassette von ihm kannte ich nicht, und die Geschichten der Frauen waren sehr eindrücklich.

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Bert Brecht und ich, das ist eine eher spezielle Geschichte, die mit einem verkorksten Deutsch Leistungskurs endete. Aber „Brecht und die Frauen“ von Unda Hörner hat ihn mir nähergebracht, wobei ich sagen muss, dass er mir nicht übermäßig sympathisch wurde. 2023 wäre der Schriftsteller 125 Jahre alt geworden und in diesem Buch stehen die Frauen in seinem Leben (und davon gab es zahlreiche) im Mittelpunkt. Frauen, ohne die er ganz sicher nicht der geworden wäre, der er war, oder wie die Autorin es ausdrückt: „Der Anteil all dieser Frauen an Brechts Lebenswerk ist kaum zu überschätzen.“

Aber von vorn.
Eugen Berthold Friedrich Brecht war eigentlich rein optisch kein Frauentyp, ich denke, so viel kann man getrost sagen. Und dennoch hatte er eine anziehende Wirkung auf das weibliche Geschlecht. So war er zwar nur zweimal verheiratet (mit Marianne Zoff und mit Helene Weigel), aber er fuhr beziehungstechnisch meist mehrgleisig, schwängerte mal die eine, mal die andere – mehrere Kinder entstanden, es gab aber auch Fehlgeburten und Abtreibungen. Brecht will keine der Frauen aufgeben und wenn schon heiraten, dann am liebsten alle. Eine bürgerliche Konvention wie Monogamie lehnte er offenbar ab („Polygamie in der Beziehung ist für sie kein Grund zur Aufregung“ – das erwartete er offenbar auch von den Frauen). Die Frauen spielten das Spiel mit. Dabei waren sie keine farblosen Mäuschen und Heimchen am Herd. Einzig seine Jugendliebe Paula Banholzer, genannt Bi, ergriff den bürgerlichen Beruf der Erzieherin. Die anderen Damen in Brechts Leben kamen aus der Künstlerszene: Helene Weigel, Marianne Zoff und Ruth Berlau waren bekannte Schauspielerinnen, Elisabeth Hauptmann und Margarete Steffin Schriftstellerinnen. Viele von Brechts Werken wären ohne die Frauen in seinem Leben inhaltlich und technisch gar nicht möglich gewesen.
Sie waren ihm Musen und hielten ihm den Rücken frei, organisierten seinen Schreibkram, seine Notizen und sein Leben. Vermutlich wäre auch sein Leben im Exil (er ging erst in die Schweiz, dann nach Dänemark, Schweden und Finnland und zuletzt in die USA) nicht so möglich gewesen, hätten sie es ihm nicht möglich gemacht. Und sie nahmen es hin, für ihn nie DIE Einzige zu sein, selbst neben den im Buch erwähnten Damen gab es sicher noch weitere Liebschaften in Brechts Leben.

Eingeordnet in das allgemeine Zeitgeschehen schreibt Unda Hörner also über Vielecksbeziehungen im Hause Brecht, niemals wertend, immer biografisch-neutral. Wie man als Leser:in dieses Leben finden mag, sei jedem selbst überlassen. Ich fand es interessant, wie dieser „spindeldürre kleine Mann“ so einen Erfolg bei den Damen haben konnte und wie devot diese sich teilweise seinen Lebensvorstellungen unterwarfen. Nur durch sie konnte er das Leben des Lebemannes führen und sie waren diejenigen, die seinen Erfolg erst möglich machten. Alles in allem für mich ein interessantes und informatives Buch, sprachlich ansprechend geschrieben und sehr gut zu lesen. Von mir daher fünf Sterne.

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