Und dann verschwand die Zeit

Roman

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Erscheinungstermin 04.05.2023 | Archivierungsdatum 04.04.2024

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Zum Inhalt

Auf einer Anhöhe abseits einer kleinen Stadt am Meer liegt das High House. Dort leben Grandy und seine Enkeltochter Sally sowie Caro und ihr Halbbruder Pauly. Das Haus verfügt über ein Gezeitenbecken und eine Mühle, einen Gemüsegarten und eine Scheune voller Vorräte – die Vier sind vorerst sicher vor dem steigenden Wasser, das die Stadt zu zerstören droht. Aber wie lange noch?

Caro und ihr jüngerer Halbbruder Pauly kommen im High House an, nachdem ihr Vater und ihre Stiefmutter, zwei Umweltforscher*innen, sie aufgefordert haben, London zu verlassen, um im höher gelegenen Haus Zuflucht zu suchen. In ihrem neuen Zuhause, einem umgebauten Sommerhaus, das von Grandy und seiner Enkelin Sally betreut wird, lernen die Vier, miteinander zu leben. Doch das Leben ist anstrengend, besonders im Winter, die Vorräte sind begrenzt.  Wie lange bietet das Haus noch die erhoffte Sicherheit?

Ein atemberaubender, emotional präziser Roman über Elternschaft, Aufopferung, Liebe und das Überleben unter der Bedrohung der Auslöschung, der unter die Haut geht und zeigt, was auf dem Spiel steht.

Auf einer Anhöhe abseits einer kleinen Stadt am Meer liegt das High House. Dort leben Grandy und seine Enkeltochter Sally sowie Caro und ihr Halbbruder Pauly. Das Haus verfügt über ein Gezeitenbecken...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462001969
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 288

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Ein emotionaler Roman über Liebe, Aufopferung und das Überleben unter Bedrohung der Auslöschung.
Das Hight House liegt am Meer und verfügt über ein Gezeitenbecken, eine Mühle, einen Gemüsegarten und viele Vorräte. Vorerst sind seine Bewohner sicher vor dem steigenden Wasser, das die Stradt zu zerstören droht.

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Für mich ist das Buch "Und dann verschwand die Zeit" von Jessie Greengrass eine wirkliche Reise. Eine Reise in eine Zeit und eine Welt die weit weg und doch nah scheint. In dieser Welt war alles wie wir es jetzt kennen, bis die Klimaveränderungen solche Ausmaße annahmen und alles zu versinken droht.
Die Geschichte erzählt aus der Sicht von Caro, Sally und Pauly. Sie leben zusammen mit dem Großvater Grandy auf High House. Einer Zuflucht vor den steigenden Wassermassen.
Dieses Buch ist voller Melancholie und Liebe. Es macht traurig und gleichzeitig zeigt es die kleinen Glückmomente so deutlich. Dieses Buch bringt einem das Gefühl von Weltschmerz. Ein wunderschönes Buch, dessen Inhalt einem zu Grübeln gibt.
Für mich ist das Buch ein absolutes Highlight und eine klare Leseempfehlung.

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Paulys Eltern waren Journalisten und Umweltaktivisten. Erst Jahre später wird deutlich, wie akribisch seine Mutter Francesca die Zuflucht ihres einzigen Kindes nach einer globalen Umweltkatastrophe geplant hatte. Das High House auf einer Kiesbank in der Flussmündung, fernab von anderen Menschen gelegen, war völlig autark, vorausgesetzt, seine Bewohner hatten gelernt mit Wassermühle, Trinkwasserbrunnen und Kohleherd umzugehen. Der drohende Weltuntergang war schon immer Francescas Thema gewesen. Sie konnte sich darüber aufregen, dass andere Menschen in den Tag hinein lebten, während sie unermüdlich um die Welt reiste, um deren Bewohner in letzter Minute noch aufzurütteln. Als Paulys ältere Halbschwester Caroline die Verantwortung für ihren Bruder übernimmt und mit ihm ins High House flüchtet, beginnt für sie ein neues Leben, als wären die Geschwister außer Sally und ihrem Grandy auf der Landzunge die einzigen Menschen.

Präzise entsteht das Bild eines großzügigen Anwesens am Meer mit Obst- und Gemüsegarten, Wäldchen, Gezeitentümpeln am Strand und einem funktionierenden Haushalt. Sallys Großvater Grandy , der schon immer eine Art Hausmeister für das gesamte Dorf war, hat seinen drei Schülern alle Fertigkeiten beigebracht, die in dem düsteren Haus gebraucht werden. 20 Jahre später besteht das Leben allein aus der Suche Nach Nahrung und Wärme. Rückblickend wird deutlich, dass die Menschen ihre letzte Chance nicht genutzt hatten und Paulys Eltern sich und ihr privates Glück damals vergeblich opferten.

Die dystopische Geschichte einer verdrängten Klimakrise wird auf mehreren überlappenden Zeit- und Wissensebenen von drei Icherzählern entfaltet. Wie in Dystopien nicht ungewöhnlich, ließ mich die kleine Zwangsgemeinschaft darüber rätseln, wie realistisch Pauls Überleben auf die Dauer sein wird – ohne das Wissen des lebensklugen Grandy. Berührt hat mich besonders Paulys Sichtweise, der sich viel selbst erschließen muss, weil er an die Welt vor der Apokalypse nur wenig Erinnerungen hat.

Sally Greengrass‘ präziser Strich lässt unvergessliche Bilder entstehen. Ihr Blick in die Innenwelt einer Kleinfamilie vor der Folie einer gesichtslosen Außenwelt zeigt Empathie und psychologisches Geschick. Völlig anders als in ihrem spröde wirkenden „Was wir voneinander wissen“ habe ich mit diesen Figuren mitgefühlt und -gelitten. Neben der dystopischen Ebene geht es auf der Beziehungsebene um Mutterschaft, soziale Elternschaft, die Geschwisterbeziehung, sowie den gesellschaftlichen Graben zwischen Besitzenden, Wissenden und „den Anderen“.

Ein großartiger Roman.

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"Und dann verschwand die Zeit" von Jessie Greengrass ist eine Dystopie der eher ruhigen Töne und hat mir gut gefallen. Pauly, Caro und Sally sind Überlebende einer verheerenden Flutkatastrophe, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel steht und die auf der ganzen Welt dramatische Auswirkungen hatte. Die Zivilisation ist wohl in Teilen zusammengebrochen, allerdings bleibt das genaue Ausmaß unklar. Zusammen leben die drei auf High House an der Küste Englands und berichten im Wechsel davon, wie sie dorthin gekommen sind, was vor der Katastrophe passiert ist und (eher andeutungsweise) wie ihr Leben nun aussieht. Dabei gibt es wenig Spannung oder Wendungen – keine Gewalt, Action oder Machtkämpfe. Die Erzählung konzentriert sich eher auf die drei Charaktere, die unterschiedlich mit den Aspekten Schuld, Verantwortung, Überlebenskampf umgehen, und sich doch irgendwie zusammenraufen müssen, um das Überleben gemeinsam zu meistern. Dabei verzichtet Jessie Greengrass aber auf extreme Kontraste zwischen den Charakteren, was zu dieser eher ruhigen Geschichte gut passt. Diese Dystopie ist anders, aber wenn man sich darauf einlässt, ist sie durchaus lohnend.

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Caro ist 14 Jahre,als sie noch einen Halbbruder bekommt,Pauly.
Die Eltern,zwei Umweltwissenschaftler,verschwinden immer wieder zu Konferenzen,überall auf der Welt, und auch um eine Art Zuflucht für den schlimmsten Umweltfall zu schaffen.High House,früher von der Familie Francescas',Caros' Bonusmutter, als Sommerhaus genutzt, wird von den Eltern so ausgerüstet,dass es fast autark funktioniert.Vor allem, um dem ansteigendem Wasser und den Sturmfluten trotzen zu können.
Als Pauly 4 ist,schickt Francesca die Kinder von London,wo die Lebensbedingungen immer schlimmer werden,nach High House.Dort treffen Caro und Pauly auf Sally und Grandy, Sallys' Großvater.Fortan leben die vier zusammen und versuchen zu überleben.
Die Geschichte wird in der 1.Person singular multiperspektivisch erzählt.Die Erzählebene wechselt von der Gegenwart in die nahe Zukunft,in der Pauly ein älterer Mann ist, und in die nahe Vergangenheit,als Pauly geboren wurde.
Es ist ein dystopischer Roman, der neben all den bedrückenden Schilderungen, viele schöne Seiten des Lebens der Zwangsgemeinschaft zeigt.
Ich fand es für mich manchmal verwirrend nachzuvollziehen,in welcher Zeit die jeweilige Erzählperson gerade war und die Sprache hat mich leider nicht mitgenommen.

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Anfangs war es schwer, herauszufinden, worum es überhaupt in diesem Roman geht. Nur langsam setzt der Leser die Bausteine zusammen, die die Autorin im Text verstreut. Nach und nach erfährt der Leser von dem Umweltforscher-Ehepaar, das ein Haus auf einer Anhöhe in der Nähe einer Küste als Zuflucht für ihre Kinder hergerichtet hat. Das Haus gibt der englischen Ausgabe ihren Titel: High House.

"Sie sagte: Wir müssen erkennen, dass dies unsere letzte Warnung ist – denn wenn wir dies nicht tun und jetzt nicht handeln, werden die Konsequenzen schlimmer sein als alles, was wir bisher erlebt haben, dann haben wir unsere Chance verpasst …" (bei 9% des eBooks)

Es gibt immer wieder Textpassagen und Aussagen, die vermuten lassen, wie die vier Hauptfiguren des Romans zusammenfanden. Bis im Laufe des Romans die Vermutung zur Gewissheit wird. Dabei ist der gewählte Erzählstil sehr spannend. Denn die Autorin wechselt immer wieder die Erzählperspektive zwischen drei Personen, wobei sich der erzählerische Anteil jeweils im Laufe des Buchs ändert. Die Handlung ist in einer nahen Zukunft angesiedelt und zieht sich über mehrere Jahre, wobei der Leser nur selten konkret weiß, wie alt die jeweilige Person gerade ist.

Zusätzlich springt die Autorin quasi im Fließtext zwischen den Zeiten hin und her und wechselt währenddessen die Erzählperspektive. Das klingt kompliziert, ist es aber nicht. Ganz im Gegenteil wird so der Roman extrem spannend und zuweilen auch sehr emotional.

"Um mich herum schien die Welt zu versinken, zu erfrieren oder zu verbrennen." (bei 15% des eBooks)

Sehen so künftig die Ängste der kommenden Generation aus? Leben unsere Kinder und Kindeskinder in ständiger Angst vor einer ungewissen Zukunft?

"[…] wenn ich darüber nachdachte […], überfiel mich nacktes Entsetzen." ((gemeint ist die Zukunft, Anm. des Autors) bei 15% des eBooks)

Es finden sich im Buch immer wieder Hinweis zu unserer Lebensweise im Hier und Jetzt. Es ist ein Umstand, den schon heute viele anprangern. Wir leben auf Kosten der kommenden Generationen.

"[…] wie unglaublich verschwenderisch wir doch waren, wie achtlos." (bei 21% des eBooks)

Und irgendwann wird dieser Zeitpunkt kommen, an dem es zu spät ist. Und genau hier ist dieser Roman verortet.

"Man denkt, man hat noch Zeit. Und dann hat man plötzlich keine mehr." (bei 47% des eBooks)

Es ist eine englische Autorin, die den Roman in England verortet hat. Aber es ist überall in der westlichen Welt das Gleiche. Es ist die „Weiter-so-Mentalität“, die uns als Menschheit irgendwann das Genick brechen wird.

"Gelegentlich hatten wir Geld gespendet, wenn die Bilder schlimm genug waren, und danach einfach weitergemacht wie bisher." (bei 60% des eBooks)

Ich fand aber nicht nur die Emotionalität zwischen den Figuren sehr spannend, sondern auch die Ideen, die die Autorin hat einfließen lassen, wie es den Geflüchteten ergehen würde, die die Umweltkatastrophen überleben.

"Kein Wort für diese Jahreszeit, die mittlerweile zwischen Sommer und Herbst stattfindet". (bei 75% des eBooks)

Fazit
Am Ende hält der Leser eine Dystopie in den Händen. Und zwar eine, die ein sehr deprimierendes Licht auf (mögliche) künftige Ereignisse wirft. Das Zusammenspiel der vier Figuren, um die es im Wesentlichen in diesem Roman geht, ist sehr intensiv und geprägt von anfänglicher Skepsis und Misstrauen und vom Zusammenwachsen in dieser kleinen Gemeinschaft. Der Roman ist im positiven Sinne ungewöhnlich geschrieben und hat mich als Leser sehr emotional berührt. Er ist aber auch eine Mahnung und Warnung und zeigt, wohin eine Weiter-Politik führen wird.

Ich hoffe inständig, dass meine Kinder nicht irgendwann sagen müssen:

"Der Zug ist abgefahren". (bei 11% des eBooks)

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Die Welt steuert auf eine Öko-Katastrophe zu. Caro lebt zusammen mit ihrem Vater, ihrer Stiefmutter (Expertin in Sachen Klima) plus dem kleinen Halbbruder. Es wird immer bedrohlicher und die Stiefmutter bereitet ein Haus nebst Grundstück auf einer Erhöhung als Fluchtpunkt vor. Ein Gr0ßvater und seine Enkelin kümmern sich um alles dort. Am Tage X schaffen es Caro und ihr Halbbruder zum Haus. Die vier harren auf ihrer Anhöhe bis zum bitteren Ende aus...
'Und dann verschwand die Zeit' ist ein Buch für die 'Letzte Generation'. Durchaus eindringlich geschrieben und trotzdem hat es mich nicht so gepackt.

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Ein sehr emotionales Buch, welches mich zutiefst berührt und in eine andere Zeit entführt hat. Wirklich besonders und einzigartig.

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Ein absolut beeindruckendes Buch! Das schwierige, aber so wichtige Thema Klimawandel bildet nur die Basis für diese Geschichte dreier Menschen, die auf sich selbst zurückgeworfen werden. Die spannende Story, gerade weil sie teils eher knapp und nüchtern erzählt wird, geht extrem unter die Haut

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Gänsehaut pur!
Dieses Buch geht unter die Haut, der Schreibstil ist besonders und das Thema großartig gewählt. Ich bin begeistert°

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Das Buch war eine Empfehlung und ich bin nicht enttäuscht worden. Für mich war es eine denkbar realistische Vision eines Dorfes am Meer während der Krise in Folge der Klimaveränderungen.
Besonders berührend die zwei jungen Frauen, die mehr mit ihrem Leben hätten anfangen können, wenn da nicht die Welt über Kopp gegangen wäre. Sie reagieren menschlich in einer immer unmenschlicheren Umgebung.
Großes Buch!

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In einer nicht allzu fernen Zukunft: Auf einem Hügel in der Nähe der englischen Küste gelegen, hoch über dem Dorf, liegt ein altes Bauernhaus. Seine Lage sorgt dafür, dass es zunächst verschont bleibt von den Folgen der Umweltkatastrophen, die langsam aber sicher auch über Europa hereinbrechen: Der Meeresspiegel steigt, Hitze- und Dürreperioden wechseln sich ab mit Stürmen und Überflutungen, weite Teile der Welt werden unbewohnbar. Auch das Dorf wird von den Fluten hinweg gefegt.

Im Haus haben vier Menschen Zuflucht gefunden: Caro, eine junge Frau mit ihrem viel jüngeren Bruder Paul sowie Sally, ebenfalls eine junge Frau mit ihrem Großvater Grandy. Caros Eltern waren Wissenschaftler und Klimaaktivisten, sie haben das Selbstversorgerhaus umsichtig für die Kinder eingerichtet, bevor sie selbst in einem Sturm umkamen. Sally und ihr Großvater haben als Einheimische das Know-how, das den vier Bewohnern lange ermöglicht, sich selbst zu versorgen und so an diesem Rückzugsort zu überleben.

Doch das Haus ist keine Arche und als der Großvater stirbt, fällt den drei jungen Leuten das Überleben in der Einsamkeit zunehmend schwer. Sally schultert den Großteil der Verantwortung und übernimmt sich fast dabei, Caro hat seit jeher schwermütige Phasen und der junge Paul kann nur eingeschränkt in die Arbeiten eingebunden werden.

Der tägliche Kampf um's Überleben ermüdet sie ebenso wie die Einsamkeit.

Ein ruhiges melancholisches Buch vom Überleben und gleichzeitig ein Abgesang auf die Welt, wie wir sie kennen.

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Meinung:

Als die Menschheit auf eine Öko-Katastrophe zusteuert, lebt Caro mit Vater, ihrer Stiefmutter (Expertin in Sachen Klima) plus dem kleinen Halbbruder in einem Haus in einem Dorf am Meer. Diese Geschichte könnte eine eher realistische Situation darstellen, die sich aufgrund der Klimaveränderungen ergibt. Die vier Personen reagieren emotional in einer immer unmenschlicheren Umgebung, während die Welt unterzugehen scheint. Das Zusammenleben in dieser kleinen Gemeinschaft ist geprägt von anfänglicher Skepsis und Misstrauen und vom Zusammenwachsen dieser kleinen Gemeinschaft. Ein Buch, was in eine Zeit entführt, die hoffentlich so niemals eintreten wird.

Fazit:

Es war ein emotionales und bildreiches Buch, eindringlich geschrieben sowie spannend, das unter die Haut geht und das ich gerne weiterempfehle.

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Caro, ihr Bruder Pauly, Grandy und seine Enkelin Sally leben zusammen auf High House. Caros Stiefmutter Francesca hat dort alles vorbereitet, um ihnen trotz der Flut Sicherheit zu bieten.

Die Story wird rückblickend aus Sicht von Caro, Sally und Pauly erzählt und wie sie zum Leben auf High House kamen.
Beängstigend ist hierbei bereits, wie realitätsnah die Vorkommnisse sind und ein solches Szenario durchaus denkbar.
Auch philosophisch spricht die Geschichte an und bringt den Leser zum Nachdenken über die wirklich wichtigen Dinge.
Der Schreibstil sorgte für eine ganz eigene Atmosphäre und die Autorin konnte das Gelesene gut rüberbringen.

Fazit: Ein berührender Roman mit wichtigem Thema. Unbedingt lesen!

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Eine ergreifende Dystopie

Diese ergreifende Dystopie wird aus der Sicht der Protagonisten Caroline, Sally und Pauly erzählt, die in High House Zuflucht vor einer herannahenden Umweltkatastrophe suchen.
Die sehr unterschiedlichen Charaktere sind sympathisch und eindrucksvoll beschrieben, wobei ich jedoch mein Herz an den liebevollen, umsichtigen und gütigen Grandy verlor. Die Geschichte pendelt zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die Zukunft ist jedoch speziell auf Pauly gerichtet. Oftmals hatte ich Schwierigkeiten, mich an der richtigen Zeit orientieren zu können. Der sehr ruhige und nüchterne Schreibstil von Jessie Greengrass erhöht die Dramatik dieses Romans.
Mein Fazit:
Ein fesselndes und hochdramatisches Buch, das ich gerne weiterempfehle. 4 Sterne.

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Arche High House

Caros Vater und ihre Stiefmutter sind als Umweltforscher sehr engagiert und bereisen auch viele fremde Länder. Mit Sorge beobachten sie das Ansteigen des Meeresspiegels, woraufhin Francesca ihr Sommerhaus in einer kleinen Stadt am Meer ausbaut und für ein autonomes Leben vorbereitet. Der handwerklich geschickte alte Grandy aus dem Dorf soll mit seiner Enkelin Sally eine eigene Wohnung im Haus beziehen und das Gezeitenbecken, die Mühle, den Gemüsegarten und alles andere, was eben nötig ist, betreuen. Schon bald reist das Forscherpaar in die USA, während Caro und ihr sehr viel jüngerer Halbbruder Pauly in London bleiben. Und es ist schließlich ein Telefonanruf aus Übersee, der die beiden dazu veranlasst, sofort die Stadt zu verlassen und sich im High House mit Grandy und Sally ein neues Leben einzurichten. Ein perfekt vorbereiteter Ort wartet auf sie, aber sind auch sie selber vorbereitet auf ein Leben zu viert, ein Leben in karger Einfachheit?

Wie im Titel, so verschwimmt und verschwindet auch im Buch selber die Zeit. Jessie Greengrass erzählt aus den unterschiedlichen Perspektiven der vier Hauptfiguren, manchmal im Jetzt, manchmal in der Erinnerung an die Vergangenheit und manchmal auch von einen bestimmten Zeitpunkt aus in die bekannte Zukunft blickend. Als Leser ist es nicht immer ganz einfach, diesen Sprüngen zu folgen, einzuschätzen, wer in etwa wie alt ist, und was genau in welcher Reihenfolge geschieht. Anfangs dauert es ohnehin eine gewisse Zeit, bis man die Personen einordnen und in Beziehung zueinander setzen kann. Mit ihrer unkomplizierten Sprache in der Ich-Form erreicht die Autorin den Leser emotional und versetzt ihn direkt in verschiedene Szenen hinein, die weder chronologisch ablaufen, noch einem langatmigen Tagebuch gleichen. Vielmehr betrachtet Greengrass punktuell einzelne Ereignisse, die detailliert dargestellt werden und so zu einem Gesamtbild über das rettende High House führen.

Hinter einem sehr schönen Titelbild verbirgt sich eine dystopische Geschichte, in beeindruckender Weise in Worte gefasst und überzeugend durch genau diese Erzähltechnik, die so wunderbar zum Titel passt, auch wenn der Inhalt eher düster ist. Hoffnung oder Resignation? Überleben zu welchem Preis? Geniale Strategie oder Hinauszögern des Unvermeidlichen? Viele Fragen wirft Greengrass hier auf. Ist es für uns schon zu spät?
Auch wenn es ein wenig dauert, bis man sich zurechtfindet, so handelt es sich jedenfalls um einen lesenswerten Roman, der berührt und zum Nachdenken anregt. Gerne vier Sterne.

Titel Und dann verschwand die Zeit
Autor Jessie Greengrass
ASIN B0BJMLCJW4
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, auch erhältlich als Gebundenes Buch (288 Seiten)
Erscheinungsdatum 4. Mai 2023
Verlag Kiepenheuer & Witsch
Originaltitel The High House
Übersetzer Amdrea O‘Brien

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Endzeitszenario
Um ihre Kinder auch noch nach der drohenden Katastrophe in Sicherheit zu wissen haben ihre Eltern, beide Umweltwissenschaftler, ihr früheres Feriendomizil High House in jahrelanger Arbeit renoviert und Grandy, das Faktotum des Ortes, als Verwalter eingesetzt. Caro ist achtzehn und ihr kleiner Halbbruder Pauly erst vier, als der Anruf ihrer Eltern kommt, sie sollen London unverzüglich verlassen und High House aufsuchen, das weiter im Norden an einem Fluss auf einer Anhöhe nahe am Meer liegt. Das ehemalige Sommerhaus ist umgebaut und verfügt nun über ein eigenes Gezeitenbecken, eine Mühle, einen großen Gemüsegarten, einen Trinkwasserbrunnen und eine Scheune voller Vorräte. Als die beiden dort ankommen, werden sie von Grandy und seiner Enkelin Sally empfangen. Abgeschieden von der Zivilisation müssen die vier Menschen jetzt miteinander auskommen. Doch das Leben ist hart, die Winter nass und kalt und die Sommer glühendheiß – und die Vorräte sind begrenzt. Wie lange sind sie dort noch in Sicherheit vor dem einsetzenden Regen und der steigenden Flut?
Jessie Greengrass, geb. 1982, ist eine britische Schriftstellerin, die heute in Berwick-upon-Tweed lebt. Sie studierte Philosophie in Cambridge und London. 2015 veröffentlichte sie einen Band mit Erzählungen, für den sie den Somerset Maugham Award und den Edge Hill Short Story Prize erhielt. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 2018 mit dem Titel „Sight“, es folgte 2021 „The High House“, der nun, 2023, unter dem deutschen Titel „Und dann verschwand die Zeit“ vom Verlag Kiepenheuer & Witsch veröffentlicht wurde.
Der Roman ist eine Dystopie über eine Zeit, die zwar in weiter Ferne zu liegen scheint, vielleicht aber schon näher ist als man zu glauben vermag. Es war anfangs etwas verwirrend, den Kontext der Geschichte herauszufinden, doch nach und nach ergibt das ganze einen Sinn. Bald müssen vier Menschen zusammen in einem Haus abseits der Zivilisation leben und versuchen, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Durch die ausgefeilte Schreibweise der Autorin haben wir das präzise Bild der Landschaft, des Anwesens und auch der Eigenheiten seiner Bewohner vor Augen, die sie abwechselnd in den einzelnen Kapiteln zu Wort kommen und über ihre Sichtweise berichten lässt.
Wohl ganz bewusst hat die Autorin den Fokus auf das Zusammenleben der Personen und deren Überleben gesetzt, denn was in der weiteren Umgebung und in anderen Ländern geschieht, wird nicht erwähnt. Die Spannung wird dadurch aufrecht erhalten, dass man als Leser ständig darüber nachdenkt und rätselt, wie lange der alte Grandy noch lebt und was nach seinem Tod passieren wird. Wie sieht das Leben der drei jungen Menschen in der Zukunft aus? Wird sich ihre Situation einmal ändern?
Fazit: Ein sehr emotionaler Roman der aufrüttelt und uns zeigt, wohin die bisherige Mentalität der Gleichgültigkeit führen wird. Wir müssen unsere Einstellung zur Natur ändern, bevor es zu spät ist. Meine Leseempfehlung!

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„Kein Vorbote. Der Anfang. Und jetzt ist es bereits zu spät, wir können die Folgen nicht mehr abwenden. Uns bleibt nur, zu entscheiden, wen wir retten wollen.“

Als die Folgen des Klimawandels immer verheerender werden, eine Naturkatastrophe auf die nächste folgt, trifft die Umweltforscherin Francesca eine Entscheidung. Sie will ihre Kinder retten und erschafft mit dem High House eine sichere Zuflucht.
Zusammen mit dem Verwalter Grandy und seiner Enkeltochter Sally, kämpfen Caro und Pauly auf der kleinen Anhöhe fortan ums Überleben. Doch wie lange werden die vier dort sicher sein, wenn die Welt, die sie kannten, für immer verloren ist?

Der neue Roman von Jessie Greengrass katapultiert uns in eine Zeit, in der die Menschheit durch die Klimakatastrophe kurz vor der Auslöschung steht. Die Autorin skizziert somit ein Worst-Case-Szenario, das es dringend zu verhindert gilt. Doch auch, wenn der Roman zum Nachdenken anregt, bleibt der erhobene Zeigefinger im Verborgenen. Vielmehr geht es um das Zusammenspiel von Menschen, die durch äußere Umstände in eine Gemeinschaft gezwungen werden. Es geht darum, in einer unüberwindbaren Einsamkeit Geborgenheit und Liebe zu suchen. Und darum, in einer düsteren und trostlosen Welt etwas Glück zu finden.
„Und dann verschwand die Zeit“ ist, trotz des dramatischen und bedrückenden Settings, ein wunderschöner Roman voller Emotionen, der uns bewusst macht, was auf dem Spiel steht. Uns aber auch daran erinnert, was im Leben wirklich zählt.

„Wir müssen erkennen, dass dies unsere letzte Warnung ist – denn wenn wir dies nicht tun und jetzt nicht handeln, werden die Konsequenzen schlimmer sein als alles, was wir bisher erlebt haben, dann haben wir unsere Chance verpasst …“

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Ich lese unwahrscheinlich gern dystopische Romane. Ihr findet in meinem Feed so einige davon. Es fasziniert mich, was die verschiedenen Autor*innen jeweils aus dem Szenario machen und welche Weltanschauung sich dadurch offenbart.

Greengrass Dystopie spielt in einem, durch menschgemachten Klimawandel verursachten, überfluteten England. Doch nicht die Katastrophe steht im Mittelpunkt dieses Debütromans, sondern die Menschen.
Greengrass Figuren sind Grandy, seine Enkeltochter Sally, sowie Caro und ihr jüngerer Halbruder Pauly.
Sie haben sich sich in High House, einem höher liegenden autarken Haus mit Gemüsegarten und Gezeitenbecken und genügend Vorräten vor den steigenden Fluten in Sicherheit gebracht. Das Refugium von langer Hand geplant von Paulys Mutter, einer Umweltschützerin, die das Schlimme vorausgesehen hat.
Doch wie lange wird das Haus Schutz bieten? Und wie kann man miteinander gut leben und auskommen?
Welcher Verlust und Verzicht schmerzt am meisten, wenn plötzlich alles gewohnte und lieb gewonnen verschwunden ist?

„All diese Dinge, verwirkt, und mit ihnen das Urvertrauen, dass alles gutgehen würde, egal, was geschah.“

Für mich ist das Besondere an diesem Roman diese ganz spezielle Stimmung, die Greengrass aufbaut. Eine ganz ruhige Atmosphäre, denn nach dem Wegfall des gewohnten Zivilisation sind ganz andere Dinge wichtig. Zwischenmenschliche Dinge.
Liebe und Füreinander da sein, ist das, was beständig bleibt.

„Das ist Gnade, und sie ist das Beste, was wir uns erhoffen können. Wir tun füreinander, was wir können. Wir versuchen, gütig zu sein.“

Der Schluss hat mich sehr berührt. Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und diese besondere Stimmung in mich aufgenommen. Vielleicht tendenziell etwas zu unaufgeregt um wirklich ein Highlight für mich zu sein und die Charaktere ein wenig zu undifferenziert in ihren Persönlichkeiten.

In Summe ein bemerkenswertes und sensibles Debüt!

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Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein unterhaltsamer und spannender Roman, der unter die Haut geht. Hier werden viele verschiedenen Dinge angesprochen, deshalb regt das Buch auch zum Nachdenken an. Die Figuren fand ich interessant und es war auch schön zu beobachten, wie sie an ihren Aufgaben wachsen. Das Cover passt perfekt und auch der Schreibstil ist angenehm und detailliert. Ein tolles Buch, das ich sehr gerne empfehle.

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Aufgeben oder Überleben?

Das es sich hier um einen dystopischen Roman handelt, war mir zuerst gar nicht bewusst. Umso begeisterter war ich, nach den ersten Kapiteln.

Der Schreibstil ist etwas eigen, da die Szenen immer wieder zwischen den einzelnen Personen und den Zeiten wechseln. Das man dabei nicht den Überblick verliert ist gekonnt gemacht. Die Auswirkungen von heute, werden spürbar im morgen. Das erkennen und hinterfragen die heutigen Generationen und die Ängste der Kinder, deren Blick in die Zukunft geht, werden deutlich.
Aus diesem Grund bereitet Francesca ihr Sommerhaus auf ein Leben vor, dass autark geführt werden kann. Dort treffen dann sechs Personen aufeinander, die scheinbar nichts gemeinsam haben. Aber ihre Verbindung klärt sich im Laufe der Geschichte.

Ein wunderbarer, spannender und authentischer Roman, der vom Überleben handelt, von der Einsamkeit und Isolation und der Frage, lohnt sich der Kampf?
Die Autorin vermittelt hier sehr gekonnt ihre Botschaft, dass egal wie aussichtslos die Lage ist, Liebe, Zusammenhalt und Miteinander immer wichtig sind.

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Das ist einer der Romane, der mir beim Lesen die Luft abschnürte und mir klarmachte, wie eng es für uns wird. Das Thema Klimakatastrophe so ganz anders geschildert wie bei T.C.Boyle vor einigen Tagen. Bitte wer diesen Roman der englischen Autorin Jessie Greengrass lesen möchte braucht sehr viel Mut und Stärke. High House liegt auf einer Anhöhe nah am Meer. Es gibt ein Gezeitenbecken, eine Mühle, einen Gemüsegarten und eine Scheune voller Vorräte. Alles angelegt von Paulys Mutter und Caros Vater, 2 Klimaaktivisten, die die Katastrophe kommen sahen. Sally und ihr Großvater kümmern sich um alles und warten auf Caro und den kleinen Pauly, die aus der Stadt fliehen. In der Retrospektive und aus den unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten erfahren wir, wie sich das Leben verändert, bei steigendem Wasser, monatelangem Regen und Hitzewellen. Es gilt das Wenige zu schützen und zu erkennen dass die Katastrophe uns letztendlich alle trifft. Die Autorin, auch Philosophin, trifft den Nerv, sie erzählt von Aufopferung, Liebe, Eltern sein, den kleinen Dingen des Lebens, Achtsamkeit und schließlich der Gefahr der Auslöschung und das in einer klaren präzisen Sprache. Das ist großartige Literatur für mich. Das geht unter die Haut und ich hoffe ich kann dieses Gefühl der Hilflosigkeit umsetzen in was auch immer.

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Und dann verschwand die Zeit – Jessie Greengrass
London wird von Sturmfluten bedroht – wie viele andere Orte der Erde. Caro und ihr Halbbruder Pauly werden von ihren Eltern in ein eigens vorbereitetes Haus auf einer Anhöhe über einem kleinen Dorf am Meer geschickt – High House. Hier leben bereits Sally und Grandy, die ihnen alles Nötige beibringen werden. Und vor allen Dingen gibt es hier ein Gezeitenbecken, Vorräte, eine Mühle, einen Gemüsegarten und Schutz vor den Fluten.
So ist dies ein eindringlicher Endzeitroman, der sich mit den großen Fragen des Lebens auseinandersetzt und sich in erster Linie mit den Ängsten des Menschen angesichts einer Katastrophe beschäftigt. Denn wofür lohnt es sich zu kämpfen und zu überleben, wenn man am Ende alleine auf der Welt ist? High House wird zu einer Insel, das Leben ist anstrengend, die Autarkie nicht unbegrenzt möglich. Vier sehr unterschiedliche Charaktere mit sehr verschiedenen Sorgen und Eigenheiten müssen auf engem Raum und unter schwierigen Bedingungen zusammen leben und arbeiten. Ein Ausweg ist nicht in Sicht, denn High House ist nicht nur eine Insel, sondern auch eine Festung.
Man erfährt einiges über die Vorgeschichte, die Eskalation der Naturkatastrophe und über das Leben von Caro und Pauly in London. Besonders hilfreich ist bei dieser Geschichte, dass die einzelnen Figuren abwechselnd erzählen. So lernt man verschiedene Sicht- und Denkweisen kennen.
Ein spannendes Setting, die eigentliche Stärke dieses Werkes liegt allerdings im Fokus auf die Emotionen der Protagonisten. Diese sind sehr fein und eindringlich dargestellt und machen diese Dystopie zu etwas ganz Besonderem. Denn es geht nicht in erster Linie um das Überleben einer Naturkatastrophe, sondern vielmehr um Eltern- und Geschwisterliebe, Aufopferung und Loyalität und um den Mut, die Kraft zu finden, täglich neu um ein Überleben zu kämpfen in einer nicht vorstellbaren Zukunft.
Eine Geschichte, die mich überzeugt und berührt hat. 5 Sterne!

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