Öl und Bienen

Roman

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Erscheinungstermin 19.02.2022 | Archivierungsdatum 07.07.2022

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Zum Inhalt

Die Zeiten, in denen man in Beutenberge den Siegeszug des Erdöls ersehnte, sind längst vorbei. Stattdessen hoffen Lothar Ihm und seine Freunde höchstens noch auf die nächste geschmuggelte Platte aus dem Westen. Doch dann fällt ein Schwarm heiratswilliger Frauen in das havelländische Provinznest ein, und nichts bleibt mehr, wie es war. Ein herrlich skurriler DDR-Roman über die Beharrlichkeit von alten und neuen Mythen.

Den Männern in der Familie Wutzner liegt das Aufspüren von Erdöl in den Genen. Kaum stapfen sie durch die Havelländische Heide, schon scheint unter ihren Füßen der Boden zu vibrieren. Dumm nur, dass das sprudelnde schwarze Gold jedes Mal wieder versiegt, wenn man es aus dem Boden holen will. Als der Staat in den 20er Jahren die Siedlung Beutenberge errichtete, glaubten die Bewohner noch an die verheißungsvollen Erdölquellen. Doch inzwischen ist man in der Realität angekommen, und Lothar Ihm, dem letzten Nachfahren der Wutznerschen Dynastie, bleibt nichts Besseres übrig als mit seinen DDR-Kumpanen Blutblase und Krücke im hauseigenen Garten dem Bier zuzusprechen und zu der aus dem Westen eingeschmuggelten Musik ausdrucksvoll mit dem Kopf zu nicken. Bis dann eines Tages ein Schwarm Frauen anrückt und Schluss ist mit der friedlichen männlichen Existenz zwischen Alkohol und Rockmusik.

Die Zeiten, in denen man in Beutenberge den Siegeszug des Erdöls ersehnte, sind längst vorbei. Stattdessen hoffen Lothar Ihm und seine Freunde höchstens noch auf die nächste geschmuggelte Platte aus...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608985009
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 224

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Torsten Schulz - Öl und Bienen

Meinung
Ich hab das Buch sehr gern gelesen.
Köstlich der Humor, man hatte immer das Gefühl, ein Augenzwinkern zu sehen.
Aber es geht nicht nur so an einem vorbei, ein bischen zum Nachdenken regt es schon an.
Sehr liebevolle Protagonisten von denen jeder sein Päckchen zu tragen hat.
Es hat mir wirklich gut gefallen. Ein sehr lesenswerter Roman.

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Klapptext: Die Zeiten, in denen man in Beutenberge den Siegeszug des Erdöls ersehnte, sind längst vorbei.
Fazit: Die betroffenen Personen taumeln bereits vor der Wende in diverse Katastrophen. Lothar spricht dem Alkohol reichlich zu. Wegen eines Unfalls sitzt er den lieben langen Tag zu Hause bei seiner Mutter herum. Dabei unterstützen ihn die beiden Kumpels Blutblase und Krücke. Beide nicht gerade auf der Sonnseite zu Hause. Ihre Beschäftigung ist das Hören von Rockmusik, welche eingeschmuggelt wurde. Lothar Ihm hat Angst vor Frauen. Nach dem Tod seiner Mutter geben Tante Nickel und Elfriede Schrebnitz eine Hochzeitsannonce auf. Bald steht nicht nur Agnes vor der Türe, sondern viele Heiratskandidatinnen. Die drei sind hoffnungslos überfordert. Sie taumeln von einem Gefühlschaos ins andere. Das Lesen ist sehr unterhaltsam und das Ende ist so nie und nimmer vorauszusehen. Das Lesen ist nach meiner Meinung ein grossartiges Vergnügen.

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„Beutenberge“, fährt er fort, wie jemand, der einen großen Gedanken wiederaufnimmt. „Dieser Ort war ein Ort von Bedeutung. Und das lag am Erdöl. Oder am Traum vom Erdöl...“

Sommer, 1979: Beutenberge, ein winziger Ort im Havelland, ist der Rest dessen, was vom großen Traum der Erdölförderung übriggeblieben ist. Dort wohnt der fünfunddreißigjährige Ihmsche bei seiner Mutter und lebt in den Tag hinein. Mit seinen Freunden Blutblase und Krücke betrinkt er sich Tag um Tag und hört illegale Musik aus dem Westen. Doch dann ändert sich alles, als eine Reihe Frauen ins Dorf einfällt und ausgerechnet den Ihmschen heiraten wollen.

Der Roman beginnt mit den in der Zwischenzeit gealterten Freunden Blutbalse und Krücke. Sie erinnern sich nicht nur an die gemeinsame Zeit im Sommer 1979 zurück, sondern erzählen auch die Vorgeschichte von Beutenberge und was das Ganze mit Erdöl zu tun hat. So bekommt der Leser die Legende über die Wutznermänner serviert, die – angeblich – Erdöl erspüren konnten. Doch der Traum vom schwarzen Gold erfüllte sich nicht, auch nicht als die Siedlung Beutenberge extra zur Gewinnung von Erdöl gebaut wurde. Dafür brachte er den Männern reichlich Unglück. Als letzter in der Ahnenreihe steht der Ihmsche – eigentlich Lothar Ihm, der das Havelland eigentlich verlassen wollte und dann doch noch als Säufer bei seiner Mutter gelandet ist. Der Sommer 1979 bringt nicht nur ihn, sondern auch seine beiden Freunde ganz schön durcheinander.

Die drei bei ihren Freizeitbeschäftigungen zu beobachten war nicht ganz so leicht zu lesen. Das ständige Gesaufe und die Perspektivlosigkeit fand ich anstrengend. Und dann waren da noch die drei alten Damen, die in die Geschichte der Wutznermänner eine Rolle spielen und sich auch in das Leben des Ihmschen ordentlich einmischen. Eine davon ist seine Mutter, die in diesem Sommer stirbt. Als letzten Wunsch setzt sie eine Heiratsannonce, die so manche Frau in das kleine Nest bringt. Unter anderem Agnes, die sich bald als die Herrin über die willigen Männer etabliert und einen Hauch von Mystik ins Buch bringt.

Was soll ich von der Geschichte halten? Ich bin mir nicht ganz sicher. Zum einen war sie recht speziell, lange Zeit auf Grund der Umstände deprimierend um dann einen Schwenk zu machen und einige undurchsichtige, geheimnisvolle Seiten zu bekommen. Dadurch lässt sie sich nicht recht einem Genre zuordnen. Genauso wenig kann ich eine klare Einschätzung der Geschichte geben. Zum einen hatte sie Seiten an sich, die ich anstrengend zu lesen fand (besonders das viele Saufen) zum anderen hat sie sich in eine gänzlich ungewöhnliche und so gar nicht erwartete Richtung entwickelt, die etwas an sich hatte, das mir gefiel. Alles in allem vergebe ich für den Roman 3,5 Sterne, die ich auf 4 aufrunde, da die Geschichte doch noch in mir nachhallte.

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Eine ungewöhnliche Geschichte.. Man folgt den skurrilen Bewohnern des Dorfes auf ihren Wegen. Es gibt viele einprägsame Bilder. Torsten Schulz holt auf seine Weise ein Stück Vergangenheit zurück. Man möchte sich am liebsten unter die Bewohner des Dorfes mischen.
Der Roman strahlt eine Leichtigkeit aus, die den Tiefgang aber nicht verhindert.

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Als ehemalige DDR Bürgerin habe ich mich besonders auf den Roman gefreut und wurde beim Lesen auch nicht enttäuscht. Der Roman ist witzig und sehr unterhaltsam und kurzweilig. In vielen Szenen erkennt man sich oder das Leben allgemein damals in der DDR wieder und so erweckt das Buch durchaus auch nostalgische Gefühle beim Lesen. Allerdings ist es auch mit einem Augenzwinkern geschrieben, so dass man den Inhalt nicht so ganz ernst nehmen darf. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann das Buch empfehlen.

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Ein schräg-nostalgischer Schelmenroman voller augenzwinkerndem Tiefgang.
Ich habe beim Einstieg in die Geschichte ein klein wenig Zeit gebraucht, um mit Tonfall, Handlung und Figurenzeichnung warm zu werden, war dann aber sehr begeistert!
Schauplatz ist die DDR, genauer das Havelland in den späten 1970er Jahren: Im Provinznest Beutenberg fristen drei vaterlose Mittdreißiger – die Freunde Krü-cke, Blutblase und der „Ihmsche“ – eine etwas trist wirkende Existenz zwischen Diskussionen über Westimport-Rockmusik und Besäufnissen mit Bier und Wur-zelpeter. Lothar Ihm, „der Ihmsche“, ist mit einem familiären Fluch belastet. Wie schon sein im Zweiten Weltkrieg verschollener Erzeuger und dessen Vater Adal-bert Wutzner kann er die Existenz von Erdöl erfühlen als feine Vibrationen im tiefsten havelländischen Sand. Doch schon bei seinen Vorfahren haben die Öl-quellen stets nur kurz gesprudelt, sind rasch versiegt und haben ihnen den Ruf von Hochstaplern und Gaunern eingebracht. Auch Lothar ist nicht glücklich, als er - nach einem Unfall am Bau mit Folgeschäden dauerkrank - wieder ins heimat-liche Beuteberg zurückkehrt, bei „Muttsch“ einzieht und plötzlich vom Summen des Öls um seine innere Ruhe gebracht wird. Ein anderes Summen rührt von den Bienen her, die plötzlich im Sommer ihr Unwesen treiben und bald zwischen den Platten an der Rückwand des Ihmschen Hauses ihre Waben bauen. Obwohl von seiner „Muttsch“ zu lieben Haustieren erklärt, sagt Lothar ihnen den Kampf an. Die dritte Unruhe des Sommers wird erzeugt von einer Schar heiratswilliger Frauen, die aufgrund einer heimlichen Annonce nach Beutenberg gelockt werden und angeschwirrt kommen. Allen voran braust – gleich einer Bienenkönigin - die riesenhafte Motorradbraut in schwarzen Leder Agnes, die den drei männlichen Träumern schon nach kurzer Zeit ganz schön den Kopf verdreht.
Ein aberwitziger Roman voller magischer Momente, rätselhafter Situationen, skurrilen Figuren – heiter, melancholisch, schräg.

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Im Reich der Schmierstoffe
In „Öl und Bienen“ versammelt Thorsten Schulz eine verkrachte Männer-Clique

„Solche Geschichten, die hört man nicht im Radio und sieht man nicht im Fernsehen. Die kann nur erzählen, wer Erfahrung hat, geheimes Wissen…“ In seinem saftprallen neuen Roman Ist Thorsten Schulz wieder da unterwegs, wo er sich am besten auskennt - nämlich im Osten. Genauer gesagt, im Havelland, östlich von Berlin, wo er nicht nur das lästerliche tägliche Treiben eines verkrachten Männer-Trios begleitet, sondern mehrere Generationen der Familie Wutzner und deren spezielle Gabe: Stehen sie auf einer Ölquelle, fängt die Erde an zu beben. In einer Geschichte des Scheiterns und Gescheiterter ist das natürlich eher ein Fluch. Auch für den bloß „Der Ihmsche“ genannten letzten Wutzner-Spross Lothar Ihm, der Ende der 70er-Jahre nach einem Arbeitsunfall mit seinen zwei Kumpels Blutblase und Krücke (Diagnose: Bluthochdruck und Beinamputation) ein Rockmusik-hörendes und lästerlich den lieben langen Tag Bier und Kräuterlikör saufendes Trio mit schlechten Frisuren bildet. Bis die Frauen des Dorfes Beutenberge durchgreifen und den Ihmschen endlich ins richtige Leben hinausbefördern wollen. Barocke Kapitelüberschriften, die feierlich schon zusammenfassen, was auf den folgenden Seiten passieren wird und bestens Drehbuchgeschulte Dialoge zeichnen diese schrullige Ost-Geschichte aus. Wie könnte es auch anders sein, lehrt der Autor doch an der Filmhochschule Babelsberg und kennt sein Metier: das Getriebe in einem Konsum, den drögen Alltag, das Außenseitertum. Mit kühnen Einfällen und drastischen Episoden zeigt er aber auch, wie aus einem Saufbruder ein versierter Geschichtenerzähler werden kann, ein Dorfchronist, der aus erster Hand weiß, dass es mit dem Anti-Helden des Romans kein gutes Ende nehmen wird. Aber das ist dann der Stoff, aus dem Legenden sind.

Bizarr im Osten

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