Doppelporträt
Ein Roman über Agatha Christie und Oskar Kokoschka
von Agneta Pleijel
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Erscheinungstermin 16.03.2022 | Archivierungsdatum 31.05.2022
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Zum Inhalt
London, April 1969. Die Krimikönigin Agatha Christie hat widerwillig zugestimmt, dass anlässlich ihres bevorstehenden 80. Geburtstages ein Porträt von ihr gemalt wird. Sechs Sitzungen werden vereinbart, die sie gedenkt schweigend hinter sich zu bringen. Auch der Künstler, der berühmte 83-jährige Oskar Kokoschka, ist zunächst wenig begeistert von diesem Auftrag. Überdies ist er davon überzeugt, dass er nur dann die Seele seines Modells erfassen und ein lebendiges Porträt schaffen kann, wenn die Porträtierte zu ihm spricht. Doch Agatha Christie will nicht sprechen. Fragen stellen hingegen schon. Und so ist es zunächst Kokoschka, der sein Innerstes nach außen kehrt.
Beruhend auf wahren Begebenheiten entwirft Agneta Pleijel ein intensives Kammerspiel über das Wesen der Kunst und die versteckten Winkel der Seele, über Liebe, Ängste und Leidenschaften. Tief taucht sie mit Kokoschka in seine Erinnerung an Alma Mahler und an die ihr nachgebildete Puppe ein, die er sich in einer Art Obsession anfertigen ließ. Und auch Agatha Christie beginnt zu erzählen. Denn nicht alles, was nach außen kolportiert wurde, als sie im Dezember 1926 in einem Hotel untertauchte und ihr 11-tägiges Verschwinden ganz England in Aufruhr versetzte, entspricht ihrer Sicht der Dinge …
Agneta Pleijel skizziert die beiden Künstler in fiktiven Dialogen, knapp, pointiert, spannungsgeladen und so absolut glaubwürdig, dass es fast schade wäre, ihre Begegnung hätte so nicht stattgefunden. Ein brillantes Doppelporträt zweier faszinierender Persönlichkeiten, aus dem Schwedischen übersetzt von Gisela Kosubek.
London, April 1969. Die Krimikönigin Agatha Christie hat widerwillig zugestimmt, dass anlässlich ihres bevorstehenden 80. Geburtstages ein Porträt von ihr gemalt wird. Sechs Sitzungen werden...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783825152802 |
PREIS | 21,00 € (EUR) |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Kokoschka malte 1969 Agatha Christie zu ihrem 80. Geburtstag. Die sechs Treffen zur Entstehung des Bildes werden hier beschrieben. Die Gespräche zwischen den beiden Künstlern sind fiktiv, enthüllen aber jede Menge interessante Details und Geschichten.
Die urigen Persönlichkeiten sind wundervoll zu Papier gebracht und man bekommt Lust, mal wieder einen Agatha-Christie-Krimi zur Hand zu nehmen.
Was für ein besonderes Buch! In einer fast poetischen Sprache werden Agatha Christie, jetzt Mallowan und Oskar Kokoschka vorgestellt. Die beiden lernen sich kennen, als Agatha Christie zu ihrem 80. Geburtstag gemalt werden soll. Ihr Enkel, bestärkt durch seinen Großvater und zweiten Ehemann Christies, hat sich gegen ihren Willen durchgesetzt und Kokoschka beauftragt - es soll ein besonderes Porträt werden, etwas, dass ihrer Persönlichkeit gerecht wird. Doch ist sie nicht angetan, weder von der Idee noch vom Künstler (der ein paar Jahre älter ist). Doch während der vereinbarten sechs Sitzungen versucht Kokoschka sie kennenzulernen, um ein authentisches Bild zu schaffen. Da sie erst nichts preisgibt, fängt er an. Beide reflektieren schlaglichtartig ihre Biografien, immer wieder auch der Unterschied zwischen dem männlichen Künstler und der weiblichen Schriftstellerin.
Agatha Christie ist eine Institution. Und es ist jedes Mal eine Freude Bücher von ihr oder über sie zu lesen. In diesem Buch tritt aber neben Christie nun noch eine weitere Person ins Rampenlicht. Der Maler Oskar Kokoschka. Ich muss zugeben, der Name war mir vorab kein Begriff, aber das Bild, dass diese Buch von beiden schafft, von ihren Gespräche und der gemeinsamen Zeit, war einfach fantastisch, sodass ich hoffe, dass ähnlich intime Dialoge tatsächlich stattgefunden haben.
Zum Inhalt: anlässlich ihres 80. Geburtstagstags soll ein Porträt der Krimikönigin Agatha Christie in Auftrag gegeben werden. Zeichnen soll dieses Porträt der österreichische Maler Oskar Kokoschka, der erst widerwillig, dann neugierig zustimmt. In sechs Sitzungen soll das Werk vollendet werden, in denen Kokoschka Christie ein paar Geheimnisse entlocken will. Dabei gibt er unwillkürlich sehr viel von sich selbst preis und es entstehen intime Gespräche über Liebe, Ehe, Ängste, Sorgen und Frieden.
Ich habe das Buch als Ebook gelesen, das mit seinen knapp 130 Seiten recht kompakt ist und wirklich nur die kurze Bekanntschaft des Malers und der Autorin umreißt. Nach Abschluss der Sitzungen gibt es noch einen kurzen Epilog, der sowohl über das Ableben der Autorin, als auch des Malers berichtet und sowohl die Bekanntschaft der beiden als auch das Buch abschließt.
Die Gespräche der beiden habe ich mit Faszination und Erheiterung verfolgt. Beide sind bemüht den anderen auszuhorchen und bloß nicht zu viel über sich selbst preiszugeben, erzählen dann aber doch ein paar skurrile Anekdoten aus ihrem Leben. Und obwohl beide anfangs nicht unbedingt angetan von der Zusammenarbeit waren, so erkennen sie doch Gemeinsamkeiten und bleiben auch nach Fertigstellung des Porträts in Kontakt.
Mir hat das Buch gut gefallen und gerne wäre ich noch für ein paar Seiten länger verweilt. Die Kürze ist aber durchaus passend für dieses Buch und hat ausgereicht zwei sehr faszinierende Persönlichkeiten zu zeichnen.
Ein berühmter Maler malt ein Porträt einer berühmten Krimiautorin. Beide sind schon lange auf der Welt und haben so ihre Eigenarten. Ihre Partner haben die Aufgabe ausgleichend nach außen zu wirken. So zu mindestens ist bei mir der Eindruck entstanden. Nach dem man sich auf sechs Sitzungen geeinigt hat. Müssen sich die beiden allein zusammen raufen. Es kommt zu sehr intensiven Gesprächen, über das Leben, die Kunst und über sehr besondere Menschen und Ereignisse in beider Leben.
Agatha Christie von dieser Frau hat jeder gehört und die meisten auch etwas gelesen. Oskar Kokoschka ist ein sehr bekannter Maler, berühmt für seine Porträts bekannter Menschen. Auf mich wirken seine Bilder nicht wie gemalt sondern eher gespachtelt, die Farbe sehr dick und grob aufgetragen, daher entsteht der Eindruck von Tiefe, dreidimensional und Lebendigkeit.
Beim Lesen war das Gefühl ich wäre ein Mäuschen mit im Zimmer und kann ungesehen den Gesprächen dieser beiden grantelnden Personen folgen. Einerseits will jeweils der andere das sie/er redet, aber selber lieber schweigen. Dann, als sie reden, erfährt man aus Sicht der Protagonisten sehr intensive Meilensteine aus ihrem Leben. So als ob sie noch nie mit jemand anderen über dieses persönliche Thema gesprochen haben. Es wirkte sehr intim, im Gegensatz dazu sind die Szenen mit den Angehörigen leicht und locker, vertraut und liebevoll.
Es ist diese Mischung die das Buch lesenswert macht. Wie ein hüpfender Stein auf dem Wasser.
Die Protagonisten machen neugierig, das Buch berührt, dann dankbar das man bekannte Persönlichkeiten näher kennengelernt hat.
Zwei sehr gegensätzliche Künstler kunstvoll porträtiert.
In fiktiven Dialogen und unterhaltsamen Informationen zu den Künstlern Agatha Christie und Oskar Kokoschka formt sich in sechs Sitzungen nicht nur das Porträt der 80-jährigen Krimiautorin, gemalt vom 83-jährigen Kokoschka. Die Liebe und die Kunst beherrschen die Gespräche. Kokoschkas unendliche Liebe zu Alma Mahler füllt die ersten drei von sechs Sitzungen, da die eher scheue Agatha sich erst allmählich öffnet. Eigentlich will sie kein Porträt und betont dies in der vierten Sitzung, Kokoschka bittet jedoch um weitere Zusammenarbeit, mit ihrem Ausdruck und Bewegung, keinem Stillleben. Das weitere Leben beider Künstler, über die Jahrzehnte auch mit Weltkriegen gefüllt, wird bereichert durch Gedanken über Kunst und Leben, über Kommunikation mit Lesern bzw. Kunstliebhabern.
Hier ist ein Link zu Agatha Christies Porträt:
https://artframe.blogspot.com/2015/12/pac-museum-investigating-agatha-christie.html
Dieses außergewöhnliche Buch gehört ganz sicher zu den Highlights des Frühjahrs 2022, denn
hier kommt einfach alles zusammen: die brillante Idee, der hervorragende Stil, der interessante Inhalt.
Oskar Kokoschka bekommt 1969 den Auftrag, ein Porträt der Schriftstellerin Agatha Christie anzufertigen. Sie wird 80, er ist fast 85 Jahre alt – und hat überhaupt kein Interesse und auch keine Lust dazu. Andererseits …. er will England endgültig verlassen und in die Schweiz zurückkehren, da könnte er Geld gut gebrauchen. Auch Agatha Christie ist zunächst keineswegs amused, willigt dann aber doch ein. Kokoschka wird in ihrem Haus arbeiten, diverse Sitzungen sind angesetzt. Es geht ihm nicht so sehr um äußere Übereinstimmungen, sondern vielmehr um geistige - und dazu muss er sein Gegenüber gut kennenlernen.
Wir wissen nicht, ob das Bild wirklich so entstanden ist und die Gespräche der beiden alten, mürrischen Künstler sind reine Fiktion, aber Agneta Pleijel kann uns durch ihr großes schriftstellerisches Können überzeugen: ja, genauso ist es gewesen. Der Blick auf ihre Stars ist manchmal augenzwinkernd ironisch, immer aber zugewandt liebevoll und es gelingt ihr spielend leicht, das Doppelporträt mit Leben zu füllen, "die Grenzen verschwinden. Man ist tief anwesend im Wesen eines anderen". Und das ist nie geschwätzig, aber immer interessant, amüsant und manchmal auch traurig.
Wir lesen von Oskars dramatischer Liebe zu Alma Mahler und Agathas unglücklicher erster Ehe und natürlich kommen auch die mysteriösen 10 Tage, in denen sie nicht auffindbar war, zur Sprache. Wir erhalten Einblicke in die persönliche Entwicklung und den Schaffensprozess der beiden und ich glaube, dass gerade die fatalen privaten Ereignisse große künstlerische Kraft freisetzen konnten.
Man kann bedauern, dass diese Gespräche so wohl nie stattgefunden haben, man muss jedoch dankbar sein, dass diese wunderbare Autorin uns trotzdem daran teilhaben lässt.
Doppelporträt von Agneta Pleijel ist ein Roman über Agatha Christie und Oskar Kokoschka. Es ist ein weitestgehend Fiktiver Roman bei dem sich die Autorin an Fakten hält aber auch einiges dazu dichtet. Momentan gibt es ja so einige Romane über große Persönlichkeiten. Ich finde diese größtenteils auch sehr interessant und spannend. Bei dem vorliegenden Buch ist es mir ehrlich gesagt schwer gefallen.
Agatha Christie soll porträtiert werden. Anfangs sträubt sie sich dagegen, aber kommt gegen Mann und Enkel nicht an. Auch der Maler Kokoschka ist anfangs nicht ganz so angetan von der Sache. Doch man einigt sich ein Porträt der großen Krimiautorin in sechs Sitzungen anzufertigen. Obwohl die beiden sich nicht kennen mögen sie sich nicht und doch kommen die beiden dazu sich ihre Lebensgeschichten zu erzählen.
Die Idee ein Doppelporträt über zwei so bekannte Persönlichkeiten zu schreiben fand ich eigentlich ganz gut. Allerdings gefiel mir die Sprache nicht so gut. Sie ist sehr kühl und sachlich. Die Sätze sind zwar kurz und Prägnant aber doch langweilig. Die Umsetzung war für mich etwas ungewohnt. Es gibt keine direkte Rede obwohl alle ständig reden und erzählen. Es ist dadurch etwas anstrengend allem zu Folgen. Auch die Geschichte von Oskar Kokoschka fand ich oft eher abstoßend und unrealistisch. Für mich wirkt das Buch sehr gewollt und nicht wirklich authentisch.
Für mich war dies kein Buch was man unbedingt gelesen haben muss. Zum Glück ist es recht kurz, so kann man es wenigstens schnell beenden und wieder weg legen.
Wie ein Entwurf zu größerem...
Das schmale Bändchen "Doppelporträt" von Agneta Pleijel wirkt ein wenig wie ein erster Entwurf. Zwar war die Begegnung der Krimi-Ikone Agatha Christie mit dem Maler Oskar Kokoschka tatsächlich nur eine kurze, im Roman werden die 6 Tage der Porträterstellung geschildert, doch als Leser hätte ich mir ein Mehr an Seiten gewünscht und damit auch ein Mehr an Tiefe. 'Doppelporträt' macht neugierig auf die beiden Lebensgeschichten, das schon - aber es bleibt doch an der Oberfläche, wenn auch auf eine gute Art. Wir schreiben das Jahr 1969. Christie soll zu ihrem 80. Geburtstag ein Porträt von sich bei Kokoschka malen lassen; beide sind inzwischen in die Jahre gekommen. Christie - eher die Verschwiegene - fragt sich, worüber sie reden soll, als sie Modell sitzt. Kokaschka hingegen will sich ein Bild machen und benötigt Bewegung und erzählte Lebensgeschichte, um es in seine Portäts einfließen zu lassen. Allerdings hat auch Kokoschka zunächst wenig Lust auf den Auftrag, zumal ihm die Schriftstellerin Agatha Christie kein Begriff ist. Das gewählte Atelier ist ein Museum, in dem Zeit keine Rolle spielt, sehr wohl aber Geschichte. Was also liegt näher, als dass die beiden sich schließlich doch noch die Novelle ihres Lebens berichten. In der doch sehr intimen Situation zwischen Maler und Modell gelingt es Christie dann zuerst, dass Kokoschka erzählt, v.a. über seine verzweifelte Liebe zu Alma Mahler; und nach dieser Vorleistung ist auch Christie bereit, vom Treuebruch ihres Mannes zu berichten. Klar, dass wir auch etwas über Kokoschkas Kunstverständnis und den Kulturbetrieb der Zeit erfahren; ebenso wird auch angedeutet, was für Christie das Schreiben zur Manie machte. Aber es bleibt eben nur bei Andeutungen. Ich wünschte daher tatsächlich, dass es sich bei 'Doppelporträt' nur um einen ersten Entwurf handelte, dem noch mindestens 400 Seiten hinzugefügt würden. Und: Das tatsächliche Porträt unbedingt anschauen!!! Kokoschka halt...
Mit diesem nur 200 Seiten dicken Buch, ist der Autorin Agneta Pleijel ein interessanter Roman über zwei außergewöhnliche Künstler geraten. Auch wenn man schon einiges über Agatha Christie weiß, oder auch vielleicht gerade deshalb, ist diese Geschichte sehr spannend zu lesen und die berühmte Autorin selber reden zu hören. Mit dem Maler hatte ich noch nicht sehr intensiv befasst, doch werde ich dies ändern, allein um zu wissen, in wie weit die erzählten Eigenarten von ihm stimmen. Die vielen kleinen charakterlichen Dinge, die die Autorin in diesem Doppelporträt beschreibt, zeigen zwei, auf ihre eigene Art, starke Personen deren Lebensweg von Ecken und Kanten, Höhen und sehr tiefen Tiefen bestimmt wurde, die aber doch immer ihrer Kunst treu geblieben sind und damit auf ihrem Gebiet Meisterwerke geschaffen haben.
Das ist ein schönes Buch zum zwischendurch lesen, daher empfehle ich es gerne.
Ein Buch über Agatha Christie und Oskar Kokoschka? Klingt doch perfekt für eine kunstliebende Büchernärrin aus Wien, deren Herz halb in London lebt... Obwohl mich der Anfang nicht sehr überzeugt hat und ich von fehlenden Satzzeichen (in diesem Fall Anführungszeichen bei der direkten Rede) im Normalfall abgeschreckt werde, habe ich mich wegen der Kürze an dieses Buch gewagt.
Im Nachhinein kann ich sagen, ich bereue es nicht. An den Schreibstil gewöhnt man sich schnell und es ist immer klar, ob gerade jemand spricht und wer es ist. Gegen Ende kommt zwar noch etwas Verwirrung auf, denn plötzlich wird ohne besondere Formatierung der genaue Wortlaut eines Briefes wiedergegeben, aber aufmerksame Leser:innen schaffen auch das.
Wir lernen Christie und Kokoschka am Ende ihres Lebens kennen und nur durch deren Gespräche an sechs Tagen erfahren wir mehr über ihr Leben und ihren Charakter. Leider ist das natürlich nur ein Scheinwerferlicht, das auf einzelne Ausschnitte gestrahlt wird. Andere Augenblicke bleiben komplett im Dunkel oder werden nur kurz gestriffen. Dass bei Ausschnitten aus Kokoschka viele berühmte Namen fallen werden, war klar, jedoch kann ich nicht sagen, ob es Leser:innen, die diese Menschen nicht kennen, zu viel wäre und die Beschreibungen zu allgemein. Man erfährt gerade einmal über Loos genaueres, andere berühmte Persönlichkeiten werden kurz als Maler bezeichnet, mehr Informationen erhalten die Leser:innen jedoch nicht.
Wenn man schon etwas Vorwissen über die Künstlerelite Wiens des 19. Jahrhunderts hat, kein Problem mit fehlenden Anführungszeichen und an den Leben berühmter Persönlichkeiten interessiert ist, sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen. Sonst ist es ein Buch, bei dem man nichts verpasst hat, aber man vergeudet an ihm auch keine Zeit, wenn man es liest.
Oskar Kokoschka soll zum 80. Geburtstag der berühmten Schriftstellerin ein Portrait von Agatha Christie malen. Keine leichte Aufgabe, da diese sich nur widerwillig dazu bereit erklärt, Modell zu sitzen. Doch der Maler stellt sich der Herausforderung und muss sich erst selbst öffnen, um Agathas Vertrauen zu gewinnen. Im Gespräch lernen die beiden sich kennen und werden fortan in Freundschaft verbunden sein.
Hat mir wirklich gut gefallen und mein Wissen über die beiden bekannten Persönlichkeiten sehr erweitert.
Ich finde es, ehrlich gesagt, etwas zu „möchte gerne, gelingt mir leider nicht so recht“. Bei 40% habe ich keine Lust/Geduld mehr, meine schöne Lesezeit darauf zu verschwenden.
Tipp: Als Hörbuch ginge es evtl. besser. Kann sein, dass ich es zu Ende gehört hätte.
Zum Inhalt:
Nur widerwillig stimmt die berühmte Agatha Christie zu, dass zu ihrem 80. Geburtstag ein Portrait von ihr gemalt wird. Als Maler ist der ebenfalls sehr berühmte Oskar Kokoschka auserkoren worden. In sechs Sitzungen erfahren wir durch fiktive Gespräche mehr über beide Künstler. Dadurch entsteht eine Art von Portrait von beiden Künstlern.
Meine Meinung:
Ich kenne den Künstler Kokoschka nur dem Namen nach und vermutlich nicht ein Bild, das werde ich jetzt sicherlich mal nachholen, denn gerade auch das Bild der Agatha Christie interessiert mich. Insgesamt fand ich das Buch schon ein stückweit sonderbar, da die Art der Erzählung mehr als ungewöhnlich war. Interessant fand ich, dass man zumindest vermeintlich mehr über beide Personen erfährt. Da ich erst kürzlich etwas über Agatha Christie gelesen hatte, passte das natürlich gut.
Fazit:
Kurzweilig
Vor über fünfzig Jahren malte Oskar Kokoschka ein Porträt von Agatha Christie.
Den Porträttreffen voraus ging alles andere als Begeisterung: Herr Kokoschka war alt und brauchte das Geld und Frau Christie fand die Idee ihres Enkels gleich völlig abwegig.
Anlass war der 80. Geburtstag der berühmten Krimiautorin, auch der Maler war zu diesem Zeitpunkt schon 83 Jahre alt.
Das entstandene Porträt kannte ich nicht - die Weiten des WWW konnten hier aber schnell Abhilfe schaffen. Interessant!
Es gab nur sechs Porträtsitzungen, bis das Werk erstellt war und in diesen Treffen entstand eine (fiktive) Unterhaltung, die nun das Buch darstellt.
Frau Christie war anfangs sehr wortkarg, weshalb Oskar Kokoschka die Unterhaltung zuerst alleine bestritt und es auch deutlich mehr Einblicke in sein Leben gibt.
Ich habe mir etwas mehr erwartet - es ist schon sehr knapp, was man hier über die Beiden erfährt. Eigentlich reduzierte es sich auf eine große, unglückliches Liebesgeschichte bei Oskar Kokoschka, bei Agatha Christie ist es ganz dürftig.
Aber es lässt sich leicht und angenehm lesen und durch die Gliederung in die sechs Porträt-Sitzungen auch schön in Etappen.
Für Fans wird es keine Neuigkeiten geben, wenn man aber einen kleinen Einblick in einen Lebensabschnitt des Künstlers bzw. der Künstlerin bekommen will, dann ist das eine angenehme Lektüre.
Jeder Mensch ist ein Kaleidoskop an Verhaltensweisen, Gefühlen und Wünschen. Sie auszusprechen ist für die meisten Menschen schon schwierig, doch ist man Engländerin und noch dazu verschüchtert, wagt man sich emotional nur äußerst selten aus dem Schneckenhaus. Auch, oder gar weil, sie berühmt war, war Agatha Christie die meiste Zeit ihres Lebens eher eine Beobachterin, was sich in den vielen Geschichten und Personen ihrer unzähligen Kriminalromane widerspiegelt. Sie beobachtete ihr Umfeld stets genau, doch sie selber öffnete sich nur wenigen Menschen und schwieg zumeist.
Als ihr 80. Geburtstag näher rückt, beschließen ihr Enkel und ihr Ehemann, dass ein Porträt von ihr gemalt werden soll und zwar von niemand anders als Oskar Kokoschka. Der Maler, der für seine eigene Interpretation von Gemälden bekannt ist, soll die schüchterne Autorin aus der Reserve locken, um ihr Innerstes nach außen zu kehren. Keine leichte Aufgabe.
So beginnt er in der ersten von sechs Sitzungen über sein Leben zu erzählen, seine Zeit mit Alma Mahler, seine ersten Aufträge, um eine Verbindung zu schaffen und sie auf das Werk vorzubereiten. Denn wenn sie nicht spricht, kann er nicht malen.
Auf gut 220 Seiten präsentiert uns die Autorin ein Doppelporträt von zwei sehr unterschiedlichen Charakteren des 20. Jahrhunderts.
Unterscheidliche Kindheit, unterschiedliche Länder, die Erlebnisse des Krieges, alle diese Themen beeinflussen das Gespräch der beiden während ihrer Sitzungen. Sie überraschen einander mit ihren Äußerungen, denn obwohl sie sich nicht kennen, haben sie ein gewisses Bild vom jeweils anderen für sich im Kopf.
Ein fiktives Gespräch, welches aber so nah an der Realität zu sein scheint, dass man als Leser mit ihnen im Raum ist, die Pinselstriche hört und Mrs Christies Augenrollen sieht, wenn Herr Kokoschka wieder über die Stränge schlägt.
Ein Buch für Kunstinteressierte, für historisch Interessierte und natürlich für Agatha Christie Fans.
5 von 5 Pinselstrichen
London 1969. Zum 80. Geburtstag seiner Großmutter möchte Mathew Prichard ein Porträt von ihr malen lassen. Nur widerwillig stimmt sie zu, denn Aufmerksamkeit ist ihr ebenso zuwider, wie die genaue Betrachtung ihrer selbst. Auch der Maler zweifelt, denn eigentlich wollte er London bereits in wenigen Tagen wieder verlassen. Und so startet diese Zweckgemeinschaft in die erste von sechs Sitzungen, in denen sich die beiden besser kennenlernen, intensive, tiefgründige Gespräche führen und am Ende zu Freunden werden. Die Großmutter ist Schriftstellerin Agatha Christie, der Maler Oskar Kokoschka.
In ihrem Roman mit dem sprechenden und mehrdeutigen Titel „Doppelporträt“ erzählt die schwedische Autorin Agneta Pleijel, wie ihrer Meinung nach die Begegnung zwischen Agatha und Oskar abgelaufen ist. Dabei wechselt sie immer wieder die Perspektive und betrachtet die beiden Künstler jeweils mit den Augen des/der anderen. In Gesprächen, aber auch in ihren Gedanken tauchen sie immer wieder in die eigene Vergangenheit ein, so dass sich quasi zwei Kurzbiographien ergeben. Besonders springt dabei ins Auge, dass Pleijel ihre wörtliche Rede nicht kennzeichnet, das macht – meiner Meinung nach – den Text aber nicht weniger verständlich.
In Agatha Christie und Oskar Kokoschka treffen zwei große Persönlichkeiten aufeinander. Sie ist zunächst sehr skeptisch und kann den Maler und vor allem seine Art, zu arbeiten nicht verstehen. Er weiß seinerseits nicht, was er von der in sich gekehrten alten Dame halten soll. Doch dann entdecken sie Gemeinsamkeiten, zum Beispiel in ihren Erfahrungen mit unglücklicher Liebe, Mutter- bzw. Vaterschaft und natürlich der Kunst. Alle Gespräche sind fiktiv, wirken aber sehr authentisch und plausibel.
Wer hier erwartet, einen vollständigen Abriss über das Leben der beiden Berühmtheiten zu erhalten, wird sicherlich enttäuscht. Wer sich aber auf diese Art des Erzählens in Gesprächen und kurzen Schlaglichtern einlassen kann, erhält einen privaten, beinahe zärtlichen Blick auf zwei große Künstler, in dem weder Agathas mysteriöses Verschwinden noch Oskars Besessenheit von einer Puppe fehlen. Fabelhaft!
Agatha Christie wird 80 und ein passendes Geschenk muss her. Ihr Enkel Mathew gibt ein Porträt in Auftrag, welches von keinem Geringeren als Oskar Kokoschka gemalt werden soll. Zunächst sträubt sich der Künstler, sagt dann aber zu. Viel schwieriger für den Enkel ist es, seine Großmutter für diese Aktion zu überreden. Aber auch das schafft er.
Nach langem Zureden steht also fest, dass Agatha Modell und Oskar Kokoschka der Maler, sich treffen. Das Portrait soll nach 6 „Sitzungen“ fertig gestellt sein. Es kann übrigens im Internet bewundert werden. Nicht das Gemälde steht im Vordergrund der Geschichte. Es sind die Unterhaltungen der beiden Hauptdarsteller.
Vor wenigen Wochen las ich einen Roman, der das Verschwinden der Krimiautorin im Jahr 1926 zum Thema hatte. Das gab den Ausschlag für meinen Wunsch, auch #Doppelporträt zu lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Sehr lebendig geschrieben und jederzeit dem Wahrheitsgehalt standhaltend, ist es so viel mehr als schlichte Unterhaltung. Beide, sowohl Christie als auch Kokoschka geben Dinge preis, die sie über Jahrzehnte verbargen. Ein hochwertiges Buch für aufmerksame Leser. #NetGalleyDE
"Sie begriff, dass die Freiheit des Menschen nahezu nicht vorhanden war. Allein indem er sich gebären lässt, ist der Mensch an Definitionen und Bedingungen gebunden, denen er nie entkommt."
Die Geschichte gestaltet sich wie ein langsamer Tanz: Kokoschka ein bekannter Maler, fast am Ende seines Lebens angekommen bekommt den Auftrag eine erfolgreiche Krimiautorin namens Agatha Christie zu malen, deren Lebensjahre sich auch dem Ende zu neigen. Beide bewegen sich langsam und behutsam aufeinander zu. Anfänglich noch sehr zögerlich und durchaus abgeneigt von dem Projekt, tauschen sie während der Portraitsitzungen ihre persönlichsten Lebensmomente aus, um sich nach der Fertigstellung des Gemäldes in Freundschaft vereint, voneinander zu entfernen.
Es zeigt sich die Sensibilität dieser beiden jeweils auf ihren Gebieten sehr kreativen Menschen auf wunderbare Art und Weise. Nichts wird aus ihrem Leben beschönigt. Authentisch tun sich die Abgründe auf, die jedoch beide Charaktere nur noch sympathischer machen. Ihre Nahbarkeit in den intimen Momenten des Portraitierens erlaubt es dem Leser, als stiller Beobachter teilzunehmen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm; nicht zu schrill und nicht zu abgehoben sondern angepasst an die Gegebenheiten. Die Protagonisten sind wunderbar komplementär und sehr feinfühlig dargestellt.
Agneta Pleijel,1940 in Stockholm geboren, arbeitet als Schriftstellerin, Dramatikerin und Journalistin. Sie ist bereits mehrfach ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Nordischen Preis der Schwedischen Akademie.
Ein Buch, das ich gerne weiterempfehle.
*Ein faszinierendes Doppelporträt*
In ihrem großartigen Roman „Doppelporträt“ mit dem Untertitel „Ein Roman über Agatha Christie und Oskar Kokoschka“ lässt die erfolgreiche schwedische Schriftstellerin Agneta Pleijel zwei bemerkenswerte Persönlichkeiten und Künstler aufeinandertreffen.
Hierbei handelt es sich um die weltberühmte britische Krimiautorin Agatha Christie und den österreichischen expressionistischen Maler Oskar Kokoschka, der sich in der Nachkriegszeit einen Namen als Porträtmaler gemacht hatte.
Neben dem einleitenden Einstieg besteht der recht kurz gehaltene Roman hauptsächlich aus den sechs Porträtsitzungen und einem gelungenen Epilog zum Ausklang. Beruhend auf wahren Begebenheiten entspinnt sich eine eher unspektakuläre, aber sehr faszinierende Geschichte, die mich durch die feinfühlig eingefangene Dynamik zwischen den beiden außergewöhnlichen Charakteren und seine zunehmende Intensität sehr begeistern konnte.
Der Autorin ist es hervorragend gelungen, fiktive und biographische Anteile ausgewogen miteinander zu vermischen, so dass daraus ihr ganz eigenes, facettenreiches und stimmiges Porträt der beiden eigenwilligen Künstler entstanden ist.
Geschickt lässt uns die Autorin an den fiktiven Gesprächen während der Porträtsitzungen teilhaben und lässt die beiden außergewöhnlichen Künstlerseelen in den von ihr glaubhaft skizzierten Episoden lebendig werden.
Faszinierend ist es als stiller Beobachter mitzuerleben, wie sich die so gegensätzlichen Charaktere zunächst widerwillig aufeinander einlassen, sich allmählich zu öffnen beginnen, Gemeinsamkeiten entdecken und schließlich sogar persönliche Enttäuschungen, ihre Ängste und Leidenschaften preisgeben. So erhalten wir aufschlussreiche Einblicke in ihre Gedankenwelt und bewegten Lebensgeschichten mit etlichen Höhen und Tiefen. Schrittweise lernen wir zwei hochinteressante, sensible Persönlichkeiten mit ihren Schwächen, Verletzlichkeiten und inneren Dämonen kennen.
In einigen höchst persönlichen Einlassungen lassen uns die beiden Charaktere schließlich auch an einigen schmerzvollen und nachhaltig prägenden Erlebnissen aus der Vergangenheit teilhaben. Darunter Details, die vielleicht vielen von uns noch nicht bekannt sind - wie beispielsweise Oskar Kokoschkas obsessiven Auswüchse in Bezug auf seine große Liebe zu Alma Mahler oder Agatha Christies eigene Sicht auf die Hintergründe für ihr mysteriöses elftägiges Verschwinden, das damals für großen Aufruhr in der Presse sorgte.
Mit ihrem einfühlsamen, prägnanten Erzählstil hat Agneta Pleijel ein vielschichtiges und faszinierendes Kammerspiel inszeniert. Sehr eindrücklich beleuchtet die Autorin zudem Fragestellungen rund um das Wesen der Kunst, ihren faszinierenden Entstehungsprozess, ihre biographische Prägung und regt insbesondere zum Nachdenken über die bemerkenswerten Menschen hinter der Kunst an.
FAZIT
Ein wundervoll stimmiges Porträt von zwei ausgesprochen faszinierenden Künstlerpersönlichkeiten – fesselnd, atmosphärisch dicht und sehr einfühlsam erzählt!
Sehr empfehlenswert!
Zwei spannende Charaktere treffen, nicht ganz freiwillig, aufeinander.
Nach und nach öffnen sie sich und erzählen unbekannte Ereignisse aus ihrem Leben.
Ausgesprochen gute Unterhaltung
Das 'Doppelporträt' von Agneta Pleijel ist kurz und knackig. Sie beschreibt die Sitzungen Agatha Christie's zum Portrait anlässlich ihres 80. Geburstages. Diese haben tatsächlich stattgefunden und die Authorin lässt uns an ihren Gedanken teilhaben, wie sie abgelaufen sein könnten. Oskar Kokoschka erzählt von Alma und Agatha von ihrem Verschwinden. Beides wahr! Die daraus entstandene (Brief)Freundschaft der beiden währte bis zum Tode Agathas.
"Doppelportrait" von Agneta Pleijel war eine interessante kurze Lektüre, in der ich gerne noch ein bisschen länger verweilt hätte. Insgesamt aber ein interessanter kleiner Einblick!
>>Intensive Begegnung zweier ungleicher Künstlerpesönlichkeiten London, April 1969. Die Krimikönigin Agatha Christie - wiederverheiratete Mrs Mallowan - hat widerwillig zugestimmt, dass zu ihrem 80. Geburtstag ein Porträt von ihr gemalt wird. Der Künstler ist der berühmte 83-jährige Oskar Kokoschka, dessen Kunst sie nicht kennt und dessen Selbstsicherheit sie persönlich abstoßend findet. In den sechs vereinbarten Sitzungen prallen zwei unterschiedliche Kunstauffassungen und Persönlichkeiten aufeinander. Kunst, Liebe, Ängste, Leidenschaften - und die dunkelsten Winkel ihrer Biografien werden thematisiert. Was entsteht, ist ein faszinierendes Doppelporträt. Agneta Pleijel skizziert die beiden Künstler in fiktiven Dialogen, knapp, pointiert, absolut glaubwürdig und spannungsgeladen. Darüber hinaus lädt die Geschichte dieser Begegnung zu einem unterhaltsamen Nachdenken über das Wesen der Kunst ein.<<
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