Normal, gestört, verrückt

Über die Besonderheiten psychiatrischer Diagnosen

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Erscheinungstermin 25.07.2020 | Archivierungsdatum 26.04.2021

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Zum Inhalt

Psychiatrische Diagnosen verstehen   - Auf eine für Laien verständliche Art und Weise bringt uns der Autor  das Wesen psychiatrischer Diagnosen näher. -Wozu dienen psychiatrische Diagnosen? Wie entstehen sie? Wie  verändern sie sich? Psychiatrische Diagnosen werden ausschließlich anhand klinischer Befunde erhoben, zum größten Teil aufgrund dessen, was die Patienten selbst von sich und ihrem Leiden erzählen. Alle Ankündigungen, ein psychiatrisches Diagnosesystem auf »objektive« biologische, genetische oder neurologische Daten gründen zu können, haben sich als leere Versprechungen erwiesen. So bleibt es dabei, dass die Diagnosen psychischer Störungen einzig durch das Vorliegen einer Reihe von Symptomen (und nicht etwa durch eine Theorie ihrer Entstehung) definiert sind. Mit jeder neuen Auflage der Diagnose-Manuale wie ICD und DSM ändert sich das Raster der Diagnose-Kategorien: Manche Störungen verschwinden aus dem System, neue tauchen auf, Diagnosen spalten sich auf, andere wiederum werden zusammengefasst oder neu definiert. Diese Neuerungen verdanken sich keinen neuen wissenschaftlichen Entdeckungen, sondern Abstimmungen und Übereinkünften von Psychiaterinnen, klinischen Psychologen und psychiatrischen Organisationen. Um psychische Krankheiten zu entstigmatisieren, spricht man gerne von ihnen als „Krankheiten wie alle anderen auch« – doch das sind sie ganz offensichtlich nicht. Ebenso wenig aber sind sie »in Wirklichkeit« gar keine »richtigen« Krankheiten oder gar bloße »Erfindungen«. Was das Besondere an ihnen und damit auch am Kategoriensystem psychiatrischer Diagnosen ist, davon handelt dieses Buch – an Beispielen wie Depression, Schizophrenie, Burnout, Autismus und deren Geschichte.   Dieses Buch richtet sich an: LeserInnen, die gerne einen differenzierten Blick auf das Kategorisierungssystem der psychiatrischen Diagnosen werfen möchten, der weder simpel realistisch noch verschwörungstheoretisch ist

Psychiatrische Diagnosen verstehen - Auf eine für Laien verständliche Art und Weise bringt uns der Autor das Wesen psychiatrischer Diagnosen näher. -Wozu dienen psychiatrische Diagnosen? Wie...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Paperback
ISBN 9783608400311
PREIS 20,00 € (EUR)
SEITEN 192

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

"Neue Diagnosen, wie das ‚psychosis risk syndrome‘, mit dem das erhöhte Risiko von Jugendlichen diagnostiziert wird, an einer Psychose zu erkranken, oder die Diagnostizierbarkeit einer Depression bereits zwei Wochen nach dem Verlust eines geliebten Menschen erweitern - so die Kritik - die Möglichkeiten der Pharmaindustrie, nicht nur die wehrlosen Patienten in den psychiatrischen Kliniken mit Pillen vollzustopfen, sondern auch eigentlich völlig Gesunde."

Peter Schneider beantwortet in ‚Normal, gestört, verrückt‘ die Fragen, worauf sich psychiatrische Diagnosen beziehen, warum sie sich über die Jahre hinweg oft so stark verändern, wie Psychotherapie, Hypothesen über Ursachen von psychischen Störungen, veränderte soziale Bedingungen etc. auf die Systematik von Diagnosen einwirken.

Schneider erzählt unter anderem von Biomarkern und klinischen Diagnosen, DSM-5 und Normalität, Mill‘scher Krankheit und Modediagnosen, Wahn und Spiritualität, Burnout und Depression, Eugen Bleuler und Schizophrenie, Lobotomie und Elektrokonvulsionstherapie, Suchterkrankungen und Rückfälle, Ödipus und Psychoanalyse, LGBT und Konversionstherapie, kosmetischer und rekonstruktiver Chirurgie, ADHS und Ritalin, komplizierter Trauer und Verbitterungsstörung, Placebos und Psychopharmaka, Deinstitutionalisierung und Autismus-Spektrum-Störung.

Ich bin schon seit sehr vielen Jahren in der Psychiatrie tätig und habe mich intensiv mit dem Thema Psychiatrie beschäftigt. Ich habe trotz meiner bereits tiefen Einblicke ins Thema durch Schneiders Buch dazugelernt und Neues erfahren.

Einige Kapitel fand ich etwas zu theoretisch und trocken, dadurch weniger fesselnd und zu langatmig, den Großteil des Buches fand ich aber sehr gelungen, obwohl Psychoanalyse sehr häufig Thema ist und ich verhaltenstherapeutisch arbeite.

Alles in allem hat mir das Buch spannende und hilfreiche Impulse gegeben, so dass ich es allen empfehlen kann, die sich näher mit den Themen Psychiatrie und psychiatrischen Diagnosen beschäftigen möchten.

Peter Schneider: Normal, gestört, verrückt. Über die Besonderheiten psychiatrischer Diagnosen. Schattauer, 2020, 192 Seiten; 20 Euro.

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Schüchternheit oder soziale Phobie? Eichhörnchen und die Schizophrenie: Peter Schneider macht in „Normal, gestört, verrückt“ einen Rundumschlag über psychiatrische Diagnosen und ihre Wirkung.

Dr. House und Modediagnosen

Seien wir ehrlich: Wir sind doch alle ein bisschen Gaga, oder? Peter Schneider versucht dieses Gefühl zu verifizieren und referiert über die psychiatrische Diagnose und ihren Wandel in der Zeit.

Das Sachbuch, herausgegeben von Wulf Bertram bei Klett Cotta, beleuchtet die psychiatrische Diagnose und die Behandlung psychiatrischer Erkrankungen und kommt dabei zu dem Schluss, dass das Modell: Krankheit – Name – Therapie bei psychiatrischen Krankheiten nicht funktioniert, ja, nicht funktionieren kann.

Wenn die Krankheit zur Metapher wird

Psychiatrische Erkrankungen standen schon immer im Fokus der Gesellschaft, bzw. wurden bewusst ins Abseits gedrängt. Ganz gleich, ob es sich um eine Schizophrenie, eine Aufmerksamkeitsdefizitstörung oder um eine Zwangsstörung handelt.

Schneider geht in seinem Buch sowohl auf die Modediagnosen als auch auf die historischen und aktuellen Behandlungsmethoden ein. Er beleuchtet Eugen Bleuler als Vater der Schizophrenie und drängt die Rolle der Gesellschaft bei der Erkennung, Bewertung und Therapie von psychiatrischen Erkrankungen in den Blickpunkt.

Ein Schmöker für Experten und interessierte Laien

Der historische Abriss endet in der Gegenwart und bietet ausreichend Denkanstösse für Leserin und Leser, um das Buch und seine Erkenntnisse auch nach der Lektüre im Geiste zu bewegen. Es richtet sich in Sprache und Inhalt natürlich an Wissende auf diesem Gebiet, lässt den interessierten Neuling aber nicht frustriert zurück.

Peter Schneider: Normal, gestört, verrückt: Über die Besonderheiten psychiatrischer Diagnosen
Klett Cotta 2020
Herausgegeben von Wulf Bertram
192 Seiten, E-Book

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Ich nutze Netgalley für einen ersten Lesedruck, dann, im besten Fall, das Buch ganz zu lesen und anschließend zu besprechen!
Nicht immer beeindrucken mich die Bücher positiv.
Dann nehme ich von einer Beurteilung Abstand.
Mein Credo ist eben #liesdichglücklich.
Ein grundsätzliches Dankeschön an den Verlag und Netgalley!

Alle positiven Besprechungen finden sich als Buchempfehlung
bei Instagram #fraumitzopf

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