Zugvögel

Roman

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Erscheinungstermin 26.08.2020 | Archivierungsdatum 26.06.2023

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Zum Inhalt

Auf der Suche nach Erlösung folgt eine junge Frau den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis

Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.

Charlotte McConaghys »Zugvögel«, in deutscher Übersetzung von Tanja Handels, ist eine Ode an die wilden Geschöpfe dieser Erde und eine bewegende Geschichte über die Wege, die wir für die Menschen gehen, die wir lieben.

»Eines der schönsten und herzzerreißendsten Bücher, die ich je gelesen habe!« Emily St. John Mandel, Bestsellerautorin von »Das Licht der letzten Tage«

Auf der Suche nach Erlösung folgt eine junge Frau den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis

Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783103974706
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 400

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Zugvögel. Ein Roman wie das Meer, wild und rau aber auch glitzernd, wie leises Wellenrauschen. Wunderschön!

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Ein wunderbares, vielschichtiges und spannendes Buch. Sehr zu empfehlen.
Interessanter Blick auf die Natur, außergewöhnliche Liebesgeschichte und super spannend.

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"Zugvögel" von Charlotte McConaghy ist ein wunderschöner Roman. Mal rau und kantig, mal weich und zart und immer wieder schaukelnd vor und zurück- oder doch eher hoch und runter, wie die Wellen auf See. Auf jeden Fall ein Roman, der hängen bleibt, was ihn zum Kleinod werden lässt.

Lena Wegner

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Die Geschichte von Franny und den letzten Zugvögel wird in einer wunderbar poetischen Sprache erzählt, gleichzeitig ist es sehr spannend geschrieben. Für mich eines meiner Herbstfavoriten.

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In dem Roman „Zugvögel“ von Charlotte McConaghy begleiten wir Franny auf ihrem Weg in die Antarktis, immer den Küstenseeschwalben hinterher.

Die Küstenseeschwalben sind die letzten ihrer Art. Sie brüten in Grönland und machen sich dann auf den Weg in die Antarktis, um dort zu überwintern. Diese Schwalbe ist der Vogel mit der längsten Zugstrecke überhaupt. Franny will die Küstenseeschwalben auf ihrem Weg dorthin begleiten und sucht in Grönland ein Schiff, das sie dorthin bringt. Diese Reise wird ein großes Abenteuer für Franny. Doch egal wohin sie geht, ihre Vergangenheit kann sie nicht hinter sich lassen.

Meinung:

Der Schreibstil der Autorin hat mir wahnsinnig gut gefallen. Die Geschichte ist sehr angenehm zu lesen und dabei einfühlsam beschrieben. Es herrscht das ganz Buch über eine leichte Melancholie und passt damit wunderbar zum Thema. In diesem Roman befinden wir uns in einer Zukunft, in der 80% der Tiere bereits ausgestorben sind. Das ist manchmal so erschreckend realistisch beschrieben, dass es einen zum Weinen bringt. Der Mensch breitet sich immer weiter aus, ohne Rücksicht auf Verluste. Wollen wir hoffen, dass wir eines Tages nicht in einer Welt leben, in der Krähen und Eulen als ausgestorben gelten.

Vor diesem Hintergrund begleiten wir Franny. Als Leser freue ich mich über jeden Erfolg, freue mich die kleinen roten Punkte der Peilsender auf dem Computer zu verfolgen und ich bin niedergeschlagen beim Misserfolg. Die Autorin konnte mich von der ersten Seite abholen und ich war Teil der Crew auf dem Schiff.

Franny ist ein schwieriger Charakter, der Zeit braucht um sich in dein Herz zu schleichen. Sie ist ruhelos und eine Getriebene, kann nie lange an einem Ort bleiben. Aber ich mochte von Anfang an, wie sehr sie für die Küstenseeschwalben gebrannt hat.
Nach und nach gibt es Rückblenden in ihre Vergangenheit und man kann Franny so viel besser verstehen. Warum sie so handelt, versteht ihre Ängste und sieht ihre inneren Dämonen, die sie antreiben.

Fazit: Ein toller Roman, der einem tolle Lesestunden bereitet aber auch nachdenklich macht. Man schwankt zwischen der Trauer über den Verlust all dieser Tierarten und der Freude, die Küstenseeschwalben zu begleiten. Ein Roman, der sicherlich lange im Gedächtnis bleibt. Daher gibt es von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Charlotte Mc Conaghys Roman „Zugvögel“ ist ein Buch, auf das man sich einlassen muss. Wenn man ein wenig gelesen hat, lässt einen diese Geschichte nicht los.
Franny Stone hat Wanderfüße, die sie immer weitertragen. Ganz besonders zieht es sie zum Meer. Sie lebt in einer Zeit, als immer mehr Tiere von der Erde verschwinden und die Meere leergefischt sind. Sie will den letzten Küstenseeschwalben folgen, die sich von Grönland zur Antarktis aufmachen. Dafür braucht sie ein Boot und so landet sie in der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote. Man macht es ihr nicht leicht, aber sie nimmt alles auf sich, weil sie sich schuldig fühlt und etwas gutmachen will. Doch die Reise wird lebensbedrohlich.
Es ist eine sehr emotionale Geschichte, die viele unterschiedliche Gefühle in einem auslöst. Dabei ist Franny eine Person, die es einem nicht leicht macht. Aber je länger ich sie begleiten durfte, umso mehr ist sie mir ans Herz gewachsen. Immer wieder gibt es Rückblenden in ihre Vergangenheit und am Ende begreift man, was Franny zu schaffen macht und welches Geheimnis sie mit sich herumträgt. Sie ist eine starke Frau, die so vieles tragen muss.
Aber auch alle anderen Personen sind sehr gut und individuell gestaltet. Die Crew des Fischerbootes ist zunächst nicht begeistert von ihrem Passagier, doch mit der Zeit beobachten sie auch ganz gespannt die roten Punkte der Peilsender, die immer wieder Hoffnung geben. Niall nimmt Franny so wie sie ist und lässt sie gehen, da er weiß, sie wird zu ihm zurückkehren. Die beiden verbindet eine große und ganz besondere Liebe und sie brennen beide dafür, die letzten Tiere zu retten.
Es ist eine wundervolle Geschichte, die mich sehr berührt hat.

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Der Klappentext hatte mich neugierug gemacht und ich muss sagen, ich bin nicht enttäuscht worden! Eine sehr atmosphärische, wunderbar erzählte Frauenlebensgeschichte. Und ein Liebes-, ein Abenteuer-, ein Umweltroman. Absolut bewegend und fesselnd geschrieben Bin begeistert!

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Zugvögel von Charlotte McConaghy ist ein Roman der den Leser mit in die Zukunft nimmt und aufzeichnet wie das Leben ohne Tiere auf der Welt ist. Normalerweise lese ich keine Zukunftsromane oder Science-Fiction, aber dieser Roman hat mir im großen und ganzen ganz gut gefallen. 

Durch den Klimawandel und den Menschen an sich sind fast alle Tiere ausgestorben. Noch gibt es ein paar Küstenseeschwalben und Franny hat sich zur Aufgabe gesetzt diese von ihrem Startpunkt in Grönland bis zu ihrem Ziel in die Antarktis zu folgen. Dies tut sie mit Hilfe eines Fischerbootes und einer sehr exzentrischen Crew. Franny lässt sich allein von den Vögeln leiten doch egal wo sie hinkommt vor ihrer Vergangenheit kann sie nicht fliehen. 

Das Buch hat einen angenehmen Schreibstil so hat sich das Buch schnell und gut lesen lassen. Es ist in drei Teile aufgeteilt und immer wieder wird der Leser in die Vergangenheit von Frannys Leben zurückversetzt. Durch diese Rückblicke und der Gegenwärtigen Handlung ist das Buch spannend und kurzweilig. Auch die Kapitellängen sind sehr angenehm. Man ist von der ersten Seite mittendrin. Auch wenn mir ungefähr bei der hälfte des Buches schon klar war, was ins Frannys Vergangenheit geschehen ist war es doch sehr schön es zu lesen. 

Was mir nicht so gut gefallen hat waren teilweise die Protagonisten die alle durchweg sehr exzentrisch waren. So konnte ich nicht viel mit Frannys Freiheitsliebe und der Wanderlust anfangen die sie immer wieder von ihren liebsten wegzog. Im Laufe des Buches konnte man ihre Unruhe zwar besser verstehen, aber plausibel war sie mir nicht wirklich. Auch das sie ungern Hilfe angenommen hat. Auch ihr Mann Neil ist eine sehr ungewöhnliche Person wer kommt denn auf die Idee eine völlig Fremde zu heiraten die man in vier Wochen gerade mal 4 oder 5 mal gesehen hat? Das war mir dann doch zu viel. 

Die Autorin hat für meinen Geschmack zu viele Genre in ein Buch verstrickt. Es ist eine Mischung aus Abenteuer, Liebe, Krimi und wissenschaftlichen sowie Informationen aus dem Tierreich die in einen Zeit in der Zukunft verfrachtet wurde. Mir persönlich hätte es gefallen wenn es etwas weniger gewesen wäre. Denn so hat man das Gefühl ein Potpourri in Buchform zu haben.

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Eine Welt ohne Tiere: vorstellbar? Und wenn: Wie ungefähr könnte das aussehen?
Diese Fragen brauchen sich die Menschen in „Zugvögel“ nicht mehr zu stellen, denn diese Situation nimmt der Roman vorweg, der Großteil der Tiere ist ausgestorben. Das kann sich der Mensch ebenso auf die Rechnung setzen lassen, wie den Klimawandel. Ein paar Vögel, genauer gesagt ein paar Küstenseeschwalben sind noch übrig. Als auch die beginnen zu verschwinden, macht die Ornithologin Franny sich auf den Weg und folgt ihnen. So bricht sie auf Richtung Antarktis, auf einem Fischerboot (ebenfalls eine „aussterbende Gattung“ – aber logisch, wo kein Fisch, da keine Fischer) unterstützt von einem Team recht skurriler „Mitstreiter“. So wird diese Reise zu einem echten Abenteuer in vielerlei Hinsicht: nicht nur reale Stürme, sondern auch emotionale, denn während Franny Vögel und Meer mehr als Menschen zu lieben scheint (und somit eine Figur ist, die vielen zuerst fremd sein wird), den Vögeln folgt, ihre Vergangenheit ist schon da …
Vordergründig erzählt Charlotte McConaghy die Geschichte einer Welt ohne Tiere, in der die Protagonistin den mehr oder minder letzten Tieren folgt. Doch auf einer anderen Ebene geht es um ein Geheimnis, ein Verbrechen, eine Liebe. Diese Geschichte wird weitestgehend in Retrospektiven entwickelt, sodass sich nur aus der Gesamtsicht beider Erzählteile die gesamte Geschichte ergibt. Manche Handlung ist schwer bis nicht nachvollziehbar, doch prinzipiell sind die Figuren sympathisch, manche exzentrisch. Der Erzählton ist eher ruhig, aber nicht langweilig, vielleicht auch ein wenig desillusioniert – und damit für alle nachvollziehbar, die sich vielleicht schon länger fragen, ob die Art des Menschen, sich die Erde „zu Untertan zu machen“ so richtig geistreich ist … Jedem, der sich nur im Ansatz mit dem Artensterben auf literarische Art befassen will, sei das Buch ans Herz gelegt, selbst wenn die Autorin vielleicht manchmal auch etwas zu viel zu wollen schien (Liebesgeschichte, Gesellschaftskritik, Abenteuer …). Man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass man dann an der einen oder anderen Stelle einen Kloß im Hals haben könnte.

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Bis jetzt mein absolutes Lieblingsbuch für den Herbst. Diese getriebene Frau vor dem Hintergrund der wilden Natur. Großartig. Unbedingte Empfehlung!

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Inhalt:

Auf der Suche nach Erlösung folgt eine junge Frau den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer. Charlotte McConaghys »Zugvögel«, in deutscher Übersetzung von Tanja Handels, ist eine Ode an die wilden Geschöpfe dieser Erde und eine bewegende Geschichte über die Wege, die wir für die Menschen gehen, die wir lieben. »Eines der schönsten und herzzerreißendsten Bücher, die ich je gelesen habe!« Emily St. John Mandel, Bestsellerautorin von »Das Licht der letzten Tage«

Meinung:

Die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Das Thema der Geschichte wurde von der Autorin sehr einfühlsam beschrieben. Die Melancholie der Geschichte ist berührend und spiet in einer Zeit da immer mehr Arten auszusterben drohen oder bereits ausgestorben sind.
Franny, die Hauptperson der Geschichte, heuert auf einem der letzten Fischerbote an wo man es ihr nicht gerade leicht macht und sie begibt sich auf eine lebensbedrohliche Reise wobei sie aber der Liebe begegnet.

Fazit:

Eine berührende Geschichte die fesseln konnte und wobei ich beim Lesen des Öfteren die Tränen in den Augen hatte. Ich bin von der Geschichte begeistert und empfehle diese sehr gerne weiter.

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Wenn Rastlosigkeit das Leben bestimmt
Franny zieht es in die Ferne. Das war schon immer so. Besonders das Meer hat es ihr angetan. Und die Küstenseeschwalbe, eines der wenigen letzten freilebenden Geschöpfe ihrer Zeit. Denn Franny lebt in einer unbestimmten Zukunft, in der ein Großteil der wilden Tiere ausgerottet ist oder vereinzelte Exemplare in Gefangenschaft gehalten werden. Nutz- und Haustiere ausgenommen.

"Aber der Rythmus der Gezeiten ist nun mal das Einzige, was wir Menschen noch nicht zerstört haben." (Zitat Kapitel 2)

Das Buch beginnt damit, dass die willensstarke Franny im eisigen Norden einige Vögel mit Sendern ausstattet, bevor diese ihre Reise bis in die Antarktis beginnen. Anschließend versucht die Frau eines Biologieprofessors, auf einem der wenigen letzten Fischerboote anzuheuern und die Crew davon zu überzeugen, dem Signal der Vögel zu folgen.

"Im Leben an Land hat ihnen etwas gefehlt, und sie sind losgezogen, um eine Antwort zu finden. Und worin die auch immer bestand, ich bin überzeugt, sie haben sie alle gefunden. Sie sind Zugvögel, die es vom Land wegzieht, und sie lieben es hier draußen auf dem Meer, das ihnen ein anderes Leben bietet, sie lieben dieses Schiff und - sosehr sie sich kabbeln und streiten - lieben sie doch auch einander." (Zitat Kapitel 8)

Zugvögel - im Nachhinein bin ich mir nicht sicher, ob wirklich nur die Vögel, oder nicht doch auch Franny sowie einige weitere Charaktere des Romans damit gemeint sind. Hat man sich für dieses Buch entschieden, begleitet man Franny auf ihrer Reise, den Küstenseeschwalben hinterher, und erfährt zwischendurch immer wieder Details aus ihrem Leben, welche Stück für Stück zusammengesetzt den Grund ihrer Reise ergeben. Denn natürlich folgt Franny nicht völlig grundlos den Vögeln auf solch abenteuerliche und manchmal auch gefährliche Reise.
Die Crew des Schiffes ist, ebenso wie Franny selbst, alles andere als Durchschnitt. Stellenweise waren mir einige Charakterzüge sogar schon etwas zu ausgefallen. Dagegen ist es ein wenig schade, dass über die mögliche Zukunft der Flora und Fauna, auf die im Roman angespielt wird, nur wenig berichtet wird. Ein paar Überlegungen, was das für alle in Zukunft bedeuten könnte, wären gut gewesen. Grad weil es ein komplexes Thema ist, hab ich ein paar Denkanstöße vermisst.
Das Buch ist geprägt von Rastlosigkeit und exzentrischen Charakteren, arrangiert vor einer Welt, deren Artenreichtum beständig schwindet. Dabei konnte ich nicht nur Frannys Entscheidungen und Handlungen manchmal einfach nicht nachvollziehen. Zudem besitzt der Roman eine bedrückende, mäßige Spannung. Vielleicht hätte mir das Buch besser gefallen, wenn die Charaktere etwas glaubhafter gewesen wären. Zudem hatte ich manchmal das Gefühl, es würden verschiedene Themen angerissen, aber nie richtig ausgereizt.
Ja, das Buch liest sich auf seine Art unterhaltsam, dennoch hätte ich mir weniger exzentrische, dafür glaubwürdigere Charaktere und mehr gesellschaftskritische Zukunftsgedanken gewünscht. So fehlte mir das letzte Quentchen, um mit dem Buch vollauf zufrieden zu sein.

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Ein faszinierendes Buch über eine Reise mit den Zugvögeln. Trotz aller Widrigkeiten ist da eine Freiheits- und Überlebenssehnsucht bis an den Rand des Wahnsinns. Franny wächst einem ans Herz.

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Eine Reise mit den letzten Zugvögeln
Franny liebt das Meer und Vögel. Doch die Menschen haben die Welt so zerstört, dass es so gut wie keine Tiere mehr gibt. Lediglich einige wenige Küstenseeschwalben schaffen es zu überleben, indem sie Richtung Süden ziehen. Franny möchte sie auf dieser Reise begleiten und herausfinden, wo sie noch Nahrung finden. Sie findet ein Fischerboot mit einer exzentrischen Mannschaft, die sich mit ihr zu diesem Abenteuer auf macht.
Franny ist keine leichte Person, sie ist sehr unstet in Ihrem Leben und blickt auf eine traurige Vergangenheit zurück, die sich einem im Laufe des Buches mittels Rückblenden erschließt. Auch die Darstellung dieser zerstörten Welt, in der kein Platz mehr ist für freilebende Tiere ist sehr bewegend, aber eben auch bedrückend. Somit ist es definitiv keine leichte Lektüre, stattdessen aber eine die einen zum Nachdenken anregt.
Für mein Empfinden hat die Autorin in diesem Buch allerdings zu viele Genre auf einmal vereinen wollen: Ein kritischer Roman über den Klimawandel und Tierschutz, Abenteuerroman, Liebesgeschichte und Krimi ist etwas viel auf einmal und wirkt dadurch oft verwirrend und überfrachtet.

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„Zugvögel“ von Charlotte McConaghy zeigt eine düstere Zukunft. Es gibt keine Affen mehr in freier Wildbahn, die großen Katzen der Savannen sind verschwunden, keine Bären im einst gefrorenen Norden und kaum Fische im Ozean. Die globale Erwärmung hat fast alle wild lebenden Tiere ausgelöscht.

Um die Seeschwalben auf ihren letzten Wanderung zu folgen, schließt sich Franny Stone der Besatzung eines Fischerboots an. Je weiter sie sich auf der Reise befinden, desto mehr wird der Besatzung klar, dass Franny vielleicht nicht die Forscherin ist, die sie vorgibt zu sein. Vielmehr ist Fanny Stone ist eine Frau, die in ihren Leben schon viel Schmerz erfahren hat.

In Charlotte McConaghy „Zugvögel“ folgt man Franny auf ihrer Suche nach Antworten auf ihr Vergangenheit und nach dem Sinn ihres Leben. Die Autorin schildert dies, indem sie auf verschiedene Zeiten in Frannys Leben eingeht. Frannys frühe Kindheit in Irland mit ihrer Mutter, ihr ersten Treffen und ihre Heirat mit Professor Niall Lynch und ihre Erfahrungen in Naturschutzgebieten. Man spürt von Anfang an eine Traurigkeit und es wird schnell klar, dass es nicht nur die letzte Reise der Seeschwalben ist.

Charlotte McConaghy gibt in „Zugvögel“ einen tiefen, faszinierenden Blick auf den Planeten, welcher kurz vor der Katastrophe steht. Dabei erzählt sie eine Geschichte über Verlust und Überlebens und die Liebe.

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Wer bei dem Buch denkt, es geht um Ornithologie, der liegt hier sehr falsch. Das Buch dreht sich zwar um Protagonistin Franny, die den letzten Küstenseeschwalben folgen will. Doch im Verlauf des Buches wird klar, dass es sich hier eher um eine düstere Lebensgeschichte der Protagonistin handelt. Die Stimmung empfand ich durchweg sehr melancholisch und düster. Man kann mit Franny jedoch mitfühlen und wenn man liest, was sie so in ihrem Leben erlebt hat, dann ist diese Stimmung auch nachvollziehbar. Die Autorin hat diese düstere Lebensgeschichte aber sehr gut in einen fast schon Abenteuerroman verpackt, bei dem es auch um die Zukunftsaussichten unserer Tierwelt und den Klimawandel geht. Wollen wir hoffen, dass es so weit nicht kommen wird! Die Autorin verbindet sehr gut Vergangenheit und Gegenwart, indem sie immer wieder Rückblenden zu verschiedenen Eckpunkten aus Frannys Leben schwenkt, damit man als Leser versteht, was überhaupt Fakt ist. Mir hat der Vergleich der rastlosen Vögel, die immer weiterziehen müssen zu Franny und ihrem Leben, sehr gut gefallen. Ich fand das Debüt der Autorin sehr gut, da sich das Buch gut lesen lässt, der Aufbau stimmig ist und es eine tiefgründige Message beinhaltet.

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Wirklich berührend und fesselnd gleichermaßen. Eine gute Empfehlung für Leser:innen, die "Gesang der Flusskrebse" oder die Bücher von Maja Lunde mochten.

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Eine ergreifende Reise, bei der ich lange nicht wusste, wohin sie mich führen würde. Tatsächlich war einige Male am Überlegen, das Buch abzubrechen. Mich trieb jedoch die Neugier weiter, denn ich hatte irgendwie im Gefühl, etwas zu verpassen. So war es dann auch. Ich kann zwar immer noch nicht mit deutlichen Worten sagen, was mir die Autorin mit auf den Weg geben wollte, doch es fühlt sich insgesamt richtig an.

Viele Wildtiere sind bereits ausgestorben. Bären, Wölfe, Rotwild sind verschwunden, auch die Fische sind weg - die Vögel fast ausgestorben. Die Menschheit hat es geschafft, fast die komplette Tierwelt auszurotten. Doch wer bei dem Buch denkt, es ginge bloß darum, der liegt hier sehr falsch. Wie ich.

Franny reist den letzten Seeschwalben hinterher, die allen Prognosen nach ihre letzte Reise antreten.
Und auch für Franny ist es vielleicht die letzte. Alsbald entwickelt sich alles zu einem ganz besonderen Abenteuer, und Franny muss sich mit ihrer düsteren Vergangenheit auseinandersetzen. Die Story hat durchweg einen leicht melancholischen Touch, aber nur so viel, damit der Leser nicht schwermütig wird, sondern vielmehr über das Gelesene nachdenkt.

In drei Teilen unterteilt geht es im ersten Teil vorerst um die Suche nach einem Schiff, das mit Franny den Vögeln hinterherreist, wobei die Haupthandlung immer wieder durch Rückblenden aus Frannys Leben aufgelockert wird. So springt die Autorin immer wieder in verschiedene Vergangenheiten und schafft damit geheimnisvolle Erzählstränge mit einer kühlen, zum Teil beunruhigenden Atmosphäre. Die Reise, die tatsächlich von der Arktis in die Antarktis führt, lässt das Buch wie einen Abenteuerroman wirken.

Der Schreibstil ist angenehm, genauso wie die Kapitellänge. Während die erste Hälfte eher ruhig daherkommt, überschlagen sich die Emotionen in der zweiten Hälfte. Spätestens hier konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Fazit: Ein beeindruckender Roman, für den man sich Zeit nehmen muss, dessen Emotionen mich ab der Hälfte überrollt haben und der mich nachdenklich zurückließ.

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Franny ist mit dem Meer aufgewachsen. Sie folgt den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis. Sie hat das Meer und die gefiederten Tieren den Menschen vorgezogen. Als die Vögel immer weniger werden, beschliesst die Ornithologin, diesen zu folgen. Mitten der exzentrischen Crew des Fischerbootes macht sie sich auf den langen Weg. Dabei ist sie den Naturgewalten der Antarktis schutzlos ausgeliefert. Der Richtungsmesser sind die Vögel. Wohin die Tiere sie auch lotsen. Vor der Vergangenheit kann Fanny nicht fliehen. Das Geheimnis eines Verbrechens folgt ihr unweigerlich mit. Es ist eine Geschichte einer grossen und aussergewöhnlichen Liebe. Bald wird die Reise zu einem Abenteuer. Welches lebensbedrohlich wird. Es sicher eines der herzlichsten Bücher das ich in letzter Zeit gelesen habe. Ich kann es nur empfehlen zu lesen.

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Charlotte McConaghy nimmt uns mit in eine drohende, sehr nahe Zukunft. Die Erderwärmung ist fortgeschritten, das Artensterben grassiert. Die afrikanischen Savannen sind wie leergefegt, nur mehr wenige Vogel- und Fischarten verbleiben.
Hier lernen wir die Protagonistin, Franny Stone, kennen - Ornithologin, Mitte 30- die die letzte Population von Küstenseeschwalben auf ihrem Zug vom Nord- zum Südpol begleiten und erforschen will, um ihr Aussterben zu verhindern. Zu diesem Zwecke heuert sie auf einem der letzten agierenden Fischerboote an. Das ist für sie, als Tierschützerin, kaum moralisch vertretbar - für die Rettung der Küstenseeschwalben nimmt sie dies jedoch in Kauf, auch wenn sie dem Kapitän einen “goldenen Fischfang” dafür in Aussicht stellen muss. Denn dort wo die Vögel sind, sind auch Fische...
Schnell ist klar - Franny ist umgeben von dunklen Geheimnissen. Sie ist eine Getriebene. Kann nie lange an einem Ort bleiben. Auch nicht bei dem Menschen, den sie am meisten liebt, ihrem Mann Niall.
Weiter wird das harte Leben auf See geschildert, mit einer Besatzung von ebenso Getriebenen, schwierigen Charakteren, Aussteigern. Nicht chronologisch wird uns in Rückblenden Frannys Leben erzählt - voll von Dunkelheit, Trauer, Egoismus, Reue, Verlust und Schmerz. Ab und an ein Lichtblick, Liebe.
In der zweiten Hälfte des Romans brauchte ich zwischenzeitlich wirklich Disziplin, um weiterzulesen. Die Härte und Düsternis machten mir zu schaffen. Doch wie kunstvoll McConaghy letztlich die Stränge zusammenführt, die dunklen Geheimnisse offenbart und es dennoch schafft mit einem Hoffnungsstrahl zu enden, hat mich überzeugt und mit einem Lächeln zurückgelassen. Ein spannendes Debut.
Aktuell lebe ich in Australien und habe daher auch das Original schon lesen können. Tanja Handels hat McConaghy’s Ton sehr gut getroffen!
⭐️⭐️⭐️💫

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"Zugvögel" verbindet die persönliche Geschichte einer jungen Frau mit dem Drama des Artensterbens auf unserem Planeten. Beides beschreibt Charlotte McConaghy in einer eindringlichen, bewegenden und mitreißenden Sprache und Erzählweise. Das Thema des Verlustes zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Roman: Da ist der Verlust von geliebten Menschen und da ist der Verlust unserer Artenvielfalt, denn in der Geschichte sind bereits fast alle Tiere auf der Erde ausgestorben. Doch bei aller Dramatik und Traurigkeit, die das Buch transportiert, wird hier auf eindrückliche Weise die Kraft des Lebens und der Liebe beschworen, die immer wieder Hoffnung zu geben vermag!

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Fanny ist die Hauptperson in #Zugvögel. Sie liebt das Meer und die Vögel, welche hier leben. Sie beobachtet die Küstenseeschwalben in Grönland und beringt sie. Aus Sorge um die Tiere macht sie sich auf den Weg zu den Brutplätzen. Sie möchte sehen, ob diese Vögel tatsächlich vom Aussterben bedroht sind. Das ist ein waghalsiges Unterfangen, da sie auf ein Boot muss, das ihr kaum Sicherheit oder Komfort zu bieten hat. Gleichzeitig ist es aber auch ein Flucht. Fanny will nicht mehr denken und die Vergangenheit hinter sich lassen. Ob ihr das gelingt und wie sie die Gefahren der See meistert, das ist spannend und in lebendiger Sprache erzählt.

Am Anfang tat ich mich schwer mit dem Lesen von #Zugvögel. Die Autorin wechselte immer wieder die Zeiten und Orte und das machte das lesen anstrengend. Aber ich blieb dabei und es lohnte sich. Je weiter ich las desto gefälliger wurde für mich das Buch. Ich lernte etwas über die Intelligenz von Krähen, dem Kipppunkt des Artensterbens und der Arbeit von Ornithologen. Aber auch die realistische Darstellung einer großen Liebe, die in keiner Weise das Ihre suchte, gefiel mir ausgesprochen gut.

Die Autorin Charlotte McConaghy wuchs in Australien auf und #Zugvögel ist ihr Debüt. Sie beobachtet die Auswirkungen des Klimawandels auf die Tierwelt und sieht mit Sorge, wie viele Arten vom Erdball verschwinden. Das gibt sie auch als Begründung für das Schreiben dieses Buches an. Diesem beeindruckenden und mitreißenden Werk gebe ich gerne fünf Sterne. Wer gute Literatur mag, der wird es gerne lesen. #NetGalleyDE

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Nein, so ganz genaue Vorstellungen hatte ich nicht von diesem Buch. Ich war einfach vom Cover fasziniert und dass eine Ornithologin und Seeschwalben die Hauptrolle spielen, hat mich angesprochen. Dass hier ein Genremix auf mich zukam, war überraschend. Eigentlich war es eine Art Dystophie mit abenteuerlichen und traurig-dramatischen Elementen. Ich musste mich erst etwas reinfinden und man bleibt oft etwas weit neben den Protagonisten stehen und ist mehr stiller Beobachter als mitten drin. Das passte aber ganz gut zum Plot. Ein ruhiges Buch mit ein paar elementaren Lebensfragen. Ungewöhnlich und regt zum nachdenken an.

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"Die herzergreifende Geschichte um Franny und die Küstenseeschwalben ist in so leisen, melancholischen Tönen erzählt, das sie lange nachhallt!"

Charlotte McConaghy – Zugvögel

Franny ist ein ruheloser Geist, ihre „Wanderfüße“ veranlassen sie, sich auf eine letzte Reise zu begeben. Eine Reise die von letzten Küstenseeschwalben und deren Zugverhalten bestimmt wird. In Grönland, dem Brutgebiet der Schwalben gelingt es Franny drei von ihnen mit Peilsendern auszustatten. Doch für ihr Vorhaben benötigt sie auch ein Boot.

Glücklicherweise stößt Franny auf Ennis, dem Kapitän der „Saghani“ die in Grönland an Land liegt. Nach der Überfischung der Meere gelingt es ihnen kaum noch einen ordentlichen Fang an Land zu ziehen und für ihr Auskommen zu sorgen.
Franny nutzt die Gelegenheit und kann Ennis davon überzeugen gemeinsam mit ihr den Schwalben zu folgen um im den letzten großen Fang zu ermöglichen. Denn wo die Schwalben sind, da gibt es auch Nahrung...

Die Geschichte um Franny und ihre Reise mit den Küstenseeschwalben ist in so leisen, einfühlsamen und melancholischen Tönen erzählt das man beim Lesen ganz schnell in die Geschichte versinkt.

Textpassagen wie: „Die Küstenseeschwalbe erhebt sich in die Luft. Bleib, flüstere ich im Stillen. Geh nicht fort. Aber ich weiß, dass sie fortgehen muss. Es ist ihre Natur.“ verstärken die Melancholie und rühren zu Tränen.

Man riecht förmlich das Meer und hat das Gefühl stets an Franny´s Seite zu sein.
Im Zuge der Geschichte gibt es immer mal wieder Rückblenden auf ihr vorheriges Leben und so nach und nach erklärt sich warum Franny die Strapazen dieser Reise auf sich nimmt. Eine sehr traurige, bewegende und doch schöne Geschichte die dem Leser lange in Erinnerung bleibt. Ich freue mich schon auf weitere Romane der Autorin. Dieses Buch sollte man unbedingt lesen!

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Einsamer Kampf um die Vögel
Zugvögel ist der Debütroman von der australischen Schriftstellerin Charlotte McConaghy mit irische Wurzeln.

Der Roman spielt in der Zukunft, aber man spürt ja schon die Anfänge der Auswirkungen des Klimawandels auf Natur und Tiere.

Franny gibt sich als Ornithologin aus und verfolgt gekennzeichnete Schwalben auf dem Weg in die Antarktis, es werden immer weniger. Dafür hat sie sich bei einem Fischerboot verdingt. Die Crew ist zusammengewürfelt, es sind ganz verschiedene Charaktere.
Gleichzeitig gibt es immer wieder Berichte von Jahren vorher aus ihrer Vergangenheit. Von ihren Problemen erfährt man erst im Laufe der Zeit.
Man braucht im Anfang etwas um in die Geschichte hinein zu kommen, aber dann wird es immer spannender.
Das Buch ist zu empfehlen.

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Tolles Buch, spannend und komplex mit vielen eigestreuten Rückblicken und Wechseln zwischen Ebenen und Zeiten.
Ganz unterschiedliche Charaktere und Naturbeschreibungen, ich habe bis zum Ende mitgefiebert und das war völlig anders als erwartet! Franny als beziehungsunfähige Person, gebrochen, aber nicht herzlos, setzt sich dem Abenteuer auf hoher See aus um die letzten Küstenseeschwalben zu beobachten. Doch dahinter versteckt sich so viel mehr. Klarer Lesetip!

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kraftvolle Prosa

Die Schriftstellerin Charlotte McConaghy schreibt kraftvolle Prosa und sie setzt eine besondere Hauptfigur als Ichzählerin ein. Franny, die seltenen, vom Aussterben bedrohten Vögeln folgt, selbst als alle Förderprogramme schon eingestellt sind. Wie die Autorin ist auch Franny Australierin mit irischen Wurzeln. In ihr steckt Entschlossenheit, aber auch versteckte Wut.
Der Text ist geprägt von der Melancholie der Protagonistin.
Zwischen den Abschnitten ihrer aktuelle Reise in die Antarktis gibt es viele Rückblicke, Erinnerungen z.B an ihr erstes Treffen mit ihrem Mann Niall, die Heirat und erste Probleme, auch einen Zwischenfall, der sie sogar ins Gefängnis brachte. Mit den Schilderungen erlebt der Leser schließlich ihre Geschichte.

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Mein Jahreshighlight: Spannend, kraftvoll, emotional

Das Buch “Zugvögel” ist der 400-seitige Debütroman der Autorin Charlotte McConaghy, erschienen am 26.08.2020 im S. FISCHER Verlag. Das Buch erzählt von Franny in einer Zeit, in der fast alle Tiere, Vögel und Fische auf der Erde bereits ausgestorben sind. Franny fühlt sich insbesondere den Vögeln, aber auch der Wildheit des Meeres besonders verbunden, mehr als den Menschen und so wundert es kaum, dass sie selbst eher ruhelos und am liebsten auf Wanderschaft ist, immer auf der Suche nach Freiheit und dem Meer. Als die letzten Küstenseeschwalben ihre vermeintlich letzte Reise von Grönland in die Antarktis antreten, beschließt Franny auf der Suche nach Erlösung ihre Küstenseeschwalben zu begleiten und sich so den Naturgewalten des Atlantiks anzuvertrauen.

Die Autorin hatte mich bereits mit ihren ersten Worten:
“Die Tiere sterben. Bald sind wir hier ganz allein.” (Teil 1, Kapitel 1)

Der Schreibstil ist kraftvoll, poetisch und wunderschön und ruhig zugleich und schafft es, die Wildheit und Kraft der Ozeane und gleichzeitig auch die Anmut und Eleganz der Vögel auf beeindruckende und bewegende Weise zu beschreiben ohne je mit dem Finger auf Schuldige zu zeigen. Aufgrund der Thematik über die Sorge des Artensterbens ist der Roman von einer fast schon greifbaren Melancholie geprägt, die zudem durch tiefe Traurigkeit und Verzweiflung von Franny verstärkt wird, aber weit über den Klimawandel und das Artensterben allein hinausgeht.

Der Leser wird nicht nur auf die beschwerliche Reise in die Antarktis, sondern auch auf eine Reise in die Vergangenheit von Franny mitgenommen – genau genommen in mehreren Zeitschienen, die unabhängig voneinander erzählt werden. Was auf den ersten Blick verwirrend zu sein scheint, gibt dem Buch aber eine zusätzliche Dynamik und verstärkt den symbolhaften Charakter. Insbesondere die Eigenarten der Protagonistin Franny haben für mich einen herausragenden symbolischen Charakter: Einmal wirkt sie wie ein Vogel, oder auch das Meer und als Leser kann man immer wieder erahnen, welchen Schaden ihre Seele nimmt, wenn sie sich wider ihrer Natur verhält.

Aber auch die anderen Charaktere sind großartig. Insbesondere die Crew des Fischerbootes, mit dem Franny reist, ist ziemlich exzentrisch und es treffen viele unterschiedliche Einzelschicksale aufeinander, die die Stimmung des Buches nur noch weiter untermalen.

Für mich avanciert dieses Buch als mein persönliches Lese-Highlight des Jahres. Ich bin zutiefst beeindruckt, wie man mit Stille und beispielsweise dem Nicht-Vorhandensein von Vogelgezwitscher einen so starken Nachhall erzeugen kann, wie aber auch gleichzeitig die Liebe, Kraft, Wildheit, Anmut, Eleganz und Fragilität alles Seins thematisiert wird, ohne mit dem Finger zu zeigen und gleichzeitig auch ein hoffnungsvolles Ende zu bieten. Dieses Buch hat mich zutiefst bewegt und wird mir sicherlich noch lange im Gedächtnis bleiben.
Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung!

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Der Roman Zugvögel hat mir sehr gut gefallen. Ein Buch, dass gut in unsere heutige Zeit passt. Spannend zu lesen, interessante Charaktere, die nach und nach ihre Geschichte offenbaren. Artensterben und unser Umgang mit der Natur wurde in diesem Buch gut erzählt. Es erweckte ab und zu den Eindruck einer Dystopie, dann aber sehr der Realität.

Vielen Dank an den Verlag für das Leseexemplar.

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Irre!! Wahnsinn!! Ich bin hin und weg!! Diese Buch hält einen in Atem und vereint Naturbeschreibung und Spannung in einem. Höchstens noch mit "Der Gesang der Flußkrebse" zu vergleichen. Eine absolute Entdeckung in diesem Bücherhherbst!

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Atmosphärisch dicht, spannend erzählt und zugleich emotional berührend - mit Zugvögel ist Charlotte McConaghy ein eindringliche Debüt gelungen, das sich in keine Schublade stecken lässt. Für mich das Debüt des Jahres 2020.

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"Zugvögel" hat mich tief berührt und wird noch lange in mir nachklingen. Es hat mich mitgenommen in die raue, unberührte Natur. Ich bin zusammen mit der Protagonistin Franny seekrank geworden, habe mich inmitten einer Crew, die hauptsächlich aus Männern besteht, behauptet. Ich habe Stürmen getrotzt und mich dem Wellenschlag des Meeres hingegeben. Und vor allem habe ich mein Herz verloren. An die Wildheit, die Rauheit der Natur, an die Einsamkeit und die Stille.

Zugleich ist das Debüt der jungen Autorin die Charakterstudie einer Frau, die andere als flatterhaft bezeichnen, die sich selbst aber eher als Reisende sieht, als Wandernde, auf der Suche nach ihren Wurzeln, auf der Suche nach sich selbst. Ihr Schicksal hat mich sehr bewegt und es hat dem Buch eine Tiefe und neue Richtung gegeben, die ich so nicht erwartet hatte.

Der Erzählstil ist wundervoll ausdrucksstark, hier und da poetisch, immer fesselnd und tief berührend.

Der Abschied von dem Buch ist mir schwergefallen. Gleichzeitig hoffe ich, dass das Szenario, das Charlotte McConaghy zeichnet, niemals eintreten wird. In einer Welt, in der es keine Tiere mehr gibt, möchte ich nicht leben.

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"Zugvögel, der Vogelzug: Als Vogelzug bezeichnet man den alljährlichen Flug der Zugvögel von ihren Brutgebieten zu ihren Winterquartieren und wieder zurück."

Franny liebt das Meer. Sie ist genauso ungezügelt und wild. Die junge Frau lässt sich genauso wenig einfangen wie die Gezeiten oder die Zugvögel. Nur ein Mann hat das unmögliche einmal geschafft. Ihr Lebensgefährte und Ehemann Neil, verstand ihre Freiheitsliebe. Die Liebe zum Meer und den Meeresvögeln, verband diese beiden Menschen miteinander. Und er verstand es wie kein anderer, das Franny immer wieder ihre eigenen Wege gehen musste. Obwohl Menschen nicht in Frannys leben passen, lässt sie es zu, dass sie sich mit Neil in einem Käfig einigermaßen wohl fühlt.

Doch irgend etwas muss geschehen sein, dass Franny ein schlechtes Gewissen hat. Erst viel später bekommt man die Lösung geliefert. Aber da ist Franny schon mit einer sehr speziellen, exzentrischen Crew auf einem Fischerboot, auf dem Atlantik unterwegs. Die Zugvögel, die Küstenseeschwalben, sollen den Fischern den Weg zu dem besonderen Fischschwarm zeigen. Vögel, sowie Fische, sind schon fast ausgestorben, aber Franny glaubt an die Seeschwalben und der Skipper an die Idee Franny‘s. Doch der wilde Atlantik, zeigt den Menschen ganz klar, wer dort draußen die Macht hat. Zwischenmenschliches spielt auf dem Schiff immer wieder eine große Rolle. Und auch die Gedanken von Franny, die den Leser immer wieder mit in ihre Vergangenheit nimmt.

Ich war komplett von diesem Buch gefangen. Die Texte waren so perfekt knapp und kraftvoll geschrieben. Und doch wurde man genau von dieser Knappheit bezaubert. Ich fand, es war nicht ein Wort zu viel geschrieben. Der Schreibstil macht es einem sehr leicht, schnell in diesem Buch abzutauchen. Eingeteilt in drei Teile, liest es sich ziemlich schnell und unkompliziert. Rückblicke bringen dem Leser die Motivation der jungen Frau immer näher und erklären auch ihr unstetes Leben, die Sehnsucht nach dem eigenen Tod. Doch gleichzeitig sieht man auch die Sucht nach dem Leben, nach den Tieren, die die Freiheit suggerieren.

Für mich eines der besten Bücher in diesem Jahr.

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Sehr detailreiche Beschreibungen der Natur und der Reise fesseln einen beim Lesen und man taucht ein in eine Welt, die man selber wahrscheinlich nicht kennenlernen wird. Eine Reise nicht nur den Küstenseeschwalben hinterher sondern auch zu sich selbst.

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"Zugvögel" erzählt die herzzereißende Geschichte von Franny, einer Frau, die immerzu reist und wandert und sucht.
Franny ist an Bord eines der letzten erlaubten Fischerboote, um den Küstenseeschwalben auf ihrem Weg zur Antarktis zu folgen, einer der letzten Arten, die noch nicht ausgestorben ist, die unverändert ihre lange Reise antreten. Denn die Welt steht vor dem Niedergang aller Arten, die Lüfte, Meere und Wälder sind leer.
Ihr ganzes Leben lang ist Franny gewandert, es zog sie immer wieder ans Meer, immer auf der Suche, nach ihrer Familie, ihrer Mutter, nach der Wildnis. Und doch kam sie immer wieder zu Niall zurück, für den sie nun das Abenteuer sucht und den Vögeln folgt.

Frannys Geschichte, bruchstückhaft mit Episoden der Vergangenheit zusammengesetzt, zerreißt ebenso das Herz wie diese Zukunftsvision, die so fern nicht mehr sein mag. Was wird aus unserer Welt, was wird aus Wildnis, Natur und Tieren? Franny ist anstrengend, störrisch, unbelehrbar und ungezähmt, aber sie nimmt einen mit in ihren Kampf gegen sich selbst, gegen die Welt, für die Welt. Eine unglaublich intensive Geschichte einer Frau und doch einer ganzen Welt.

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„Zugvögel“ ist in seinem Kern ein dystopischer Roman. Eine Ich- Erzählerin führt durch das Geschehen. Die Protagonistin ist ein ruheloser Mensch, eine getriebene Seele. Franny ist den Küstenseeschwalben auf der Spur, sind sie die letzten ihrer Art? Hier spiegelt die Natur teilweise das Innenleben der Protagonisten wider. Obwohl das Ganze in der Zukunft spielt, gibt es doch auch Zeitsprünge. Fanny scheint ein schwieriger Charakter zu sein, was es anfangs nicht leicht macht, sie zu verstehen. Die Entwicklung der Figur ist jedoch spannend. Wie fast jede Dystopie ist auch „Zugvögel“ eigentlich eine Art Parabel, die auf die menschlichen Verfehlungen der Gegenwart hinweist. Dies muss man als Leser mögen, da auch unangenehme Wahrheiten angedeutet, wenn nicht gar explizit deutlich gemacht werden.

Fazit: „Zugvögel“ ist eine Dystopie am Puls der Zeit. Eine unkonventionelle Ornithologin führt durch das Geschehen. Wenn man sich für das Genre begeistern kann, wird man das Buch nicht mehr aus der Hand legen können!

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Franny ist 34, als sie in Grönland drei Küstenseeschwalben mit Peilsendern versieht, sie will ihnen auf ihrem jährlichen Weg in die Antarktis folgen. Es sind die letzten ihrer Art. Vielleicht sind sie die letzten Vögel auf der Welt. Dieser Roman spielt in der nicht genauer datierten Zukunft, doch die Zukunft ist es allemal, wenn auch eine nicht allzu ferne: 80% aller Wildtiere sind ausgestorben. Die Wälder sterben, wer noch einen besuchen möchte, muss sich auf Wartelisten eintragen, die die Lebenszeit der Wälder wohl überdauern werden. Und endlich wird das gewerbliche Fischen verboten. Frannys einzige Chance, den Vögeln in die Antarktis zu folgen allerdings, ist ein Fischerboot. Sie findet eine Crew, die sie mitnimmt und macht sich auf die Reise ans Ende der Welt und ans Ende ihres Lebens. Denn Franny hat Schreckliches hinter sich, hat Schlimmes getan und erlebt und möchte am Brutplatz der Schwalben mit ihrem Leben Schluss machen. Die Eckpfeiler dieser Geschichte sind also gewöhnlich, der Aufbau ebenso – Gegenwart und Rückblicke wechseln sich ab. Ungewöhnlich allerdings ist diese Protagonistin. Ein interessanter, spannender Charakter. Franny leidet unter ihren Wanderfüßen.Wie auch ihre Mutter und deren Mutter zieht es sie raus in die Welt, fort von dort, wo sie ist. Niederlassen und häuslich werden, Kinder kriegen, das ist genau das Gegenteil von dem, wozu ihr Unterbewusstsein sie drängt. Aber für Niall zwingt sie sich. Niall, den sie spontan heiratet und mit dessen Liebe sie wächst und eine Zukunft für sich sieht. Beide sind vernarrt in die Natur und ihre Geschöpfe, Niall forscht und doziert, um Arten zu erhalten, das Unvermeidliche noch aufzuhalten, ein womöglich aussichtsloser Kampf. Die Küstenseeschwalben haben es ihm besonders angetan, diese kleinen Vögel, die so weit reisen, wie kein anderes Lebewesen auf unserem Planeten. Doch die Zukunft, die Franny sieht, wird von Tragödien zerrissen und so gibt sie ihr Leben auf, möchte noch diese eine Sache erledigen und dann Schluss machen. Wir begleiten sie auf ihrer Reise mit der Crew der „Sanghani“, einem Fischerboot, das alles verkörpert, was Franny hasst. Sie ist klug, zäh, verbissen und intelligent genug, um ihren Weg in die Antarktis zu finden.

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„Zugvögel“ ist eine Dystopie, die sich in der nahen Zukunft abspielt. Tiere in der freien Wildbahn sind nahezu ausgestorben. Dem Menschen bleiben nur noch Nutz- und Zootiere.
Die 34-jährige Franny hat sich schon immer mit den Vögeln verbunden gefühlt. Sie ist nun Grönland, um die letzten Küstenseeschwalben in den Süden zu begleiten – von der Arktis in die Antarktis. Damit sie die Vögel nicht aus den Augen verliert, hat sie drei mit einem Peilsender ausgestattet. Sie heuert bei einem Fischkutter an. Die Männer sind natürlich nicht begeistert eine Frau an Bord zu haben und geben Arbeiten bei denen ihre Hände zu bluten beginnen. Aber Franny ist hart im Nehmen, hält durch und gewinnt dadurch den Respekt der Seemänner.

In einem weiteren Handlungsstrang erzählt die Protagonistin ihre Lebensgeschichte aus ihrer Sicht. Da sie auf verschiedenen Zeitebenen balanciert, es ist manchmal etwas verwirrend. Beziehungsweise man muss die Titel genau lesen. Dieser Teil ist sehr spannend gehalten. Sie spricht ständig von Schuld, die sie auf sich geladen hat. Meinen Verdacht betreffend dieser Schuld hat sich nicht bewahrheitet. Das kann man nicht vorhersehen.

Selten habe ich ein Buch gelesen, dessen Sprache so vielfältig ist. Wenn Franny auf dem Fischkutter ist, dann ist die Sprache harsch und rau. Spricht sie über die Natur, das Meer und die Vögel dann wird sie poetisch.

Es ist ein intensives Leseerlebnis, welches man nicht so schnell vergisst.

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Wahnsinnig tolles, fesselndes Buch. Man verliebt sich in Franny, leidet, liebt, kämpft mit ihr. Es ist so spannend erzählt, auch wie ihre Lebensgeschichte sich langsam für den Leser/die Leserin erschließt. Absolutes Lieblingsbuch!

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Wow, dieses Buch ist so vielschichtig, dass ich gar nicht genau weiß, ob ich alles, was den Inhalt ausmacht, überhaupt in einem Leseeindruck erfassen kann. Vorab kann ich schon sagen, dass mich das Buch total gefesselt hat. Der Autorin ist da ein ganz großer Wurf gelungen.

Franny hat Wanderfüße, das heißt sie gehört zu den Leuten, die niemals an einem Ort sein bleiben können. Außerdem liebt sie das Meer, Vögel und ihren Mann Niall. Sie hat eine bewegende Vergangenheit hinter sich und mit der Suche nach den letzten verbliebenden Küstenseeschwalben findet sie sich und ihr Leben wieder. Das alles hört sich nicht wahnsinnig spannend an, finde ich. Aber das ist es, sehr sogar.

Das Buch spielt in verschiedenen Zeitebenen und –orten. Der Leser lernt Franny kennen, ihre Familie und den verrückten Beginn ihrer Ehe mit Niall. Franny ist nicht gerade ein Musterbeispiel an guter Laune und da das Buch aus ihrer Perspektive geschrieben ist, ist die Stimmung sehr oft negativ, was aber trotz allem angenehm zu lesen war und mich nicht in den seelischen Abgrund gestürzt hat. Man merkt deutlich, dass die Autorin sich um die Umwelt sorgt, denn das Buch spielt zum größten Teil in einer nicht näher benannten Zukunft, in der fast alle Tiere ausgestorben sind. Obwohl dies immer mal wieder Thema ist und auch deutliche Worte gesprochen werden, kommt es niemals aufdringlich herüber. Im Laufe des Buches habe ich Franny sehr in mein Herz geschlossen, auch wenn immer mal wieder große und kleine Überraschungen auftauchten, die mich an ihrer Ehrlichkeit und ihrem Charakter haben zweifeln lassen. Nach und nach hat sich Frannys gesamte Lebensgeschichte offenbart. Das und ihre Reise, die nicht so verläuft, wie sie sich das anfangs vorgestellt hat, hat das Buch so spannend gemacht.

Ich bin wirklich froh, „Zugvögel“ gelesen zu haben. Der Klappentext gibt zwar den Inhalt des Buches wieder, aber das Herz des Buches kann der Leser nur selber finden, indem er es liest. Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen, obwohl manches ein wenig skurril ist und man sich dafür etwas öffnen muss.

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Eines meiner Lieblingsbücher 2020
Inhaltlich und sprachlich bemerkenswert für ein Debüt. Der Mensch ruiniert die Natur und die Tiere sterben aus. Fast alle , denn die Protagonistin, seelisch selbst sehr schwer angeschlagen hat einige Küstenseeschwalben mit Peilsendern ausgestattet. Mithilfe eines Schiffes will sie die Route der Vögel folgen. Sie legen riesige Entfernungen zurück. Wir erleben diese Suche mit und erfahren auch mehr über das Leben der "Ornitologin ". Ein Roman über das Leben und den Tod und dem Meer dazwischen..

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Ein ungewöhnliches Leseerlebnis

Franny und ihre Lebensgeschichte, spannend in der Kurzbeschreibung des Buches angekündigt, haben sofort mein Interesse an diesem Buch geweckt. Ich wollte unbedingt das Geheimnis des Verbrechens erfahren, von dem Franny flieht und sich auf die abenteuerliche Reise einlässt.
Warum sie gerade den Küstenseeschwalben folgen will, ist für mich zuerst nicht ganz klar. Sie hat drei Vögel mit Peilsendern beringt und verfolgt akribisch ihre Reiseroute auf dem Bildschirm ihres Laptops. Den Kapitän der Saghani, eines der letzten Fischerkutters, konnte sie dazu überreden, sie mitzunehmen und bei ihrem Vorhaben zu unterstützen.

Der Anfang dieser Geschichte wirft viele Fragen auf. Warum will Franny den Küstenseeschwalben auf ihrer Reise in die Antarktis folgen? Warum ist ihr dieses Vorhaben so wichtig, dass sie jede Strapaze auf sich nimmt und vor keiner Gefahr zurückschreckt? Warum unternimmt sie diese Reise allein, obwohl sie mit jedem Gedanken bei ihrem geliebten Mann Niall ist? Was ist in ihrem Leben passiert, dass sie so oft an den Tod denkt und felsenfest überzeugt ist, dies wäre ihre letzte Reise?

Die Antworten auf all diese Fragen kommen im Verlauf dieser Geschichte. Mehrere Rückblenden unterbrechen immer wieder die aktuelle Handlung und liefern Einzelheiten aus Frannys Vergangenheit. Und diese war mehr als dramatisch. Mit jeder weiteren Enthüllung wurde das Verhalten der impulsiven und unberechenbaren Franny plausibler, sie selbst gewinnt an Sympathie. Frannys bewegende Lebensgeschichte fesselt und berührt, drückt nicht selten an die Tränendrüse. Ebenso wie die Liebensgeschichte, die Hochzeit mit Niall, alles spontan, unüberlegt, irgendwie verrückt.

„Zugvögel“ von Charlotte McConaggy ist aber nicht nur eine spannende Liebesgeschichte. In diesem Roman, deren Handlung in einer undefinierbaren Zukunft spielt, geht es auch um Klimawandel und Artensterben. Dies wurde unter anderem am Beispiel von Küstenseeschwalben dargestellt. In dem Buch sind die Seeschwalben vom Aussterben bedroht, weil sie auf ihrer Reise keine Nahrung mehr finden würden, denn auch Meeresfische nicht mehr vorhanden seien. Dieser Handlungsstrang hat mich nicht völlig überzeugt, weil die Autorin ihren eigenen Theorien und Gedanken oft widerspricht.

Das Klimawandel ist ein aktuelles Thema, das man unbedingt beachten muss. Aber bei den oft radikalen Aussagen in diesem Buch, die vor allem von Niall kommen, bleibe ich lieber bei dieser Beschreibung der Zugvögel:
"Obwohl sie so bunt und verschieden sind, wie eine Gruppe Menschen nur sein kann, merke ich doch, dass sie auch alle gleich sind, Seeleute eben. Im Leben an Land hat ihnen etwas gefehlt, und sie sind losgezogen, um eine Antwort zu finden. Und worin die auch immer bestand, ich bin überzeugt, sie haben sie alle gefunden. Sie sind Zugvögel, die es vom Land wegzieht, und sie lieben es hier draußen auf dem Meer, das ihnen ein anderes Leben bietet…" (Zitat Seite 89 E-Book)
Denn auch die Menschen sind ein Teil der Natur.

FAZIT: ein spannender Roman mit filmreifen Szenen und poetischen Beschreibungen. Diese Geschichte berührt, bewegt, provoziert und regt zum Nachdenken an.

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Um innere und um äußere Wildnis geht es in diesem sehr beeindruckenden und mitreißenden Debütroman, der irisch-australischen Autorin.
Die junge Franny Lynch - vernarrt ins Meer und seit ewig angezogen von diesem unberechenbaren Element mit seiner unergründlichen Tiefe - überzeugt einen exzentrischen Kapitän und seine zusammengewürfelte Crew, sie auf ihrem Fischerboot mitzunehmen. Franny will unbedingt die letzten Küstenseeschwalben finden und ihnen auf ihrem jährlichen Zug über den Globus von Nord nach Süd folgen. Angeblich soll sie dies tun, um ein wichtiges Forschungsprojekt abzuschließen, doch in Wirklichkeit ist sie auf der Flucht vor den eigenen Dämonen. Ihre "Wanderfüße" lassen sie kaum je zu Ruhe kommen.
Angesiedelt ist die Geschichte in einer nicht genauer bestimmten, näheren Zukunft, in der fast alle Wildtiere verschwunden und die Meere beinahe leer gefischt sind. Der Kapitän auf seinem Boot und seine Truppe sind damit eine Art "Outlaws" und auch Franny bringt ihre dunkle Vergangenheit in ihrem seelischen Gepäck mit an Bord, aber auch die Erinnerung an eine große Liebe.
Es ist eine lebensbedrohliche Reise und eine tiefe Auseinandersetzung mit der eigenen Wildnis, mit Liebe, Verantwortung, Bindung und Freiheit. Und es ist ein Nachdenken über unseren Umgang als Menschheit mit der wilden Natur in und um uns.
Schön, berührend, fesselnd!

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Franny will eigentlich nur die Vergangenheit hinter sich lassen und beschließt den Vögeln zu folgen. Ihr Weg führt sich in einem Fischerboot und der skurrilen Crew zur Antarktis und ist dort nicht nur den Gefahren der Natur ausgeliefert, sondern muss ich auch mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Ich fand das Buch nicht nur spannend, sondern auch poetisch mit einer tollen Hauptfigur, die einem ans Herz wächst. Dazu kommt die tollen Beschreibungen der Natur. Einzigartig!

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ein wunderbares buch, sehr schön zu lesen... empfehle ich meiner kundschaft sehr, sehr gerne weiter...

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Auf dem Meer
Mit "Zugvögel" hat die Autorin Charlotte McConaghy ihren Debütroman geschrieben, den ich so schnell nicht aus dem Kopf bekommen werde.
Die Geschichte spielt in der Zukunft, ist dystopisch, aber so dicht dran an unserem Leben, dass man es oftmals als ziemlich echt empindet.
Franny will den Küstenseeschwalben auf ihrem weiten Weg in die Antarktis folgen und überzeugt den Kapitän eines Fischkutters, der Saghani, sie mit an Bord zu nehmen.
In verschiedenen Rückblenden wird dann von ihren irischen und australischen Wurzeln und der Suche nach Heimat und Familie erzählt und auch wie sie heiratete, einen Mann, den sie noch gar nicht kennt. Von ihrer großen Liebe zum Meer wird berichtet und auch von ihren "Wanderfüßen", einem Drang, dem sie sich nicht entziehen kann.
Beim lesen bekommt man eine Ahnung von schlimmen Geschehnissen in ihrer Vergangenheit, auf die die Geschichte genauso zusteuert wie in der Gegenwart auf eine Katastrophe auf dem Schiff. Alle Fäden werden am Ende des Buches zusammengeführt und alle Fragen geklärt.
Besonders gut hat mir hier gefallen mit welchen poetischen, ruhigen Worten die Autorin hier ganz eindrückliche Bilder zu zeichnen vermag, von einem Krähenschwarm, der einem Mädchen folgt, von einem Menschen am Grunde eines Fjords sitzend, von einem gruselig leeren und ruhigem Himmel ohne Vögel, von einem Planeten Erde ohne Wildtiere. Es sind Bilder, die noch lange in mir nachwirken, ein Buch, dass mich tief berührt hat und dass einen die Natur noch mehr lieben und ehren lässt.
"Man kann die Wirkung eines Lebens an dem messen, was es gibt und was es hinterlässt, aber man kann sie auch an dem messen, was es der Welt wegnimmt."

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Das ist die Leseüberraschung des diesjährigen Herbstes für mich. Ein Buch wie ein Sog, mit dem man nicht mehr aufhören kann. Es lässt sich auch ganz schwer sagen, was es ist oder für wen es empfohlen werden kann. Man sollte es auf jeden Fall probieren, Die Heldin der Geschichte und das meine ich wirklich, kämpft mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mittel für ihr Ziel. Die Geschichte spielt zu einer Zeit, da die Auswirkungen einer Zerstörung der Natur und Ökologie nicht nur spürbar sondern auch hörbar und sichtbar werden.
Darüber hinaus hat dieser Roman auch nahezu märchenhafte Elemente zu bieten und bis zuletzt hoffte ich auf ein irgendwie positives Ende.
Franny ist eine sehr eigenwillige Protagonistin, aber nach und nach erschließt sich die Intention ihres Handelns und ihre Geschichte, die so dramatisch wie schicksalhaft ist, offenbart uns die Geheimnisse, welche man vor Bekanntwerden spürt und ahnt. Sie scheint im wahrsten Sinne mit allen Wassern gewaschen, stößt aber dennoch unweigerlich auf Gegenwehr und wieder kämpfen, durchhalten, stark sein. Eine Abenteurerin, die ihresgleichen sucht und mir sehr ans Herz gewachsen ist. Ein Buch von dem ich nicht wollte, dass es endet.

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„Zugvögel“ von Charlotte McConaghy ist 2020 im S. Fischer-Verlag erschienen. Der berührende und feinsinnig geschriebene Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 399 Seiten.
„Zugvögel“ in ein bestimmtes Genre einzuordnen fällt mir sehr schwer. In meinen Augen ist er eine Mischung aus Kriminalroman, Liebesgeschichte und Ökodystopie.

Die Autorin Charlotte McConaghy erzählt in ihrem Buch auf sehr berührende Art und Weise die Geschichte von Franny Stone. Im Hier und Jetzt ist es ihr ganzes fast zwanghaftes Bestreben, den letzten Küstenseeschwalben auf ihrer Reise in die Antarktis zu folgen. Um ihr Ziel zu erreichen überzeugt sie den Kapitän und dessen ganze Besatzung von ihrem Vorhaben und heuert auf deren Boot an.
Auf dieser teilweise illegalen und auch gefährlichen Reise lernt der Leser die Lebensgeschichte von Franny kennen, aber auch die ganz eigenen Charaktere der Crew.

Charlotte McConaghy spannt über ihr gesamtes Buch einen wunderbaren Spannungsbogen, der den Leser mitfiebern lässt, was sich alles in Frannys Vergangenheit ereignet hat und welche Auswirkungen dies letztlich auf sie haben wird. Die Autorin berichtet hierzu immer wieder in Rückblenden über Frannys mysteriöse Vergangenheit und lässt viel Raum für Spekulationen und Vorahnungen. Mich hat dieser Roman komplett in seinen Bann gezogen und richtiggehend gefesselt. Dieser gewisse mysteriöse Unterton, der während des gesamten Buches mitschwingt, ist wirklich faszinierend.
Charlotte McConaghy schreibt detailliert, ruhig, tiefsinnig und mit einem außerordentlichen Gefühl für Sprache. Dieses wunderbare Gefühl für Sprache lässt eine tiefgehende, leicht düstere Atmosphäre entstehen, die einen regelrechten Sogwirkung auf den Leser entwickelt. Jedenfalls war es bei mir so. Die düstere Atmosphäre entsteht auch dahingehend, dass sich die im Buch beschriebenen Auswirkungen des Klimawandels eine heutzutage tatsächlich vorstellbare Zukunftswirklichkeit sein kann.

Ich spreche eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch aus, das bei jedem Leser sicherlich lange nachwirken wird und ein ganz besonderes Leseerlebnis ist. Es ist eindringlich und tiefsinnig, düster und packend, gefühlsvoll und erschreckend realitätsnah.
Ein wirklich faszinierendes und gelungenes Buch.

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Es ist eine dystopieartige und zugleich erschreckende Welt, in der die Protagonistin Franny, eine junge Frau mit „Selkie-Blut“ und „einem Kompass im Herzen, der nicht auf den wirklichen Nordpol, sondern aufs Meer ausgerichtet ist“, lebt. Alle wildlebenden Tiere sind weitestgehend ausgestorben, die Meere nahezu leergefischt, kein Vogel zieht seine Bahnen am Himmel. In dieser beklemmenden Wirklichkeit verfolgt Franny einen, wie sie es nennt, unmöglichen, einen närrischen Traum: Sie will die letzten drei Küstenseeschwalben auf ihrem Zug von Grönland in die Antarktis begleiten. Es gelingt ihr, Ennis, den Kapitän eines Fischkutters (ausgerechnet!) zu überzeugen, sie in seine Crew aufzunehmen und mit ihr an den Südpol zu reisen – was die übrigen Crewmitglieder nicht gerade mit Begeisterung erfüllt. Einzig die Hoffnung, dass die Küstenseeschwalben das Fischerboot zu bislang unbekannten Fischgründen, die Hoffnung auf den „goldenen Fang“ lässt sie Franny zähneknirschend in ihrer Mitte akzeptieren.
Was die Besatzung indes nicht weiß und was sich auch den Leser*innen erst nach und nach offenbart, ist, dass Franny eine äußerst bewegte Lebensgeschichte aufweist, dass sie nicht so ganz das ist, was sie zu sein scheint – und dass sie mit der Reise der Zugvögel auch eine ganz persönliche Mission verfolgt.

Selten hat mich Roman so in seinen Bann gezogen wie „Zugvögel“. Das Buch erinnert in mancherlei Hinsicht an Delia Owens „Der Gesang der Flusskrebse“: eine nicht alltägliche, sehr spezielle Frauenfigur mit einer ebenso wenig alltäglichen Lebensgeschichte, ein sehr naturbezogenes Setting, eine sehr berührende, eindringliche Sprache – das haben beide Romane gemeinsam. Und doch ist „Zugvögel“ bei aller Ähnlichkeit eine einzigartige und einzigartig erzählte Geschichte, der es gelingt, den Finger in die Wunde zu legen (Was tun wir nur unserem Planeten an?), ohne ihn dabei zu erheben, ohne aufdringlich missionieren zu wollen. „Zugvögel“ ist eine herzergreifende Geschichte mit großen Denkanstößen und aus meiner Sicht ein wahres Lesehighlight. Ach ja: Für das Ende empfehle ich, vorsichtshalber Taschentücher bereitzuhalten.

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"Zugvögel" hat mich in jeder Hinsicht sehr beeindruckt.
Wunderschöne Sprache, interessante Persönlichkeiten, fesselnde Handlung

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Mein Lieblingsbuch diesen Herbst!
Ich kann sehr gut nachempfinden, warum die Kolleg*innen von Fischer auf ihrem Verlagsabend so von diesem Roman geschwärmt haben. Ich teile diese Meinung zu 100%!
Es passiert so viel in diesem Roman, er spielt auf mehreren zeitlichen Ebenen, die sich nach und nach zu einem vollen Bild zusammenfügen. Je mehr man als Leser*in erfährt, desto emotionaler wird man auch und desto mehr fühlt man mit Franny mit. Generell ist dieser Roman so emotional und mitreißend, man verliert sich einfach in den Worten. Der Stil ist auch so schön! Mal ist er schnell und hart und aufregend, mal ist er umschmeichelnd wie eine leichte Brise. Er trägt einen nur so durch den Roman.
Ich kann ihn einfach nur empfehlen!

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Gewaltige Natur und Artensterben, eine letzte Reise und Todessehnsucht, eine Suche und eine große Liebe: ein imposanter Roman, der nicht mit starken Gefühlen geizt und zudem ein überraschendes Finale bietet. Als einzigen Kritikpunkt möchte ich anführen, dass manchmal weniger mehr gewesen wäre, was das Emotionale anbelangt. Aber das mag eine Geschmacksfrage sein. Alles in allem ein literarisches Debüt einer jungen Autorin, das überzeugen kann.

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Franny lebte schon immer am Meer. Das hat es ihr genauso angetan wie die Vögel. Als diese allerdings nach und nach verschwinden, möchte sie den letzten Küstenseeschwalben auf ihrem Zug in die Antarktis folgen. Inmitten einer exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg. Schutzlos ausgeliefert und der einzige Kompass sind die Vögel.
Sie kann zwar mit den Vögeln in die Ferne fliehen, aber kann sie das auch vor ihrer Vergangenheit?
Ich weiß garnicht wie ich die Rezension schreiben soll. Aber nicht weil die Geschichte schlecht ist, sondern weil mir die Worte dazu fehlen. Franny ist ein Charakter mit der ich mir zum Teil etwas schwer tat am Anfang. Als man allerdings mehr über sie erfuhr, konnte ich sie immer besser verstehen. Wie sie sich für die Vögel einsetzt fand ich super. Da konnte sie sofort punkten bei mir.
Die Geschichte erzählt in einer Zukunft in der Tiere fast ausgestorben sind. Was mich sehr zum nachdenken bewegte. Denn wer sich etwas auskennt und unsere Situation verfolgt, der weiß dass es durchaus so kommen kann nicht.
Der Schreibstil der Autorin ist so einfühlsam, detailliert und tiefsinnig. Man fühlt sich als Teil der Crew und freut sich über Erfolge und fühlt sich mies beim Gegenteil.
Die Autorin hat mich richtig gepackt und hat mich von Freude bis Tränen alles erleben alles.
Über diese Geschichte werde ich im nachhinein noch nachdenken.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 von 5⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

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Die junge Franny ist sehr naturverbunden und das Artensterben nimmt sie sehr mit. An der Universität, wo sie als Putzfrau arbeitet, lernt sie den Dozenten Niall kennen, der das Verhalten von Zugvögeln erforscht. Die beiden heiraten aus einer Augenblickslaune heraus, bereuen ihre Heirat jedoch nie.
Franny verspürt schon seit jeher eine Unruhe in sich, sie hält es nie lange an einem Ort aus. Ständig ist sie auf der Suche. Niall kann sich nie sicher sein, ob sie zu ihm zurückkehrt. Doch dann ist er es, der eines Tages geht...
Zu Beginn des Buchs sucht Franny ein Schiff, das sie mitnimmt, um dem Zug der letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Frannys Theorie ist, dass die drei von ihr beringten Seeschwalben ein Fischerboot zu den wenigen verbleibenden Fischvorkommen führen werden. Ihre letzte Hoffnung ist ein Schiff namens Saghani, und tatsächlich lässt sich deren Kapitän Ennis darauf ein, Franny mit an Bord zu nehmen. Zuerst misstrauisch beäugt vom Rest der Besatzung, gewinnt Franny ihre Anerkennung, denn sie arbeitet so hart wie der Rest. In Rückblicken erfahren wir, dass Franny in Irland im Gefängnis saß, was genau passierte, bleibt lange im Dunkeln. Eigentlich dürfte sie nicht an Bord des Schiffes sein, denn damit verstößt sie gegen ihre Bewährungsauflagen. Die Reise an Bord der Saghani ist ein einziges gefährliches Abenteuer, mehr als einmal befinden sie sich alle in Lebensgefahr.

Tolles Debut einer jungen Autorin die man im Auge behalten muss

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Ich muss zugeben, der Einstieg in das Buch ist mir etwas schwer gefallen. Aber schon bald hat mich der ungewöhnliche, aber wunderbare Schreibstil nicht mehr losgelassen.

Der Roman spielt in einer nicht zu fernen Zukunft in der nach und nach alle Tierarten aussterben.

Franny, die im Mittelpunkt des Romans steht, liebt Vögel und macht sich auf den Weg, den letzten Küstenseeschwalben übers Meer zu folgen.

Anfangs weiß der der Leser, ebenso wie die Crew des Schiffes, fast nichts über Franny. Stück um Stück setzt sich ihre Geschichte aus Rückblicken in die Vergangenheit wie ein Puzzle zusammen. Auch Franny erzählt im Laufe der Geschichte einiges, aber sie ist eine unzuverlässige Erzählerin und man ist als Leser nie sicher, was wahr ist und was nicht.

Franny Geschichte gleicht einem Krimi und liest sich sehr spannend. Etwas schade finde ich, dass die Geschichte der aussterbenden Tiere neben Frannys Geschichte etwas in den Hintergrund gerückt wird.

Fazit
Ein beeindruckender Roman, der abwechselnd traurig, berührend, spannend und tiefgründig ist. Nach dem etwas holprigen Einstieg hat mich die düstere Geschichte dann doch schnell überzeugt

❤️❤️❤️❤️ Leseherzen für einen ungewöhnlichen Roman der zum Nachdenken anregt

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Zugvögel” ist ein Roman der Autorin Charlotte McConaghy. Auf dieses Buch habe ich mich schon gefreut, seit ich es in den Vorschauen entdeckt hatte und daher wurde es auch zeitnah von mir verschlungen.

In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Franny. Franny hat schon ihr ganzes Leben am Meer verbracht und als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Franny heuert auf einem der letzten Fischerboote an und macht sich, inmitten einer exzentrischen Crew, auf den Weg in die Antarktis. Allein die Vögel werden zum Kompass für Franny, aber auch auf dieser Reise gelingt es ihr nicht, ihrer Vergangenheit zu entfliehen …

Der Einstieg in diese Geschichte ist mir gut gelungen. Der Schreibstil von Charlotte McConaghy hat mir sehr gut gefallen. Die Autorin schreibt wunderbar bildhaft und empathisch, sodass ich mit den Charakteren mitgefiebert und die Atmosphäre genossen habe. Die Thematik hat mir unglaublich gut gefallen. Ich mochte sowohl den Plot in der Gegenwart, als auch die Einflechtungen aus der Vergangenheit.

Was ich ebenfalls gelungen fand war die Einbindung der umweltbezogenen Themen. Hier bin ich durch manche Inhalte sehr nachdenklich geworden und Charlotte McConaghy ist es fast durchgängig gelungen mich zu berühren. Ich fand das ganze Buch einfach toll und bis auf das, in meinen Augen, etwas schwächere Ende, hat mich die Geschichte nur begeistert! Die Charaktere sind toll gezeichnet und sowohl die Protagonistin Franny, als auch die Nebencharaktere bestechen mit Besonderheiten und interessanten Facetten. Die Themen sind so vielschichtig und reichen von Umweltschutz, Kindheit, Liebe, Träumen, Trauer und Sehnsüchten, bis hin zum Verlust der Hoffnung. Meiner Meinung nach ist dieses Buch mehr als lesenswert und ein echtes Highlight.

“Zugvögel” ist ein wunderbares Buch, welches mich durch die vielschichtigen Charaktere und die spannenden Themen begeistern konnte. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!

Meine Meinung: 4,5 von 5

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Ich habe es die letzten Wochen immer nur stückweise lesen können, weil ich viel zu tun hatte – und doch hat es mich gepackt und sehr berührt. Für mich fast noch schöner als "Der Gesang der Flusskrebse".

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Franny setzt sich das Ziel mit den letzten Zugvögeln nach Süden zu ziehen und heuert auf einem der letzten Fischerboote an. Auf der Reise in die Antarktis erfährt man immer mehr über ihr Leben, ihre große Liebe und ihre Fehler.

Mein Eindruck nach dem Lesen: "Was für eine Geschichte!" Immer wieder wurde ich überrascht. Von Frannys Leben werden im Laufe des Buches immer mehr Ereignisse erzählt. Als Leser fängt man früh an Vermutungen aufzustellen, wird aber immer wieder überrumpelt. Es stecken so viele Gefühle in den einzelnen Seiten, dass ich oft auch überfordert war.
Das Buch habe ich über mehrere Tage gelesen, wodurch es mich zwar berührt, aber nicht erschüttert hat. Trotzdem habe ich mit den Charkteren mitgefühlt und mitgefiebert.

Reist mit Franny über das Meer, von der Arktis in die Antarktis. Lernt eine impulsive Frau kennen, die in ihrem Leben einige Fehler gemacht hat und lasst euch begeistern von der Crew des Fischerbootes.

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Es ist schon lange her, dass mich ein Roman so tief bewegt hat. Charlotte McConaghy hat eine vielschichtige, wunderbare Figur geschaffen, die ich nicht so schnell vergessen werde.
Sprachlich ist dieses Buch poetisch und zart, zeitweise aber auch aufbreisend wie die stürmische See.
Ich werde den Roman vielfach empfehlen.

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Ein ungewöhnlicher, poetischer Roman über die Reise der letzten Zugvögel und mittendrin die rastlose und geheimnisvolle Franny. Ein absolutes Highlight

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Zunehmende Begeisterung - Seite für Seite!
Die junge australische Autorin Charlotte McConaghy (irische Wurzeln) hat mit 'Zugvögel' einen fantastisch-bewegenden und von seiner Dramaturgie her exzellent konstruierten Roman geschrieben. Sie Verknüpft darin Lebensverzweiflung und (Über-) Lebensmut, Todessehnsucht und Liebessehnsucht, Bleibenwollen und expansive Wildheit, Bindungswunsch und Autonomie; genau in diesen Spannungsfeldern lässt die Autorin ihre Hauptfigur Franny - eine Australierin mit irischen Wurzeln - agieren und führt uns Leser*innen in literarisch hervorragender Weise das Drama des Menschseins vor Augen, in einer Zeit des Artensterbens. Den roten Faden bildet Frannys Vorhaben, den letzten Küstenseeschwalben zu folgen zu diesem Zweck macht sie sich nicht nur auf eine weite und gefährliche Reise in die Gefilden der Antarktis, sondern auch eine Reise zu sich selbst, in ihre Vergangenheit, die sie so noch nicht akzeptiert hat, dabei ihrem vermeintlichen Familienschicksal entfliehend, sich am Ende der Reise die Frage nach leben oder sterben wollen stellend. Eine düster-bewegende Geschichte ohne happy end, aber dafür mit einer großen Portion Ermutigung! Schade, dass die 400 Seiten ausgelesen sind...

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!ein Lesehighlight 2020!

Klappentext:
„Auf der Suche nach Erlösung folgt eine junge Frau den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis
Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.“

Himmel, was war das ein geniales Buch! Autorin Charlotte McConaghy hat hier in meinen Augen ein echtes Meisterwerk niedergeschrieben. Ihr Wortwahl und ihr Sprachmelodie sowie ihre Intension diese Geschichte zu erzählen, ergeben eine wahrlich Verschmelzung und haben mich ab der ersten Seite gefangen genommen. Ihren Charakter „Franny“ kann man sehr gut verstehen und sich sehr gut in sie hineinversetzen. Man spürt regelrecht ihren Drang, den Vögeln auf die Spur zu kommen. Man will verstehen, genau wie Franny, warum sie dies tun, warum zieht es sie aus ihrer eigentlichen Heimat? Sind es Getriebene? Heimatsuchende? Liegt es alles wirklich nur am Klimawandel? Diese ganzen Fragen sind zumeist sehr zweideutig zu sehen und man sollte als Leser über den Tellerrand rausschauen und weiterdenken. McConaghy hat so eine wunderbare Form des Nachdenkens in ihrem Buch angegeben und somit hallt dieses Buch mehr als nach, wenn man es beendet hat. Aber nicht nur das. Franny wird zu einer Art Schützerin und man folgt ihr unheimlich gern. Ich mochte ihre Art und ihr Gefühl und Gespür für die Tierwelt. Dennoch reißt mein Lobgesang für dieses Buch noch nicht ab, denn ein wenig Spannung, Liebe und Abenteuer kommen ebenfalls dazu und geben der Geschichte die entsprechende Würze, die sie aber problemlos verträgt.
McConaghy‘s Geschichte trägt enorm viel Aktualität in sich. Dieses Buch ist ein echter Schatz in der Buchwelt und verdient absolute 5 von 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir. Ich bin restlos begeistert! Dieses Buch ist eine Reise zu sich selbst und das nicht nur für Protagonistin Franny....

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Wie eine Küstenseeschwalbe bin ich durch die Seiten dieses Debüts geflogen. Und wie der beeindruckende Vogel ins Meer eintaucht, um einen Fisch aus dem glitzernden Schwarm zu ergattern, so lässt die Autorin den Leser immer wieder kurz eintauchen in die unterschiedlichen Zeitebenen der Erzählung. So erfasst man beim Lesen erst zum Ende das ganze Ausmaß der Geschichte.
Der Roman ist rau und kühl, die Orte der Handlung unwirtlich. Die Protagonistin ist so unfassbar stark und gleichzeitig so zerbrechlich - wie eine Küstenseeschwalbe, die so stark ist und von allen Zugvögeln den weitesten Weg zurücklegt und doch den Stürmen über dem Meer schutzlos ausgeliefert ist.

In der Verzweiflung aus der die wunderbare Hauptfigur handelt, hat mich das Buch erinnert an "Herz aus Eis", "Die Einsamkeit der Seevögel" oder "Das Flüstern der Bäume".

Das Buch ist nicht "schön" aber großartig - auf so viele Arten! Bitte lest es!

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Charlotte McConaghy schafft einen Natur- und Umweltroman um ihre Protagonistin Franny. Diese versucht sich den fast ausgestorbenen Küstenseeschwalben auf die Fersen zu heften und ein letztes Mal ihre Route in den Süden zu folgen. Auf diesem Weg versucht sie ihrem alten Leben zu entfliehen, doch es ist schwer für sie ihre Vergangenheit abzuschütteln.

Dieser Roman hat mich sehr gut unterhalten und hat es nicht zu Unrecht auf die Shortlist des unabhängigen Buchhandels geschafft. Eine klare Leseempfehlung.

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Auch wenn man sich so gar nicht für Ornithologie begeistern kann, könnte “Zugvögel” trotzdem das richtige Buch für euch sein, denn McConaghy erschafft eine Welt, auf die sich unsere gerade sehr zielstrebig zubewegt. Eine Welt ohne wilde Tiere und einen weit fortgeschrittenen Klimawandel. Es steht zwar im Raum, dass die Fischerei verboten werden soll, doch Franny möchte die Gunst der Stunde nutzen und mit eben solch einem Fischerboot den Küstenseeschwalben einmal um den Erdball folgen. Ihr Ziel: Die Flugroute der Vögel herausfinden und schauen, ob sie es weiterhin bis zur Antarktis schaffen. Was so schon als immenses Unterfangen erscheint, wird durch die privaten Probleme, die Franny mit aufs Boot nimmt, noch einmal verstärkt.

Das mit Frannys Geschichte etwas nicht stimmen kann, wird einem als Leser*in recht schnell klar – was aber genau dahintersteckt, erfahren wir erst im Laufe des Buches, wodurch einige Aha- und Oh-Momente verursacht werden, denn “Zugvögel” besteht aus mehreren Handlungssträngen: Franny Anfang 20, als sie ihren Mann kennenlernt; einige Jahre später im Gefängnis und auf dem Fischerboot den Küstenseeschwalben folgend. Als Protagonistin hat mir Franny besonders gefallen, denn trotz ihrer Ecken und Kanten war sie für mich eine Person, in die ich mich hinein fühlen konnte und deren Weltschmerz greifbar war, sodass dem Buch eine gewisse emotionale Tiefe ermöglicht wurde.
Aber nicht nur Frannys Charakterzüge konnte überzeugen, sondern auch die restliche Crew und auf eine gewisse Art und Weise Frannys Mann – alle auf ihre eigene Weise ganz außergewöhnliche Charaktere, die durch ein unsichtbares Band miteinander verbunden zu sein scheinen. Trotz der zum Teil ausweglosen Situationen halten sie als Gruppe zusammen und es entstehen Freundschaften, mit denen man zu Beginn des Buches nicht unbedingt gerechnet hätte.

Abseits von McConaghys Schreibstil und ihren Charakterentwicklungen hat mir besonders der Naturaspekt gefallen. Dadurch, dass sie uns einen Blick in die Zukunft gewehrt, zeigt sie uns gleichzeitig auch, was passieren kann, wenn wir nicht endlich aktiv etwas gegen die Zerstörung der Erde tun. Dieser Teil des Buches hat mich etwas an Maja Lundes Umweltromane erinnert, denn beide Autorinnen stellen eine Zukunft dar, in der die Natur, wie wir sie kennen, nicht mehr vorhanden ist. Ein Grund, warum mich folgende Zeilen der Danksagung kurz innehalten ließen:

"Und schließlich möchte ich den wilden Geschöpfen dieser Welt mein Dank aussprechen und sagen, dass ich dieses Buch für euch geschrieben habe, aus der Trauer und dem Bedauern über all die von euch, die bereits vernichtet wurden, und aus der Liebe zu denen, die noch da sind. Ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass es eine Welt ohne Tiere, wie sie in Zugvögel dargestellt wird, niemals geben wird." (S. 399)
Für mich persönlich war “Zugvögel” ein sehr emotionales Buch, dass mich regelrecht in seinen Bann gezogen hat. Zwar hatte ich anfangs einige Probleme in die Handlung hineinzukommen und habe nach wenigen Seiten und einigen Tagen Pause noch einmal von vorne angefangen, aber letztendlich wurde ich mit einem spannenden und mitreißenden Plot belohnt. Für mich definitiv ein Highlight – wenn nicht sogar ein Jahreshighlight.

Eure Isa.

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Die Ornithologin Franny und ihr Mann sind gleichermaßen von Vögeln begeistert. Besonders die Küstenseeschwalbe hat es Franny angetan und als es ihr gelingt drei Exemplare dieser Art mit Peilsendern auszustatten, beginnt auch für uns Leser ein Abenteuer geführt von diesen Vögeln.

Frannys, als wissenschaftliches Projekt, geplante Reise beginnt bereits mit der Schwierigkeit ein geeignetes Schiff für dieses Unternehmen zu finden. Von Grönland bis zum Südpol - Eine aufregende Reise. Allein die Vögel sind ihr Kompass.

Wir erleben gewaltige Meereskräfte und eine zusammengewürfelte Schiffsmannschaft. Jeder Charakter gefangen in seiner eigenen Lebensgeschichte. Und mittendrin Franny, die allen Widrigkeiten zum Trotz festhält an ihrem Plan, begründet auf dem bisher Erlebten.

Ich habe jede Minute Lesezeit mit diesem Buch genossen.

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Im Bann des Meeres

Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.

Ich weiß nicht, was ich von diesem Buch erwartet habe aber das hier ganz bestimmt nicht.
Charlotte McConaghys „Zugvögel“ nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit und Gegenwart. Es geht um Leben und Tod, Freiheit und Gefangenschaft, Liebe und Leid.
Es geht um die Geschichte einer einzelnen Frau und doch um die Geschichte der ganzen Welt. All das getragen von der beständigen Gewalt des Meeres.
Franny ist innerlich getrieben. Getrieben von einer Mission, deren Erfolg vom Überleben der Küstenseeschwalbe abhängt und das in einer Zeit, in der die Menschen fast alle wildlebenden Tiere ausgerottet haben. Der Leser lernt die Hauptprotagonistin nach und nach kennen und merkt schnell, dass sie mit starken Dämonen zu kämpfen hat.
Wir erleben sie in der Gegenwart, wie sie alles versucht, um ihr Ziel zu erreichen. Ständig in Gedanken bei ihrem Mann. Durch Rückblenden erfahren wir mehr über sie. Über ihr Kindheitstrauma, über ihre Wanderfüße und über ihr Kennenlernen und die Hochzeit mit ihrem Mann. Bei allem besteht ständig das Gefühl, dass man noch nicht tief genug ist, dass da noch mehr kommt und was dann nach und nach ans Licht kommt, lässt den Leser erstarren.
Ihre Reise auf dem Fischerboot ist gewaltig und fesselnd und doch irgendwie nebensächlich. Die Naturbeschreibungen versetzen den Leser an die entferntesten Orte und Frannys Gespräche und Erlebnisse mit der Crew bewegen und lassen und auch das Leserherz warm werden, für diese leicht verrückten und liebenswürdigen Menschen.
Diese Geschichte, ist bewegend und tiefgründig, abenteuerreich und philosophisch. Sie krallt sich in den Gedanken fest und lässt nicht mehr so schnell los.
Am Ende bleibt nur eins zu sagen: Unbedingt lesen!

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Hat mich zunächst sprachlos hinterlassen

In einer Welt, in der es kaum noch Vögel gibt, will Franny den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis folgen. Sie findet einen Kapitän, der sie nach einiger Überzeugungsarbeit mit auf die Fahrt nimmt. Doch sie birgt ein Geheimnis, das sie vor allen verborgen hält – und das sie rastlos weiter treibt, auf einer Mission, die nur sie kennt…

Ich muss zugeben, anfangs tat ich mich eher schwer mit Franny, die sehr labil daherkommt. Ihr Geheimnis scheint kein gutes zu sein, und meine Gedanken sind ihr nicht zugeflogen. Doch je mehr ich in die Geschichte hineinfand, umso mehr Puzzle-Teile fanden an ihren Platz, und erst ganz zum Schluss kann der Leser diese ergreifende Erzählung in all ihren Einzelheiten erfassen. Als ich die letzte Seite gelesen hatte, war ich zunächst sprachlos ob dieser Erzählung, die nun so völlig anders daherkam als anfangs gedacht. Die Bilder, die das Buch heraufbeschwört, sind besonders einprägsam, sei es, wenn es um den Flug der Küstenseeschwalben geht, sei es, wenn es um Frannys Liebe zu Niall geht oder auch um ihre Familiengeschichte.

Diese beeindruckende Geschichte möchte ich sehr gerne weiter empfehlen und vergebe begeistert alle 5 möglichen Sterne.

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Die Zugvögel von Charlotte McConaghy hat mich zutiefst beeindruckt! Ein Buch, das unsere aktuelle Debatte um unser Klima gekonnt in eine unaufdringliche Geschichte verpackt und uns dabei einen schonungslosen Ausblick gibt, was die Konsequenzen für uns bedeuten könnten. Zusätzliche Spannung erzeugt das Geheimnis, das die Protagonistin zu umwabern scheint! Ich habe das Buch geradezu verschlungen! Es lohnt sich!

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Was geben und hinterlassen wir

In ferner Zukunft machen sich die letzten Zugvögel unserer Welt auf ihre anstrengende Reise von der Arktis in die Antarktis. Ornithologin Franny Lynch will den Küstenseeschwalben auf Ihrer Reise folgen. Verzweifelt sucht sie ein Schiff, um die Vögel begleiten zu können. Was als Forschungsreise beginnt, entwickelt sich nicht nur für Franny zu einem dramatischen Kampf ums Überleben, denn auch Hochseefischer-Kapitän Ennis hat eine Mission zu erfüllen.

Charlotte McConaghy hat einen wundervollen Schreibstil, der Gefühle und Bilder malt. Dieser Debützukunftsroman hat Sogwirkung. Icherzählerin Franny polarisiert. Eine außergewöhnliche Frau. Wild, ruhelos und so verletzlich, mit einem traumwandlerisch festen Ziel vor Augen. In Rückblicken erfährt man Puzzleteil für Puzzleteil, was sich in ihrer Vergangenheit zugetragen hat. Ihre Sehnsucht nach dem Meer, ihre Unruhe an einem Ort zu bleiben, ihre Liebe zu Ehemann Niall. Obwohl sie ihren Mann so sehr liebt, tragen ihre Wanderfüße sie immer wieder von ihm fort. Vergisst sie das Hier und Jetzt und lässt sich treiben. Man spürt immer deutlicher, etwas Schreckliches ist geschehen. Sie war im Gefängnis, soll jemanden getötet haben. Aber so sehr man sich auch den Kopf zermartert, man kommt einfach nicht näher an dieses Unglück heran.

"Wenn ich in der Antarktis angekommen bin und meine Wanderung beendet ist, dann werde ich sterben."

Franny muss sich ihre Mitfahrgelegenheit auf dem Hochseefischer hart erarbeiten. Die Arbeit auf dem Schiff ist schmerzhaft gut beschrieben. Trotz ihrer blutenden Hände übt sie Knoten um Knoten, um später beim Goldenen Fang wirklich eine Hilfe sein zu können. Unerbittlich achtet dieser bunt zusammengewürfelte Menschenschlag einer Crew darauf, dass sie ihren Aufgaben nachkommt. Diese Crew ist rau, aber jeder für sich ein besonderer lebensechter Charakter und spürbar beschrieben.

Als das Trinkwasser knapp wird und der Stromgenerator ausfällt, liegt Meuterei in der Luft. Die Wut und Erschütterung der Mannschaft ist förmlich greifbar. Denn obwohl der Sender an der Schwalbe schon längst kein Signal mehr sendet, lässt Ennis vom selbstmörderischen Unterfangen nicht ab.

"Man kann die Wirkung eines Lebens an dem messen, was es gibt und was es hinterlässt, aber man kann sie auch an dem messen, was es der Welt wegnimmt."

Der Handlungsbogen wird geschickt aufgebaut und fast atemlos verfolgt man die Reise ins Ungewisse. Denn wohin diese Reise führen soll, erklärt sich nicht. Was geschieht, wenn die Vögel gefunden werden. Frannys Ziel bleibt bis zum Ende verborgen und wird dramatisch aufgelöst.

Verbunden mit einer Liebesgeschichte, die weit über Begreifbares hinaus und ans Herz geht, trifft die Handlung genau den Zeitgeist. Das vermutlich unaufhaltsame Arten- und Natursterben wird auf eindringliche Art in diesem Roman deutlich gemacht.

Auf den nächsten Roman der Autorin darf man gespannt sein.

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- Zwar kein Jahreshighlight, aber ein gelungener, ruhiger Roman mit unerwarteten Wendungen, Tiefe und komplexer, faszinierender Protagonistin! -

Inhalt

In einer Welt, in der das Artensterben seinen Höhepunkt erreicht hat, folgt eine Vogelforscherin auf einem Fischerboot mit exzentrischer Besatzung den letzten Küstenseeschwalben auf ihrem langen und beschwerlichen Weg in die Antarktis. Doch Franny strebt nicht nur einem Ziel entgegen, sie versucht auch vor ihrer Vergangenheit zu fliehen – doch vor Gefühlen kann man nicht weglaufen…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Erzählweise: Ich-Erzähler, Präsens & Präteritum
Perspektive: weibliche Perspektive
Kapitellänge: kurz bis mittel
Tiere im Buch: +/- Es geht zwar um Fischfang, trotzdem werden keine Fische getötet. Das Artensterben wird jedoch detailliert thematisiert. Es sterben ein Reiher (ertrinkt), Seeschwalben (ertrinken) und ein Hund (erschossen, wird nicht im Detail beschrieben). Die Protagonistin ist dafür eine große Tierfreundin und lebt vegetarisch.
Triggerwarnung: Psychische Krankheiten (Depression, Suizidgedanken, Panikattacken), Fehlgeburt, Tod von Tieren, Tod von Menschen, sexualisierte Gewalt (drohende Vergewaltigung);

Warum dieses Buch?

Neugierig gemacht haben mich hier der interessante Klappentext, das Lob der KritikerInnen und die vielen begeisterten Rezensionen.

Meine Meinung

Einstieg (4 Lilien)

„Die Tiere sterben. Bald sind wir hier ganz allein.“ E-Book, Position 22

Schon die ersten Sätze dieses Romans verursachten bei mir eine Gänsehaut. Der Einstieg ist mir relativ gut gelungen, bei etwa 10% des Buches fühlte ich mich in der Geschichte angekommen.

Schreibstil (5 Lilien)

„Meine Seeschwalbe erhebt sich als Erste. Inzwischen nenne ich sie nur noch ‚meine‘, denn sie hat sich in mich hineingebohrt und ihr Nest in meinem Brustkorb gebaut.“ E-Book, Position 1073

Den Schreibstil der Autorin habe ich als sehr flüssig und angenehm empfunden. Sie schreibt relativ einfach, aber verleiht ihren Sätzen dennoch Tiefe. Kurioser Humor, gelungene Vergleiche und anschauliche Naturbeschreibungen machen das Lesen hierbei zum Genuss. Wer eine schöne Stelle aus dem Buch zitieren will, tut sich schwer damit, sich zu entscheiden.

Idee, Ausführung & Themen (4 Lilien)

„‘Wir rotten sie aus. Lebewesen, die gelernt haben, alles und jedes zu überleben, alles, nur nicht uns.‘“ E-Book, Position 753

Im Vorhinein habe ich viele Lobeshymnen auf dieses Buch gelesen – für viele LeserInnen war es sogar ein Jahreshighlight. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch. „Zugvögel“ blieb leider etwas dahinter zurück. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Trauer, Fernweh, Liebe, Freundschaft, die Flucht vor der Vergangenheit, der Zerstörungstrieb der Menschheit und das Artensterben, das in dieser dystopischen Zukunft beängstigende Ausmaße annimmt. ForscherInnen versuchen verzweifelt die wichtigsten Wildtiere zu retten – größtenteils erfolglos. Unweigerlich fragt man sich mit Sorge, ob wir auch einmal an diesem Punkt landen werden. Das Buch macht auf jeden Fall nachdenklich. Ohne Frage, „Zugvögel“ ist ein gelungener, ruhiger dystopischer Roman mit überraschenden Wendungen, der seine Themen tiefgründig und atmosphärisch behandelt und mit seinen emotionalen und tragischen Momenten berührt. Zudem überzeugen die interessante zeitliche Struktur mit vielen Rückblenden (wer das nicht mag, ist hier definitiv an der falschen Adresse!) und die ungewöhnliche Liebesgeschichte.

Wenn das jetzt klingt, als würde noch ein Aber kommen, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass auch eines kommt. „Zugvögel“ hat mir gut gefallen, ABER es hat mich nicht so begeistert wie viele andere LeserInnen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich es über einen längeren Zeitraum gelesen habe, aber der Roman hat mich nicht so mitgerissen und emotional erreicht, wie ich mir das gewünscht hätte. Er hat sich nicht in mein Gedächtnis eingebrannt, ist für mich kein unvergessliches Lieblingsbuch. Manches habe ich jetzt schon (wenige Wochen nach dem Lesen) nur noch verschwommen in Erinnerung. Das ist aber Kritik auf hohem Niveau, eine Leseempfehlung erhält „Zugvögel“ deshalb natürlich trotzdem!

„‘Die Fische werden zurückkehren‘, sagt Ennis unvermittelt.
‚Nein, werden sie nicht. Nicht, solange es Menschen gibt.‘
‚Das sind doch immer Zyklen…‘
‚Es ist ein Massensterben, Ennis. Sie kommen nicht mehr zurück.‘“ E-Book, Position 2051

Protagonistin & Figuren (5 Lilien ♥ & 3,5 Lilien)

„Mam sagte immer, in den Seiten eines Romans lebe die einzige Schönheit, die die Welt zu bieten habe. Den Tisch deckte sie mit Tellern, Gläsern und Büchern.“ E-Book, Position 169

Die tierliebende und intelligente Franny hat mir als starke und komplexe Protagonistin mit ihren authentischen Stärken und Schwächen und ihrem unglaublichen Willen, ihr Ziel zu erreichen, sehr gut gefallen. Ihre Innenwelt wird intensiv geschildert, sodass es mir leichtgefallen ist, mit ihr mitzufühlen. Im Laufe des Romans ist sie mir daher auch sehr ans Herz gewachsen.

Die anderen Figuren konnten mich hingegen, trotz der Versuche der Autorin, sie uns als LeserInnen näher zu bringen und dreidimensional zu zeichnen, nicht auf ganzer Linie überzeugen. Da blieb immer eine gewisse Distanz, ich kam irgendwie nicht an sie heran, fand manche auch etwas blass. Trotzdem ist die Besatzung eine bunte, exzentrische Truppe, die mir in ihrer Gesamtheit gut gefallen hat (nur einzeln betrachtet offenbaren sich Schwächen).

Spannung (3,5 Lilien) & Atmosphäre (4 Lilien)

„Zugvögel“ hat sie durchaus, seine spannenden Momente. Insgesamt handelt es sich hier jedoch um ein relativ stilles Buch, das seinen Fokus auf die inneren Vorgänge von Franny legt. Im Mittelteil trat der Roman etwas auf der Stelle und hat sich für mich daher ein wenig gezogen.

Sehr gefallen haben mir dafür die atmosphärischen und teilweise auch beklemmenden Beschreibungen des Alltags auf dem Boot, des Massensterbens der Tiere und der Natur selbst.

Feministischer Blickwinkel (5 Lilien ♥)

Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: Schla+++, F++++

„Franny Stone trifft eine Entscheidung, sagte er, und das Universum fügt sich.“ E-Book, Position 1681

Trotz zwei frauenfeindlicher Beleidigungen stufe ich diesen Roman als feministisch ein! „Zugvögel“ besteht ohne Zweifel den Bechdel-Test, enthält starke, mutige und beruflich erfolgreiche weibliche Figuren (auch wenn die Männer in der Überzahl sind) und kritisiert Sexismus. Zudem präsentiert das Buch eine Beziehung, die ich als sehr modern und feministisch wahrgenommen habe, und bricht immer wieder mit Geschlechterstereotypen, was mir sehr gut gefallen hat. Auch LGBT-Themen werden angesprochen. Ich bin jedenfalls rundum zufrieden und kann der Autorin nur ein großes Lob aussprechen!

Mein Fazit

Ohne Frage, „Zugvögel“ ist ein gelungener, ruhiger dystopischer Roman mit einem wunderbaren Schreibstil und vielen überraschenden Wendungen, der seine Themen tiefgründig behandelt und mit seinen emotionalen und tragischen Momenten berührt. Zudem überzeugen die interessante zeitliche Struktur und die ungewöhnliche Liebesgeschichte. Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, allerdings hat es mich nicht so begeistert und emotional mitgerissen wie viele andere LeserInnen. Es hat sich leider nicht in mein Gedächtnis eingebrannt, ist für mich kein unvergessliches Lieblingsbuch. Mir waren die Nebenfiguren etwas zu blass und der Mittelteil zog sich ein wenig für mich. Wenn ihr Lust auf eine tiefgründige Dystopie habt, dann begleitet Franny auf ihre langen Reise, die vielleicht nicht nur sie, sondern auch euch verändert zurücklassen wird. Von mir gibt es für diese feministische Geschichte jedenfalls eine Leseempfehlung!

Bewertung

Idee: 5 Lilien ♥
Inhalt, Themen, Botschaft: 4 Lilien
Umsetzung: 4 Lilien
Worldbuilding: 5 Lilien ♥
Einstieg: 4 Lilien
Ende / Auflösung: 4 Lilien
Schreibstil: 5 Lilien
Protagonistin: 5 Lilien ♥
Figuren: 3,5 Lilien
Spannung: 4 Lilien
Atmosphäre: 5 Lilien ♥
Emotionale Involviertheit: 4 Lilien
Feministischer Blickwinkel: 5 Lilien ♥
Einzigartigkeit / Chance, dass ich das Buch nie vergessen werde: mittel

Insgesamt:

❀❀❀❀ Lilien

Dieses Buch bekommt von mir vier Lilien!

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Charlotte McConaghys "Zugvögel" ist ein Buch, das viel zu bieten hat. Es ist die Geschichte einer jungen Frau- Franny -, es ist eine Liebesgeschichte, ein Umweltroman, ein Abenteuerroman, ach einfach alles - und das gnadenlos gut!

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Bei diesem Buch habe ich mich total schwer getan. Ich mag den etwas melanchonischen Erzählstil sehr gerne aber dennoch konnte mich das Buch nicht fesseln.

Die Protagonistin war mir vom ersten Moment an unsympathisch und auch wenn ich sie im Laufe des Buches besser verstehen gelernt habe, konnte ich dennoch keine Beziehung zu ihr aufbauen.

Die Geschichte ist irgendwie zäh, es dauert sehr lange, bis sie in Gang kommt. Und wirklich gut gefallen hat sie mir dann auch nicht. Es kommt keine wirkliche Spannung auf. Für mich bleiben sowohl Protagonistin als auch Geschichte zu oberflächlich.

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Frauen mit multiplen Problemorgien bringen meinen inneren evil-eyeroll Sensor zum Glühen. So dachte ich auch bei Charlotte Mc Conaghy und ihrem Buch Zugvögel, gerade bei S. Fischerverlage erschienen. Bis mir mehrere Kolleg*innen davon vorschwärmten und es sich so langsam zum Buchhandelsgeheimtipp des Herbstes entwickelt. Was soll ich sagen, die Probleme, die die Hauptfigur Franny hat, sind schwerwiegend, klar, ihre übliche Strategie besteht darin, wegzurennen. Die Probleme aber, die ihre und unsere Welt in einer Zukunft in vielleicht 20 Jahren hat, sind schwerwiegender. Es ist eine stille Welt, die Menschheit hat es geschafft, so gut wie jedes wilde Leben auf diesem Planeten auszurotten, tot zu schiessen und weg zu fischen. Nichts mehr da. Und Franny rennt wieder davon. Auf einem der letzten Fischerboote folgt sie mit falschem Pass den letzten Zugvögeln, die für sie so etwas wie die Hoffnung bedeuten, dass noch nicht alles zu spät ist. Warum sollte ich so ein trauriges Buch lesen, fragt ihr? Weil es einen unglaublichen Sog entwickelt und Menschen sich immer an die Hoffnung klammern. Deswegen. Und weil ich mich jetzt jeden Morgen noch mehr an meiner Spatzenhorde erfreue, die plündernd und lautstark in meinen Garten einfällt.

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So unscheinbar (aber trotzdem malerisch schön!) das Cover ist, desto überraschender ist diese atemberaubende Geschichte. Charlotte McConaghy versteht ihr Handwerk und hat eine wirklich intensive Art zu erzählen. Sie schafft es diese gezielte Ruhelosigkeit eines Zugvogels auf sämtlichen Ebenen einzufangen. In meinen Augen ist wirklich für jeden etwas dabei: es geht nicht nur im die Natur an sich, sondern auch um die eigenen Ängste. Es ist ein wirklich grandioses Buch.

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Sehr schöner Roman, der mich an Bücher von Maja Lunde erinnern ließ, wie "Die Geschichte des Wassers". Eine Geschichte, die uns unsere Vergänglichkeit bewusst macht. Der Spagat zwischen Naturbeschreibung, Familiengeschichte und Spannung war perfekt. Ein atmosphärisch dichter Schmöker.

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