Von schlechten Eltern

Roman

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Erscheinungstermin 11.03.2020 | Archivierungsdatum 18.08.2020

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Zum Inhalt

Ein Mann kommt mit seinem Sohn zurück. Er hat seine Frau verloren und eines seiner Kinder in Los Angeles zurückgelassen. Nachts fährt er als Chauffeur durch sein Heimatland, das ihm Himmel und Hölle zugleich ist, auf der Suche nach einem neuen Leben. Der Erzähler Tom arbeitet als VIP-Fahrer, holt hohe Angestellte von Pharmaunternehmen und Diplomaten vom Flughafen ab und bringt sie nach Zürich oder Bern. Unterwegs durch die Nacht entspinnen sich Dialoge, die von großer Fremdheit und unheimlicher Intimität sind. Währenddessen führen die Gedanken des Fahrers immer auch weg von der Straße, hin zu den Wanderungen mit seinem Vater zum schwarzen Mönch, noch öfter hin zu Nina, seiner verstorbenen Frau. Sie ist Gast auf jeder Fahrt, flüstert ihm ein, zieht ihn hin zu den Narben der Landschaft. Orte, an denen schwere Unfälle geschehen sind, Flugzeugabstürze und andere Machtproben des Schicksals. Morgens nach der Arbeit setzt er sich ans Bett seines schlafenden Sohnes, legt die Hand auf seine Haut, versucht, eine Zukunft zu sehen. Auf dunstverhangenen Straßen nähert sich Tom Kummer auf eindringliche Weise der großen Unbekannten des Lebens: dem Tod.

Ein Mann kommt mit seinem Sohn zurück. Er hat seine Frau verloren und eines seiner Kinder in Los Angeles zurückgelassen. Nachts fährt er als Chauffeur durch sein Heimatland, das ihm Himmel und Hölle...


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AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608504286
PREIS 22,70 € (EUR)

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Von schlechten Eltern heißt der neue Roman von Tom Kummer. Dieser Text ist mir schon letztes Jahr beim Bachmannpreis aufgefallen. Tom Kummer hatte daraus gelesen.
Es ist autofiktionale Prosa. Ich schätze diese Form, wenn sie gut gemacht ist und das ist bei Tom Kummer klar der Fall.
Der Protagonist des Romans heißt wie sein Autor Tom Kummer und teilt mit ihm diverse Eckdaten, z.B. der Aufenthalt in der Schweiz nach langen USA-Aufenthalt, Vater zweier Söhne, der Verlust der Frau und die Trauer.

Tom Kummer, der aus dem Buch, fährt seit einigen Monaten als Chauffeur verschiedene Fahrgäste. Dadurch kommt es zu Begegnungen und Gesprächen. Das sind teilweise sehr gediegene Dialoge. Wirklich ausgezeichnet gemacht!

Alle Fahrten sind nachts. Das trägt dazu bei, dass die Atmosphäre stark wirkt und der emotionale Zustand des Protagonisten wird deutlich.

Von Bedeutung sind aber auch die Passagen mit Tom als alleinerziehender Vater eines 12jährigen Sohnes. Außerdem gibt es noch einen 18jährigen Sohn, der noch in Los Angeles ist.

Eine Melancholie begleitet den Text, der sich aber durch seine spielerische Art Leichtigkeit bewahrt. Tom Kummer hat wirklich einen zwingenden Erzählton gefunden.

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"Von schlechten Eltern" ist der zweite Roman nach "Nina & Tom", in dem Tom Kummer den Tod seiner Frau Nina verarbeitet.
Der Protagonist Tom Kummer zieht mit seinem jüngeren Sohn von Los Angeles zurück in seinen Geburtsort Bern und chauffiert nachts Diplomaten und Geschäftsleute vorwiegend aus Afrika durch die Schweiz. Er flüchtet in diesen Fahrten vor dem Tageslicht, hinein in seine Trauer, die begleitet wird von Gesprächen mit seinen Fahrgästen über das Leben, den Tod und die Verbundenheit zur Schweiz.

Die Atmosphäre, die durch die nächtlichen Fahrten erzeugt wird, ist sehr außergewöhnlich und hat mir gut gefallen, genauso wie die Zerrissenheit des Protagonisten zwischen Hoffnung und Leid, die sehr eindringlich beschrieben wird.
Die düstere Stimmung in Kombination mit einer ausdrucksvollen Sprache konnte mich also begeistern, auch wenn ich bei manchen Szenen des Missbrauchs und der Abhängigkeit schlucken musste. Da es sich aber um eine autofiktionale Erzählung handelt, hat es zur Erzählung gepasst und ich kann eine klare Empfehlung für dieses atmosphärische Buch aussprechen.

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Tom hat in Los Angeles seine Frau Nina an den Krebs verloren und geht mit seinem jüngsten Sohn Vince zurück in die Schweiz. Dort hat er viele schöne Jahre mit seiner Frau Nina verbracht. Sein älterer Sohn Frank möchte hingegen in den USA bleiben.

Der Protagonist heißt wie der Autor, ob das gewollt oder wohl nur Zufall ist?
Tom ist mir sehr sympathisch, ich konnte mich gut in ihn hineinversetzen, wie er versucht, seine Trauer zu bewältigen und seinem Sohn als Vater und Vorbild gerecht zu werden. Nachts fährt er Taxi für einen alten Bekannten, hauptsächlich kutschiert er afrikanische Fahrgäste.

Ich habe immer darauf gewartet, dass etwas über diese Fahrgäste erzählt wird - sind sie zum Beispiel kriminell? Was haben sie für einen Auftrag? Woher kommen sie und wohin möchten sie aus welchem Grund? Darüber wurde aber nichts weiter geschrieben. Es blieb mir nur die Tatsache, dass sie teilweise mit angeketteten Koffern bei ihm im Wagen saßen. Dass das beim Leser Fragen aufwirft, war dem Autor doch vermutlich bewusst. Ich frage mich, ob es seine Intention war, dass man sich mit diesen Details auseinandersetzt. Letztendlich bleibt es für mich eine offene Geschichte, was das angeht.

In seinem Taxi hat Tom immer ein Bild seiner Familie am Armaturenbrett, und wenn es es ansieht, flüchtet er in seine Träume, in denen Nina neben ihm sitzt. Die Story wird dadurch etwas melancholisch, was mir gut gefiel. Ich mag es, einfach mal in düstereren Gedanken zu schwelgen, mich von der Empathie-Welle mittragen zu lassen.
Durch das Foto kommt Tom oft mit seinen Fahrgästen ins Gespräch. Mit einen von ihnen hat er ein ganz besonderes Gespräch über den Tod. Die Trauer fährt stets mit ihm.

Vince ist für ihn der Fels in der Brandung, durch ihn wird seine große Trauer um Nina etwas erträglicher. Vince ermutigt seinen Vater, mit ihm Rad zu fahren und Basketball zu spielen, damit er sich nicht ganz in seine Trauer zurückzieht. Da merkt man, wie viel Last ein Kind auf sich nehmen kann, um einem Elternteil eine Stütze zu sein. So wie die Eltern eine Stütze für ihre Kinder sind. Das hat mich sehr berührt.

Besonders schön finde ich, dass die Landschaft der Schweiz so gut beschrieben wird. Man bekommt das Gefühl, man sitzt mit Tom im Taxi. Obwohl die Fahrten nachts stattfinden sieht man die verschiedenen Schauplätze klar vor Augen. Da ich vor allem die Berge liebe, war ich natürlich richtig begeistert.

Persönliches Fazit: Die Geschichte war sehr interessant, die Gespräche über Leben und Tod philosophisch. Man darf hier natürlich keinen Thriller erwarten, sondern vielmehr handelt es sich hierbei um einen Roman wie aus dem Leben gegriffen. Und dadurch wird er so viel wertvoller. Lesen!

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Tom Kummer ist nach dem Tod seiner Frau Nina mit seinem jüngeren Sohn von Los Angeles in die Schweiz zurückgekehrt – nach Bern, in die Stadt seiner Kindheit und Jugend. Er arbeitete als Taxifahrer der besonderen Art. Er chauffiert nachts meist afrikanische Fahrgäste an ihr Wunschziel. Er ist diskret und stellt keine Fragen. Meist besucht ihn der Geist von Nina. Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit, Geburt des ersten Kindes und Familienerlebnissen tauchen auf der Frontscheibe auf. Morgens, wenn er nach Hause kommt, legt er sich zu seinem Sohn ins Bett. Seine Söhne sind überhaupt der Grund, weshalb er noch funktioniert. Er will ihnen einen guter Vater sein.

Ich bin wie der Autor Schweizerin. Ich kenne die genannten Fahrstrecken, Ortschaften und Pässe, so bin ich mit ihm wie in einem Roadmovie durch die nächtliche Schweiz geleitet.

Aber vor allem hat mich die melancholische Atmosphäre in diesem Roman beeindruckt. Seine Trauer zieht in den Leser mit in dieses Loch, in dem er am liebsten verschwinden würde. Aber seine Kinder halten ihn am Leben, geben ihm einen Sinn weiterzuleben. Sein Sohn fordert ihn immer auf, mit ihm etwas zu unternehmen.
Der Roman wirkt manchmal etwas skurril, aber wenn man sich davon nicht beeindrucken lässt, bekommt man ein wunderbares Leseerlebnis.

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Tom hat seine Frau nach vielen Jahren Ehe durch Krankheit verloren. Er lebt jetzt wieder in seiner Heimat Schweiz, arbeitet für einen VIP- Chauffeurdienst und versucht als nun alleinerziehender Vater, seinen beiden Söhnen gerecht zu werden. Das Buch ist unglaublich atmosphärisch, die nächtlichen Begegnungen mit seinen Passagieren, seine Visionen, die plötzlich vor ihm auftauchen, seine tote Frau, die immer bei ihm ist, die Trauerblase, die die Welt oft unwirklich erscheinen lässt. Sein Sohn Vince, der bei ihm lebt, und die Sorge um Frank, der in den USA zurückgeblieben ist, holt ihn in die Welt zurück. Tolles Buch!

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Mit seinem Sohn Vincent ist Tom in die Schweiz zurückgekehrt. Nach dem Tod seiner Frau Nina war es in den USA für ihn unerträglich geworden, nur der ältere Sohn Frank blieb in L.A. zurück. Den Tag erträgt er nicht, am liebsten schläft er, nur in der Nacht traut er sich hinaus und als Chauffeur bei einem VIP Service bringt er die Gäste von A nach B quer durch sein Heimatland. So manches tiefgründige Gespräch entspannt sich auf der Fahrt, aber die Dämonen verlassen ihn nicht, der Geist von Nina ist immer bei ihm. Loslassen kann und will er aber ebenfalls nicht, denn dann wäre sie weg, wie ausgelöscht und nie dagewesen. Die Menschen sind ihm fremd geworden, dafür spricht die Natur immer intensiver zu ihm, einzig die Verbindung zu seinen Söhnen hält ihn noch am Leben – aber wie lange noch?

In seinem Roman „Nina & Tom“ beschreibt Tom Kummer die Liebe zwischen ihm und seiner Frau, die nach 30 Jahren Beziehung an Krebs gestorben ist. „Von schlechten Eltern“ setzt die Erzählung fort und thematisiert die Trauer, die die Überlebenden, die zurückbleiben, überwältigt und geradezu vom Leben abhält. Stehen zunächst noch die Fahrten mit den zum Teil dubios erscheinenden Passagieren im Zentrum, übernimmt dann doch immer mehr Toms Innenleben und der Kampf um die Erinnerung an seine Frau.

Es ist kein philosophisches Buch, das sich mit dem Leben und Sterben und dem Dasein als solches auseinandersetzt. Es ist auch kein Wegweiser zum Umgang mit Trauer, es bietet geradezu wenig Hoffnung darauf, dass diese jemals in ihrer Intensität nachlassen könnte. Für mich war es ein authentisch wirkender Bericht eines Menschen, der seinen Zustand, der sich emotional zwischen Sein und Nichtsein befand, sehr gut nachvollziehbar schildert. Lebendig wirkt er immer in der Interaktion mit dem Sohn; die grenzenlose Liebe, die er ihm entgegenzubringen vermag, steht in diametralem Gegensatz zu seinem eigenen Lebenswillen. Hilfe anzunehmen ist keine Option, allein will er sein mit seinem Kummer.

Die Außensicht auf den Protagonisten erfolgt nur durch die Spiegelung der anderen Figuren, die offenkundig besorgt sind und den Ernst der Lage erkennen, den er leugnet. Man hat bisweilen den Drang ihm gut zuzureden, ihn aufzumuntern, wieder zum Leben zu erwecken, so nah geht einem die Erzählung.

So wie die Limousine leise über die Schweizer Straßen gleitet, fließt auch der Roman, der gewaltig in der Bildsprache ist und sich oft im emotionalen Extrem bewegt. Die Nähe zwischen Vater und Sohn wirkt bisweilen fast grenzwertig, zeigt aber auch, wie viel Stärke von den Kindern ausgehen kann und wie sie hier noch mehr denn je für eine doch mögliche Zukunft stehen.

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In diesem Buch erzeugt Tom Kummer durch seinen markanten Schreibstil eine sehr bedrückende Stimmung, die durch die äussere Lebenssituation des Hauptdarstellers noch vertieft wird. Durch kurze prägnante Sätze stellt er die anstrengenden Nächte als Taxifahrer mit mehr oder weniger gesprächigen Kunden dar, in denen ihm auch immer wieder seine verstorbene Frau "begegnet". Ganz im Gegensatz zu den viel zu kurzen Morgen mit seinem mit seinem geliebten Sohn Vince, die viel zu schnell vorbei sind und ihm aber so wichtig sind. Dieses Buch zeigt in so einer mitreissenden Sprache die Zerissenheit der Hauptperson, dass man aufpassen muss, nicht selbst in solche düsteren Gedanken abzudriften. Ein gutes Buch, auf das man sich aber einlassen muss.

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Das Buch passt sehr gut in die Sammlung unserer Bibliothek. Es wird empfohlen den Titel einzukaufen und LeserInnen bereitzustellen. Vielen Dank!

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Ergreifend ehrlich wie der erste Roman von Tom Kummer, man ,merkt deutlich, dass dieser Autor seine Geschichte erzählt, denn über Verlust schreiben, wenn man ihn selbst erlebt hat, ist wahnsinnig echt.

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Nach dem Tod seiner Frau Nina kehrt Tom zurück in die Schweiz. Seinen jüngeren Sohn Vince nimmt er mit, sein älterer Sohn Frank will in den USA bleiben.

Um seinem Sohn gerecht zu werden - Tom ist ein sehr verantwortungsbewusster und fürsorglicher Vater - nimmt er eine Stelle als Chauffeur an.
Nachts muss er seine Fahrgäste mit dem Taxi hierhin und dorthin kutschieren.

Auf diesen nächtlichen Fahrten verliert er sich in Gedanken und Erinnerungen, träumt und halluziniert er - er verarbeitet seine tiefe Trauer um seine verstorbene Frau Nina.
Dabei ist er hin- und hergerissen zwischen dem Sog des Todes und dem Reiz des Lebens, der v. a. von seinen Söhnen ausgeht und vermittelt wird.

Wir bekommen dabei nicht nur Einblicke in Toms Seelenleben sondern werden auch Zeugen interessanter Gespräche oder Monologe: philosophische Gespräche über Leben und Tod, mystische Erzählungen der zumeist afrikanische Fahrgäste...

Tom Kummer hat mich mit seinem berührenden und bewegenden Roman überzeugt.

Er handelt von emotionalem Schmerz und tiefer lähmender Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen.

Es geht darum, dass und wie man nach so einer bodenlosen Trauer wieder ins Leben zurück finden kann.

Gleichzeitig ist „Von schlechten Eltern“ eine zart und fein geschriebene, aber niemals ins Kitschige abdriftende Liebesgeschichte und ein „Roadmovie“, über dem eine melancholische Atmosphäre schwebt.

Tom Kummer jongliert gekonnt, feinfühlig und aufrichtig sowie mit schlichter, direkter, schnörkelloser und präziser Sprache zwischen äußerer und innerer Realität.
Kein Wort ist zu viel, keines zu wenig.
Die z. T. philosophischen Gespräche über Leben und Tod regen Nachdenken an und die sehr bildhaften und wundervollen Beschreibungen der Landschaft kann man schlicht und ergreifend genießen.

Ein must-read!

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Von schlechten Eltern war ein sehr ergreifender Roman und einer über den ich noch sehr viel nachdenke. Man spürt den Schmerz den der Tod eines sehr naheliegenden Menschen mitbringt und wie es einen aufrisst und man konnte das auf jeder Seite des Romans spüren. Die Liebe für die Söhne und die Schwere den täglichen Alltag zu bewältigen. Tom Kummer hat es so wunderbar geschrieben und all die Referenzen für die Schweiz haben einen meinen lassen das man genau dort ist. Ich war sehr angetan von diesem Buch und freue mich mehr von Kummer zu lesen.

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