Allee unserer Träume

Roman

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Erscheinungstermin 25.01.2019 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

"Ein fantastisch gutes Buch!" ​Gabriele Haefs 

Eine junge Architektin und ihr Traum von der größten Prachtstraße der DDR

Berlin in den Nachkriegsjahren: Die Stadt liegt in Trümmern, doch die Lebenslust der Menschen erwacht. Die junge Architektin Ilse hat eine Vision. Sie will die Stadt wieder aufbauen und Wohnungen auch für die einfachen Arbeiter schaffen. Der Wettbewerb für den Bau der Arbeiterpaläste in der Karl-Marx-Allee in Ostberlin ist ihre große Chance. Als einzige Frau will sie sich gegen ihre männlichen Kollegen durchsetzen. Und ihre Pläne werden tatsächlich ausgewählt. Aber ihr Ehemann erpresst Ilse und gibt die Entwürfe als seine eigenen aus. Ilse soll den Architekten nur zuarbeiten. Enttäuscht fasst sie einen Entschluss: Sie wird diese Ungerechtigkeit nicht hinnehmen, sondern um ein freies Leben und den richtigen Mann an ihrer Seite kämpfen.

"Ein fantastisch gutes Buch!" ​Gabriele Haefs 

Eine junge Architektin und ihr Traum von der größten Prachtstraße der DDR

Berlin in den Nachkriegsjahren: Die Stadt liegt in Trümmern, doch die Lebenslust...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783548291420
PREIS 11,00 € (EUR)
SEITEN 560

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Zum Inhalt:
Berlin in den Nachkriegsjahren: Die junge Architektin Ilse hat eine Vision. Sie will die Stadt wieder aufbauen und Wohnungen auch für die einfachen Arbeiter schaffen. Ihre Pläne setzen sich zwar durch, doch ihr Mann gibt sie als seine eigenen aus und sie soll nur zuarbeiten.
Meine Meinung:
Das Buch hat einen eigenen Sog entwickelt, der sehr schnell entstand. Die Geschichte von Ilse bewegt einen schon sehr, vor allem ihr Mut und ihr Wille Dinge zu ändern. Ja, das Buch hat zwischendurch auch mal kleinere Längen, die aber am Ende nicht so schlimm sind. Der Schreibstil ist angenehm und bis auf die kleinen Längen gut lesbar. Die Protagonisten haben mir gut gefallen, wobei Ilse da ganz klar hervor sticht. Was auch sehr interessant ist, ist dass das Sittenbild der Zeit sehr gut übermittelt wird. Es ist gut vorstellbar, wie schwer Frauen es doch hatten, wenn sie nicht nur die großen der K (Küche, Kinder, Kirche) bedienen wollten.
Fazit:
Hat mir gut gefallen.

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50er Jahre Berlin. Ilse Schellhaas hat schon immer davon geträumt, wie ihr Vater Architektin zu werden und hat sich mit viel Fleiß diesen Traum erfüllt. Nach dem Studium bekommt sie nun die Möglichkeit, in einem angesehenen Team von Architekten zu arbeiten und mit ihnen gemeinsam das Projekt „Stalinallee“ in Ost-Berlin zu entwerfen und zu verwirklichen. Allerdings lebt sie in einer Zeit, da Frauen als Architektinnen noch nicht ernst genommen wurde. Das will Ilse nicht hinnehmen und schafft sich dafür über ihren Mann eine neue Identität, um auf jeden Fall an dem Projekt mitarbeiten zu können. Aber was ihr erst hilft, wird bald zur Belastungsprobe, denn ihre Vergangenheit ist ihr auf den Fersen und droht, ihr mühsam erbautes Lügengebilde auffliegen zu lassen…
Das Autoren Duo Ulrike Gerold/Wolfram Hänel hat mit ihrem Buch „Allee unserer Träume“ einen interessanten Roman vor historischer Kulisse vorgelegt, der den Leser auf eine Zeitreise mitnimmt in die Jahre kurz nach dem Krieg. Der flüssige Schreibstil lässt den Leser schnell in die Handlung eintauchen und sich an der Seite von Ilse wiederfinden, die nach dem Krieg in der ehemaligen DDR bei ihrer geschiedenen Mutter aufwuchs und unbedingt in die Fußstapfen des Vaters treten möchte. Durch Ilses Perspektive und ihre Sicht auf die Dinge kommt der Leser ihr sehr nah. Sehr detailliert gehen die Autoren auf die damalige Rolle der Frau ein und lassen den Leser diese durch Ilses Augen sehen. Die Frauenrolle war damals auf Ehe und Familie beschränkt,. Ingenieurberufe oder eine akademische Laufbahn traute man ihnen nicht zu. Die Geschichte wird nicht stringent erzählt, sondern wechselt immer wieder mal in die Vergangenheit, so dass der Leser einen guten Gesamteindruck bekommt. Spannung erzeugen die Autoren durch den Identitätswechsel von Ilse – der Leser wartet ständig auf den großen Knall, dass sie enttarnt wird und ihr alles um die Ohren fliegt. Da die Autoren sehr detailliert erzählen, wirken einige Abschnitte etwas langatmig, hier wäre etwas Straffung schön gewesen.
Die Charaktere sind lebensnah und authentisch geformt und wirken aufgrund ihrer Eigenschaften manchmal recht eigenwillig. Doch hauptsächlich dreht sich alles um Ilse, während die übrigen Protagonisten eher Staffage sind. Sie ist eine Frau, die schon recht früh weiß, was sie will und sich vom Leben erträumt. Ilse lässt sich durch nichts aufhalten, ihre Wünsche zu erfüllen, was einiges an Einfallsreichtum und vor allem Mut erfordert. Ilse hat den Drang, ihre Umgebung zu verschönern, Häuser für die ärmere Bevölkerung zu entwerfen und zu bauen.
„Allee unserer Träume“ ist ein interessanter Roman über die damaligen Zustände im Nachkriegsdeutschland, der Rolle der Frau und einer Protagonistin, die schon früh die Zeichen der Zeit erkannt hat und den Schritt in die Zukunft wagt. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung wert!

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Berlin liegt immer noch in Schutt und Asche und Ilse möchte aus diesen verstaubten Steinen wieder etwas wundervolles Neues aufbauen. Sie träumt davon, die Stadt wieder in altem Glanz erstrahlen zu lassen und auch den einfachen Arbeitern zu ermöglichen, dass Wohnraum für sie bezahlbar bleibt. Ihre große Chance steht vor der Tür, als die Ausschreibung für die Arbeiterpaläste ansteht und Ilse ihre Ideen und Pläne einreichen kann und als Gewinnerin aus diesem Wettbewerb hervorgeht. Doch Ilse hat nicht mit ihrem Mann gerechnet, der sie zwingt ihre Ideen an ihn "abzutreten", damit er glänzen kann.
Vom Leben und der Liebe enttäuscht fasst Ilse einen Entschluss - das muss anders werden und fortan kämpft sie für ein Leben, das ihren Träumen entspricht...

"Allee unserer Träume" entführt mich in das Nachkriegsberlin und zeigt mit aller Deutlichkeit auf, wie die Stellung der Frau damals gewesen ist. Kinder, Küche, Kirche - diese Bild haftet noch immer in den Köpfen und eine Frau als Architektin ist schier unvorstellbar.
Das Autorenduo beschreibt die Szenen so lebhaft und bildlich, sodass es mir unendlich leicht fällt, in Ilses Schuhe zu treten und ihr durch die Geschichte zu folgen. Ich mag diese Figur sehr, denn sie steht für Mut, Tatkraft und Entschlossenheit ohne dabei überheblich oder egozentrisch zu wirken.
Die Szenen werden mit vielen kleine Rückblenden erzählt und schaffen so einen guten Einblick in das Große und Ganze. Dadurch wird die Geschichte rund und stimmig. Es gibt viele Charaktere, die einfach nur so mitlaufen und nicht wirklich ins Gewicht fallen, aber Ilses Ehemann Helmut lässt mich manchmal einfach nur genervt mit den Augen rollen, wenn er mal wieder auf der Bildfläche erscheint und seinen Größenwahn und seine Geltungssucht zum Besten gibt.
Manche Sequenzen sind mir aber einfach zu umfangreich beschrieben, ohne dass großartig etwas passiert . Diese Szenen ziehen das Buch nur unnötig in die Länge und sorgen dafür, dass das gerade Gelesene plötzlich uninteressant wird. Weniger ist manchmal mehr und so wäre eine kurze knackige Betrachtung sinnvoller gewesen.
Ansonsten ein solider Roman, der den Weg einer Frau nachzeichnet, die ihre Träume lebt und sich nicht verbiegen lässt.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGalley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

#AlleeUnsererTräume #NetGalleyDE

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Ilse Schellhaas ist ein echtes Papakind. Sie verbringt viele Stunden in seinem Architekturbüro, wodurch sich ihr Interesse und ihre Begeisterung für die Architektur erklären lässt. Was liegt also näher als selbst Architektur zu studieren und eigene Bauten zu entwickeln, zu gestalten. So versucht Ilse nach dem Studium Ihr Wissen, ihre Ideen und ihr Können nach Kriegsende in Ost-Berlin, also besser gesagt in der sowjetischen Besatzungszone, beim Bau der Stalinallee einzubringen. Dabei muss sie sich nicht nur beruflich in einer Männerwelt Gehör verschaffen, sondern hat auch so einige private Hürden zu nehmen.
Mir hat die Figur der Ilse Schellhaas ausgesprochen gut gefallen. Den beiden Autoren ist es gelungen die Geschichte dieser Frau, die sich über mehr als ein halbes Jahrhundert erstreckt, unwahrscheinlich unterhaltsam zu beschreiben. Was habe ich mich manchmal beim Lesen über Helmut, ihren geltungsbedürftigen Ehemann, geärgert. Oft hat Ilse eingelenkt und trotzdem ihr Ziel nicht aus den Augen verloren hat. Wenn ich bei einer Geschichte so „mitgehe“, so mitleide, dann ist das für mich das Zeichen, dass der Autor alles richtig gemacht hat.
Interessant beim Lesen fand ich auch, dass ich mir bekannte Orte neu kennengelernt habe, wie auch Personen wiedererkannt habe, die meinen Lebensweg ebenfalls beeinflusst haben. Herrlich fand ich, dass Honecker nicht namentlich genannt wurde, sondern als kleiner Parteisekretär beschrieben wurde.
Die Sprachwahl war sehr anschaulich, oft bildhaft und einprägend. Beispielsweise als Ilse die Warteschlangen vor dem HO-Kaufhaus als „Jahrmarkt des Elends“ bezeichnet. Das fand ich toll. Da muss man erstmal drauf kommen. Aber auch für traurige Situationen wurden die richtigen Worte gefunden. Ich denke da an die Dezenz des Vaters, wo Ilse von einer traurigen Hülle seiner Persönlichkeit spricht.
Für mich war dieses Buch ein wunderbar unterhaltsamer Familienroman, den ich uneingeschränkt allen Liebhabern dieses Genres weiterempfehle. Von mir gibt’s daher auch 5 Lese-Sterne.

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Ulrike Gerold und Wolfram Hänel sind mir noch unbekannt. Ihr Roman Allee meiner Träume ist eine interessante Geschichte.
Die Protagonistin ist Ilse Schellhaas. Wir lernen ihre Kindheit in Thüringen kennen. Dann gibt es einen Sprung nach Ostberlin in den 1950er Jahren weiter.
Ilse ist inzwischen Architektin, als einzige Frau gehört sie zu den Schaffern der Stalinallee, wird allerdings nicht richtig für voll genommen.
Sie engagiert sich besonders, sie ist besessen von ihrer Allee.
Die politischen Größen werden in die Geschichte eingebunden. 1953 erlebt sie den Aufstand der Arbeiter. Langsam wird sie nachdenklich.
Es spielen viele verschiedene Charaktere mit unterschiedlichen Veranlagungen mit.

Das Schicksal der Ilse wird menschlich dargestellt, sie hat ihre Stärken und Schwächen.

Der Roman führt durch Ilses gesamtes Leben und ist gut dargestellt. Ich jonnte gut an der Idee teilnehmen und habe mich in der Geschichte gefangen gefühlt.
Ich wurde gut unterhalten.

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Unterhaltsam und lehrreich: Liebe, Gleichberechtigung, Architektur, Revolution in der jungen DDR

Dies ist die Geschichte um die vielfältig ausgeprägte Liebe einer jungen Frau zu sehr unterschiedlichen Männern und vor allem zur Architektur, vorrangig des von ihr geplanten und in der Umsetzung aktiv begleiteten Bauabschnitts der Karl-Marx-Allee zu Beginn der 1950er in Ostberlin.
Genre, Cover und Klappentext haben mich angesprochen.

Erzählt wird in der Er-/Sie- und Vergangenheitsform, ausschließlich aus der Perspektive der unerfahrenen, manchmal soziale Bindungen vernachlässigenden, idealistisch denkenden und leidenschaftlichen Architektin Ilse. Ihre Beobachtungen, Gedanken und Gefühlslagen wirken stimmig. Nach außen hin leicht unterkühlt wirkend, ist sie keine typische Sympathiefigur. Eben reizvoll, authentisch, mit Ecken und Kanten, deren beruflichen Werdegang, familiäre und freundschaftliche Bindungen und Liebesbeziehungen ich über die gesamte Länge mit Spannung verfolgt habe. Gut haben mir der hervorblitzende trockene Humor und die kritische - aber nicht überzogen wirkende - Haltung gegenüber der DDR-Staatsführung gefallen.
Beleuchtet wird eine leicht überschaubare Anzahl von Figuren, sodass ich jederzeit gut folgen konnte. Dass es in der ersten Hälfte zu Rückblenden in die Vergangenheit kommt, finde ich stilistisch gut gelöst, für den Spannungsmoment und das Verständnis förderlich.

Die Lebensgeschichte scheint autobiografisch inspiriert, aber nahezu komplett fiktiv zu sein. Das finde ich im Nachhinein überhaupt nicht schlimm, da ich auf diese Weise in den Genuss unterhaltsamer Belletristik mit Kenntniszuwachs gekommen bin.
Glaubhaft gemacht wird die Planung und Umsetzung der riesigen, politisch motivierten Allee, zu repräsentativen Zwecken und um große Mengen Wohnraum zu schaffen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es ganz ähnlich abgelaufen ist. Erst Jahrzehnte später im Westen geboren, habe ich dank dieses Buches etwas gelernt über die damalige und dortige Art zu leben, zu lieben und zu arbeiten. Beispielsweise über sich im Wandel befindliche Rollenbilder von Mann und Frau und zum Umgang mit Homosexualität. Vor allem habe ich viel erfahren zu Belangen der städtebaulichen Gestaltung und zu politischen, wirtschaftlichen und sozialen Zwängen, denen die Gesellschaft der DDR (hier im Besonderen die Planer, Bauarbeiter, Trümmerfrauen) ausgesetzt war. Der Rückblick auf den Nationalsozialismus gerät demgegenüber rudimentär. Hier hätte es mir gefallen, weniger von Ilses Beziehung zu ihrem Vater und dafür mehr politische Wahrnehmungen zu lesen. Bemerkenswert: Der Aufstand des 17. Juni 1953 und die sich im Vorfeld aufbauende Stimmung in der arbeitenden Bevölkerung ist stimmig eingebettet.
All das wird nebenher vermittelt, auf flüssig zu lesende Art. Indem Emotionen bei mir hervorgerufen wurden, verfestigt sich bestimmt viel im Gedächtnis.

Minuspunkte: Der eingeschränkte Blickwinkel von Ilse lässt es nicht zu, andere Geheimnisse, Gefühle und Motive näher zu ergründen. Im Mittelteil baut die Spannungskurve ab, es schleichen sich kleine Längen ein.

Es erfolgt noch ein Sprung in Ilses Zukunft inklusive Reflektionen zu im Mittelpunkt stehenden beruflichen und privaten Entscheidungen. Dies befriedigte meine Neugier und rundet die Geschichte gelungen ab.

Ein Werk, das sich gut ergänzt mit „Die Stimmlosen“, welches nach dem Ende des 2. Weltkrieges das fiktive Leben von Ärzten, ihren Familien und einem befreundeten US-Offizier in Hamburg beschreibt.

Vier mit Tendenz zu fünf Sternen für einen Roman, der mich gut unterhalten und gleichzeitig zu beachtlichem Kenntniszuwachs geführt hat, den ich unter privaten und beruflichen Gesichtspunkten bereichernd finde.

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Ilse Schellhaas ist ein Scheidungskind, dass aber viel Kontakt zum Vater hat und ihn vergöttert. Daher ist schon früh für sie klar, was sie später werden will: Architektin! In den fünfziger Jahren soll in Ost-Berlin eine Allee gebaut werden und sie bekommt die Chance, ihren Entwurf einzureichen. Das macht sie aber nicht unter ihrer eigenen Identität. Kann das mit der falschen Identität gutgehen? Ihr Mann gibt die Entwürfe als seine aus und will Ilse kleinhalten.
Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen und sehr authentisch. Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt und gerät zwischendurch auch mal etwas langatmig. Erzählt wird das Ganze aus der Perspektive von Ilse.
In der Nachkriegszeit wurden Frauen gebraucht, um die Trümmer aufzuräumen, doch kaum geht es wieder bergauf, sind auch die alten Rollenbilder wieder da. Eine Frau als Architektin wird im Job nicht ernst genommen. Ilse versucht das mit dem Identitätswechsel zu vermeiden, hat die Sache aber nicht zu Ende gedacht. Ihr eigener Mann nutzt das aus. Aber diese Ungerechtigkeit will Ilse nicht hinnehmen.
Die Charaktere sind gut und authentisch ausgearbeitet. Ich mochte Ilse, die für ihre Träume und ihre Freiheit kämpft. Die Rolle der Frau ist weitestgehend auf Küche und Kinder festgelegt und es ist schwer, sich als Frau aus dem Rollenschema zu befreien. Immer wieder trifft sie auf Schwierigkeiten, die sie einfallsreich und mutig beiseiteschafft. Sehr unsympathisch war mir ihr Mann, der egoistisch ist und Ilse ausnutzt. Auch wenn sie des Öfteren nachgibt, ihr Ziel verliert sie nicht aus den Augen.
Mir hat die Geschichte gut gefallen.

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Tolle Einblicke über die Entstehung der DDR und BRD. Wie ticken die Menschen? Klüngel und Protektionismus und Vorurteile und ein versöhnliches Ende.

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Der Krieg ist vorbei und Berlin liegt in Trümmern. Die Protagonistin Ilse ist Architektin. Ihre Vorstellung ist es, die Stadt wieder aufzubauen und Wohnungen für die Arbeiter zu schaffen. Sie nimmt am Wettbewerb der Arbeiterpaläste in der Karl-Marx-Allee in Ostberlin Teil. In dieser Zeit ist sie die einzige Frau die daran teilnimmt. Ihre Pläne werden gewählt, Doch ihr Mann erpresset sie und gibt die Pläne als seine aus.
Anschaulich wird das Leben nach dem zweiten Weltkrieg in der DDR, besonders Ost-Berlin, aufgezeigt. Parteizugehörigkeit, Genossen, keine Rohstoffe für den Wiederaufbau und eine von Männern geprägte Welt. Das Buch ist ein Stück Zeigeschichte.

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Ilse ist Architektin und möchte nichts lieber als ihre Pläne verwirklicht sehen. Allerdings lebt Ilse nicht mehr unter ihrem Namen, sie hat die Identität ihrer verstorbenen Schwester Marga angenommen, da sie selbst eine belastende Vergangenheit hat. Als sie ihre Pläne für eine Neubebauung in Friedrichshain vorstellt, trifft sie auf ihren Schwager Hartmut, der ihr Spiel mitspielt. Gemeinsam mit ihm schafft sie es, dass unter anderem ihre Pläne mit angenommen werden. Allerdings zu dem Preis, dass sie nicht als Urheberin der Pläne auftritt. So bekommt Ilse die Chance ihre Pläne umzusetzen und an der zukünftigen Stalin-, später Karl-Marx-Allee mitzuarbeiten. Ihren Schwager als ihren Mann auszugeben fällt ihr dabei nicht so schwer, haben doch beide ein gemeinsames Ziel.

Doch mit dem Aufstand vom 17. Juni 1953 ändert sich alles und Ilse muss sich entscheiden, bleiben oder gehen.

Der Klappentext des Buches ist so nicht ganz richtig. Ilse wird nicht von ihrem Mann erpresst, sondern sie und Helmut entscheiden gemeinsam ihre Pläne als seine auszugeben. Nur so kann Ilses Tarnung aufrecht erhalten bleiben und sie hat die Möglichkeit an der Verwirklichung mitzuarbeiten.

Das Buch ist bei weitem komplexer als der Klappentext vermuten lässt. Die Protagonisten versuchen sich in ihrem Leben nach dem Krieg zurechtzufinden und in dem neuen Staat DDR ihren Platz zu finden und gleichzeitig ihre Träume wahr werden zu lassen. Dabei kollidieren diese teilweise auch einfach mit dem, was sich die Staatsführung gerade so vorstellt.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen, auch wenn ich anfangs meine Probleme mit den Zeitwechseln hatte. Anfangs wird immer abwechselnd aus dem Jahr 1950 und den Jahren davor erzählt. Dann laufen die beiden Geschichten zusammen und wir begleiten Ilse und Helmut bis zum Aufstand vom 17. Juni 1953. Dann gibt es einen Zeitsprung ins Jahr 1978 und einen Epilog, der 1989 spielt. Alle Kapitel sind mit der Zeitangabe und einer Kurzzusammenfassung überschrieben.

Ilses Entwicklung war ausgesprochen glaubwürdig. Sie hat erkannt, dass sie von den Nazis missbraucht wurden und möchte deshalb mit Politik nichts mehr zu tun haben. Da der Bau der Stalin-Allee aber ein Politikum ist, ist sie ganz froh, dass Helmut sich in den Vordergrund stellt und sie im Hintergrund einfach nur bauen kann. Helmut hingegen biedert sich der politischen Führung an und versucht, egal wie, immer das Beste für sich heraus zu holen. Und obwohl er sich anbiedert ist er doch nicht ganz unsympathisch. Ihm liegt tatsächlich etwas an Ilse und teilt ihre Träume. Die beiden führen eine an sich nicht schlechte Scheinehe, die beiden mehr gibt als nur die Möglichkeit zu arbeiten.

Was mir ein wenig gefehlt hat, wäre ein Nachwort gewesen, in dem noch auf die tatsächlichen historischen Hintergründe eingegangen wird. Es gibt zwar ein Vorwort, in dem klargestellt wird, dass die Geschichte erfunden ist, ebenso wie die Charaktere, aber trotzdem wurde der Plot ja von wahren Begebnissen inspiriert. Hier hätte ich mir ein genaueres Eingehen gewünscht.

Alles in allem war es aber ein gut zu lesendes Buch, das mich sehr beeindruckt hat und mir sicherlich noch eine Weile nicht aus dem Kopf gehen wird.

Von daher eine Leseempfehlung von mir!

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Der Roman spielt in der Nachkriegszeit und handelt von einer
ehrgeizigen Architektin, die sich in einer Männerwelt behauptet und mutig ihren Weg geht.
Die Geschichte um Ilse und der Prachtstrasse Ostberlins, die Karl-Marx-Allee, hat mir sehr
gut gefallen.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig., die einzelnen Charaktere.gut ausgearbeitet.
Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung.

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Die 1950er Jahre in Berlin: Ilse Schellhaas hat den Wunsch, Architektin zu werden und die Stadt wieder aufzubauen. Das ist zu der Zeit nicht einfach und Ilse werden viele Steine in den Weg gelegt. Doch sie hat ihr Ziel vor Augen und lässt sich auch von ihrem Ehemann, der ihre Entwürfe als seine ausgibt, nicht unterkriegen. Sie will um eine freies Leben und den richtigen Mann an ihrer Seite kämpfen.

Dieser Roman hat mir sehr gut gefallen. Durch den gut zu lesenden und sehr bildhaften Schreibstil hatte ich gute Bilder vor Augen, sowohl von der Umgebung als auch von den Personen.
Die Charaktere empfand ich sehr authentisch und der damaligen Zeit entsprechend. Auch das Berlin der Nachkriegszeit wurde echt und eindrucksvoll gezeichnet. Ich fühlte mich in die damalige Zeit versetzt und konnte dem Geschehen sehr gut folgen.
Ilse war eine sehr sympathische junge Frau, die mutig und stark für sich selbst und ihre Träume einstand und sie durchzusetzen versuchte. Die Niederlagen, so hatte ich das Gefühl, spornt an sie nur noch mehr an. Das fand ich sehr bewundernswert. 
Der Plot war interessant überlegt und beschrieben und ich war gespannt, was alles geschieht und wie sich Ilses Weg gestaltet. Insofern war eine gute Spannung vorhanden. Gut gefiel mir der Aufbau des Buches mit den Überschriften und den Jahreszahlen, denn dadurch konnte ich die Erzählungen gedanklich bestens ordnen. Ein paar Stellen gab es jedoch, die ich etwas zu langatmig fand.

Ein interessanter und spannender Roman um eine junge und mutige Architektin, der mir gut gefallen hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Wunderbare Geschichte einer inspirierenden, zugleich sehr menschlichen Frauenfigur in Zeiten des ostdeutschen Umbruchs nach 1945. Für Leser/innen von Annette Hess und Dörte Hansen.

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Ich war von der ersten Seite an begeistert. Die Thematik passt gerade sehr gut zur deutschen Geschichte um das Frauenwahlrecht und das Recht der Frauen allgemein in Deutschland.
Endlich mal wieder ein Buch in dem die Liebe nicht im Vordergrund steht. Haben das Buch in der Buchhandlung schon ein paar mal verkauft und ich selber habe es auch schon verschenkt.
Das Buch ist zwar leicht aber nicht seicht geschrieben, das Autorenteam schafft es immer wieder Spannungen aufzubauen, so dass man das Buch kaum aus der Hand legen mag.

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Ein Buch über eine starke Frau und die Stalinallee in Berlin! Auf verschiedenen, nicht chronologisch aufgebauten Zeitebenen wird die deutsch-deutsche Geschichte von den 1930‘ern bis zum Mauerfall erzählt. Gekonnt werden historische Begebenheiten mit spannender Fiktion vermischt. Lesenswert!

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Absolut interessant

Schon die Inhaltsangabe dieses Buches war für mich äußerst vielversprechend. Ein Buch über die Erbauer der damaligen Stalinallee in Ostberlin. Wobei, es geht hier weniger um die Erbauer sondern eher um die Architekten, die das ganze entwickelt und auch umgesetzt haben. Das ganze wird in einer Familiengeschichte verpackt.

Ilse Schellhaase ist nach der Scheidung der Eltern immer froh, wenn sie bei ihrem Vater sein kann. Gerne schaut sie ihm bei der Entwicklung seiner Häuser zu und träumt mit ihm gemeinsam von den Häusern von Brügge, dei so hoch sind, dass die fast die Wolken kitzeln können. Für sie ist ganz klar, später wird auch sie eine Architektin werden und genau diese Häuser bauen. Doch leider kam erst einmal der Krieg dazwischen.

Jahre später nimmt Ilse am Wettbewerb der Architekturbüros zur Erbauung der ersten sozialistischen Prachtstraße in Ostberlin teil und kann mit einer List ihre Pläne vorstellen. Jedoch bei diesem Wettbewerb trifft sie auf ihren Schwager, dem sie ihr Geheimnis anvertrauen muss, um nicht als Betrügerin entlarft und möglicherweise verhaftet zu werden.

Es ist klar, in diesem Roman ist alles enthalten. Nicht nur die Familiengeschichte, auch Geheimisse die gelüftet werden müssen und ein Stück Zeitgeschichte, über eine Straße, die heute immer noch existiert.

Mir hat die Entwicklung von Ilse gut gefallen. Ihr ist es gelungen in der Männerdomäne Fuß zu fassen und ihre Pläne, wenn auch nicht immer wie gewünscht, durchzusetzen. Vieles von dem, was geschrieben war, konnte ich gut nachvollziehen und sehe jetzt die Karl-Marx-Allee - so heißt sie heute - mit ganz anderen Augen. Gerade was die architektonischen Besonderheiten ausmacht, die Individualität der einzelnen Blöcke, jetzt ist mir alles klar.

Zum Ende hin fand ich die Visionen von Ilse und ihrer Tochter ein wenig weit hergeholt. Das hat mir nicht so gefallen.

Von mir gibt es aber auf jeden Fall eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

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Die junge Ilse hat eine Vision,sie will die Stadt,die in Trümmern liegt,wieder aufbauen.Sie nutzt die Chance und macht beim Wettbewerb für den Bau von Arbeiterpalästen in der Karl-Marx-Allee in Ostberlin mit.
Sie kann es kaum glauben,als ihre Pläne ausgewählt werden,jedoch fängt damit erst das Drama an,denn ihr Mann gibt diese Pläne als seine eigenen aus und erpresst Ilse mit einem Geheimnis aus der Vergangenheit.
Ilse will dies nicht einfach so hinnehmen und fängt an zu kämpfen...

Durch den angenehm flüssigen Schreibstil hat man einen sehr guten Einstieg ins Geschehen.
Das Buch ist in mehrere Zeitabschnitte eingeteilt,die das verfolgen der Handlung erleichtern.

Durch die konstante Spannung musste ich das Buch in einem Rutsch durchlesen.

Die Charakter kommen authentisch rüber,auch wenn alles nur Fiktion ist.

Das Ende kam mir leider etwas zu zügig,trotzdem eine spannende Geschichte,die sich so zugetragen haben könnte.

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