Die Hungrigen und die Satten

Roman

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Erscheinungstermin 27.08.2018 | Archivierungsdatum 12.10.2018

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Zum Inhalt

Vom Autor von ER IST WIEDER DA!


"Ein großartiges Buch: lustig, böse, traurig!" KESTER SCHLENZ, STERN


Deutschland hat eine Obergrenze für Asylsuchende eingeführt, ganz Europa ist bis weit nach Nordafrika hinein abgeriegelt. Jenseits der Sahara entstehen riesige Lager, in denen Millionen von Flüchtlingen warten, warten, warten. So lange, dass man in derselben Zeit eigentlich auch zu Fuß gehen könnte, wäre das nicht der sichere Tod.


Als die deutsche Starmoderatorin Nadeche Hackenbusch das größte dieser Lager besucht, erkennt der junge Lionel die einmalige Gelegenheit: Mit 150.000 Flüchtlingen nutzt er die Aufmerksamkeit des Fernsehpublikums und bricht zum Marsch nach Europa auf. Die Schöne und die Flüchtlinge werden zum Quotenhit. Und während sich der Sender über Live-Berichterstattung mit Zuschauerrekorden und Werbemillionen freut, reagiert die deutsche Politik mit hilflosem Wegsehen, Kleinreden und Aussitzen. Doch je näher der Zug rückt, desto mehr ist Innenminister Joseph Leubl gefordert. Und desto dringlicher stellen sich ihm und den Deutschen zwei Fragen: Was kann man tun? Und in was für einem Land wollen wir eigentlich leben?


Timur Vermes‘ neuer Roman ist eine Gesellschaftssatire, aktuell, radikal, beklemmend und komisch zugleich. DIE HUNGRIGEN UND DIE SATTEN fängt dort an, wo der Spaß aufhört.


"Wenn Timur Vermes‘ Erstlingswerk ER IST WIEDER DA böse, realistisch und komisch ist, so ist sein zweiter Geniestreich böser, realistischer und komischer." CHRISTOPH MARIA HERBST


Vom Autor von ER IST WIEDER DA!


"Ein großartiges Buch: lustig, böse, traurig!" KESTER SCHLENZ, STERN


Deutschland hat eine Obergrenze für Asylsuchende eingeführt, ganz Europa ist bis weit nach...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783847906605
PREIS 29,90 CHF (CHF)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Satire vom Feinsten
Wer ein Problem mit bösem, satirischen Humor hat, der sollte nicht zu diesem Buch greifen, denn hier werden beinahe sämtliche Tabus gebrochen. Doch wer genau so etwas erwartet und sich darauf einlässt, der kann sich auf eine bissige, böse Satire gefasst machen, hinter der sich so manch eine Wahrheit versteckt. Ganz aktuell geht es hier um die Flüchtlingskrise und hier wird richtig abgerechnet. Erzählt wird immer wieder aus unterschiedilchen Perspektiven und so gelingt die Satire umso besser.

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Mein Buchtipp bei unserer Herbst-Buchvorstellung: Satire vom Feinsten. Vielfältige gut ausgearbeitete Figuren, eine differenzierte, gut durchdachte Geschichte, die auch noch mit einem überraschenden und plausiblen Ende aufwartet. Nicht einfach bei diesem Thema, finde ich.
Sehr entlarvend für unsere Gesellschaft auch die eingestreuten anbiedernden Artikel der Frauenzeitschrift....Köstlich und erschreckend!

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Großartig! Realistisch und erschreckend.
Sehr gute Unterhaltung und trotzdem aktuell politisch. Wie schon in "Er ist wieder da" kann der Leser hier viel über Medien, Politik und Gesellschft lernen.
Ein perfektes Buch!

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Was passiert, wenn nichts passiert?
Die Hungrigen und die Satten von Timur Vermes, erschienen im Bastei Entertainment Verlag am 27.08.2018.

Nach Einführung der Obergrenze für Asylsuchende endstehen unüberschaubare Lager in der Wüste, in denen die Hoffnungslosen festsitzen. Die Preise für Schlepper sind so explodiert, dass man eigentlich keinen Weg mehr findet um ins Schlaraffenland Europa zu gelangen. Als das Trash-TV das Lagerleben als TV-Format entdeckt und Flüchtlingsfrauen als Modells entdeckt, wird aus ihrer Moderatorin Nadeche Hackenbusch schnell der „Engel des Elends“. In ihrer naiven Art versucht sie das Format für sich zu nutzen um ihren Platz in der Hackordnung des Senders zu sichern, unterstützt von einer selbstsüchtigen Journalistin, die sich selbst völlig überschätzt und glaubt für ihren Schmierenjournalismus Pulitzerpreis-verdächtig zu sein. Als sich Nadeche den sexy Vorzeigeflüchtling Lionel ins Bett holt sieht dieser seine Chance doch noch ins abgeschottete Deutschland zu kommen. Als der Sender die erste Staffel beendet und durch ein anderes Format ersetzen will sucht sich Lionel mit Hilfe von Schleppern einen Weg 150.000 Lagerinsassen auf den Weg Richtung Deutschland zu bringen und der Privatsender hält die Kamera drauf wie sich der Zug der Hoffnungslosen auf den weiten Fußmarsch Richtung Deutschland macht.

Timur Vermes ist ein kleiner Geniestreich gelungen. Er schreibt ernsthafte Satire ohne, dass es sich als Widerspruch anfühlt. Er lässt sich offensichtlich vom aktuellen TV Programm inspirieren und lässt eine naiv dumme, selbstverliebte Moderatorin deren Welt sich nur um sie selbst und ihre Luxuswünsche dreht, die extrem beliebt beim Publikum ist auf einen Höllentrip gehen. Eigentlich soll sie ja nur hübsche Flüchtlingsfrauen in Mode stecken um Programm zu machen ohne Programm machen und bezahlen zu müssen. Das der gewitzte Lionel ihr Assistent wird und alles dran setzt von ihr am Ende vom Dreh mit nach Deutschland genommen zu werden fällt ihr nicht mal auf. Die deutsche Regierung ist das was sie eigentlich in den letzten Jahren immer ist: überfordert und in abwartender Haltung.

Das Buch, in wechselden Perspektiven erzählt, blickt auf die Lage der Migranten, die Schlepper, das TV Gewerbe und was den Politikern dazu einfällt. So nebenbei werden die Reaktionen „der Deutschen“ eingeflochten die nicht alle grenzenlos begeistert sind vom wachsenden Flüchtlingsstrom der sich da aufgemacht hat.

Genervt bin ich etwas von den Passagen gewesen wo die Moderatorin ihrem Englisch freien Lauf geben durfte. Ja, hier wird vorausgesetzt, dass man wenigstens rudimentäres Englisch beherrscht. Das ist dann wirklich nicht „the yellow of the egg“.

Der Autor denkt die Flüchtlingskrise einfach mal weiter. Was passiert, wenn wir uns abschotten und entwurzelte Menschen über Jahren versuchen ein unerreichbares Ziel zu erreichen? Hier bekommt jeder sein Fett weg ohne dass die Würde angekratzt wird. Klare Leseempfehlung.

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Da hat Timur Vermes eine bitterböse Satire geschrieben, die unsere Gesellschaft ganz schön vorführt. Erschreckend und humorvoll, auch sehr treffend. Sehr gut!

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Dieses Buch sollte jeder lesen. Es zeigt ungeheuer eindrucksvoll wie Migranten leben und reflektiert mit ihrer Fluchtsituation umgehen und wie unsere grundlegende Wertvorstellungen in der Gesellschaft. ist. Der dasraus resultierende Widerspruch deckt dieses Buch eindrucksvoll auf.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil es sehr fesselnd geschrieben ist und der Spannungsbogen bis zum Ende gehalten wird.
Das Buch: Er ist wieder da vom selben Autor fand ich auch sehr gut, aber nicht annähernd so aufrüttelnd wie dieses! Sehr empfehlenswert!

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Genial gemachte und bitterböse Satire über deutsche Flüchtlingspolitik. Als Hörbuch noch besser - großartig gelesen von Christoph Maria Herbst.

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Und wenn Du dieses Jahr kein einziges Buch liest, gib Dir einen Ruck und lese dieses hier.

Kaum ein Roman hat es in diesem Jahr – nein, seit vielen Jahren – geschafft, mich so nachhaltig und gezielt zu beeindrucken und gleichzeitig unheimlich in Angst zu versetzen. Die Thematik, eine Flüchtlingsgruppe, die sich in einem Zwei-Millionen-Auffanglager zusammengepfercht sieht, zunächst einmal gezielt zur emotionalen Unterhaltung im Privatfernsehen zu missbrauchen, ist eine naheliegende. Aber ebenso das darauffolgende Drama, als die intelligent leicht benachteiligte, aber dafür über alle Maßen engagierte Moderatorin Nadeche Hackenbusch dieses traurige Schicksal um jeden Preis aus der Welt schaffen will. Sie beschließt das Unglaubliche: Die Flüchtlinge sollen nach Deutschland. Und der Mann, den alle nur Lionel nennen, ihr speziell ausgewählter Co-Moderator für die oben beschriebene MyTV-Flüchtlings-Dramaserie, der soll ihr dabei helfen. Niemand ahnt, dass seine Idee, durch die afrikanischen Staaten und Europa und bis nach Deutschland zu laufen, in einem internationalen Konflikt und der Infragestellung eines gesamten politischen Systems führen wird.

Timur Vermes, bekannt für seinen Ausnahme-Roman Er ist wieder da, schafft mit diesem Roman ein Kunststück: Sehr leichtfertig, vielleicht gekonnt zu leichtfertig, findet er die Mitte zwischen seichter Humorliteratur und ausgereiftem politischen Manifest. Er zeigt (wieder) sein Talent, ein aktuelles politisches Thema in einen Stoff zu verwandeln, der unterhält und extrem nachdenklich werden lässt. Und das mit einem einfachen Rezept: Der Alltag und eine stumpfe Idee sind sein Ausgangspunkt, erfunden von einem Charakter und einer Institution, die die Leute rein emotional anspricht: Die Regenbogenpresse und das Privatfernsehen. Er negiert die seriöse Berichterstattung und heizt die deutsche Bevölkerung auf, so weit, dass die Angst, das Boot sei zu voll, schließlich unweigerlich in einem gefühlsbetonten Debakel ausartet. So stellt Vermes die Frage, wie ernst zu nehmender Journalismus entsteht, wie er sich beeinflussen und erreichen lässt. Selbst Journalist, trifft er schnell den richtigen Ton, deckt die Tricks auf, mit der seine (hierfür erfundene) Evangeline-Zeitschrift ihre Leser anstachelt, verwirrt und aufbauscht. Und er schockiert, lässt seinen besorgten Leser in einer Befürchtung allein zurück, dass die Zeitung von heute, dass die Leser von heute nicht mehr ernst zu nehmen sind.

Seine Charaktere sind nicht nur unterhaltsam, sondern außerdem brutal scharf gezeichnet. Da ist ein Flüchtling, der nicht einmal einen Namen erhält und deswegen von allen Lionel genannt wird, die Moderatorin Nadeche Hackenbusch, die mit ihrer Weltfremde und Naivität einen Nerv trifft, da ist der Bundesinnenminister, der die Lage mangels sonstiger Fähiger in seine Hände nehmen muss und für den ersten Schocker sorgen muss, ein Staatssekretär, der eigentlich bedingungslos zu ihm hält – mit Betonung auf eigentlich –, der skrupellos geldgeile Programmchef von MyTV und abschließend ein Deutschland, das genauso auf eine Bedrohung reagiert, wie ein Reh im Scheinwerferlicht. Außerordentlich erschafft Vermes so eine Realität, die durchaus denkbar ist und genau deshalb ernst zu nehmend angsteinflößend ist.

Warum sollte aber deswegen dieses Buch das Buch sein, das Du jetzt lesen solltest, selbst wenn du vielleicht eigentlich nicht gerne liest?
Weil es Dich an die Hand nimmt, dich packt und, wenn Du fertig bist, Dich nicht mehr loslässt. In seiner Einfachheit und Konsequenz ist es brillant und einfach zugleich. Es beschreibt kein unerreichbares Konstrukt, das weit in der Zukunft liegt, und auch keine Vergangenheit, die schon so weit zurückliegt, dass wir uns schon gar nicht mehr damit befassen müssen sollten. Es findet den Zahn der Zeit leichtfüßig und demonstrativ. Es packt Dich bei der Angst und lässt Dich erst darüber lachen, weil es so absurd ist, und wirft Dich dann in den Abgrund einer durchaus möglichen Realität. Es ist triefend aktuell. Es ist so unbegreiflich gut geschrieben.

Es ist das eine Buch, das jeder lesen sollte.

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