Nackt über Berlin

Roman

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Erscheinungstermin 23.02.2018 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

» Rasantes Romandebüt voller skurrilem Witz, Wärme und tieferer Bedeutung.« Knut Elstermann

»Eine irre Liebesgeschichte zum Einsaugen.« Ulrike Folkerts

Jannik und Tai, von ihren Mitschülern liebevoll Fetti und Fidschi genannt, sind zwei ganz normale Sechzehnjährige. Bis sie eines Tages ihren Rektor sturzbetrunken auf der Straße auflesen und in seiner eigenen Wohnung einsperren. Aus dem Scherz wird schnell eine handfeste Entführung. Tai genießt es, »Gott« zu spielen und zwingt den Lehrer zu einem Seelenstriptease. Ein Höllentrip für Jannik, der schnell bemerkt, dass Tai seine zarte Verliebtheit nur ausnutzt. Er muss handeln…
Eine liebevolle und schräge Coming-of-Age-Geschichte, lustig und voller Überraschung erzählt.

»Das Buch ist der Killer« Robert Gwisdeck 

»Dieser Roman bin ich, trotzdem ist alles erfunden.« Axel Ranisch

» Rasantes Romandebüt voller skurrilem Witz, Wärme und tieferer Bedeutung.« Knut Elstermann

»Eine irre Liebesgeschichte zum Einsaugen.« Ulrike Folkerts

Jannik und Tai, von ihren Mitschülern liebevoll...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783961010134
PREIS 20,00 € (EUR)
SEITEN 384

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Eine irre gutes Buch.
Mir hat sehr gut gefallen, dass der Autor eine sehr lustige Liebesgeschichte
produziert, die aber schon einen tiefen Sinn inne hat.
Wird sicher ein Besteller !

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So mag selbst ich Coming-of-Age-Romane

Der Teenie Jannik hat es nicht leicht im Leben. Mit einer moppeligen Statur gesegnet, wegen seiner Leidenschaft für klassische Musik belächelt, wird ihm dann auch noch klar, dass er für seinen besten Freund Tai mehr als freundschaftliche Gefühle hegt. Doch diese Probleme rücken in den Hintergrund, als den beiden der Schulrektor – sagen wir mal in die Hände fällt. In seiner eigenen Wohnung gefangen, beginnt für ihn eine harte Zeit unter der Fuchtel der eigenen Schüler.

Axel Ranisch hat mich mit seinem Roman unglaublich gut unterhalten. Witzig, skurril, ein bisschen verrückt. Gefühlvoll, einfühlsam und unter die Haut gehend. Mir haben seine Figuren sehr gut gefallen, alle sind sehr menschlich geworden. Jannik als hauptsächlichem Erzähler kommt man natürlich am nächsten, man kann seine Gefühle und Probleme immer sehr gut nachvollziehen. Seine Liebe zur Musik wird wunderbar in die Handlung eingebettet und legt einen schönen Rahmen um das große Ganze. Tai ist etwas unnahbar, im Laufe der Geschichte wird auch klar warum. Auf der anderen Seite erfährt man auch immer wieder hautnah vom Rektor Lamprecht, bei dem nach und nach auch hinter die Fassade blicken darf. Die Figuren werden sehr schön entwickelt, sodass nicht nur der eigentliche Entführungsfall die Handlung bestimmt, sondern auch das eigene Fortkommen. Der Erzählstil hat mich ebenfalls sehr angesprochen, recht locker, aber mit dem richtigen Ernst sofern nötig. Unterm Strich war „Nackt über Berlin“ ein unterhaltsamer Roman mit Tiefgang, überraschenden Entwicklungen und viel Spaß. Ich habe ihn gerne gelesen.

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Was anfangs als sehr schräge und lustige Geschichte begann, entwickelte sich dann plötzlich zu einem Buch, das in die Tiefe ging. Mich hat die Wendung sehr überrascht, da ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte. Aber es tat der Geschichte sehr gut, denn sonst hätte ich sie als Klamauk abgetan. Mir hat sehr gut die charakterliche Entwicklung von Jannik gefallen und auch die Leiden von Direktor Jens Lamprecht gingen mir zu Herzen. Ich habe stellenweise mit ihm mitgelitten. Tai kam mir sehr skrupellos und sadistisch rüber, aber je weiter ich las, desto verständlicher waren seine Aktionen. Axel Ranisch versteht es sehr gut die Gefühle zu transportieren und dort Humor reinzubringen, wo er angebracht ist. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und dadurch, dass es im Verlauf auch etwas tiefgründiger wurde, ist das Buch auf jeden Fall empfehlenswert!

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Was war das denn bitte? Man sagt ja gerne mal, dass man ein Buch kaum aus der Hand legen kann, aber dass es wirklich so weit kommt, dass man mit dem Buch in der Hand Zähne putzt, Frühstück zubereitet und durch die Wohnung läuft - das hatte ich bisher eher selten. Und so kam es, dass ich das Buch tatsächlich in einem Rutsch innerhalb von 7 Stunden durchgelesen habe. Was mit einem Dummen-Jungen-Streich beginnt, entwickelt sich zu einer komplexen, intelligenten und durchdachten Story, dabei steht nicht nur die Entführung des Rektors im Mittelpunkt, sondern auch dessen Aufarbeitung seines Lebens, sowie die Unsicherheiten und das Beeinflussen einen heranwachsenden Schwulen, der im Laufe des Buches erwachsen wird. Die Story ist wirklich großartig, tiefsinnig und nie langweilig. Sie beleuchtet dabei so einige Leben diverser Figuren, die in den Roman vorkommen, dennoch verliert man nie den Überblick. Lediglich eine Frage bleibt am Ende des Buches offen. Doch das schmälert das Lesevergnügen keineswegs.

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Ein musikalisches Romandebüt

Jannik ist sechzehn, ein großer Liebhaber klassischer Musik, und er ist schwul, was bisher keiner weiß. Wie die meisten sechzehnjährigen zofft er sich regelmäßig mit seinen Eltern, die ihm Vorschriften machen. Außerdem ist er verliebt in seinen guten Freund Tai, einen Vietnamesen den man nur mit einer Kamera in der Hand kennt. Tai filmt alles und jeden, der ihm über den Weg läuft. Scheinbar zufällig entdecken die beiden den Schuldirektor Lamprecht eines Tages sturzbetrunken und beschließen kurzerhand, ihn in seiner eigenen Wohnung gefangen zu halten. Und so nimmt die Geschichte seinen Lauf. Eigentlich wollten sie Lamprecht nur zwei Tage gefangen halten, aber es kommt anders… Und nach und nach zweifelt Jannik, ob es wirklich Zufall war, dass sie den Schuldirektor einfach so „gefunden“ haben. Nebenbei kommt er Tai näher. Und so entfaltet sich eine Geschichte, zahlreiche Zusammenhänge werden klar, es kommt zu einer Beichte des Schuldirektors…

Zwei Handlungsstränge erzählen einmal aus der Sicht von Jannik und einmal aus der Sicht des Schuldirektors. Die Sprache ist teils ordinär, sarkastisch gehalten, der Schreibstil flüssig. Das Besondere an diesem Buch war für mich vor allem die klassische Musik: Ranisch schafft es, die Musik in seinem Buch lebendig werden zu lassen. Er hat eine Gabe, die Musikstücke so wunderbar zu beschreiben, dass man, wenn man diese kennt, sie beim Lesen automatisch hört. Mozarts Requiem spielt eine Hauptrolle, aber auch Tchaikovsky (wie Jannik von Tai auch liebevoll genannt wird) kommt regelmäßig vor. Ich kann mir jedoch nur schwer vorstellen wie das Buch auf Menschen wirkt, die mit klassischer Musik nichts anfangen können.

Axel Ranisch hat ein Buch über das Erwachsen werden, Beziehungen, „coming out“ und über die Musik geschaffen. Fazit: ein brillanter Debütroman der Lust auf mehr macht.

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Nackt über Berlin erzählt aus wechselnden Perspektiven die Vorgeschichte einer Entführung. Es geht um Außenseiter, Lügen und schmerzhafte Wahrheiten, Herausragend die Bezüge zur klassichen Musik, die wie ein Klangteppich den Rhythmus der Geschichte aufnehmen.
Fazit: Ein großariges und hilfreiches Buch für jugendliche Leser auf der Suche nach sich selbst.

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Mir wurde dieses Buch als lustige Geschichte empfohlen. Auch wenn man genug Stellen zum Schmunzeln findet, ist es aber eher eine durch und duch berührende Story voller Gefühle, die man erst mal so zu Papier bringen muss.
Auch die Spannunnung kommt nicht zu kurz, und das Wissen des Autors über klassische Musik, welches er gekonnt eingeflochten hat, kann sich sehen lassen.

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Fetti und Fidschi – klingen wie zwei Antihelden aus einem Zeichentrickfilm, sind aber eigentlich Jannik und Tai. Jannik hat ein bisschen mehr auf den Rippen, hat eine ausgeprägte Affinität für klassische Musik… und für seinen besten Freund Tai. Den findet man nicht ohne seine Kamera mit der er alles um sich herum aufnimmt.
So auch ihren Rektor, der ihnen eines Nachts betrunken auf der Straße begegnet und den sie kurzum in seiner eigenen Wohnung einsperren. Doch schon nach kurzer Zeit wird aus dem Spaß Ernst, denn der Rektor scheint etwas mehr über einen Todesanfall an der Schule zu wissen, als er je zugeben hat. Plötzlich wird aus dem jugendlichen Scherz eine ernste Sache, doch für beide verschwimmen schnell die Grenzen, was machbar ist oder nicht.
„Nackt über Berlin“ ist ein skurriler, zunächst lustiger Jugendroman, jedoch setzt sich Alex Ranischs Geschichte bei Weitem von anderen Coming-of-Age-Spartengenossen ab. Es gibt viel Wortwitz, viel schmunzeln, denn Tai und Jannik sind ein paar Unikate, die einem schnell ans Herz wachsen. Doch neben den Streichen, der aufkeimenden Liebe von Jannik zu Tai und den Geständnissen ihres Rektors, gibt es auch viele Momente zum Innehalten. Denn wir haben hier nicht einfach nur eine lustige Geschichte, sondern auch Charaktere, die einfach passen. Jannik ist so unsicher, zeitgleich so herzlich und so unbedarft, dass man nicht nur für ihn mit Tai mitfiebert, sondern gänzlich all seine Unsicherheiten versteht: zu dick, zu alternativ, zu anders – wir alle haben uns schon einmal so gefühlt. Zeitgleich sitzt in einer abgeschlossenen Wohnung der gefallene Rektor: Vom angesehenen Vorbild zum jämmerlichen Alkoholiker, der sich um Kopf und Kragen redet. Doch auch hier – es ist nicht nur zum Lachen, schneller als man denkt hat man Mitleid mit Herrn Lamprecht, versteht seine Zwickmühle und beneidet ihn keineswegs um seine zwischenmenschlichen Baustellen.
Daher ist Nackt über Berlin eine kleine besondere Perle. Ein verdammt gut geschriebenes Buch, mit genügend Tiefe um in Erinnerung zu bleiben, mit genug Witz zum Lachen und Figuren, die einem ans Herz wachsen.

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Ein tolles, emotionales Buch. Zwischenzeitlich musste ich es echt zur Seite legen und tief durchatmen!
Ein klasse Jugendbuch!

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Worum es geht:
Jannick ist 17 und unsterblich in Tai verliebt. Ausserdem ein Musikliebhaber und noch bei niemanden geoutet. Tai ist sein bester Freund und ruft ihn Nachts zu sich, "Das musst du sehen!" Ausschlagen kann Janny das Angebot nicht und sieht sich plötzlich seinem sturzbesoffenen Schuldirektor gegenüber. Tai ist total aus dem Häuschen und filmt Herrn Lamprecht ununterbrochen, kann sein Glück kaum glauben. Doch bloss mit filmen ist Tai nicht zufrieden. Er will mehr. Gemeinsam sperren sie den Direx in seiner Wohnung ein. "Nur bis Montag morgen." Janny erlebt wie er Tai zwar immer näher kommt, aber auch immer die Kontrolle über die Situation verliert.



"Nach letzten, kraftlosen Zuckungen verebbten die lähmenden langgezogenen Schlussarkorde der tiefen Streicher, ohne auch nur ein Fünkchen Hoffnung übrigzulassen. Ich war am Ende."

Meine Meinung:

In Abwechselnden Perspektiven zwischen Jens Lamprecht und Jannick erfährt der Leser von den vergangenen 6 Monaten und den vielen Leichen in Jens Keller. Tai spielt Gott, und versucht in Selbstjustiz Gerechtigkeit zu finden. Gerechtigkeit für Melanie, eine Mitschülerin die kurz vorher Selbstmord beginn. Jannick versucht mit sich selbst und seinen Gefühlen klar zu kommen. Diese spannende Coming of Age Story lebt durch Janny und dem Umstand dass er sehr real wirkt. Da wir die Einsicht eines typisch 17 Jährigen erleben, darf man hier als Leser nicht prüde sein. Errektionen, Masturbation, Obszönitäten, und die ständige Erinnerung daran, dass unser Janny untenrum sehr zurückgeblieben ist, können auf dauer Nerven. Und es kommt oft vor. Sehr oft.
Alex Ranisch sagt »Dieser Roman bin ich, trotzdem ist alles erfunden.« . Ich glaube gerne, dass viel von Axel in Jannick steckt. Aufarbeitung des Coming Outs, des Ausgegrenzt fühlens, Mobbing in der Schule. Schön fand ich das Spiel mit den Klischees. Den Vater, der oft als wütend portraitiert wird, dann aber Jannick öfters versichert wie lieb er ihn hat. Die Eltern allgemein, bei denen man nur drauf wartet, dass eine Scheidung angekündigt wird, aber jeder Streit liebevoll endet.
Schön auch die kleine Dramapause als die Familie zur Verwandschaft fährt und Jannick seinen Cousin besser kennenlernt. Jedes Klischee wird über den Haufen geworfen bis auf "Du bist 17 und Schwul und lebst in Berlin. Geiler kann es doch nicht werden." (frei Zitiert)
Dass Liebe Blind macht, oder man sie sich nur gerne verschönigt zeigt die Beziehung von Tai und Jannick. Janny braucht fast das ganze Buch um den wahren Tai zu sehen, nicht seine romantisierung. Und Tai hat so einige Schichten die es zu entdecken gibt. Leider wurde mir der Teil zu oberflächlich behandelt. Gerne hätte ich einen tieferen Einblick in die Figur erhalten. Dies gilt auch für den exotischen Touch seiner Herkunft. Die vietnamesische Kultur wäre ein toller Punkt der Geschichte geworden, beschränkt sich aber auf 2 Besuche und die Erwähnung von eigenartigem Essen.

"Ich will mich mit dir verknoten. Ich will Zukunft mit dir basteln."
Das klang so gross und weit, nach einem Versprechen für die Ewigkeit.

Jens brignt die Spannung ins Buch. Alle Leichen aus seinem Keller werden ans Licht gebracht. Eine Foltermethode nach der anderen erfährt der Leser Schritt für Schritt was er sich alles hat zuschulden kommen. Das ist auch das was den Leser gebannt weiterlesen lässt.
Gepickt mit schwarzem Humor ist dieses Buch vieles, und lässt sich nicht so recht einordnen. Eine freundin fragte mich nach der Lektüre "Ist es ein gutes Buch?" und ich konnte nicht recht drauf antworten. Es ist nicht schlecht. Aber gut? Sprachlich und stilistisch kann man sicherlich noch was machen. Aber als Debut ist es ganz solide, hat mich bis zur letzten Seite zum lesen animiert. Die Grundidee ist sehr gut. Ich kann ausserdem behaupten, dass für mich das Buch ziemlich unvergleichlich ist.
Und für alle die sich wundern was ich meiner Freundin geantwortet habe:
"Es ist nicht schlecht. Weird. Also eher gut, gut weird. Aber ja... weird. Lies es!"

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Ich bin ganz begeistert von diesem Buch. Ich habe den Titel eher per Zufall entdeckt und war mir erst gar nicht sicher, ob es etwas für mich ist. Doch ich bin froh, dass ich mich darauf eingelassen habe.

Es geht um zwei Freunde: Jannik, der Tschaikowsky vergöttert, über ein unglaubliches Wissen über klassische Musik verfügt, sich selber, seine Stimme und seine eigenen Wünsche und Träume aber erst noch finden muss. Und Tai, der erst vor ein paar Jahren aus Vietnam nach Berlin gekommen ist, eine ausgeprägte Fantasie hat und der sein Leben durch die Linse seiner Kamera, die er ständig bei sich trägt, wahrnimmt und dokumentiert. Durch Zufall begegnen sie eines Nachts ihrem völlig betrunkenen Direktor und Tai hat plötzlich eine Idee: Den Direktor in seinem hochmodernen Apartment einzuschließen und ihn mit Kameras zu überwachen. Kommunizieren können sie schriftlich mit ihm über seinen Laptop.

Was erst mal ziemlich banal klingt, bekommt schnell eine außergewöhnliche Tiefe, alsTai das Thema auf Melanie lenkt, einer Schülerin, die sich vor kurzem vom Dach der Schule in den Selbstmord gestürzt hat. Die Geschichte bekommt eine ganz neue Dimension, als der Lehrer beginnt auszupacken.

Währenddessen macht sich Jannik ganz andere Gedanken. Um Tai, und welche Rolle er in dieser Geschichte spielt. Und was ist mit ihm selber? Nutzt Tai ihn nur aus, um die Verantwortung der Tat, auf ihn abzuwälzen? War alle von Anfang an von Tai so geplant oder verlieren sie langsam die Kontrolle in diesem Spiel, das zuerst ganz harmlos begann, doch schnell ernst wird?

Ich finde die Charaktere sehr gut dargestellt. Als Leser bekommt man die Chance ganz tief in ihre Gedanken- und Gefühlswelt einzutauchen. Besonders gut hat mir die Entwicklung von Jannik gefallen, der sich seinem eigenen Handeln immer mehr bewusst wird und seine eigene Stimme findet. Je weiter der Roman fortschreitet, umso tiefer dringt man in die Psyche aller Charaktere ein. So eine charakterliche Tiefe hätte ich von diesem Roman erst gar nicht erwartet, da Titel und Cover eher an Humor erinnern.

Doch auch der Humor kommt nie zu kurz. Es gibt so viele, teils so absurde Situationen, die mich zum Lachen gebracht haben, so dass ich mich perfekt unterhalten gefühlt habe.

Ich würde das Buch ganz klar weiterempfehlen. Es ist wunderbar unterhaltsam und gleichzeitig bietet es eine tolle Geschichte über zwei ganz außergewöhnliche Jugendliche, die nach ihrem Weg im Leben suchen und die Konsequenzen ihres Handelns kennen lernen müssen. Man muss sich aber auch darüber bewusst sein, dass hier zum Teil derbe Jugendsprache gebraucht wird. Wen das stört, sollte vielleicht eher nach einem anderen Buch greifen. Alle anderen sollten zugreifen und werden mit einer tollen Geschichte belohnt.

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Eine unglaublich Witzige Coming-out Geschichte in der noch so viel mehr steckt und die einen von den Socken haut.

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Ich muss gestehen, dass ich an „Nackt über Berlin“ zunächst gar keine Erwartungen hatte, da ich mir anfangs nicht sicher war, ob mir das Buch gefallen könnte. Je mehr ich jedoch in die Geschichte hineingefunden habe, umso größeren Spaß hatte ich an der Geschichte und habe hier eine unterhaltsame, teilweise erschreckende, aber auch nachdenklich stimmende Geschichte vorgefunden.

Zugegeben: An den oftmals recht ordinären und saloppen Schreibstil musste ich mich zunächst gewöhnen, allerdings ist dieser dennoch in Ordnung, da es gut zu den jeweiligen Figuren passt. Die Geschichte liest sich leicht und flüssig und auch die Figuren sind gut ausgearbeitet, sodass man diese ausreichend kennen lernt. Erzählt wird die Geschichte hierbei abwechselnd aus der Sicht des 16-jährigen Jannik und dessen Schuldirektor Jens Lamprecht.

Die Geschichte ist dabei schnell erzählt und handelt von den Schülern Jannik und Tai, zwei gute Freude, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein können. Während Jannik homosexuell ist, sich allerdings noch nicht geoutet hat und auf klassische Musik steht, ist Tai immer mit der Kamera unterwegs und filmt alles und jeden, der ihm unter die Nase kommt. Als die beiden eines Tages zufällig ihren Schuldirektor entdecken, der im angetrunkenen Zustand recht hilflos wirkt, entscheiden sich die beiden Schüler kurzerhand den Lehrer in seine Wohnung zu bringen.

Doch aus dem „einfachen in die Wohnung bringen“ wird schnell mehr und der Direktor wird in der eigenen Wohnung von de beiden Schülern gefangen gehalten. Was anfangs wie ein lockerer Streich erscheint, entpuppt sich immer mehr zu einem Verbrechen, das bei allen Figuren seine Spuren hinterlässt…

Obwohl die Geschichte hier oftmals ungeahnte, skurrile und witzige Momente besitzt, hat sie mich dennoch auch oft zum Nachdenken angeregt. Dies liegt besonders an den Figuren, die mich begeistern konnten. Ich fand sie zwar nicht immer sympathisch, allerdings empfand ich sie als sehr interessant, habe vieles hinterfragt und gleichzeitig viele Antworten bekommen, sodass ich definitiv mit ihnen warm wurde und eine interessante Coming-of-Age-Geschichte vorfinden durfte.

Die Covergestaltung ist ein absoluter Eyecatcher und eine tolle Metapher für die Geschichte. Die Kurzbeschreibung liest sich ebenfalls gut und fasst das Wichtigste zusammen, sodass es hier absolut nichts zu meckern gibt.

Kurz gesagt: „Nackt über Berlin“ ist eine interessante, skurrile, aber auch nachdenklich stimmende Coming-of-Age-Geschichte, die mir sehr gefallen hat und mich trotz anfänglicher Skepsis überzeugen konnte. Ich kann die Geschichte somit nur jedem Leser ans Herz legen.

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Das Ende ist das Problem so manchen Buches; das Problem von „Nackt über Berlin“ ist dabei nicht, wie es endet, sondern dass es endet. Selten war ich so enttäuscht von einem Roman, dass er vorbei und ausgelesen war wie in diesem Fall. Ja, das Hauptthema der Lehrersentführung bzw. Lehrerseinsperrung war letztlich auserzählt, aber zum Schluss war ich erst recht (aber so schön und nicht so beklemmend-schrecklich wie zuvor der Schuldirektor Lamprecht) gefangen in diesem Jannik-Erzählflow und hätte einfach gerne weiterhin von ihm berichtet bekommen, wie es ihm nun zukünftig ergangen war.
Anfangs, das in Gefangenschaft nehmen des Rektors, wirkte noch wie ein schriller Roadmovie, nur ohne großes Road-Stück, auch wenn der Lamprecht von einer Straße aufgelesen wird, gepaart mit einem Hauch Kunstfilm. Wie ein Stück, das einen die Figuren innerlich zur Räson rufen lässt: „Schluss mit der Albernheit, zurück zum Ernst!“
Aber dieser Eindruck zerfließt, weil er schon an der Quelle eher dürftig aufsprudelte: Jannik (der zunächst als „Janni“ genannte Figur eingeführt wird und Seite um Seite seine kindliche Unbedarftheit verliert und sich schließlich in die Rolle eines sehr viel reiferen und selbstbewussteren JanniK einfindet) liebt klassische Musik und weiß zu jeder Situation einen zu ihr passenden Komponisten mit einem passenden Stück: Da er über weite Strecken des Buchs als Erzähler fungiert, ist man als Leser immer mit der Musik um ihn herum, und sei es, dass sie nur in seinem Kopf spielt, konfrontiert und die ist hier so explizit dargestellt, dass man von Anfang an damit rechnet, dass die Erzählung in die Tiefe gehen wird. Denn welcher Autor, der einfach nur oberflächliche Unterhaltung bieten will, würde schon so sehr „ausufern“ anstelle nur mal nebenher zu erwähnen, dass mal Bach oder mal Mozart gehört wird? Eben. Gut, vielleicht würde das auch der ein oder andere Autor tun, der seiner Erzählung einfach nur einen kulturelleren Anstrich verleihen wollte, aber: Die klassische Musik, seine alten russischen Lieblingskomponisten, sind der eine große Punkt, in dem Jannik von vornherein völlig selbstverständlich und absolut selbstsicher auftritt; er wirkt viel zu authentisch als dass seine Leidenschaft für die Klassik angedichtet wirken würde. Da merkt man: Der Autor kennt sich aus, entweder mit klassischer Musik, oder auch nur damit, wie eine extrem gründliche Recherche vonstatten geht.
An anderer Stelle hatte ich bereits erwähnt, dass ich nach dem halbfertig gelesenen Roman den Eindruck hatte, diese Geschichte sei eine als Liebeserklärung an Tchaikovsky getarnte Liebeserklärung an Rachmaninoff. So intensiv ist Janniks Liebe zur Klassik dargestellt!

In der zweiten Buchhälfte ging dieser Eindruck jedoch ein wenig unter: Immer häufiger kommt ein externer Erzähler zu Wort, der von und über Jens Lamprecht erzählt und dessen Gefühlsleben sowie (vergangene) Verhaltensweisen präsentiert und klar wird, was Tai antreibt, den Direktor so zu foltern… und je schlechter es Lamprecht geht, desto schlechter fühlt sich auch Jannik, der in Tai weniger den heimlich geliebten, tollen Schwarm zu sehen beginnt, sondern mehr und mehr einen Tyrann, der, nahezu im wahrsten Sinne des Wortes, auch bereit wäre, über Leichen zu gehen. Aber Verknalltheit lässt sich halt auch nicht so einfach abstellen, ebenso wenig wie die Loyalität unter besten Freunden.

„Nackt über Berlin“ ist ein sehr, sehr toller Roman; dass Jannik schwul ist, ist letztlich so nebensächlich wie es in der realen Welt auch egal sein sollte, wer nun welche sexuelle Orientierung hat. Er ist halt in Tai verliebt; ja und? Ein mögliches Coming-out, das schließlich auch stattfindet, wird ebenso wenig auffällig in den Vordergrund gerückt; es spielt auch keine große Rolle: In erster Linie ist dies ein Coming-of-Age-Roman, ein Jugend- UND Erwachsenenroman mit jugendlichen Figuren (wie insbesondere Jannik), die sich mit ganz gewöhnlichen Unsicherheiten plagen und versuchen, sich selbst als ganz eigenständige Person zu behaupten oder eben überhaupt zu ihrem echten Selbst zu finden, auch wenn es sich vom Gros der Menschen in ihrem direkten bisherigen Umfeld in der ein oder anderen Hinsicht abhebt.
„Nackt über Berlin“ erzählt auch keine Romanze; wenn dies als Liebesroman verstanden werden soll, muss man es zweifellos als Tragödie auffassen.

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Spannender Mix aus Entführungsdrama und der schwierigen Geschichte rund um Protagonist Janniks große Liebe zu seinem besten Freund und seine ersten Schritte Richtung Coming out.

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Axel Ranisch ist da etwas ganz besonderes gelungen. eine sehr coole Geschichte, die trotzdem sehr berührt. Würde ich nicht jedem empfehlen, aber jedem der etwas anderes lesen möchte.

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