Das Wissen des schwarzen Obsidians

Dieser Roman hatte mich sehr neugierig gemacht und unbedingt wollte ich erfahren, welche Geschichte sich hinter dem schwarzen Obsidian verbirgt.

Die Idee zur Story gefällt mir sehr gut. Die Rückblenden die dem Leser mittels der magischen Schale präsentiert werden, sind spannend. Auch die vielen unterschiedlichen Charaktere und Schauplätze wurden von der Autorin kreativ zusammengestellt.

Nicht so gut gefallen hat mir jedoch der Schreibstil, besonders auf die Geschichte bezogen die 2009 spielt. Es gibt sehr viele Wiederholungen und Marie und Jonas sind zwei Charaktere mit denen ich leider überhaupt nicht warm geworden bin. Beide wirken wie Kinder oder verunsicherte Teenager und nicht wie Studenten. Merkwürdig fand ich zudem, dass sie sich monatelang auf dem Walkürenhof aufhalten, ohne irgendetwas in Frage zu stellen. Es hätte sicherlich mehr Potential gegeben, wenn die gesamte Geschichte durch mutige Charaktere gestaltet worden wäre. So bleibt aus meiner Sicht offen, weshalb ausgerechnet Marie und Jonas die Protagonisten sind.

Insgesamt ein Buch mit vielen tollen Ideen und unzähligen Verknüpfungen zwischen verschiedenen Sagen und Mythen. Die Umsetzung konnte mich jedoch leider nicht überzeugen. Es sind einfach viel zu viele Erzählstränge, die hier miteinander verknüpft werden...

Irgendwie habe ich etwas komplett anderes erwartet! Der Schreibstil erinnert mich sehr an eine Gute-Nacht-Geschichte, die von jemanden nacherzählt wird. Es ist eigentlich keinerlei Spannung vorhanden, sondern die Geschichte wird mehr als Rückblick dargestellt. Dadurch ist das Buch aber sehr gut und einfach zu lesen und eignet sich perfekt als Buch für Zwischendurch (wenn man mal auf die Bahn wartet etc.). Man wird allerdings in keinen Bann gerissen und die Zeit kann man beim Lesen auch nicht verlieren. Außerdem dachte ich, dass es um alle Teile des Obsidians gehen wird und nicht nur um einen, da aber auch keine weiteren Bände soweit ich weiß angekündigt worden sind, frage ich mich wirklich, was ich da nun genau gelesen habe. Es kommt mir einfach unvollständig und irgendwie nicht richtig vor, obwohl ich das, was ich lesen habe, gut fand. Der Titel verspricht einfach etwas anderes. Bitte mehr!

Rezension zu „Das Wissen des schwarzen Obsidians“ von Barbara A. Ropertz

Vielen Dank für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars über NetGalleyDE.

Cover: sehr passend zum Buch

Allvater Odin gibt auf Anraten von Urd, der Norne, sein umfangreiches Wissen an einen Stein, einen schwarzen Obsidian weiter.
Dieser saugt alles in sich auf, bis er plötzlich in sieben Teile zersplittert. Viele begeben sich auf die Suche nach den verschiedenen Teilen, versprechen sich Macht davon.
Diese Handlung spielt zum Teil auch in der Gegenwart. Und Marie und Jonas werden augenblicklich mit in diese Geschichte hineingezogen.
Ein Unglück und Marie konnte gerade noch die wichtigen Karten retten, die ihr Professor benötigt.
Wer er in Wirklichkeit ist, muss man erst mal verdauen.
Doch viel Zeit bleibt nicht. Gemeinsam mit dem Professor sind sie auf der Flucht und müssen auf Umwegen zu einem geheimen Versteck. Dem Hof einer Walküre.
Marie und Jonas erfahren nun die ganze Geschichte und befinden sich plötzlich mittendrin in Rheinsagen, die Marie als eine Art Medium erlebt. Unglaublich was der Professor alles auf seinen Reisen erlebt und an den Obsidian abgegeben hat.
Wer alte Sagen, in Verbindung mit der Gegenwart und nordischen Göttern in einem Buch mag, ist hier genau richtig.
Die Handlung ist in sich stimmig und die Autorin schafft es, dass beim Lesen direkt Bilder im Kopf entstehen. Man fiebert direkt mit, was die Protas des Buches alles erleben und ist direkt in der Handlung gefangen.
Man erfährt sehr viel über das Leben von Allvater Odin, der Walküre Sigrun, bei der alle Unterschlupf finden. Auch Marie und Jonas leisten ihren Beitrag auf der Suche nach dem Agwa, dem Wasserstein. Dieser hat eine besondere Bedeutung.
Loki und seine Späher kommen auch in diesem Buch vor. Magie zieht sich durch die gesamte Handlung.

Meine Empfehlung: Unbedingt lesen!

Fazit: Eine sehr tolle Handlung, eine Mischung aus Vergangenheit, Gegenwart der Menschheit, den nordischen Göttern und Rheinischen Sagen.
Protas sind sehr gut gezeichnet, so dass man sie sofort vor sich sehen kann.

Bekommt von mir 5 Sterne von 5 möglichen!
Prädikat außergewöhnlich!