Mit Rechten reden

Ein Leitfaden

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Erscheinungstermin 14.11.2017 | Archivierungsdatum 06.02.2018

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Zum Inhalt

Mit Rechten reden heißt nicht nur, mit Rechthabern streiten. Sondern auch mit Gegnern, die Rechte haben. Und mit Linken. Demokratie ist kein Salon. Die Republik lebt vom Streit, von Rede und Gegenrede, nicht nur von Bekenntnissen und moralischer Zensur.   Dieser Leitfaden zeigt, dass es in der Auseinandersetzung mit »Rechtspopulismus« und »Neuen Rechten« um mehr geht als die Macht des besseren Arguments. Es geht vor allem um die Kunst, weniger schlecht zu streiten. Leo, Steinbeis und Zorn sagen nicht, wie man mit Rechten reden muss. Sie führen vor, warum, wie und worüber sie selbst mit Rechten reden. Und sie denken über das Reden mit Rechten nach. Mal analytisch, mal literarisch. Teils logisch, teils mythologisch. Hier polemisch, dort selbstironisch.

Mit Rechten reden heißt nicht nur, mit Rechthabern streiten. Sondern auch mit Gegnern, die Rechte haben. Und mit Linken. Demokratie ist kein Salon. Die Republik lebt vom Streit, von Rede und...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608961812
PREIS 14,40 € (EUR)

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

„Die Rechten sind die Minderheit, die sich selbst Deutschland nennt. Und daran wollen sie um jeden Preis leiden.“

Leo, Steinbeis und Zorn haben ein Buch über Rhetorik, Politik, Literatur, Philosophie und Psychologie geschrieben, ein lakonisches, leidenschaftliches, lustiges, wütendes, erklärendes, erzählendes und kämpferisches Sachbuch – und es ist, spoiler alert!, ein großer, kluger Spaß.

Das Ziel der Autoren ist es, die rhetorischen Strategien der Rechten aufzudecken, denn sie begreifen “als “rechts” keine eingrenzbare Menge von Überzeugungen oder Personen, sondern eine bestimmte Art des Redens.” Und weil die Rechten immer ihre Gegner mitdenken (denn was wären die Rechten ohne Feindbild?), tun die Autoren das auch – was direkt zur Frage führt, wer „wir“, die sich gegen die Rechten wenden, eigentlich sind: „(…) dass wir keine Rechten sein wollen, macht noch lange keine Linken aus uns. (…) Wir sind, wer wir sind. (…) Und wir, das sind nicht nur die Autoren dieses Buches. Wir sind viele. Einige von uns verstehen sich als links, einige als liberal, andere als konservativ oder grün.“

Rechte und Nicht-Rechte, das ist die Dichotomie, und nicht etwa Rechte und Linke – dieser Unterschied ist wichtig, schließt die Nicht-Rechte doch eine enorme Menge von Menschen mit ein, die in einem (von den Rechten propagierten) Links-Rechts-Schema durchs Raster fallen würden.

Im Folgenden diskutieren die Autoren („wir sind nicht-linke Humanisten und nicht-linke Dialektiker“) typisch rechte Haltungen, etwa die Selbststilisierung als Opfer und die entschlossene Machtgeste im Sinne von „Ich tue es, weil ich es will. / Ich will es, weil ich es kann.“ – oder kurz: Arschlochverhalten. Aber: „Niemand ist ein Arschloch. Wir nennen nur dann jemanden so, wenn er sich arschlochhaft verhält.“ Denn: „Als gute Nietzscheaner vertreten wir einen nominalistischen Arschlochbegriff.“ Tja, sollten wir das nicht alle? :-) Opferrolle und Arschlochverhalten sind in der rechten Rede durch eine notwendige Dynamik miteinander verbunden, so die Autoren – und sie bringen verdammt schlüssige Argumente dafür vor. Und selbstverständlich kommen auch der rechte Hang zum Mythos, die Berufung auf Intention und Gefühl („Ihr sagt: Dass Ihr unsere Gegner seid, das spüren wir. Genauso wie wir spüren, was die deutsche Seele ist.“) und einige andere Punkte zur Sprache.

Aber auch die Linke (deren Ziele die Autoren im Prinzip befürworten) muss sich Kritik gefallen lassen: „Die Rechte ist Wille zur Macht ohne Kraft zur Gestalt. All ihre Mittel hat sie der Linken gestohlen, während diese mit sich selbst beschäftigt war.“ Moralismus, Selbstgerechtigkeit und das Denken im Freund-Feind-Schema werden als besonders problematische Tendenzen der Linken herausgearbeitet. Wie oft in diesem Buch werden einzelne Aspekte an einem literarischen Beispiel verdeutlicht: „Wie etwa die dystopischen Romane von Michel Houellebecq oder Jean Raspail von vielen Rechten umstandslos als Spiegel der Wirklichkeit verstanden werden, während viele Moralisten in ihnen nichts sehen als den Ausdruck einer menschenfeindlichen Gesinnung, ist in seiner Plumpheit kaum zu ertragen.“ Word!

Überhaupt sind die weit gefächerten Verweise – von Gottfried Benn über Carl Schmitt, Friedrich Nietzsche und Ernst Jünger bis hin zu Jochen Distelmeyer – eine besondere Freude, und die Autoren bringen sogar zwei eigene kurze Geschichten ein, um Sachverhalte zu verdeutlichen. Zusammen mit dem besonderen Ton, den Leo, Steinbeis und Zorn gewählt haben, ergibt sich eine ganz besondere Mischung, die eine Angriffslust ausstrahlt, die sich auch in folgender Aufforderung an die Rechten widerspiegelt: „Nehmt Eure Redefreiheit in Anspruch! Macht Gebrauch von ihr! Denn solange ihr das tut, werdet ihr uns das auch tun lassen müssen. Dann reden wir. Mit Rechten.“

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Der Leitfaden "mit Rechten reden" von Leo Per, Daniel-Pascal Zorn und Maximilian Steinbeis, erschienen im Klett-Cotta Verlag, ist kein klassisch, belehrender Leitfaden. Man soll durch das Lesen lernen mit nationalistisch-konservativen Gedanken umzugehen. Es werden aber auch Argumentationshilfen für etwaige Diskussionen gegeben.

Der Leitfaden besteht aus drei Hauptteilen, die aus jeweiligen Texten der Autoren bestehen. In diesen Texten werden die drei wichtigsten Fragen im Umgang mit "Rechten" behandelt, warum, wie und worüber soll man mit ihnen sprechen und über was nicht unbedingt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Argumentation auf der Sprache und wie etwas vom jeweiligen Sender und Empfänger verstanden und benutzt wird. Somit setzt auch eine Selbstreflektion ein, warum die "Linke" manche Wörter anders benutzt als "Rechte".

Sprachlich hat mich der Leitfaden begeistert, denn die Autoren behandeln die Leser auf einer Ebene und reden nicht auf sie herab, wie man das auch in Leitfäden ab und an erleben kann.

Das einizige was ich mir noch gewünscht hätte, wären mehr praktische Beispiele. Ansonsten so vielen Leuten wie möglich lesen lassen!

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Der Leitfaden "mit Rechten reden" im Cotta Verlag, ist ein anspruchsvoller Versuch mit den ‘Rechten und ihren nationalistischen-‘deutschen’ Behauptungen auseinanderzusetzen.
Die Autoren beginnen zunächst „rechts“ zu definieren, über Denkweisen und Sprechweisen und als Gegenspieler zu ‘links’. Auch die ’Linken oder ‘nicht Rechten’ werden kritisch betrachtet,
Besonders aufschlussreich fand ich die Allegorie des Theaterstückes, die die Ohnmacht der Linken widerspiegelt und die vier Positionen auf die sich Rechte in Gesprächen immer zurückziehen. Die Hilfen für Gespräche mit Rechten sind dünn, denn nach dem lesen dieser sehr kritischen Lektüre wurde mir klar, dass reden oder argumentieren mit Rechten eher selten möglich ist. Immerhin hat das Buch geholfen die Sprechweisen, Verhaltensmuster, und Positionen der Rechten viel leichter zu durchschauen.
Dieses Buch würde ich jedem empfehlen, der sich auch nur ein bisschen politisch interessiert.

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Anders als man vielleicht erwartet. Aber vergnüglich zu lesen. Aufgebaut wie eine kleine satirische Reise durch das Ich und die politische Welt, bringt es doch viele Dinge die man kennt in ein logisches Konzept. Es ist außerdem kein Rezeptbuch, um mit Rechten zu reden, eher eine Art Wegbeschreibung hin zu einem Punkt, wo man mit Rechten reden kann und gibt dann aber Tipps für die Regeln des Redens. Ein gutes Buch für alle, die mit Rechten reden wollen (und sie nicht einfach nur demostrieren wollen) und ein gutes Buch für alle, denen die jüngsten politischen Entwicklungen unheimlich sind und nun nicht wissen, wie man darauf reagieren kann. Aber Achtung.: Das ist kein "linkes" Buch, sondern erfrischend strikt aus der politischen Mitte heraus verfasst.

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