Unglück auf Rezept

Die Anti-Depressiva-Lüge und ihre Folgen

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Erscheinungstermin 17.02.2019 | Archivierungsdatum 16.03.2017

Zum Inhalt

Immer mehr Menschen werden mit Antidepressiva behandelt und kommen nicht wieder davon los. Auf dem aktuellen Stand der medizinischen Forschung wird in einfachen und klaren Worten beschrieben, warum Antidepressiva die Erwartungen nicht erfüllen. Dr. Peter und Mahinda Ansari decken auf, wie wenig gesichertes Wissen es über die Wirksamkeit gibt, wie gravierend die Nebenwirkungen sein können und wie schwierig das Absetzen ist. Bundesweit leiden etwa vier Millionen Menschen unter therapiebedürftigen Depressionen. Die Behandlung erfolgt meist über die Einnahme von Antidepressiva. Aktuelle Erhebungen zeigen, dass Antidepressiva - die Besserungsrate bei Patienten nicht erhöhen, - die Krankheitsdauer nicht verkürzen - und die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls nicht senken. Außerdem können sie starke Nebenwirkungen hervorrufen und Suizidabsichten sogar verstärken. Die Autoren stellen die Behandlung mit Antidepressiva infrage und stellen bewährte Alternativen zur medikamentösen Therapie vor. Sie geben Ratschläge, worauf Betroffene und Angehörige unbedingt achten sollten. Ein Buch für Betroffene, Angehörige und verunsicherte Ärzte.

Immer mehr Menschen werden mit Antidepressiva behandelt und kommen nicht wieder davon los. Auf dem aktuellen Stand der medizinischen Forschung wird in einfachen und klaren Worten beschrieben, warum...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608980608
PREIS 16,95 € (EUR)
SEITEN 300

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Eines vorab: Ich betrachte dieses Werk nicht aus professioneller Distanz sondern als Betroffene. Daher kann ich aus erster Hand beurteilen, wie real die Schilderungen sind. Wer den Autoren also eine Anti-Pharma-Propaganda unterstellt und behauptet, so schlimm könnten die Verhältnisse in der Psychiatrie gar nicht sein, der irrt. Sie sind so schlimm und zum Teil sogar noch schlimmer.

Da es in diesem Fachbuch diverse Erfahrungsberichte von Patienten und ihren Angehörigen gibt, die für manche Leser nahezu abenteuerlich anmuten dürften, habe ich meine persönlichen Erlebnisse zu dem Thema ebenfalls kurz zusammenfassen. Wer Interesse daran hat, folgt bitte dem Link auf unserer Website.

Wenn ich nun also dieses Sachbuch lese, weckt das widersprüchliche Gefühle in mir. Zum einen bin ich zutiefst schockiert, wenn ich bedenke, dass die "Serotonin-Lüge" der Ärzteschaft bereits seit Jahren bekannt ist und dennoch nicht von dieser Therapiemethode Abstand genommen wird. Das Gegenteil ist der Fall. Die Patienten werden klein gemacht, unter Druck gesetzt und mit weiteren Lügen gefüttert, um auf die medikamentöse Therapie einzugehen. Das Bild der "Zombies" auf den Klinikfluren werde ich nie vergessen.

Der zweite Impuls ist tiefe Dankbarkeit und Erleichterung - denn die Autoren sprechen mir aus der Seele. Vermutlich liegt das an ihrer eigenen Lebensgeschichte, denn bei aufmerksamer Lektüre fällt auf: Eines der Fachbeispiele berichtet von den Erfahrungen, die Sabine Ansari als Psychiatrie-Patientin machen musste. Ich empfinde es als ausgesprochen mutig, das am Ende des Buches einzugestehen. Dass aus den persönlichen Erlebnissen des Ehepaars die Website [depression-heute.de] entstanden ist, sie dieses Buch geschrieben haben und beide sich aktiv für psychisch Erkrankte einsetzen, ist bemerkenswert und ein Paradebeispiel dafür, dass ein erfülltes Leben trotz Depression möglich ist.

Aber zurück zum Buch: In klaren und deutlichen Worten fassen die Autoren gut belegte Fakten zu den folgenden Kernpunkten zusammen:

* Depressionen und ihr Verlauf
* Antidepressiva und das Lügennetz der Pharmaindustrie
* Ignoranz und Korruption im Gesundheitssystem
* Alternativen zur medikamentösen Therapie

Am Ende des Buches findet sich ein ausführliches Quellenverzeichnis, das die Thesen des Paares stützt. Sowohl für medizinisches Fachpersonal, als auch verständlich für Laien, setzen Peter und Sabine Ansari ihre Leser über diesen Medizin-Skandal ins Bild und weisen den Weg zu erfolgreicheren Behandlungsmethoden. Unterstützt wurden sie von namhaften Ärzten und Forschern, allen voran Prof. Dr. med. Bruno Müller-Oerlinghausen, der auch das Vorwort verfasst hat.

Jeder Betroffene und seine Angehörigen werden sich in diesem Werk wiederfinden. Es ist auch höchste Zeit, dass die Missstände der medikamentösen Therapie in der Psychiatrie endlich einmal in dieser ungeschönten Form thematisiert werden. Jedem Patienten sollte der Inhalt Mut machen, denn er ist mit seinen schrecklichen Erfahrungen bei Weitem nicht alleine - auch wenn die behandelnden Ärzte es gerne so darstellen. Meiner Meinung nach gehört dieses Buch als Standardwerk in jede neurologische bzw. psychiatrische Praxis. Das würde vielen Patienten und ihren Familien enormes Leid ersparen.

Es ist informative, fundierte Fachliteratur, deren Inhalt für jeden Interessierten gut zugänglich ist. Das Buch ist so aufgebaut, dass es nicht am Stück gelesen werden muss. Gezielt können die Leser bestimmte Themen nachschlagen und haben direkt alles Wissenswerte zur jeweiligen Fragestellung beisammen. Das ist auch der Grund für die Mehrfachnennung bestimmter Fakten und Kerngedanken. Je nach Thema werden die betreffenden Sachverhalte in manchen Kapiteln ausführlich, an anderer Stelle nur kurz und knapp beschrieben.

Doch auch wer - wie ich - mehrere Abschnitte nacheinander liest, wird sich durch die Wiederholungen nicht gestört fühlen. Jeder mehrfach erwähnte Fakt ist ein Kernelement der desaströsen Behandlung von Menschen mit Depressionen (sofern sie denn tatsächlich an Depressionen leiden) und erhält je nach Fragestellung noch einmal eine ganz andere Bedeutung.

Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung für dieses Sachbuch. Wer im persönlichen Umfeld mit dem Thema zu tun hat, sollte es auf jeden Fall lesen. Auch Ärzten und Therapeuten möchte ich es wärmstens ans Herz legen. Ich möchte jedoch auf keinen Fall den Leserkreis begrenzen. Ich denke, jeder einzelne Mensch wird im Laufe seines Lebens mindestens einmal mit dem Thema Depression konfrontiert - spätestens beim Besuch des Neurologen bzw. Psychiaters, ganz egal, weshalb der Termin ursprünglich zustande kam.

Fazit:
Endlich einmal schwarz auf weiß die ungeschönte Wahrheit über Antidepressiva. Lesenswert für Betroffene, Interessierte, Therapeuten und vor allem Ärzte!

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