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Zwischen zwei Leben
Roman
von Minna Rytisalo
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Erscheinungstermin 22.07.2025 | Archivierungsdatum 18.08.2025
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Zum Inhalt
Eine kluge Emanzipationsgeschichte über eine Frau, die mitten im Leben noch mal von vorn anfängt – nach »Lempi, das heißt Liebe« der neue Roman von Minna Rytisalo Als die Kinder aus dem Haus sind...
Eine Anmerkung des Verlags
Bitte veröffentlichen Sie außerhalb dieser Plattform keine Rezensionen vor dem ET (22.07.2025).
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783446283220 |
PREIS | 25,00 € (EUR) |
SEITEN | 272 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Zwischen zwei Leben hat mich emotional stark berührt. Die Sprache ist ruhig, eindringlich und gleichzeitig voller Zwischentöne. Genau das hat es mir ermöglicht, tief in die Gefühlswelt der Protagonistin einzutauchen. Obwohl das Erzähltempo eher langsam ist, empfand ich es nie als langatmig. Im Gegenteil: Es passte perfekt zur Thematik und zur inneren Entwicklung der Figuren.
Was mich besonders beeindruckt hat, war die feinfühlige Darstellung von Verlust, Liebe und Resilienz. Das Buch kommt ganz ohne übertriebene Dramatik aus, bleibt dabei aber intensiv und glaubwürdig. Ich habe mich oft dabei ertappt, wie ich über einzelne Sätze länger nachgedacht habe, so vielschichtig und wahrhaftig waren sie formuliert.
Die zeitlichen und örtlichen Wechsel wirkten anfangs etwas sprunghaft, aber mit der Zeit ergab sich ein stimmiges Gesamtbild. Es war weniger eine lineare Geschichte als vielmehr ein atmosphärisches Mosaik aus Erinnerungen, Erfahrungen und Emotionen. Genau das macht für mich den Reiz dieses Buches aus.
Ich kann Zwischen zwei Leben allen empfehlen, die sich auf eine stille, aber tiefgreifende Lektüre einlassen wollen, die lange nachwirkt.
⭐⭐⭐⭐⭐ (5 von 5 Sternen)

Wandlungen
Jenni Mäki ist neunundvierzig Jahre alt als sie beschließt, ihren Ehemann Jussi und damit das edle Haus am Wasser aber auch das finanziell sorgenfreie Leben zu verlassen. Die Kinder sind erwachsen und gehen ihre eigenen Wege. Ihre Aufgabe als Mutter, über die sie sich all die Jahre identifiziert hat, ist erledigt. Die Untreue von Jussi hält sie nicht mehr aus, auch dieses aneinander Verbeischauen trifft sie tief im Herzen und so fasste sie den für sie nicht einfachen Entschluss zu gehen, um sich eine neue Existenz aufzubauen, vielleicht sogar ein neues Leben zu leben. Sie ändert ihren Namen, nennt sich fortan Jenny Hill. Das zeigt ihre Verbundenheit zu dem Jahr, welches sie als Austauschschülerin in den Vereinigten Staaten von Amerika verbrachte. Selbstzweifel und Minderwertigkeitskomplexe bestimmten ihr Leben. Dem Drang nach Anpassung gab sie stets nach. Ihre Psychotherapeutin stellte ihr die Aufgabe, Briefe an eine Person zu schreiben, in denen sie ihre Wünsche, Gefühle und Gedanken festhält, um zu reflektieren. Es sollte der Weg sein aus der Sackgasse selbstvernichtender Grübeleien.
Minna Rytisalo beschreibt in ihrem Roman ‘Zwischen zwei Leben‘ die Wandlung einer Frau, die sich selbst wenig Respekt entgegenbringt, sich unwohl in dieser Rolle fühlt und Stück für Stück in ein befreites, ungezwungenes Leben geht. Die Autoren benutzt als schriftstellerisches Stilmittel drei Perspektiven – eine Erzählstimme, die sehr persönlichen Briefe der Protagonistin und Flüsterstimmen von Märchenfiguren, die ihre wahre Geschichte erzählen, damit einen geänderten Blick auf die alten Märchen ermöglichen.
Ich habe dem Buch Zeit gegeben, um tiefer einzutauchen in das Geschehen und es hat sich gelohnt.

Zu Inhalt:
Als die Ehe mit Jussi beendet ist und die Kinder aus dem Haus sind, beginnt Jenni Mäki ein neues Leben als Jenny Hill und bricht aus. Eine Schar von Märchenfiguren begleitet sie dabei und kommentiert mit Scharfsinn die Ansprüche an Frauen und wie sie sein sollen. Jenny schreibt auf Geheiß ihrer Therapeutin Briefe ohne diese allerdings abzuschicken, darin wird auch ihr einiges klar.
Meine Meinung:
Ich weiß nicht, was genau es ist, was dieses Buch so faszinierend macht. Vielleicht ist es die Kombination aus den Briefen, den Märchenfiguren und die beginnende Veränderung der Jenni zu Jenny. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da ich die Story einfach fesselnd fand und wissen wollte, wie es mit Jenny weitergeht. Ich kann gut verstehen, dass das Buch als Manifest für Feminismus gefeiert wird. Gut fand ich, dass es aber nicht belehrend daher kam.
Fazit:
Gefällt mir

Als sie knapp 50 Jahre alt ist und ihre Kinder bereits aus dem Haus sind, zerbricht Jenni Mäkis Ehe. Außer den körperlichen Veränderungen muss „Jenny Hill“, wie sie sich mit einem Schritt in die Moderne nun nennt, sich mit dem Verhältnis zu ihrer jüngeren, beruflich erfolgreichen Schwester Johanna auseinandersetzen und mit dem bisher unterschätzten Einfluss, den die gesellschaftliche Klasse ihres Mannes Jussi auf die Ehe des Paars hatte. Auf einer weiteren Ebene setzt sich Jenny mit der 87-jährigen Kaarina auseinander, der sie vorliest und die ihr verdeutlicht, dass Kaarinas Generation vor lauter Arbeit keine Zeit für all diese Befindlichkeiten hatte, die Jennys Generation heute plagen. Zudem treten sechs populäre Märchenfiguren/Prinzessinnen auf (Aschenputtel, Gretel, Dornröschen, Rapunzel, Rotkäppchen, Schneewittchen), die einzeln und im Team Jenny mit prägenden Rollenerwartungen konfrontieren. Die Mentorinnen diskutieren unterschiedlich eloquent, teils miteinander und kritisieren, dass sie ungefragt dafür ausgenutzt wurden, um als Märchenfiguren kleine Mädchen zu disziplinieren. Letztlich könnte man sich fragen, welcher Gewinn-Anteil den Märchenprinzessinnen für ihre Tätigkeit bis heute zusteht und ob Märchen zur Zeit ihrer Entstehung nicht eine Art Sensationspresse waren …
Jennys Schicksal konnte mich durchaus fesseln. Sie ist Arbeiterkind, seit längerem in Therapie, experimentiert mit Diäten, hadert mit ihrem Körper und ihrer Leistung als Mutter. Innerhalb der Therapie soll Jenny Briefe an eine prominente Person schreiben, (die diese Briefe sicherlich nicht lesen wird). Als Leserin konnte ich schwer einschätzen, wie viel von den Prinzessinnen-Rants bei Jenny ankommt und ob diese Abschnitte nicht eher an mich gerichtet sind. Letztlich drehen die sechs Kritikerinnen den Spieß um, indem sie appellieren: wie konntet ihr nur!? (zulassen, dass eure Töchter Prinzessinnen sein möchten und sich in dem Fall mit Eheverträgen und Mitgift-Schachereien befassen müssen).
Fazit
Durch die Vielstimmigkeit und die unterschiedlichen Textarten wirkt das Buch zwar episodenhaft, regt jedoch in origineller Weise an, sich mit Ehe, Mutterschaft, Elternschaft, dem Empty-Nest-Syndrom und dem Klimakterium zu befassen. Ein bemerkenswertes Literaturverzeichnis rückt den Roman in die Nähe eines erzählenden Sachbuchs; denn „Perimenopower“ und „Die kranke Frau“ sind Sachtexte und gewiss keine Fiktion für Frauen, die gerade „dazwischen“ stecken.

Die Geschichte von Jenni Mäki, die nachdem die erwachsenen Kinder aus dem Haus sind, ein komplett neues Leben beginnt ist eindrucksvoll und sehr unterhaltsam

Ein Buch wie ein Aufatmen
Von Anfang an hat mich der Schreibstil direkt total begeistert, er ist wunderschön, poetisch und schafft es Gefühle auf eine ganz besondere Weise auf den Punkt zu treffen. Durch die wirklich toll gelungene Übersetzung kam das sehr gut raus. Trotz der Kürze des Buches, konnte ich die Protagonistin wirklich gut greifen und sie hat sich sehr authentisch angefühlt. Immer wieder konnte ich mich auch in ihr wiederfinden und es war so heilsam und schön zu Lesen, wie sie sich immer mehr selbst befreit und wächst. Besonders interessant und cool fand ich auch die Zwischenkapitel, die die Perspektiven verschiedener Frauen aus Märchen erzählen, sowohl auf die Protagonistin Jenny und ihre Entscheidungen, aber auch auf ihre eigenen Geschichten und wie diese wirklich waren. Das hat dem Buch noch eine zusätzliche Schicht und noch mehr sehr interessante feministische Denkanstöße gegeben.
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