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Buchcover für Abschied

Abschied

Roman. Mit einem Nachwort von Volker Weidermann

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Erscheinungstermin 03.06.2025 | Archivierungsdatum 18.08.2025

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Zum Inhalt

Eine Entdeckung aus dem Nachlass von Sebastian Haffner. »Ein federleichter Roman über das kostbare Glück der Freiheit – und wie schnell es mit ihr vorbei sein kann.« Iris Berben Raimund ist verliebt. Ungeheuer verliebt. Nur für ein paar Tage ist er aus dem dumpfen Deutschland der frühen Dreißigerjahre nach Paris gereist. Jetzt naht bereits sein Abschied von der herrlichen Teddy, die mit all ihrem Esprit dorthin ausgewandert ist. Umschwärmt wird sie von etlichen in Paris gestrandeten Gentlemen, gegen die Raimund sich behaupten muss. Als wolle er alles für immer festhalten, versucht er, die französische Freiheit mit Teddy zu genießen. Wenn er die Zukunft doch aufhalten könnte! Jede Zeit hat ihre großen Romane. Dieser hier wurde nie veröffentlicht. 1932 auf der Schwelle zur NS-Herrschaft verfasst, besteht Sebastian Haffners »Abschied« einmalig gewitzt und rasant auf Weltläufigkeit, Liebe und Überschwang. Für unsere Gegenwart ist er ein Ereignis.

Eine Entdeckung aus dem Nachlass von Sebastian Haffner. »Ein federleichter Roman über das kostbare Glück der Freiheit – und wie schnell es mit ihr vorbei sein kann.« Iris Berben Raimund ist...


Eine Anmerkung des Verlags

Bitte veröffentlichen Sie außerhalb dieser Plattform keine Rezensionen vor dem ET (03.06.2025).

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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783446284821
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 192

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Teddy
Abschied von Sebastian Haffner ist ein unerwarteter Fund aus dem Nachlaß. Es entstand 1932. Die Handlung ist 1930 angelegt. Der Erzähler ist ein junger deutscher Jurist, der sich in Paris im Kreis einer Clique rund um die viel bewunderte Teddy. Nach Deutschland kommen will sie nicht, da sie dort keine Zukunft für sich sieht. So wird das Buch auch eine Geschichte um einen Abschied, wie der Titel ja schon nahelegt.
Vorher gibt es aber viel amüsantes Geplauder und Vergnügen in Paris. Manche Szenen erinnerten mich wegen der Konstellation an Patrick Modiano. Auch ein Hauch von F.Scott Fitzgerald ausklingenden Roaring Twenties ist zu spüren.
Es ist ein wunderbarer leichter, kleiner Roman mit viel Atmosphäre!

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Eine Liebesgeschichte, Paris, viele junge Menschen, die in aufregenden Zeiten oszillieren. Es ist großartig, wie Haffner diesen Tanz auf dem Vulkan schildert und wie lakonisch dann doch der Abschied wird. Eine wirkliche Trouvaille!

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La Bohème in Paris, Frühjahr 1931. Mittendrin ein junger Mann aus Berlin. Raimund, ein Rechtsassessor, der im Quartier Latin seine Freundin besucht. Teddy heißt sie, er hat sie am Heidelberger Platz kennen gelernt, bevor sie an die Seine zog, vorgeblich des Studiums wegen. Der angehende Jurist will von der jungen Liebe retten, was noch zu retten ist. Vierzehn Tage bleiben ihm.

Keine Zeit! Diese Aufgewühltheit schlägt uns beinahe in jedem Satz entgegen. Atemlose Kettensätze voller „und“. Dass der Roman auf eine Unterteilung in Kapitel verzichtet, gehört zu dieser Ruhelosigkeit wie die Uhr als Metapher. Seine eigene Uhr hat Raimund nämlich in Berlin vergessen. Er leiht sich eine andere von einer Pariser Dame. Eine kapriziöse Uhr, die es mit der Zeit mitunter nicht so genau nimmt und auch mal stehen bleibt, wodurch die Stunden bis zur Abreise nur noch schneller vergehen.

„Abschied“, dieser Ende 1932 niedergeschriebene Roman sorgt für atemberaubende Lektüre. Irgendwann lesen wir, dass Raimund mit Nachnamen Pretzel heißt. Raimund Pretzel nannte sich, nachdem er ins englische Exil gegangen war, Sebastian Haffner. Ein Mann, der wortwörtlich Geschichte schrieb, geboren 1907 in Berlin und dort 1999 als Rückkehrer auch gestorben. Einer der profundesten Kenner der dunklen Jahre Deutschlands, mit wegweisenden Büchern wie „Anmerkungen zu Hitler“ auch recht populär, was nicht jedem seiner Zunft vergönnt ist. Gesetzt und gentlemanlike, so hat man ihn aus dem Fernsehen in Erinnerung.

„Hier muss ich wohl zugeben, dass ich in meiner Jugend ein wenig auf dem literarischen Gebiet dilettiert habe“, liest man nun von ihm. Ein absolutes Understatement. Dass auch Haffner einmal jung gewesen war, erkannte man eigentlich erst nach seinem Tod. Da tauchten seine Erinnerungen aus den Jahren 1914-1933 auf, die „Geschichte eines Deutschen“, die zum internationalen Bestseller wurde. Über eine, seine Generation, die zu bequem war, die nahende Barbarei erkennen zu wollen.

Was für ein literarischer Glücksfall! Im selben Schreibtisch wie die Erinnerungen fand Haffners hochbetagter Sohn Oliver Pretzel die 167 handgeschriebenen Seiten von „Abschied“. So dürfen wir jetzt erstmals diesen autobiografisch gefärbten Roman lesen und dem 25-jährigen Schriftsteller begegnen. Ein Heißsporn, voller Eifersucht auf Teddys Bekannte, mitunter rechthaberisch aufbrausend, sodass es immer wieder zu gegenseitigen Sticheleien kommt. „Wir hatten uns hübsch viel gezankt in dieser Zeit.“

Teddy gab es wirklich. Sie hieß Gertrude Joseph, kam aus Wien als Tochter jüdischer Eltern, machte in Berlin Abitur, bevor sie im Herbst 1930, wie Teddy im Roman, zum Studium an die Sorbonne ging. Dass sie nicht mehr nach Deutschland zurück will, trotz der materiellen Not in ihrem winzigen Pariser Zimmer, hat in „Abschied“ vor allem mit der Familie zu tun. In Berlin gebe es für sie zweierlei: „Verheiratet werden oder ganz kleines Tippfräulein.“

So steht eigentlich schon am Beginn des Paris-Besuches fest, dass die Liebe eine Liaison bleiben wird. Briefe oder Telefonat werden die räumliche wie seelische Distanz kaum überbrücken können. Doch der Romantitel verweist nicht nur auf diesen Abschied zweier junger Leute, sondern auch von einer Metropole, einer Zwischenkriegszeit voller Toleranz, Lebensfreude, Weltoffenheit. In Teddys Clique begegnet man Preußen und Bayern, Österreichern und Franzosen, Südamerikanern und Briten, man trifft sich beim Chinesen zum Verzehr aufregend unbekannter Speisen und gefährlich starkem Tee. Eine Welt von Gestern, um Stefan Zweig zu zitieren, aber anders als bei dem Großschriftsteller wie durch ein Mikroskop betrachtet.

Jugendliche Ausgelassenheit überwiegt. Es gibt eine Fülle mitreißend komischer wie meisterhaft erzählter Erlebnisse. Etwa was dem Nebenbuhler Franz widerfährt, dem während einer nächtlichen Zechtour die Hosen stibitzt wurden. Man lacht und muss ihm nächsten Moment schlucken, wenn sich der wutentbrannte Franz einen Krieg herbeiwünscht, in dem er die Franzosen mit dem Flammenwerfer angehen kann.

Sicher gibt es schon Anzeichen für die kommende Katastrophe, die Europa für immer verändern wird. Leicht dahin geschriebene Sätze wie „In meinem Koffer ging es zu wie in einem Konzentrationslager oder in einem Flüchtlingszug“ wird man so dann nicht mehr formulieren. Was wir Nachgeborenen wissen, konnte Raimund Pretzel nur ahnen. Wenn es damals überhaupt vorstellbar war.

In „Abschied“ sei die Urzelle von Haffners Geschichtsschreibung als Journalist und Publizist angelegt, schreibt Volker Weidemann in seinen lesenswerten Nachbemerkungen. „Weil es den Urgrund der Trauer beschreibt, auf der seine späteren Bücher ruhen.“ An seinem letzten Tag in Paris, bevor er im dumpfen Berlin wieder zum Dienst im Gericht am Alexanderplatz muss, da wollen sich Raimund und Teddy noch die ganzen Sehenswürdigkeiten anschauen. Nur wenige Stunden und ein kümmerlicher Geldbetrag sind geblieben, um den Eiffelturm, die Venus von Milo, das Pantheon, Montparnasse und das Grab Napoleons aufzusuchen.

„Allmählich hatte ich Angst, nach den Uhren zu sehen, es war, als wären die Zeiger um meinen Hals gelegt, um mich, zusammenrückend, langsam zu erwürgen.“ Die von Traurigkeit geprägte Tour durch die Stadt mit Metro, Straßenbahn und zu Fuß, schließlich das Hetzen zum Zug im Gare du Nord, ist am Ende ein besonderes Glanzstück eines Schriftstellers, der als Sohn eines Schuldirektors seinen literarischen Neigungen nicht wirklich nachkommen durfte.

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Abschied
Roman. Mit einem Nachwort von Volker Weidermann
von Sebastian Haffner

Ein Glück für uns, dass Raimund Pretzels (Sebastian Haffner ist sein Pseudonym) Sohn nach fast 100 Jahren das handschriftlich verfasste Manuskript „Abschied“ gefunden und veröffentlicht hat.
Der junge Pretzel reist nach Paris um seine große Liebe Teddy wieder zu sehen. Schon bei der Ankunft ist ihm bewusst, dass es eigentlich vorbei ist. Während diesem zweiwöchigen Besuch Anfang 1930 strahlt die Leichtigkeit, Unbefangenheit und Lockerheit einer Gruppe junger Literaten und Bohemien aus jeder Seite.
Ein wundervolles Zeitdokument einer Epoche zwischen den Kriegen,

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Raimund fährt nach Paris, wo er seine Freundin Teddy wiedersehen will, in die er sehr verliebt ist. Es werden einige unbeschwerte glückliche Tage werden, aber mit Teddy allein kann er keine Zeit verbringen, denn ständig sind einige Freunde um sie herum. Es naht der Tag der Abreise …
Haffner fängt die unbeschwerte Atmosphäre zu Beginn der Dreißigerjahre gekonnt ein. Seine Protagonisten lassen sich treiben, genießen das Leben, plaudern locker miteinander. Sie wissen noch nichts vom drohenden Krieg.
Also ist es nur eine Liebesgeschichte? Sicherlich nicht nur, denn Sebastian Haffner, der damals noch Raimund Pretzel hieß, schrieb diesen Roman 1932 und man kann durchaus an einigen Textstellen erkennen, dass er ahnte, auf welche Katastrophe die Welt zu steuerte. Der Roman trägt durchaus autofiktionale Elemente und wer noch mehr Hintergrundwissen erhalten möchte, wird im Nachwort von Weidermann fündig.

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"Abschied" – Was für ein literarisches Meisterwerk, einfach wunderbar! Es ist ein Glück, dass dieser Nachlass von Sebastian Haffner, den er 1932 verfasst hat, nun endlich veröffentlicht werden konnte. Die dreißiger Jahre in Paris, ein wunderschön leichtes Leben, obwohl man sich kurz vor der nationalsozialistischen Machtübernahme befindet. Raimund Pretzel und Teddy, inmitten ihrer Freunde und Teddys Verehrer, erleben alle eine Leichtigkeit, Unbefangenheit und eine fast kindliche Zankerei zwischen Mann und Frau. Die Stimmung der Zeit ist tief in den Charakteren verankert. Es ist ein stetiges Auf und Ab zwischen Verliebtheit, Eifersucht und Traurigkeit. Ein wunderbarer Sommerroman, leicht und glamourös.

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