
Landleben
von Nina Polak
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Erscheinungstermin 21.03.2025 | Archivierungsdatum 19.06.2025
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Zum Inhalt
Nachdem ihre Beziehung die erste hürdenreiche Zeit überstanden hat, beschließen Rivka und Esse, der Enge Amsterdams zu entfliehen. Am Rande des Dorfs Onderweer, wo man an guten Tagen das Meer riechen...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783866486904 |
PREIS | 24,00 € (EUR) |
SEITEN | 256 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Zwei Frauen fliehen der Großstadt an die Küste Nordhollands. Eine liebevolle Beziehung erlebt durch äußere Einflüsse Höhen und Tiefen. Persönliche Begegnungen werden einfühlsam geschildert, die beiden leben sich auseinander, geschuldet wohl der Einsamkeit des Dorfes und Hauses, dadurch empfänglicher für Reize von außen die ihre Beziehung in ihrem Paradies belasten. Ein Buch zum Lesen eingemummelt in Decken vor den Unbilden des Winters mit einem tröstlichen Glas Rotwein neben sich.

Der Inhalt des Buches ist zunächst eher klischeehaft und sucht mit der aktuell sehr beliebten Thematik „Dorf und Land“ seinen Platz auf dem Buchmarkt.
Zwei Lesben kaufen sich ein Haus in einem Dorf, um dort in Ruhe und Abgeschiedenheit ihre persönlichen Probleme in den Griff zu bekommen. Sie werden ihrer Beziehung wegen von der weltfremden Dorfjugend angefeindet und merken sehr bald, dass auch das Landleben kein Honiglecken ist. Nach einem Jahr beenden sie schließlich ihr Zusammenleben wieder. Die zunächst einfachgestrickt klingende Handlung bietet aber sehr interessante Motive, Ursachen und Folgen, die ein gut konstruiertes Gesamtgefüge ergeben. Das Buch überzeugt jedoch vor allem durch eine sehr gelungene Charakteristik der Protagonisten.

Ein Buch mit vielen Facetten. In der Hoffnung, dass das Landleben Ruhe und Einklang bringt, kehren Esse und Rifka der Stadt den Rücken. Doch so harmonisch wie gewünscht kommt es leider nicht.
Ein sprachlich dichtes Werk, welches mich von Beginn an gepackt hat.

Der Anfang war erst ein bisschen verwirrend, weil mir nicht klar war, dass der Anfang das Ende ist. Ansonsten eine schöne Beziehungsgeschichte mit ländlichem Flair. Gut erzählt!

Das Frauenpaar Rivka und Esse hat gute Gründe, aufs Land nach Onderweer zu ziehen. Rivka, die mit Anfang 20 einen überraschend erfolgreichen Roman veröffentlichte, kommt mit ihrem neuen Schreibprojekt nicht voran. Esse als ehemalige Profi-Basketballspielerin wird in Onderweer ein Team der weiblichen Jugend trainieren. Sie hadert seit ihrer Schulzeit damit, dass sie für den Sport die Kunst aufgegeben hat. Obwohl das Dorfleben weder idyllisch noch ruhig ist und Wanderer direkt vor den Fenstern des Paars vorbeimarschieren, floriert zumindest die alternative Wirtschaft: Auf dem örtlichen Bauernmarkt vor der profanisierten Kirche handeln Bewohner mit Cidre und Ziegenkäse aus eigener Produktion. Eine düstere Andeutung lässt ahnen, dass sich in die Beziehung der Frauen etwas Dunkles geschlichen hat, gegen das Esse Medikamente nimmt. Über Rivkas Jugendfreund Kaj lernen die Gefährtinnen die Psychiaterin Eva kennen, die wie im Bilderbuch auf einem Gutshof mit Pferden, Ziegen und Hühnern lebt, sowie ein florierendes Unternehmen um das Thema des „inneren Kindes" herum aufgebaut hat mit Online-Coaching, Mentoring von Autor:innen und Ratgeber-Büchern. Was im Dorf auch geschieht, scheint in erster Linie Eva zu nützen - und zahlreiche Dorfbewohner sind ihr bereits zu Dank verpflichtet. Rivka jedoch steht dem lukrativen Selbsthilfeuniversum äußerst kritisch gegenüber. Da die Therapeutin Beruf und Privatleben offenbar nicht trennt, nistet sie sich zügig ins Leben des jungen Paars ein und überzeugt prompt Esse davon, ihre Depression ohne Antidepressiva zu „behandeln“. Die Clique, die Eva um sich aufgebaut hat, scheint den Nachbarn offenbar zu missfallen, so dass auch dort in jeder Hinsicht dunkle Wolken aufziehen …
Mit listigem Humor zeigt Nina Pollak erstickende Abhängikeiten im Dorfleben, von Stadtflüchtigen, Aussteigern und einem Sohn, der Mutter und Bruder nicht loslassen kann, um seinen eigenen Träumen zu folgen. Wer sensibel auf das Leiden von Tieren reagiert oder beim Thema "Inneres Kind" keinen Spaß versteht, sollte von der Lektüre lieber absehen. Nina Pollak konnte für mich mit ihrem zweiten ins Deutsche übersetzten Roman „neue Saiten aufziehen“ und mich mit einem überraschenden Schluss verblüffen.

Ein spannendes und psychologisches Buch hat Nina Polak da geschrieben, in dem es um die Beziehung von Rivka und Esse geht. Die beiden Frauen haben sich aus Den Haag verabschiedet, um ihr gemeinsames Glück auf dem Land zu suchen. Sie haben als altes Haus gekauft, wo Esse ihrer Depression durch Gärtnern beikommen will und die Schriftstellerin Rivka ihre Schreibblockade im Gartenhaus zu beenden beabsichtigt.
Doch es ist nicht alles Idylle hier auf dem Land.
Es gibt wilde Wanderer und wütende Schmierereien an ihrem Auto, in denen sie als Lespen beschimpft werden.Als sie die Ratgeberautorin Eva kennenlernen, die auf einem Nachbarhof lebt, kommen weitere Angriffe vor.
Eva ist eine bekannte Psychiaterin, ebenfalls lesbisch und bringt die etwas fragile Beziehung der beiden durcheinander. Einerseits, weil sie sich in Esses Krankengeschichte einmischt und damit Rivka eifersüchtig macht. Aber auch, weil sie in Rivka erotische Fantasien auslöst. Doch diese wehrt sich erfolgreich dagegen und freundet sich mit dem Ziegen-Bauern Siep an.
Eine komplexe Geschichte um Freundschaft, Liebe, Abhängigkeit und Manipulation, die sich als leiser Psychothriller aufbaut und in einem dramatischen Höhepunkt gipfelt.
Dabei werden Überlegungen zu Mensch und Umwelt, Tierwohl und seelischer Gesundheit angestellt, die Rivkas Hang zum Zynismus ebenso wie ihre Verzweiflung spiegeln und sie nicht gerade extrem sympathisch, dafür umso menschlicher erscheinen lassen.
Psychologisch, queer, mit einem Hauch Suspense und in seiner stilistisch überzeugend geschriebenen Art sehr empfehlenswert.
Aus dem Niederländischen von Stefanie Ochel, Mare 2025

Rivka und Esse zieht es aus der Großstadt aufs Land. Die beiden beziehen am Rand eines niederländischen Dorfs ein kleines Haus mit Garten und Schuppen.
Für beide soll es ein Neuanfang werden. Beruflich, wie auch privat für ihre Beziehung, erhoffen sich beide durch Ruhe und Natur Veränderungen zum Besseren hin.
Rivka ist Schriftstellerin und hatte vor ein paar Jahren einen beachtlichen Erfolg mit einem Roman und will im zum Arbeitszimmer umfunktionierten Schuppen, endlich ihre Schreibblockade bewältigen.
Esse dagegen kämpft mit einer Depression und Angststörungen. Die ehemalige Profi-Basketballspielerin wird hier die weibliche Jugendmannschaft trainieren, kann sich aber immer noch nicht damit abfinden, damals für den Sport die Kunst aufgegeben zu haben.
Während Esse im Gärtnern und Fotografieren und langen Spaziergängen mit Snibbe, dem Hund des Paares, durchaus so etwas wie Erfüllung findet, hängt Rivka weiterhin fest. Der Gartenarbeit kann sie nichts abgewinnen, der am Haus vorbeiführende Wanderweg und die direkt vor ihrem Fenster stehenden Wandernden nerven sie entsetzlich und die Stadt vermisst sie doch irgendwie.
Da hilft auch Jugendfreund Kaj, der überraschend als Dorfbewohner in Erscheinung tritt, oder Siep, der zwar ein abgeschlossenes Geschichtsstudium hat, der Mutter und des Bruders wegen aber auf dem familiären Ziegenhof bleibt und sich als kleiner Lichtblick unter den neuen Nachbarn entpuppt, als neue Kontakte nichts.
Durch Kaj lernen die beiden Eva kennen. Die ist Psychiaterin und lebt auf einem Gutshof mitsamt Pferden, Ziegen und Hühnern und betreibt ein florierendes Unternehmen. Sie ist Autorin zahlreicher Ratgeber zum Thema „inneres Kind", arbeitet als Online-Coach und Mentorin und beginnt in diesem Sinne Rivka und Esse ungefragt zu coachen.
Während Esse gern mit Eva zusammen ist, fühlt Rivka, die dem Ganzen äußerst kritisch gegenübersteht, sich mehr und mehr überflüssig.
Eva und ihre Mitbewohnerinnen scheinen aber auch einigen der Dorfbewohner: innen zu missfallen, denn immer wieder kommt es zu queer feindlichen Vorkommnissen. Rivka weiß mehr darüber, als sie sagt und Esse beginnt ihr Antidepressiva abzusetzen - eine Eskalation in mehrere Richtungen scheint unvermeidbar ...
Nina Polak ist eine kluge Beobachterin und hat hier sehr komplexe Figuren geschaffen. Sie erzählt subtil und humorvoll und mit sehr reizvollem und greifbarem unterschwelligem Brodeln, von Erwartungen und dem an ihnen scheitern, von Unsicherheiten und dem nicht darüber sprechen und davon, dass das Landleben – entgegen aller gängigen Vorstellungen - auch nicht alles heilen kann.
Eine Lesempfehlung – ganz klar. Vor allem für Leser.innen, die leise aber tiefe Töne schätzen.
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