Annas Lied

Roman

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Erscheinungstermin 13.03.2024 | Archivierungsdatum 12.05.2024

Zum Inhalt

Eine große europäisch-jüdische Familiensaga – eine schillernde Geschichte über Liebe und die befreiende Kraft der Hoffnung

Kopenhagen zwischen den Weltkriegen: Die politischen Entwicklungen der späten 1930er Jahre stehen unmittelbar bevor, doch noch ist die Wohnung der Koppelmans voller Trubel, Verwandter, Gespräche und Musik. Hannah, die jüngste der vier Geschwister, möchte eines Tages selbst Musikerin werden, wie ihre Brüder. Doch für sie, das einzige Mädchen, ist ein anderer Weg vorgesehen: Es ist an ihr, den Namen der Familie zu wahren und die Eltern nicht zu enttäuschen. Krieg, Flucht und die Trennung von ihrer großen Liebe Aksel verschlagen sie nach Paris in eine arrangierte Ehe. Weit weg von zu Hause erinnern nur die Musik und Aksels Briefe Hannah – eigentlich Anna – daran, wer sie einmal werden wollte. Kann sie die Pflichten des Lebens annehmen und ihre eigenen Träume trotzdem festhalten?
»Annas Lied« ist eine mitreißend und warmherzig erzählte, weltumspannende Geschichte über verbotene Liebe, Einsamkeit und Pflichtbewusstsein – und nicht zuletzt über die heilende Kraft der Musik, inspiriert vom jüdischen Erbe Benjamin Koppels und seiner Familie. »Fantastisch!« Dagbladens Bureau

Eine große europäisch-jüdische Familiensaga – eine schillernde Geschichte über Liebe und die befreiende Kraft der Hoffnung

Kopenhagen zwischen den Weltkriegen: Die politischen Entwicklungen der späten...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783103976236
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 528

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Annas Lied ist eine groß angelegte Familiengeschichte um eine jüdische Familie in den dreißiger/vierziger Jahren in Dänemark. Hannah ist die jüngste in der Familie, mit 4 Brüdern. Sie ist musikalisch begabt, soll aber dennoch verheiratet werden, um die Tradition zu erfüllen.
Man bekommt das erwartbare. Aber auch nicht weniger.
Die Handlung geht über die Zeit des Kriegs hinaus über die Jahrzehnte. Man folgt dem Leben der Protagonistin, bis Hannah auf fast 100 Jahre zurückblicken kann. Dabei blieb die Musik für sie immer eine wichtige Komponente in ihrem Leben, wie es auch für ihren Neffen gilt. Und der hat Ähnlichkeiten mit Benjamin Koppel selbst, dem Autor dieses Buch, der ein Musiker ist.

Wer Familiensagas mag, kommt hier auf seine Kosten.

978-3-10-397623-6

13.03.2024

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Ein großartiges Buch über eine starke Frau. Die Protagonistin führt ein schwieriges Leben, und ist darin trotzdem gefestigt. Wir bekommen einen Einblick in das jüdische Familienleben. Und immerwieder spielt auch die Musik eine wichtige Rolle.
Es ist ein Roman mit vielen biographischen Zügen. Gekonnt hat der Autor wirkliches mit fiktivem verwoben. Es macht Spaß, dieses Buch zu lesen. Es ist spannend in das Leben der Anna/Hannah einzutauchen, ihre Höhen und Tiefen mitzuerleben.

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Dieses Buch beruht offenbar auf einer wahren Geschichte der jüdisch - dänischen Familie Koppelmann, insbesondere um die junge Hannah. Diese ist zwar musikalisch sehr begabt, aber ihre Eltern haben für sie vorgesehen, dass sie den Namen / die Tradition der Familie weiterführt.
Der Roman gibt nicht nur einen Einblick in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, sondern auch speziell in das Leben der Juden, ihre Traditionen und Bräuche. auf berührende Weise und außerordentlich schön formuliert wird diese Geschichte erzählt.

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Eine wunderbare Familiengeschichte, die uns hervorragend in das jüdische Alltagsleben mitnimmt. Zudem die Geschichte einer starken Frau, die so vieles in ihrem Leben meistert und dabei immer bei sich bleibt. Beeindruckend!

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"Anna Lied" ist ein wundervoller Roman über ein langes, Leben mit bewegter Geschcihte. UNd ein Buch über die LIebe, über das Leben, über Träume und über Kunst. Facettenreich erzählt. Beim lesen fühlt man sich hineinversetzt in Anna/Hannah und fühlt mit ihr, das Keid, die Empfindungen die die Musik auslösen, Freude und Leid des Schicksals. Ein tolles Buch.

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Wer eine jüdische Familiensaga möchte, ist bei 'Annas Lied' von Benjamin Koppel gut bedient.
Eine traditionsbewusste Familie mit vier Söhnen (die sich nicht alle standesgemäß verlieben) und eine Tochter. Sie ist musikalisch sehr begabt und träumt von einer Karriere, soll aber verheiratet werden.
Wir folgen Hannah durch ihr bewegtes Leben, das ganz offensichtlich auf wahren Begebenheiten beruht.
Schön zu lesen.

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Lied und Leid

Familie Koppelman ist von Polen nach Dänemark gezogen, die vier Söhne haben sich entgegen der jüdischen Tradition ihre Ehefrauen in der neuen Heimat selbst ausgesucht, lediglich Hannah, die jüngste im Hause, wird an eine gute Partie in Paris verheiratet, obwohl ihre große Liebe Aksel gilt. Wie wird es ihr nach einer glücklichen Kindheit in Kopenhagen und der Flucht nach Schweden in der Stadt der Liebe ergehen? Wird sie ihr Glück finden?

Beschwingt fädelt Schneidermeister Vater Koppelman den Zwirn in die Nadel, mit strengem Regiment führt die Mutter den Haushalt, talentiert musizieren die Kinder, das Leben scheint einen guten Verlauf zu nehmen. Aber dann, während der 1930er-Jahre, hält die Gesinnung der Nationalsozialisten auch in Dänemark Einzug, jüdische Bürger werden immer mehr in die Enge getrieben. Melancholisch und wehmütig klingen Koppels Worte, als er über das Leben seiner Tante Hannah schreibt, traurig und doch stets hoffnungsvoll nimmt sie ihr Schicksal an, wie es eben gerade daherkommt. Realität und Traum verschwimmen manchmal, genau so, wie Hannah es sich gewünscht hat, dass ihre Geschichte weitererzählt wird. Eine starke Frau, der im Laufe ihres langen Lebens immens viel abverlangt wird, eine Frau, die immer wieder ihre Zuflucht in der Musik sucht. Das Klavier ist ihr Halt, ihr Trost, mit den Melodien, die sie den weißen und schwarzen Tasten entlockt, kann sie sich auch in schwierigen Zeiten aufrichten und nach vorne blicken. Viel Leid ist ihr auferlegt, im Lied kann sie es ertragen.

Gut skizzierte Figuren, manche klarer, manche mehr verschwommen, ein Bogen über viele Jahrzehnte mit einigen Längen trotz der geschickten Raffung gegen Ende des Buches, lassen den Leser eintauchen in ein Leben voller Liebe, der Liebe Hannahs zu ihren Kindern und zum Mann ihrer Träume.

Gefühlvoll und empathisch erzählt Benjamin Koppel Dinge, die nicht vergessen werden sollten, Krieg, Judentum, Traditionen und Ansehen der Familie, Liebe und Sehnsucht – so viele Nuancen des Lebens schwingen zwischen den Zeilen wie ein leises Lied, das noch lange weiterklingen wird.


Titel Annas Lied
Autor Benjamin Koppel
ASIN B0CL8MPRYT
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (528 Seiten)
Erscheinungsdatum 13. März 2024
Verlag Fischer
Originaltitel Annas Sang
Übersetzer Ulrich Sonnenberg

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Was für eine Geschichte! Was für ein Leben!

Viele Themen sind dabei: Freundschaft, Liebe, Familie. Aber auch religiöser Wahnsinn, Frauenmissbrauch in der Ehe, Verlust der Kinder uvm.

Dass die hochtalentierte, hochsensible Hannah, der der Weg in die Welt der klassischen Musik dank der Aufnahme ins Konservatorium schon vorgeebnet war, wie ihren Brüdern, und doch ganz anders ihr Leben verbringen musste! Und warum???

Diese Geschichte wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Aus vielerlei Gründen.

Schön erzählt, schlicht und ergreifend.

Habe bis zum Ende gewartet, dass das verlorene Kind noch auftaucht…
Aber was für ein Leben! Was für eine starke Frau, wobei sie vordergründig vllt nicht unbedingt den Eindruck macht. Und doch…

Fazit: Sehr beeindruckend, sehr lesenswert.

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Die heilsame Kraft der Musik
Hannah ist das jüngste von fünf Kindern der dänisch-jüdischen Familie Koppelman. Sie würde gerne Musikerin werden, doch im Gegensatz zu ihren vier Brüdern, die sich der Familientradition widersetzten und ihre Frauen selbst aussuchten, muss sich Hannah dem Willen der Eltern beugen. Obwohl sie heimlich Aksel liebt, soll sie die Ehre der Familie wahren und eine arrangierte jüdische Ehe eingehen, die sie nach Paris verschlagen wird. Doch zunächst kommt es anders. Der II. Weltkrieg steht kurz bevor, die jüdische Bevölkerung wird auch in Dänemark verfolgt und wer nicht fliehen konnte wird deportiert. Die Familie wird auseinandergerissen, Hannah überlebt in Schweden und heiratet nach dem Krieg, wie von den Eltern gewünscht, den jungen französischen Juden Francois …
Benjamin Koppel, geb. 1974, ist ein international bekannter dänischer Jazz-Musiker und Autor des Buches „Annas Lied“ (2024). Er erzählt darin die Lebensgeschichte von Anna, der Schwester seines Großvaters, die lange als verschollen galt. Der Roman beruht auf Tatsachen, wie der Autor selbst sagt, die er fiktionalisiert und mit Anekdoten ausgeschmückt hat, die in seiner Familie seit Generationen überliefert sind.
Jüdisches Leben, ihre Sitten, Traditionen und Bräuche, sind neben Annas bewegender, mitreißender Geschichte ein großes Thema, das der Autor Benjamin Koppel in diesem Buch lebendig werden lässt. Wir lesen von der Einsamkeit im Herzen der Protagonistin und von ihrer Liebe zur Musik, die ihr über manch schwere Stunde hinweg half. Sehr feinfühlig schildert er auch Hannahs unerfüllte Träume, ihre hoffnungslose Liebe zu Aksel, der sie ein beinahe 100jähriges Leben lang nachtrauert, und von ihrer großen Sehnsucht Musikerin zu werden.
Der Autor versteht es großartig, die Gefühle der Menschen zu beschreiben. Auf eindringliche Weise vereinigt er hier gut recherchierte Zeitgeschichte mit jüdischem Lebensgefühl und überzeugt durch Tiefgang und Spannung. Es ist kein einfacher Lesespaß, doch wer sich für Musik interessiert und gerne Familiensagas liest, wird hier auf seine Kosten kommen.
Fazit: Interessante, gut geschriebene Lebensgeschichte über eine starke Frau, die die Liebe zu ihren Eltern über ihr eigenes Glück stellt.

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Die Geschichte von Anna, ihre Liebe zur Musik, hin und her gerissen zwischen den Forderungen Ihrer konservativen Mutter und dem Wunsch zu Selbstbestimmung, ihr Kampf mit verschiedenen Schicksalsschlägen und ihre unermüdliche Hoffnung auf das Gute in sich und den Menschen, dies alles ist zutiefst bewegend und zieht einen richtig mit. Ich habe Ihre Geschichte eingeatmet!

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Der Autor Benjamin Koppel, erzählt die Familiengeschichte seiner Tante Anna Koppel ( 1921-2019), die sehr tragisch ist. Das Gerüst der Romans basiert auf Fakten, die der Autor mit Fiktion ergänzt hat.
Die Story beginnt in Kopenhagen zwischen den Weltkriegen, Hannah (Anna) Koppelmann ist das jüngste Kind einer sehr gläubigen jüdischen Familie. Ihre Geschichte hat mich unendlich traurig gemacht, schon allein der Krieg hat ihr zugesetzt, aber das sie dann noch eine arrangierte Ehe eingehen muss, fand ich schrecklich.
Ihr Ehemann ist nicht nett zu ihr und sie leidet sehr. Trotzdem versucht sie ihr Leben gut zu leben und ihren Kindern viel Liebe zu geben. Doch auch die hilft nicht gegen die Strenge des Vaters.

Fazit:

Das Buch ist unheimlich bewegend geschrieben, aber auch sehr schwer zu lesen. Wer gerne historische Romane liest, ist hier genau richtig.

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Für mich ist dieser Titel die Entdeckung dieses Frühjahrs. Eine poetische Sprache mit vielen Sätzen, die man sich auf der Zunge zergehen lassen muss. Eine tragische und zugleich wunderschöne Geschichte, bei der man so sehr mit den Figuren mitleidet und eine Zeitzeugnis eines düsteren Kapitels in Europa.

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In diesem Roman erzählt Benjamin Koppel über die Geschichte seiner Familie über vier Generationen. Die Entwicklung der Protagonisten und ihr Leben wird im Licht der Politik, Gesellschaft und Kultur vorgestellt. Im Mittelpunkt des Romans steht das Leben seiner Tante Anna Koppel, die mit ihrer jüdischen Familie in Kopenhagen lebt. Eigentlich wollten ihre Eltern nach Amerika ausreisen, doch bei einem Zwischenstop in Kopenhagen, sind die dauerhaft geblieben. Hier können die ein traditionelles jüdisches Leben leben, mit ihren Festen, Religion und Sitten. Durch den Einfluss einer anderen Kultur verliert sich der Bezug zu den Traditionen nach und nach. Doch eines verbindet die Familienmitglieder über alle Zeiten. Das ist die Liebe zur Musik.

Dem Autor ist eine tiefgründige, berührende und nachdenklich stimmende Geschichte gelungen. Es ist nicht immer nachvollziehbar oder auch einfach schade, dass die Hauptprotagonistin nicht immer ihren Traum leben konnte. Pflichtgefühl ist mitunter ein großes Thema des Romans. Wer gerne Familienromane, die einen großen Zeitrahmen umfassen, liest, wäre bei diesem Roman absolut richtig. Ein gutes Buch.

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Eine jüdische Familiengeschichte

Mit einem einfühlsamen und fesselnden Schreibstil erzählt Benjamin Koppel dem Leser die Geschichte seiner Großtante, die im Jahr 1929 beginnt
Als jüngstes von fünf Kindern wächst Anna/Hannah in Kopenhagen in einer traditionsbewussten dänisch-jüdischen Familie auf. Während ihre Brüder sich ihre Berufe auswählen können und sich gegen die arrangierten Ehen wehren, muss sich Hannah den jüdischen Konventionen beugen und sich in eine Zwangsheirat einfügen. Doch trotzdem bleibt Hannah sich selbst treu und findet in der Musik Kraft.
Diese berührende Familiengeschichte brachte mich den jüdischen Verhaltensweisen und Regeln näher und ließ sie mich während der sieben Jahrzehnte, die ich Hannah begleiten durfte, besser verstehen. Es ist ein sehr bewegtes Leben voller Schicksalsschläge.
Dieser Roman beruht auf realen Begebenheiten, umrahmt von fiktiven Ereignissen. Er hat mir spannende und unterhaltsame Lesestunden bereitet. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Zum Inhalt:
Hannah oder eigentlich Anna ist die jüngste von vier Geschwistern und würde gerne Musikerin werden wie ihre Brüder. Doch für sie als Mädchen ist ein anderer Weg vorgesehen. Sie soll den Namen der Familie wahren und sie will die Eltern nicht enttäuschen. Krieg und Flucht treiben sie von ihrer großen Liebe weg und hinein in eine arrangierte Ehe. Wird es ihr gelingen die Pflichten des Lebens zu erfüllen und dennoch an ihren Träumen festhalten.
Meine Meinung:
Was für eine bewegende Geschichte vorallem wenn man bedenkt, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht und halt romanhaft verpackt wurde. Man leidet schon ganz schön mit, denn Hannah hat ein Leben, dass stark durch Erwartungen anderer und Traditionen bestimmt wird, aber sie ist und bleibt trotzdem eine starke Frau, die in der Musik Halt findet. Ich fand das Buch auch ein tolles Gesellschaftsbild sowohl in Hinsicht auf politische als auch religiöse Zwänge.
Fazit:
Berührt

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Benjamin Koppel ist international als Jazzmusiker bekannt, mit seinem Debütroman ‚Annas Lied‘ stellt er sein schriftstellerisches Talent erfolgreich unter Beweis. Der Autor stammt aus einer Familie von Musikern mit jüdischen Wurzeln, auch das Erzählen von Anekdoten und kleinen Geschichten hat bei Familientreffen eine große Tradition und bildet die Basis für diese Erzählung. Inspiriert wurde der Roman von der bewegenden Lebensgeschichte seiner Großtante.
Die Erzählung beginnt im Jahr 1929, als die achtjährige Hannah unbeschwert in Kopenhagen aufwächst im Kreis einer großen Familie. Von ihren vier älteren Brüdern lassen drei ihre Leidenschaft zur Musik zum Beruf werden, auch Hannah findet früh Ruhe und Bestätigung im Klavierspiel. Die Mutter legt großen Wert auf jüdische Traditionen und hält die Familie zusammen. Als ihre Söhne sie ins Unglück stürzen, in dem sie sich in dänische junge Frauen verlieben und eine arrangierte Ehe in jüdische Kreise ablehnen, setzt sie ihre Hoffnung auf Hannah, die Familie zu ehren und ihre Traditionen weiter zu führen.
Der Roman überzeugt sowohl inhaltlich als auch sprachlich, man spürt in vielen Szenen den Respekt und die Bewunderung des Autors gegenüber seiner Großtante und der Art und Weise, wie sie trotz vieler Schicksalsschläge und Bürden in ihrem Leben nie den Mut und Lebenswillen verliert. Beide verbindet die Liebe zur Musik, die bei Benjamin Koppel Lebensinhalt ist und für Hannah eine Art Rettungsanker, in der Musik findet die Trost, sie repräsentiert für Hannah aber auch Freiheit und Selbstständigkeit, die sie zur Wahrung der Tradition aufgeben musste.
Der Roman berührt mit seiner bewegenden Geschichte, er bietet einen teils faszinierenden teils erschreckenden Einblick in ein jüdisches Familienleben im letzten Jahrhundert und zeichnet das Bild einer starken Frau. Anfangs habe ich es seltsam empfunden, dass die Erzählung bei einigen Abschnitten sehr bildhaft und intensiv ausfällt, in anderen Punkten aber eher oberflächlich bleibt, nicht zuletzt bei einigen von Hannahs Empfindungen. Letztendlich passt dies aber zu Hannahs Charakter ebenso wie zu der Vermischung biographischer mit fiktionalen Elementen.

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Was er nie für möglich hielt, musste Yitzhak nun erleben. Er wurde von Juden hassenden Männern verprügelt. Dabei floh er doch mit seiner Frau Bruche vor diesen Unmenschen. Aus Polen kamen sie und fühlten sich in Dänemark so sicher. Toleranz war für die Dänen kein Fremdwort, sie lebten diese. Und als dann auch noch der älteste Sohn sich den Wünschen seiner Eltern widersetzte, ruhten alle Hoffnungen auf dem jüngsten Kind, der kleinen Hanna (Anna).

Standesdünkel gab es also auch bei den jüdischen Einwohnern Kopenhagens. Warum wäre es sonst so sehr wichtig, dass die Kinder sich einen Partner nahmen, der gleichen Glaubens war? Anna gehorchte trotz Herzschmerzen ihren Eltern. Die hatten einen jüdischen Jungen aus Frankreich für sie ausgesucht. Dabei war sie so sehr verliebt in einen Anderen.

Das Lesen von #AnnasLied war für mich sehr emotional. Zu sehr litt ich mit der Hauptperson. Wie ausgeprägt war ihr Pflichtbewusstsein und wie wäre doch ihr Lebensweg verlaufen, hätte sie auf ihr Herz gehört. Der Autor ist Großneffe Annas und nahm Großtante Annas Leben als Grundlage für diesen Roman. Selbst Musiker, verwob er die Macht der Musik mit dem Geschehen in Annas Leben.

Dieses Buch lebt von Gefühlen, die durch anschauliche Sprache das Herz der Leser gefangen nimmt. Die Übersetzung durch Ulrich Sonnenberg hat einen großen Anteil daran. Ich lege dieses Buch allen Lesern ans Herz, die anspruchsvolle Literatur mögen. #NetGalleyDE

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Annas Lied ist eine berührende Familiengeschichte, in die der Leser sofort eintaucht.

Der Autor lässt den Alltag in der quirligen Familie lebendig werden. Er beschreibt die jüdischen Riten, die Hannahs Eltern befolgen und darauf achten, dass dabei ihre Kinder eingebunden sind. Klassische Musik spielt eine große Rolle. Drei der vier Brüder von Hannah wurden Musiker. Der Wunsch der Mutter, dass ihre Söhne Frauen heiraten, die ihrer Religion angehören, ging jedoch nicht in Erfüllung, obwohl erbetene Ehevermittlungen erfolgreich versprechend waren. Aufgrund ihres musischen Talents ist Hannahs großer Traum, Pianistin zu werden, doch ihre Eltern haben eine ganz andere Zukunft für sie geplant....
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen.

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„Annas Lied“ von Benjamin Koppel ist ein Buch, das mich in vielerlei Hinsicht berührt hat. Die bewegte Lebensgeschichte von Hannah Koppelmann zieht sich über fast ein Jahrhundert, von ihrer Kindheit in den 1920er-Jahren in Kopenhagen bis zu ihrem Tod 2019 in Frankreich. Der Autor, ein bekannter dänischer Jazz-Saxophonist, erzählt damit halbdokumentarisch die Geschichte seiner eigenen Familie, denn hinter der Protagonistin verbirgt sich seine Großtante Anna Koppel. Wie sehr ihn ihre Geschichte beschäftigt, zeigt die Tatsache, dass er ihr mit dem Album „Anna’s Dollhouse“ auch ein musikalisches Denkmal gesetzt hat.
Aber von vorn und zum literarischen Denkmal.
Hannah Koppelmann wurde 1921 in Kopenhagen geboren, das Buch beginnt 1929, als sie acht Jahre alt ist. Sie ist das jüngste von fünf Kindern und das einzige Mädchen. Die Wurzeln der jüdischen Familie liegen in Polen und eigentlich hatten Vater Yitzhak und Mutter Bruche geplant, nach Amerika zu auszuwandern. Gelandet ist die Familie dann aber in Kopenhagen, wo der Vater eine Schneiderwerkstatt betreibt. Alle fünf Kinder sind sehr musikalisch. Während aber drei der Brüder Musik zum Beruf machen dürfen, diktiert die Mutter Hannah ein strengeres Leben auf. Da die Brüder für die Mutter eine Enttäuschung sind (sie verweigern sich den arrangierten Ehen, heiraten gegen den Willen der Eltern Schicksen und wenden sich von der jüdischen Religion ab), bleibt Bruche bei Hannah unnachgiebig. Sie muss den Mann heiraten, den die Eltern für sie ausgewählt haben, eine Ehe mit ihrem Geliebten Aksel ist undenkbar.
Parallel zum Familienleben passiert auch viel in der Welt. Die Deutschen fallen in Dänemark ein, Juden werden verfolgt und auch Familie Koppelmann muss fliehen. Der Weg führt sie nach Schweden, wo Hannah auch das gemeinsame Kind von ihr und Aksel zur Welt bringt. Dieses wird ihr direkt nach der Geburt genommen, sie wird es nie wiedersehen. Als wieder Frieden in Europa herrscht kehrt die Familie zurück nach Kopenhagen und für Hannah geht es kurze Zeit später weiter nach Frankreich, zu einem Wildfremden, den sie heiraten muss, um die Mutter nicht zu enttäuschen. Sie lernt die Sprache, fügt sich ins Eheleben, ordnet sich ihrem Mann unter und findet ihr einziges Glück in ihren Kindern und dem Klavierspiel, dem sie heimlich hinter dem Rücken ihres Mannes weiter nachgeht. Wirklich glücklich wird sie aber erst nach seinem Tod, denn da kann sie sich noch für ein paar Jahre den Traum von der Musik erfüllen. Die unglückliche und von Gewalt geprägte Ehe schaffte es nicht, sie zu brechen und ihr ihre Träume zu nehmen.
Benjamin Koppel vermischt in seiner speziellen „Familienchronik“ Fakten und Fiktion, gibt Einblicke in das Zeitgeschehen und in das Leben in einer jüdischen Familie. Damit schafft er ein Buch, das mir ans Herz ging. Seine Sprache finde ich angenehm, sie ist schlicht und sachlich, die Übersetzung ist sehr gut gelungen.
Mich hat das Buch sehr betroffen gemacht. Der Umgang mit den jüdischen Mitbürgern in Kopenhagen, das langsame Erstarken des Nationalsozialismus in Europa – damals so aktuell wie heute. Anna/Hannah ist ein Kind ihrer Zeit, aber auch ein Kind ihrer Eltern. Arrangierte Ehen waren zu der Zeit beispielsweise nicht selten, auch in nicht-jüdischen Familien bestimmten oft die Eltern den Ehepartner, Heiraten zwischen den Konfessionen waren häufig unmöglich. Pflichterfüllung wurde von Kindern, vor allem aber von Töchtern stets erwartet. Hannahs Mutter Bruche hatte in der Familie eindeutig das Sagen, im Zweifel setzt sie sich mit Drohungen und Wutausbrüchen durch. Für mich als Leser war es bedrückend, wie sehr Bruche ihre Familie unter Druck setzte und dass sie ihre Tochter sehenden Auges in ein unglückliches Leben zwang. Sie selbst lebt als Matriarchin eine Emanzipation, die sie ihrer Tochter traurigerweise versagt.
Für die intensive Mischung aus Familien- und Zeitgeschichte gibt es von mir eine klare Lese-Empfehlung und fünf Sterne.

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“Annas Lied“ ist der in Dänemark vor rund zwei Jahren erschienene Debüt- und Bestsellerroman vom international bekannten Jazzmusiker Benjamin Koppel, der nun auch ins Deutsche übersetzt wurde. In seinem Debüt erzählt Benjamin Koppel die Geschichte seiner Großtante Anna, die als junges jüdisches Mädchen mit polnischen Wurzeln in Kopenhagen aufgewachsen ist und dort die sehr bewegenden Jahre zwischen 1929 und 1945 durchlebt hat. Sie wächst als einziges Mädchen unter Brüdern auf und nachdem diese, ganz zum Leid der streng gläubigen Mutter Bruche, allesamt nicht jüdische Frauen geheiratet haben, wird Hannah (so wird Anna in der Geschichte genannt, warum das erfährt man am Ende…😊) gezwungen die Tradition fortzuführen und sie wird mit einem französischen Juden gegen ihren Willen verheiratet… es folgen viele Jahre der Lieblosigkeit und einer unendlichen Sehnsucht nach der wahren Liebe und das Einzige was Hannah aufrecht erhält ist die Liebe zu ihren Töchtern und zur Musik… Mir hat “Annas Lied“ echt gut gefallen. Sehr ruhig und feinfühlig erzählt hier Benjamin Koppel Hannahs bzw. Annas Geschichte. Was ich besonders gut fand ist, dass der Fokus hier auf Hannahs Leben und den jüdischen Traditionen und Konventionen liegt. Natürlich hat auch ihre Familie erschreckende Zeiten im besetzten Kopenhagen durchgemacht, aber das wird eher im Hintergrund behandelt. So begleiten wir Hannah auf ihrem Lebensweg vom jungen Mädchen bis zur 98 jährigen Frau. Als junges Mädchen hatte Hannah Träume. Sie wollte eine berühmte Pianistin werden und mit ihrer großen Liebe zusammen sein. Stattdessen wurde sie von ihrer Mutter so lange emotional erpresst bis sie eine Ehe eingegangen ist, die sie über Jahrzehnte hinweg unglücklich gemacht hat. Hannahs Schicksal ist mir sehr nahe gegangen und ich hätte mir echt gewünscht in die Geschichte eingreifen und sie da einfach rausholen zu können. Es war jetzt nicht über dramatisch oder so, aber mitzuverfolgen wie die einstige junge Frau, erfüllt von Hoffnung und Träumen, in einem Leben voller stiller Verzweiflung und Lieblosigkeit gefangen ist, war schon hart und ich hätte ihr so sehr gewünscht, dass sie sich daraus befreit… Aber auch die anderen Charaktere wurden sehr authentisch und detailliert gezeichnet und Benjamin Koppel hat es wunderbar geschafft die einzelnen Familienmitglieder mit all ihren Eigenarten und Charakterzügen darzustellen und so eine sehr lebendige Atmosphäre aufzubauen. Sein Schreibstil ist an sich sehr einfach und leicht verständlich. Es wird alles sehr detailliert geschildert, zwischenzeitlich war es einfach zu ausschweifend. So wurden gerade bei den Festen sämtliche Speisen detailliert aufgelistet und ausgiebig beschrieben, was mir persönlich einfach zu lang war. Das Ende hat mich sehr gerührt, obwohl es da immer noch eine große offengebliebene Frage gibt, die aber auch Hannah ihr ganzes Leben lang begleitet hat und auf die es einfach keine Antwort gab… Alles in allem ist es eine sehr lesenswerte Geschichte über ein sehr bewegendes Frauenschicksal, die ich gerne verfolgt habe..
<<„Es ist besser, geliebt und verloren zu haben, als niemals geliebt zu haben. Das schrieben wir einander. Und daran glaubten wir. Auch wenn wir uns nie bekamen. Aber wir hatten die Liebe …“>>
4/5⭐️

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Benjamin Koppel schreibt in Annas Lied über die Geschichte einer jüdischen Familie, über seine eigene Familie. Hannah und ihre vier Brüder sind in Kopenhagen geboren. Während die vier Brüder ihrer musikalischen Berufung nachgehen können und ihre Frauen selbst wählen, soll Hannah die Familientraditionen weiterführen. Obwohl sie in einen dänischen jungen Mann verliebt ist, bestehen ihre Eltern auf eine Heirat mit einem Bräutigam aus einer guten jüdischen Familie in Paris. Der Roman erzählt ihre Jugend in Kopenhagen der 30er Jahre, die Flucht der Familie nach Schweden und ihr Leben in einer unglücklichen Ehe in Frankreich und umspannt fast ein ganzes Jahrhundert.

Hannah lebt ein Leben, das andere für Sie bestimmt haben und sie kann und will sich nicht darüber hinweg setzen. Die Liebe zur ihren Kindern und zur Musik zieht sich durch den ganzen Roman. Auch wenn Hannah nicht die Möglichkeiten ihrer Brüder hatte, bleibt sie der Musik immer verbunden. Man merkt, dass der Autor selbst Musiker ist und diese Teile fand ich sehr berührend.

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Hannah wünscht sich Konzertpianistin zu werden. Von einer Familie träumt sie ebenfalls.

Ihr Leben verläuft keineswegs einfach und das nicht nur wegen des Krieges. Ihre Geschichte berührt mich sehr, vor allem die Szenen am Ende, in denen wir miterleben dürfen, wie es zu diesem Roman gekommen ist.

Benjamin Koppel erzählt die Geschichte seiner Tante so liebevoll und wertschätzend. Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen.
(Auszug aus meinem Blogbeitrag)

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Annas Lied
von Benjamin Koppel
übersetzt von Ulrich Sonnenberg

"Und zieh der Wahrheit ruhig ein paar ordentliche Sachen an -  die werden ihr stehen, das würde ich zu schätzen wissen."
Diesen Wunsch gibt die 98-Jährige ihrem Neffen mit auf den Weg.
Und so macht der Autor aus Anna Koppel, der Schwester seines Großvaters, also Hannah Koppelmann und erzählt ihr Leben. 1921 kommt Hannah in Kopenhagen zur Welt, vier ältere Brüder gehören schon zur jüdischen Familie, dazu Onkel und Tanten mit mehreren Kindern. Es herrscht Trubel im Haushalt, wenn zum wöchentlichen Sabbat alle zusammenkommen, über 20 Personen am Tisch, die treu den jüdischen Ritualen folgen.  Hannah wächst in  einem fröhlichen, liebevollen und vor allem musikalischen Umfeld auf. "Musik war eine unerschöpfliche Quelle des Glücklichseins." Sie selbst spielt so gut Klavier, dass sie das Konservatorium besuchen kann. Doch Familie wäre nicht Familie ganz ohne Katastrophen. Für Bruche, Hannas Mutter, bricht immer wieder die Welt zusammen als sich jeder ihrer Söhne entschließt, eine "Schickse", also eine nicht- jüdische Frau zu heiraten. Lebendig und humorvoll erzählt Koppel von den vergeblichen Bemühungen des Heiratsvermittlers,  schildert die  temperamentvolle Mutter, die um den guten Ruf der Familie kämpft. Letztlich lasten die Hoffnungen der Familie ganz und gar auf dem Mädchen. Wird sie sich durchsetzen und ihre zwei Lieben leben -  zu Aksel, dem dänischen Kommunisten, und zur Musik? Oder folgt sie dem Plan der Eltern und heiratet François, Sproß einen angesehenen jüdischen Familie in Paris?
Und die Welt steht nicht still: Mit dem Einmarsch der Deutschen in Dänemark muss sich die Familie mit neuen Bedrohungen auseinandersetzen.

Mit Zeitsprüngen, Rückblenden und Abschweifungen erzählt Koppel.   Eine oft traurige Geschichte, dennoch unterhaltsam und zugleich sehr interessant -  ich habe viel über jüdisches Alltagsleben gelernt, über die NS-Zeit aus dänischer Sicht, über Musik. Annas/Hannahs Schicksal hat mich berührt. Die Frage "Pflicht oder Liebe?" ist eine,  die Menschen immer wieder und überall den Schlaf raubt.
Doch ganz ungetrübt ist meine Begeisterung nicht.
Als auf Seite 200 gefühlt zum fünften Mal erzählt wird, wie Bruche und Yitzhak ihr Schtetl nahe Łódź verließen, grummelte es in mir. Doch dann kam der Satz: "
... und jedesmal, wenn diese Geschichten erzählt wurden, kamen neue Details dazu, höher, größer, bunter, wilder."
Das ist wohl in jeder Familie so, dass sich Erzählungen wiederholen. Das hat mich mit der etwas langsamen Erzählweise versöhnt, die an anderen Stellen dann wieder Sprünge machte, wo ich gern verweilt hätte (wie war das im schwedischen Exil?). Benjamin Koppl hat das musikalische Talent seiner Familie, er ist ein anerkannter Jazz- Saxofonist. Er kann Musik analysieren und empfinden, wie wohl kaum jemand, der nicht musiziert. Doch im zweiten Teil des Buches, der nach dem Krieg in Frankreich spielt, zelebriert er das für mich an einigen Stellen zu ausgiebig. Ein bisschen mehr Struktur in der Geschichte, ein bisschen mehr psychologischen Tiefgang und, ja, auch ein bisschen mehr Spannung hätte dem Buch nicht geschadet. Aber auch so bleibt mir vor allem die Fülle der Anekdoten in guter Erinnerung. Leseempfehlung von mir!

Danke an @netgalleyde und @fischerverlage für das Rezensionsexemplar

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Benjamin Koppel
ANNAS LIED

Annas Geschichte, die Geschichte einer Jüdin zwischen den Weltkriegen. Ein Leben der Tradition, der Pflicht aber auch der Liebe zur Musik verschrieben. Der konservativen Mutter steht der Wunsch zur Selbstbestimmung gegenüber. Annas Kampf mit Schicksal und dennoch verliert sie nie die Hoffnung auf das Gute . Ich habe ihre Geschichte sehr genossen.

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Nachdem Hannahs 4 ältere Brüder sich selbst ihre (nichtjüdischen) Frauen ausgesucht hatten, lag auf Hannah die ganze Hoffnung der Familie, den guten Ruf der traditionellen jüdischen Familie zu erhalten. Und so willigt sie in die von (besonders) ihrer Mutter arrangierten Ehe ein und heiratet Francoir, einen für sie Wildfremden, und zieht zu ihm nach Paris.

Sie träumt jahrelang, ‚ihn zu verlassen, seinem klebrigen Spinnennetz aus Selbsthass und Menschenfeindlichkeit zu entkommen, das aus einer dicken Schicht eines Minderwertigkeitskomplexes beruht.‘ Aber sie hält durch – immer wieder auch gestärkt durch Briefe von Aksel, ihrer großen Liebe – die jedoch nicht sein durfte, da Aksel kein Jude war. Und auch aus Verantwortungsgefühl gegenüber ihren drei Töchtern.

(Sehr nahe ging mir die Unterhaltung anlässlich des 98. Geburtstags ihrer Mutter: „Habe ich dich im Stich gelassen, mein Bufkele? Ich wollte doch nur das Beste im Leben für dich. Immer. Du hast das Beste im Leben verdient, meine liebe Tochter.“ Ich weiß nicht, ob ich die innere Größe von Hannah gehabt hätte mit ihrer Antwort.)

Wir erfahren aber nicht nur vom fast 60 Jahre dauerndem Eheleben, sondern auch viel von jüdischen Traditionen und Regeln (und dem unterschiedlichen Umgang damit), von der Geschichte der Juden in Dänemark im 20. Jahrhundert mit Judenverfolgung und dem Leben im Konzentrationslager Auschwitz.

Benjamin Koppel setzte durch dieses Debüt (übersetzt von Ulrich Sonnenberg) seiner Großtante Anna Koppel ein Denkmal. Der Leser spürt auch beider große Verbundenheit durch die Musik – wunderschön und kompetent demonstriert z.B. durch die Beschreibung einer Platte mit Brahms Streichersextett, eine historische Einspielung aus dem Jahr 1952. (Auch als Nicht-Musizierende war das ein Genus für mich!)

Fünf Sterne vergebe ich sehr gerne an diesen vielseitigen und berührenden Familienroman und empfehle ihn wärmstens.

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ein sehr berührendes Buch
„Anna‘sLied ist ein sehr emotionaler Debütroman des Jazz-Saxophonisten und Komponisten Benjamin Koppel, der mir bis dato unbekannt war. Seine Großtante ist die Protagonistin dieses Romans, der ihr Leben erzählt, das Ende der 20 er Jahre des letzten Jahrhunderts in Kopenhagen spielt.Sie wuchs dort als einziges Mädchen unter 4 Jungen auf und war sehr musikalisch, was wohl in derFamilie liegt.
Die jüdische Familie war aus Polen geflohen und in Kopenhagen gestrandet, weil das Geld für Amerika nicht mehr reichte.
Musik spielte, wie schon erwähnt, eine große Rolle in der Familie, besonders für Hannah, für die schon früh feststeht, dass sie später Pianistin werden will.Doch ihre Mutter hat andere Pläne, die sie mir Druck und psychischer Gewalt durchsetzt.
Hannah erfährt früh was es heißt eine Frau zu sein.Ihr Leben ist nicht einfach, wie sie in der Zukunft erfahren muss und nur durch die Musik, die ihre große Liebe ist, lässt es sich für sie ertragen.

Benjamin Koppel hat mit „Anna‘s Lied ein sehr eindringliches Bild seiner Großtante vor den Augen der Leser entstehen lassen.mit sehr lebendigen und facettenreichen Charakteren macht es diese Geschichte zu einem Roman, die ich nicht so schnell vergessen werde.Die Geschichte berührt und steht sicherlich für viele Frauen, die zu dieser Zeit gelebt haben und sich den Konventionen unterwerfen mussten.

„Anna‘sLied ist ein sehr emotionaler Debütroman des Jazz-Saxophonisten und Komponisten Benjamin Koppel, der mir bis dato unbekannt war. Seine Großtante ist die Protagonistin dieses Romans, der ihr Leben erzählt, das Ende der 20 er Jahre des letzten Jahrhunderts in Kopenhagen spielt.Sie wuchs dort als einziges Mädchen unter 4 Jungen auf und war sehr musikalisch, was wohl in derFamilie liegt.
Die jüdische Familie war aus Polen geflohen und in Kopenhagen gestrandet, weil das Geld für Amerika nicht mehr reichte.
Musik spielte, wie schon erwähnt, eine große Rolle in der Familie, besonders für Hannah, für die schon früh feststeht, dass sie später Pianistin werden will.Doch ihre Mutter hat andere Pläne, die sie mir Druck und psychischer Gewalt durchsetzt.
Hannah erfährt früh was es heißt eine Frau zu sein.Ihr Leben ist nicht einfach, wie sie in der Zukunft erfahren muss und nur durch die Musik, die ihre große Liebe ist, lässt es sich für sie ertragen.

Benjamin Koppel hat mit „Anna‘s Lied ein sehr eindringliches Bild seiner Großtante vor den Augen der Leser entstehen lassen.mit sehr lebendigen und facettenreichen Charakteren macht es diese Geschichte zu einem Roman, die ich nicht so schnell vergessen werde.Die Geschichte berührt und steht sicherlich für viele Frauen, die zu dieser Zeit gelebt haben und sich den Konventionen unterwerfen mussten.

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Das Leben einer ungewöhnlichen jüdischen Frau, die in Dänemark in den 30 ziger Jahren in einer liebevoll chaotischen und großen Familie aufwächst. Während ihre Brüder ihr Leben frei von Traditionen leben , wird sie ihr Leben den Wünschen anderer widmen.
Ihre Liebe zur Musik muss dahinter zurück stehen .
Einfühlsame und gute Sprache, dieses Leben beeindruckt sehr .

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