Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah

Roman

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Erscheinungstermin 11.01.2024 | Archivierungsdatum 01.09.2024

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Zum Inhalt

Die koreanische Bestsellerautorin Cho Nam-Joo widmet sich in diesem Entwicklungsroman einem Frauenleben, das geprägt ist von Armut und der immensen Scham, mit Mitte 30 noch unverheiratet zu sein.

Manis Familie lebt in einem der ärmsten Stadtteile von Seoul. Ihr Vater arbeitet in einem Imbiss und ihre Mutter ist erwerbslos. Als kleines Mädchen träumte Mani davon, rhythmische Sportgymnastin zu werden, inspiriert durch Fernsehbilder der Olympischen Spiele 1988 in Seoul. Als Kind fängt sie mit dem Turnen an, muss aber schnell einsehen, dass sie im Vergleich zu anderen kein Talent hat. Sie wird ein einfaches, unerfülltes Leben führen, auch geprägt von der Demütigung, mit Mitte dreißig noch keine eigene Familie zu haben.

Die Nachricht von der Stadtteilsanierung lässt die Immobilienpreise in die Höhe schießen, gleichzeitig erfährt Manis Familie zufällig, dass die Sanierung abgeblasen werden solle. Als ein Fremder ihr Haus kaufen will, ist die Familie uneins darüber, ob sie diesem gutmütigen Mann die Wahrheit sagen oder ihn täuschen soll. Ihr ganzes Leben lang haben sie sich an das Prinzip der Ehrlichkeit gehalten. Welche Entscheidung werden sie treffen, wenn sie vor dem größten Dilemma ihres Lebens stehen?

Die koreanische Bestsellerautorin Cho Nam-Joo widmet sich in diesem Entwicklungsroman einem Frauenleben, das geprägt ist von Armut und der immensen Scham, mit Mitte 30 noch unverheiratet zu sein.

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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462005837
PREIS 23,00 € (EUR)
SEITEN 288

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Mani Go lebt mit ihren Eltern in S-dong, einem der Armenviertel von Koreas glänzender Metropole Seoul. Als Kind träumt sie für kurze Zeit von einer Karriere als Turnerin für rhythmische Sportgymnastik.
Im Jahr 1988, dem Jahr der olympischen Spiele in ihrem Land.
Seitdem hat sich in ihrem Viertel nicht viel verändert, wenn man einmal von der steigenden Kriminalität, der wachsenden Armut und dem Verfall der Gebäude absieht.
Mani wohnt noch zuhause. Ja, warum eigentlich? Vielleicht weil ihr der "Richtige" noch nicht begegnet ist? Statistisch gesehen müßte es einer ihrer Kollegen sein.
Seit ihrem Studium hat sie zahlreiche Hilfstätigkeiten und unterschiedlichste Bürojobs bekommen und wieder verloren. Bis jetzt, mit Mitte Dreißig, keine Familie gegründet zu haben, fühlt sich unzulänglich an.
Dann, wie aus heiterem Himmel, bietet sich für die Gos die Gelegenheit: jemand möchte ihr Haus zu einem guten Preis kaufen, die finanziellen Sorgen würden der Vergangenheit angehören.
Der einzige Wermutstropfen: Gerüchten zufolge wird die geplante Neugestaltung des Stadtviertels nicht stattfinden.
Mit ihrem Gewissen ringend, suchen sie nach einer Lösung...
Cho Nam-Joo schildert hier sehr authentisch die Sorgen und Nöte der fleißig arbeitenden Menschen, wie Hoffnung aufkeimt, sich immer wieder zerschlägt, man trotzdem nicht aufgibt und es einfach weiter versucht.

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Dieser Titel hat mir nicht so gut gefallen wie die beiden Vorgänger. Der Text hatte einige Längen, es hat sich kein Lesefluss eingestellt und die ganze Geschichte war sehr betrüblich, jedoch auch nicht dramatisch genug, um zu fesseln. Schade, aber ich werde trotzdem weiteren Romanen der Autorin eine Chance geben.

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Man muss sich anfangs an den Erzählstil gewöhnen. Ich fand die Einblickein Mani's Leben sehr interessant, allerdings hat mir etwas die zusammenhängende Geschichte gefehlt. Es wechselt ja doch immer zwischen Gegenwart, Vergangenheit und immer wieder zwischen verschiedenen Sequenzen. Man hat das Buch sehr schnell gelesen. Das gewisse Etwas hat mir allerdings gefehlt.

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Ich war sehr enttäuscht von dem Buch. Es ist sehr holprig geschrieben, inhaltlich langweilig. Die Protagonistin bleibt unverständlich, sie kommt mir nicht nahe. Es passiert eigentlich gar nichts - und warum die junge Frau bzw. das junge Mädchen so eine Außenseiterin ist, wird überhaupt nicht erklärt oder nachvollziehbar gemacht.
Mein Fazit: langweilig und schlecht geschrieben.

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Erster Eindruck:
Der Schreibstil wirkt auf mich anfangs sehr blumig. Es war erwachsener und realer als ich es als vorwiegend Fantasy-Leserin gewohnt war. Das fand ich gar nicht mal so schlecht.

Protagonistin:
Die Protagonistin Mani, die wir überwiegend durch ihre frühen Erinnerungen begleiten, erzählt uns von einem Leben, das alles andere als komfortabel ist. Manis Träume sind groß, doch ihre Möglichkeiten begrenzt. Wir erleben die Gedanken der 9-jährigen Mani und die der Erwachsenen unverheirateten Mani, die viel Verantwortungen auf ihren Schultern trägt.

Meine Meinung:
Oft habe ich mich noch nicht an das Genre des Gesellschaftsroman getraut, aber hier wurde ich neugierig hinter die Kulissen eines Lebens zu blicken, das anders als das ist das ich kenne. Es liest sich etwas wie ein Tagebuch, aber viel flüssiger. Die Autorin erzählt in einem nüchternen, ja fast schon resignierten Ton von den Lebensumständen. Es wird nichts ausgeschmückt und das regt etwas zum nachdenken an, wie unterschiedlich die Leben in einer Stadt wie Seoul sein können. Die Zwischentöne beim Lesen lassen einen als Leser*in selbst bestimmen, welche Gefühle dies in einem auslöst. Cho Nam-Joo beschreibt für mich ein Leben, das fernab vom Glanz der Großstadt ist, obwohl sie nur eine kurze Fahrt entfernt ist. Das Ende war eines das viel ungesagt und Fragen offen ließ. Doch eine hat mich die ganze Zeit nicht losgelassen: „Wieviele Manis es wohl im Jahr 2024 da draussen noch so gibt?“ und wie schwer es sein muss, diesen Kreislauf zu durchbrechen.

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Nachdem die koreanische Autorin Cho Nam-Joo mit "Kim Jiyoung, geboren 1982" in Südkorea eine neue feministische Bewegung ausgelöst hat, werden nun auch ihre anderen Werke übersetzt, und ich habe mit großen Erwartungen "Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah" begonnen. Ganz das explosive Potenzial wie Kim Jiyoung hat diese Neuerscheinung nicht. Sprung- und episodenhaft erzählt die Figur von ihre Kindheit mit großen Träumen, Turnerin zu werden, und der Desillusion als arme unverheiratete Frau in einer Gesellschaft, die das Gegenteil von ihr erwartet. Der Schreibstil ist sehr schön und zieht die Leserschaft gut in die Handlung. Die Schilderungen der von Armut geprägten Verhältnisse sind besonders eingänglich. Von Sorgen der Eltern über die Arztrechnung, nachdem das Kind beim Spielen mit anderen Kindern verletzt wurde bis hin zur defekten Toilette im Haus, zeichnet die Erzählung ein Bild einer armen Schicht, die sich für ebendiese Armut schämt und versucht den Schein eines anderen Lebens zu wahren.

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Mit viel Ironie und Witz
Cho Nam-Joo erzählt in ihrem neuen Roman “Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah” vom Schicksal einer jungen Frau aus Seoul, die versucht, einen Platz im Leben zu finden. Sie switcht zurück in ihre Vergangenheit, als die Turnerin Nadia Comăneci das große Vorbild der achtjährigen Mani wurde. In der Privatschule mit der extra Turn-Klasse scheitert sie an den hohen Ansprüchen und den unangenehmen Situationen, in die sie sich durch ihre soziale Unbeholfenheit immer wieder bringt. Sie schämt sich, und diese Scham zieht sich durch ihr ganzes Leben.
Die koreanische Autorin Cho Nam-Joo zeigt hier wieder einmal, wo ihre Stärken liegen: Durch einfache Darstellungen und simple Worte trifft sie genau auf den Punkt. Mit scheinbar heiterer Ironie bohrt sie die Klassenunterschiede in ihrem Land auf und beschreibt die riesige Immobilienblase mit ihren horrenden Wohnungspreisen. Sie zeigt, wie Menschen mit geringer Bildung und wenig Erfahrung schamlos ausnutzt werden. Und nur mit fiesen Tricks, das haben wir bereits in dem Film “Parasite” von Bong Joon-ho gelernt, schafft man es hier zu einem Hauch von Luxus. So ist “Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah” ein sozialkritischer Entwicklungsroman. In ihm geht es um Armut, Bildungschancen und die großen Klassenunterschiede. Oder, wie die Autorin schreibt: Es gibt drei Gruppen von jungen Leuten in Korea – die ohne Wohnung, die, die sich verschulden und die mit den reichen Eltern.

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Die Geschichte handelt von einem Frauenleben, welches von Armut und Scham handelt, da diese Frau Mitte Dreissig ist und noch nicht verheiratet. Ihre Familie lebt im ärmsten Stadtteile von Seoul. Als Mädchen träumte sie davon rhythmische Sportgymnastin zu werden. Als bekannt wird, dass eine Sanierung des Stadtteil vorgesehen ist, steigen die Preise rasant in die Höhe. Ihre Familie erfährt, dass die vorgesehene Stadtteilsanierung nicht durchgeführt wird. Ein Fremder will ihr Haus kaufen. Was sollen sie tun? Ihm die Wahrheit sagen? Sie stehen vor einer grossen Entscheidung. Das Lesen dieser Nüchternen Geschichte einer Frau in Südkorea macht traurig und auch wütend. Was diese Frau erdulden, aushalten und ertragen muss. Alles nur weil sie eine Frau ist. Die Schilderungen sind sehr gut und die Diskriminierung von Frauen im Alltag eindrücklich dargestellt. Ein Buch das nachhallt. Ein Buch das man gelesen haben sollte.

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Ich erinnere mich, wenn ich viele jüngere Frauen aus Korea gefragt habe, was sie außerhalb der Schule und dem Lernen sonst gerne tun, kamen oftmals keine Antwort oder nur ein Blick mit großen Augen. Entweder wurden sie in ihrem Leben bereits durch ihre Eltern durchgeschleust, dass sie sich noch keine Gedanken gemacht haben, oder ihre Träume wurden schon im Kindesalter auseinander gebrochen, sodass man nicht mehr darüber sprechen will.

"Es kommt in letzter Zeit immer wieder vor, dass ich glücklich bin. Dann denke ich daran. Auch das geht einst vorüber."

Unsere Protagonistin, Mani, gehört zu einer Frau in der koreanischen Gesellschaft, die nicht dem Durchschnitt entspricht. Sie hat nichts erreicht, was andere Frauen und Töchter in ihrem Alter geschafft haben, und eine wirklich eigene Meinung oder ein eigenes Leben scheint sie auch nicht zu führen. Das mag befremdend wirken für die, die aus einer europäischen Kultur kommen, aber das kann sehr komplexe und unterschwellige Gründe haben, die im Buch z.T. deutlich hervorgehoben werden. Cho Nam-Joo erzählt sehr nah an realen Ereignissen Koreas das Leben einer Frau mit all den Hindernissen, wenn man nicht mit Reichtum, Eigensinn oder Intelligenz gesegnet ist.

Der Ton des Buches bleibt dabei sehr neutral. Es wird zu keinem Zeitpunkt weinerlich oder extrem emotional. Die Zeit fließt und das Leben geht weiter, unabhängig davon was für Schicksalsschläge passieren. Dabei empfand ich einen gewissen Trost und komischerweise auch Hoffnung, da für jede Hürde irgendwie eine Lösung dargeboten wurde, auch wenn sie nicht immer optimal war. Aber na und? Das kann ja egal sein, Hauptsache das Leben geht weiter.

"Niemand ist glücklich, doch auch niemand betrübt. Es leben alle nur fleißig ihr Leben."

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Cho Nam-Joo schreibt ehrlich und unverblümt. Arm zu sein hinterlässt Spuren, man erlernt Dinge, die man sein ganzes Leben lang nicht mehr abschütteln kann. Sie beschreibt, dass es schwer ist, der Armut zu entkommen und noch schwerer kulturellen Erwartungen nicht zu entsprechen, in einem Land, dass stark an seinen Traditionen festhält. Generationstrauma, bei dem sich einige sicherlich angesprochen fühlen. Was also soll unsere Protagonistin machen, wenn sie die Möglichkeit bekommt, ihr Leben und das ihrer Eltern zu ändern, auch wenn es bedeuten würde, jemand anderen zu schaden.
Cho Nam-Joo hat es mal wieder geschafft uns ein Meisterwerk zu schenken.

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Mani lebt in Seoul, ist eine Frau Mitte dreißig. In Form von Rückblenden erfährt man immer mehr über ihren Werdegang, von ihrem großen Traum als Kind Turnerin zu werden und wie sie letztlich ihren Job verliert und immer noch bei ihren Eltern lebt. Eine Geschichte des Scheiterns, auch wenn Mani trotz Mobbing in der Kindheit, Aufgabe Ihres Traumberufs, Arbeitslosigkeit und ohne Ehe nicht unzufrieden zu sein scheint. Mich persönlich hat der Roman von Cho Nam-Joo leider nicht wirklich berührt, die Rückblenden gemischt mit der Beschreibung der Gegenwart schien mir öfter etwas zusammenhanglos. Ihre scheinbare Akzeptanz mit ihrem Leben hat mich dennoch daran erinnert, einfach mal zufrieden zu sein, mit dem was man hat.

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Frausein in Korea

Das mittlerweile dritte Buch der koreanischen Autorin Cho Nam-Joo fügt sich nicht nur optisch perfekt zu den Vorgängern ein, auch inhaltlich greift es wieder den Alltag der Frauen in Korea auf. Nach ihrem ersten Roman “Kim Jiyoung, geboren 1982”
und dem folgenden Kurzgeschichtenbuch “Miss Kim weiß Bescheid”
erscheint nun wieder ein eigenständiger Roman.

Auch hier wurde für das Cover erneut eine gesichtslose Frau gewählt. Natürlich könnte man denken, es ist dem reduzierten Stil der Illustration geschuldet, doch passt es, wenn man den Inhalt kennt perfekt. Denn es geht um eine Frau, wie es sie viele gibt. Ohne eigene Familie, ohne Perspektive. Der Job ist weg und sie lebt noch bei ihren Eltern. Auch wenn sie im Buch einen Namen hat, gibt es zu viele, die das gleiche Schicksal teilen.

Wir begleiten Mani. Als kleines Mädchen träumte Mani davon, rhythmische Sportgymnastin zu werden, inspiriert durch Fernsehbilder der Olympischen Spiele 1988 in Seoul. Sie beginnt selbst zu turnen, doch hat sie weder Talent noch Erfolg. Der Traum platzt schnell und so verliert sie sich in einem tristen und belanglosen Leben.

Es ist sicher kein spannungsgeladenes Buch, das dem Leser eine Geschichte erzählt, die zu einem bestimmten Ende hin arbeitet. Nein, es ist ein Abschnitt aus dem Leben einer Frau. Mit mehr Tiefen als Höhen. Etwas das einige Leser*innen kennen und selbst versuchen wollen zu ändern. Doch nach was streben wir am Ende? Was ist das, was einen selbst glücklich macht? Sind es denn wirklich die “Normen”? Familie, Job, Hobbys usw.
Für mich war das Lesen des Buches mit vielen Gedanken verbunden. Was wäre, wenn man selbst andere Entscheidungen getroffen hätte? Was, wenn Mani von Beginn ihre Kraft nicht in das Turnen, sondern etwas anderes gesteckt hätte? Wäre sie glücklicher? Würde sie nicht mehr zu Hause wohnen? Lebt sie nur für ihre Eltern? Sollte sie sich nicht darum kümmern, ihr eigenes Leben zu leben?

Auf die Art von Buch muss man sich definitiv einlassen können. Zumindest hat es mich doch mehr mitgenommen als gedacht.

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Dieses ist das zweite Buch welches ich von der Autorin gelesen habe und wieder ist es Ihr sehr gelungen den Leser mitten im Milieu als Zuschauer dabei sein zu können. Was für ein Leben! Ich freue mich schon auf künftige Bücher.

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Die Autorin hat einen schönen, fesselnden Erzählstil und greift in diesem Buch mit ihrer Hauptprotagonistin durchaus einige wichtige gesellschaftskritische Themen auf. Besonders das Thema Mobbing finde ich hier sehr gelungen integriert!
Was mir in und an dieser Geschichte am Ende jedoch definitiv zu kurz kommt, ist die persönliche Entwicklung der Protagonisten, die sich bis zum Schluss kaum von Fleck bewegt haben. Ein Hauch von Zukunftsperspektive ist zwar angedeutet, jedoch bleibt es weitestgehend offen, wie es für die Familie weitergeht.

Trotz der Kritikpunkte, ist es dennoch eine lesenswerte, kurzweilige und interessantes Lektüre! Von der Autorin möchte ich unbedingt noch weitere Bücher lesen.

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Die 30-jährige Hauptfigur Mani, ledigt, arbeitssuchend, lebt noch bei ihren Eltern, erzählt mehr als lakonisch von ihrem Leben hart am Rand der Armut in einer Slumgegend von Seoul. Da ist nichts mitleiderheischendes dabei, die Dinge sind einfach so. Alles stagniert, kaum etwas gelingt, eine tief berührende Schilderung prekären Lebens, dennoch würdevoll.

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Ein wunderbares Buch! Die Erzählweise ist traurig und witzig zugleich. Der Roman gibt auch einen guten Einblick, in die Kultur eines Landes, von der ich noch nicht viel weiss. Unbedingt empfehlenswert!

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Ich hatte ganz bestimmte Erwartungen an Cho Nam-Joos „Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah“ (übersetzt von Jan Henrik Dirks), in erster Linie an die Hauptfigur des Romans: Mani ist über 30 Jahre alt, sie ist nicht verheiratet, nicht einmal in einer Beziehung, sie wohnt noch bei ihren Eltern und hat einen maximal durchschnittlichen Job. Kurz: Mani ist eine Frau, der man nicht häufig in der südkoreanischen Gesellschaft begegnet, das macht der Text deutlich.

Aber Mani wohnt nicht nur bei ihren Eltern; Ihr kleines und heruntergekommenes Haus befindet sich zudem in einem der ärmsten Stadtteile Seouls. Während Manis Vater in seinem Imbiss ohne Kundschaft seine Tage verbringt, ist ihre Mutter erwerbslos. Die ohnehin schwierige familiäre Finanzlage spitzt sich noch mehr zu, als Mani ihren Job verliert. Fortan liegt sie nur noch in der Wohnung rum, während das Geld immer weniger wird. Ein Hoffnungsschimmer bietet nur die geplante Stadtteilsanierung, die zwar die Immobilienpreise für die alten Häuser in die Höhe schiessen lässt, die Manis Familie aber auch vor eine schwierige moralische Frage stellt.

Ich wollte das Buch unbedingt wegen seiner Protagonistin lesen, die mich bereits vor der Lektüre als literarische Figur fasziniert hat. Ich wollte wissen, wie eine auf den ersten Blick unscheinbare Frau die Heldin eines Romans wird. Und als ich dann am Lesen war, wollte ich Mani die ganze Zeit schütteln, ihr zurufen: Steh auf! Such dir eine Beschäftigung! Mach was aus deinem Leben! Sei nicht so apathisch! Stattdessen haben mich vollkommen unerwartet die Stadtbeschreibungen in „Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah“ begeistert! Angefangen in der kleinen und heruntergekommenen Wohnung bis zu den Randgebieten Seouls. Cho Nam-Joo beschreibt wahnsinnig eindrücklich, wie Seoul sich verändert und welche Hoffnungen und Wünsche dies für die Bewohner:innen der Stadt, vor allem für die ärmeren, mit sich bringt. Man sieht Seoul während der Lektüre wachsen, man riecht die Imbisse, man geht die kleinen und steilen Straßen entlang. Nach der Lektüre ist für mich nicht Mani, sondern Seoul die Heldin des Romans.

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Eine meiner Lieblingsautorinnen und eines meiner liebsten Bücher des Jahres bisher. Ich mag einfach alles an diesem Roman: die vielschichtige Story, die unaufgeregt-klare Sprache und vor allem die Protagonistin und ihr besonderer Blick auf das Leben. Absolute Herzensempfehlung.

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