Lieb doch, wie du willst

Eine wundervolle Anthologie mit wahnsinnig tollen Autorinnen und Autoren und entsprechend gelungenen Texten.
Mir hat nur eine einzige Geschichte nicht so gut gefallen, ansonsten war ich stets begeistert.

Interessante Mischung verschiedener Autoren, die über sexuelle Begegnungen schreiben, die so passiert sind oder auch nicht. Unterschiedliche Konstellationen, mal heiß, mal spannend oder auch schräg. Cover und Titel finde ich sehr stimmig.

Geschichten über Liebe, Lust und das Erwachsenwerden. Die Protagonisten sind so bunt und verschieden wie die Liebe selbst. Die Geschichten mal witzig, mal spannend, ernst oder tragisch.
Die deutsche Autorinnen und Autoren erzählen einfühlsam von den ersten Erfahrungen Heranwachsender und ihrem Weg zur Selbstfindung aber auch von Mut, Neugierde und Sehnsucht.
Aufklärung mal anders!

Dieses Buch ist wirklich Mal etwas Anderes. Eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sich mit Sexualität in all ihren Facetten beschäftigt. Zu empfehlen für Jugendliche, die noch in der Erforschung ihrer Sexualität sind, sodass es auch für Aufklärungszwecke genutzt werden könnte.

Spannend: bekannte Jugendbuchautor*innen wagen sich in das Erotik Genre
Ein interessanter Ansatz, Jugendlichen diese nächste Stufe im Literatur-Angebot nicht zu verwehren, sondern aufzutun. Völlig sicher bin ich mir noch immer nicht, was ich davon halte, aber es ist mir wesentlich lieber die jungen Leute lesen Texte dieser engagierten Autor*innen als dubiose Texte im Internet etc. Hier wird auf jeden Fall ein Bild von Sexualität vermittelt, wo queerness zelebriert wird, Körperbilder positiv gezeigt werden und Consent eine Rolle spielt. Das gefällt mir!

“Lieb doch, wie du willst” ist eine Kurzgeschichtensammlung verschiedener, deutschsprachiger Literaturschaffender. Die Zielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene, die mehr über Sexualität und Diversität erfahren wollen.
Alle Geschichten handeln von Sexualität und Erotik, und meistens, aber nicht zwangsläufig, von Liebe oder Verliebtheit. Die Herausgeberin Ilona Einwohlt ist selbst erfolgreiche (Jugendbuch)Autorin und hat versucht, ein großes Spektrum an Sexualität und an Situationen abzubilden, die teilweise in der Gesellschaft wie in der Literatur sehr oder zu selten besprochen werden, wie z.B. Sex mit Menschen mit Behinderung, Sexarbeit, gleichgeschlechtliche Liebe, Masturbation, erektile Dysfunktion oder HIV.
Die Geschichten – und auch die Qualität derselben – sind sehr verschieden. Der Fokus auf sexuelle Handlungen ist in den Geschichten sehr unterschiedlich – in einigen ist der sexuelle Akt sehr explizit beschrieben, in anderen widerum ist er maximal etwas mehr als angedeutet. Ich würde “Lieb doch, wie du willst” nicht als Erotikbuch bezeichnen, denn Erotik hat ja auch immer etwas mit den eigenen Vorlieben zu tun – diese werden allerdings durch die Diversität in den Geschichten sehr oft nicht bedient werden. “Lieb doch, wie du willst” ist im Prinzip “Make Love” ohne Bilder, ein Buch das aufklären möchte und sich dabei kein Blatt vor den Mund nimmt.

In meinen Augen als Erwachsener ist dieses Buch zu freizügig für Jugendliche. Auch wenn die Altersfreigabe/Empfehlung ab 16 vom Verlag gegeben ist, fand ich manche Geschichten etwas zu gewagt beziehungsweise moralisch fragwürdig. Handwerklich sind die Storys durch den Mix an Autoren und Autorinnen gut geschrieben und abwechslungsreich. Aber wenn zum Beispiel eine verheiratete Gastmutter ihren minderjährigen Au Pair Jungen verführt setze ich lieber auf andere Thienemanntitel die mir von den Werten die vermittelt werden mehr zusagen. . Ich würde diese Texte meinen Kindern nicht zur Verfügung stellen.