Mein Herz ist eine Krähe

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Erscheinungstermin 27.09.2023 | Archivierungsdatum 30.09.2023

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Zum Inhalt

Norrland um 1900: Unni, Armod und der kleine Roar mussten überhastet aus Norwegen fliehen. Inmitten der blauen Berge und dunkelgrünen Wälder Hälsinglands finden sie ein neues Zuhause. Doch die brutalen Launen der Natur und des Landbesitzers lassen die kleine Familie kaum Frieden finden. Mehr als 70 Jahre später plant Kåra die Beerdigung ihres Schwiegervaters Roar. Was ist damals wirklich passiert? Und welche Geheimnisse verbinden Kåra und Unni über die Jahrzehnte hinweg?

Norrland um 1900: Unni, Armod und der kleine Roar mussten überhastet aus Norwegen fliehen. Inmitten der blauen Berge und dunkelgrünen Wälder Hälsinglands finden sie ein neues Zuhause. Doch die...


Eine Anmerkung des Verlags

Eine packende Familiengeschichte, sinnlich und abgründig zugleich.

Das literarische Ereignis aus Schweden, ausgezeichnet als Buch des Jahres 2022

Erscheint in zwölf Ländern.

Eine packende Familiengeschichte, sinnlich und abgründig zugleich.

Das literarische Ereignis aus Schweden, ausgezeichnet als Buch des Jahres 2022

Erscheint in zwölf Ländern.


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783257072617
PREIS 25,00 € (EUR)
SEITEN 416

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Historisch in Schweden

Die schwedische Schriftstellerin Lina Nordquist hat mit ihrem Roman
Mein Herz ist eine Krähe, ein ungeheuer interessantes Werk geschaffen.
Es ist ein historischer Roman über eine norwegische Familien, die um 1900 nach Schweden flüchtete.
Die Autorin hat die Armut, mit Hunger und unmenschlichkeit besonders gut erfasst. Die Frauen sind besonders schlecht dran.
Es gibt 2 Icherzählerin. Uma erzählt ihr Schicksal. Ca 80 Jahre später erzählt Kara die Lage.
Uma bekommt drei Kinder, das letzte ist unterwegs, als ihr Mann verunglückt. Sie muss für ihre Schulden weiter arbeiten. Es ist tragisch, zu welchen Taten Uma gezwungen wurde.
Tara ist mit Umas Enkel verheiratet.
Die Beiden haben sich nicht mehr kennen gelernt.

Man erlebt die Hungerwinter und die Kälte mit.
Dieser Roman ist ein Stück tragische Zeitgeschichte.
Mich hat er etwas mitgenommen, aber so ist das Leben.
Lesenswert.

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Das Gegenteil von Naturewriting - die Natur hier ist unbarmherzig und kennt keine Gnade. Generell ist das ganz Buch sehr gnadenlos und manchmal schwer auszuhalten. Gut geschrieben ist es auf jeden Fall, die Frage ist nur: wie soll ich das empfehlen?

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Eine Familiengeschichte, aus zwei Richtungen erzählt..
1897: Unni und ihr kleiner Sohn Roar müssen ihre Heimat Trondheim Hals über Kopf verlassen. Obwohl Armod Unni noch nicht lange kennt, entscheidet er sich, ihr zu helfen. Gemeinsam kämpfen sie sich durch das Fjäll ins schwedische Hälsingland, wo sie einen Neuanfang versuchen. Doch die Zeiten sind hart und die Natur und die Menschen erbarmungslos.
Irgendwann in der Jetztzeit: Kara sitzt mit ihren Schwiegereltern Roar und Bricken in der alten kleinen Hütte. Ihr Mann Dag tot, der Sohn Bo weit weg im Norden. Jahrzehnte an Enge, Angst und Schweigen scheinen sie zu erdrücken und so schweift ihr Blick zurück zu den Dingen, die sie an diesen Punkt geführt haben.
"Mein Herz ist eine Krähe" ist nicht leicht in wenige Worte zu fassen. Es ist Familiengeschichte, historischer Roman, es erzählt vom Schicksal zweier Frauen, von bitterer Armut und Missbrauch, aber auch von einzigartiger Landschaft, Mut und Stärke und dem Leben im Einklang mit der Natur. Es ist spannend, aufwühlend und melancholisch und die Charaktere und ihre Geschichte werden mich sicher sehr lange nicht mehr loslassen.
Die Ehrung als "Buch des Jahres " in Schweden wird bestimmt nicht die letzte sein, vielleicht haben wir hier einen Nachfolger für den "Gesang der Flusskrebse" gefunden...

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Dieses Buch hat mich sehr beschäftigt. Das Schicksal einer Frau, die gemeinsam mit ihrem Partner und einem Kind Anfang des 20. Jahrhunderts in ein fremdes Land flieht und dort gegen die Widrigkeiten des Lebens kämpfen muss. Der zweite Handlungsstrang spielt in der Gegenwart, und auch dort geht es um eine Frau, die stets unverstanden ist. Dieses Buch hat mich stellenweise sehr berührt, auch oft wütend gemacht und immer wieder fassungslos.. Für mich ein großer Roman!

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Um 1900 flieht die junge Unni mit ihrem Geliebten Armond und ihrem kleinen Sohn Roar von Norwegen ins schwedische Hälsingland. Unter widrigsten Bedingungen versuchen sie dem Land ihr Überleben abzutrotzen, im stetigen Ringen mit der Natur und der Grausamkeit des Landbesitzers. Gut 70 Jahre später hadert auch Roars Schwiegertochter mit dem Schicksal….
Die wild-romantische Landschaft Häslinglands bildet den Rahmen für eine epische Geschichte über die vielen Formen der Liebe, Hoffnung und die Kraft, niemals aufzugeben. Lina Nordquists Romandebüt ist ein fulminantes Lesevergnügen, das vor allem durch seine poetische, bildhafte Sprache, die faszinierenden Naturbeschreibungen und die starken, ambivalenten weiblichen Hauptfiguren besticht.

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Dieses Buch habe ich mir komplett blind angefragt und ich bin wirklich froh das gemacht zu haben, weil die Geschichte war einfach nur großartig und emotional. Ich habe hier jede Sekunde genossen das Buch zu lesen und ich werde definitiv von der Autorin weitere Bücher lesen!

Ich gebe dem Buch 4,5 Sterne, da es wirklich einzigartig und überraschend für mich war!

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Düster, fast mystisch, erzählt Lina Nordquist in ihrem Roman, "Mein Herz ist eine Krähe", von Armut, Hunger und Entbehrung in den schwedischen Wäldern Hälsinglands.
Dort sitzt Kara Anfang der siebziger Jahre mit ihrer Schwiegermutter Bricken am Küchentisch des einsam gelegenen Waldhauses und bereitet die Beerdigung des Schwiegervaters Roar vor, der der Mittelpunkt in beider Leben war. Ein Abgrund klafft zwischen den grundverschiedenen Frauen auf, voller dunkler Geheimnisse und ungesagter Abbitten.
Siebzig Jahre zuvor kam Roars Mutter Unni von Norwegen in diesen Wald und machte gemeinsam mit ihrem Mann Armod und den drei Kindern diesen Ort zu einem Heim. Die Erzählungen von Unni sind geprägt von großer Armut und dem Hungerleiden in kalten Wintern und Dürresommern, vom gierigen Waldbauern, bei dem sie ihre Kate und das wenige Land abarbeiten müssen, vom Verlust "der Kleinen", der jüngsten Tochter, die Unni aus Not abgeben muss und sich nichts sehnlicher wünscht, als ihren Augenstern einmal noch wiederzusehen. Als dieser Wunsch anders als erwartet in Erfüllung geht, muss die starke Unni erneut die Flucht antreten.
Sehr dicht und packend erzählt, gerät der Leser in diese kleine Welt, die nur von kurzen Lichtblicken ein wenig erhellt wird und einen trotzdem völlig in ihren düsteren Bann zieht.

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Die Geschichte erzählt das Schicksal zweier Frauen. Unni lebt um 1900, Kara um 1970 in Schweden. Es ist eine unbarmherzige und heftige Geschichte, insb. die Ungerechtigkeiten welche Unni erlebte, sind schwer zu verdauen und gehen unter die Haut. Es ist aber auch eine Ode an die Liebe, das Schöne und die Natur, geschrieben in einer dichten und wunderbaren Sprache.

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Ein sehr dunkles Buch, sprachlich sehr gewandt.
Vor allem der Einblick in die Psychologie der Frauen zusammen mit der Beschreibung derer Schicksale hat mich beeindruckt.
Kein schönes Zeitalter, ich bin froh heute zu leben und nur darüber zu lesen anstatt zu erleben.

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Die Autorin erzählt auf zwei Zeitebenen vom archaischen Leben einer Landarbeiterfamilie über drei Generationen im schwedischen Hälsingland, die der Natur ihr Dasein abzutrotzen versuchen. Das Leben mit der Natur ist voller Gegensätze, mal unbarmherzig und schwer erträglich, mal von beeindruckender Schönheit und Harmonie, mal greift bitterer Hunger um sich, mal ist die Speisekammer gut gefüllt.
Ein eher düster melancholischer Roman um dunkle Familiengeheimnisse, wie ein Weg im tiefen Wald. Der Autorin gelingt es mit zeitweise poetischen Formulierungen immer wieder Lichtblicke einzustreuen, wie eine plötzlich sonnige Lichtung im finsteren Tann.
Berührend und lesenswert.

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Bei manchen Büchern ist es richtig gut, dass man im Vorfeld nicht so genau weiß, worauf man sich einlässt, zB weil man meint, eine Geschichte sei zu traurig, zu wenig spannend, zu grausam, zu weit weg von der eigenen Lebenswelt …

Hätte mir im Vorfeld meiner Lektüre von „Mein Herz ist eine Krähe“ jemand zu viel vom Inhalt verraten, hätte ich das Buch vielleicht aus einem der oben genannten Gründe nicht zur Hand genommen. Ich bin sehr froh, dass ich es gemacht habe! Das Debüt der Autorin Lina Nordqvist wurde in ihrem Heimatland als Buch des Jahres 2022 geehrt und als die literarische Entdeckung gefeiert.

Wir lesen darin zwei Geschichten, die in unterschiedlichen Zeitebenen spielen: Die junge Unni flieht um 1900 mit ihrem Freund Armod und dem kleinen Sohn Roar aus ihrer Heimat Norwegen, um im schwedischen Wald in einer armseligen Hütte ein Zuhause für ihre Familie zu schaffen. Der Grund für ihre Flucht liegt unter anderem darin, dass ihr als Frau durch vermeintliches Fehlverhalten ein Leben in einer Irrenanstalt droht. Das Leben im Wald ist so hart, wie man es sich kaum vorstellen kann, die Winter eisig, das Essen nicht nur knapp, sondern oft schlichtweg einfach gar nicht da. Aus Baumrinden wird Suppe gekocht, auf Tannenzapfen gekaut, aus einer Handvoll Pilze versucht, eine Mahlzeit zu zaubern. Dennoch ist die kleine Familie in vielen Momenten glücklich. Unni bekommt im Laufe der Zeit zwei weitere Kinder, muss aber viele Schicksalsschläge hinnehmen und letztlich versuchen, ihr Leben allein zu meistern. Oftmals unter unmenschlichen Bedingungen. Mehr als 70 Jahre später begegnen wir Kara, die das gleiche Zuhause wie einst Unni hat. Ihr Schwiegervater ist Roar, Unnis kleiner Sohn von damals. Kara hat Geheimnisse, die sie um nichts in der Welt mit jemandem teilen würde. Die Leben beider Frauen werden parallel erzählt und nach und nach setzt sich zusammen, was sie miteinander verbindet.

Lina Nordqvist erzählt in einer wunderbaren Sprache, in der die Schönheit und Grausamkeit der Natur gleichermaßen widerhallen, ebenso wie das Miteinander von Mensch und Natur. Mit Unni hat sie eine starke Frauenfigur geschaffen, die man lange nicht vergisst und deren Leben man voller Spannung und Anteilnahme folgt. Das mitreißende Buch ist Familien-, Frauengeschichte und historischer Roman in einem und erzählt von einer Welt, von der man so noch nicht gelesen hat!

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In einer wunderbaren, einfühlsamen Sprache beschreibt Lina Nordquist, dass entbehrungsreiche Leben von Unni, Armod und der kleine Roar in den Wäldern von Hälsinglands. Als Kara die Beerdigung ihres Schwiegervaters Roar plant, stößt sie immer wieder auf Ungereimtheiten in der Familienchronik und begibt sich auf Spurensuche. Wer denkt, keine Familiengeheimnisse zu haben, sollte anfangen danach zu suchen!

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"Mein Herz ist eine Krähe" von Lina Nordqvist besteht aus zwei Handlungssträngen in verschiedenen Zeitebenen, die sich kapitelweise abwechseln.

Im ersten erzählt Unni aus der Ich-Perspektive in Gedanken ihrem Sohn Roar ihre Geschichte. Sie beginnt 1898 mit ihrer Flucht aus Norwegen nach Schweden, zusammen mit dem einjährigen Roar und ihrem Geliebten Armod, enthält Rückblenden auf Unnis Vorgeschichte und beschreibt das Leben, das die kleine Familie sich mühsam und entbehrungsreich in Schweden in einer verlassenen Bauernkate aufgebaut hat.

Der zweite Handlungsstrang spielt kurz nach Roars Tod im Jahr 1973 (was sich aus der beiläufig erwähnten Geiselnahme in Norrmalmstorg entnehmen lässt). Ich-Erzählerin ist hier Kara, die Schwiegertochter Roars, eine depressive, angstkranke und unglückliche Frau, die zusammen mit Roars Frau Bricken in der alten Bauernkate lebt. Nach und nach erfährt man mehr über Karas Leben und Gedanken, die vergangenen Jahre seit ihrer Hochzeit mit Roars Sohn Dag und über ihre dunklen Geheimnisse.

Roar ist das Bindeglied beider Stränge, und neben Unni und Kara die Hauptfigur des Romans.

Unni und Kara sind grundverschieden, was sich auch in unterschiedlichen Erzählstilen widerspiegelt. Unnis Schilderungen sind kraftvoll, bildhaft, voller Liebe, während Karas Part düster, voller Unzufriedenheit und Bitterkeit ist. Ich muss sagen, dass ich mich immer sehr auf die Unni-Kapitel gefreut habe, die packend und einfühlsam erzählt sind. Unnis Geschichte hat mich sehr berührt, ihr Glück im Kleinen, die Schicksalsschläge, die sie trafen, das harte Leben in Armut und die Grausamkeiten, die sie ertragen musste, und die zeigen, wie wenig ein Frauenleben zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte.

Karas Passagen empfand ich hingegen als recht langatmig. Hier hätte sich die Autorin für meinen Geschmack deutlich kürzer fassen dürfen. Ich hatte den Eindruck, dass diese Kapitel künstlich in die Länge gezogen wurden, um beiden Erzählungen einen gleichen Anteil zu geben. Hierdurch wiederholt sich in den Kara-Kapiteln vieles, seitenweise werden Dinge angedeutet, die man als Leser*in längst durchschaut hat. Erschwerend kommt hinzu, dass mir Kara von Anfang an sehr unsympathisch war und ich ihr Lamentieren und ihr Selbstmitleid nur schwer ertragen konnte.

Lina Nordqvists Sprache ist sehr bildhaft, teilweise poetisch, voller detaillierter Beschreibungen und Vergleiche, und insbesondere in Unnis Kapiteln hoch emotional. Das ist meistens sehr schön zu lesen, wirkt an manchen Stellen aber doch etwas dick aufgetragen. Das ist aber sicherlich Geschmackssache, ich bevorzuge eher eine klar-nüchterne Sprache.

Fazit: Ein lesenswerter Generationen-Roman, insbesondere für Liebhaber poetischer Sprache, mit einem fesselnden ersten und einem etwas langatmigen zweiten Erzählstrang.

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Ich nutze Netgalley für einen ersten Lesedruck, um dann, im besten Fall, das Buch ganz zu lesen und anschließend zu besprechen!
Nicht immer beeindrucken mich die Bücher positiv.
Dann nehme ich von einer Beurteilung Abstand.
Mein Credo ist eben #liesdichglücklich.
Ein grundsätzliches Dankeschön an den Verlag und Netgalley!

Alle positiven Besprechungen finden sich als Buchempfehlung
bei Instagram #fraumitzopf

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Das Buch erzählt eine Familiengeschichte, die ihren Anfang um 1900 in Norwegen nimmt. Ein junges Paar mit einem kleinen Kind ist auf der Flucht findet ein neues zuHause in einer kleinen Kate in Schweden. Doch damit beginnen erst viele Schwierigkeiten, die das Leben der Familie in den nächsten Jahren bestimmen. Diese Geschichte wird von der Mutter, Unni, erzählt. Parallel dazu wird aus Sicht von Kara 70 später ein ganz anderer Blick auf diese Familiengeschichte geworfen, denn Karas Schwiegervater ist gestorben und sie bereitet mit ihrer Schwiegermutter dessen Beerdigung vor. Sie berichtet von seinem Leben, ihrer Beziehung zu ihm und den Hintergründen, die einen Zusammenhang zu Unnis Familie herstellen.
Besonders die Geschichte von Unni hat mich sehr in den Bann gezogen. Man erlebt das Geschehen hautnah. Oft ist es so nahe gehend, dass ich fast nicht weiterlesen konnte, so brutal, schlimm und oft aussichtslos, was hier erzählt wird. Der zweite Handlungsstrang war mir manchmal etwas zu langwierig und undurchsichtig. Doch im Rückblick, wenn man versteht, was in Wirklichkeit geschehen war kann man diesen Teil nochmal lesen und besser nachvollziehen. Insgesamt zwar ein recht düsteres, aber fesselndes Buch.

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Kåras Schwiegervater Roar ist tot und gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter Bricken bereitet sie seine Beerdigung vor. Ihre Heirat mit Dag hatte an dessen Beziehung zwischen Eltern und Sohn nichts geändert. Dag blieb ewig Kind; Kåra durfte im Dachgeschoss seines Elternhauses leben. Nun sitzen sich zwei alte Frauen gegenüber, die einander vernichten könnten, würden sie ihre Geheimnisse auspacken. Kåra hatte schon als Kind verinnerlicht, Erwachsenen zu erzählen, was sie hören wollten, und damit ihre Einweisung in die Psychiatrie verhindert.

Brickens und Roars kompliziertere Geschichte wird von Roars Mutter Unni erzählt, die mit ihm als Kleinkind aus Schweden flüchtete. Für sie und Roar, dessen Vater er nicht ist, lässt damals um 1900 Armod augenblicklich sein Werkzeug fallen, um Mutter und Kind auf ihrer Flucht zu begleiten. In Hälsingland kauft das Paar an der Grenze zur Wildnis eine einfache Kate, deren Preis sie durch Wald- und Landarbeit abarbeiten müssen. Wegen ihres Standes als Tagelöhner, Unni darüber hinaus ohne Papiere, halten sie Abstand zum Landbesitzer Nilsson und leben sich nur schwer ein. Dass ihre Ernte nicht über den Winter reichen kann, realisiert das Paar zu spät, das inzwischen eine gemeinsame Tochter hat. Ohne Wilderei und den Fang kleiner Säugetiere kommt eine Tagelöhnerfamilie nicht über den Winter. Es reiht sich eine Kette beispielloser Not, Hartherzigkeit und Gewalt aneinander, in deren Schatten Roar aufwächst.

Kåra und Unni wechseln sich in gleichmäßigem Rhythmus als Icherzählerin ab; Unni wendet sich im Monolog direkt an Roar, Kåra blickt zurück auf ein Leben mit verheimlichter Angsterkrankung. Die Abschnitte aus Kåras Sicht und von Unni an Roar überlappen sich, geben nur Teile preis, die sich später zum vielschichtigeren Gesamtbild fügen. Die Kate, die Krähen, der Wald, der Hunger, glänzende Gegenstände, Außenseiterrollen und nicht zuletzt Unnis Heilkräuterkenntnis sind schließlich eng miteinander verknüpft.

Sprachliche Eleganz kollidiert mit unvorstellbarer Grausamkeit zumeist gegenüber Frauen und Kindern. Mehrfach habe ich beim Lesen den Atem angehalten und mir gewünscht, betroffene Frauen würden ihrem Peiniger endlich den Hals umdrehen und ihn ans Scheunentor tackern.

Fazit
Auf wechselnden Zeitebenen erzählen zwei Frau jeweils aus der Gegenwart und der Zeit um 1900; ausgehend von Roar, als Unnis Sohn und Schwiegervater Kåras. Der Focus liegt auf Männergewalt gegen Abhängige, Schuldknechtschaft, der Psychiatrisierung von Außenseitern – und der unrühmlichen Rolle, die Vertreter der Kirchen dabei spielten.

Wegen des Übermaßes an Not und Gewalt finde ich eine Empfehlung schwierig. Wer sich jedoch vorbehaltslos darauf einlässt, wird mit einem stilistisch eleganten, raffiniert komponierten Roman belohnt, der die Augen öffnet für Frauenschicksale zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

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Wie ein Gemälde wird die Eröffnungsszene beschrieben, in der das Blut farbgebend für eine karge, schwedische Landschaft ist. Plötzlich finden wir uns in einer Szene und einem Setting wieder, welches Ingmar Bergmann nicht besser hätte zeigen können. Die Atmosphäre zwischen Kåra und ihrer Schwiegermutter Bricken ist so dicht wie deren Kaffee dünn. Wir durchleben eine etwas andere Familiengeschichte, die ein großes Geheimnis birgt.

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Zum Inhalt:
Unni, Armond und der kleine Roar mussten um 1900 aus Norwegen nach Schweden fliehen. Sie finden zwar Zuflucht, aber die Natur und auch die Launen des Landbesitzers machen ihnen das Leben schwer. Als Kara 70 Jahre später mit der Beerdigung ihres Schwiegervaters beschäftigt ist und möchte wissen, was damals wirklich geschehen ist.
Meine Meinung:
Das sit so ein Buch, dass noch eine Weile nachwirkt. Auch wenn man natürlich dieses wirklich schwere Leben, dass gerade auch die Frauen hatte, nur ansatzweise nachvollziehen kann, hat man eine gewisse Vorstellung, wie schwer die Zeit und das Leben gewesen sein muss. Es ist eine Familiengeschichte, auch ein historischer Roman, der ein Bild einer wirklich schweren Zeit zeichnet. Man leidet mit den Protagonisten mit. Der Schreibstil ist etwas anstrengend, aber auch sehr eindringlich.
Fazit:
Berührt

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Mein Herz ist eine Krähe wird abwechselnd aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Zunächst erzählt Unni ihre Geschichte von ihrem wahnsinnig harten Leben um das Jahr 1900. Sie musste mit ihrem Mann Armod und ihrem Sohn Roar aus Trondheim nach Schweden fliehen. Etwa siebzig Jahre später berichtet Roars Schwiegertochter Kara von dessen Beerdigung und ihrem Leben.
Unnis Geschichte hat mich völlig fasziniert und in den Bann gezogen. Sie ist für mich eigentlich sechs von fünf Sternen. Es ist unglaublich, was sie und ihre Familie erleiden müssen, wie sie ständig der Gewalt und Willkür verschiedener Männer ausgeliefert sind. Ich konnte ihren Kummer, den Hunger und das ganze Leid förmlich spüren.
Mit Karas Geschichte tat ich mir dagegen sehr lange sehr schwer. Es war immer wie ein Bruch in der Erzählung. Ich konnte mich in sie auch kaum hineinversetzen. Diesen zweiten Erzählteil fand ich auch bedrückend, wenn auch auf eine andere Art: ich fand Dag ganz schrecklich und das Schweigen, das über der ganzen Familie liegt war unerträglich.
Was am Schluss aber alles wieder herausgerissen hat, war wie die beiden Erzählstränge miteinander verknüpft wurden und alles aufgeklärt wurde. Das war wirklich äußerst gelungen. Das Buch ist ein Highlight, wenn auch mit kleinen Abstrichen.

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"Mein Herz ist eine Krähe" ist so intensiv geschrieben, es hängt mir auch einige Wochen später noch nach. Eine berührende und harte Geschichte, toll erzählt.

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Zwischen Leben und Überleben liegt manchmal nur ein schmaler Grat -
Existenzängste, Überlebensdrang, Hunger,
Lebensdrama -
Unni und Arnod erleben es am eigenen Leib.
Mit melancholisch schöner Sprache erschafft Lina Lindquist eine Atmosphäre die zu Greifen nahe scheint.

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Dieses Buch treibt einem die Tränen in die Augen. Erschütternd und mitreissend von der ersten bis zur letzten Seite. Auf der einen Seite möchte man bei der vielen Tragik aufhören zu lesen, andererseits hat dieses Buch eine unglaubliche Sogwirkung. Für mich definitiv eines der Bücher des Jahres!

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Um 1900 müssen Unni und ihr Sohn Roar mit dem Wanderer Armod aus Norwegen fliehen. In den Wäldern Schwedens finden sie ein neues Zuhause, wachsen zu einer Familie zusammen und leben dort in einfachsten Verhältnissen. Zwei weitere Kinder bringt Unni zur Welt und weiß, was es heißt, von den Jahreszeiten abhängig zu sein und Hunger zu leiden. Armod arbeitet hart, damit die vom Walbauern gepachtete Karte irgendwann einmal ihr Eigentum sein wird. Das Schicksal jedoch ist unerbittlich und stellt die Familie vor unglaubliche Herausforderungen.
Nach 70 Jahren und dem Tod ihres Schwiegervaters Roar lebt Kåra nur noch mit der verhassten Schwiegermutter in der alten Karte. Geschickt verbindet die Autorin das Schicksal von Kåra und Unni, so dass ein großes Ganzes entsteht und ein unglaubliches Familiengeheimnis zutage tritt.
Dieses fesselnde Debüt wurde 2022 in Schweden zum Buch des Jahres gekürt. Völlig zu Recht, wie ich finde.

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Der Roman beginnt mit einer düsteren Szene, die programmatisch ist für den ganzen Roman: eine Beerdigung wird vorbereitet. Roar, Ehemann, Schwiegervater und Großvater, ist tödlich verunglückt und soll beerdigt werden. Dieser Roar ist Dreh- und Angelpunkt des Romans. Zwei Frauenstimmen aus zwei Generationen kommen zu Wort, und in beiden Erzählungen spielt Roar eine zentrale Rolle.

Die erste Stimme ist die Stimme Unnis, der Mutter Roars. Unni flüchtet mit dem unehelichen kleinen Roar und ihrem Geliebten in die Einsamkeit Norlands. In einer verlassenen Kate kämpfen sie in einer unwirtlichen und rauen Natur um ihr Überleben. Hungerwinter, Bärenangriffe, Dürreperioden, Ernteausfälle, Unfälle, die Abhängigkeit vom Pachtbauern, Elend und Gewalt – die Autorin schildert eindringlich das harte und entbehrungsreiche Leben der jungen Familie.

Die zweite Stimme gehört Roars Schwiegertochter Kara. Ihre Heirat mit Roars Sohn schützt sie vor der Verbringung in eine sog. Irrenanstalt, insofern kann man auch sie, so wie Unni, als Flüchtling bezeichnen. Kara ist psychisch auffällig und wird von Ängsten, Depressionen und Aggressionen gequält. Ihre Schwiegermutter Bricken, Roars Ehefrau, stellt das Bindeglied dar.

Stück für Stück werden die beiden Erzählstimmen zusammengeführt, und die grausamen Geheimnisse der Familiengeschichte öffnen sich dem Leser. Dieser Plot bietet eine Fülle von Gestaltungsmöglichkeiten. Die Ausgestaltung ist aber derart überfrachtet mit Grausamkeiten aller möglichen Art, dass die Handlungslogik darunter leidet. Ein vierjähriges, zudem ausgehungertes Kind soll in der Lage sein, einen ausgewachsenen Dachs abzubalgen und anschließend einzusalzen? Unni hatte bei ihrer überstürzten Flucht tatsächlich Bettwäsche und Stickgarn dabei, um Monogramme zu sticken? Gelegentlich rutscht dadurch eine Szene bei aller Grausamkeit ins Komische ab, wenn z. B, der Vergewaltiger „die Hose wie ein Fallstrick um seine Knöchel“ einem Kind nachsetzt und es trotz des Fallstricks erwischt und schwer misshandelt. „Gebrochener Arm, zertrümmerte Wangenknochen“: diese schweren Verletzungen halten das Kind jedoch nicht davon ab, den Rest der Nacht schwere körperliche Arbeit zu verrichten.
Etwas weniger Drama hätte dem Roman gutgetan...

Auch die vielen Wiederholungen und die äußerst bildstarke Sprache können die logischen Schwächen der Handlung nicht verdecken, sondern bringen den Text immer wieder sehr nahe an die Herz-Schmerz-Literatur heran („Mit meinen Fingern sang ich ‚ich liebe dich..‘ .“).

Sehr gekonnt fand ich allerdings die Lebens- und Naturbeschreibungen und das Symbol der Krähe, das die Erzählstränge zusammenbindet und dem Roman seinen Namen gibt: für Unni ist die Krähe eine Vertraute, für Kara hingegen eine Botin ihrer Ängste.

Wer Romane mit Beschreibungen der nordischen Natur liebt und gerne Familiengeheimnissen auf der Spur ist und dabei logische Brüche in der Handlung nicht so wichtig findet, hat sicher Lesefreude an diesem Roman.

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Ein verstörender Roman, den man kaum aus der Hand legen kann.
Eine Familie, insbesondere eine Frau, die so viele unfassbar schlimmes durchmachen muss(te). Man leidet und zittert mit - bis zur letzten Seite.

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Im historischen Norden von Schweden abtauchen

Dieses Buch mit knapp 450 Seiten ist ein tiefer Blick in das historische naturnahe Leben im Norden von Schweden. Es ist ein Roman, der alle begeistert, die gerne das Raue der Natur erlesen und sich ein Leben im Einklang der Jahreszeit und der Abhängigkeit von den Erträgen der Ernten vorstellen möchten.
Aber nicht nur das karge Leben der Bauersleute, die Armut und der Hunger spielen hier eine Rolle. Auch die Liebe in zweierlei Hinsicht ist hier der Mittelpunkt. Zwei Frauen lernen wir näher kennen, die eine auf der Flucht aus Trondheim – 1897 – Unni mir ihrem Sohn Roar. Sie kommen nach Hälsinglands und beginnen von neuem. Die andere 80 Jahre danach Kara, ihr Schwiegervater: Roar. Die beiden Frauen haben sich zwar nie im Leben getroffen, aber verbindet sie so viel über die gemeinsame Familiengeschichte und leidvolle Schicksalsschläge. Hart und einschneidend sind die Erfahrungen.
Spannend hat die schwedische Autorin Lina Nordquist diesen Roman komponiert in einer Gegend, die sie gut kennt, da sie dort aufgewachsen ist. Lina Nordquist ist eine vielfältige Frau, sitzt sie doch momentan im schwedischen Parlament, außerdem ist sie Professorin und Diabetesforscherin. Eine Frau, die ein Auge für Details und psychologisches Feingefühl zu haben scheint. Ihre Prosa in diesem Debütroman kommt prall und zugleich nüchtern daher. Überzeugend gut. Kein Wunder, dass dieser Roman im Jahr 2022 in Schweden zum Besten gekürt wurde. Im Original „Dit du gar, följer jag“ heißt wörtlich übersetzt: Wo du hin gehst, folg ich dir.
Ein Roman, der die Widrigkeiten des Lebens im Gestern und Heute fiktiv dokumentiert und zugleich einen mit Fassungslosigkeit über himmelschreiende Ungerechtigkeit zurücklässt. Zugleich aber die immerwährende Hoffnung im Nacken zu sitzen hat, denn im Grunde bedeutet Hoffnung das Leben. Ist diese weg, bleibt nur ein Ende.
Ich freue mich bereits auf neuen Stoff der Autorin, bin gespannt, was sie als nächste Thema beackert. Toll zu lesen durch die Übersetzung von Stefan Pluschkat.

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Was für ein gehaltvolles, dramatisches, berührendes Buch. Das ist sicher nicht für jeden etwas. Selbst ich, die hart im nehmen ist, musste es immer wieder aus der Hand legen, da das Schicksal der Hauptdarsteller so hart und demprimierend ist.

Über mehrere Generartionen und im Wechsel der Zeiten wird von Unni und ihrer Familie erzählt. Im tiefsten Norwegen spielt die Geschichte und nicht nur die Natur machen das Leben hart und schwer. Gewalt und Vorurteile sind es, die zum zentralen Thema werden. Dass gerade Unni nie aufgibt und sich immer wieder nach oben kämpft, dass ich kaum zu Glauben, oft schwer zu lesen aber irgendwie auch dass, was einem als Leser immer wieder Zuversicht gibt.

Schwere Kost. Eine Bereicherung, wenn man sich darauf einlassen kann.

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So ist das Leben


Lina Nordquist hat hier eine Familiengeschichte geschrieben. Doch „Mein Herz ist eine Krähe“ ist nicht nur eine Familiengeschichte. Dieses Buch ist viel viel mehr, denn es ist spannend und fesselnd wie ein Thriller, düster und dunkel wie so einige Bücher aus den nordischen Gefilden und es ist unheimlich intensiv und ergreifend, ohne dabei auf die Tränendrüse zu drücken. Eine interessante Mischung! Und ein Buch, welches ich im vorigen Jahr sehr, sehr gern gelesen habe. Es war eines meiner Jahreshighlights! Und das heißt etwas. Alle, die mein Tun im Literaturbereich in den letzten Jahren verfolgen, werden dies wissen.



Diese Familiengeschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, einmal erzählt Unni von der Flucht der Familie um 1900 aus Norwegen nach Schweden und der zweite Handlungsstrang wird von Kåra erzählt, rund 70 Jahre später, kurz nach Roars Tod, Unnis Sohn und Kåras Schwiegervater. Lina Nordquist erzählt hier eine unheimlich intensive Familiengeschichte, deren Figuren psychologisch dicht gestrickt sind und die ein Leben in den nordischen Gefilden widerspiegelt, welches schockiert und gleichzeitig bei mir auch düstere Ahnungen bestätigt. Denn manch altes Geschehen hat seine Fühler ins Jetzt ausgestreckt und verfolgt die Generationen. Diese Geschichte ist wunderbar von Lina Nordquist verfasst worden und ich spende einen tosenden Applaus für dieses fesselnde Buch. Dieser Roman sollte der heutigen Leserschaft zeigen, in welch glücklichen Zeiten wir leben. Vielleicht lässt es unsere nörgelnden und niffenden Gedanken mal kurz verstummen und lässt diesem grausigen Geschehen seinen gebührenden Platz. Denn solange her ist dieses Geschehen nicht. Gerade uns Frauen sollte der Roman zeigen, in welch glücklichen Zeiten wir leben. Und dieses Buch sollte uns auch zeigen wieviel diese freie Zeit, in der wir leben, uns wert sein sollte. Gerade in den heutigen Zeiten, in denen diese braunblaue Brut uns Frauen in unseren Rechten wieder einschränken möchte und uns unseren ihrer Meinung nach angestammten Platz am Herd zuweisen möchte. Denn dabei vergisst diese rechte Brut die Geschichte mit ihren Kriegerinnen und auch die urgermanischen Walküren.



Dieses Buch, die Handlung ist brutal und hart, das schreckt sicher ab. Aber mir kam diese Härte nicht als zu viel oder irgendwie unglaubwürdig rüber. Nein, dieser Roman spiegelt für mich das Leben wider, schrecklich und schön zugleich, dieser Roman hat Charaktere, die nicht Schwarz oder Weiß sind, sie verkörpern beides und gerade dies macht dieses Buch sehr authentisch. Denn mal ehrlich, wir sinds ja auch nicht, wir sind ja auch nicht Schwarz oder Weiß, auch wenn wir es sein wollen und uns Mühe geben. Aber letztendlich scheitern wir auch an unseren hehren Zielen und manchmal gewinnt einfach die falsche Seite.

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Krasse Nummer, dieser Debütroman aus Schweden.
Zwei Frauen leben im selben Haus - die eine ungefähr 100 Jahre nach der anderen. Ein Haus namens "Frieden" - denn das hat sich Unni damals erhofft, als sie mit Mann und Kind nach schwerer Flucht aus Norwegen endlich einen Platz zum Bleiben findet.
Es gibt auch Momente des Friedens, doch die sind rar. Die Familie lebt in bitterster Armut. Und was ihnen alles zustößt, ist brutal. Entsetzlich in seiner realistischen Folgerichtigkeit.
Kara heiratet Unnis Enkel und hat Uni nie kennengelernt. Und auch sie findet alles andere als Frieden in diesem Haus.

"Mein Herz ist eine Krähe" geht ganz schön an die Nieren beim Lesen. Aber es ist auch großartig und kraftvoll und unvergesslich.
Lina Nordquist hat da etwas großes geschaffen.

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Dieses Buch war wundervoll. Selten schafft es ein Buch, mich so intensiv auf eine Reise zu mitzunehmen. Gerade die raue Welt der Wälder Schwedens war eine ganz neue Erfahrung für mich. Einfach unglaublich gut, wie hier die verschiedenen Facetten der Natur, böse, umarmend, unerbittlich, trostspendend, gezeigt werden. Es scheint, als sei sie ebenso menschlich emotional wie die zahlreichen Figuren in dem Roman selbst. Auch diese handeln mitunter unheimlich gewaltvoll und doch steckt so viel Liebe in diesem Roman.

Teilweise dachte ich, die Handlung würde in Richtung Kriminalroman abdriften, was sie dann aber nie getan hat. Trotzdem gibt es viele Geheimnisse und Verstrickungen, die man langsam als Leser*in aufdecken kann, daher ist der Roman tatsächlich auch einfach spannend. Dennoch aufgrund der Brutalität auch einfach nichts für schwache Nerven. In jedem Fall muss man sich auf alle Emotionen einstellen, die man sich überhaupt vorstellen kann. Sehr tolles Buch. Wer Skandinavien, gute Familiengeschichten und Nature Writing liebt, sollte sich das hier definitiv anschauen!

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"Mein Herz ist eine Krähe" hat mich von der ersten Seite an in Beschlag genommen. Einerseits durch die sehr bildhafte und grossartige Sprache, andererseits durch die Lebensgeschichten von Unni, Armod, Roar, Bricken und Kara, die abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt werden. Der Roman eindringlich und tragisch, jedoch nie pathetisch.

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