Kalubs End

Outlaws in Space

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Erscheinungstermin 13.03.2023 | Archivierungsdatum 19.05.2023

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Zum Inhalt

Verfolgungsjagden im All, aufregende Coups und knallharte Verhandlungen – für Ex-Schmuggler Leyo gehört dieses Leben der Vergangenheit an. Seiner Familie zuliebe verdingt er sich auf dem heruntergekommenen Planeten Ranun als Barmann und träumt von der guten alten Zeit. Doch dann geht ein allerletzter Coup sagenhaft schief und auf einmal stecken Leyo und seine Familie mitten in einem Machtkampf um Politik und Ressourcen, bei dem nicht weniger auf dem Spiel steht als die Rettung ihres Planeten.


Über die Autorin

Elea Brandt, geboren 1989 im nebligen Passau, ist Fantasyautorin und Vollzeitgeek. Als promovierte Psychologin bewundert sie seit jeher die Komplexität der menschlichen Psyche und liebt es, vielfältigen Charakteren Leben einzuhauchen. Inspiriert von vielen Jahren Tisch- und Live-Rollenspiel veröffentlicht sie seit 2017 phantastische Romane und Kurzgeschichten. Sie engagiert sich aktiv für mehr Diversität und Inklusion in der Phantastik, schreibt Essays und Artikel zu psychologischen bzw. literarischen Themen und ist seit 2019 Co-Host im Nerdkultur-Podcast „Der nerdige Trashtalk“. Sie lebt mit ihrem Mann, „dem Juristen“, in Nürnberg.

Verfolgungsjagden im All, aufregende Coups und knallharte Verhandlungen – für Ex-Schmuggler Leyo gehört dieses Leben der Vergangenheit an. Seiner Familie zuliebe verdingt er sich auf dem...



Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Kalubs End ist ein ein ziemlich trostloser Ort auf dem Planeten Ranun. Wo vor Jahrzehnten noch blühende Landschaften vorherrschten und die Bevölkerung gut am Abbau der Bodenschätze verdienten, ist heute weitgehend Wüste, Regen fällt nur selten, stattdessen toben Sandstürme und die ertragreichen Minen von einst sind ausgebeutet und stillgelegt. Wer kann verschwindet von hier, der Rest ist von der Politik schlichtweg vergessen. Leyo lebt hier mit seinen beiden Lebenspartnern, ein Baby ist unterwegs und da kommt ein geldversprechender Auftrag, der Leyos Schmugglertalent fordert, gerade recht. Was der Leser ziemlich schnell ahnt, tritt natürlich ein, der Auftrag geht gehörig schief und Leyo steckt in Schwierigkeiten.

Die Autorin schafft in ihrem Buch eine Zukunftsvision, in der die Galaxis von den verschiedensten Spezies bewohnt ist, viele Planeten wurden durch Terraforming bewohnbar gemacht und wichtige Bodenschätze gefördert. Schnell wird klar, dass diese Zukunft eine eher dystopische ist, denn oftmals hat das Terraforming negative Auswirkungen auf die Planeten und die rücksichtslose Ausbeutung der Bodenschätze bleibt nicht ohne Folgen auf das Klima, die heimische Flora und Fauna. Natürlich ist einem als Leser durchaus klar, das die Autorin hier Parallelen zu aktuellen klimapolitischen Themen zieht. Neben dem Raubbau an der Natur wird aber auch Korruption, Machtmissbrauch und Rassismus thematisiert. Die Welt der Autorin erinnert hier mit ihren Strukturen ein wenig an solche, wie man sie zB aus SciFi Szenarien in Alien, Moon 44, oder Dune kennt.

Die Geschichte ist spannend erzählt, mit ihren sympatischen Figuren geht die Autorin stark auf das Thema Diversität ein. So lässt sie Leyo in einer Dreierbeziehung leben, in der einer der Partner weiblich ist und der Zweite sich als nichtbinär definiert. Wie alltäglich dies in der Vision der Autorin ist zeigt sich in der allgemein üblichen Vorstellung von Personen, da wird nicht nur der Name dem Gegenüber genannt, sondern auch die bevorzugten Pronomen, sie/ihr, er/ihm, oder eben ser/sem bzw nim. Bei Letzteren handelt es sich, nach Aussage der Autorin direkt zu Beginn des Buches, um Wortneuschöpfungen, welche die bekannten binären Pronomen sie und er umgehen.

Ich möchte hier keine Diskussion zu diesem Thema lostreten und ich habe auch lange überlegt, ob ich dazu überhaupt etwas schreibe. Letztlich kann ich ja nur ins Fettnäpfchen treten. Die Autorin hat sich bewusst für diese Form der Ausarbeitung entschieden und dies dem Leser erklärt. Für mich war es zugegebenermaßen etwas schwierig im Lesefluss damit umzugehen, es hat die Lektüre etwas holprig gemacht, sich irgendwie falsch angefühlt, fast so als wären Fremdwörter im Text eingebaut. Allerdings hat mein Gehirn das Ganze irgendwann ausgeblendet, ich habe diese Stellen tatsächlich oft einfach überlesen, bzw mit der männlichen Form ersetzt, weil die Figur optisch mit sehr männlichen Attributen beschrieben ist. Teilweise musste ich mich bewusst daran erinnern, dass das Ganze einen bestimmten Zweck verfolgt.

Die Geschichte würde für mich sehr gut als Film funktionieren, gerade die Landschaftsszenarien kämen hier optisch sicher gut zum Tragen, aber auch die rasanten Flugszenen kann ich mir super vorstellen.

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Darum geht’s:

Der Planet Ranun ist am Ende. Durch den Abbau von Vicarium wurde die Umwelt dauerhaft geschädigt und nun, da die Minen erschöpft sind, leben nur noch wenig Menschen unter schlechten Bedingungen an diesem verlassenen Flecken des Weltraums. Leyo schlägt sich mehr schlecht als recht als Barkeeper durch, doch er hat Amjan und Liska, mit denen er verheiratet ist, versprochen, keine gefährlichen Schmugglerjobs mehr anzunehmen. Aber Liska ist schwanger, das Geld ist knapp, Leyo quält die Abenteuerlust und das führt dazu, dass er sich doch hinreißen lässt, etwas sehr dummes zu tun.

So fand ich’s:

Leyo ist ein sympathisches Schlitzohr, der sich ernsthaft bemüht, ein verantwortungsvoller Erwachsener zu sein. Sowohl für seinen halbwüchsigen Sohn und seine Exfrau als auch für Amjan und die schwangere Liska, die alle drei miteinander verheiratet sind. Seiner bewegten Vergangenheit als erfolgreicher Schmuggler trauert er aber gewaltig hinterher und als ihm ein kinderleichter Schmuggeljob quasi vor die Füße fällt, ist die Versuchung zu groß. Er lässt sich darauf ein und steckt bald bis zum Hals in Schwierigkeiten.

In Kalubs End lebt es sich weder leicht noch luxuriös, aber für die Bewohner ist und bleibt es die Heimat. ALIS, die intergalaktischen Streitkräfte, haben den Planeten Ranun wohl schon vergessen. Nur Amjan repräsentiert die Behörden, meistens auf verlorenem Posten. Denn Banden, Outlaws und allen voran ein einflussreicher Gangsterboss dominieren die Gegend.

Ich mochte das Setting sehr, das für sich alleine schon die halbe Motivation für illegale Geschäfte bietet. Dazu Leyos Abenteuerlust, Liskas Sturheit, technische Fähigkeiten und Pilotenkünste und Amjans Gespaltenheit zwischen Pflichterfüllung und Loyalität zur Bevölkerung und verliebter Hingabe an seine beiden manchmal zu leichtsinnigen Liebsten Leyo und Liska. Die drei sind höchst unterschiedlich, doch durch tiefe Gefühle miteinander verbunden, und würden ihr Leben riskieren für die anderen – was sie in diesem Buch auch tatsächlich tun müssen.

Dazu kommt ein Gangsterboss und eine karriereorientierte Umweltministerin und schon ist die wilde Mischung bereit, aus der spannende Abenteuer geboren werden. Ich hab das Abtauchen in die ganz besondere Atmosphäre in Kalubs End genossen, besonders Leyo aber auch seine beiden Liebsten sehr gerne bei ihrem Alltag und ihren Abenteuern begleitet und auch der bunte Mix an einzigartigen Nebenfiguren hat mir sehr gut gefallen.

Man kann das Buch als spannende Abenteuergeschichte genießen, aber auch die Aspekte der Umweltzerstörung und Ausbeutung entdecken. Oder einen Blick in eine mögliche Zukunft werfen, in der auch Ehen von mehr als zwei Personen möglich sind und man sich nicht nur mit Namen vorstellt, sondern auch mit seinem bevorzugten Pronomen. Wie Amjan das tut, denn Amjan definiert sich als nicht-binär. Die zukünftige Welt ist nicht perfekt, es gibt Geld- und Machtgier, Intrigen, Verbrechen und Outlaws und ein Hauch Dystopie weht durch die Erzählung.

Ich habe Leyo und die Seinen nur ungern verlassen und hoffe darauf, irgendwann noch mehr von ihnen lesen zu können. Denn der Ausflug nach Kalubs End hat mich bestens unterhalten!

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