Derselbe Mond

Jeder wird sich an eine Zeit in seiner Jugend erinnern, in der man das Gefühl hatte, nirgends mehr dazu zu gehören und sein bisheriges Leben zerfasern zu sehen.
Magdalena ist gerade in dieser Phase.
Ihre Eltern haben sich getrennt und das Leben zwischen zwei Wohnungen ist eine harte Umstellung für alle, die nicht reibungslos klappt.
Die Gesprächsthemen und Interessen ihrer besten FreundInnen kommen Magdalena plötzlich belanglos vor und eigentlich würde sie gerne Gedichte schreiben, traut sich aber nicht, das auszusprechen.

Aber dann ist da ein neues Mädchen im Skaterpark.
November hat blaue Haare, scheint unabhängig zu sein und fasziniert Magdalena sofort.

Mit November kann sie ausprobieren, wie es sich anfühlt sie selbst zu sein und den Mut zu haben, dazu zu stehen.

Dieser Roman erzählt die Geschichte eines Mädchen, dass gerade noch mit ihren Freund:innen im Baumhaus bei Kakao Geburtstag gefeiert hat und nun alle Welt um sie herum in Liebesdingen und Lästerkram versinkt.
Es wird nur für eine kleine Zielgruppe passen (5./6. Klasse, offen für Genderthemen) aber da wird es ein wunderbar, herzergreifener Tipp sein.
Die Freundschaftsentwicklung mit dem blauhaarigen Mädchen, die auch kleine Liebesaspekte hat (nicht sehr ausgeprägt) dieses schreckliche Gefühl, dass einem alles peinlich ist und man von einer Katastrophe in die nächste stolpert....
Und so viel gefühl und echte Freundschaft, Nähe - wunderbar

Lara Schützsack beschreibt in ihrem Roman sehr authentisch und gefühlvoll die schwierige Zeit des "Jugendlich-Werdens" - diese Phase, in der z. B. die beste Freundin auf einmal auf einem anderen Stern zu leben scheint und nur noch über Jungs reden will und das ganze Leben auf einmal Kopf steht, in der man sich fragt, ob man selbst vielleicht nicht normal ist oder die anderen alle verrückt? Es tauchen noch eine Reihe zusätzliche Probleme auf, die es für die eher zurückhaltende 12-jährige Magdalena zu meistern gilt. Unter anderem eine Freundschaft zu einem neuen interessanten Mädchen, das aber auch mit seiner Lebenssituation zu kämpfen hat....
Über dies alles schreibt Lara Schützack in einem absolut famosen Stil, nicht zu leicht und nicht zu schwer, z.T. sogar lyrisch. Wären es doch nur ein paar Probleme weniger, dann ließe sich das Buch etwas leichter empfehlen...