Die Tanten

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Erscheinungstermin 20.08.2022 | Archivierungsdatum 20.02.2023

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Zum Inhalt

»Meine Tanten: Vier starke, ungebundene Frauen, ihrer Zeit weit voraus.«

Ein Frauenporträt der besonderen Art: Marianne, Hanne, Irene und Hilde heißen die vier ledigen Tanten der Erzählerin, die – statt vorgegebene weibliche Rollenmuster zu erfüllen – lieber einen engen Schwesternbund knüpften. Nicola Denis spürt den zwischen Loyalität und privatem Glück balancierenden Biographien nach und verschränkt Familien- und Zeitpanorama zu einem wunderbar lebendigen Kosmos weiblicher Autonomie.

Wer, wie Nicola Denis, in den 70er und 80er Jahren nach Stuttgart reiste, hätte sie selbst erleben können: die Tanten. Ein loyales und geschlossenes Quartett aus vier alleinstehenden Frauen, die aus eigener Kraft standen und stolz darauf waren. Gebildet und souverän trat das Tantenquartett der Welt gegenüber: Marianne, die studierte Nervenärztin, die in der Familie den Ton angab, Hanne, die zupackende chemisch-technische Assistentin, die als einzige in Hosen steckte und der großen Schwester zeitlebens nicht von der Seite wich, Irene, die autonome, autofahrende Apothekerin, und Hilde, die Lebenslustigste unter den vier Frauen. Keine von ihnen fügte sich in eines der starren Rollenbilder der Nachkriegszeit, und doch zwickte das freiwillig gewählte Familienkorsett mitunter beharrlich. Mit feinem und humorvollem Blick nimmt Nicola Denis das schwesterliche Gefüge unter die Lupe und entwirft ein reiches Erinnerungstableau der vier Frauenleben und ihrer Gefährtinnen.

»Meine Tanten: Vier starke, ungebundene Frauen, ihrer Zeit weit voraus.«

Ein Frauenporträt der besonderen Art: Marianne, Hanne, Irene und Hilde heißen die vier ledigen Tanten der Erzählerin, die –...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608965957
PREIS 20,00 € (EUR)
SEITEN 224

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Das Buch handelt von vier unverheirateten Frauen. Es sind dies Marianne, Hanne, Irene und Hilde. Man liest in diesem Buch über vier alleinstehende Frauen, die ein sehr souveränes auftreten haben. Marianne ist Nervenärztin und hat das Sagen bei den vier Frauen. Hanne ist chemisch-technische Assistentin und trägt meistens Hosen. Irene, die autofahrende Apothekerin. Hilde, ist die Lebenslustigste von den vier. Die Autorin versteht es wunderbar diese Familie mit den vier Hauptprotagonisten so zu schildern, dass man sich als Leser unter ihnen fühlt. Für mich ist diese Geschichte weit mehr als nur eine Familienchronik. Man erlebt eine Vergangenheit und nimmt an dem Leben der vier Frauen toll teil. Das Leben der vier konnte aufgrund der vorhandenen Briefe bestens nachempfunden werden. Der Leser erhält beim Lesen zugleich einen Geschichtsunterricht, wie die Rolle der Frau damals war. Und mir sind die vier Frauen und ihr Umfeld sehr ans Herz gewachsen. Empfehlenswertes Buch.

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An Tanten (und damit Schwägerinnen) mangelte es in Nicola Denis‘ Familie nicht. Ihre Großeltern mütterlicherseits hatten 12 Kinder, von denen zwei Töchter dazu bestimmt wurden, ledig zu bleiben und einmal die alternden Eltern zu pflegen. Gleich zwei Töchter - vermutlich brauchte ein Arzthaushalt damals mehr als eine ledige Tochter als Gratis-Arbeitskraft. Der Vater der Autorin wurde erst nach vier Töchtern und einem älteren Bruder 1924 geboren und noch weit über die Studienzeit von seinen ledigen Tanten finanziert. Eine Frau, die in einen derartigen Tanten-Klüngel einheiratete, musste schlimmstenfalls zu ihrem Mann ziehen, um als „Fremde“ mit Argusaugen kontrolliert zu werden, ob sie für den jungen Mann auch gut genug wäre. Wer in den 50ern Schwägerinnen hatte, brauchte Schwiegermütter offenbar kaum zu fürchten. Als Kind wuchs ich u. a. mit einer Tante auf, die unsere Möbel mit dem Finger auf Staub kontrollierte. Denis‘ Vater wäre für mich damals allein deshalb ein Traummann gewesen, weil er nach der Hochzeit als Geologe fern des Tantenhaushalts in Kolumbien arbeiten sollte. Sicher nicht der schlechteste Start in die junge Ehe.

Nicola Denis bietet tiefen Einblick in die Generation der Schwestern ihres Vaters (die älteren drei wurden zwischen 1907 und 1917 geboren) und als Fachärztin für Nervenheilkunde, Apothekerin und chemisch-technische Assistentin in einem Krankenhaus für ihre Generation ungewöhnlich hoch qualifiziert waren. Frauen wie sie hielten während des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs Wirtschaft und Gesundheitssystem am Laufen. Die Stützen der Gesellschaft mussten jedoch 1945 nicht selten ihre Arbeitsplätze für männliche Kriegsheimkehrer räumen. Ob die Tanten der väterlichen Linie wirklich alle ihren „Verlobten“ im Krieg verloren hatten oder für ihr Singledasein andere Gründe vorlagen, wurde in der Familie erfolgreich unter den Teppich gekehrt. Dass das (katholisch geprägte) Frauenbild ihrer Epoche ursächlich gewesen sein könnte oder der herablassende Ton, in dem Frauen damals als schwach, leidend oder nervenkrank etikettiert wurden, scheint mir nicht abwegig. Das Tanten-Universum zeigt einige Widersprüche auf zwischen dem Bild der “schwachen“ Frauen, die nicht selten 10 und mehr Kinder zur Welt brachten, aber auch zwischen Frauen als angeblich finanzielle Last für die Gesellschaft und dem respektablen Auskommen, das Frauenberufe den Tanten boten.

Interessiert las ich über den Wissenstand jener Zeit über Depressionen, über die Furcht, im Nationalsozialismus als erbkrank zu gelten und die mehr oder weniger offene Missgunst, mit der Frauen ihre Geschlechtsgenossinnen als Konkurrentinnen wahrnahmen. Karriere oder keine, Kinder oder keine, das Gras auf der anderen Seite der Weide war stets grüner als das eigene. Auch eine amüsante, penibel recherchierte Sozialstudie, die mir die Augen öffnete für die schwäbisch-katholische Variante meiner Tante ...

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Diese „Tanten“ - Geschichte hat mir sehr gut gefallen!
Mit einer sachlichen, aber doch empathischen Sprache beschreibt die Autorin ihre Tanten: aus ihren Erinnerungen, denen ihres Cousins, die anders sind, weil er viel älter ist, und aus Bruchstücken von Briefen, Photos und Erzählungen. Sie versucht, die komplette Lebensgeschichte der vier Schwestern zu rekonstruieren, was aber nicht gelingt, nicht gelingen kann, weil gerade die Generation, die meist 2 Weltkriege miterleben musste, nicht über persönliche Gefühle und Befindlichkeiten gesprochen hat.
Vielleicht mochte ich dieses Buch aber auch so, weil ich noch solche Frauen, geboren zwischen 1900 und 1920, kannte: ein Einzelfall in der Familie, aber auch Lehrerinnen, Nachbarinnen etc.
Als junger, teilweise sehr junger Mensch macht man sich darüber einfach keine Gedanken – und dabei wäre es so spannend gewesen, mehr über diese Frauen zu erfahren.
Ein sehr schönes Buch!

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Nicola Denis hat mit ihrem absolut lesenswerten Buch "Die Tanten" vier unabhängigen, unverheirateten, mitten im Leben stehenden Schwestern, die ihrer Zeit bereits weit voraus waren, ein eindrucksvolles Denkmal gesetzt.

Anstelle sich dem Klischee der braven Hausfrauen- und Mutterrolle in den 1970er und 80er Jahren zu beugen, stehen die vier Tanten stolz mit beiden Beinen in ihrem eigenen Leben. Das ungewöhnliche Quartett, bestehend aus der tonangebenden Ärztin Marianne und ihrer Schwestern Hanne - selbst hosentragende chemisch-technische Assistentin - sowie der autofahrenden Apothekerin Irene und der lebenslustigen Hilde, besticht dabei gleichermaßen durch ihre Unabhängigkeit wie ihren schwäbischen Charme.

Neben der feinen, nuancierten Sprache und den so herrlich lebendig geschaffenen Figuren inklusive ihrem liebenswerten schwäbischen Dialekt hat mir dieser Roman gerade auch deshalb so gut gefallen, weil ich auf fast jeder Seite etwas gefunden habe, das mich zum Nachdenken über meine eigene Familie in den 1970/80er Jahre angeregt hat.

Einfühlsam und mit humorvollem an manchen Stellen auch kritischem Blick nimmt Nicola Denis sich der außergewöhnlichen Biografien dieser Frauen an und analysiert zugleich die gesamte Familienstruktur. Jene Verschränkung aus facettenreichem Einblick in das vorherrschende Frauenbild im auslaufenden 20. Jahrhundert und spannendem Familienpanorama unterhält auf vielen Ebenen und lässt dabei auch die ernsten Töne nicht missen. Entstanden ist eine wunderbare, vielschichtige Liebeserklärung an die weibliche Autonomie.

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Nicola Denis erzählt in diesem Buch vom Leben ihrer vier Tanten väterlicherseits, die alle im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts geboren wurden und alle ledig geblieben sind. Dies war zu jener Zeit nicht üblich und so ist es sehr interessant zu lesen, wie die vier Frauen ihre Eigenständigkeit und Selbstständigkeit gelebt und bewahrt haben, aber immer nah beieinander blieben. Die Autorin kann auf eigene Erinnerungen, viele Bilder und Briefe ihrer Tanten zurückgreifen und dadurch ein recht ausführliches Bild der Frauen zeichnen. Zudem kommt noch eine Menge Lokalkolorit, denn alle vier haben fast ihr ganzes Leben in Stuttgart verbracht.
So ist dieses Buch eine lesenswerte Zeit- und Milieustudie, bei der man viel über Frauenleben im 20. Jahrhundert erfahren kann.

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Nicola Denis öffnet ihr Familienalbum und erzählt von ihren Tanten – die älteren Schwestern ihres Vaters. Wenn man die Zeit betrachtet in der die Tanten lebten, waren sie ihrer Zeit voraus. Obwohl sie Schwestern sind, sind sie charakterlich unterschiedlich. Marianne, die Älteste, ist sowas wie das Familienoberhaupt. Sie ist Ärztin und waltet mit einer gewissen Strenge über die Familie. Hanne, die gerne Hosen trägt. Irene, die sture Apothekerin, führt ihre eigenen Laden mit unnachgiebig nach ihren Vorstellungen. Hilde ist durch eine Hirnhautentzündung beeinträchtigt. Als Kind war die Autorin von ihren Tanten fasziniert, die in einem anderen Leben steckten als sie. Nicola Denis versucht das Leben ihrer Tanten durch Erinnerungsstücke, Dokumenten und dem Austausch mit ihrem etwa gleichalterigen Cousin zurückzuverfolgen.

Es ist amüsant den Geschichten rund um die Tanten zu folgen. Obwohl ich die Tanten nur im Buch folgte, hatte ich Bilder im Kopf.

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Marianne, Hanne, Irene und Hilde heißen die Tanten, die die Autorin hier portraitiert. Die vier Damen sind nicht bereit, sich den Konventionen jener Zeit anzupassen und knüpfen einen engen Schwestern-Bund. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es geht um vier starke Frau, deren Leben und Abenteuer man gerne verfolgt. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig und das Cover passt. Ein tolles Buch, das ich sehr gerne empfehle.

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