Als Großmutter im Regen tanzte

Roman | Der bewegende Jahres-Bestseller

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Erscheinungstermin 22.02.2023 | Archivierungsdatum 26.05.2024

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Zum Inhalt

»Der Roman ist bewegend; er ist schön und klug erzählt.« FAZ

Eine starke Frau in dunklen Zeiten. Und eine junge Frau, die zurückschauen muss, um nach vorn blicken zu können.

Als Juni ins Haus ihrer verstorbenen Großeltern auf der kleinen norwegischen Insel zurückkehrt, entdeckt sie ein Foto: Es zeigt ihre Großmutter Tekla als junge Frau mit einem deutschen Soldaten. Wer ist der unbekannte Mann? Ihre Mutter kann Juni nicht mehr fragen. Das Verhältnis zwischen ihrer Mutter und ihrer Großmutter war immer von etwas Unausgesprochenem überschattet. 

Die Suche nach der Wahrheit führt Juni nach Berlin und in die kleine Stadt Demmin im Osten Deutschlands, die nach der Kapitulation von der russischen Armee überrannt wurde. Juni begreift, dass es um viel mehr geht als um eine verheimlichte Liebe. Und dass ihre Entdeckungen Konsequenzen haben für ihr eigenes Glück.

»Als Großmutter im Regen tanzte« erzählt davon, wie uns die Vergangenheit prägt bis in die Generationen der Töchter und Enkelinnen. Doch vor allem ist es eine Geschichte über die heilende Kraft der Liebe.

Der bewegende SPIEGEL-Bestseller: drei Generationen, verbunden durch die Liebe und ein tragisches Geheimnis der Nachkriegszeit


»Dieses Buch lässt niemanden unberührt. Verpassen Sie es nicht.« Expressen

»Eine packende und erhellende Lektüre über die Liebe dreier Generationen im Schatten des Krieges. Ein eindrückliches Buch, das man unbedingt lesen muss. Geschrieben von einer Autorin, die weiß, wie man eine starke Erzählung schafft und die eine hochinteressante Geschichte zu erzählen hat.« M-Magasin

»Der Roman ist bewegend; er ist schön und klug erzählt.« FAZ

Eine starke Frau in dunklen Zeiten. Und eine junge Frau, die zurückschauen muss, um nach vorn blicken zu können.

Als Juni ins Haus ihrer...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783949465123
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 384

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Vor ihrem gewalttätigen Ehemann flieht Juni ins Haus ihrer Großeltern, dass sie nach dem Tod ihrer Mutter geerbt hat. Auf der einsamen norwegischen Insel will sie zur Ruhe kommen und entscheiden, wie es mit ihrem Leben weiter gehen soll. Beim Aufräumen stößt sie auf Fotos und Dokumente, die sie ihre Familiengeschichte in einem ganz neuen Licht betrachten lassen. Warum gab es zwischen Großmutter Tekla und Mutter Lilla immer Streit? Woher die Liebe ihrer Großmutter zu Regen, wo sie sogar hinausgeht um im Regen zu tanzen? Ihre Nachforschungen führen sie schließlich nach Deutschland, wo ihre Großmutter die schwerste Zeit ihres Lebens verbrachte.

Thematisiert wurde die Liebe zwischen Norwegerinnen und deutschen Besatzungssoldaten ja schon bei Randi Crott. Trude Teige beschreibt, die Ablehnung, die diese Norwegerinnen erfahren, dann jedoch geht Tekla mit Otto nach Deutschland und wird mit einem traurigen Kapitel deutscher Geschichte konfrontiert: dem Massenselbstmord von Demmin, kurz vor Kriegsende. Die schrecklichen Erlebnisse wirken nach und beeinflussen das Leben der Kinder und Enkel. Sehr gut recherchiert, spannend und nachvollziehbar geschrieben.

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So ein leicht daherkommender Titel- und dann taucht man ins Grauen des zweiten Weltkrieges ein in den eben auch Norwegerinnen leiden mussten. Hier sucht eine Enkelin nach ihren realen Wurzel wie auch schon ihre Mutter, die hieran und am Leben scheiterte. Das Lesen derer Leben ist manchmal schwer zu ertragen, daher sehr gut erzählt!

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Ein tragischer Roman über die Nachkriegszeit in Deutschland und Norwegen. Eine Norwegerin heiratet einen Deutschen, sie heht mit ihm nach Deutschland und verliert ihre norwegische Staatsbürgerschaft.
Überlebt die Tragödie von Demmin im Mai 1945, nachdem die Russen nach Westen vorrückten. Ihr Mann wird ermordet.
Eine Geschichte vergessene die die Grausamkeit der damaligen Zeit aufzeigt.

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Spannend, berührende Geschichte über eine Familie, die in dritter Generation von der Grausam des zweiten Weltkrieges noch immer betroffen ist. Schön und tiefsinnig geschrieben

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Amazon betitelt dieses Buch als „Der bewegende Bestseller aus Norwegen um ein unbekanntes Stück deutscher Geschichte“
Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Auch mich hat dieses Buch bewegt und gefesselt. Auch ich wusste nichts von der Geschichte um den Massenselbstmord von Dennim, der – sicher wohlweislich – nicht so publik gemacht wurde.
Als Juni nach dem Tod ihrer Großeltern ein Foto findet, das ihre Großmutter mit einem Deutschen zeigt, stößt sie auf eine Vergangenheit, die es in sich hat. Die Autorin verpackt die Geschehnisse in einen Roman, der mitreißt. Dabei schreckt sie auch vor gewalttätigen Szenerien nicht zurück, die bei mir beim Lesen starke Emotionen hervorriefen.
Die Geschichte wird auf zwei Handlungsebenen erzählt, wobei die von Oma Tekla größeren Raum einnimmt. Und den dieser Strang auch benötigt. Zudem ist die Handlung geprägt von den Geheimnissen, die die Frauen mit sich herumtragen und die sich durch die 3 Generationen ziehen.
Fazit: Ein Buch, das lange nachhallt.

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Meinung:

Es war eine faszinierende Geschichte mit vielen neuen Informationen über das Leben in Deutschland direkt nach dem Zweiten Weltkrieg und über das Schicksal dreier Frauen aus drei Generationen einer Familie die unvorstellbares Leid erleben.

Juni, eine junge Frau, die vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflohen ist, begibt sich auf eine winzige Insel, auf der das Haus ihrer verstorbenen Großeltern ihr Erbe ist, da ihre Mutter Lilly ebenfalls tot ist.

Gleichzeitig wird die Geschichte von Junis Großmutter Tekla erzählt, die sich 1945 als Teenager in den Deutschen Otto verliebt.
Teklas Eltern sind mit der Beziehung nicht einverstanden, und die beiden jungen Leute fliehen in Ottos Heimat Demmin, das von den Russen verwüstet wurde, auf das Gut Klaushagen.
Tekla muss so viel Leid durchmachen, bevor sie endlich nach Norwegen zurückkehren kann.
Drei Frauen aus drei Generationen, die durch die Liebe verbunden sind und die Dinge erleben, die einfach unvorstellbar sind.
Ich konnte dieses Buch nicht aus der Hand legen. Es war unglaublich bewegend.

Fazit:

Die Tragödie in Demmin im Jahr 1945 ist unglaublich und grausam, ich habe noch nie davon gehört.
Es war ein ergreifendes Buch, was ich gerne gelesen habe und was ich sehr gerne weiterempfehle.

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Juni hat nach dem Tod ihrer Mutter das kleine Haus auf der Insel geerbt, wohin die flüchtet, um Abstand zu ihrem gewalttätigen Mann zu gewinnen. Ihr Verhältnis zu ihrer Mutter Lilla war schwierig, weshalb Juni erst jetzt dazu kommt, um Haus aufzuräumen. Dabei stößt die auf alte Bilder, die ihre Oma Tekla in jungen Jahren mit einem anderen Mann als ihren Opa zeigen. Als sie dann auch die Heiratsurkunde ihrer Großeltern findet, begreift Juni, dass in der Vergangenheit etwas vorgefallen sein muss, was alle verheimlicht haben.
Eine großartige, zugleich heftige Geschichte, die sich mit der deutschen Besatzung Norwegens und den daraus resultierenden Beziehungen zwischen deutschen Soldaten und norwegischen Frauen auseinander setzt. Zugleich erfährt man vieles rund um den Massensuizid in Demmin und die Vergewaltigungen durch russische Soldaten. Der Autorin gelingt die Gratwanderung zwischen Realität und Fiktion wunderbar, man verschlingt die Geschichte der drei Frauen vor dem Hintergrund dieser schrecklichen Ereignisse. Zugleich erlebt man eine tiefe Liebe, vertraut auf Vergebung und hofft auf Neuanfänge.
Ein faszinierender, bewegender und fesselnder Roman, der große Beachtung verdient.

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Der Roman: Als Großmutter im Regen tanzte" von Trude Teige ist die bewegende Geschichte dreier Generationen Frauen. Tekla, Lilla und Juni - Großmutter, Mutter und Tochter vor dem Hintergrund des zweiten Weltkrieges und der damaligen Geschehnisse in Norwegen und Deutschland und die Zeit nach dem Krieg.

Spannend und anrührend erzählt die Autorin, mein Dank an sie für dieses ganz aussergewöhnliche Lesevergnügen!

Mein Fazit: Unbedingt lesenswert!!!

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Großmutter, Tochter und Enkelin

Die norwegische Journalistin und Autorin Trude Teige behandelt in ihrem Roman, Als Großmutter im Regen tanzte, die Liebe zwischen Deutschen Soldaten und norwegischen Frauen.

Juni erbt dem Tod ihrer Mutter iLilla n das Haus ihrer Großeltern.
Sie findet Fotos ihrer Großmutter Tekla.
Da erfährt Lila erst, das Tekla mit einem deutschen Besatzungssoldaten verheiratet war.

Tiefsinnig erzählt die Autorin über diese Frauen. Bei der Heirat wurde ihnen der norwegische Pass abgenommen.

Mit ihrem Mann Otto fährt Tekla in das zerbombt Deutschland.
Otto schwärmt von dem Gut seiner Eltern im Demin einem Städtchen in Vorpommern. Aber als sie da ankommen ist seine Familie tot und im Gutshaus lebt ein Russe.
Tatsächlich habe ich von dem Massensuizid von Demin noch nichts gehört oder gelesen.
Da erfahren wir von den grausamen Taten während und nach dem Krieg.
Da hat die Autorin gut recherchiert und ist sogar in den Ort gefahren.

Der Roman ist eine interessante Generationengeschichte, der sehr gut geschrieben wurde..

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Dieser Roman hat bei mir einen großen Eindruck hinterlassen. Es ist eine Familiengeschichte, die das Leben von drei Frauen vereint. Juni, die Enkelin, begibt sich anhand eines Fotos auf Spurensuche in die Vergangenheit ihrer Großmutter. Dabei stößt sie auf leidvolle Erlebnisse, über die nie gesprochen wurde. Ihre Großmutter verliebte sich als junges Mädchen gegen Ende des Krieges in den deutschen Soldaten Otto und wurde dadurch als „tyskerjentene“, übersetzt: „deutsches Mädchen“, gebrandmarkt. Im Laufe ihrer Suche gelangt Juni auch nach Demmin, eine Stadt im Osten von Deutschland. Hier erfährt sie von dem Massenselbstmord im Mai 1945, bei dem sich innerhalb von wenigen Tagen fast 1.000 Menschen vor Angst vor der einmarschierenden russischen Armee das Leben nahmen.
Bei diesem Buch handelt es sich nicht um eine übliche tragische Liebesgeschichte. Vielmehr ist sie der Beginn von Entwicklungen, die bis in Junis Leben reichen. Doch um endlich glücklich in die Zukunft blicken zu können, muss sie die Vergangenheit kennen.
Diese Geschichte hat mich unglaublich gefesselt. Dramatische Geschehnisse, die mir bisher unbekannt waren, hat die Autorin mit einem leichten Schreibstil in diesem Roman verarbeitet. Dabei hat sie historische und fiktive Ereignisse sehr gut miteinander verflochten. Die relevanten Charaktere sind bildhaft und authentisch beschrieben.
Dieser hervorragend recherchierte und großartige Roman erhält von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Dieses Buch hat mich sehr berührt. Die Autorin versteht es ganz hervorragend sich diesem sensiblen Thema
anzunehmen.
Diesem Buch wünsche ich sehr viele Leser .
Ute kaufmann-Schuy

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Ein bewegendes Buch über die Zeit unmittelbar am Ende des zweiten Weltkriegs.
Sehr erschütternd und teilweise sehr schwer auszuhalten, was die Enkelin über die Lebensgeschichte ihrer Großmutter herausfindet.

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In diesem Buch lernen wir drei Generationen von Frauen kennen: Oma Tekla, Tochter Lilla und Juni.
Da uns die Autorin deren Leben in zwei Zeitebenen vorstellt und diese bei den Kapiteln nicht mit angegeben werden, ist mir der Einstieg in das Buch etwas schwergefallen. Aber mit Lesefortschrift und wenn man die Figuren näher kennengelernt hat, dann ist man von der Geschichte gefesselt.
Was Oma Tekla da als junge Frau erst in Norwegen, dann als sie mit Otto ins zerstörte Deutschland kommt, erlebt hat, das geht schon unter die Haut. Ich muss sagen, dass mir die Teile der Rückblenden am besten gefallen haben. Was Tekla für ihre Liebe zu Otto alles aufgegeben, hinter sich gelassen hat und auch wie sie Otto bei ihrer enttäuschenden Ankunft in Demmin versucht hat wieder Mut zu machen, hat mich beeindruckt. Dabei wird sie doch selbst arg enttäuscht gewesen sein als das ihr in so schillernden Farben beschriebene Gut von den Russen in Besitz genommen war und sie vor dem Nichts gestanden haben. Eine wirklich starke Frau, die trotz der Geschehnisse im Wald, völlig auf sich gestellt den Mut, den starken Willen und die Ausdauer aufbringt wieder einen Weg in ihre alte Heimat zu finden und sich hier mit Konrad ein neues Leben auszubauen.
Nachdem was man erfährt, kann ich schon verstehen, dass Teklas Verhältnis zu Lilla etwas gespalten ist. Es bleibt zu hoffen, dass Juni es mit dem Kind, welches sie von ihrem (Ex)Mann erwartet, besser macht. Was mich auch nachdem ich das Buch fertiggelesen hatte, immer noch beschäftigte war die Frage, was Tekla am Tanzen im Regen so gefühlt hat. War es für sie ein Zeichen dafür, dass sie noch lebendig ist? Wollte sie ihre dunkle Vergangenheit wegspülen? Sicher ein bisschen von allem.
Ich fand das Buch sehr gut, gebe daher 5 Lese-Sterne und empfehle es zu 100% weiter.

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Also ehrlich, die Rahmenhandlung wirkt hier ja auf den ersten Blick fast wie in einem dieser verkitschten unrealistischen Frauenromane: Junge Frau in Lebenskrise erbt ein Haus auf wunderschöner norwegischer Insel von Oma und Opa, findet ein paar Familiengeheimnisse heraus und trifft dort auch noch auf die Liebe ihres Lebens, den rein zufällig ebenfalls gerade frisch zugezogenen und praktischerweise auch gerade frisch geschiedenen Nachbarn.

Aber "Als Großmutter im Regen tanzte" ist tatsächlich doch noch mehr: Nämlich ein recht ordentlich recherchierter historischer Roman über die Schicksale norwegischer Frauen, die während des 2. Weltkriegs Beziehungen zu deutschen Soldaten eingingen und über die furchtbaren Geschehnisse in der Stadt Demmin in Mecklenburg-Vorpommern am Kriegsende. Und abseits von allem Kitsch, wird es dann realistisch und ernst: Hunger, Zerstörung, Vergewaltigung, Selbstmord. Das ganze Grauen des Krieges, dargestellt an der Familiengeschichte der Hauptperson.

Und da diese am Ende doch mit dem Nachbarn ihr Glück findet, und damit den Leser:innen ein Happy End zur Beruhigung der Nerven geboten wird, hat ja dann auch wieder etwas Tröstliches.

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Dieser Roman rund um die Kriegs- und Nachkriegswirren in Norwegen und Deutschland und ihre Auswirkungen noch zwei Generationen später ließ sich trotz der oft bedrückenden Thematik richtig gut wegschmökern, ohne dabei zu schlicht oder gar seicht zu werden. Die Sprünge zwischen den Zeitebenen fanden für meinen Geschmack etwas zu häufig statt, und am Ende lief es mir auch für die meisten Protagonistinnen ein wenig zu glatt. Dennoch bin ich den Lebensläufen von Tekla, Lilla und Juni gern gefolgt und danke dem Verlag herzlich für das Rezensionsexemplar.

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Eine berührende, erschreckende Geschichte - aktuell wie nie

Kurz nachdem Juni's Mutter gestorben ist, kehrt sie in das Haus ihrer Großeltern Thekla und Konrad auf eine kleine norwegische Insel zurück, in dem sie als Kind viele schöne Tage erlebt hat. Ihre Großeltern waren liebe Menschen, sie haben sich um Juni gekümmert und sie aufrichtig geliebt. Junis' Mutter Lilla, die nach dem Tod von Thekla und Konrad im Haus der Großeltern gelebt hat, war dagegen ein schwieriger Charakter. Nie hat Juni sie Mama genannt, sondern immer beim Vornamen. Zwischen Lilla und ihrer Mutter Thekla stand immer etwas - Juni hat nie erfahren was.
Juni ist auf der Flucht vor ihrem eigenen bisherigen Leben. Im Haus ihrer Großeltern hat sie sich immer geborgen und sicher gefühlt. Sie sucht einen Sinn, einen Neuanfang vielleicht? Sie weiß nicht genau, was sie sucht, aber im Haus ihrer Großeltern findet sie ein Foto von Ihrer jungen Großmutter Thekla mit einem deutschen Soldaten. Juni beginnt Fragen zu stellen: Wer ist dieser Mann? Wie stand er zu ihrer Großmutter? Juni begibt sich auf der Suche nach Antworten auch nach Deutschland und entdeckt Wahrheiten , die viele Fragen aus ihrer KIndheit beantworten und Konsequenzen für ihr weiteres Leben nach sich ziehen.

Was für ein Buch! Trude Teige gelingt es mit "Als Großmutter im Regen tanzte" die berührende und kraftvolle Geschichte einer norwegisch-deutschen Liebe in den schweren Zeiten zum Ende des zweiten Weltkriegs und den daraus resultierende schwierigen Konsequenzen zu erzählen. Die Geschichte ist zwar fiktiv, aber sie hätte so auf jeden Fall passieren können. Trude Teige erzählt ebenso packend wie einfühlsam, ebenso kraftvoll wie mitreissend die Geschichte einer großen Liebe, die auch zwei Generationen später noch berührt, Hoffnung gibt und Einfluss ausübt. Ein wunderbares Buch, das in jedem Bücherregal stehen sollte..

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Ein wundervoller Roman, der einem eine neue Problematik der Folgen des 2 Weltkrieges zeigt und einen sehr bildlich in damalige Situation versetzt.. Diese neuen Aspekte erschüttern wieder aufs Neue.
Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen und kann es jedem empfehlen, der gern Romane mit historischem Hintergrund liest.

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Tekla und die große Liebe

Das Cover des Romans gefällt mir sehr. Der Blick in die Weite strahlt Ruhe und zugleich große Traurigkeit aus.
Der Inhalt ist eine Geschichte von drei Generationen der Nachkriegszeit. Der Schreibstil ist flüssig, emotional und sehr ergreifend.
Nachdem die Großeltern und die Mutter von Juni verstorben sind, kommt sie zurück auf die kleine norwegische Insel. Ihre Ehe ist unglücklich und mit Gewalt verbunden. Sie möchte sich im Haus der Großeltern erholen und Abstand von ihrem Mann haben. Sie beginnt mit Aufräumungsarbeiten im Haus und stößt dabei auf ein Foto ihrer Großmutter Tekla und einem deutschen Soldaten. Darüber wurde in der Familie niemals gesprochen. Sie fragt ihren Nachbarn. Dieser hält sich zu diesem Thema äußerst bedeckt, was diese Familiengeschichte betrifft. Es kommt noch ein junger Nachbar auf die Insel, auch er kommt der Wahrheit nicht näher. Auf jeden Fall unterstützt er Juni bei der Suche nach dem Familiengeheimnis. In Norwegen finden sie die Spur nach Deutschland. So reisen sie nach Berlin und Demmin. Es gibt so nach und nach Hinweise und sie kommen langsam dem Geheimnis näher.
Tekla ist eine starke Frau, die Liebe zwischen einer Norwegerin und einem Deutschen darf zu dieser Zeit nicht sein. Aber sie und Otto halten an ihrer Liebe fest. Doch das Schicksal meint es mit Tekla nicht sehr gut. Sie und Otto machen sich auf den Weg nach Deutschland und durchlaufen mehrere Lager. Werden sie die Heimat von Otto erreichen?
Und wie wirkt ihre Geschichte bis in die Gegenwart von Juni hinein?
In diesem Roman sind es drei Generationen, die verbunden sind durch die Liebe und einem äußerst tragischen Geheimnis der Nachkriegszeit.
Der Roman von Trude Teige lässt sicher keine Leserin unberührt. Die Geschichte von Tekla, ihrer Tochter Lilla und Enkelin Juni ist sehr beeindruckend und stimmt zudem sehr nachdenklich.

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Genug ist genug! Wieder mal hat er sie geprügelt. Juni flieht vor ihren gewalttätigen Ehemann auf eine kleine norwegische Insel, ins Haus ihrer Großmutter Tekla. Nach deren Tod bewohnte es Junis Mutter Lilla und nun ist auch Lilla tot. Das Verhältnis der Frauen untereinander war schwierig, Unausgesprochenes stand stets zwischen ihnen. Beim Aufräumen entdeckt Juni unter vielen anderen Fotos eines, das die junge Tekla mit einem deutschen Soldaten zeigt. Die beiden scheinen glücklich zu sein – wer ist dieser Unbekannte?

Juni will mehr wissen, ihre Nachforschungen führen sie nach Berlin und in die Kleinstadt Demmin im Osten Deutschlands. Bis dato war mir Demmin und der Massensuizid kein Begriff. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges nahmen die Sowjets den Ort ein. Um dem Grauen zu entkommen, sahen ganze Familien keinen anderen Ausweg als die Selbsttötung.

Diese Massenselbsttötungen von Demmin sind hier verwoben mit dem Schicksal eines norwegischen Mädchens, das mit einem deutschen Soldaten eine Beziehung eingeht. Als „tyskerjentene“ werden sie stigmatisiert, als „Deutschenmädchen“. Es ist ein Buch, das eine sehr dunkle Zeit thematisiert. Eine Familiengeschichte, die von Tristesse und Hoffnungslosigkeit, von Trauer und sehr viel Angst, aber auch von einer unendlichen Liebe erzählt. Zu Schreckliches mussten sie erleiden, nicht alles kann an die nächste Generation weitergegeben werden, die Sprachlosigkeit wird zunehmend greif- und begreifbar.

Trude Teige erzählt abwechselnd aus Junis und aus Teklas Sicht. Ein berührendes Zeugnis einer schlimmen Zeit ist entstanden. Immer mehr tauche ich in Teklas Leben ein, dieser Erzählstrang dominiert, er fesselt ungemein. Juni kannte ihre Großmutter als lebensbejahende Frau. Sie malte und wenn es regnete, musste sie hinaus, sie musste einfach tanzen und sich danach vor ihrem imaginären Publikum verbeugen.

Eingepackt in eine Familiengeschichte hat mir die Autorin ein Stück Nachkriegsgeschichte nähergebracht, die ich nicht kannte. Sehr anschaulich spricht sie über eine tragische Zeit, über ein Geheimnis, das noch nachfolgende Generationen prägt. Ein großartiges Buch ist zu Ende gelesen, ich bin erschüttert ob der Grausamkeiten, gleichzeitig bin ich tief bewegt. Es ist eines der Bücher, die man nicht vergisst. Es ist ein Buch, das man unbedingt lesen sollte.

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Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Juni, die selbst ein verstörendes Erlebnis hatte, in das Haus ihrer Großeltern auf eine kleine Insel zurück. Zu diesen ebenfalls schon verstorbenen Großeltern hatte Juni ein sehr gutes Verhältnis, während sie kaum eine Beziehung zu ihrer Mutter hatte.. Sie ordnet den Nachlass und stößt auf ein Foto ihrer Großmutter mit einem deutschen Soldaten. Nun beginnt Juni zu forschen, was dieser junge Soldat für ihre Großmutter gewesen ist. .
Frau Teige erzählt in diesem Roman, die Geschichte eine großen Liebe einer Norwegerin zu einem deutschen Soldaten in den letzten Tagen des Krieges. Gleichzeitig enthüllt sich durch das Durchleben dieser schwierigen, teilweise verstörenden und entsetzlichen Erlebnisse auch das Leben der Mutter Junis und Junis selbst.
Die Autorin verknüpft Vergangenheit und Gegenwart sehr gut miteinander. Ein gut zu lesender und berührender Roman.

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Juni begibt sich auf Spurensuche, nachdem sie feststellt, dass ihre Großmutter ein großes Geheimnis gehütet hat. Im Wechsel begleitet man Juni und ihre Großmutter Tekla und erfährt dadurch, dass diese sich während des Krieges in einen Deutschen verliebt hat und nach dem Krieg mit ihm nach Deutschland gegangen ist. Wie, wann und warum.ist sie zurück nach Norwegen gekommen?
Der Autorin gelingt es sehr eindrücklich, die Situation nach dem Krieg zu beschreiben. Die zerstörten Städte konnte ich vor mir sehen und auch das Leid der Menschen spüren. Obwohl ich schon viel über diese Zeit gelesen habe, wusste ich einige Dinge nicht, die in diesem Buch Thema sind. Deutlich wird, dass es bei so einem Krieg nicht wirklich Sieger gibt, sondern das Leben vieler Menschen dauerhaft zerstört oder beeinflusst wird und aufgrund des Schweigens Traumata an die nächste Genre weitergegeben werden können.

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Schweres Erbe

„Man muss ein Stück weit zurückschauen, um zu wissen, wer man ist und woher man kommt. Erst dann lernt man wirklich zu manövrieren.“ (Großvater, kindle Pos. 381)

Juni kehrt in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern zurück, auf eine kleine, fast verlassene Insel in Norwegen. Ein Foto ihrer Oma Tekla lässt sie innehalten: wer ist denn der junge Mann in Soldatenuniform neben der Großmutter? Da Junis Mutter kürzlich einem Krebsleiden erlegen ist, kann sie niemanden mehr fragen. Sie begibt sich auf eine lange Reise in die Vergangenheit, welche sie nach Deutschland führt und nach dem Blick zurück auch wieder vorwärts schauen lässt.

Eher ruhig beginnt Trude Teiges Roman um die etwa 30jährige Juni, die vor der eigenen Gegenwart ins Haus der Großeltern flüchtet. Doch anstatt einmal zur Ruhe zu kommen, deckt sie etliche Geheimnisse auf, welche Großmutter und Mutter gleichermaßen mit ins Grab genommen haben. Was als harmlose Suche in der Vergangenheit beginnt, entpuppt sich immer mehr als Familientragödie, die drei Frauengenerationen betrifft und erklärt, warum Tekla und Lilla genauso gehandelt haben, wie es eben passiert ist. Fiktiv, aber an historische Gegebenheiten angelehnt, beschreibt die Autorin, wie Juni über die fast vergessenen Deutschenmädchen erfährt und im Laufe ihrer Nachforschungen nach Demmin in Nordostdeutschland gelangt, wo es im Mai 1945 zu Massenselbstmorden gekommen ist, als die Russen über das Land hergefallen sind.

Einfühlsam und gestützt auf genaueste Recherchen, um der Wahrheit möglichst nahe zu kommen, schildert Trude Teige schreckliche Episoden aus der Nachkriegszeit, ohne jedoch zu tief in vernarbten Wunden zu wühlen und verknüpft diese grausame Zeit mit den Problemen, vor denen später Tochter und Enkelin stehen. Brillant fängt die Autorin auch schöne Momente in schwierigen, fast unüberwindbar scheinenden Momenten ein und führt dem Leser vor Augen, wie die Menschen in der kargen Nachkriegszeit, in Kälte und Hunger, doch immer wieder einen Weg gefunden haben, nach vorne zu schauen, Hoffnung und Zuversicht zu schöpfen, dass es bergauf geht und wieder besser wird. Diese Erkenntnis überträgt sich nun auch auf die Generation der Enkelin, welche in der kurzen Zeit viel über sich, ihre Eltern und Großeltern lernen darf, sodass sie ihr Leben versteht und richtige Entscheidungen treffen kann. Wie sehr uns das Schicksal früherer Generationen beeinflusst, was in unseren Genen, in unserem Unterbewusstsein steckt, das zeigt Trude Teige auf berührende Art und Weise auf. Ihr Roman wird immer lebendiger, immer trauriger, aber auch immer schöner, je mehr man erfährt und je mehr sich die dunklen Wolken lichten und Zusammenhänge offenbaren.
Als Großmutter im Regen tanzte – ein perfekt gelungenes Maß zwischen Oberflächlichkeit und voyeuristischen Details, ein fesselndes Bild aus realen Ereignissen und romanhafter Erzählung, ein Stück Lebensweg einer norwegisch-deutschen Familiengeschichte mit authentischen, glaubwürdigen Personen, welche die Schwierigkeiten durch verschwiegene Erlebnisse der Vorfahren verdeutlichen. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!


Titel Als Großmutter im Regen tanzte
Autor Trude Teige
ASIN B0BJNB2RD3
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook
ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (384 Seiten) und Hörbuch
Erscheinungsdatum 22. Februar 2023
Verlag Fischer
Originaltitel Mormor danset i regnet
Übersetzer Günther Frauenlob

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Juni erbt das Haus ihrer Großeltern und kehrt daraufhin auf eine kleine norwegische Insel zurück. Sie selbst flüchtet vor ihrem gewalttätigen Ehemann und hofft dort ein wenig zur Ruhe zu kommen. Als sie beginnt das Haus aufzuräumen, entdeckt sie ein Foto ihrer Großmutter Tekla mit einem deutschen Soldaten. Wer ist dieser Mann? Da auch Junis Mutter nicht mehr lebt, gibt es vermeintlich niemanden, den sie noch dazu befragen kann. Doch nach und nach setzen sich dank intensiver Recherche die Puzzleteile zusammen und Juni macht sich auf zur Reise in die Vergangenheit ihrer Großmutter.
Das Buch „Als Großmutter im Regen tanzte“ stammt von der Autorin Trude Teige. Die Kurzbeschreibung des Buches hat mich sehr neugierig gemacht. Das Cover des Buches finde ich schlicht, aber man schaut doch noch einmal hin. Nach den ersten Kapiteln ist man sofort mitten im Geschehen. Dabei wechseln sich die Kapitel zwischen Juni und der tatsächlichen Geschichte ihrer Großmutter, die in der Vergangenheit liegt, ab. Die Spannung wird dadurch beständig hochgehalten und man will immer wissen, wie es weitergeht. Der Schreibstil der Autorin ist hervorragend und bildhaft, man kann sich außerdem sehr gut in die Protagonisten hinein versetzen. Ich finde es wirklich erschreckend, wie sehr grauenhafte Erlebnisse in der Vergangenheit prägen können und dazu führen, dass darüber geschwiegen wird, sodass noch nicht mal die direkten Nachkommen über die Vergangenheit Bescheid wissen. Die Autorin hat das meiner Meinung nach außergewöhnlich gelöst und beschrieben. Nicht nur die Schrecken eines Krieges und dem Leid, welches damit einhergeht, ist extrem realistisch durch die Sichtweise der Großmutter Tekla dargestellt, sondern auch die Aktualität des Themas, eingebettet in unsere heutige Zeit, hat mir teilweise die Sprache verschlagen. Der Roman punktet weiterhin nicht nur mit seinem Realismus, sondern auch mit einer Vielzahl von Emotionen. Die Autorin hat mit der Nennung der Stadt Demmin und dem dortigen Massensuizid von bis zu 1000 Personen sowie der Verknüpfung der Geschichte ihrer Protagonistin bewusst ein Thema aufgenommen und recherchiert, zu welchem ich noch nie etwas gehört habe und welches wohl ein weiteres besonderes dunkles Kapitel im Jahr 1945 darstellt. Abschließend finde ich den Buchtitel super gelungen und er stellt eine direkte Verknüpfung zum Buch her, so etwas gefällt mir immer sehr gut.
Mein Fazit: Ein wahnsinnig großartiges, emotionales Werk mit sehr vielen Facetten und historischen Fakten, ich kann dieses Buch nur jedem weiterempfehlen und ich finde, es muss darüber gesprochen werden, damit die Geschichte nicht im Schweigen untergeht. Ich vergebe sehr gute 5 Sterne.

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Trude Teige beschreibt mit jungen Norwegerin Juni, die durch Zufall auf ein altes Bild im Haus ihrer Großeltern stößt, die Suche nach ihren Wurzeln und der Wahrheit, die über Generationen hinweg geheim gehalten wurde. Was hat es mit dem Bild ihrer Großmutter mit einem deutschen Soldaten auf sich? Sie fängt an zu recherchieren und Fragen zu stellen. Und es führt sie bis in die letzten Tage des Krieges und wieder bis in die Gegenwart.
Ein Buch, das mich wirklich berührt hat. Man merkt darin wie weit der Krieg und die Nachkriegszeit bis ins heute hinein wirken und Einfluss haben. Selbst über Grenzen hinweg. Aber es ist auch ein Buch über die Kraft der Liebe.

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Das Cover kommt sehr fröhlich daher, jedoch bereits der Klappentext lässt erahnen, dass es sich hierbei beileibe nicht um ein fröhliches Thema handelt.
Juni hat das Haus ihrer Mutter geerbt, das zuvor schon ihrer Großmutter gehört hat. Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann reist sie auf die Insel, um den Nachlass zu regeln. Dabei findet sie ein Foto das ihre Großmutter mit einem deutschen Soldaten zeigt. Um diesem Foto auf den Grund zu gehen, beginnt Juni zu recherchieren. Ihre Recherchen führen sie in die Nachkriegszeit. Und ins ostdeutsche Demmin. Dort erfährt sie von den Gräueln des Zweiten Weltkrieges auf russischer und deutscher Seite. Die Autorin schreibt aus zwei Perspektiven, nämlich Junis Recherche und die Geschichte ihrer Großmutter Tekla. Der Schreibstil ist flüssig und eindrucksvoll. Es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, gerade im Hinblick auf den unsinnigen Krieg, der zurzeit in Europa geführt wird. Und es zeigt, wie das Geschehene sich auf zukünftige Generationen auswirkt. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich vergebe sehr gerne fünf Sterne.

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Als Großmutter im Regen tanzte von Trude Teige.

Eine Geschichte über Drei Generationen, die ihre Vergangenheit und die daher rührenden Verletzungen.

Juni flieht vor ihrem Ehemann in das Haus ihrer Großmutter nach Schweden, in dem sie beim ausräumen alte Aufnahmen und Briefe über die Vergangenheit ihrer Großmutter findet.

Das Buch hat mich wirklich berührt! Es zeigt, dass man die schrecklichen Erlebnisse der Vergangenheit aufarbeiten, erzählen und nicht vergessen darf.
Denn nur so kann man verstehen!
Diese Kriegs- und Fluchtgeschichte einer jungen Frau zeigt, wie grausam Krieg ist und wie sie plötzlich von allen verstoßen wurde. Die Deutschen wollten sie nicht und die Norweger auch nicht. Als Hure beschimpft und auf sich allein gestellt.

Das einzige was ihr half war im iRegen zu tanzen….

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Brutal: Demmin 1945
Juni nimmt eine Auszeit auf einer kleinen norwegischen Insel, auf der sie das Haus ihrer Großmutter Tekla geerbt hat. Sie findet alte Fotos und beginnt, Fragen zu stellen. Die Geschichte der Großmutter wird geschildert, die sich in einen deutschen Soldaten verliebte und Norwegen nach dem Krieg verließ. Sie reisen nach Demmin, wo die Familie einen Hof besaß. Parallel weitererzählt wird die Geschichte Junis, die aus einer gewalttätigen Ehe geflohen ist und sich nun auf den Weg nach Deutschland macht.
Was wie eine besinnliche, fast poetische Erinnerungsreise beginnt, führt zu einer Schilderung der Brutalitäten, die russische Soldaten in dem ostdeutschen Städtchen Demmin begingen. Aus Angst vor den Massenvergewaltungungen oder mit der Erfahrung dessen nahmen sich hier viele hundert Menschen das Leben, meist Frauen, die ihre Kinder mitnahmen. Die Gräueltaten werden aus moderner Sicht erklärt, fast könnte man sagen: gerechtfertigt. Wie die Menschen danach damit gelebt haben, wird eindringlich geschildert, aus der Perspektive von Tekla und aus der der nachforschenden Enkelin. Doch auch die Nachkriegszeit in Deutschland mit ihren Erinnerungen, Schuldzuweisungen und Dingen, die verschwiegen werden, sind Gegenstand der Geschichte Junis.
Schwere Kost. Die Autorin hat gründlich in Deutschland und Norwegen recherchiert. Wer sich dem aussetzen möchte, ist zum Schluss erneut dankbar für den Frieden in unserem Land.

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bewegende Familiengeschichte um eine starke Frau aus Norwegen

„Als Großmutter im Regen tanzte“ - da ist sie glücklich. So hat es ihr Großvater immer zu Juni gesagt. Mit ihrem Leben gerade selbst überfordert kehrt Juni nach dem Tod ihrer Mutter in das Haus der Großeltern zurück. Hier findet sie ein Foto ihrer Großmutter mit einem deutschen Soldaten. Was hat das zu bedeuten? Welches Geheimnis verbarg ihre Großmutter? Gab es deshalb immer Spannungen zwischen ihrer Großmutter Tekla und Junis Mutter? Sie begibt sich auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Familie und muss dabei auch Erschreckendes erfahren …
Trude Teige hat mich mit ihrer Geschichte von Anfang an gepackt. Es fiel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und fesselnd. Sie erzählt die Geschichte in verschiedenen Zeitsträngen - im damals aus Sicht von Tekla und im jetzt aus Sicht von Juni mit ihren Kindheitserinnerungen und ihren Recherchen. So erfährt man immer etwas mehr, der Spannungsaufbau ist super gelungen. Es ist nicht einfach nur eine Familiengeschichte sondern auch eine Aufarbeitung geschichtlicher Ereignisse - das Leben der sogenannten „Deutschenmädchen“, der Überlebenskampf nach dem Krieg … Die Protagonisten und auch die Landschaft und Gegebenheiten vor Ort wurden sehr anschaulich und überzeugend dargestellt. Man konnte sich gut hinein versetzen und so mit an den Recherchen teilhaben. Eine Geschichte, die noch lange in mir nachgewirkt hat. Von mir definitiv eine Leseempfehlung.
Vielen lieben Dank an NetGalley Deutschland und natürlich an den S. Fischer Verlag, die mir ein Leseexemplar zur Verfügung gestellt haben.

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Ein faszinierender Roman, der sich an realen geschichtlichen Ereignissen orientiert und mich bis zur letzten Seite gefesselt hat.
Bis dato hatte ich noch nichts von der unglaublich grausamen Tragödie in Demmin im Jahre 1945 gehört.
Dieses Buch war sehr aufschlussreich und ergreifend.
Aus diesem Grunde empfehle ich es gerne weiter.

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Erzählt wird die Geschichte von drei Generation Frauen und ein Stück norwegische – deutsche Nachkriegsgeschichte. Juni kommt nach dem Tod ihrer Mutter Lilla ins Haus ihrer Großeltern auf einer kleinen norwegischen Insel. Beim Aufräumen entdeckt sie ein Foto von ihrer Großmutter, das sie ganz jung mit einem deutschen Soldaten zeigt. Neugierig geworden, beginnt sie Nachforschungen anzustellen und diese führen sie nach Berlin und in die ostdeutsche Stadt Demmin, wo sie das tragische Schicksal dieser Stadt und ihrer Großmutter aufdeckt.
Ein beeindruckender Roman, der in zwei Erzählebenen das Schicksal der Großmutter Thekla, der Tochter Lilla und der Enkelin Juni erzählt. Die Autorin wollte vor allem das Leben der Frauen im Krieg schildern und stellt daher diese in den Mittelpunkt! Einfach zu lesen, nichtsdestotrotz werden tragische Schicksale erzählt, die niemanden kalt lassen.
Für alle Bibliotheken geeignet!

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Gegen das Vergessen
Juni will eine Auszeit nehmen und fährt in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern, es muss aufgeräumt und hergerichtet werden. Gleichzeitig kann sie dort über ihrer Zukunft nachdenken. Sie findet ein sehr altes Foto ihrer Großmutter mit einem deutschen Soldaten der Wehrmacht. Da auch ihre Mutter bereits verstorben ist, kann sie niemanden mehr fragen. sie recherchiert auf den Spuren ihrer Familie und kommt nach Berlin und einer kleinen Stadt im Osten Deutschlands, Demmin. Ein Ort in dem am Ende des Krieges Grauenhaftes geschah.
Es ist ein Buch über starke Frauen, Frauen die geliebt haben und dafür bestraft wurden, ein Buch über den Krieg den Männer führen und Frauen die die Folgen tragen müssen. Es sind viele geschichtliche Tatsachen verarbeitet, die auch nach so langer Zeit nichts an Grausamkeit verloren haben. Diese Details lassen sich nur ertragen, weil die Autorin immer einen Zeitenwechsel vollzieht. Mal begleiten wir Juni bei ihren Recherchen und dem neuen Leben auf der Insel. Dann wieder erleben wir die Lebensumstände von Thekla, der Norwegerin die einen deutschen Wehrmachtssoldaten geheiratet hat.
Trude Teige zeigt Folgen auf, die entstehen wenn jemand Zusammenhänge verschweigt, auch wenn es zum Schutz oder aus Liebe geschieht. Denn wir Menschen brauchen das Wissen um unsere Wurzeln, unsere Herkunft macht einen Teil unserer Identität aus.
Es war für mich ein wichtiges Buch, weil ich die geschichtlichen Details nicht kannte und weil es trotz allem zur Versöhnung aufruft. Die Autorin lässt Thekla sagen: Schauen Sie sich diese Menschen an, halb verhungert, verzweifelt ohne ein Dach über dem Kopf und die sollen Terroristen sein?
Immer nur nach vorn schauen geht nicht, man muss auch das Hinten im Blick haben.
Es gibt immer und überall zwei Seiten einer Medaille.

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Ein sehr berührender Roman. Ich lese sehr gerne Bücher, die zur Zeit des 2. Weltkrieges oder kurz davor oder danach spielen. Das hier behandelte Thema war mir bislang gar nicht so sehr bekannt und hat mich sehr interessiert. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, den Bogen von der Gegenwart in die Vergangenheit zu schlagen.

Die Erlebnisse von Tekla in der Vergangenheit wurden sehr bildhaft beschrieben und ich habe mich direkt in die Zeit hineinversetzt gefühlt. Ich habe mit Tekla gelitten, aber auch mit ihrer Enkeltochter Juni, die sich nach der Trennung von ihrem gewalttägigen Mann in das Haus der mittlerweile verstorbenen Großeltern und Mutter flüchtet und dort auf ein Bild stößt, welches ihre Großmutter mit einem deutschen Soldaten zeigt. Sie begibt sich auf Spurensuche und findet eine Vergangenheit, die ihr im Nachhinein ihre Großmutter und Mutter näher bringt und ihre Probleme im Alltag.

Für mich ein wirklich tolles Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.

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Kriege reißen tiefere Wunden auf als die, die sie nach dem Willen der Verrückten, die sie anzetteln, eigentlich schließen sollten. Wunden, die Jahre, ja Jahrzehnte brauchen, um zu heilen, wenn sie denn heilen, und die das Leben der Überlebenden nachhaltig beeinflussen. Mehr noch für Frauen, die Opfer, Tauschobjekte, "Objekte" sind, an denen man sich rächen kann. In jedem Land Europas gibt es eine Erzählung über die Behandlung, die Frauen am Ende des Zweiten Weltkriegs erlitten haben, die sich aus Not, Berechnung oder Liebe mit dem verhassten deutschen Invasor "verbrüdert" haben. In keinem Land war diese Behandlung jedoch härter als in Norwegen, so sehr, dass das Stigma fast bis in die Gegenwart reicht. Dies ist der Bezugsrahmen für diesen bemerkenswerten Roman, der sich aus den Nachforschungen ergibt, die Juni anstellt, nachdem sie in dem Haus, in dem ihre Großeltern und später ihre Mutter lebten, Dokumente gefunden hat, die von unbekannten Ereignissen in der Geschichte ihrer Familie berichten. Diese Suche führt sie nach Deutschland, in das verfluchte Dorf Demmin, wo am Ende des Zweiten Weltkriegs der schrecklichste Massenselbstmord stattfand, und dann auf die Spuren ihrer Großmutter, die als "deutsche Hure" ihrer norwegischen Staatsbürgerschaft beraubt wurde, bis sie nach Norwegen zurückkehrte und ein scheinbar ruhiges Leben führte. Von Gewalt geprägte Schritte, aber auch unerwartete Unterstützung, die sie jedoch nie von der Last der Schande befreien kann.
Eine negative Bemerkung in diesem wirklich sehr guten Roman: Die Einführung von häuslicher Gewalt durch ihren Ehemann in Juni's Geschichte ist zu viel, wenn man bedenkt, wie viel Fleisch bereits im Feuer ist.

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Schweigen ist so schmerzhaft wie die Wahrheit
Eine junge Frau mit dem hoffnungsvollen und fröhlichen Namen Juni flieht auf eine Insel. Sie hat das Haus ihrer Großeltern, die schon länger tot sind, von ihrer Mutter Lilla geerbt. Juni ist schwanger von ihrem Mann Jahn, der cholerisch und gewalttätig ihr Leben zur Hölle machte, das Kind möchte sie nicht behalten. Juni ist von Selbstzweifeln und Selbstmitleid geplagt, sie versteckt sich nicht nur vor Jahn, sondern auch vor sich selbst. Nun will sie auf der Insel zur Ruhe kommen. Der alte Nachbar Alfred ist ihr eine moralische Stütze, denn er kannte noch ihre Großeltern Tekla und Konrad, natürlich auch Lilla.
Juni beginnt das Haus aufzuräumen und findet verschiedene Dinge, die die Vergangenheit plötzlich in einem anderen Licht erscheinen lassen. Ein Foto ihrer Großmutter, an die Juni sich liebevoll erinnert, zeigt Tekla mit dem deutschen Soldaten Otto. Tekla war eine Tyskertøs, ein verachtetes Deutschenmädchen. In zwei unterschiedlichen Zeit- und Erzählebenen erfährt der Leser ihre Geschichte und begleitet Juni auf ihrer Reise in die Vergangenheit.
Doch zuerst hat Jahn ihre Spur gefunden und als sie ihm weder gehorchen noch nach Hause folgen will, schlägt er sie zusammen. Der alte Alfred und ein plötzlich auftauchender Mann namens Georg Alsaker helfen ihr und Jahn wird von der Polizei abgeholt. Nur langsam erholt sich Juni von dem Schock, der neue Nachbar Georg erweist sich als ein einfühlsamer und kluger Freund. Juni erzählt ihm von der Geschichte Teklas und ihrem Verdacht, dass Großvater Konrad wohl nicht der Vater ihrer Mutter Lilla sein würde. Gemeinsam machen sie sich anhand einiger Dokumente auf die Spurensuche. Diese führt sie später auf einer gemeinsamen Reise nach Demmin, woher Otto, der deutsche Soldat auf dem gefundenen Foto, ursprünglich stammte. Parallel zur Spurensuche entwickelt die Autorin auf der zweiten Zeitebene die tragische Lebensgeschichte von Tekla, die mit der Ausreise aus Norwegen und der Heirat eines Deutschen gleichzeitig ihre norwegische Staatsbürgerschaft verliert.
Demmin, 1945 geschah dort Unbeschreibliches, Hunderte Frauen mit ihren Kindern, aber auch Männer, nahmen sich binnen weniger Tage das Leben. Der Einmarsch der Roten Armee, die Vergewaltigungen und Plünderungen durch entmenschlichte Rotarmisten, das Niederbrennen der Stadt, das konnten viele nicht ertragen oder sie hatten Angst, dass es auch ihnen noch geschehen würde. Demmin ist ein humanitäres Unglück, das lange verschwiegen wurde, in der ehemaligen DDR waren Erzählungen dieser Art über die "Freunde" generell unerwünscht und wurden als westliche, feindliche Propaganda abgetan und verfolgt. Selbst mehr als 30 Jahre nach der Wende ist das Wissen über die Geschehnisse immer noch kein Allgemeingut, nur wer sich tatsächlich interessiert, wird in Büchern und Zeitschriften, teils auch im Fernsehen, fündig. Für Juni ist es ein wahrer Schock.
So wird sich herausstellen, dass Otto von Russen erschossen wurde und Lilla bei einer Massenvergewaltigung durch diese Russen entstanden ist. Tekla wird trotz allem ihr Kind bekommen und mit Konrads Hilfe den Weg zurück nach Hause, nach Norwegen finden. Das Schweigen aber wird sie alle, Tekla, Konrad, Lilla und auch Juni immer begleiten. Juni wird bei der weiteren Suche, begleitet von Georg, immer tiefer eindringen in die Familiengeheimnisse und am Ende auch noch das letzte Rätsel ihrer Herkunft lösen können.
Die ersten Kapitel hatten mich etwas ratlos gemacht und irritiert, aber mit Beginn der zweiten Erzählebene um Teklas Lebensweg hat sich das geändert. Es war spannend, ihn zu verfolgen. Die Unbedingtheit des Bruders von Tekla zu erfahren, die sie fast das Leben gekostet hätten, aber auch die Hilfe von Menschen, die selbst wenig oder nichts hatten, zu erleben, das war sehr eindrucksvoll und berührend. Dabei wird auch der Ursprung der Liebe von Tekla zum Tanz im Regen erklärt, was die Geschichte zu einem Ganzen verbindet. Der Roman verheißt ein tröstliches Ende. Vielleicht werden es Juni und Georg sein, die sich mit Liebe, Offenheit und Vertrauen ein neues Leben aufbauen.
Der Roman liest sich gut und schnell findet man sich in die Zeitebenen ein. Die Protagonisten sind so charakterisiert, dass man keine Probleme hat, sich diese als lebendige Menschen vorzustellen. Trude Teige hat ein weiteres Mal bewiesen, dass sie eine hervorragende Menschenkennerin und -beobachterin und eine perfekte Geschichtenerzählerin ist.

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Auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann zieht sich Juni in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Tekla zurück. Hier, auf der kleinen norwegischen Insel Kragerø will sie zur Ruhe kommen und über ihr weiteres Leben nachdenken.

Beim Aufräumen findet sie unter anderem ein Foto, das die junge Tekla mit einem unbekannten, deutschen Soldaten zeigt, sowie die Heiratsurkunde, die besagt, dass Lilla, ihre Mutter lange vor der Hochzeit geboren wurde. An sich, während der Nachkriegszeit kein ungewöhnliches Schicksal. Doch das Verhältnis Tekla zu Lilla war immer genauso konfliktbeladen wie ihre Junis, Beziehung zu ihrer Mutter Lilla. Juni kann weder Tekla noch Lilla fragen, da beide inzwischen verstorben sind.

In ihre Unschlüssigkeit, die Rätsel der Vergangenheit lüften oder auf sich beruhen zu lassen, platzt Georg, der neue Nachbar hinein. Die beiden fühlen sich zueinander hingezogen. Juni vertraut sich ihm an und die beiden begeben sich auf Spurensuche in die Vergangenheit, die so manches bittere Geheimnis zutage fördert. Die verworrenen Wege führen von Norwegen aus nach Berlin und in die ehemalige DDR, nach Demmin.

Meine Meinung:

Trude Teige nimmt sich in diesem Roman eines nach wie vor heiklen Themas an: Liebesbeziehungen zwischen deutschen Besatzern und norwegischen Frauen im Zweiten Weltkrieg. „Tyskertøs“ - Deutschenmädchen oder Deutschenhure werden jene genannt, die sich mit den Besatzern einlassen. Dass ihnen ihr Haar geschoren wird, ist nur ein Teil der Rache. Viele von ihnen werden von ihren Familien verstoßen, vor allem, wenn sie schwanger wurden. Diese Einstellung belastet familiäre Beziehungen bis heute.

In zwei großen Erzählsträngen werden die Familienbeziehungen zwischen den drei Frauen aufgerollt.

Die Suche nach Teklas Vergangenheit, die auch eng mit Junis Herkunft verwoben ist, gestaltet sich als Reise in die Nachkriegszeit, mit allen ihren Facetten wie zerbombten Städten, Hunger und Kälte, den unzureichenden Entnazifizierungen im Westen Deutschlands sowie der Errichtung der DDR im Osten. Interessant ist, dass Juni und Georg zahlreiche Zeitzeugen und Dokumente finden, die Auskunft über Tekla geben können.

Dabei stoßen sie auf die Geschichte von Demmin, wo sich aus Angst vor den Gräueltaten der Russen, mehrere Hundert Einwohner, vorrangig Frauen ihre Kinder getötet und anschließend Selbstmord begangen haben.

Die einzelnen Erzählstränge sind penibel recherchiert und fesselnd erzählt. Die Perspektiven wechseln mehrmals, was die Spannung beträchtlich erhöht.

Tekla kann auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Ihre Erlebnisse verarbeitet sie in ihren Bildern und manchmal tanzt sie, wohl in Erinnerung an Otto, im Regen. Lillas Schicksal kommt fast ein wenig zu kurz, obwohl sie eine Leidtragende der Ereignisse ist. Als herauskommt, dass ihre Mutter eine „Tyskertøs“ war, wird sie von ihrem Verlobten verlassen.

Fazit:

Das Buch ist, weil es an einem Tabu-Thema kratzt, keine leichte Kost. Gerne gebe ich diesem berührenden Buch, das penibel recherchiert und fesselnd geschrieben ist, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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"Ertränkt in Teichen mit Rucksäcken voller Steinen, an Bäumen hängend, erschossen oder mit Zyankali vergiftet: Mindestens 700 Menschen nahmen sich kurz vor Kriegsende 1945 in der vorpommerschen Kleinstadt Demmin das Leben.“ (Deutschlandfunk)

ALS GROßMUTTER IM REGEN TANZTE
Trude Teige

Die Autorin schreibt ihren Roman in zwei Zeitebenen:

- Norwegen, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, verliebt sich die junge Tekla in den deutschen Soldaten Otto.
Sie wird als ‚Deutschenhure' beschimpft, ihre Eltern wenden sich von ihr ab und so beschliesst Tekla mit ihrem Freund Otto nach Deutschland, in die kleine Stadt Demmin, in Mecklenburg-Vorpommern, zu ziehen.
Otto Adler kommt aus einer wohlhabenden Familie, seine Eltern besitzen ein großes Gestüt, doch als sie endlich nach einer langen und beschwerlichen Heimreise in Demmin ankommen, ist Ottos Familie tot und das Gut, der kleine Teil der nicht in Schutt und Asche liegt, von der Russischen Armee besetzt.
Otto erkennt die Lage schnell und glaubt nicht daran, dass der Russe ihnen je das Gestüt wiedergeben würde. Tekla und er beschliessen zurück in den Westen Deutschlands zu fliehen, um dort einen Neuanfang zu wagen, doch die Flucht misslingt.

- Juni hat das Haus ihrer Großmutter Tekla auf der kleinen norwegischen Insel geerbt. Sie selbst braucht eine Auszeit. Sie fühlt sich ausgebrannt und beabsichtigt sich von ihrem Mann zu trennen. Als sie alte Fotos von ihrer Großmutter findet, stellt sie fest, dass das Geburtsjahr ihrer Mutter nicht mit dem ihr bekannten übereinstimmt. Immer wenn sie ihre Großmutter auf ihre Vergangenheit ansprach, wandte Tekla sich ab. Juni begibt sich auf Spurensuche und findet Unglaubliches heraus.

Trude Teige hat es perfekt verstanden ihre fiktiven Protagonisten mit historische Fakten zu verknüpfen. Ich hatte von dem größten Selbstmord der deutschen Geschichte noch nie gehört: Als die Deutsche Wehrmacht Demmin verlässt und die Rote Armee anrückt, nehmen sich zwischen dem 30. April und dem 3. Mai 1945 mindestens 700 Demminer das Leben.

Auch wenn der geschichtliche Hintergrund unglaublich bedrückend ist, so ist das Buch ein wirkliches #highlight . Der Schreibstil ist flüssig, die Sätze schön, der Einstig ins Buch leicht, ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen - ein wahrer Pageturner.
Ein berührendes Buch und ich möchte euch es unbedingt empfehlen!

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Als Großmutter im Regen tanzte
Roman | Der bewegende Bestseller aus Norwegen um ein unbekanntes Stück deutscher Geschichte
von Trude Teige

Zu Beginn möchte ich Trude Teige danken, dass sie sich dieser wenig bekannten norwegisch - deutschen Geschichte angenommen hat.

Das Buch ist erschütternd, berührend und spannend geschrieben.
3 Frauen - eine Familie und Geheimnisse für mehr, als ein Leben ertragen kann.
Die Großmutter Tekla trägt ihr Leben lang am schwersten Geheimnis, welches die Wurzeln in einer der schrecklichsten Zeiten europäischer Geschichte hat. Sie, eine junge Norwegerin, verlässt Familie und Land am Kriegsende als Deutschenmädchen an der Seite ihrer Liebe, des dt. Soldaten Otto, um in seiner Heimat Demmin neu anzufangen. Sie hat einen langen, schweren Weg vor sich, bis sie wieder in Norwegen Glück finden kann.

Ihre Tochter Lilla war Zeit ihres Lebens Opfer der Geheimnisse.
Juni, die Enkelin, hat nach dem Tod der Mutter und Großeltern nun die Möglichkeit, den Ursachen auf den Grund zu gehen....

Die Geschichte wechselt gekonnt zwischen der Vergangenheit von Tekla und Junis Fortschritt bei ihren "Wurzelforschungen" ab.

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Inhalt lt. Verlag:
Als Juni ins Haus ihrer verstorbenen Großeltern auf der kleinen norwegischen Insel zurückkehrt, entdeckt sie ein Foto: Es zeigt ihre Großmutter Tekla als junge Frau mit einem deutschen Soldaten. Wer ist der unbekannte Mann? Ihre Mutter kann Juni nicht mehr fragen. Das Verhältnis zwischen ihrer Mutter und ihrer Großmutter war immer von etwas Unausgesprochenem überschattet.
Die Suche nach der Wahrheit führt Juni nach Berlin und in die kleine Stadt Demmin im Osten Deutschlands, die nach der Kapitulation von der russischen Armee überrannt wurde. Juni begreift, dass es um viel mehr geht als um eine verheimlichte Liebe. Und dass ihre Entdeckungen Konsequenzen haben für ihr eigenes Glück.
»Als Großmutter im Regen tanzte« erzählt davon, wie uns die Vergangenheit prägt bis in die Generationen der Töchter und Enkelinnen. Doch vor allem ist es eine Geschichte über die heilende Kraft der Liebe.


Mein Eindruck:
Ich beschäftige mich viel über den Zweiten Weltkrieg mit all seinen Auswirkungen für die Bevölkerung. Auswirkungen, die sich bis auf die Enkelgeneration erstrecken. Ursprünglich war meine Erwartung, dass es sich überwiegend in Norwegen abspielt und ausschließlich um die „Deutschenmädchen“ handelt. Erhalten habe ich ein Buch, das um so vieles weiter geht.

Juni möchte wissen was ihre Großmutter mit dem jungen deutschen Soldaten auf dem Foto zu tun hatte. Sie beginnt mit der Hilfe eines Nachbarn dem Geheimnis ihrer Großmutter Tekla nachzuforschen. Denn eigentlich weiß sie nicht viel über sie und ihrer Vergangenheit. Vieles wird in dieser Familie verschwiegen, was sich von einer Generation zur nächsten überträgt. Eine Aufarbeitung findet leider nicht statt. Parallel dazu erfährt man die Geschichte in Rückblenden aus der Sicht der Großmutter, Tekla. Das haucht den Fakten, die Juni herausfindet, Leben ein. Erstaunlich dabei ist, dass Trude Teige niemals abwertend oder verurteilend wird, egal was geschieht. Sie bleibt sehr empathisch bei ihren Figuren. Hin und wieder erschien mir mancher Fortgang der Geschichte -ob bei Juni oder Tekla- konstruiert, was beim Lesen allerdings nicht sehr störend ist. Man will wissen, wie es weitergeht und bleibt voller Interesse dran.


Fazit:
Trude Teige hat sehr sorgfältig recherchiert und konnte sogar noch eine der „Deutschenmädchen“ persönlich treffen. Man erfährt einiges über die Zeit nach Kriegsende. Unter anderem auch über die entsetzlichen Geschehnisse in Demmin, die mir nicht neu waren.
Man sollte sich unbedingt darüber klar sein, dass dieses Buch explizite Gewalt gegen Frauen enthält. Diese werden nicht effekthaschend gezeigt, ist aber vorhanden. Krieg ist immer schmutzig; auch nach dem Ende. Trude Teige war es ein ganz besonderes Anliegen diese Geschichte, aus der doch eher unbekannten Sicht von Frauen zu erzählen.

Mich hatte dieses Buch berührt, weil aus Fakten Geschichte wurde und ich wünsche ihm viele Leser.

Ich vergebe 4,5 Sterne

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Ich finde das Buch einfach nur mega. Es ist echt sehr interessant also ich kann’s nur weiter empfehlen

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Ja das sind die Bücher , für die es immer wieder Leserinnen gibt. Frau Teige erzählt mich leichter Hand eine faszinierende Geschichte, der man gerne folgt. Von der ersten Seite an ein großes Lesevergnügen.

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Trude Teige hat mit ihrem Buch "Als Großmutter im Regen tanzte" ein Stück Zeitgeschichte in Romanform herausgebracht. Es gibt nur wenige Bücher ,die sich mit dem Thema "Deutschmädchen" zur Besatzungszeit in Norwegen beschäftigen. Ein hochemotionales Thema - von beiden Seiten aus gesehen. Mit SIcherheit sind auch bis heute noch immer viele Vorurteile auf norwegischer Seite vorhanden.. Umso wichtiger ist es, diesen entgegenzutreten.Ein Dank an die Autorin für ihr großartiges Buch.

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Der Verlag kündigt diesen Roman an als „der bewegende Bestseller aus Norwegen um ein unbekanntes Stück deutscher Geschichte.“. Jetzt habe ich den Roman mehr oder weniger am Stück durchgelesen, und muss dem zustimmen. Es ist bewegend, es ist spannend, und ich muss gestehen, ich habe hier noch eine Nachhilfestunde in Geschichte erhalten.
Und hierum geht es: Juni, um die 30, flüchtet vor ihrem gewalttätigen Mann auf eine kleine Insel vor der norwegischen Küste. Dort hat sie das Häuschen ihrer Großeltern geerbt, das diese ein paar Jahre nach dem 2. Weltkrieg gekauft haben-. Die Großeltern sind vor ein paar Jahren gestorben, und Junis Mutter Lilla ist nun auch vor ein paar Monaten gestorben. Das Haus steht also leer, und Juni kann sich hier ein neues Leben aufbauen.
Junis Familiengeschichte ist nicht unbelastet. Es gab viele Dinge, die niemals ausgesprochen wurden, und Mutter Lilla hat ihr immer den Namen ihres eigenen Vaters vorenthalten. Beim Ausmisten des Häuschens findet Juni nun ein altes Foto, das unverkennbar ihre Großmutter mit der neugeborenen Silla zeigt – aber der Mann daneben ist nicht der geliebte Großvater, sondern ein fescher deutscher Soldat….Juni beginnt zu recherchieren, und damit beginnt eine faszinierende Reise in die Vergangenheit, sowohl in die ihrer Familie als auch in die deutsch-norwegische Vergangenheit der letzten Kriegsjahre und Nachkriegsjahre.
Das Buch wird abwechseln aus der Sicht von Juni im hier und jetzt und der Sicht ihrer Großmutter Tekla erzählt. Peu a peu bröselt Juni die Geschichte auf, peu a peu begleiten wir Tekla, die als junges norwegisches Mädel sich in einen Soldat der deutschen Besatzungsmacht verliebt und als „Deutschenhure“ ihm nach Kriegsende in dessen ostdeutsche Heimat folgt. Doch das Gut in Ostdeutschland wurde von den Sowjets besetzt, denn Demmin wurde nach der Kapitulation von den Russen überrannt. Anstatt in die geliebte Heimat zurück zu kehren, stehen Tekla und ihr Mann Otto vor Verwüstungen und Verzweiflung….
Das Buch stand lange auf norwegischen Bestsellerlisten, und nicht zu Unrecht: es ist einfach packend geschrieben, gut recherchiert, und rollt ein Kapitel in der Kriegsgeschichte auf, von der die meisten wohl wenig bis gar nichts wussten. In meiner Wahrnehmung hat der letzte Weltkrieg nur ganz am Rande Skandinavien involviert, aber ich muss revidieren, dieser Rand war groß. Wie überall bei jedem Krieg gab es Liebesgeschichten zwischen einheimischen Frauen und Soldaten der Besatzungsmacht, das kennen wir ja durchaus auch aus dem Nachkriegsdeutschland, und hier war die Konstellation mal umgekehrt. Eine Deutschenhure zu sein ruinierte Leben und Ruf in der Heimat sehr nachhaltig. Da überlegt man es sich schon drei Mal, was man erzählt, wenn man später mit Kleinkind zurück kommt…..und so entstehen dann die Löcher in den Familiengeschichten….. das war so der psychologische Aspekt, den ich echt interessant erzählt fand. Lilla ist an diesen schwarzen Löchern zerbrochen, und Juni will sich daraus befreien.
Ach ja, kurz zum Titel noch: Tekla tanzte ihr Leben gern im Regen. Am liebsten in einem roten Kleid, mit einem Hauch Chanel No 5. Der Regen war ihr Applaus und Elixier. Und kurz nach ihrem letzten Tanz dann legte sie sich in den Schnee und verstarb.
Ich fand den Roman sehr dramatisch, und immer dann am packendsten, wenn es um die schlimmen Schicksalsschläge geht: Leben und Tod in (Nach)-Kriegszeiten, aber es gibt immer, immer auch Hoffnung. Tekla lebt diese Hoffnung auch in ihren düsteren Momenten, eine richtig starke Frauenfigur.
Also, ich fasse zusammen: Bitte lesen. Das Cover ist nicht wirklich dolle und ansprechend, der Titel melodramatisch-merkwürdig, der Name der Autorin sagte mir gar nix, aber der Inhalt ist super!
Das ebook war in meinem Netgalley-Adventskalender, ansonsten hätte ich es echt übersehen. Was wirklich schade gewesen wäre. Vielen Dank an den Verlag und Netgalley.de für das Rezensionsexemplar!

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Schwanger und gefangen in einer gewalttätigen Ehe flüchtet Juni in das Haus ihrer Großeltern auf einer norwegischen Insel das sie nach dem Tod der Mutter geerbt hat. Beim Aufräumen entdeckt sie alte Fotos und stößt auf ein trauriges Familiengeheimnis. Die Großmutter war ein 'Deutschmädchen' eine Norwegerin die im Dritten Reich in einen Deutschen verliebt war.
Gemeinmsam mit dem alten Nachbarn begiebt Juni sich auf eine Reise in die Vergangenheit die bis in ein deutsches Dorf führt.

In zwei Zeitebenen und aus Sicht von Juni in der Gegenwart und ihrer Großmutter wir hier eine ergreifende Familiengeschichte erzählt und bietet zugleich eine mir bislang unbekannte Seite auf das Grauen des Krieges.
Der Schreibstil ist ruhig und einfühlsam, die grausamen Taten werden gut dosiert in die Erzählung eingeflochten. Eine gelungene Mischung aus Roman und Geschichte.

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Nach dem Tod ihrer Mutter und persönlichen Problemen kehrt Juni auf eine norwegische Insel in das geerbte Haus zurück, wo sie bei ihren Großeltern aufwuchs. Beim Aufräumen findet sie ein Foto, dass sie sich nicht erklären kann. Gemeinsam mit einem Nachbarn macht sie sich auf den Weg, Licht ins Dunkel der Vergangenheit ihrer Großmutter zu bringen. Dies führt sie in den Osten Deutschlands und zu einer wenig bekannten wahren Begebenheit kurz nach Beendigung des zweiten Weltkrieges.

Die Autorin schafft es, Realität und Fiktion logisch miteinander zu verbinden. Sie lässt auch schreckliche Szenen nicht aus, weiß sie aber gut zu dosieren, indem sie nur erzählt, was für die Geschichte relevant ist. Das Schicksal von drei Generationen norwegischer Frauen fließt in eine bewegende Geschichte ein. Mit ihrer packenden und kraftvollen Schreibweise hat die Autorin zudem fesselnd und zugleich einfühlsam erzählt. Hervorzuheben ist auch ihre detaillierte Recherche. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen jeweils aus der Sicht von Großmutter und Enkelin erzählt. Nach der Lektüre finde ich das Buchcover sehr passend, es gibt die Stimmung des Romans bestens wieder. Eine tolle Lektüre, die ich uneingeschränkt empfehlen möchte.

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Familiengeheimnisse
Um aus ihrer lieblosen Ehe auszubrechen flieht Juni in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern und hofft, auf der kleinen der norwegischen Küste vorgelagerten Insel zur Ruhe zu kommen. Dort entdeckt sie beim Aufräumen ein Foto, das Großmutter Arm in Arm mit einem deutschen Soldaten zeigt. Als sie dann noch die Heiratsurkunde ihrer Großeltern findet wird ihr klar, dass in ihrer Familiengeschichte ein Geheimnis verborgen ist. War das vielleicht der Grund, warum ihre Mutter Lilla mit Großmutter immer Streit hatte? Und warum liebte es Großmutter Thekla so sehr, bei Regen im Freien zu tanzen? Junis Neugier ist geweckt, sie forscht weiter, unterstützt von Nachbar Georg. Die Spur führt die beiden nach Deutschland, wo sie auf die schrecklichen Nachkriegs-Ereignisse in der Stadt Demmin stoßen …
Die Autorin Trude Teige wurde 1960 in einem kleinen Ort an der Küste Norwegens geboren. Sie ist ausgebildete Übersetzerin und Journalistin und arbeitete viele Jahre als Reporterin, Nachrichtensprecherin und Programmmanagerin beim norwegischen Sender TV2. Als Schriftstellerin debütierte sie 2002 mit einem historischen Roman, in dem sie viele Erlebnisse ihrer Urgroßmutter verarbeitete. Das Original des Romans „Als Großmutter im Regen tanzte“ war bereits 2015 ein Bestseller in Norwegen, ist inspiriert von tatsächlichen Ereignissen und Menschen und wurde für den Bookstore-Preis nominiert. Trude Teige hat zwei Töchter und lebt in einem Vorort von Oslo.
Dass der Zweite Weltkrieg viel Leid über Europa brachte, dürfte allgemein bekannt sein. Dass aber auch norwegische Frauen, die sich in einen deutschen Besatzungssoldaten verliebten, Schreckliches durchmachen mussten, wusste ich bisher nicht. Von solch einem Schicksal erzählt dieser Roman, von Schande, Bloßstellung, Angst, Hoffnungslosigkeit, verdrängter Trauer und versuchtem Vergessen.
In sachlichem, beinahe als nüchtern zu bezeichnendem Schreibstil beschreibt die Autorin in zwei Zeitebenen abwechselnd Junis Suche nach der Wahrheit und Großmutter Theklas Erlebnisse im Nachkriegsdeutschland. Dabei schreckt sie auch vor gewalttätigen, brutalen Szenen nicht zurück und schildert diese ohne zu verurteilen. Wir erleben den Einzug der Roten Armee und erfahren vom Massensuizid in der Kleinstadt Demmin, bei dem sich aus Angst vor den russischen Soldaten mehrere Hundert Personen mit ihren Angehörigen das Leben nahmen. Die entsetzlichen Erlebnisse wirken nach und beeinflussen auch das Leben der nachfolgenden Generationen. Diese Einzelheiten lassen sich nur ertragen, weil wir immer wieder zur Enkelin Juni zurückkehren, sie bei ihren Recherchen begleiten, an ihrem neuen Leben auf der Insel teilhaben. Dass sie am Ende ein neues Glück findet, stimmt versöhnlich.
Fazit: Sehr gut recherchierte und spannend geschriebene Lebens- und Liebesgeschichte, bei der man viel über die unmittelbare Zeit nach Kriegsende erfährt – ein Buch, das noch lange nachhallt.

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„Als Großmutter im Regen tanzte“ erzählt auf zwei Zeitebenen die Geschichte der Großmutter Tekla und der Enkelin Juni.

Juni zieht in Norwegen in das geerbte Haus ihrer Großeltern. Dort stößt sie auf Fotos ihrer Großmutter. Auf einem ist Tekla als junge Frau mit einem deutschen Soldaten zu sehen. Wer ist er? Da auch die Mutter von Juni verstorben ist, kann niemand mehr diese Frage beantworten. Beim aufräumen findet sie weitere Informationen und mit dem, ebenfalls erst gerade auf die Insel gezogenen, Nachbarn George beginnt sie zu recherchieren.

Tekla verliebte sich als 18-jährige in Otto, einem deutschen Soldaten. Mit ihm verließ sie Norwegen, heiratete ihn und begab sich auf dem Weg zu seinem Gut in Demmin. Nun war sie ein Deutschenmädchen. So wurden die Frauen genannt, die sich mit deutschen Soldaten abgaben. Als sie ausreist, muss sie ihren norwegischen Pass abgeben. Gemeinsam machen sie sich auf dem Weg nach Demmin, der Stadt in der hunderte Einwohner Suizid begingen als die russischen Soldaten einmarschierten.

Doch der Mann, den Juni als ihren Großvater kennt, ist nicht Otto.
Juni erkennt, wie die Vergangenheit ihre Großmutter prägte, warum das Verhältnis zu ihrer Tochter Lilla so war, wie es war und warum diese im Regen tanzte, während sie Juni gleichzeitig einen neuen Weg beschreitet.

Die Erzählstränge von Großmutter und Enkelin verweben immer mehr, so dass ein sehr schöner Familienroman entstanden ist. Ein Liebesroman mit Happy End und teilweise ein historischer Roman. Sind einem die Vorgänge um Demmin und der Deutschenmädchen nicht bekannt, so lassen sie sich hier nachlesen.

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Die Autorin erzählt eine sehr bewegende Familiengeschichte aus der unmittelbaren Nachkriegszeit. In der Gegenwart kümmert sich Juni um das Haus ihrer verstorbenen Großeltern in Norwegen. Dort entdeckt sie das Foto eines deutschen Soldaten und fängt an Nachforschungen anzustellen. In der Vergangenheit wird die Geschichte der Oma erzählt.

Ich fand die Geschichte sehr fesselnd. Man liest nicht oft etwas darüber, wie es war, als Norwegen besetzt war. Mir hat gut gefallen, dass Juni dann auch verschiedene Orte bereiste, wo ihre Oma mal war. Dies wird dann immer mit der Vergangenheit verknüpft, so dass man verstand, was sich nach dem Krieg dort abgespielt hat. Einige Szenen sind schwer zu ertragen, aber es war damals so. In dieser Familiengeschichte gibt es einige Geheimnisse zu entschlüsseln, was das Buch von Anfang bis Ende spannend zu lesen gemacht hat und auch einen Bogen schlägt, zu dem etwas ungewöhnlichen Buchtitel.

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Ein so spannender, wie bewegender Roman! Familiengeschichte und Zeitgeschichte werden toll miteinander verbunden. Es zeigt auf spannende und toll erzählte Weise, wie sehr die Geschichte uns beeinflusst und Auswirkungen auf die Generationen einer Familie hat!
Ein schöner Blick in das heutige Norwegen, ein fesselnder Bericht über einen erschreckenden Teil der Geschichte.

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Als Großmutter im Regen tanzte von Trude Teige - ein Stück Zeitgeschichte über die Nachkriegszeit in Norwegen und Deutschland.

Dieser sensibel geschriebene Roman über die "Deutschenmädchen" hat mich sehr berührt. Es ist keine Kriegsgeschichte im herkömmlichen Sinne. Es zeigt, dass Liebe immer und überall möglich ist und der Krieg Liebe und Heirat, auch zwischen Feinden, nicht verhindern kann. Die leidvollen Erfahrungen der Paare werden sehr berührend und mitreißend beschrieben. Ein Roman, der unter die Haut geht. Absolute Leseempfehlung!

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Juni erbt das Haus ihrer Großmutter. Es liegt auf einer norwegischen Insel, die nur wenig besiedelt ist. Als ihr Mann mal wieder die Hand gegen sie erhebt, flieht sie vor ihm in dieses Haus. Ihre Mutter Lilla starb vor wenigen Wochen und sowohl sie als auch Großmutter Tekla trugen schwer an Geschehnissen aus der Vergangenheit. Als Juni sich damit beschäftigt merkt sie rasch, dass auch ihr Verhalten eng mit jenem von Tekla und Lilla verknüpft ist. Sie begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit.

Der zweite Weltkrieg war grausam und hat die Wertschätzung gegenüber Deutschen beeinflusst. Die war nämlich nicht mehr vorhanden. Junge Frauen, die sich in einen deutschen Soldaten verliebten, wurden als „Deutschenhure“ bezeichnet und selbst von der Familie gemieden. Das war auch in Norwegen der Fall und dieses Kapitel deutscher Geschichte greift die Autorin Trude Teige in #AlsGroßmutterimRegentanzte auf. Es dauerte eine Weile, bis ich in das Buch eintauchen konnte. Aber es nahm dann doch noch Fahrt auf und je länger ich las, desto erschütterter war ich. Denn, auch wenn es kein Tatsachenbericht ist, die Ereignisse sind mit Sicherheit nicht an den Haaren herbeigezogen.

Der Massenselbstmord von Demmin zum Beispiel ist Fakt und das Ereignis wurde dokumentiert. Wie schrecklich muss ein Erlebnis sein, wenn als Ausweg danach nur noch der Tod gesehen wird? Anschaulich berichtet die Autorin von den Qualen der Frauen. Aber auch den Bogen zum Leben Junis spannt sie sehr gekonnt. Zeigt er doch eindeutig, wie sich Traumata der Eltern und Großeltern auf das Leben ihrer Nachkommen auswirken. Es gibt so viele Gräueltaten während und nach dem Krieg, die niemals in Vergessenheit geraten dürfen. Und ich danke jedem Autor, der sich auf Recherchereise begibt und alle Erkenntnisse in Buchform veröffentlicht. Klare Leseempfehlung von mir. #NetGalleyDE

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3 Generationen von Frauen in Norwegen. Großmutter Tekla, Mutter Lilla und Tochter bzw. Enkelin Juni. Doch das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter war in allen Generationen angespannt und von Unausgesprochenem überschattet. Tekla und Lilla sind bereits verstorben und Juni kehrt in das Haus ihrer Großmutter zurück. Dabei entdeckt sie ein Foto von Tekla mit einem ihr unbekannten Mann und begibt sich auf die Suche nach seiner Identität und in die Vergangenheit ihrer Großmutter.

Erzählt wird die Geschichte in zwei Strängen und Zeitebenen. Das Auseinanderhalten hat mir nie Probleme bereitet, da sie optisch durch unterschiedliche Schriftarten getrennt sind.
Die Gegenwart von Juni ist geprägt von ihrem Aufenthalt in Teklas Haus und ihrer späteren Reise nach Deutschland.
Der zweite Strang ist der von Tekla und führt uns in ihre frühen Jahre des Erwachsenwerdens. Ihre Liebe zu einem deutschen Soldaten soll ungeahnte Probleme und Hindernisse mit sich bringen.

Es ist vor allem das Leben von Tekla, welches berührt und ergreift. Es ist gespickt mit historischen Hintergründen. Welche Konsequenzen ergaben sich für norwegische Frauen, wenn sie einen deutschen Soldaten geheiratet haben und aus Norwegen ausreisen mussten. Auch das Leben in Deutschland war für viele nicht wie erwartet. Zwar war der Krieg vorbei, aber die Städte lagen in Schutt und Asche. Familienmitglieder waren verstorben. Er war nicht ausreichend zu Essen oder Heizmaterial vorhanden und das Überleben war ein täglicher Kampf. Und je mehr wir von Teklas Erlebnissen erfahren, umso verständlicher wird ihr späteres Schweigen gegenüber ihrer Tochter.

Ich habe einige Zeit gebraucht um in dieses Buch zu finden. Doch es ist die Schilderung der Nachkriegszeit, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Ist es doch ein Teil des Krieges der oft unerwähnt bleibt.

Fazit: sowohl Familienroman als auch Liebes- und Frauenroman, aber in erster Linie ein Kriegsroman.

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[Digitales Rezensionsexemplar] Diesen bewegenden Roman habe ich schon zu meinem Highlights im Januar zählen dürfen, heute nun erscheint das Buch auch auf dem deutschen Markt und ich kann euch die Geschichte wirklich ans Herz legen:

"Als Großmutter im Regen tanzte" von @trudeteige, aus dem Norwegischen von Günther Frauenlob, erschienen bei @sfischerverlage

Trude Teige erzähl eine Geschichte vom Krieg und seinen Folgen, die noch Generationen nachwirken...
Dabei berichtet sie in zwei Zeitebenen. In der Gegenwart lesen wir in der Gegenwart von Juni, die zurück kehrt in das Haus ihrer Großeltern. Alina diesem Haus auf der norwegischen Insel hat sie ihre Kindheit verbracht, jetzt ist sie hier, um den Nachlass aufzulösen.
Beim Aufräumen findet sie ein Foto, das ihre Großmutter mit einem deutschen Soldaten zeigt.
Sie beginnt zu recherchieren...
In der Vergangenheit geht es um das Leben der Großmutter Thekla, die sich als Norwegerin in einen deutschen Soldaten verliebt hat. Daraufhin als „tyskerjentene“ („deutsches Mädchen“) von Familie und Landsleuten verachtet, geht sie mit Otto nach Deutschland.
Ottos Eltern besitzen einen Gutshof in Demmin....
Das junge Paar träumt von einer sicheren, glücklichen Zukunft, was sie aber erleben ist einfach grausam...

Eindrücklich aber mit viel Feingefühl erzählt Trude Teige diese Geschichte.
Die historischen Fakten sind gut recherchiert und in die Geschichte eingewoben.

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Ein wirklich sehr eindrucksvoller Roman, der anschaulich das Schicksal junger norwegischer Frauen beleuchtet, die der Liebe wegen ihrer Heimat den Rücken gekehrt haben und welche Konsequenzen das in letzter Instanz für sie haben konnte.
Die Autorin spart nicht mit großen Gefühlen, versteht es aber, diese zu keiner Zeit plakativ oder übertrieben einzusetzen.
Ein tolles Buch.

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Ein norwegischer Bestseller

Wenn ein Buch wochenlang auf der norwegischen Bestsellerliste steht, dann muss ich da auch mal die Nase reinstecken und es hat sich gelohnt! Eine wirklich gelungene Geschichte hat uns Trude Teige mit ‚Als Großmutter im Regen tanzte!‘ beschert.
Ich finde es wahnsinnig spannend nicht immer nur aus deutscher Perspektive die Vergangenheitsbewältigung des zweiten Weltkrieges in fiktiver Verarbeitung zu lesen sondern auch einmal aus einem anderen Blickwinkel. Und den bekommen wir hier mit Juni und ihrer verstorbenen Großmutter.
Juni flieht vor der Gewalt ihres Ehemannes in das geerbte Haus ihrer Großmutter Tekla nachdem ihre Mutter Lilla auch verstarb. Dort beginnt sie in den alten Unterlagen und Fotos zu kramen und entdeckt ein für sie unbekanntes Kapitel ihrer Familiengeschichte. Denn Oma Tekla war im zweiten Weltkrieg in einen Besatzungssoldaten Otto verliebt. Dem folgte sie sogar nach Deutschland und fand sich im Nachkriegsdeutschland wieder. Juni begibt sich auf Spurensuche und wir als Leser:innen kommen mit. Bis nach Demmin und dem Massensuizid folgen wir.
Der Roman ist aus meiner Sicht extrem gut recherchiert und wunderbar geschrieben. Dieses Thema der Norwegerinnen, die mit deutschen Besatzungssoldaten in Liebensbeziehungen steckten war mir nie so bekannt, aber klar. Wo Menschen aufeinandertreffen, spielt der Pass keine Rolle mehr. Es wird aufgearbeitet wie Traumata und Wunden über Generationen auch die Enkel noch belasten und wie ein Schmerz so lange im Familienverbund anhält.
Was als lockerer Titel daher kommt, ist eine tiefergreifende gute Geschichte. Ich mochte das Buch!

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Einfühlsam und gut recherchiert erzählt die Norwegerin Trude Teige in ihrem Roman die Geschichte um Tekla, Lilla und Juni.
Das Schicksal der 'Tyskerjentenen' , der drei Frauen und ein Dorf in MeckPom stehen im Vordergrund dieses Titels. Es beginnt mit der großen Liebe zwischen Tekla und Otto in Norwegen und spinnt sich über die Ereignisse des Ende des 2. Weltkriegs bis in die heutige Zeit.
Da die Geschichte sehr authenisch erzählt wird, wurde ich durch das Buch getragen, deshalb eine klare Leseempfehlung!

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Diese Buch behandelt für mich interessante Themen des. 2. Weltkrieges. Zu einen den Umgang mit den Frauen, die norwegischen Frauen, die sich mit deutschen Soldaten eingelassen haben. Zum anderen das Vergessen und Schweigen.

Die Geschichte wird aus zwei Pespektiven erzählt. Juni macht sich nach dem Tod ihrer Großmutter auf die Suche nach deren Vergangenheit. Und wir erfahren aus Teklas Geschichte sehr viel über die Ereignisse und die Reaktionen der Norweger auf Frauen, die mit deutschen Soldaten zusammen waren.

Für mich ein sehr ergreifender, schonungsloser Roman, der ein Stück Geschichte lebendig werden läßt. Sehr lesenswert.

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Teklas Geheimnis

Inhalt:
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Als Juni vor ihrem gewalttätigen Ehemann flieht und auch noch entdeckt, dass sie schwanger von ihm ist, flüchtet sie sich in das leer stehende Haus ihrer Großmutter Tekla auf eine kleine norwegische Insel. Als sie dort in alten Fotos stöbert, stößt sie auf eine Aufnahme, die ihre Großmutter glücklich an der Seite eines deutschen Soldaten sieht. Doch wer ist der Soldat? Junis Großvater ist es nicht und warum hatten Junis Mutter Lilla und Tekla so ein schwieriges Verhältnis zueinander? Gemeinsam mit Georg aus dem Nachbarhaus begibt sie sich auf Spurensuche und landet schließlich im deutschen Demmin.


Mein Eindruck:
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"Der Regen ist der Applaus des Lebens, hatte meine Großmutter immer gesagt.
[...]
Ich habe meine Großmutter nie so leichtfüßig erlebt wie an jenen Abenden, wenn sie durch den Garten tanzte. Ich schloss die Augen und nahm ihren Geruch wahr. Ihren Geruch, wenn sie glücklich war. An anderen Tagen roch sie anders. »Warum tanzt Großmutter im Regen?«, habe ich Großvater einmal gefragt, ich mag damals vielleicht acht oder neun Jahre alt gewesen sein.
»Weil sie das froh und glücklich macht«, sagte er."

Bisher hatte ich schon einiges über die Zeit des zweiten Weltkrieges in Form von Sachbüchern und Romanen gelesen. Die Massenselbstmorde von Demmin und das Schicksal norwegischer Frauen, die mit deutschen Soldaten liiert waren, war mir jedoch neu. Und so bin ich begierig in die Geschichte eingetaucht.
Die Handlung hat mich sofort gefesselt. Dadurch, dass sie auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen spielt und mal ein Stück aus dem Leben der jungen Tekla, mal aus der Gegenwartsperspektive Junis erzählt wird, entsteht ein permanenter Sog. Die Ausschnitte fügen sich nach und nach wie Puzzleteile zu einer unglaublichen Geschichte zusammen.
Man erfährt sehr viel über das Verhältnis der Norweger und der Deutschen zu Kriegszeiten und wie schwer es insbesondere die norwegischen Frauen hatten, die ihren Geliebten nach Deutschland gefolgt sind (sog. "Deutschmädchen"). Man durchlebt aber auch das Elend der Deutschen zu Kriegsende, als Deutschland in Trümmern liegt und alle Angst vor der Rache der Besatzer haben, insbesondere vor den Russen. Aber auch Junis Geschichte, bei der u. a. häusliche Gewalt thematisiert wird, hat mich sehr berührt. Man spürt, wie sie mit jedem Schritt, den sie ihren Familiengeheimnissen auf die Spur kommt, zu sich selbst findet.
Am Ende rundet das Dankeswort der Autorin mit Erläuterungen zu den Hintergründen des Romans das Ganze ab.

Fazit:
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Fesselnd geschriebene und berührende Familiengeschichte um das Thema "Deutschmädchen" und den Massensuizid in Demmin

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Unbekannte, erschütternde deutsch-norwegische Geschichte packend erzählt

„Sie ist verrückt“, sagte Lilla, wenn Großmutter ruhig durch den warmen Sommerregen tanzte.
„Nein, ist sie nicht“, verteidigte Großvater sie immer. „Sie ist glücklich.“

Juni hat einen gewalttätigen Ehemann und flüchtet vor ihm in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Thekla auf einer kleinen norwegischen Insel. Dort entdeckt sie Fotos, die Thekla mit einem deutschen Soldaten zeigen. Junis Neugier ist geweckt, sie beginnt mit Nachforschungen über das Leben ihrer Großmutter. Was sie herausfindet, betrifft auch sie selbst und rückt ihr gesamtes Leben in ein neues Licht.

Trude Teige erzählt in strukturierter, gut verständlicher, flüssiger Sprache auf verschiedenen Ebenen: In Ich-Form aus Junis Sicht und in der dritten Person, wenn es um Theklas Erlebnisse in den vierziger Jahren geht. Beide Erzählstränge werden nach und nach miteinander verbunden. Junis Sicht auf ihr Leben verändert sich, als sie von der Geschichte ihrer Großmutter erfährt.

Ein Haus, zwei Frauen: Juni flüchtet aus ihrem Leben. Sie weiß nicht mehr weiter und versucht im Haus der Großmutter, in der Einsamkeit, zur Ruhe zu kommen. Die Geschichte ihrer Großmutter weckt in der jungen Frau unerwartete Energien. Die Neugier führt Juni schließlich nach Berlin und in das Örtchen Demmin mit der grausamen Historie. Durch die Beschäftigung mit ihrer Großmutter fasst sie neuen Mut. Auch eine neue Bekanntschaft wirkt sich sehr positiv aus. Juni bleibt im Vergleich zu ihrer Großmutter allerdings als Charakter etwas blass.
Junis Großmutter Thekla wird als starke, leidenschaftliche Frau beschrieben, die für die Liebe alles tut und großes Leid erfahren muss. Für Juni ist sie allerdings die verrückte Oma, die im Regen tanzte. Theklas Schicksal fesselte mich, ließ mich nicht mehr los.
Zwischen Großmutter Thekla und ihrer Enkelin steht Theklas Tochter und Junis Mutter Lilla. Lilla, die mit ihrem Leben nicht zurechtkommt, die die Einsamkeit der Insel erdrückend findet, die die Stadt braucht wie die Luft zum Atmen, ihre Familie aber nicht. Im Verlauf der Handlung wird klar, warum Lilla sich genauso entwickelt, wie sie sich entwickelt.

Trude Teige schildert die traurige Geschichte einer Liebe, die nicht sein sollte, erinnert an ein kaum bekanntes, erschreckendes Ereignis in der Stadt Demmin, das auch Thekla indirekt betrifft. Geschichte wird hier nicht schwarz-weiß, sondern persönlich und differenziert betrachtet. Berührend, bewegend und schockierend. Das Buch endet bei aller Tragik zuversichtlich, für mich allerdings etwas zu glatt. Überhaupt hat mich der historische Teil rund um Thekla mehr gepackt als der aktuellere Part mit Juna. Dennoch ist auch dieser Part notwendig, denn alle Charaktere agieren nicht unabhängig von der Geschichte ihrer Familie, müssen lernen, damit umzugehen. Manche scheitern daran, anderen gelingt es hingegen irgendwie, mit der Bürde zu leben.
Unterm Strich ist „Als Großmutter im Regen tanzte“ ein fesselnder Roman, der stimmig und multiperspektivisch von Liebe, Identität, Familie und einer bedrückenden, übermächtigen Vergangenheit erzählt und seine Leserinnen und Leser sicher noch lange beschäftigen wird.

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Zum Inhalt:
Juni kehrt ins Haus der verstorbenen Großmutter in Norwegen zurück. Dort entdeckt sie ein Foto ihrer Großmutter Tekla mit einem deutschen Soldaten. Wer ist der Mann? Da sie weder Mutter noch Großmutter fragen kann, macht sie sich auf die Suche und der Weg führt sie nach Berlin und Demmin und das Geheimnis wird auch Auswirkungen auf sie haben.
Meine Meinung:
Das Buch hat mir sehr gut gefallen, denn auf historischem Hintergrund basierend erfahren wir von einer Lebensgeschichte, wie es sie wahrscheinlich nicht nur einmal gegeben hat. Auch dass man mal mehr über die Kriegsgeschichte in Norwegen erfährt, fand ich sehr gut. Die Geschichte um Demmin kannte ich gar nicht. Juni und Tekla fand ich als Figuren extrem interessant und ich habe sie gerne begleitet. Ich habe zu erst das Hörbuch genossen und hatte das Glück auch das Buch lesen zu können und fand beide ausgesprochen gut.
Fazit:
Hat mich berührt

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Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen, in zwei Ländern(Norwegen und Deutschland) und wird aus zwei Perspektiven erzählt.

In der Gegenwart begleiten wir Juni, die nach dem Tod ihrer Mutter in das Haus der Großeltern auf einer kleinen norwegischen Insel kommt und beim Aufräumen Fotos und Aufzeichnungen findet, die Fragen aufwerfen.

Und wir erfahren die Geschichte von Tekla, der Großmutter von Juni, einer Norwegerin, die nach Ende des zweiten Weltkrieges mit einem deutschen Soldaten in dessen Heimat nach Demmin reist.

Wie so oft hat mich bei solchen Konstellationen die Vergangenheit mehr interessiert. Juni hat zwar ihre eigene Story, die verblasst jedoch gegenüber der Geschichte ihrer Großmutter, denn diese ist wirklich spannend und interessant. Das Leben unter den russischen Alliierten im Osten von Deutschland und den Überlebenskampf im zerstörten Berlin hat die Autorin anschaulich dargestellt. Warum Tekla so gern im Regen getanzt hat, ist wunderschön erzählt.
Das manche Erfahrungen generationsübergreifende Wirkung haben, wird hier gut aufgezeigt.
 Die Perspektiven wechseln sich ab und anfänglich habe ich mich mit dem schnellen Wechsel schwer getan, doch der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen.
 Ich hätte noch gerne mehr über Lilla, die Mutter von Juni, erfahren.
Der Konflikt mit Teklas Eltern und ihrem Bruder und die Heimkehr nach Norwegen fand ich zu kurz abgehandelt. Die Geschichte von Juni hätte auch mehr Potenzial gehabt.

Ich habe gesehen, dass die Autorin noch einen weiteren Roman geschrieben hat, in dem Konrad der Protagonist ist, vielleicht wird hier ein Teil von Teklas Geschichte fertig erzählt. Ich würde auf jeden Fall gerne weiterlesen und hoffe auf eine Übersetzung.  

Fazit: Wer gerne Familienromane liest, die in der Nachkriegszeit spielen, wird diesen Roman auch sehr mögen.

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Trude Teiges Roman:" Als Großmutter im Regen tanzte" erzählt eine bisher noch nicht dagewesene, sehr persönliche norwegische Sicht auf die Endphase des zweiten .Weltkrieges. Das Geheimnis der Großmutter, ihre Liebe zu einem deutschen Soldaten und ihre schrecklichen Erlebnisse im Nachkriegsdeutschland haben schwerwiegende Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen. .
Ein von der Autorin akribisch recherchierter Roman, sehr eindringlich und berührend formuliert; besonders die Passagen um die schlimmen Vorfälle in Demmin wirken lange nach.
Eine absolute Leseempfehlung!

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"Als Großmutter im Regen tanzte" ist die Aufarbeitung eines Stücks deutsch- norwegischer Geschichte nach dem 2. Weltkrieg. Trude Teige erzählt von drei Frauengenerationen, deren Leben durch die Ereignisse 1945 auf tragische Weise belastet ist. Die Großmutter, Tekla, verliebt sich 1945 in den deutschen Soldaten Otto. Als "Deutschhure" von ihrer Familie verstoßen, geht sie mit in das völlig am Boden liegende Deutschland. Hier landet das frisch verheiratete Paar in der ostdeutschen Stadt Demmin, deren Einwohner nach dem Einmarsch der Russen zu Hunderten Selbstmord begingen.
Als Juni nach dem Tod der Großmutter das Haus auf einer kleinen norwegischen Insel erbt, findet sie ein Foto, auf dem Tekla und Otto abgebildet sind. Damit beginnt ihre Suche nach der Geschichte, die sich dahinter verbirgt und erfährt nach und nach, was es mit dem großen Geheimnis auf sich hat, von dem niemand in der Familie sprechen wollte.
Einfühlsam erzählt Trude Teige Junis und Teklas Geschichte, springt von der Gegenwart in die Vergangenheit und zurück. Packend geschrieben und absolut lesenswert!

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Drei Generationen verbunden durch die Liebe und ein tragisches Geheimnis.

Wer einen emotional geschriebenen und mit historischen Begebenheiten gespickten Roman sucht, ist hier genau richtig

Trude Teige erzählt die Geschichte von Juni und ihrer Großmutter Tekla und wechselt dabei zwischen „damals“ und „heute“.

Tekla ist gestorben und beim „Haus ausräumen“ findet Juni plötzlich ein Foto von Tekla und einen anderen Mann. Es ist nicht Junis Opa, denn Tekla und ihr Ehemann waren ein Herz und eine Seele.
Ist dieser geheimnisvolle Mann vielleicht der Grund, warum Junis Mutter und Tekla immer ein schlechtes Verhältnis hatten. Junis Mutter ist aber auch verstorben, wen soll Juni also fragen? Als sie grade dabei ist zu verzweifeln, bekommt sie ungeahnte Hilfe und begibt sich auf Spurensuche, die sie von Norwegen nach Deutschland führt.

Das Buch schafft mit wenigen Worten eindrucksvoll, das Leben in Deutschland zu Kriegszeiten zu beschreiben, ohne dass man denkt „Oh, bitte. Nicht schon wieder dieses Thema.“ Und es zeigt, dass Geheimnisse auch über Generationen (unbewusst?) weitergegeben werden.


#AlsGroßmutterimRegentanzte #NetGalleyDE

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Du musst verzeihen

Juni hat das Haus auf der Insel von ihren Großeltern geerbt. Und nun erweist sich das Haus, von dem sie nicht wußte, was sie damit anfangen soll, als Zuflucht. Juni will zur Ruhe kommen und sonst eigentlich nichts. Es überrascht sie daher sehr, als sie ein altes Foto ihrer Großmutter findet, auf dem sie mit einem deutschen Soldaten zu sehen ist. Was gibt es da für eine Geschichte? Lilla, Junis Mutter, hat sich immer geweigert ihrer Tochter zu sagen, wer ihr Vater ist. Doch offensichtlich hat auch Tekla, die Großmutter einiges verschwiegen. Juni will mehr über das Leben ihrer Großmutter erfahren.

In diesem ungewöhnlichen Roman geht es um Frauen in Norwegen, denen es geschah, dass sie sich während oder nach dem zweiten Weltkrieg in einen deutschen Soldaten verliebt haben. Wenn sie zu ihrer Beziehung standen, wurden sie mitunter von Bekannten oder gar ihrer Familie verstoßen. Wenn sie dann mit ihren Partnern nach Deutschland gingen, verloren sie sogar die Norwegische Staatsbürgerschaft. Und man kann erahnen, dass es ihnen in Deutschland kurz nach dem Krieg auch nicht gut ging. Und vieles aus diesen Lebensgeschichten wird verschwiegen. Doch wie wirkt sich gerade dieses Schweigen auf Kinder und Enkel aus?

Mit großem Geschick verbindet die Autorin berührende Momente mit der spannenden Suche nach der Wahrheit. Kleine Hinweise geben Juni die Möglichkeit, ihre Mutter und ihre Großmutter neu zu entdecken. Während sie lernt zu verstehen, wieso das Verhältnis zwischen Lilla und Tekla so schwierig war, lernt sie auch etwas über sich, über sich und ihre Mutter. Wird es ihr helfen, mehr zu sich selbst zu finden. Leser und Leserinnen finden hier einen ausgesprochen lesenswerten Roman über einen Teil der Geschichte, der wohlmöglich nicht so bekannt ist. Umso positiver ist hervorzuheben, dass das Thema die Autorin gesucht und sie es gefunden hat. Eine wirklich glückliche Fügung, die einem Lesestunden beschert, die man nicht so schnell vergisst.

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Juni flieht aus ihrer Ehe in das Haus ihrer Großmutter auf einer Insel in Norwegen. Sie sucht Ruhe sie sucht das Vergessen und fängt an die Spuren ihrer Mutter, die zuletzt in dem Hause auf der Insel gewohnt hat, zu tilgen. Sie findet Spuren ihrer Großmutter unbegreifliche Spuren ihrer Großmutter – die Großmutter, die vergessen im Regen tanzte, von ihrem Großvater geliebt wurde und in ihrem Schuppen fröhliche Bilder malte. Die Großmutter schaut auf einem Foto verliebt einen Deutschen an. Einen Deutschen! Am Ende des Krieges. Was ist passiert?
Gleichzeitig wird der Erzählstrang der Großmutter erzählt, wie sie sich in den Deutschen verliebt, von der Familie verstossen wird und nach Deutschland auswandern muss – ins zerstörte Nachkriegsdeutschland.
Die Großmutters Geschichte wird erzählt, aber Großmutter hat ihre Geschichte nie erzählt, sie hat einfach wieder neu angefangen. Ihre Geheimnisse vielleicht als Schutz gemeint für sich und die nachfolgenden Generationen, belastet aber Junis Mutter. Sie weiss es gibt Geheimnisse, sie kämpft gegen das Schweigen und zerbricht daran.
Eine interessante Biographie und für Deutsche auch eine neue Perspektive, wir wissen, dass die Kinder der Besatzer in Skandinavien diskriminiert wurden, aber was die Besatzungsgeschichte für Narben hinterlassen haben, wird uns hier bewusst gemacht.

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Nach einer Auseinandersetzung mit ihrem Ehemann flieht Juni in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern. Dort auf dieser kleinen norwegischen Insel möchte Juni zur Ruhe kommen. Die Insel ist kaum bewohnt nur Alfred und ihr neuer Nachbar Georg leisten ihr Gesellschaft. Beim entrümpeln des Hauses erinnert Sie sich an die Zeit, als die Großeltern noch lebten, die Großmutter im Garten, oft tanzend im Sommerregen. Sie lebte bei ihnen, bis sie zu ihrer Mutter in die Stadt zog.
Die Frauen in Junis Leben schienen schon immer eine schwere Last mit sich zu tragen und unter den Geheimnissen ihrer Vergangenheit zu leiden. Als sie ein altes Foto mit ihrer Großmutter Tekla und einem deutschen Soldaten entdeckt, scheint sie den Geheimnissen endlich auf die Spur zu kommen. Ihre Suche führt sie nach Deutschland, nach Berlin und in eine kleine Stadt im Osten. Demmin wurde 1945 von der Roten Armee eingenommen, in Panik flohen Frauen und Kinder oder nahmen sich gleich das Leben. Wie ist Tekla dorthin geraten? Der Roman thematisiert das tragische Schicksal norwegischer Frauen, die deutsche Soldaten heirateten und nach dem Krieg mit ihrer norwegischen Staatsbürgerschaft nicht mehr in ihre Heimat zurückkehren konnten.

Ein sehr berührendes, spannendes und gut recherchiertes Buch über einen unbekannten Teil der Kriegsgeschichte.

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Diese Geschichte ist einer meiner Jahreshighlights!
Die Geschichte thematisiert den 2. Weltkrieg und beleuchtet es aus Sicht der Frauen im speziellen der Norwegischen.
Wir begleiten Tekla die sich in einen deutschen Soldaten verliebt und nach Kriegsende mit ihm nach Deutschland zurückkehrt, wir sind uns aus heutiger Sicht alle bewusst dass das kein gute Idee war, doch die Liebe macht bekanntlich blind.
Tekla erlebt in der Zeit in Deutschland so einiges und der Wunsch nach Hause zu gehen wird immer stärker!
Als nun auch Otto ihr Mann stirbt ist es ihr Ziel nach Norwegen zurückzukehren und das Meer zu sehen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und hat den Wunsch geweckt noch mehr solcher Bücher über die Frauen unsere Vergangenheit zu lesen, den wie auch im Buch gesagt, die Geschichte wird von den Siegern erzählt!

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"Trauer ist Liebe zu dem, den man verloren hat"

Dieser Satz aus Trude Teiges Roman trifft auf fast das gesamte Figuren-Tableau zu: Zum einen ist da Juni, eine junge Frau, die nach dem Tod der Mutter das ehemalige Haus der Großmutter auf einer norwegischen Insel ausräumt. Doch eigentlich ist sie nicht zum Entrümpeln auf die Schären gekommen. Sie braucht Abstand von ihrem Leben in der Stadt - auch, um sich selbst entscheidende Fragen zu beantwortet. Wer ist sie? Und wie kann man seine Identität ergründen, wenn die Familie wichtige Teile der Vergangenheit verschweigt? Denn nach dem Tod von Mutter und Oma bleiben vor allem die Familiengeheimnisse zurück. Die Leerstellen, die Wehmut, der Schmerz der Oma und das Alkoholproblem der Mutter. Themen, die die junge Juni nie ansprechen durfte. Als sie schließlich auf ein altes Foto stößt, beginnt Juni selbst, Nachforschungen zu ihrer Familiengeschichte anzustellen.

Teiges Roman funktioniert auf zwei Zeitachsen: Zum einen ist da Junis Geschichte in der Gegenwart. Trotz all der bedrückenden Umstände möchte man am liebsten mit in das kleine Haus auf der Schäre und sich ganz vom Alltag abkoppeln. Zum anderen ist etwa die Hälfte der Kapitel aus der Sicht von Tekla, Junis Oma, verfasst. Der Leser begleitet sie durch die Nachkriegszeit in Norwegen und Deutschland.

Obwohl Nachkriegsgeschichten zu Hauf auf dem Markt sind, ist dieses Buch gleich aus mehreren Gründen besonders: Teige wählt ungewohnte Perspektiven. Statt die Grausamkeit an der Front zu beschreiben, aus Sicht männlicher Protagonisten, stehen bei ihr die Frauen im Vordergrund. Statt das akute Kriegsgeschehen zu schildern, geht es um die Zeit nach der Kapitulation 1945. "Als Großmutter im Regen tanzte" erzählt von Schicksalen, die selbst in Deutschland wenig bekannt sind: Dem Massenselbstmord in Demmin gegen Kriegsende zum Beispiel. Oder von Norwegerinnen, die mit deutschen Soldaten während der Besatzungszeit liiert waren und später die norwegische Staatsbürgerschaft verloren. Dieser weibliche Perspektive auf den Krieg macht Teiges Roman genauso aus, wie der sensible Umgang mit der Schuldfrage. Die Autorin nimmt für niemanden Partei ein, auf allen Seiten zeigt sie Grausamkeit und Mitgefühl und so gelingt ihr ein feiner, vielschichtiger Roman mit Tiefgang. Eine klare Leseempfelung.

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Eine junge Frau ist auf der Suche nach den Wurzeln ihrer Herkunft und stößt dabei auf tiefe Wunden in der Vergangenheit. Eine so bewegende und berührende Geschichte, hat mich total in ihren Bann gezogen. Ein so wichtiges Thema, und so toll erzählt!

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Die Norwegerin Juni ist Mitte 30, als sie nach dem Tod ihrer Mutter Lilla ins Haus ihrer verstorbenen Großeltern Tekla und Konrad auf einer kleinen norwegischen Insel zurückkehrt, um es auszuräumen. Die Beziehung zu ihrer Mutter war schwierig, und auch das Verhältnis zwischen Lilla und Tekla war belastet von Schatten aus der Vergangenheit, über die zeitlebens geschwiegen wurde. In den Habseligkeiten ihrer Mutter und Großeltern entdeckt Juni Fotos und Briefe, die sie dem Geheimnis ihrer Familie auf die Spur bringen, und sie beginnt, weiter nachzuforschen. Und je tiefer sie in Teklas Leben eintaucht, desto mehr lernt sie auch über sich selbst.

"Als Großmutter im Regen tanzte" wird parallel in zwei zeitlich versetzten Handlungssträngen erzählt: Der erste spielt in der Gegenwart und beschreibt mit Juni als Ich-Erzählerin ihr Leben und ihre Spurensuche in der Vergangenheit. Der zweite beginnt gegen Ende des 2. Weltkrieges in Norwegen und erzählt die Geschichte der junge Tekla.

Der Roman ist berührend und fesselnd geschrieben und zog mich ab der ersten Seite so sehr in seinen Bann, dass ich ihn nicht mehr aus der Hand legen konnte und ihn innerhalb eines Tages gelesen habe. Insbesondere der Handlungsstrang um Tekla hat mich richtig gepackt, der zweite um Juni ist etwas blasser und ein bisschen zu glatt. Die Geschichte hat mich insgesamt sehr nachdenklich gestimmt, zeigt sie doch, wie sich Traumata über Generationen fortsetzen können, und wie sehr unsere Identität auch vom Leben unserer Vorfahren geprägt ist, auch wenn wir uns dessen oft nicht bewusst sind.

Ich habe durch diesen Roman erstmals von den entsetzlichen Geschehnissen 1945 im ostdeutschen Demmin erfahren, und ich bin fassungslos, dass ich zuvor noch nie davon gehört hatte. Ferner thematisiert das Buch die teils lebenslange Ächtung norwegischer Frauen, die sich im zweiten Weltkrieg in deutsche Soldaten verliebten. Trude Teige greift damit zwei wichtige, aber bisher wenig beachtete Themen auf und bewahrt sie vor dem Vergessen. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang auch ihr Nachwort am Ende des Romans.

Der Autorin gelingt es, historische Details und Zusammenhänge geschickt in den Roman einzubinden und die Schmerzen, Verluste und Wunden der Norweger, Deutschen und Russen gleichermaßen begreiflich zu machen. Viele Stellen des Romans sind schmerzhaft zu lesen, und das sinnlose Leid, das Kriege zu allen Zeiten über die Beteiligten auf allen Seiten bringen, wird schonungslos offenbar.

Auch wenn der Roman stellenweise tieftraurig ist, bewahrt er sich Hoffnung und Trost durch den  Glauben an die inneren Stärke, die Freundschaft und Liebe.

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Ein beeindruckendes Buch! Der zweite Weltkrieg mal aus einer komplett anderen Perspektive, einer, über die ich mir noch nie Gedanken gemacht hatte.
Jetzt frage ich mich, wie es meiner Tante ergangen ist, die als junges Mädchen nach Norwegen geschickt wurde. Ich weiß nicht mal mehr ob es noch während des Krieges war, oder später. Leider kann ich sie nicht mehr fragen.
Das Buch macht nachdenklich und zeigt wie viele Leben auf die vielfältigsten Weisen vom zweiten Weltkrieg beeinflusst und verändert wurden.

Die Hörbuch Version ist übrigens kürzlich erschienen und ist großartig gelesen von Yara Blümel!

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Norwegen: Juli räumt das Haus der Familie auf einer kleinen Schäreninsel, nachdem auch ihre Mutter gestorben ist. Juli, schwanger von einem Mann, den sie nicht liebt, denkt an ihre Mutter und Großmutter und auch an sich selbst. 3 Generationen Frauen, alle ungewollt und alle unglücklich. Ein unbekanntes Foto bringt Juli auf eine Reise…
Dieses Buch hat mich gefesselt! Alle Sonntagspläne waren dahin… Toller Stil, spannende Handlung und historisch gut recherchiert!

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Im Regen tanzen, das hat Junis Großmutter Tekla immer voller Freude getan. Das letzte Mal kurz bevor sie danach aus der Wiese nicht mehr aufgestanden ist. Nachdem nun auch Junis Mutter verstorben ist, macht sie im geerbten Haus eine Entdeckung, die sie bis in den zweiten Weltkrieg zurück forschen lässt. Sollen die Familienverhältnisse etwa ganz anders sein als sie dachte?

Erzählt wird aus der Sicht von Juni unterbrochen von Sequenzen aus Teklas Leben aus jungen Jahren. Von Anfang an war mir klar, dass ich dieses Buch mag. Der Erzählstil ist sehr angenehm und man fühlt sich irgendwie wohl beim Lesen, obwohl die erzählte Geschichte so gar keine zum Wohlfühlen ist. Das Buch wirkt gut recherchiert. Wie man am Ende im Nachwort erfährt, hat sich die Autorin von einer norwegischen Frau, die sich in einen deutschen Soldaten verliebt hat, inspirieren lassen. Die Geschichte aber ist fiktiv. Bei manchen Szenen braucht man schon starke Nerven, denn die Erlebnisse von Tekla im Krieg sind leider ganz furchtbar. Ich möchte hier aber nicht ins Detail gehen um nichts vorwegzunehmen.

Ich finde das Buch lebt auch von seiner Spannung, denn es dauert bis das Familiengeheimnis gelüftet wird.

Ich habe gesehen dass es zumindest von der norwegischen Originalfassung einen zweiten Teil geben soll. Ich weiß zwar nicht, in welcher Form und wovon das Buch dann handeln wird, aber ich bin schon sehr gespannt. Die Autorin hat mich auf jeden Fall überzeugt.

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Frauenschicksale im und nach dem Krieg – eine bewegende Geschichte

In dem Haus ihrer verstorbenen Großeltern findet Juni Zuflucht vor ihrem gewalttätigen Mann. Sie schwelgt in Erinnerungen an die dort verbrachte Kindheit, erinnert sich an die glückliche Ehe ihrer Großeltern und an das schwierige Verhältnis zwischen ihrer Mutter und der Großmutter.
Dann findet sie ein Foto, an dem die Großmutter Tekla mit einem unbekannten deutschen Soldaten zu sehen ist. Dieser Fund wirft viele neue Fragen auf, die nur durch die Recherchen in der Vergangenheit geklärt werden konnten.

In dem Roman „Als Großmutter im Regen tanzte“ erzählt Trude Teige die Geschichte einer norwegischen Familie, deren Schicksal durch die Ereignisse des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit geprägt wurde. So wurde Tekla, die einen deutschen Soldaten geliebt und geheiratet hatte, sowohl von der Familie, wie auch von der norwegischen Gesellschaft verstoßen. Mit der Ausreise nach Deutschland verlor sie ihre norwegische Staatsbürgerschaft. Die spätere Rückkehr in die Heimat wurde zum wahren Abenteuer.
Teklas Geschichte hatte Auswirkungen auf die nächsten Generationen, beeinflusste sowohl das Schicksal ihrer eigenen kleinen Familie, wie auch später das Leben ihrer Enkelin.
Nicht nur über das Schicksal der sog. „Deutschenmädchen“ erzählt die Autorin in ihrem Roman. Sie liefert eindrucksvolle Bilder der deutschen Nachkriegszeit, erzählt über die Befreiung 1945 durch russische Armee und die Tragödie, die sich im Mai 1945 in Demmin ereignet hat. Wie sie selbst im Nachwort erklärt, hat sie für ihre fiktive Geschichte gut recherchiert.
Auch wenn die Geschehnisse im Roman der Phantasie der Autorin entsprungen sind, enthüllt das Buch einen Abschnitt der wahren Geschichte, die man unbedingt kennen sollte.
Eine bewegende Geschichte wunderbar erzählt! Wärmstens zu empfehlen!

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Nach dem Tod ihrer Mutter zieht sich Juni in das leer stehende Haus ihrer Großeltern zurück, um Abstand von ihrem gewalttätigen Ehemann zu bekommen. Ehe sie Entscheidungen für die eigene Zukunft treffen kann, findet sie ein Foto ihrer jungen Großmutter Tekla mit einem fremden Mann, nach seiner Uniform ein deutscher Soldat. Dieser Hinweis auf einen unbekannten Teil ihrer Familiengeschichte führt die Norwegerin bis nach Deutschland, wo sie einiges über Teklas Vergangenheit und damit auch ihre eigenen Wurzeln erfährt.

"Als Großmutter im Regen tanzte" von Trude Teige ist eine faszinierende Geschichte, die mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Sowohl Juni als auch Tekla sind sympathische Protagonistinnen, obwohl ich den Eindruck hatte, Tekla noch ein klein wenig näher kennen gelernt zu haben als ihre Enkeltochter. Auch die anderen Figuren im Buch habe ich authentisch und lebensecht empfunden, so dass ich mir von allen ein gutes Bild vor meinem geistigen Auge machen konnte. Die Autorin lässt ihre Handlung in zwei Zeitebenen ablaufen, wobei sich die Abschnitte aus Teklas Vergangenheit und die aktuellen Begebenheiten um Juni abwechseln. Dadurch hat mich der Schreibstil während der gesamten Lektüre in seinem Bann gehalten, so dass ich das Buch an nur einem Tag komplett durch gelesen habe.

Als Leser hatte ich die komfortable Perspektive, die Abschnitte der Vergangenheit hautnah an Teklas Seite mit zu erleben, während Juni bei ihren Nachforschungen nur einige weinige harte Fakten aus dem Leben ihrer Großmutter erfährt und diese mit Hilfe ihrer Erinnerungen zu einem stimmigen Bild von Teklas Leben zusammen fügt. Den Hintergrund bilden reale historische Ereignisse, der Autorin ist es meiner Meinung nach wunderbar gelungen, die geschichtlichen Aspekte mit ihrer fiktiven Handlung zu verweben und ihren Lesern so ein Stück Geschichte näher zu bringen. Wie sie in ihrem Nachwort schrieb, sind die tragischen Ereignisse, die sich in Demmin zum Ende des zweiten Weltkrieges abgespielt haben, auch in Deutschland nur wenig bekannt - ich habe in diesem Buch zum ersten Mal davon erfahren, obwohl ich selbst im Osten Deutschlands aufgewachsen bin. Für diesen packenden und geschichtsträchtigen Roman spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die Autorin hat aus realen historischen Begebenheiten und einer fiktiven Geschichte einen faszinierenden Roman geschaffen, der mich in beiden Zeitebenen gleichermaßen gefesselt hat, so dass ich dieses Leseerlebnis gern weiter empfehle.

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Das Cover mit der nachdenklich aufs Wasser schauenden Frau passt sehr gut zum Inhalt. Juni flieht aus einer ungesunden, gewalttätigen Beziehung auf die kleine Insel, auf der ihre Großeltern gelebt und sie zum großen Teil aufgewachsen ist. Zu ihrer Mutter hatte sie ein schwieriges, bis distanziertes Verhältnis, nachdem auch sie gestorben ist, muss sie nun das Haus ausräumen und überlegen, was sie damit tun soll. Doch dann stößt sie auf Familiengeheimnisse, die Auswirkungen bis in die Gegenwart haben. Sie begibt sich auf Spurensuche, die sie von Norwegen bis nach Deutschland führt. In einem sehr einfühlsamen, aber nicht zu übetriebenen Stil führt uns die Autorin hinein in die direkte Nachkriegszeit und ihre dramatischen Ereignisse und schildert eindrucksvoll Ereignisse, die über Generationen hinweg Einfluss auf die Beteiligten und ihre Nachkommen haben. Beide Handlungsstränge - der, in der die Geschichte von Junis Großmutter erzählt wird, wie auch der von Juni selbst - sind sehr authentisch dargestellt. Ein eindrucksvoller Roman, der einen berührt zurücklässt.

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Die Autorin Trude Teige hat in ihrem Roman "Als Großmutter im Regen tanzte" die bewegende Familiengeschichte dreier norwegischer Frauen gschrieben, die sich mit der mir unbekannten Auswirkungen des 2. Weltkrieges auf die Frauen Norwegens beschäftigt.

Juni flieht vor ihrem gewalttätigen Ehemann auf die Insel, auf der sie als Kind bei ihren Großeltern gelebt hat. Sie hat das Haus nach dem Tod ihrer Großmutter geerbt. Mittlerweile ist die Insel zu einer Urlaubsinsel geworden, nur der Krabbenfischer Alfred lebt noch dort. Juni, die genug mit sich und ihrer Entscheidungsfindung für ihr zukünftiges Leben zu tun hat, wird mit einem Teil der Famiiengeschichte konfrontiert, der immer in der Luft lag, über den allerdings nie gesprochen wurde: Ihre Großmutter war mit einem deutschen Besatzungssoldat verheiratet. Juni macht sich auf eine Suche, die sie bis nach Berlin führt. Sie trifft bei ihrer Suche auf Zeitzeugen und erfährt von dem Greuel, welches im Dorf Demmin beim Einmarsch der Russen geschehen ist und ihre gesamte Familie über Generationen traumatisiert hat.

Trude Teige beschreibt hier auf eindringliche Weise welche Auswirkungen der Krieg auf nachfolgende Generationen hat und hatte anhand sehr gut recherchierter Fakten die sie in eine fiktive Geschichte eingearbeitet hat. Die Traumatisierungen der norwegischen Frauen, denen sogar ihr Staatsangehörigkeit genommen wurde, als sie sich für einen Deutschen entschieden, reichen bis in die Gegenwart.
Selten hat mich ein Buch so tief berührt wie " Als Großmutter in Regen tanzte", auch wenn es einiges an trivialen Elementen beeinhaltet.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Ein überaus berührendes und sehr informatives Buch, dass tief in unsere Gesellschaft und in einzelne Seelen blicken lässt. Über 3 Generationen hinweg hinterlässt das Schicksal/das Leben tiefe Spuren im Leben der Frauen und vieler anderer MEnschen. Die Grauen des Zweiten Weltkrieges sind gut recherchiert.
Es ist lehrreich, es ist tiefgreifend und bewegt!

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Sehr bewegender Nachkriegsroman…

Juni erbt das Haus ihrer verstorbenen Großeltern auf einer kleinen norwegischen Insel. Sie reist dorthin, um sich über einiges klar zu werden und stößt auf ein altes Foto ihrer Großmutter mit einem fremden Mann, dass sie dazu veranlasst, die Geschichte ihre Großmutter zu recherchieren. Erst dadurch erkennt sie, warum ihre Mutter und ihre Großmutter ein so schwieriges Verhältnis hatten. Und Juni sieht gewisse Parallelen zu sich selbst, die Einfluss auf ihre Entscheidungen haben.

Juni ist eine junge Frau, die gerade aus einer gewalttätigen Beziehung ausgebrochen ist. In dem Haus, das sie von ihren Großeltern geerbt hat, möchte sie wieder zu sich finden. Doch die Entscheidungen, die sie treffen muss, haben nicht nur Auswirkungen auf sie selbst. Sie stößt auf die Geschichte ihrer Großmutter Tekla, die in ihrem Leben einiges durchmachen musste und das lässt Juni nachdenklich werden. Juni ist insbesondere am Anfang recht inaktiv. Aber das passt so gut zu ihrer Lebenssituation. Wie sie sich dann da langsam herauskämpft ist wundervoll zu lesen und auch mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen hat, ist toll herausgearbeitet. So schwer es für sie ist, arbeitet sie auf ihr Ziel hin und sie macht dabei eine nachvollziehbare Entwicklung durch. Für mich war Juni als Figur stimmig und ich fand sie auch echt sympathisch.

Trotzdem war es Tekla, die mich am meisten berührt und auch beeindruckt hat. Völlig unbeschwert geht sie als junges Mädchen mit ihrer großen Liebe, dem deutschen Soldaten Otto nach Deutschland in seine Heimat. Dabei macht sie viele neue Erfahrungen. Durch ihre Augen darf man die Nachkriegszeit in Deutschland miterleben. Die Zerstörungen, die Hoffnungslosigkeit, die Armut und auch die Gewalt, die zu dieser Zeit vorherrschte. Für Tekla ging es eigentlich stetig bergab. Doch sie war eine sehr starke Frau und gab nie auf. Sie macht eine wirklich enorme Entwicklung durch, kämpft sich durch viele Tiefs und sieht sich immer wieder vor neuen Aufgaben. Doch sie wächst an all dem. Tekla ist eine beeindruckende Frau und sie war für mich sehr authentisch dargestellt.

Auch alle anderen Figuren haben mir gut gefallen. Jede Figur hat eine eigene Motivation und bringt die Gesamthandlung voran.

Die Handlung fand ich sehr gelungen. Es wurde eine ansteigende Spannungskurve mit vielen kleinen und größeren Konflikten und überraschenden Wendungen entwickelt. Mich hat es durchweg im Buch gehalten, weil ich unbedingt wissen musste, wie es für die Frauen ausgeht. Die gewählten Themen sind zum Teil schwere Kost, aber aus meiner Sicht super bearbeitet. Und das Ende hat mich insgesamt zufrieden zurückgelassen.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Alles liest sich sehr flüssig und angenehm. Die Dialoge passen sprachlich zum Genre und sind authentisch. Die Darstellung der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen haben einen Film vor meinem inneren Auge ablaufen lassen. Ein wenig mehr über die Stadt Demmin hätte ich mir noch gewünscht, weil es im Klappentext erwähnt wurde. Da gibt es aber nur ein paar kurze Eindrücke. Und die Darstellung der emotionalen Ebene war großartig. Ich konnte mich in die Figuren hindenken und fühlen und sie dadurch nachvollziehen. Dabei hat mich insbesondere Teklas Schicksal sehr bewegt.

Wirklich gepackt hat mich dann noch der Moment, als mir klare wurde, was der Buchtitel für eine Bedeutung hat. Wow!

Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung, weil die Figuren sehr authentisch sind, weil die Geschichte spannend und sehr bewegend, zum Teil aufwühlend ist und weil ich die Darstellung der Nachkriegszeit in allen Facetten wirklich gelungen fand. Kritikpunkte habe ich keine.

Vielen Dank an Trude Teige und den Fischer Verlag für diese Geschichte.

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Juni, schwanger, flieht vor ihrem brutalen Ehemann auf eine kleine norwegische Insel. Hier hat sie von ihrer Großmutter Tekla ein Häuschen geerbt. 
Tekla war eine bemerkenswerte Frau. Mit Inbrunst tanzte sie unter dem liebenden Blick ihres Ehemannes im Regen und malte mit Leidenschaft Bilder. Dabei hatte sie ein bewegtes Leben, das in Rückblenden erzählt wird. Nach Ende des 2. Weltkriegs folgte sie ihrem ersten Ehemann nach Deutschland, wo ihr Schlimmes widerfuhr und sie zur Witwe wurde. Nach einer entbehrungsreichen Zeit konnte sie mit ihrem zweiten Mann in ihre Heimat zurückkehren. 
Der zweite Erzählstrang befasst sich mit Juni, die Teklas Spuren in der Vergangenheit folgt und damit auch Erkenntnisse über ihr eigenes Leben und das ihrer Mutter gewinnen kann.
Das Buch liest sich trotz des schicksalsträchtigen Inhalts schnell. Vielleicht hat man auch schon zu viele Nachkriegsbücher konsumiert, und dieses sticht leider nicht aus der großen Masse heraus. Tekla und Juni sind zwar sympathische Frauen, aber sie schwinden schnell aus dem Gedächtnis, sobald man den Roman beendet hat.
Ich vergebe vier gut gemeinte Lesesterne, vor allem weil die Autorin so einen angenehmen Schreibstil hat, dabei hätte sie allerdings für meinen Geschmack etwas mehr Tiefe in die Handlung bringen können.
Yara Blümel ist eine sehr angenehme Sprecherin des Hörbuchs.

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Trude Teige „Als Großmutter im Regen tanzte“
Ein sehr bewegendes und lange nachhallendes Buch!
Es ist die Generationengeschichte dreier Frauen, angefangen 1945 bis heute und angesiedelt in Norwegen und Deutschland.
Die berührende Geschichte der Großmutter Tekla, ihrer Tochter Lilla und deren Tochter Juni.
Als Juni im Haus ihrer verstorbenen Großeltern ein Photo der jungen Tekla mit einem deutschen Soldaten findet, ist dies der Auslöser für ihre Ahnenforschungen. Sie erkennt schnell, dass es in der Vergangenheit der Familie Geheimnisse gab und wird diese mit uns gemeinsam ergründen.
Ein Roman über die Liebe einer norwegischen Frau zu einem deutschen Besatzungssoldaten und über ein ungeheuerliches Inferno in einer Stadt im Osten Deutschlands 1945.
Die Autorin entwirft eine fiktive Liebes- und Familiengeschichte vor dem Hintergrund historischer Geschehnisse, die genau so passiert sein kann.
Ich war streckenweise sehr erschüttert und habe die historischen Fakten parallel nachgeschlagen, doch ich bin auch sehr begeistert darüber, wie sich die Autorin mit diesem sensiblen Thema auseinandergesetzt hat.
Darum: unbedingt lesen!

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Die schwangere Juni flieht vor ihrem gewalttätigen Ehemann zum Haus ihrer Großmutter auf eine kleine norwegische Insel. Ihre Großeltern Tekla und Konrad sind vor Jahren gestorben,
doch nun findet Juni ein Foto von ihrer Oma, das diese als junge Frau mit einem deutschen Wehrmachtsoldaten zeigt. Wer war dieser Mann und was hatte Tekla mit ihm zu tun?
Juni begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit ihrer Großmutter, die sie nach Berlin und in die ostdeutsche Kleinstadt Demmin führt, wo beim Einmarsch der
Roten Armee am Ende des Zweiten Weltkriegs Fürchterliches geschehen ist...
Toll erzählte und sehr berührende Familiengeschichte über totgeschwiegene Wahrheiten und ein düsteres Kapitel deutscher Geschichte, über das ebenfalls lange nicht gesprochen werden sollte.

Ein wirklich großartiger Roman, den ich den Kunden unserer Buchhandlung sehr gern empfehlen werde.
Gut gelungenes Cover.

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Juni entdeckt im Haus ihrer verstorbenen Großmutter ein Foto. Thekla, als junge Frau und an ihrer Seite ein deutscher Soldat.....Wen soll Juni frage, ihre Mutter ist auch schon tod. Sie beginnt allein zu recherchieren und sucht nach der Wahrheit. Dieser Roman hat mich sehr berührt. Es geht um die Bewältigung eines Stückes deutscher Geschichte. Sehr empfehlenswert, auch gerade für die jüngere Generation als Erinnerung....

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Großartige und einfühlsame norwegisch-deutsche Familiengeschichte. Trude Teige schafft es in ihrem Roman das Geschehen so lebendig, traurig und teilweise mit einer brutalen Ehrlichkeit darzustellen. Unglaublich gut recherchiert und total authentisch.

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Als Großmutter im Regen tanzte ist ein Roman, der mir einiges abverlangt hat. Ich war fassungslos und geschockt beim Lesen. Wissen wir doch irgendwie alle, Gott sei Dank nur aus Erzählungen, was damals, kurz nach dem Krieg passierte. Doch habe ich es noch nie mit einer so gelesen, was damals im Osten von Deutschland passierte. Doch fangen wir mit der Geschichte an. In der Gegenwart und in der Ich-Form geschrieben, haben wir hier die Norwegerin Juni. Nachdem ihre Mutter verstorben ist, erbt sie das Haus ihrer Großeltern auf einer norwegischen Insel. Es ist gleichzeitig auch eine Flucht vor ihren gewalttätigen Ehemann. Sie fängt an in der Vergangenheit nach Hinweisen, ihres Vaters zu suchen, denn ihre Mutter hat immer geschwiegen und ihre Großmutter kam nicht mehr dazu, endlich das Geheimnis, um ihre Geschichte zu lüften.
Der andere Teil, aus Erzähler-Sicht geschrieben, erzählt die Geschichte der Vergangenheit. Kurz nach dem Krieg, die Deutschen waren in Norwegen stationiert. Tekla wächst in behüteten Verhältnissen auf, doch als sie sich in den deutschen Soldaten Otto verliebt, wird sie von der eigenen Familie verstoßen. Sie wird eine Tyskertøs – ein »Deutschenmädchen«, eine Verräterin genannt. Sie macht sich, mit Otto, auf den Weg nach Deutschland, um dort auf dem Land, mit Ottos Familie glücklich zu werden. Doch dort liegt fast alles in Schutt und Asche, und die russische Armee hat das ganze Gebiet besetzt. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, sonst wird diese Rezi zensiert.
Also, wie schon anfangs geschrieben, eine grausame Zeit. Und ohne, dass die Autorin, groß ins Detail gegangen ist, habe ich die Grausamkeit beim Lesen gefühlt.
Es ist ein Stück Geschichte, was leider gerne verschwiegen wird, denn nicht nur Deutschland hat während des Krieges schlimme Taten begangen.
So, jetzt aber noch einmal zur Geschichte.
Ein generationenübergreifender Roman, der die Geschichten von drei Frauen erzählt. Mutter, Großmutter und Tochter.
Keine leichte Kost und doch wiederum eine Geschichte, die hoffen lässt.
Denn man sollte immer die Zeit im Auge behalten, egal in welcher wir leben.
Liebe Grüße Susi

#AlsGroßmutterimRegentanzte #NetGalleyDE

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Juni braucht dringend eine Auszeit, um darüber nachzudenken, wie es mit ihrer Ehe mit dem gewalttätigen Jahn weitergehen soll. Deshalb zieht sie sich in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern zurück, das auf einer kleinen norwegischen Insel liegt. Juni verbindet glückliche Kindheitserinnerungen mit dem Haus, wenn diese auch oft vom angespannten Verhältnis zwischen Junis Großmutter Tekla und ihrer Mutter Lilla überschattet werden. Da Lilla kürzlich verstorben ist und das Haus nun Juni gehört, ist es Zeit, sich nicht nur mit ihrer Ehe auseinanderzusetzen, sondern auch die verbliebenen Besitztümer im Haus zu sichten und gegebenenfalls zu entsorgen. Beim Aufräumen findet Juni ein altes Foto, das ihre damals noch sehr junge Großmutter Tekla an der Seite eines deutschen Soldaten zeigt. Juni beginnt nachzuforschen und stößt dabei auf ein altes Familiengeheimnis....


Die Handlung dieses eindrucksvollen Romans trägt sich auf zwei Zeitebenen zu. In der Gegenwart beobachtet man Juni, die zu sich selbst finden will und beim Aufräumen Hinweise auf ein Familiengeheimnis entdeckt und deshalb den Spuren in die Vergangenheit folgt. Im Zentrum des zweiten Handlungsstrangs steht die junge Tekla, die sich in einen deutschen Soldaten verliebt und dadurch schließlich Heimatland und Familie verlässt. Da die beiden unterschiedlichen Perspektiven sehr gut voneinander abgegrenzt sind, fällt die Orientierung leicht.

Beide Handlungsstränge werden intensiv erzählt, wodurch man mühelos ins Geschehen eintauchen kann. Wobei Teklas Erlebnisse besonders eindringlich wirken und beim Lesen deshalb direkt unter die Haut gehen. Denn das, was Tekla zum Ende des Krieges erlebt hat, hat Auswirkungen, die selbst für Tochter Lilla und Enkelin Juni spürbar waren. Denn das gesamte Miteinander der drei Frauen wurde dadurch geprägt. Die Autorin versteht es hervorragend, Handlungsorte und Protagonisten so zu beschreiben, dass man das Gefühl hat, mitten im Geschehen zu sein. Das gilt für beide Perspektiven gleichermaßen.

Trude Teige verknüpft Gegenwart und Vergangenheit gekonnt miteinander. Das Schicksal der sogenannten "Deutschenmädchen", also Norwegerinnen, die sich damals mit deutschen Soldaten einließen und ihnen schließlich in die Fremde folgten, ist ausgezeichnet recherchiert. Der Massensuizid von Demmin, der sich in der Zeit zwischen dem 30. April und dem 4. Mai 1945 beim Einrücken der Roten Armee ereignete, fließt ebenfalls authentisch in die Handlung ein und lädt zum Nachdenken und Erinnern ein. Beide Handlungsstränge verknüpfen sich zum Ende miteinander.

Ein intensiv und mitreißend erzählter Roman, der zum Nachdenken anregt und lange nachwirkt! Absolute Leseempfehlung!

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Ein berührendes Buch über ein Stück norwegischer, aber vor allem auch deutscher Geschichte. Neben all den bekannten Gräueltaten des 2. Weltkriegs, ist dieses Stück weniger bekannt, aber nicht weniger erschreckend. Gerade auch im Hinblick eines aktuell herrschenden Krieges in Europa. Trude Teige findet die richtigen Worte für einen zu Herzen gehenden Roman, der nachklingt.

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Eine junge Frau namens Juni kehrt zurück auf eine Schäreninsel in
Norwegen, ins Haus ihrer Großeltern.
Sie braucht Zeit nachzudenken. Juni entdeckt beim Stöbern ein
altes Foto ihrer Großmutter zusammen mit einem deutschen Soldaten.
Sie beginnt nachzuforschen, ihre Spur führt sie in den Osten
Deutschlands.
Trude Teige gelingt es mit ihrem Schreibstil und einer berührenden Geschichte,
die Leser komplett in ihren Bann zu ziehen.

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Trude Teige

Als Großmutter im Regen tanzte

Roman


Worum es geht, Klappentext:

Eine starke Frau in dunklen Zeiten.
Und eine junge Frau, die zurückschauen muss,
um nach vorn blicken zu können.
Als Juni ins Haus ihrer verstorbenen Großeltern
auf der kleinen norwegischen Insel zurückkehrt,
entdeckt sie ein Foto:
Es zeigt ihre Großmutter Tekla
als junge Frau mit einem deutschen Soldaten.
Wer ist der unbekannte Mann?
Ihre Mutter kann Juni nicht mehr fragen.
Das Verhältnis zwischen ihrer Mutter
und ihrer Großmutter war immer
von etwas Unausgesprochenem überschattet.
Die Suche nach der Wahrheit führt Juni
nach Berlin und in die kleine Stadt Demmin
im Osten Deutschlands,
die nach der Kapitulation
von der russischen Armee überrannt wurde.
Juni begreift, dass es um viel mehr geht
als um eine verheimlichte Liebe.
Und dass ihre Entdeckungen
Konsequenzen haben für ihr eigenes Glück.
»Als Großmutter im Regen tanzte« erzählt davon,
wie uns die Vergangenheit prägt
bis in die Generationen
der Töchter und Enkelinnen.
Doch vor allem ist es eine Geschichte
über die heilende Kraft der Liebe.
Drei Generationen,
verbunden durch die Liebe und
ein tragisches Geheimnis der Nachkriegszeit


Meine Meinung:

Ein sehr berührender emotionaler Roman,
der mir klargemacht hat,
wie wenig ich eigentlich über diese Epoche
in unserer Geschichte weiß.

Sehr informativ, spannend und teilweise
auch schockierend.
Trotzdem sehr lesens- und empfehlenswert!
Eine sehr tragische Geschichte
und leider auch kein Einzelfall.
Gut, dass Trude Teige sich an diese
Thematik herangewagt hat und uns aufzeigt,
dass alle Kriege grausam und unsinnig sind!
Was Menschen alles erdulden und erleiden mussten
und wie sich all das auch auf nachfolgende
Generationen auszuwirken vermag.

5 Sterne für
"Als Großmutter im Regen tanzte"!!!

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Ein besonderes Buch, das vom Krieg erzählt: Nicht nur vom Leiden und der Gewalt, sondern auch von Hoffnung und Zusammenhalt. Es zeigt auf, dass es in jedem Krieg Ereignisse gibt, die vergessen oder totgeschwiegen werden - und dass es wichtig ist, sich mit diesen auseinanderzusetzen. Die Rahmenhandlung von der Enkelin, die nach der Geschichte ihrer Familie sucht, passt wunderbar dazu.

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Das Buch ist sehr gut geschrieben. Sehr schöne Sprache.
Die Geschichte ist sehr berührend und auch sehr emotional.

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Dieser Roman erzählt die Liebesgeschichte der jungen Norwegerin Tekla und des deutschen Soldaten Otto zum Ende des 2. Weltkrieges. Im vorliegenden Fall geht es um die etwa 30-jährige Juni, die im Nachlass ihrer Großmutter Tekla für sie persönlich sehr erhellende Zeitdokumente findet. Juni verfolgt die Hinweise und begibt sich damit auf eine erschütternde Reise durch die Geschichte. Ihre Nachforschungen führen der jungen Frau vor Augen, was ihre Großmutter im Nachkriegsdeutschland für Traumata erlitt und diese durch Verdrängung als Konfliktpotential an ihre Nachkommen weitergab.
Aufgebaut ist die Erzählung auf zwei Zeitebenen.
Abwechselnd wird das Schicksal von Tekla und deren Enkelin Juni beleuchtet. Trude Teiger schildert mit großem Einfühlungsvermögen das Verhältnis der jeweils handelnden Personen untereinander.
Die Autorin erzählt detailgetreu, spannend und dabei sehr bewegend, was es für schwerwiegende Konsequenzen haben konnte, wenn die jungen Frauen ihre Heimat Norwegen und ihre Familie verließen, um den deutschen Soldaten in ein fremdes, zerstörtes Land zu folgen.
Die vorliegende Geschichte steht stellvertretend für viele solcher Schicksale, die sich so oder ähnlich abgespielt haben könnten.
Die Handlung hat mich sehr berührt. Das Buch ist intensiv, die Sprache deutlich, denn es wird nichts beschönigt.

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"Als Großmutter im Regen tanzte" von Trude Teige ist ein ganz besonderes Buch über den Generationswechsel und die "Mitgabe" von Altlasten aus der Kriegszeit.

Hauptperson sind zum einen Juni, die Tochter von Lilla und die Enkeltochter von Tekla.
Juni steht vor entscheidenen Einschnitten in ihrem Leben und nimmt sich eine Auszeit in dem Haus ihrer verstorbenen Mutter, wo sie bereits als Kind mit ihren Großeltern gelebt hat und viele schöne Zeiten erlebt hat.

Sie stößt beim Aufräumen auf Bilder und Gegenstände, die die Vergangenheit ihrer Großmutter Tekla sowie die ihrer Mutter Lilla in ein adneres Licht setzt. Ist Lilla die Tochter von Junis Großvater oder gab es einen anderen? Warum hat lilla ihrer Tochter nie von ihrem Vater erzählt?
Juni begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit der beien wichtigsten Menschen in ihrem Leben, die ihr die Wahrheit nicht anvertraut haben.

EIn mitreißender und wahnsinnig interesanter Roman, der auf Grunlage von Berichten der Kriegszeit geschrieben wurde. Ich habe selten einen so mitreißenden und bis zum Schluss auch spannenden Roman erlebt.
Er ist geschrieben aus zwei Sichtweisen: Juni in dem hier und jetzt und ihre Suche nach der Wahrheit und auf der anderen Seite dem Lebensweg von Tekla von 1945-1947 mit allen Fassetten der Nachkriegszeit.

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Juni steckt mitten in einer Krise und zieht sich auf die Insel zurück, wo sie aufgewachsen ist. Im Haus ihrer Großeltern stößt sie auf ein Bild von ihrer Oma mit einem deutschen Soldaten. Wer ist dieser Mann? Warum hat sie nie etwas davon erfahren? Sie wird neugierig und beginnt zu recherchieren und erfährt so mehr als ihr lieb ist. Ich bin begeistert von diesem Buch! Der Schreibstil ist echt toll, der Inhalt so interessant und auch berührend. Man kann es nicht aus der Hand legen. Beeindruckend aber auch bedrückend.. Jeder sollte das lesen!

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Eine ganz besondere Familiengeschichte.

Diese Geschichte verbirgt viel mehr, als die Buchbeschreibung auf den ersten Blick offenbart.
Es geht nicht nur um die Reise von Junis, die dank eines alten Fotos ihrer verstorbenen Großmutter, deren Vergangenheit aufarbeitet.
Es geht auch um die Zeit während und nach dem Zweiten Weltkriegs, in dem ein Teil der Geschichte angesiedelt ist. Das Thema "Deutschenmädchen", Frauen die sich mit Wehrmachtssoldaten eingelassen hatten, von ihnen Kinder bekamen und nach dem Krieg geächtet wurden spielt hier eine große Rolle.

Erzählt auf zwei verschiedenen Ebenen. Zum einen begleitet man die Großmutter, die sich in einen deutschen Soldaten verliebt, in dessen Heimat reist und die Schrecken der Eroberung durch die russischen Armee miterlebt. Zum anderen geht es um Juni, die sich vor ihrem gewalttätigen Ehemann getrennt hat.

Eine wunderbar geschriebene Geschichte, die mich sehr beeindruckt hat. Schonungslos offen schildert die Autorin die Vorkommnisse, gewährt einen tiefen Einblick in die Familie und einen interessanten Blick auf die Zeitgeschichte.

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Eine Familiengeschichte, die den Leser von Anfang an in seinen Bann zieht. Hier geht es auch um die Verletzungen einer Generation, die auch Kinder und Enkel noch anhaften, Muster, die sich immer wiederholen, wenn nicht jemand den Mut aufbringt über die Schatten zu springen. Hier fasst die Enkelin Juni den Entschluss die Geschichte ihrer Großmutter und der Mutter aufzuarbeiten. Sie muss erkennen, dass nichts so ist wie es scheint, und hat Hilfe bei dieser für sie so wichtigen Erinnerungsarbeit.
Ein sehr berührendes Buch, das ich gern empfehle!

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Eine bewegte Familiengeschichte

„Als Großmutter im Regen tanzte“ ist ein großartiger Titel für diese fantastische Geschichte, in der es um die Familie Geschichte einer Norwegerin geht, die sich im zweiten Weltkrieg in einen Deutschen verliebt hat. Es ist eine Geschichte voller Höhen und Tiefen, die mir sehr gut gefallen hat.

Zum Inhalt: als Juni das Haus ihrer verstorbenen Großeltern ausräumt, findet sie ein Foto von ihrer Großmutter, dass sie mit einem deutschem Soldaten zeigt. Juni beginnt ihre Familiengeschichte aufzusuchen- auf der Suche nach Antworten auf Fragen aus der Vergangenheit und nach einem Weg für sich selbst für die Zukunft.

In diesem Buch wird die bewegende Geschichte dreier Generationen Frauen aus Junis Familie erzählt, auch wenn der Fokus ganz klar auf ihrer Großmutter Tekla liegt, deren Liebe zu einem deutschen Soldaten sie alles gekostet hat. Und die trotzdem nicht den Mut verloren hat, weiterzumachen und sich selbst ein Leben aufzubauen. Es ist eine beeindruckende Geschichte einer starken Frau, die den Widrigkeiten des Lebens trotzt und ihr Glück findet.

Das Buch ist an vielen Stellen keine leichte Kost, besonders die Schrecken der russischen Besatzung in Deutschland sind teilweise sehr beklemmend und erschreckend geschildert und direkt bekommt man als Leser Mitleid mit den Betroffenen.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, in denen abwechselnd Juni und ihre Großmutter die Hauptrollen übernehmen. Das Leben der Mutter wird immer mal wieder angekratzt, aber kaum vertieft, obwohl auch sie unmittelbar von Tekla Lebensentscheidungen betroffen war.

Die Geschichte ist eine emotionale Achterbahnfahrt, die mich streckenweise wirklich mitgenommen und betroffen gemacht hat. Einen Stern Abzug gibts für die Rahmenhandlung der Gegenwart, die nicht nur sehr vorhersehbar, sondern in meinen Augen auch stark romantisiert ist und nicht authentisch wirkt.

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Ein berührender Roman, der ein Deutsch-Norwegisches Kriegsschicksal und damit ein Generationen übergreifendes Trauma zeichnet.

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Drei Frauenschicksale, drei Generationen

1945:
Gegen den Widerstand ihrer Familie folgt die junge Norwegerin Tekla gleich nach Ende des zweiten Weltkriegs ihrer großen Liebe Otto, einem deutschen Soldaten, nach Deutschland.
Was sie jedoch in Ottos Heimatdorf Demmin vorfinden, ist furchtbar: der Familienbesitz ist von den Russen besetzt, Mutter und Schwester leben nicht mehr, der Vater liegt im Sterben.
Auch Tekla und Otto erwartet Entsetzliches.

Viele Jahre später: Lilla, Teklas Tochter, ist zutiefst unglücklich, trinkt und zieht sich zurück.
Auch sie hat eine Tochter, June, der sie nie erraten wird, wer ihr Vater ist.

Im Jetzt: June entflieht ihrem gewalttätigen Ehemann und muss erkennen, dass sie von ihm schwanger ist.
Das norwegische Haus ihrer Großmutter Tekla bietet ihr Zuflucht, weckt viele Erinnerungen und gibt tief vergrabene Geheimnisse frei.
June begreift, dass es einen Grund für die schwierigen und zerstörerischen Beziehungen innerhalb der Frauen in ihrer Familie gibt und entschließt sich, sich auf die Suche nach der Wurzel für all das zu begeben.

Ich bin total begeistert! Ein ganz toller Roman darüber, wie ein traumatisches Ereignis das Leben auch der nachfolgenden Generationen vergiften kann , aber auch über den Versuch, trotzdem so gut wie möglich ein normales Leben zu führen.
Und ein Roman, der das Schweigen der Kriegsgeneration erklärt und warum es mehrere Generationen braucht, um sich mit der Vergangenheit auszusöhnen.

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Als Großmutter im Regen tanzte von Trude Teige ist eine Geschichte, die mich sofort in den Bann gezogen hat.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, einmal im Hier und jetzt und in der Kriegs-und Nachkriegeszeit. Während des Lesens wurde mir bewußt, wie wenig ich eigentlich weiß über die Beziehungen zwischen Norwegen und Deutschland in der Kriegszeit und danach. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht.

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Nach dem Tod von ihren Großeltern und ihrer Mutter Milla kehrt Juni auf die einsame Insel in Norwegen zurück um das Haus auszuräumen und um vor ihrem gewalttätigen Ehemann zu fliehen. Milla wollte ihr nie erzählen, wer ihr leiblicher Vater ist. Sie haben deswegen oft gestritten. Die Großmutter Tekla wollte ihr das auch nie erzählen. Beim Aufräumen findet Juni ein Bild von der jungen Tekla zusammen mit einem deutschen Soldaten. Sie beginnt nach zu forschen und begibt sich auf eine Zeitreise bis in das Jahr 1945.
Das Cover und der Titel passen sehr gut zu dieser Geschichte. Die Protagonisten werden sehr gut bildhaft beschrieben und passen in den jeweiligen Zeitrahmen. Der Die Handlung dieser bewegenden Geschichte wird sehr einfühlsam beschrieben und verzichtet auf die brutalen Szenen, die man sich selbst ausmalen kann. Das Verhältnis zwischen den Deutschen und den Norwegern in der Nachkriegszeit war mir so auch nicht bekannt.

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ch habe das Buch innerhalb von dre Tagen durchgelesen. Man fliegt beim Lesen förmlich durch die Seiten.

Ein grossartiges Buch über Krieg, Gewalt, Geheimnisse, Liebe, Stärke, Verlust, Leid und unmenschliche Kraft.

Juni kommt auf die Insel in das Haus ihrer Großeltern und erfährt , welches Geheimnis ihre Großmutter ihr Leben lang bewahrt hat. Juni macht sich auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Oma und reist in den Osten Deutschlands. Was sie dort herausfindet, zeigt ihr, welch unermessliche Stärke und Liebe ihre Oma gehabt hat.

In diesem Buch sind so viele emotionale Momente, dass man immer wieder mal kurz durchatmen und Tränen abwischen muss.
Das Buch hat mich tief berührt und müsste eigentlich 6 Sterne bekommen. Ich Kanadas Buch wirklich Jedem nur ans Herz legen.

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Ein tolle, bewegende Geschichte einer jungen Norwegerin, die im Krieg alles für die Liebe (einen deutschen Soldaten) aufgibt.
Besonders spannend fand ich hier die Perspektive die ich bisher noch nie gelesen hatte. Man kennt die Geschichten wenn Frauen sich in Soldaten aus anderen Ländern verlieben, aber so rum war mal etwas völlig neues und damit auch sehr spannend.
Mich hat die Geschichte um Teklas Vergangenheit sehr berührt und es war alles in allem einfach ein wahnsinnig toller Roman!

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Aus dem Klappentext

»Als Großmutter im Regen tanzte« erzählt davon, wie uns die Vergangenheit prägt bis in die Generationen der Töchter und Enkelinnen. Doch vor allem ist es eine Geschichte über die heilende Kraft der Liebe.

Drei Generationen, verbunden durch die Liebe und ein tragisches Geheimnis der Nachkriegszeit

Ein sehr spannender und emotionaler Roman.
Ich liebe Familiengeschichten gepaart mit Geheimnisse und dies ist in diesem Buch perfekt getroffen.
Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet und jede hatte seine Persönlichkeit und war voller Leben.
Der bildliche Schreibstil hat mich entführt nach Norwegen und in die Zeit, der dunkelsten Geschichte Deutschlands.
Sehr informativ und aufwühlend zugleich.
Ich habe mich von der ersten Seite an abgeholt und unterhalten gefühlt.
Vor allem der geschichtliche Teil fand ich dabei sehr gut.
Vielen Dank an die Autorin für dieses gelungene Werk.

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Junis Reise in die Vergangenheit ihrer Großmutter Tekla ist eine Reise voller Schmerz und Trauer. Aber sie verändert Juni, sie erfährt viel über sich selbst dabei. Eine Geschichte über Mütter und Töchter Vergangenheit und Zukunft und Identität. Leicht ist sie nicht zu ertragen, denn Tekla die Großmutter hat im Nachkriegsdeutschland schlimmes erlebt. Das hat mich richtig erschüttert. Es ist also keine leichte Lektüre von der norwegischen Autorin Trude Teige, die im Nachwort erzählt warum sie den Roman schrieb. Aber es gibt eben Schicksale, die nicht vergessen werden dürfen.

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"Als Großmutter im Regen tanzte" ist ein beeindruckendes Zeugnis eines Sachverhaltes, der weitestgehend unbekannt oder zumindest den meisten Menschen nicht unbedingt um Gedächtnis geblieben ist: Die Situation junger Frauen, die im 2. Weltkrieg eine Beziehung zu deutschen Soldaten eingegangen sind und sich nach Kriegsende entschlossen haben, ihr Heimatland zu verlassen und mit nach Deutschland zu gehen.

Das Buch erzählt von einer dieser Frauen, einer jungen Norwegerin, die alles aufgibt, um den Mann den sie liebt zu begleiten. Im Laufe der Geschichte wird allerdings deutlich, wie hoch der Preis den sie zahlt wirklich ist.

Neben der Geschichte der jungen Frau, die aus Entbehrungen und Schicksalsschlägen handelt, wird deutlich gemacht, wie schwierig und belastend die Zeit auch noch nach der Kapitulation war. Außerdem wird deutlich, wie Geheimnisse ganze Familien "vergiften" können.

Alles in allem ein sehr wichtiges und wertvolles Buch, zu einem Thema, das deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient.

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Bei diesem Roman hat mich der Titel gelockt. Eigentlich hatte ich vermutet, dass es wieder eine der typischen Geschichten sein würde, in denen die Enkeltochter die Geheimnisse der Großmutter aufdeckt, die man aber irgendwie alle schon zu kennen glaubt. Doch dieser Roman gestaltete sich für mich ganz anders. Die Geschichte beginnt, als Juni ihrem Alltag entfliehen möchte und sich zum Haus der verstorbenen Großeltern in Norwegen begibt. Dort entdeckt sie eine Fotografie und begibt sich auf Spurensuche in die Jugendzeit ihrer Großmutter. Nach und nach erfährt sie mehr über die schrecklichen Geschehnisse, die ihre Großmutter erleben musste und die sich auch auf die Frauen der Folgegenerationen ausgewirkt haben. Interessant für mich war der Blick auf die Kriegs- und Nachkriegszeit aus norwegischer Sicht.

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Möglicherweise nicht leicht zu empfehlen für die älteren Generationen, aber für alle anderen auf jeden Fall!
Eine sensibel erzählte, tolle Geschichte vor einem Hintergrund, der vielen nicht bekannt ist.

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Das Buch ist ruhig und doch sehr fessend. Die Geschichte über die drei Generationen, die Schuld und Lasten, die jede trägt, die sich weitervererben und über die nie gesprochen wurden, ist faszinierend und bewegend.
Die Autorin schafft es, dass man sowohl Sympathie als auch Antipathie für die Frauen empfindet und es einem immer wieder vor Augen führt, das nichts im Leben nur Schwarz oder Weiß ist.

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Ein tolles Buch, ein weiteres dunkles Kapitel der Nachkriegsgeschichte von dem man noch nichts gehört hat. Berührend und emotional geschrieben. Leider finde ich das Cover sehr irreführend, es passt so absolut nicht zur Geschichte und viele die gerne diese Art Romane lesen greifen nicht danach weil es eher ein anderes Jahrzehnt
vermuten lässt.

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Dies ist ein ganz besonderes Buch mit einer besonderen Geschichte. Die Handlung dieser bewegenden Geschichte wird sehr einfühlsam beschrieben und die Charaktere authentisch gezeichnet. Nicht nur ein sehr gut geschriebenes und lesenswertes Buch sondern vielmehr ein Zeugnis einer weitestgehend unbeleuchteten Begebenheit. Ein absolutes Highlight für mich und eine vielversprechende Autorin von der ich sehr gerne noch mehr lesen möchte. Große Leseempfehlung!

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Ein starker Familienroman

Trude Teige gibt uns in "Als Großmutter im Regen tanzte" tiefe Einblicke in die Geschichte von Tekla und ihrer Enkeltochter Juni mit einer Abwechslung von Rückblicken und heutiger Sicht.

Die junge Norwegerin Tekla verguckte sich während des zweiten Weltkriegs in den deutschen Soldaten Otto, heiratete ihn sehr zum Missfallen ihrer Familie und ging nach Kriegsende mit ihm nach Deutschland. Von da an war sie ein "Deutschenmädchen". Sie erlebt mit ihrem Mann Otto schwere Zeiten in dem nachkriegsgeschüttelten und russisch besetzten Teil von Deutschland. Jahre später konnte sie aber nach Norwegen zurück kehren.
Als Tekla starb und Juni vor ihrem gewalttätigen Ehemann in Teklas Haus Zuflucht findet, beginnt sie über Teklas Vergangenheit zu forschen, da sie selbst nie darüber sprach.
Die verschiedenen Perspektiven im Leben von Tekla und Juni sind intensiv und detailreich beschrieben. Trude Teige hat hier sowohl literarisch als auch inhaltliche eine tolle Arbeit geleistet. Nebenbei kann man noch einige spannende Fakten zur Nachkriegszeit lernen.

Fazit: Ein toller Familienroman über zwei Frauen, die es nicht leicht hatten, aber nie den Mut verloren haben. Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung.

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Ein unglaublich starkes Buch. Mit einer starken Frau im Mittelpunkt und den folgenden Generationen von Frauen in ihrer Familie. Geschichte, verwoben mit Familiengeheimnissen und Traumata, die weitergegeben werden. Aber auch die Kraft, die allen Frauen zu eigen ist, zeigt sich immer wieder. Nach einer kleinen gedruckten Leseprobe wusste ich, dass ich das Buch lesen muss. Ich wurde nicht enttäuscht. Vielen Dank für diese Entdeckung!

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Das Thema "Zweiter Weltkrieg" lese ich häufig und deshalb war ich umso gespannter, ob mich dieser Roman noch würde fesseln können. Aber eventuelle Sorgen waren vollkommen unbegründet, denn von der ersten Seite an wird man gefangengenommen von der intensiven Geschichte. Dabei ist erst einmal der schöne Erzählstil hervorzuheben, der sich angenehm lesen lässt und bei dem man schnell Sympathien für die Darstellerinnen entwickelt. Außerdem werden auch dramatische und erschreckende Tatsachen sehr klar und ruhig erzählt. Man wird von der Story berührt aber nicht runtergezogen. Besonders spannend waren für mich die Aspekte, die sich direkt mit Norwegen beschäftigten und hier gab es noch einiges, was mir so gar nicht klar gewesen ist.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich werde jetzt mal einen Blick in die Krimis dieser Autorin werfen, da mir die bis jetzt unbekannt waren.

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Ein beeindruckendes und sehr bewegendes Buch!
Die tragische Familiengeschichte von Juni bzw. ihrer Großmutter Tekla hallt noch lange nach, nicht zuletzt
aufgrund der vielen wahren geschichtlichen Ereignisse.
Klare Leseempfehlung und: Taschentücher bereithalten!

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Dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Trude Teige hat einen Erzählstil, der mich sofort gepackt hat.
Die Hauptcharaktere Tekla und Juni sind wunderbar herausgearbeitet. Es wird abwechselnd in der Vergangenheit von Tekla erzählt und in der Gegenwart begleitet der/die Leser*in Juni bei ihrer Suche.
Junis Suche und ganz besonders ihre Beweggründe sind sehr gut beschrieben.
Norwegen und die Nachkriegsgeschichte war für mich ganz unbekanntes Terrain.
Trude Teige hat ihren Roman sehr gut recherchiert und erzählt die Geschichte, von Frauen aus Norwegen, die den deutschen Soldaten in das zerstörte Nachkriegsdeutschland gefolgt sind.
Ich kann diesen Roman wirklich sehr empfehlen.

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Der 2. Weltkrieg mal aus anderer Sicht, nämlich dem einer Norwegerin. Sie verliebt sich in einen deutschen Offizier, wird in ihrer Heimat zur Nazihure und von der Familie verstoßen. Sie flieht mit ihrem Geliebten nach Deutschland und landet in zerbombten Städten und Dörfern.
Ein sehr interessanter Roman mit einer sehr schönen Liebesgeschichte . Sehr lesenswert.

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Ich kannte die Autorin bisher nicht, aber der Buchrücken hat mich direkt überzeugt. Ich mag Bücher mit zwei Zeitebenen. Allerdings gefällt es mir besser, wenn die Geschichte der Vergangenheit intensiver beleuchtet wird und hier wurde ich nicht entäuscht. Der Verbindung zwischen heute und damals ist stimmig und einfühlsam.
Ich lag richtig mit meiner Entscheidung dieses Buch zu lesen, denn es ist ein sehr bewegender Roman mit, für mich, neuen Perpektiven auf die Kriegsgeschehen, bzw. die Nachkriegsgeschehen.
Auch kannte ich die Geschichte um Demmin nicht und war sehr traurig und schockiert über dieses Geschehen.
Es gibt unglaublich viele unfassbare Schicksale, die einen immer wieder schockieren und lange beschäftigen, so auch hier.
Ich mag den Schreibstil von Trude Teige und kann mir vorstellen noch mehr Bücher von ihr zu lesen.
Für dieses Buch gebe ich eine klare Kaufempfehlung!

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Als Juni`s Mutter Lilla stirbt, kehrt die junge Frau auf die einsame, norwegische Insel und in das Haus ihrer Kindheit zurück. Dort hat sie bei Großmutter und Großvater gelebt, während ihre Mutter in der Stadt gewohnt und gearbeitet hat. Bei den Aufräumarbeiten findet sie ein Foto, das ihre Großmutter mit einem deutschen Soldaten zeigt. Bei ihren Nachforschungen findet sie heraus, warum Lilla so ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter hatte und auch sie beginnt ein neues Leben.
Eine Geschichte dreier Generationen im Schatten des 2.Weltkriegs. die unter die Haut geht. Absolute Leseempfehlung!

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Trude Teiges "Als Großmutter im Regen tanzte" hat mich von der ersten bis zur letzten Seite bewegt. Die Zeitsprünge zwischen den Leben der Großmutter und deren Enkelin sind gut gestltet und der Verlauf, sowie Inhalt des Buches eine wichtige Addition zu unserer Weltliteratur.

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Ein Stück deutscher Geschichte, das man gar nicht so bewusst im Kopf hat. Erschreckend und berührend. Erzählt im Rückblick aus Sicht der Enkelin, die sich auf die Spuren ihrer Großmutter begibt und dabei erstaunliches entdeckt.

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Das Cover zog mein Interesse auf sich und nachdem ich den Kurzinhalt gelesen hatte, wollte ich den Roman unbedingt lesen. Die Autorin Trude Teige hat einen bewegenden Liebesroman aus der Nachkriegszeit in Norwegen und Deutschland und wie das Schicksal auch die folgenden Generationen prägt, geschrieben.
Die Geschichte der Frauen, die deutsche Soldaten heirateten, nach Deutschland gingen und ihre norwegische Staatsbürgerschaft verloren, ist für viele unbekannt. Trude Teige hat die Aufzeichnungen dieser “Deutschenmädchen” studiert und eine von ihnen auch persönlich getroffen. Für die Recherche zum Roman reiste sie auch nach Berlin. Und nach Demmin in Mecklenburg-Vorpommern, um mehr zu erfahren über die Tragödie, die sich dort im Mai 1945 abspielte, als die Russen nach Westen vorrückten. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen aus der Sicht von Juni in der Gegenwart und ihrer Großmutter in der Vergangenheit erzählt. Eine ergreifende Familiengeschichte, die zugleich eine mir bislang unbekannte Seite auf das Grauen des Krieges bietet. Ich habe dadurch deren Gefühle und Gedanken erfahren und mit ihnen gelitten.

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Der poetische Titel lässt nicht darauf schließen, wie schwer dieses Buch zu verkraften ist. Wie in einem Sog in die Handlung hingezogen, konnte ich nicht aufhören zu lesen, vollkommen entsetzt darüber, was Frauen ertragen müssen und mussten.
Der Autorin gelingt es aufgrund ausgezeichneter Recherche die Handlung mit voller Härte und trotzdem sehr einfühlsam ihren Protagonisten gegenüber zu schildern. Die klare Sprache und der liebevolle Umgang mit ihren Figuren ermöglicht es Trude Teige hier eine Geschichte zu erzählen, in der ich mit lachen und mit weinen musste. Wenn Krieg auch immer für die ganze Gesellschaft tragische Umbrüche mit sich bringt, beschäftigt sich doch nur wenig Literatur mit der Aufarbeitung aus Frauensicht, obwohl die Frauen während und nach jedem Krieg die Hauptlast tragen mussten.
Ein Buch, dass in jedem Lesekreis besprochen und in jeder Oberstufe gelesen werden sollte.

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"Als Großmutter im Regen tanzte" erzählt die Geschichte einer jungen, mutigen Norwegerin, die sich während des Zweiten Weltkriegs in einen deutschen Soldaten verliebt. Sie folgt ihm trotz aller Warnungen und erlebt schwierige Zeiten im Nachkriegsdeutschland. Sechzig Jahre später flieht ihre Enkelin Juni vor ihrem gewalttätigen Ehemann auf die Insel, wo Tekla einst lebte. Dort lernt sie Georg kennen, der ebenfalls eine Auszeit sucht. Juni beginnt, Georg ihre Familiengeschichte zu erzählen, und gemeinsam beschließen sie, nach Deutschland zu reisen, um mehr über Teklas Vergangenheit zu erfahren.
Der Roman behandelt die Liebe in schwierigen Zeiten und die Auswirkungen von Kriegstraumata und das Schweiger der Grosseltern auf die nachfolgenden Generationen. Es ist eine emotionale und bewegende Geschichte über eine bislang eher unbekannte Zeitgeschichte, zwischen Norwegen und Deutschland. Eine klare Empfehlung von mir für jeden, der sich gerne historisch fundiert unterhalten lässt.

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Schweigen schafft oft nur Unverständnis und Leid

Die beiden Stränge von Tekla und Juni sind von Trude Teige sehr emotional beschrieben worden. Mir ging die Geschichte der Großmutter sehr unter die Haut. Ihre Erlebnisse der letzten Kriegszeit und Nachkriegsjahre waren nur schwer zu ertragen. Vor allem, das sie damals ja nicht die einzige Frau war, die solche Dinge erfahren hat. Trotz der furchtbaren Geschehnisse schafft die Autorin es aber, dass „Als Großmutter im Regen tanzte“ nicht in Schwermut versinkt.
Im Gegensatz zu Tekla hat ihre Enkelin Probleme in ihrer Ehe. Der Leser kann sehr schön Parallelen zwischen Großmutter und Enkelin ziehen und deren Leben vergleichen.
Der Aufbau ist je nach Strang verschieden. So wird die Geschichte von Tekla aus der Sicht eines Erzählers beschrieben und die von Juni von ihr selbst. Meistens handeln ein paar Kapitel aufeinanderfolgend von einer der Frauen, bevor wieder gewechselt wird.
Ich habe das Buch gerne gelesen und die Leben der beiden Frauen mit Interesse verfolgt. Wir haben hier einen empfehlenswerten Roman um eine sehr starke Frau und wie sie das Leben ihrer Enkelin beeinflusst.

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"Als Großmutter im Regen tanzte" ist ein Roman, der erschüttert, ohne schwermütig zu sein und trotz schlimmer Umstände irgendwie Hoffnung transportiert. Mir hat die Perspektive sehr gefallen, Deutschland und den Weltkrieg mal nicht aus Deutscher, sondern Norwegischer Sicht zu betrachten und zu erleben. Die bewegende Familiengeschichte hält allerlei Überraschungen parat und deckt auf, was ein Leben lang unter der Oberfläche bleiben kann, einfach weil es zu schwer ist darüber zu sprechen. Das Buch gehört finde ich zu den "Must-reads" 2023.

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Emotionale Familiengeschichte
Juni haut vor ihrem gewalttätigen Ehemann ab und geht zum Haus ihrer verstorbenen Mutter. Hier gibt es nach deren Tod einiges aufzuräumen und instand zu stellen. Beim Aufräumen stösst sie über einige Fotos aus vergangenen Zeiten, die sie wieder daran erinnern lassen, dass einige Sachen in der Familiengeschichte nicht klar sind. Ihre Mutter Lilla und ihre Grossmutter Tekla kamen nicht gut miteinander aus, doch weshalb das so ist, weiss Juni nicht. Sie möchte unbedingt wissen, was dazu geführt hat, jedoch kann sie die beiden nicht mehr fragen, da beide Tot sind. Sie muss also ihre eignen Nachforschungen anstellen. Ihre Grossmutter Tekla ist 1945 zusammen mit einem deutschen Soldaten nach Deutschland gegangen und wollte dort ein neues Leben beginnen. Zusammen wollten sie zum Heimatort von Otto zurückkehren und dort ihre Zukunft aufbauen. Doch die Reise dahin ist von Wartereien geprägt und in Deutschland sieht es nach dem Ende des 2. Weltkrieges sehr übel aus. Viele Häuser und Städte sind komplett zerbombt und die Leute leben teilweise in den Kellern, die noch Schutz bieten. Für Otto ist es ein komisches heimkommen, da er von seiner Familie nichts mehr gehört hat und nicht weiss wie es in Demmin aussieht. Juni begibt sich bei ihren Nachforschungen nach Deutschland und besucht dort Demmin, sowie auch Berlin und hofft etwas über die Vergangenheit rauszufinden. Was sie entdeckt hat nicht nur mit einer verheimlichten Liebe zu tun, sondern prägt die gesamte Familiengeschichte.
‘Als Grossmutter im Regen tanzte’ ist ein sehr spannender und emotionaler Roman, der in zwei Zeitsträngen erzählt wird. Wir begleiten Juni in der Gegenwart während ihrer Aufräumaktion in Grossmutters Haus, sowie auf ihren Nachforschungen. In einem zweiten Zeitstrang wird die Geschichte aus Sicht von Tekla erzählt. Auf emotionale Art und Weise erfährt man von ihr, was sie alles erlebt hat und welche Hürden und Schicksale sie meistern musste. Die beiden Stränge greifen perfekt in einander und bescheren so ein spannendes Leseerlebnis, welches einem auch mal schaudern lässt.
Juni und Tekla habe ich als sehr starke und sympathische Persönlichkeiten wahrgenommen. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass sich diese beiden sehr gut miteinander verstanden haben. Beide verfolgen ihre eigenen Weg und kämpfen für ihre Sache. Tekla musste einiges durchmachen und doch hat sie sich immer wieder zusammengerissen, um den Weg weiterzugehen. Das stelle ich mir nicht einfach vor und war sicherlich in dieser Zeit eine grosse Herausforderung, vor allem wenn man auf sich ganz alleine gestellt ist. Während ihrem Aufenthalt hat sie glücklicherweise einige nette Menschen kennengelernt, die ihr nie etwas böses wollten. Als Leser war man sich jedoch gerade als die Charakteren in die Geschichte getreten sind, nicht sicher ob diese gute Absichten haben.

Eine sehr emotionale Familiengeschichte, mit einigen Hintergrundinformationen die für mich neu waren, obwohl ich viele historische Romane lese. Mit diesem Buch sind kurzweilige Lesestunden garantiert und kann nur empfohlen werden.

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„Als Großmutter im Regen tanzte“ ist für mich ein berührender Überraschungsroman. Als ich das eBook auswählte, wusste ich nicht, was mich erwartet, da mir die Autorin bis dato unbekannt war.

Die Geschichte wird von zwei Charakteren erzählt. Im Jetzt in der Ich-Form von Juni und zur Zeit kurz nach dem 2. Weltkrieg in personalem Erzähler aus der Sicht von Tekla, Junis Großmutter. Nach und nach werden die beiden Erzählstränge miteinander verwoben, was mir sehr gefallen hat.

Juni, eine junge Norwegerin, sucht das Haus ihrer verstorbenen Mutter auf, nachdem sie vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflüchtet ist. Während ihres Aufenthalts in dem Haus ihrer Vorfahren, beginnt sie die Vergangenheit zu erforschen und entdeckt lang gehütete Familiengeheimnisse.

Tekla entführt den Leser in eine ungewisse, von Unruhen geprägte Zeit. Als junge Frau verliebt sich die Norwegerin in einen deutschen Soldaten, für ihre Familie eine Katastrophe. Heimlich folgt sie ihm in das zerstörte Nachkriegsdeutschland und muss durch die Hölle gehen.

Zwei Frauen, die durch die Vergangenheit, durch Krieg, Liebe, Entbehrung, Lügen und Schmerz nachhaltig beeinflusst werden. Dunkle Geheimnisse überschatten nachfolgende Generationen, das wird hier ganz plastisch und eindrücklich herausgearbeitet. Vor allem Teklas Schicksal hat mich sehr berührt und betroffen gemacht. Die Autorin hat sich Mühe gegeben, die damaligen Ereignisse realistisch zu schildern. Ihre Figuren sind zwar reine Fiktion, aber ihre Schicksale beruhen mitunter auf wahren Begebenheiten. Ich gebe zu, dass ich sogar ein paar Tränen verdrückt habe. Teiges Schreibstil hat mich wunderbar abgeholt und ich habe die Geschichte bis zur letzten Seite mit Spannung verfolgt, bei Tekla sogar richtig mitgefiebert.

Ich kannte viele erschütternde Details aus dem 2. Weltkrieg nicht und diese aus „norwegischer Sicht“ zu erfahren, war für mich eine aufwühlende Erfahrung. Toll geschrieben, interessante Protagonistinnen und eine Geschichte, die unter die Haut geht. Sehr lesenswert!

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Eine Erbschaft und ein altes Foto führen Juni auf eine spannende Reise in die Vergangenheit ihrer Familie, deren Geschichte sich dabei nach und nach entfaltet. Das vergilbte Lichtbild zeigt ihre norwegische Großmutter mit einem deutschen Soldaten, der nicht ihr Großvater ist. Mit Hilfe ihrer Inselnachbarn beginnt sie ihre Spurensuche. Trude Teige erzählt die Familiengeschichte so herzenswarm und zugleich kitschfrei, dass es einem beim Lesen Schauer des Glücks über den Rücken jagt. Ein wunderschöner Roman für Leser, die starke Frauenfiguren mögen.

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Um wieder zu sich selbst zu finden kehrt Juli in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern auf eine kleine norwegische Insel zurück. Beim Aufräumen fällt ihr eine Fotografie in die Hände, die ihre strahlende Großmutter Tekla mit einem stattlichen Mann zeigt. Doch dieser ist nicht ihr Großvater. Liegt hierin die Ursache für das angespannte Verhältnis ihrer Mutter Lilla zu Thekla? Juli begibt sich auf Spurensuche nach Deutschland und findet in der Geschichte Demmins eine grausame Antwort..
Mich hat vor allem die Handlung um Tekla sehr berührt und beeindruckt. Schon die Tatsache ihre Familie und Heimat zu verlassen um zwar mit ihrer grossen Liebe, dem Deutschen Otto aber jedoch in ein unbekanntes Land, was noch dazu der Feind ist, zu ziehen ist sehr mutig und in den unruhigen Nachkriegsmonaten von zahlreichen Entbehrungen geprägt. Damit stehen beide Protagonisten stellvertretend für eine Generation die unermessliches Leid erfahren musste und letztendlich Tekla allein für das Schicksal unzähliger Frauen. Eine Sequenz aus dem Gedicht des Pfarrers bei der Trauung von Tekla und Otto sagt eigentlich alles: "Starke Menschen lassen sich nicht beugen. Sie werden gebrochen oder zerbrechen."
Meine Hochachtung vor denen, die daran nicht zerbrochen sind.
Eine Geschichte die fesselt, zum Nachdenken anregt und noch lange nachklingt. Klare Leseempfehlung!

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Nach dem Tod ihrer Mutter findet Juni ein Foto ihrer Großmutter Tekla mit einem deutschen Wehrmachtssoldaten. Sie sucht nach weiteren Hinweisen, redet mit alten Weggefährten ihrer Großeltern und reist nach Deutschland um die Puzzleteile Stück für Stück zusammenzusetzen und so das Geheimnis ihrer Oma und somit auch die Geschichte ihrer eigenen Herkunft zu lüften.
Trude Teige hat einen tollen Pageturner über einen weniger bekannten Aspekt des zweiten Weltkrieges geschrieben. Als "Deutschenmädchen" wurden Frauen gebrandmarkt, die sich deutsche Soldaten verliebt hatten. Ihnen wurde die Staatsbürgerschaft aberkannt, die Rückkehr nach Norwegen wurde erschwert. In schöner einfacher Sprache aber mit schonungsloser Brutalität erzählt Teigen sehr fesselnd von dem Kriegende in Deutschland und Teklas grauenhaften Erlebnissen in den ersten zwei Nachkriegsjahren.

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Mit "Als Großmutter im Regen tanzte" ist Rüde Teige ein sehr eindrücklich Roman gelungen. Die Geschichte hat mich zutiefst berührt und hallt noch lange nach...

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Und wenn sie tanzt ist sie wer anders, lässt alles los, nur für das Gefühl (Max Giesinger)

as Haus ihrer Großmutter bedeutet für Juni Geborgenheit und diese braucht sie gerade mehr denn je. Ihr gewalttätiger Ehemann ist eindeutig einen Schritt zu weit gegangen und Juni will endlich die Reißleine ziehen. Beim Sichten von Unterlagen entdeckt Juni ein Foto, auf dem ihre Großmutter gemeinsam mit einem deutschen Soldaten abgebildet ist. Doch wer ist dieser Mann ? Und in welcher Beziehung hat ihre Großmutter zu ihm gestanden ? Es scheint, als würde sie keine Antworten auf ihre Fragen erhalten, denn sowohl ihre Großmutter als auch ihre Mutter sind verstorben und es sieht so als, als würden die Geheimnisse im Verborgenen bleiben. Aber Juni gibt nicht auf und stellt Nachforschungen an, die alles bisher Gewesene in einem vollkommen neuen Licht erscheinen lassen....


Es gibt Bücher über die dunkelsten Zeit unserer Geschichte, die sich gleichen wie ein Ei dem anderen und dann gibt es "Als Großmutter im Regen tanzte", das mit einem sehr feinsinnigen Schreibstil und dem Gespür für Zwischentöne von ersten Augenblick an die Leser;innen an die Seiten fesselt. Als Generationenroman erzählt, gelingt es Trude Teige, dunkle Geheimnisse aus dem Nebel des Verdrängens hervorzuholen und mit jedem Kapitel mehr Klarheit zu verschaffen.

Juni steht am Wendepunkt ihres Lebens und versucht Entscheidungen zu treffen, die Weg weisend sind. Ihre eigene Unsicherheit lässt sie mehr als einmal wanken, die Suche nach ihrer Identität und den familiären Wurzeln verleiht ihre aber eine unglaubliche mentale Stärke, die sie wachsen lässt.

Teige lässt die furchtbare Fratze des Zweiten Weltkrieges aus ihren Seiten blicken und führt ihre Leser;inne zurück in die Zeit, als Hass, Hetze und Antisemitismus die Atmosphäre vergiftet haben. Es sind schreckliche Bilder, die vor dem inneren Augen mehr als lebendig werden und das Martyrium von tausenden Frauen unmittelbar nach Kriegsende schonungslos aufzeigen. Auch wenn Tilda das Schlimmste widerfährt, kann sie sich dennoch aufraffen und sucht einen Weg zurück nach Norwegen, um dort die Narben auf ihrer geschundenen Seele heilen zu lassen.

Es sind die vielen ungesagten Worte, die zwischen Tilda und ihrer Tochter Lilla stehen und die eine halbwegs vernünftige Mutter-Tochter-Beziehung unmöglich machen. Gerade weil sich ein Ereignis wiederholt, müsste gerade Tilda mehr Verständnis für ihre Tochter aufbringen. Es ist die Generation unserer Großmütter, die viel Leid und Elend gesehen und ertragen, diese aber mit keinem Wort erwähnt haben. Das Schweigen ist ohrenbetäubend, zerbricht jeden Versuch der Annäherung quasi schon, bevor der erste Schritt getan ist und doch scheint eine emotionale Verbindung zu entstehen, die alles Gewesene verdrängen, aber nicht vergessen lässt.

Teige erschafft drei widersprüchliche, aber trotzdem starke Frauenfiguren, die ihren Lebensweg meistern und die Steine, die sich darauf befinden, zwar nicht immer wegräumen, aber dennoch gut aufzuschichten wissen. Es ist ein Buch gegen das Vergessen, da die Generation der Zeitzeug:innen bald nicht mehr vorhanden sein wird, um Fragen zu beantworten. Es ist ein Roman, der zeigt, das Schweigen nie der richtige Weg in der Beziehung zwischen Menschen ist.

Und doch sind da immer wieder Hoffnungsfunken, kleine Lichtpunkte und ganz viel Liebe, die trotz aller bedrückenden Szenen dem Roman eine gewisse Emotionalität und Tiefe verleihen. Sehr lesenswert !

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Ein Überraschungsbestseller, um dem man im Frühjahr nicht herum kam, ist der Roman "Als Großmutter im Regen tanzte" von Trude Teige. Nicht ganz zu Unrecht, denn die norwegische Autorin vermag den Leser sofort in den Bann zu ziehen und zu fesseln. Das Hauptgeschehen spielt gegen Ende des 2. Weltkrieges. Juni, die Enkelin, versucht, die Familiengeschichte zu rekonstruieren, nachdem alle Familienmitglieder leider schon verstorben sind. Sie stellt dabei fest, dass ihre Großmutter Tekla bereits einmal verheiratet war und wird neugierig. Sie ordnet den Nachlass und reist dafür an die Orte, die für ihre Großmutter von Bedeutung waren. Diese erste Liebe war ein deutscher Soldat namens Otto, mit welchem die Großmutter nach dem Krieg nach Deutschland geht. Sie landen in seinem Heimatdorf Demmin, welches von Russen besetzt ist. Statt einem schönen neuem Leben, erwartet Tekla hier das Grauen - Plünderungen, Vergewaltigungen und das ständige Leben in Angst beginnt...

Die Autorin gewährt Einblicke in das Leben von Ausländerinnen, die der Liebe wegen Deutschen zurück nach Deutschland folgten. In zwei Zeitebenen - heute und Ende 2. Weltkrieges - vermag sie geschickt zu wechseln, so dass der Spannungsbogen erhalten bleibt. Besonders die eindrückliche Schilderungen der Vorkommnisse in Demmin machen die Geschichte sehr authentisch und lesenswert.

Die eigentlich schwere Kost wurde hier als Familiensaga mit einem versöhnlichem Ende spannend erzählt und bleibt im Gedächtnis. Ein sehr schöner Roman!

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Gestern-heute-morgen

Dies alles hängt zusammen.
Mit seinen Handlungen kann man das zukünftige Leben und die Handlungen von Menschen stark beeinflussen.
Trude Teige beschreibt dies hier über 3 Generationen.
Großmutter, Tochter, Enkelin.
Die Großmutter, Tekla, verliebt sich im 2. Weltkrieg in einen deutschen Soldaten.
Für sie als Norwegerin hat das weitreichende Auswirkungen.
Und als sie ihm schließlich nach Deutschland folgt nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Otto kommt aus Demmin, seine Familie besitzt ein großes Gut und er und Tekla hoffen auf ein gutes Leben nach dem Krieg.
Doch alles ist anders, Demmin wurde von der Roten Armee überrannt und viele Menschen wollten dem drohenden Schicksal durch Selbstmord entgehen.
Mir war dieses Drama bis heute nicht bekannt und darüber zu lesen war wirklich erschütternd.
Teklas Leben ändert sich auf dramatische Weise.
Mit ihrer Tochter verbindet sie ein lebenslanges schwieriges Verhältnis.
Über ihre Erlebnisse schweigt sie eisern.
Nur immer wieder tanzt sie im Regen.

Jahre später versucht ihre Enkelin Juni hinter das Geheimnis ihrer Großmutter zu kommen.
Angeregt durch den Fund eines Fotos und einer vom Großvater besprochenen Cassette.
Denn auch Junis Verhältnis zu ihrer Mutter war alles andere als gut.
Und ihr jetziges Leben ist es auch nicht.
Wie sie es schafft, durch die Aufarbeitung des Lebens ihrer Großmutter ihrer aktuellen Situation zu entkommen wird im Roman fesselnd beschrieben.
Die Geschichte wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit, zwischen den Erlebnissen von Juni und denen von Tekla.

Dieses Buch und seine Geschichte hat mich sehr berührt und gefangen genommen.
Ich habe noch einiges über Dammin und das Schicksal der Frauen, die eine Beziehung zu einem deutschen Soldaten hatten, nachgelesen.
Geschichte hört nie auf und ist nie vorbei.

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Ein Roman, der unter die Haut geht und betroffen macht. Nicht schwer zu lesen, aber wahrlich schwere Kost. Die häufigen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart bieten den Lesern kleine "Verschnaufspausen" von den schrecklichen Geschehnissen des 2. Weltkriegs, auch wenn das Leben der Enkelin im heutigen Norwegen und auf den Spuren ihrer Großmutter auch nicht gerade einfach ist. Das "kleine Happyend" rundet diese starke Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe, die ich kaum aus der Hand legen konnte und die mir einige neue Details deutscher Geschichte gezeigt hat, für mich gelungen ab und wirkt nicht kitschig.

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Eine unglaubliche Geschichte. Eine junge norwegische Frau verliebt sich in einen deutschen Soldaten, doch Beziehungen zu Deutschen sind verpönt, trotzdem geht sie mit ihm mit.
Jahre später findet die Enkelin Hinweise zu der Beziehung ihrer Großeltern. Sie hat durchaus auch eigene Probleme, doch vielleicht kann ihre Großmutter, auch wenn sie schon tot ist, ihr helfen, zumindest ihre Geschichte.
Diese Familiengeschichten über drei Generationen ist wirklich wundervoll und sehr berührend.

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In diesen Buch nimmt sich die Autorin eines zumindest in Deutschland vergessenen Themas an. Mir waren sowohl die Schicksale der "Deutschenmädchen" als auch der Massenselbstmord von Demmin unbekannt.
Die Autorin erzählt parallel in zwei Zeitebenen. In der Gegenwart zieht Juni in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern. Beim Entrümpeln entdeckt sie Dokumente die auf ihre Familiengeschichte hindeuten. Sie beginnt mit Hilfe ihres Nachbarn Georg zu Recherchieren. Der zweite Strang erzählt die Geschichte ihrer Großmutter Tekla nach dem Krieg.
Die Autorin verknüpft in diesen Buch eine Familiengeschichte mit geschichtlichen Ereignissen. Ich mag Bücher, die von Familiengeheimnissen handeln. Die Charaktere waren glaubhaft dargestellt. Sie hat sich nicht zu einer Schwarz-weiß-Darstellung hinreisen lassen. Vor allen die Recherche zu den Ereignissen in Demmin war gut. Sie hat die Russen differenziert dargestellt. Das deckt sich auch mit den Erzählungen meiner Mutter. Auch in unserer Gegend hat der russische Kommandeur durchgegriffen, so dass es keine Vergewaltigungen und kaum Plünderungen gab.
Der Schreibstil ist sehr angenehm. Das Buch hat mir einige schöne Lesestunde beschert und zum Schluss habe ich auch ein paar Tränchen verdrückt.
Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.

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Im Rückblick schien Großmutter immer etwas Verrücktes an sich zu haben. In ihrem Leben aus dem Tritt geraten, verschlägt es Juni in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern an der norwqegischen Küste, das ihr in Kindertagen immer Zuflucht gegeben hat. Heute fragt sie sich, was ihre Mutter mit den Eltern entzweit hat und fängt an, in der Vergangenheit der beiden Frauen zu graben. ZU ihrem Erstaunen gibt es Verbindungen bis in den Osten Deutschlands und sie muss sich der Erkenntnis stellen, dass die Prägungen ihrer Vorfahrinnen Auswirkungen auf ihr eigenes Leben haben.

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Als Junis Mutter Lilla starb, kehrt Juni auf die einsame norwegische Insel und in das Haus ihrer Kindheit zurück, in dem sie als Kind mit Großmutter und Großvater gelebt hatte. Ihre Mutter hat zu der Zeit in der Stadt gelebt und gearbeitet. Juni ist auch auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Sie beginnt, Großmutters Nachlaß zu ordnen und entdeckt, daß Großmutter bereits schon einmal verheiratet war, und zwar mit einem deutschen Soldaten, der sie nach dem Krieg mit nach Deutschland nahm, nichtsahnend, daß von seinem Heimatdorf Demmin nichts mehr übrig ist. Hier herrschen 1945 die Russen, plündern und vergewaltigen, und vor allem die Frauen mit ihren Kindern nehmen sich zu Hunderten aus Angst das Leben. Was Tekla in den Jahren bis zur ihrer Heimkehr nach Norwegen erleben muß, hat die Autorin so überragend recherchiert, daß man die Geschehnisse hautnah miterleben kann. Ich habe bisher das Dorf Demmin nicht gekannt, habe mich aber eingehend damit befaßt. Es gibt hierzu im Internet viel nachzulesen oder in Videos anzuschauen. Plötzlich gewinnt die Geschichte im Buch an Realität.

Juni fährt schließlich nach Deutschland, um Licht in Großmutters Vergangenheit zu bringen. Sie selbst findet dabei auch einen neuen Weg für ihr eigenes Leben.

Erschütternd wahrhaftig ist dieses Buch. Die Autorin hat es mit vielen sympathischen Menschen gefüllt und sie mit Empathie begleitet, allen voran Juni, Großmutter Tekla, den Großvater, Großmutters ersten Ehemann Otto und Junis neuen Nachbar Georg, nicht zu vergessen Nachbar Alfred, der schon ganz lange auf der Insel wohnt.

Sterne für ein besonderes Buch und eine unbedingte Leseempfehlung.

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Als Tochter eines ehemals 16jährigen Vaters, der noch als Kanonenfutter im Frühjahr '45 in den 2. Weltkrieg ziehen musste, haben mich die damaligen Geschehnisse schon immer interessiert. "Als Großmutter im Regen tanzte" ist ein sehr anrührender Roman, der die Verbindung zwischen 3 Generationen knüpft und aufzeigt, wie sehr wir doch miteinander verbunden sind. Die Protagonistin Juni verlässt ihren Mann und verkriecht sich im Haus ihrer Großmutter auf einer kleinen norwegischen Insel. Im Haus entdeckt sie ein Foto, welches ihre Großmutter mit einem unbekannten, deutschen Soldaten zeigt. Juni fragt sich, was hinter diesem Foto steckt und beginnt zu recherchieren. Ihre Suche führt sie u.a. nach Demmin, einer kleinen Stadt in Ostdeutschland, die während des Krieges von der russischen Armee überrannt wurde. Sie entdeckt das Geheimnis ihrer Großmutter und findet auch heraus, was dies für ihre Mutter und auch für sie selbst bedeutet.
Ein sehr empfehlenswerter Roman !

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Juni hat das Haus ihrer Großmutter geerbt, nachdem nun auch ihre Mutter verstorben ist. Das Verhältnis der Frauen war schon immer schwierig, ohne das Juni den Grund dafür kennen würde. Als sie Anfängt das Haus auszuräumen fällt ihr ein Foto in die Hand, das ihre Großmutter mit einem deutschen Soldaten zeigt. Sie fängt an nachzuforschen und muss erkennen, dass es Dinge gibt, über die ihre Großmutter ein Leben lang geschwiegen hat.

Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. einmal begleiten wir Juni, die nicht nur versucht herauszufinden, was es mit dem deutschen Soldaten auf sich hat, sondern auch ihr eigenes Leben komplett umkrempelt. Und dann noch Tekla, ihre Großmutter, die sich in einen deutschen Soldaten verliebt und ihm nach dem Ende des zweiten Weltkriegs nach Deutschland folgt. Mir haben beide gut gefallen, mehr mitgenommen hat mich Teklas Geschichte. Die Tragödie von Demmin war mir in Ansätzen bekannt und die Nachfolgen der russischen Besatzung natürlich auch. Allerdings war mir nicht bekannt, wie mit den norwegischen Frauen umgegangen wurde, die sich mit dem Feind verbrüdert haben.

Junis Geschichte war mir ein wenig zu theatralisch, neben dem Verlust der Familie muss sie auch noch entscheiden wie es mit ihrer Ehe weitergehen soll. Plus die wirklich tragische Geschichte der Großmutter, die ihr ganzes Weltbild über den Haufen wirft. Und dann trifft sie auch noch Georg, ein Mann in den sie sich sofort verliebt.

Alles in allem habe ich das Buch gerne gelesen und Teklas Geschichte war echt dramatisch. Trotzdem hat mir ein wenig die Verbindung sowohl zu Juni als auch zu Tekla gefehlt.

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Juni erfährt nach dem Tod Ihrer Großmutter Tekla, dass diese nach dem Ende des 2. Weltkrieges mit einem deutschen Soldaten aus Norwegen nach Deutschland reiste. Trude Teige erzählt nicht nur die spannende und tragische Geschichte von Tekla, was sie in Nachkriegsdeutschland erlebt, sonder auch die Geschichte von Juni und ihrer Mutter, die selbst mit der Vergangenheit der Familie und dessen Auswirkungen zu kämpfen hatten bzw. haben. Es werden in dem Buch viele schwere Themen angesprochen und ich konnte es nur in kleinen Abschnitten lesen, aber dazwischen gab es immer wieder schöne Momente der Freude. Sehr lesenswert.

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Ein großartig und sensibel erzähltes Buch, das lange nachwirkt.
Es erzählt von 3 Generationen Frauen deren Leben von dem großen Unaussprechlichen der Großmutter stark geprägt ist. Da war der deutsche Soldat, da war Großvater Konrad und da war noch eine vage sehr dunkle Wolke.
Richtig gut und stark berührend,

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"Als Großmutter im Regen tanzte" von Trude Teige

Juni lebt in Norwegen und möchte herausfinden wer sie ist. Ihre Mutter hat ihr nie gesagt wer ihr Vater ist und nun ist die Mutter gestorben und es gibt keine Möglichkeit mehr für Juni diese Fragen beantwortet zu bekommen. Juni leidet unter ihrem gewalttätigen Ehemann und auf einem Segeltörn ist sie vor ihm geflohen obwohl sie schwanger von ihm ist. Sie versteckt sich im Haus ihrer Großeltern, in eben dem Haus in dem auch ihre Mutter bis zu ihrem Tod gelebt hat.
Sie trifft den alten Fischer und Nachbarn Alfred wieder, ihn kennt sie aus ihren Kindheitstagen und dann ist da noch der Historiker Georg, der auf der Insel, auf der ihre Großeltern gelebt haben, seine Dissertation fertigstellen möchte. Gemeinsam mit Georg macht Juni sich auf die Suche nach ihrer Familiengeschichte.
Ein sehr spannendes und interessantes Buch dass das Thema Deutschenmädchen aufgreift, also ein Thema das eher unter Verschluss gehalten wurde und wird. Teilweise war es emotional wirklich schwer zu lesen was Junis Großmutter widerfahren ist und was in den Kriegszeiten alles abseits des Schlachtfelds geschehen ist, aber es hat sich trotzdem gelohnt bis zum Ende zu lesen.

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Ich habe das Buch als Auftakt gelesen, weil das zweite Buch in Kürze erscheinen wird und ich den ersten Teil schon so wunderschön stand. Das Buch hat mich richtig fasziniert. Der Schreibstil einfach wundervoll,!

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Ein Buch, das mich von Anfang an fesselte. Nachdem Juni im Nachlass ihrer Mutter und Großeltern Hinweise auf eine deutsch-norwegische Vergangenheit findet, macht sie sich auf die Suche nach mehr Informationen. Denn ganz offensichtlich gibt es einiges, das ihr nie erzählt wurde, für ihre Familie aber durchaus sehr prägend war. Und damit auch für ihr eigenes Glück. Auf zwei Zeitebenen wird von Juni´s Spurensuche jetzt und der Zeit ihrer Großmutter Tekla zum Ende des 2. Weltkrieges erzählt.
Unbedingt zu empfehlen!

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Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Sehr emotional und man sollte auf alle Fälle Taschentücher bereit halten

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𝔸𝕝𝕤 𝔾𝕣𝕠ß𝕞𝕦𝕥𝕥𝕖𝕣 𝕚𝕞 ℝ𝕖𝕘𝕖𝕟 𝕥𝕒𝕟𝕫𝕥𝕖 - 𝕋𝕣𝕦𝕕𝕖 𝕋𝕖𝕚𝕘𝕖
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ꜰɪꜱᴄʜᴇʀ ᴠᴇʀʟᴀɢ | ᴘʀɪɴᴛ: 384 ꜱᴇɪᴛᴇɴ | ᴇᴛ: 22.02.2023

„Der Regen ist der Applaus des Lebens“

Nach diesem Motto lebt die Großmutter von Juni. Wenn es regnete, ging ihre Großmutter raus, breitere ihre Arme aus und fing an zu tanzen. Aber nun sind ihre Großeltern gestorben und Juni kehrt in das Haus auf der kleinen norwegischen Insel zurück.
Dort entdeckt sie ein Foto, auf dem ihre Großmutter als junge Frau mit einem deutschen Soldaten abgelichtet ist.
Die Suche nach der Wahrheit führt Juni nach Berlin und in die kleine Stadt Demmin im Osten Deutschlands, die nach der Kapitulation von der russischen Armee überrannt wurde. Welches Geheimnis hat Junis Großmutter Tekla ihr Leben lang mit sich herumgetragen?

Eine Rezension über dieses Buch fällt mir nicht leicht. Mich haben solch große Gefühle beim Lesen dieses Buches überrannt. Gerade zum Schluss kullerten auch noch ein paar Tränen.
Ich habe das Buch eben beendet und kann dies alles noch gar richtig in Worte fassen…aber eins kann ich sagen:

Dieses Buch berührt - berührt das Herz und die Seele.

Trude Teige versteht es, über schlimme Dinge zu schreiben, aber dies mit einer sehr einfühlsamen Art, dass man die Liebe der Menschen spürt. Die Liebe, die zusammenhält und tief sitzende Schicksale zu überleben schafft.

Juni führt ein Leben, das sich gerade im Umbruch befindet und sie hat selbst viel mit ihren Gedanken und Gefühlen für ihre Zukunft zu tun. Da hält sie dieses Foto in der Hand und muss für dich die Wahrheit herausfinden, die auch ihr eigenes Leben betrifft. Denn die Vergangenheit ihrer Großmutter ist auch ihre. Dieses Buch lässt die Vergangenheit sprechen und man begleitet Trude durch ihre Schicksalsjahre. Ein dunkles, dunkles Kapitel der Geschichte wird hier zum Thema, der Massensuizid von Demmin 1945. Mich hat dies so betroffen gemacht, existieren solche Folgen des Krieges. Puh, harte Kost, jedoch von der Autorin unglaublich emphatisch dem Leser nahe gebracht.

Tekla hatte immer genug Liebe in sich..Liebe Trude Teige, bei der Passage hast du mein Herz gebrochen und wieder zusammengeführt und selbst jetzt hängt der Kloß mir noch im Hals..🙏

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Ein großartiges Buch. Die junge Norwegerin Juni kommt nach dem Tod ihrer Mutter zurück in das Haus ihrer Kindheit und arbeitet ihre Familiengeschichte auf, in der es (zu) viele Geheimnisse gibt.
Ein tolles und eindrucksvoll geschriebenes Buch was in zwei Zeitebenen spielt, in Junis Gegenwart und in der direkten Nachkriegszeit 1945-47 in der die Geschichte von Junis Großmutter Tekla erzählt wird.

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