Das Fundbüro der verlorenen Träume

Gesprochen von Julia Meier
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Erscheinungstermin 16.03.2022 | Archivierungsdatum 31.03.2022

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Zum Inhalt

Seit dem bitteren Verlust, der ihr Leben erschütterte, hat sich Dot von der Welt zurückgezogen. Sie vergräbt sich in ihrer Arbeit im Londoner Fundbüro und geht ganz in ihrem Job als Hüterin verlorener Dinge auf. Ihre größte Freude ist es, wenn sie jemandem einen vermissten Gegenstand wiedergeben kann. Denn hinter ihrer stacheligen Fassade schlägt ein sehr großes Herz. Als ein bekümmerter älterer Herr in ihr Fundbüro kommt, der eine Tasche mit einem Andenken an seine verstorbene Frau darin verloren hat, setzt Dot alles daran, Mr. Applebys Tasche wiederzufinden. Dabei findet sie schließlich auch etwas, wonach sie gar nicht gesucht hat: sich selbst und ihr wahrhaftiges Leben.

Das Hörbuch "Das Fundbüro der verlorenen Träume" von Helen Frances Paris ist eine Geschichte zum Lachen und Weinen, charmant und unterhaltsam interpretiert von Julia Meier.

Seit dem bitteren Verlust, der ihr Leben erschütterte, hat sich Dot von der Welt zurückgezogen. Sie vergräbt sich in ihrer Arbeit im Londoner Fundbüro und geht ganz in ihrem Job als Hüterin...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hörbuch, Ungekürzt
ISBN 9783833744938
PREIS 16,00 € (EUR)
DAUER 11 Stunden, 50 Minuten

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Helen Frances Paris – Das Fundbüro der verlorenen Träume

Dot arbeitet seit Jahrzehnten im städtischen Fundbüro und sie liebt ihren Job. Als eines Tages Mr Appelby ins Fundbüro kommt und dort nach der Tasche seiner verstorbenen Frau sucht, gibt Dot alles, um sie wiederzufinden. Tag ein Tag aus berührt sie das Schicksals des älteren Herrn, der sich verzweifelt an die Hoffnung klammert, die Tasche bzw. die Erinnerung an seine verstorbene Frau zu halten.
Als sich die Tasche dann tatsächlich wiederfindet, ändert sich für Dot plötzlich alles.

Ich habe bisher noch kein Buch der Autorin gelesen.
Der Erzählstil ist sehr poetisch, die Story hat mich an vielen Stellen berühren können, ist sehr detailreich und ein wenig abgedreht, so wie das tägliche Leben.
Im Fokus steht Dot, eine Frau mittleren Alters, die sich mit Schuldgefühlen herumplagt und seit einigen Jahren auf der Stelle tritt. Sie wohnt im Elternhaus. Ihre Schwester hat längst ein eigenes Leben samt Familie aufgebaut, ihr Vater ist verstorben und ihre Mutter leidet an Demenz und ist nach einem Sturz ins Seniorenheim eingezogen.
Dot lebt für ihren Job, den sie sehr akribisch, fast schon zwanghaft ausführt. Als sie einen neuen Chef bekommt, ändert sich alles. Ihr geht das Schicksal von Mr. Appelby sehr zu Herzen, und der Leser bzw. Hörer erlebt ihre Gefühlswelt hautnah mit.
Die Charaktere sind insgesamt sehr lebendig und wie aus dem Leben dargestellt. Genau das macht Dot so sympathisch, auch wenn sie unter Absynth-Genuss von ihrem toten Vater halluziniert und das zugegeben ein wenig abstrus und abgedreht wirkt. Aber hey, manchmal ist das Leben so und von daher fand ich das absolut glaubhaft.

Die Autorin achtet akribisch auf Details, ich glaube ich habe noch nie in einem Buch so eine Fülle von Farben, beschriebenen Gerüchen oder Blumensorten gelesen, aber das hat die Geschichte noch aufgewertet, farbenfroher und intensiver gemacht. Leider führte das ab und an auch dazu, dass die eigentliche Story auf der Stelle trat und nicht voran kam, dass die Spannung nachgelassen hat, aber das holt die Autorin wenig später dann durch Intensität der Gefühle wieder heraus.
Das Buch hebt sich auf jeden Fall deutlich aus der Masse heraus. Ich bin froh es gelesen bzw gehört zu haben, aber ich denke, es ist unwahrscheinlich, dass ich ein weiteres Buch der Autorin lese, einfach weil es normalerweise nicht mein Genre ist.

Ich habe das Hörbuch, eingelesen von Julia Meier, gehört. Die ungekürzte Hörbuchdauer beträgt knappe 12 Stunden.
Die Synchronsprecherin lässt die Geschichte und Charaktere lebendig werden, sie erzählt die Story in einem guten, angehmen Tempo. Julia Meier lässt uns an der Gefühlslage von Dot teilnehmen; die Schrecken, die Angst, die Angst, die Schuldgefühle kommen glaubhaft und authentisch rüber, genau wie die positiven Gefühle, die Leidenschaft zu ihrem Job, die Liebe zu ihrer Familie, die auftauchenden Halluzinationen. Es war schön, Dot auf ihrem Weg zu begleiten und Julia Meier hat einen guten Job gemacht.

Ich fand das Buch schön, es hat mich berührt und ich möchte es an dieser Stelle gerne weiterempfehlen. Wer Bücher mit einer gewissen Intensität und aus dem Leben entstandenen Geschichten mag, der wird Freude am Buch haben. Allerdings sollte man im Vorfeld die Leseprobe gelesen haben, denn wie gesagt, die Autorin verfolgt akribisch und sehr detailliert den Weg von Dot. Ich kann also durchaus verstehen, wenn es dem einen oder anderen Leser zu detailliert ist.

Das Cover passt sehr schön in die Geschichte, die fliederfarbene Tasche bzw. Geldbörse mit der Tulpe, ist gut gewählt.

Fazit: Obwohl ich das Genre selten lese, hat mich die Story überraschen und berühren können. Dot findet zurück ins Leben und zu sich selbst. Überraschend, emotional und intensiv. 4 Sterne.

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Bei diesem Buch hat mich der Klappentext sofort neugierig auf das Buch gemacht, das Cover ist ebenso stimmig. Dot scheint eine interessante Protagonistin zu sein, über die ich sofort mehr erfahren wollte.
"Das Fundbüro der verlorenen Träume" von Helen Frances Paris wurde für das Hörbuch von Julia Meier gesprochen. Julia Meier hat den angenehmen Schreibstil der Autorin lebendig und authentisch eingesprochen. Ich habe ihrer Stimme gern zugehört, sogar bei leicht erhöhter Hör-Geschwindigkeit. Die Vertonung hat die Story vor meinem inneren Auge lebendig werden lassen.
Die Handlung des Buches hat mir gut gefallen, auch wenn ich zeitweilig nicht ganz wusste, wo es hingehen soll. Ab und an ist der rote Faden verloren gegangen. Das passt dann gut zu Protagonistin Dot, die auch den roten Faedn in ihrem Leben verloren hat. Insebesondere das letzte Viertel des Buches konnte mich packen und hier wurde dann auch einiges aus der bisherigen Geschichte klarer, vieles, das verschwommen und nicht ganz greifbar war, wurde aufgedeckt. Im Umkehrschluss ist jedoch besonders die erste Hälfte des Buches ein wenig unrund, Dot und ihre persönlichen Beziehungen sind schwer fassbar und nachvollziehbar. Die Stimmung ist, wie der Klappentext schon sacht andeutet, eher trüb. Das große Thema "Verlust" zieht sich nicht nur durch die Beschreibungen des Fundbüros.
Dieses Buch ist eine Reise, die einige Umwege nimmt, um ans Ziel zu gelangen. Der Weg lohnt sich, trotz der Längen.

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Ein Reiseführer für jede Lebenslage

Dot arbeitet im Reisebüro an der Baker Street in London. Sie ist eher zufällig hier gelandet, hatte eigentlich ganz andere berufliche Pläne, aber das Leben verläuft eben nicht immer so wie gedacht. Dot ist sehr korrekt und freut sich immer, wenn Fundstücke ihrem Besitzer zurück gegeben werden können. Eines Tages kommt Mr Appleby zu ihr. Er vermisst die auf dem Cover des Buches abgebildete Tasche, vor allem jedoch das darin befindliche Portemonnaie, weil es seiner verstorbenen Frau gehört hat. Ein Teil der Geschichte dreht sich zwar auch um dieses Fundstück, aber im Zentrum steht Dot, die sich immer wieder mit ihren Eltern und ihrer Schwester auseinandersetzt und in die Vergangenheit schweift und überlegt, was sie hätte anders machen können. Sie lebt sehr zurückgelassen und liebt es liegen gebliebene, nicht abgeholte Reiseführer zu lesen und in Gedanken zu reisen. Das Buch entwickelt sich anders als ich dachte und vor allem ist es viel ernster und hat mich an manch einer Stelle zum Nachdenken gebracht. Julia Meier hat eine angenehme Stimme, die gut zu diesem Buch passt.

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Mein bislang unangefochtenes Frühjahrs-Highlight!!!
Die Geschichte um Verlieren und Finden, Auseinandereißen und Zusammenfügen ist von einer solchen Melancholie erfüllt, dass es mitunter schmerzt und doch kommt sie mit einer erstaunlichen Leichtigkeit daher. Bizarre Momente und hinreißendes Personal verhindern, dass sich alles in Schwere verliert und so ist es eine absolute Freude Dot auf ihrer Heldinnenreise zu begleiten.
Das Cover ist traumhaft schön und ich freue mich, wie sehr es das Buch in seiner Gesamtheit erfasst.

Auch das Hörbuch ist absolut phantastisch gelesen.

Ich bin rundum begeistert!!!

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In ihrer Arbeit im Fundbüro der Londoner U-Bahn geht Dot Watson vollständig auf. Akribisch katalogisiert sie die Gegenstände, wobei die Dinge fast schon menschlich auf sie wirken. Seitdem Dots Mutter im Pflegeheim liegt, verbringt sie auch den Feierabend allein und liest in ihren geliebten Reiseführern. Diese stammen allesamt aus dem Fundbüro. Dot träumt sich rund um die ganze Welt, so wie ursprünglich einmal ihre Pläne waren, bis der Tod des Vaters alles veränderte.
Zuerst fand ich Dots verrückte Gedankengänge ziemlich überzogen und ermüdend. Doch nach und nach öffnet sich die Sicht auf ihr Leben. Man versteht, was in ihr vorgeht und beobachtet gespannt, wie sich die junge Frau weiter entwickelt, sich von alten Zwängen befreien kann, weil sie einen klareren Blick auf die Vergangenheit bekommt.
Es ist ein schöner Roman, der den Leser entschleunigt und nebenbei ganz still und leise darauf hinweist, dass Dinge ihren eigenen Wert haben, den man erkennen sollte, anstatt der ständigen Gier nach Konsum zu erliegen.
Die Sprecherin Julia Meier hat sich Dots Charakter wunderbar einverleibt und es ist ein Genuss, ihr zuzuhören.

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Dieses Buch hat mich nicht zuletzt wegen seines wundervollen Covers neugierig gemacht. Aber auch die Story klang vielversprechend.
Technisch konnte die Autorin vollkommen überzeugen. Sie hat die Sprache an die vorherrschenden Stimmungen der jeweiligen Szene angepasst, sodass wir von poetisch bis derbe alles finden (keine Sorge, poetisch überwiegt). Bei der Hörversion wurde dies von der Sprecherin sehr gut umgesetzt. Generell muss ich sagen, ihre Stimme passt perfekt.
Mit Protagonistin Dot hatte ich jedoch ab und an meine Schwierigkeiten. Ihr Charakter ist vielschichtig, auch wenn das auf den ersten Blick nicht so scheint. Vieles liegt in ihrem Inneren verborgen und wird erst nach und nach freigelegt. Sie arbeitet in einem Fundbüro, liebt es, verlorene Dinge ihren Besitzern zurückgeben zu können, merkt aber selbst nicht, wie verloren sie eigentlich ist. Sie begibt sich auf die Suche, vermeintlich für jemand anderen, doch was sie entdeckt stellt vieles in Frage, birgt aber auch ganz neue Chancen.
Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber wenn ich ehrlich bin, hatte ich nicht mit so viel Dramatik und Tiefgang gerechnet. Bitte nicht falsch verstehen, die Geschichte hat Spaß gemacht und ich habe sie gern begleitet, dennoch hat mir diese ganz spezielle Reise mit all den Höhen und Tiefen emotional einiges abverlangt.

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Ein wundervolles Hörbuch.
Die Autorin Helen Frances Paris beschreibt mit wundervollen und schönen Worten eine sehr abwechslungsreiche Geschichte. Denn die Fundbüromitarbeiterin Dot geht voll in ihrer Arbeit auf, die Beschreibungen der Fundstücke sind großartig. Besonders wenn sich Dot mal wieder über Aushilfsmitarbeiter aufregt, die sich beim Beschreiben nicht sehr viel Mühe geben.
Natürlich erfahren wir auch viel über Dots Privatleben und ihre Familie.
Ihre sehr innige Beziehung zu ihrem Vater wird genau so beleuchtet wie ihre problembehafteten Verhältnisse zu Mutter und Schwester.
Wer sich gerne von schönen Worten einlullen lassen möchte, der ist bei diesem Buch genau richtig. Ich habe es sehr gerne gehört und Julia Meier hat es sehr gut vorgelesen.

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Keine leichte Kost.

Was für ein schönes Cover. :) Das Buch beginnt relativ unspektakulär & blättert sich erst nach & nach auf, indem es zwischen der normaler akkuraten Arbeit von Dot im Fundbüro, immer wieder Einschübe ihrer persönlichen Geschichte gibt. Aus der Vergangenheit, aber auch der Gegenwart. Über ca. die Hälfte empfand ich es als ziemlich melancholisch bis depressiv, das es auf mein eigenes Empfinden drückte & mich die Schwere spüren lies. Aber nach der Hälfte, habe ich es als etwas freier & luftiger empfunden. Denn Dot wird durch einige Umstände & Erkenntnisses so langsam aus ihrem Alltagstrott, ihrer Trauer & Traurigkeit gerissen. Was ich als befreiend & authentisch, auch als Zuhörer willkommen geheißen und wahrgenommen habe. Die Synchronsprecherin Julia Meier hat mich durch ihre angenehme Stimme gut durch dieses Hörbuch geführt. Insgesamt keine leichte Kost, aber es lohnt sich dran zu bleiben, vielleicht auch mit kleinen Verschnaufpausen zwischendurch.

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Das Hörbuch schafft eine schöne, beruhigende Atmosphäre. Die Geschichte wird immer spannender umso länger man das Hörbuch hört. Im Hörbuch wird alles ausführlich und detailliert beschrieben, so dass ich mir alles bildlich im Kopf direkt vorstellen konnte. Die Sprecherin hat eine klare und deutliche Sprache und passt sich den verschiedenen Protagonisten sehr gut an. Ich habe das Hörbuch sehr gern gehört und fand es sehr tiefgründig.

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Eine wunderschöne und einfühlsame Geschichte einer Frau, die sich selbst verloren hat, auf der Suche nach sich selbst.

Die Hauptfigur des Romans ist Dot, die in einem Fundbüro in London arbeitet. Sie hat sich von ihrem eigenen Leben und ihren eigenen Träumen aufgrund eines großen Verlustes komplett zurückgezogen. Um so wichtiger ist es ihr, dass alle verlorenen Gegenstände im Fundbüro einwandfrei katalogisiert und behandelt werden, damit diese wieder zurück zu ihrem Besitzer finden können. Sie geht völlig in ihrer Arbeit auf, sie ist ihr ganzer Lebensinhalt. Stück für Stück offenbart sich dem Hörer die Geschichte des Verlustes und die der Familie und immer mehr arbeitet sich Dot aus den Erinnerungen und ihrer tiefen Traurigkeit heraus.

Ich mochte die Sprecherin des Hörbuches sehr, sie hat eine junge, helle und positive Stimme, was ein schöner Ausgleich zu dem doch melancholischen Hörbuch ist. Der Sprechfluss ist eher langsam, auf 1.25 facher Geschwindigkeit war es für mich am angenehmsten zu hören.

Am Anfang des Hörbuches habe ich mich gefragt, wo denn die Geschichte hinführen möchte und sie ging nicht so richtig voran. Die Schilderungen von Dot in ihrem Posten im Fundbüro waren aber so herzallerliebst, so einfühlsam und poetisch, dass ich weitergehört habe. Und es hat sich gelohnt. Ab der Mitte des Hörbuches konnte ich dann gar nicht mehr aufhören. Es war eine wunderschöne Zeit Dot auf ihrem Weg zu begleiten und mit ihr zu erkennen, dass eine Geschichte und auch Erinnerungen mehrere Seiten haben. Eine absolute Hör-Empfehlung und ein ganz besonderes Buch.

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Man kann nicht nur Gegenstände verlieren …

Dorothy Watson, genannt Dot, hat sich zum Ziel gesetzt, verlorene Dinge ihren Besitzern wiederzugeben. Klingt ganz normal – so arbeitet ein Fundbüro ja auch. Doch bei Dot geht das tiefer und treibt manchmal auch seltsame Blüten. Eines Tages kommt John Appleby ins Fundbüro. Er hat eine Reisetasche verloren, in der das Portemonnaie seiner verstorbenen Frau ist. Dot bewegt die Geschichte so sehr, dass sie alles daran setzt, Tasche und Portemonnaie wieder aufzutreiben. Ihre Suche lässt sie so einiges finden, womit sie nicht gerechnet hatte und das sie gar nicht verloren geglaubt hatte …

Hach, was für ein wunderbares, liebevolles, ergreifendes, bewegendes und kluges Buch das doch ist! So eigenartig Dot manchmal scheint, so wunderbar ist sie auch. Nach und nach erfährt man, wie sie zu der Frau wurde, die sie ist und deren „Form“ sie hartnäckig erhalten möchte. Nicht nur sie, auch die anderen Personen rund um ihr Leben sind speziell – aber dennoch alle auf ihre eigene Weise liebenswert. Das allein ist schon ein Teil der Aussage des Buches: Jeder, egal wie er ist, ist liebenswert!

Auch werden dem Leser oder Hörer die Augen ein bisschen geöffnet für das, was wir sehen, was andere sehen und was die Wahrheit dabei ist, aber vor allem dafür, was man alles mehr oder weniger unbemerkt verlieren kann – von simplen Gegenständen über die Fassung bis zum Glauben oder gar sich selbst ist da ein weites Spektrum. Doch was man verlieren kann, kann man auch wieder finden und manchmal finden andere das, was man selbst verloren hat – und bringen es zurück.

Die Sprachmelodie der Autorin ist sanft und liebevoll, voller Verständnis und ganz ohne erhobenem moralischem Zeigefinger. Dennoch – oder gerade deshalb – bewirkt sie eine Reflexion beim Leser/Hörer, die manchmal ein bisschen schmerzt, aber dennoch unfassbar heilsam und wohltuend ist. Ja, mich hat das Buch zum Weinen gebracht, aber es hat auch tatsächlich ganz alte Wunden bei mir – wenn nicht geheilt, dann doch gesalbt. Damit hatte ich nicht gerechnet, umso wundervoller ist es. Doch auch ganz ohne dieses außergewöhnliche „Extra“ hat das Buch seine eigene Magie.

Genau solche Bücher sind es, die das Lesen zum schönsten Zeitvertreib der Welt machen und die Menschen und die Welt schöner machen. So unlogisch manche Reaktionen von Dot anfangs schienen, so verständlich sind sie, wenn man hinter die Fassade blickt. Genau das müssen wir lernen zu tun: hinter die Fassaden, die künstlichen Kulissen, blicken.

Für mich ist dies ein absolutes Highlight und es wird schwer werden, danach mit einem Buch zufrieden zu sein. Zu sehr trifft Helen Frances Paris einen Nerv. Fünf Sterne!

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Ein Zufallsfund - ein Hauptgewinn! Dieses Hörbuch hätte ich wahrscheinlich übersehen, aber ich fand es hier auf netgalley unter "sofort downloaden", hatte gerade ein Buch fertig gehört und überlegte, was ich nun kaufen könnte, da kam mir "Das Fundbüro der verlorenen Träume" gerade recht. Im Urlaub soll man ja mal abschalten, dachte ich, da ist so ein romantischer Titel gerade das Richtige. Auf eine tiefgründige Geschichte war ich wirklich nicht vorbereitet.
Die ersten Worte von Dot und ich dachte, da spricht eine Jugendliche, die erzählt von ihrem lustigen Alltag im Londoner Fundbüro. Das war ja teilweise auch recht amüsant, was da so vor sich ging, und die Sprecherin Julia Meier fand eine perfekte Tonlage für dieses Gemisch aus mehr oder weniger erheiternden Vorkommnissen.
Aber Dot ist nicht 18, sie hat schon eine Menge erlebt, war einige Zeit in Frankreich, und kann eigentlich viel mehr, als nur verlorene Schirme zu beschriften. Und sie macht sich Gedanken, wie kaum einer ihrer Kollegen, über die, die etwas verloren haben genauso wie über die, die etwas gefunden haben. Und dann kommt man langsam der Dot auf die Spur, die im "echten Leben" jede Menge Probleme hat, sich mit der Schuldfrage am Tode ihres Vaters herumquält, sich schämt, ihre demente Mutter nicht oft genug zu besuchen, ein reales Beziehungsproblem zu ihrer Schwester Philippa hat und dann noch im sexuell belästigt wird. Etwas viel für so eine sensible Person, als die sich Dot herausstellt.
Und dann ist da noch die Geschichte um Mister Appleby und seine verloren gegangene Reisetasche. Dot entwickelt eine wahre Obsession, sie wieder an den Mann zu bringen, als sie endlich im Fundbüro auftaucht. Ob sie das schafft und wie die Geschichte ausgeht, das verrate ich hier nun nicht. Mich hat das Hörbuch jedenfalls viele Stunden gut unterhalten. Empfehlung!

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