Hell strahlt die Dunkelheit

Roman

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Erscheinungstermin 09.09.2021 | Archivierungsdatum 04.02.2022

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Zum Inhalt

»Ethan Hawke ist ein wahrer Schriftsteller und ›Hell strahlt die Dunkelheit‹ ein großartiger Roman.« Patti Smith.

»Hell strahlt die Dunkelheit« ist der bisher persönlichste Roman des vierfach oscarnominierten Schauspielers, Regisseurs und Schriftstellers Ethan Hawke und dazu eine Ode an das Theater. Ein erfolgreicher Kinoschauspieler ist nach dem Scheitern seiner Ehe mit einer weltberühmten Sängerin vor allem von sich selbst angewidert, denn seine Untreue hat dazu geführt, dass die Familie zerbricht – und das unter den Augen der Öffentlichkeit. Ungeschickt versucht er, die Trümmer seines Lebens mit Whiskey und Sex zusammenzuhalten. Was ihn rettet, ist das Theater: Die Proben für eine Inszenierung von »Heinrich IV« am Broadway unter der Leitung eines brillanten Regisseurs fordern ihn wie nie zuvor. Als einziger Kinostar unter sehr routinierten Theaterschau-
spieler*innen mit ständigen Selbstzweifeln konfrontiert, wächst er über sich hinaus. Hybris und Demut im Dauerkampf. Ist es möglich, weltberühmt und gleichzeitig ein guter Mensch zu sein?

»Hell strahlt die Dunkelheit« ist ein Roman über Scham, Glamour und den Glauben an die moralische Kraft der Kunst. Das Porträt eines Rosenkriegs, eine Erzählung von Vaterschaft und Männlichkeit, ein Roman, durchtränkt von Wut und Sex, Sehnsucht und Verzweiflung; und ein leidenschaftlicher Liebesbrief an die Welt des Theaters.

»Ethan Hawke ist ein wahrer Schriftsteller und ›Hell strahlt die Dunkelheit‹ ein großartiger Roman.« Patti Smith.

»Hell strahlt die Dunkelheit« ist der bisher persönlichste Roman des vierfach...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783462001655
PREIS 23,00 € (EUR)
SEITEN 336

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Nach der Hälfte abgebrochen, Hawkes Hauptfigur war einfach zu geschwätzig und selbstbemitleidend. Vielleicht ist das so gewollt, aber es wirkt wie ein Klischee von einem Schauspieler. Man versteht nur zu gut, warum seine Frau ihn verlassen hat. Ein gänzlich unsympathischer Charakter, lediglich die Theaterszenen wecken die Sehnsucht Shakespeares Heinrich den Vierten noch einmal zu lesen und das erscheint mir fast besser.

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Ich gebe zu, dass ich von Ethan Hawke fasziniert bin: Er ist Schauspieler, Regisseur und Autor, und wann immer ich ihn in Interviews erlebt habe, wirkte er wie ein einnehmender Erzähler, wortgewandt und nachdenklich, mit interessanten Ansichten über das Leben. Er hatte seit zwanzig Jahren kein Buch mehr geschrieben, aber in diesem neuen Roman dokumentiert er die Notlage eines Schauspielers, der gleichzeitig mit dem Scheitern seiner Ehe zu kämpfen hat und sein Broadway-Debüt in Shakespeares Heinrich IV. gibt.

William Harding ist mit einem schönen Rockstar verheiratet und hat zwei kleine Kinder, die er über alles liebt, aber er ist untreu geworden, und seine Untreue wurde von der Presse geoutet und in den sozialen Medien publik gemacht. Es ist nicht klar, ob er seine Frau noch liebt, aber der Gedanke, dass er den ständigen Kontakt zu seinen Kindern verlieren wird, schmerzt ihn sehr. Kann er das irgendwie wiedergutmachen? Und dann ist da noch das Stück, in dem er die Rolle des Sir Henry Percy (bekannt als Hotspur) spielen soll, eine Rolle, die Hawke 2003 selbst auf der Bühne gespielt hat. Es ist eine anspruchsvolle Rolle, und der Regisseur der Produktion ist ein äußerst engagierter, hartgesottener Veteran, der nichts Geringeres akzeptiert, als sich voll und ganz darauf zu konzentrieren, die beste Leistung aus seinen Darstellern herauszuholen.

Es gibt einen Abschnitt, in dem der Regisseur seine Eröffnungsrede an die Darsteller richtet, als sie zum ersten Mal zusammenkommen, und ich fand sie in ihrer Kraft und Wirkung verblüffend. Sie erinnerte mich an Alec Baldwins wütende Tirade in der Verfilmung von Mamets Stück Glengarry Glen Ross. Hinzu kommt, dass Hawke in der Hörbuchversion, die ich mir angehört habe, selbst als Erzähler fungiert - seine unnachgiebige Darstellung ist elektrisierend.

Die beiden Elemente dieser Geschichte entfalten sich Seite an Seite: Hardings ängstlicher Kampf mit der Tatsache, dass er das Scheitern seiner Ehe selbst verschuldet hat, und sein verzweifeltes Bemühen, eine Leistung zu erbringen, die der illustren Schar erfahrener Bühnenschauspieler, die ihn umgeben, würdig ist. Mir gefiel die Art und Weise, wie Hawke die Theaterszenen zum Leben erweckte - sowohl auf der Bühne als auch hinter der Bühne - das ist brillant gemacht. Zwischen den Aufführungen trinkt Harding, fürchtet um seine Stimme, bangt um seine Ehe und findet trotzdem noch Zeit, weiter Unzucht zu treiben. Es ist schwer zu verstehen, wie er das alles unter einen Hut bringen kann.

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Wieso bespricht man den Roman eines Schauspielers? Sicher nicht, weil man besondere Qualität erwartet. Gewiss, erfolgreicher Schauspieler zu sein schließt nicht aus, auch ein guter Schriftsteller zu sein. Aber angesichts dessen, wie viel schlechte Literatur produziert wird und wie viel leichter es ein großer Name macht, schlechte Literatur dennoch in großen Verlagen zu platzieren, macht man sich sicher im Vorfeld nicht all zu viele Hoffnungen. Also bespricht man solche Texte, sind wir ehrlich, für die Klicks. Nicht dass man davon irgendetwas hätte, als dass man eben weiß, dass irgendwelche fremden Menschen irgendwo irgendwann einmal auf den eigenen Artikel geklickt haben. Und man weiß noch nicht einmal ob sie ihn wirklich gelesen haben. Aber hey, etwas müssen wir mit unserer Freizeit machen, also warum nicht selbst da noch Markt spielen, wo keiner ist?

Aber vielleicht ist es auch noch etwas anderes: simple Neugier. Wenn so eine Berühmtheit plötzlich auf einem ganz anderen Feld aktiv wird, dann will man sehen, was sie zu sagen hat. Vielleicht auch, sie gehässig auf die Schnauze fallen sehen. Oder staunen dürfen: Was? Das kann die/der auch? Und mag Thomas von Aquin (grob gesprochen) auch nicht zu Unrecht die Neugier dem Erkenntnisstreben als Negatives gegenübergestellt haben, so kann man aus Neugier doch manchmal in Erkenntnis stolpern.

In diesem Fall in die Erkenntnis: „Hell strahlt die Dunkelheit“ von Ethan Hawke ist ein ziemlich guter Roman. Nun muss ich zugeben: Ich kriege die Gesichter und die Namen von Schauspielern selten zusammen und wenn man mich nach Filmen mit Ethan Hawke gefragt hätte, hätte ich wahrscheinlich ein paar von Ewan McGregor genannt. Ich wusste auch nicht, dass Hawke schon zwei Romane geschrieben hat, von denen zumindest der erste von der Kritik ziemlich gelobt wurde. Aber gut, Kritiker-Lob ist ja auch wieder wieder ein Würfelspiel.

„Hell strahlt die Dunkelheit“ in jedem Fall ist ein strukturell stark gearbeiteter Roman mit interessanten Figuren und durchaus spannendem Thema, der auch sprachlich den ein oder anderen Höhepunkt zu setzen versteht. Dabei geht es einmal mehr, das scheint gerade wieder sehr in Mode zu sein, um einen mittelalten Mann, der ein relativ desillusioniertes Verhältnis zur Welt pflegt, der eine latente, manchmal offene Misogynie mit sich trägt und dem das zuvor relativ glückliche Leben ein paar Tiefschläge verpasst hat.

William Harding ist dabei nicht so ein typischer houllebecqscher Held, wie sie Beigbeder und Strunk zuletzt wieder schlecht imitiert haben, auch wenn er mit denen einige Züge teilt. Harding ist ein tatsächlich erfolgreicher Filmschauspieler, der mit einer der erfolgreichsten Musikerinnen seiner Zeit verheiratet ist. Zuletzt allerdings hat er sie betrogen und das kam raus und wurde in der Presse breitgetreten. Die Ehe steht vor dem Scheitern. Die beiden leben getrennt. Derweil hat Harding ein Bühnen-Engagement bei dem erfolgreichen und etwas exzentrischen Regisseur JC Callahan angenommen, als Hotspur in einer vierstündigen Inszenierung der beiden Teile von Heinrich der IV. Falstaff wird dabei von dem noch erfolgreicheren Schauspieler Virgil Smith verkörpert, der im Gegensatz zu Harding auch auf der Bühne ein Star ist.

Der Roman bewegt sich zwischen Proben, Aufführungen, Besäufnisen, sexuellen Eskapaden und einsamen Nächten im Hotelzimmer. Es ist, könnte man sagen, ein typisch amerikanischer Gesellschaftsroman. Mit vielen Stimmen aber klaren zentralen Charakter, in diesem Fall Harding als Ich-Erzähler, mit geradliniger Struktur, die nicht überfordert und einer präzisen Sprache, die sich poetische Momente erlaubt, damit aber nicht wuchert. Man kann an Updike oder Roth denken und Fans beider Autoren würden nicht enttäuscht. „Hell strahlt die Dunkelheit“ ist zwar nicht gerade ein Rabbit Run, dafür fehlt die Dichte aber vor manchem Werk aus der zweiten Reihe müsste es sich nicht verstecken. Gelungen etwa, wie die Hauptfigur immer wieder auf Ratgeber trifft, die ihn in ganz unterschiedlicher Weise bestärken oder ihm die Leviten lesen. Das wird besonders interessant, wenn die Rollen verschwimmen, Harding also, wenn er mit dem Schauspieler redet, der Heinrich IV spielt und der gerade im Krankenhaus liegt, und ihm ein paar altersweise Worte mit auf den Weg zu geben versucht, immer nur als „der König“ spricht.

Gelungen auch, wie Hardings Rolle im Leben und seine Rolle im Stück enggeführt werden und erst der Schock und die Enttäuschung darüber und dann die Einsicht, in diesem Stück womöglich den Bösewicht zu spielen, Harding neue Perspektiven eröffnen.

Gelungen zuletzt auch die Blicke ins Theater und das Showbiz selbst und in die selbst- und fremdzerstörerischen Gewohnheiten der Menschen, die die Systeme Broadway und Hollywood tragen. In diesem Fall mag es von Vorteil sein, dass ein erfahrener Schauspieler den Roman verfasst hat. Auch wenn einiges überzeichnet sein dürfte, zumindest sehr plausibel und glaubhaft sind Ränkespiele, Selbstkasteiung und Exzess vermittelt.

Stören dürften sich einige LeserInnen vielleicht daran, dass die Hauptfigur wieder so ein eher unsympathischer Mensch ist, besonders aber daran, dass sie nicht unsympathisch genug ist, dass man sie einfach hassen kann. Aber ich denke das ist gut umgesetzt. Harding ist nie als „Freund“ des Lesers angelegt, aber auch nicht als Bösewicht, und immer ist klar, dass wir hier nur seine Perspektive, sein fehlerhaftes Erleben größerer Zusammenhänge mitbekommen. Die Geschichte bekommt dann auch entsprechend keinen vollständig positiven oder negativen Abschluss. Stattdessen lässt uns Hawke, nachdem sein Protagonisten nach der Derniere so etwas wie eine Teil- Epiphanie erlebt hat, mit einem herrlich offenen Bild alleine:

“Die Hintertreppe des Mercury Hotel ist wie eine kleine verzauberte Burgtreppe. Sie riecht uralt und süß. Die Stufen sind schmal und aus mattem weißem Marmor. Irgendwie fühlt sie sich prachtvoll an, als wäre sie schon immer dort gewesen und würde auf ewig dort sein. In der Mitte jeder schweren Steinplatte sieht man eine winzige Vertiefung, wo Füße im Lauf der Jahre ihren Weg nach oben gemacht haben. Anfangs ist die Abnutzung deutlich sichtbar, und man hat das Gefühl, einer ausgetretenen Spur zu folgen. Aber je höher man kommt, desto schmaler und steiler werden die Stufen. Der abgetretene Pfad wird schwerer zu erkennen. Die Stockwerke haben keine Nummern mehr. Und wenn man irgendwo in der Mitte atemlos auf einem Absatz stehen bleibt, ist die Spur ganz verschwunden. Man sieht nur eine weitere Treppe.”

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Klapptext: Ein erfolgreicher Kinoschauspieler ist nach dem Scheitern seiner Ehe mit einer weltberühmten Sängerin vor allem von sich selbst angewidert, denn seine Untreue hat dazu geführt, dass die Familie zerbricht. Das unter den Augen der Öffentlichkeit.
Fazit: Für den Schauspieler ist das Theater wie eine Therapie. Er hat seine Ehe an die Wandgefahren. Nun sult er sich in Selbstmitleid. Vor allem in Sex und sich betrinken. Aufwärts nach dem Absturz geht es erst, als die Proben für ein Theaterstück von Shakespeare beginnen. Als Leser fand ich den Blick hinter die Kulisse des Theaters sehr spannend. Wer sich von Beginn an mit der derben Sprache anfreunden kann wird später mit interessanten Schilderungen aus dem Theaterhintergrund belohnt. Ich habe das Buch mit viel Interesse gelesen und bereue es nicht.

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Tatsächlich: dieser Roman ist ein leidenschaftlicher Liebesbrief an das Theater! Auch wenn ich den Text sprachlich stellenweise etwas anstrengend fand, schildert dieser Roman die emotionale Achterbahnfahrt eines Kinostars, der unter lauter hochkarätigen Theaterschauspielers seinen persönlichen Gang nach Canossa antritt. doch so intensiv, dass ich fast ebenso mitgenommen war wie die Hauptfigur. Ruhm und Elend, Exzesse und stille Familienfreuden liegen so eng beieinander wie in einem Shakespeare-Drama.
Und wie schön zu sehen, welch heilende Wirkung Theater und Literatur auf den Menschen haben, wenn sie es denn zulassen. unbedingt empfehlenswert für jeden, der Theater liebt.

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Ich wusste nicht, dass Ethan Hawke neben der Schauspielerei auch Schriftsteller ist und war von diesem Buch positiv überrascht. Die Geschichte ist eine Lobeshymne ans Theater, den Broadway, New York, die Schauspielerei. Es wird aus der Sicht von William erzählt, ein einst erfolgreicher Schauspieler, der seine Frau (ein Superstar in der Musikszene) betrügt. Als sein Leben in den Trümmern liegt, ergattert er eine Rolle in Shakespeares Heinrich V am Broadway.
Der Roman dreht sich um die Wiederfindung im Leben, den Sinn des Lebens, Schauspielerei, Glamour & Stars, die Presse, Kollegen in der Theaterwelt - es beinhaltet sooo viel und ist einfach nur grossartig und fesselnd geschrieben. Es wird wie das Stück von Heinrich in Akten erzählt. Daraus ergibt es ultralange Kapitel - vielleicht der einzige Minuspunkt in meiner Kritik, ich bevorzuge kurze Kapitel. Ebenfalls erfährt man Kapitelweise auch um was sich das Stück von Heinrich V handelt -es war sehr spannend und interessant.
Ein sehr schön geschriebener, fesselnder Roman der mich auf ganzer Linie überzeugt hat.
Ein grosses Lob an den Übersetzer, er hat das wirklich sehr sehr gut gemacht und die Geschichte grandios übersetzt.

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Hmmm, ich bin Ethan Hawke Fan der ersten Stunde. Okay, als Teenie fand ich ihn einfach unwiderstehlich in "Before Sunrise". Das führte dann dazu, dass ich unbedingt das erste Buch von ihm kaufen musste - heute habe ich keine Ahnung mehr, um was es darin ging.

Umso freudiger nahm ich mir also sein neuestes Werk vor - um es dann nach etwa 50 Seiten gelangweilt zur Seite zu legen. Es liest sich für mich wie eine Rechtfertigung, warum seine Ehe mit Uma Thurman schief gelaufen ist, welchen Versuchungen er "ausgeliefert" war, wie schwer es weiße, männliche Schauspieler in dieser Welt haben. Das passt zur derzeitigen gesellschaftlichen Lage überhaupt nicht. Der Text wirkt wie aus der Zeit gefallen, Er hat mich in keinster Weise positiv angesprochen, aber vielleicht hätte ich ihm noch eine Chance geben sollen??

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Der bekannte Filmschauspieler William Harding erhält eine Rolle am Broadway in Shakespeares „Heinrich IV“. Doch es ist nicht diese, die ihn in die Schlagzeilen bringt, sondern die Tatsache, dass er seiner Frau fremdgegangen ist, was natürlich nicht verborgen blieb, und die ebenso berühmte Sängerin nun die Trennung öffentlich in den Klatschblättern ausschlachtet und die ganze Welt auf ihrer Seite hat. Emotional im Ausnahmezustand soll William nun eine herausfordernde Rolle spielen und das neben ausgebildeten Bühnenschauspielern, die zwar weitaus weniger bekannt, aber deutlich besser sind als er. Von Selbstzweifeln geplagt versucht er, die Rolle auszufüllen und zugleich auch fern der Bühne die Rolle des Vaters für seine beiden kleinen Kinder erfolgreich auszufüllen. Eine emotionale Tour de Force, die ihm alles abverlangt und ihn weit über seine Grenzen gehen lässt.

Ethan Hawke ist seit den 90ern ein vielbeschäftigter und mit verschiedensten Preisen ausgezeichneter Schauspieler. In den vergangenen Jahren hat er sich auch als Autor einen Namen gemacht. Seine Hauptfigur in „Hell strahlt die Dunkelheit“ weist unzählige Parallelen zu seinem Leben auf: zunächst die Erfolge im Film, später auch Engagements auf der Bühne, die Ehe mit einer ebenso erfolgreichen Künstlerin und die öffentliche Schlammschlacht der Trennung. Am interessantesten sind jedoch nicht diese Äußerlichkeiten, sondern das Innenleben der Figur, eine Seite, die man normalerweise nicht zu sehen bekommt und die hinter der strahlenden Fassade verborgen bleibt. Es liegt daher nahe, dass der Roman auch sehr viele persönliche Eindrücke des Schauspielers offenbart und seine verletzliche Seite zeigt.

Es sind zwei zentrale Punkte, die die Selbstzweifel Williams nähren. Zum einen die gescheiterte Ehe, dabei hatten sie sich doch einmal stürmisch geliebt. Auch die Ehe seiner Eltern war schon gescheitert und die Beziehung zu seinem Vater danach schlecht bis nicht existent. Er selbst will ein besserer Vater sein, bemüht sich um die Kinder, um sie nicht unter der Situation leiden zu lassen. Eine selbst gestellte Aufgabe, die er nicht immer erfolgreich ausfüllt. Er macht keinen Hehl daraus, dass er selbst dazu beigetragen hat, dass seine Familie vor einem Trümmerhaufen steht, aber kann er doch noch irgendetwas retten?

Noch mehr beschäftigt ihn jedoch sein Talent und seine Rolle. Er trägt eine unbändige Wut in sich, genährt von seinem eigenen Unvermögen und Verärgerung über sich selbst. Zwar kann er dies in die Figur kanalisieren und diese mit unglaublichem Leben füllen, das tägliche extreme Ausleben der Emotionen jedoch zehrt an ihm und laugt ihn aus, schadet seiner Stimme und lässt ihn wichtige Warnsignale seines Körpers übersehen. Wie ein Besessener steigert er sich in seine Rolle als Hotspur und lebt sie förmlich aus.

Interessant ist vor allem das, was sich hinter der Bühne abspielt, die Routinen und Gepflogenheiten am Theater, aber auch der harte Konkurrenzkampf und vor allem die Selbstzweifel, denen die Figuren ganz unterschiedlich begegnen. Das Transferieren eines Jahrhunderte alten Textes in eine lebendige Aufführung, die das Publikum mitreißt – eine Kunst für sich, in die Hawke hier spannende und erhellende Einblicke gewährt.

Ja, William lamentiert und jammert ganz schön viel und bemitleidet sich selbst. Aber der Roman wird dadurch lebendig, die Figur greifbar und authentisch und vor allem zeigen sie eine Seite, die man selten sieht. Für eine Erzählung, die sofort gefesselt hat und nicht mehr losließ.

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William Harding ist ein junger berühmter Schauspieler , und gerade in den Medien , weil er seine Frau betrogen hat. Er ist untröstlich , weil seine Kinder darunter leiden und die Ehe den Bach runter geht. Nun fangen die Proben zu dem Shakespeare Stück Henry IV am Broadway an und er bewegt sich auf dünnem Eis. Er trinkt, nimmt Drogen und gibt sich dem Stück mit all seiner Kraft und Unsicherheit hin. Das ist das was außen passiert, aber noch intensiver wird es wenn Hawke über das Schauspielerdasein an sich erzählt. Das ist so spannend und lebendig. Zum Beispiel beschreibt er wie William sich auf eine Szene vorbereitet, die er alleine auf der Bühne bestreitet. Er hat einen Monlog vorzutragen. Ich sehe die Szene vor meinem Auge, spüre die Angst, die Unsicherheit und das Können mit dem Text zu spielen, ihn wahrhaftig vorzutragen. Ein grandioser Roman für Theaterliebhaber und Shakespeare Fans. Ich habe jede Seite genossen. Natürlich überlegt man wieviel echtes Leben im Roman von Hawke drinsteckt, aber nach einer Weile wird das zur Nebensache.

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Ethan Hawke schreibt, und das verdammt gut. Cover und Titel sind on Point. Das Theatersetting war genauso faszinierend wie die Hauptfigur William. Hiervon würde ich gerne einen Film oder eine Serie sehen. Kann das Buch wirklich wärmstens empfehlen.

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William (Harding) spielt William (Shakespeare). Das ist nur eines der Themen von Ethan Hawkes Roman „Hell strahlt die Dunkelheit“. Parallel dazu kämpft der 32jährige Mime an weiteren Fronten. Seine Ehefrau und die Mutter seiner beiden Kinder will sich scheiden lassen, nachdem er sie betrogen hat. Drogen und Alkohol sind sein täglicher Begleiter. Und dann noch die Eiterbeule an seinem Bauch. Alles zusammen strickt Ethan Hawke zu einem (teilweise sicher auf eigener Erfahrung basierenden) oftmals überaus poetischen Roman, der der Leserschaft Einblicke in das Leben von VIPs, aber auch hinter die Kulissen des Theaters erlaubt. Ein Buch so ambivalent wie sein Titel. Und es lässt das Publikum mit der Frage zurück: Wie viel vom Autor steckt in seinem Protagonisten?
Aber von vorn.
Kurz vor Beginn der Proben zu Shakespeares „Heinrich IV“ am Broadway steht William Harding vor den Trümmern seiner Ehe. Seine Ehefrau, eine bekannte Popsängerin, hat genug von seiner Untreue und will die Scheidung. Zwischen Theater, Zeit mit den beiden Kindern, Drogen, Alkohol und weiteren sexuellen Abenteuern muss er feststellen: das war’s mit Familie, da ist nichts mehr zu kitten. Zu alledem ist er im Ensemble unter lauter routinierten Theaterschauspielern der einzige Kinoschauspieler. Daher verlangen ihm Proben und Aufführungen unter dem gleichermaßen brillanten wie exzentrischen Regisseur JC Callahan eine Menge ab. Da sollten seine ständigen Selbstzweifel, gepaart mit seiner Arroganz, überbordenden Männlichkeit und seiner Wut eigentlich zu einer Art Katharsis führen. Oder könnten sie zumindest. Vielleicht. Würde er sich auf dem Weg zur Läuterung nicht selbst dermaßen im Weg stehen.
Ich gebe zu, ich habe Ethan Hawke außer in „Club der toten Dichter“ noch nie bewusst in einem Film gesehen. Daher war ich gespannt, ob sein Roman ihn mir näherbringen würde. Und, was soll ich sagen? Jein. Zumal das Buch autofiktional ist und keiner sagen kann, wie viel vom Autor tatsächlich in seinem Protagonisten steckt. Ist vermutlich aber auch besser so, denn für mich war William Harding mit Ausnahme von wenigen Passagen ein echter Unsympath. Seine Arroganz, seinen Narzissmus und sein durch Chauvinismus geprägtes Frauenbild fand ich abstoßend, seine Weinerlichkeit und sein Selbstmitleid hatten was von „Opfertrolle in der Opferrolle“ und das von Anfang bis Schluss. Er verliert aus eigener Schuld so vieles und entwickelt sich in keinster Weise zum Besseren. Und leider schaffe ich es nicht völlig den Schauspieler Ethan Hawke von William Harding zu trennen, ich hatte beim Lesen stets sein Bild vor Augen.
Aber natürlich macht das den Roman nicht zu einem schlechten Buch. Die Sprache finde ich stellenweise poetisch, die Übersetzung finde ich überaus gelungen und den Theaterstück-artigen Aufbau finde ich treffend gewählt. Allerdings ist es mir stellenweise zu s*xlastig und in diesen Passagen sprachlich zu derb. Neben William als Protagonisten verblassen die meisten Charaktere, aber das Buch verkommt trotzdem nicht zu einer „One-man-Show“, sondern bleibt immer relativ ausgewogen. Die Einblicke, die Hawke durch die Augen seines Hauptcharakters in die Welt des Theaters, aber auch in die Welt der „Reichen und Schönen“ gibt, sind interessant. Spannend und kontrovers ist auch die Rolle der Medien im Buch verarbeitet. Einerseits ist William Harding auf (gute) Kritiken angewiesen und darauf, im Gespräch zu bleiben. Andererseits irritiert es ihn, dass die Öffentlichkeit dadurch mehr über ihn und den Zustand seiner Ehe zu „wissen“ scheint als er.
Insgesamt ist es für mich kein Buch zum nebenher lesen, manche philosophische Ansätze musste ich erst einmal verdauen, bevor ich weiterlesen konnte. Ich finde, es ist ein Buch, das man stellenweise wirklich auf sich wirken lassen muss, damit man es lesenswert findet und auch am unsympathischen Protagonisten noch eine winzige positive Seite entdecken kann. Für mich ein schwieriges Buch, daher von mir vier Sterne.

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