Der korrumpierte Mensch

Die ethischen Folgen wirtschaftlichen Denkens

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Erscheinungstermin 25.07.2020 | Archivierungsdatum 14.10.2020

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Zum Inhalt

Ebenso provokant wie klar zeigt Jonathan Aldred: Wirtschaft und Ökonomie haben diese verheerende Entwicklung zu verantworten. Eine überfällige, augenöffnende Kritik, die den desaströsen Einfluss ökonomischer Theorien auf unsere Moral und Wertvorstellungen offenbart. In den letzten 50 Jahren hat sich das, was wir als »gut« oder »richtig« bewerten, dramatisch verändert. Verhaltensweisen, die unserer Großelterngeneration nur schädlich oder schlicht bösartig vorkamen, erscheinen heute rational, ja natürlich. In der Folge von Milton Friedman, John Maynard Keynes und ihren Erben hat sich die Ökonomie unmerklich zur Ersatzreligion moderner Gesellschaften aufgeschwungen. Ihre Maximen und Schlüsselideen – von Nudging bis zum Trittbrettfahren – wirken sich heute direkt auf unsere Entscheidungsfindung aus und durchdringen so gut wie jeden Aspekt des alltäglichen Lebens. Im 21. Jahrhundert haben Wirtschaft und Ökonomie nicht nur Einfluss auf Politik und Gesellschaft, sondern auch auf unser Denken, Handeln und unsere Moral genommen. Hinter ihrer Dominanz werden die Alternativen zum System unsichtbar: Heute akzeptieren wir bereitwillig, dass alles vermarktet werden kann. Zugänglich deckt Aldred die erstaunliche Macht, welche die Ökonomie über uns hat, auf und zeigt anhand konkreter Beispiele aus unserer Erfahrungswelt, wie sie uns tagtäglich verdirbt. Ein ebenso scharfsinniges wie schonungsloses Buch, das zugleich Wege aufweist, uns aus ihrem allgegenwärtigen Klammergriff einer korrumpierenden Ökonomie zu befreien. Warum ist wirtschaftliches Denken schlecht für unsere Moral? »Ich behaupte nicht, dass die Menschen heutzutage grundsätzlich »weniger nett« oder »unmoralischer« sind als die vorherigen Generationen. In den letzten fünfzig Jahren haben uns stattdessen neue ökonomische Ideen darüber, wie wir uns verhalten sollten, dazu gebracht, die Welt auf eine andere Art und Weise zu sehen. Es sind diese wirkmächtigen Ideen, die unser Verhalten neu justiert haben: Was vor gar nicht allzu langer Zeit noch egoistisch, dumm oder schlicht bösartig erschien, ist heute akzeptabel, rational, natürlich und so offensichtlich, dass wir es nicht in Frage stellen.«

Ebenso provokant wie klar zeigt Jonathan Aldred: Wirtschaft und Ökonomie haben diese verheerende Entwicklung zu verantworten. Eine überfällige, augenöffnende Kritik, die den desaströsen Einfluss...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608982374
PREIS 25,00 € (EUR)
SEITEN 432

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Das ist ein sehr interessantes Buch, aus dem ich viel gelernt und erfahren habe.
Der Autor versteht es fabelhaft, spannend und unterhaltsam zu erzählen, wenngleich für mich als „Wirtschaftslaie“ manches (wirklich nur manches) etwas zu theoretisch war. Aber in den praxisbezogeneren Teilen und in den Biographien der Wissenschaftler und Forscher (alle Männer!) war das Buch wirklich faszinierend.
Besonders gefallen hat mir die Geschichte der „Baumolschen Kostenkrankheit“, ebenso die Erklärung von Politikverdrossenheit - da man weiß, warum die Menschen von Politikern keine gute Meinung mehr haben, könnten die ja auch was dagegen tun. Leider klafft auch dort die Lücke zwischen Theorie und Realität, die der Autor so verständlich schildert. (oder auch: zwischen Ökonomie und den Menschen).
Der Unterschied zwischen“ Anreiz“ und Nudging ist ebenso wunderbar erklärt.
Ein Buch, das dem Leser viel zu denken gibt!

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In „Der korrumpierte Mensch“ hält Jonathan Aldred Wirtschaft und Ökonomie bzw. vielmehr uns allen einen Spiegel vor und beleuchtet, welchen Einfluss Wirtschaft bzw. ökonomische Theorien auf unsere Wertevorstellungen haben.
Aldred schildert zunächst, wie sich unsere Wahrnehmung davon, was gut oder schlecht ist, in den letzten 50 Jahren verändert hat. Indem wir ökonomische Theorien zur Religion erhoben und der Wirtschaftlichkeit gleichsam unser Leben untergeordnet haben, hat sich unser Wertekanon vollständig verschoben: Was Oma und Opa oder gar unseren Eltern im Traum nicht eingefallen wäre, was sie nie gutgeheißen hätten, ist für uns normal geworden. Damit beeinflusst wirtschaftlich orientiertes Handeln eben nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Politik, unser Denken, unsere Gesellschaft, Moralempfinden (wobei „Moral“ hier nicht im Sinne von „Moralisieren“ verstanden sei) und damit eben auch unseren Umgang miteinander. Warum gehen denn Werte und Moral überhaupt vor wirtschaftlichem Denken in die Knie? Weil Wirtschaftlichkeit nicht mehr hinterfragt wird – dabei hat sich letztlich nur unsere Sichtweise verändert … selbstverständlich kommt es dann natürlich auch zu Politikverdrossenheit, einer gewissen Hilflosigkeit, wenn Werte uns (wirtschaftlich) nicht weiterbringen – und da helfen auch „Corporate Social Responsibility“-Berichte und ähnliche Absichtsbekundungen nichts …
Sicherlich ist das Buch nicht durchweg leicht lesbar, das ist sicher dem Thema geschuldet. Dennoch gelingt es Aldred mit seiner teils provokativen Kritik und seinen anschaulichen Beispielen, dass einem nach der Lektüre klarer geworden sein dürfte, warum manches so gekommen ist, wie die (ökonomischen) Mechanismen funktionieren und damit auch, wie man vielleicht für sich in seiner kleinen Welt gegensteuern könnte: Denn eigentlich müssten wir ja nur unsere Sichtweise erneut ändern. Fazit: Lehrreich, interessant und erhellend.

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"Der korrumpierte Mensch - Die ethischen Folgen wirtschaftlichen Denkens" von Jonathan Aldred ist Ende Juli 2020 bei Klett-Cotta erschienen. Das E-Book umfasst etwa 430 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt
Ebenso provokant wie klar zeigt Jonathan Aldred: Wirtschaft und Ökonomie haben diese verheerende Entwicklung zu verantworten. Eine überfällige, augenöffnende Kritik, die den desaströsen Einfluss ökonomischer Theorien auf unsere Moral und Wertvorstellungen offenbart. In den letzten 50 Jahren hat sich das, was wir als »gut« oder »richtig« bewerten, dramatisch verändert. Verhaltensweisen, die unserer Großelterngeneration nur schädlich oder schlicht bösartig vorkamen, erscheinen heute rational, ja natürlich.

In der Folge von Milton Friedman, John Maynard Keynes und ihren Erben hat sich die Ökonomie unmerklich zur Ersatzreligion moderner Gesellschaften aufgeschwungen. Ihre Maximen und Schlüsselideen – von Nudging bis zum Trittbrettfahren – wirken sich heute direkt auf unsere Entscheidungsfindung aus und durchdringen so gut wie jeden Aspekt des alltäglichen Lebens. Im 21. Jahrhundert haben Wirtschaft und Ökonomie nicht nur Einfluss auf Politik und Gesellschaft, sondern auch auf unser Denken, Handeln und unsere Moral genommen. Hinter ihrer Dominanz werden die Alternativen zum System unsichtbar: Heute akzeptieren wir bereitwillig, dass alles vermarktet werden kann. Zugänglich deckt Aldred die erstaunliche Macht, welche die Ökonomie über uns hat, auf und zeigt anhand konkreter Beispiele aus unserer Erfahrungswelt, wie sie uns tagtäglich verdirbt. Ein ebenso scharfsinniges wie schonungsloses Buch, das zugleich Wege aufweist, uns aus ihrem allgegenwärtigen Klammergriff einer korrumpierenden Ökonomie zu befreien.


Warum ist wirtschaftliches Denken schlecht für unsere Moral?

»Ich behaupte nicht, dass die Menschen heutzutage grundsätzlich »weniger nett« oder »unmoralischer« sind als die vorherigen Generationen. In den letzten fünfzig Jahren haben uns stattdessen neue ökonomische Ideen darüber, wie wir uns verhalten sollten, dazu gebracht, die Welt auf eine andere Art und Weise zu sehen. Es sind diese wirkmächtigen Ideen, die unser Verhalten neu justiert haben: Was vor gar nicht allzu langer Zeit noch egoistisch, dumm oder schlicht bösartig erschien, ist heute akzeptabel, rational, natürlich und so offensichtlich, dass wir es nicht in Frage stellen.«


Meine Meinung
Die Inhaltsangabe beschreibt eigentlich gut, worum es geht und war auch der Grund, warum ich das Buch lesen wollte. Warum hat sich die Moral der Menschen geändert? Wie spielt die Wirtschaft da rein und warum ist vieles heute ok?
Das Buch umfasst eine Menge an Wissen zu Ökonomie und ihrer Geschichte. Auch wenn der Schreibstil eigentlich schon so gehalten ist, dass es sich gut lesen lässt, ist der Inhalt nicht unbedingt einfach zu erfassen. Die Thematik liegt mir persönlich einfach nicht und das machte es mir schwer zu folgen. Ich habe einige interessante Fakten, Geschichten und Aspekte mitgenommen, doch gemerkt habe ich mir wenig. Die Thematik bewirkt bei mir offensichtlich, dass es "zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr wieder herausgeht".
Es waren wirklich viele auch interessante Fakten und Geschichten enthalten, die manche Begebenheiten etwas klarer machen. Dennoch fühle ich mich machtlos gegenüber der Entwicklung und wie gesagt, vieles habe ich direkt wieder vergessen. Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl die Zusammenhänge nicht so recht zu verstehen und habe mich manchmal etwas verlassen gefühlt, wenn auf frühere Kapitel oder schon erwähnte Personen Bezug genommen wurde und ich mich nicht erinnern konnte, was es damit auf sich hatte. Meine Erwartung an das Buch und mich war, dass es mir leichter fallen würde, der Thematik zu folgen.
Ich würde das Buch jedem empfehlen, der sich mit Ökonomie beschäftigt oder sogar studiert oder in dem Umfeld arbeitet. Als leichte Lektüre für den Feierabend eignet sie sich in meinen Augen jedoch nicht.

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Jonathan Aldreds Buch #DerkorrumpierteMensch beschreibt eine Entwicklung von Moralvorstellungen der letzten 50 Jahre. Was damals noch als unschicklich oder gar bösartig galt, ist heute normal und angesagt. Wie es seiner Meinung nach dazu kam, das schildert der Autor in seinem Buch. Zugleich hat er Beispiele für seine Meinung und zeigt, in welcher Weise sowohl Wirtschaft als auch Ökonomie unser Leben immer mehr beeinflussen.

Das ist ein Buch zum richtigen Zeitpunkt. Ja, was kann alles vermarktet werden? Der Tod von fünf Kindern? Der schwere Unfall auf der Autobahn mit Exklusivfotos der Sterbenden? Und welchen Einfluss haben Journalisten auf unsere Meinung? Wie gehen wir mit Verschwörungstheorien um? Klar, ohne wirtschaftlichen Aufschwung gibt es kaum Wohlstand. Nur zu welchem Preis? Hat der Virus uns nicht gezeigt, was wirklich wichtig und gut ist?

Das Buch gefiel mir ausgesprochen gut. Der Autor schreibt so klar und verständlich, dass es sich sehr gut lesen lässt. Selbst die für mich sonst recht trockenen Ausführungen zu wirtschaftlichen Zusammenhängen, sind einleuchtend. Besonders interessant fand ich auch die Darstellung der Berufswege von hier erwähnten Wissenschaftlern. Fünf Punkte und eine Leseempfehlung gebe ich daher sehr gerne. #NetGalleyDE

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