Die Königin von Berlin

Sie war die Muse von Bertolt Brecht. Roman

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Erscheinungstermin 02.03.2020 | Archivierungsdatum 01.09.2020

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Zum Inhalt

Ein aufregender Roman über Carola Neher, eine der schillerndsten Schauspielerinnen der Weimarer Republik von der Bestseller-Autorin Charlotte Roth.
Wo sie auftritt, jubeln die Menschen der geheimnisvollen Carola Neher zu. Die Theater reißen sich um sie. Berlin liegt ihr zu Füßen in jenen letzten Jahren der Weimarer Republik. In durchfeierten Nächten verdreht sie einem berühmten Mann nach dem anderen den Kopf – doch im Herzen bleibt sie allein. Das ändert sich, als sie dem Dichter Klabund begegnet, ein Suchender und ein Getriebener wie sie selbst.
Ausgerechnet sie, die begehrte femme fatale, verliebt sich in den scheuen, zurückhaltenden Dichter, der von der gleichen inneren Glut verzehrt wird wie sie selbst. Was keiner für möglich gehalten hätte, tritt ein: Sie heiratet ihn. Doch eine brave Ehefrau wird Carola nicht, denn schon bald lockt sie das wilde Leben – und die Künstler Berlins, darunter Bertolt Brecht, der ihr die Chance ihres Lebens bietet …

In diesem Roman setzt Bestseller-Autorin Charlotte Roth der Schauspielerin Carola Neher ein Denkmal, die in den 20er Jahren die Muse vieler berühmter Männer war und als Brechts erste Polly unsterblich wurde.

Ein aufregender Roman über Carola Neher, eine der schillerndsten Schauspielerinnen der Weimarer Republik von der Bestseller-Autorin Charlotte Roth.
Wo sie auftritt, jubeln die Menschen der...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783426282328
PREIS 19,99 € (EUR)
SEITEN 416

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Charlotte Roth entführt uns in das aufregende Berlin der Zwanzigerjahre, die Welt der Carola Neher. Außer Carola begegnen wir großen Namen wie Brecht, Benn, Feuchtwanger und vielen anderen. Es gelingt der Autorin historische Fakten in eine fesselnde Romanhandlung einzubauen. Und auch wenn sie sich manche historische Ungenauigkeit erlaubt, auf die sie aber sowohl im Vor- als auch im Nachwort hinweist, ist das Buch sehr informativ. Wir werden unterhalten und gleichzeitig auch gebildet.

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Wie immer ein gut recherchierter historischer Roman von Charlotte Roth. Die Protagonistin ist Carola Neher, die in den wilden 20 er Jahren, die Muse vieler berühmter Männer war! Ihrer Zeit voraus ist sie freiheitsliebend, impulsiv und künstlerisch begabt. Aus der engen Kleinstadt flüchtet sie in das turbulente Berlin, wo sie ihr aufregende Schauspielleben beginnt.
Für mich ein historisch, literarisch und interessanter Roman!!!

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Turbulente Karriere
Die Roman der Autorin Charlotte Roth lese ich immer wider gerne.
Bei den neuen Buch „Die Königin von Berlin“ hatte ich erst bedenken, ob mich das Thema interessiert. In der Vorkriegszeit geht die Geschichte meist traurig aus.
Die Schauspielerin Carola Neher war mir völlig unbekannt. Die Autorin bringt sie richtig gut in Szene. Wie Carola sich in die Filmszene einbringt ist witzig und spannend.
Für ihre Kariere gibt sie alles. Sie arbeitet für Berthold Brecht, der in dieser Geschichte viel vorkommt.
Ihre Liebe und Heirat mit dem Dichter Alfred Henschke wird turbulent und kurz.

Ihr Sohn Georg kommt in diesem Roman auch zu Wort, dessen Leben nicht so einfach war.

Charlotte Roth hat sich für diese interessante Lebensgeschichte gut informiert und brillant inszeniert.
Es ist wieder ein unterhaltsamer lesenswerter Roman.

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Zum Inhalt:

Der Weg der Carola Neher zum gefeierten Star war ein harter Weg und diesen dürfen wir in diesem Buch miterleben. Wer war Carola Neher und wie gelang es ihr so manchem Mann den Kopf zu verdrehen? Sie war verheiratet mit Klabund und die Muse von Bertold Brecht und war in ihrer Zeit einer der schillerndsten Persönlichkeiten.

Meine Meinung:

Das Cover hatte mich gleich angezogen und ich finde es nach wie vor ungeheuer ansprechend. Wieder eine Figur von der ich noch nie gehört habe und ich freue mich nun mehr über sie gelernt zu habe. Auch über Klabund wusste ich nicht sonderlich viel und auch da habe ich einiges dazu gelernt. Was mich an dem Buch besonders fasziniert hat, ist die Beschreibung der Zeit, der Umstände, der politischen Verhältnisse. Man fühlt sich tatsächlich richtig in die Zeit zurück versetzt und kann sich vieles sehr gut vorstellen. Die Protagonisten sind alle irgendwie recht unsympathisch geschildert, aber wahrscheinlich waren sie tatsächlich so. Was ich ein wenig schade fand, war, dass die Zeit von Flucht und Gefangenschaft nur sehr am Rande angerissen wurde. Das hätte ich persönlich auch spannend gefunden.

Fazit:

Portrait einer nahezu Unbekannten

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Das Buch wird interessant durch die Hauptpersonen, Carola Neher, Bertold Brecht, Lion Feuchtwanger und viele mehr. Berlin in einer verrückten Zeit. Der erste Weltkrieg ist vorbei, die Inflation nimmt kroteske Ausmaße an, da wird von Tag zu Tag gelebt. Die Hauptperson verfolgt ihren Traum . Sie möcht unbedingt Schauspielerin werden und triftt auf dem Weg dahin Persönlichkeiten aus der Theaterwelt dieser Zeit, nutzt sie für ihre Zwecke aus. Karriere oder Familie und was ist mit Liebe? Charlotte Roth beschreibt in ihrer schönen Erzählweise die bewegte Zeit zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg und das Leben von Carola Neher.

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Die Zwanziger Jahre: Die junge, lebenshungrige Karoline lebt mit ihrer Familie in München. Sie will ausbrechen aus diesem öden Leben und hinaus auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Am liebsten in Berlin. Bis dahin ist es aber ein weiter Weg für die junge Frau, die sich nun Carola nennt. Aber sie ist hartnäckig, lässt sich durch nichts und Niemanden von diesem Ziel abbringen. Und diese Hartnäckigkeit zahlt sich schließlich aus. Sie schafft es eines Tages endlich bis nach Berlin, wo ihr fortan viele Türen offen stehen.

Sie erlebt eine kleine Welt innerhalb der Welt, bestehend aus allem, was Rang und Namen hatte im damaligen Kulturbetrieb der Weimarer Republik: Regisseure, Schauspieler, Journalisten und Schriftsteller wie Bertold Brecht, Lion Feuchtwanger, Klabund, und und und. Alles Namen, die bis heute jeder kennt. Nur ein Name fehlt heutzutage, wenn man auf dies Zeit zurückblickt, nämlich ausgerechnet dieser: Carola Neher, der einstigen „Königin von Berlin“. Was war passiert? Wie konnte eine solche Persönlichkeit aus dem kollektiven Gedächtnis verschwinden?

Charlotte Roth erzählt hier ihre Geschichte, gibt ihr eine Stimme. Und mit jedem Satz, den ich lese, wird es für mich unbegreiflicher, wie diese selbstbewusste, willensstarke und wunderschöne Frau so in Vergessenheit geraten konnte. Immerhin war sie eine sprudelnde Inspirationsquelle für Bertold Brecht und eine Herzensbrecherin für viele andere, die ihrem Charme erlagen.

Ich war fasziniert von der bunten und schillernden Welt des Berlins der Zwanziger Jahre, so lebendig erzählt, als wäre man dabei gewesen. Und dann war ich wiederum so traurig, mitzuerleben, wie dieser wilde Mikrokosmos auseinander bricht und sich in alle Winde verstreut, weil so viele von ihnen vor den Nazis fliehen mussten, auch Carola. Und ich war gefesselt von der Lebensgeschichte dieser „Königin von Berlin“, die ich wahnsinnig gern kennengelernt hätte.



P.S.: Die Autorin gibt den Tipp, sich auf youtube anzusehen wie Carola Neher den „Barbara-Song“ in der Verfilmung der Dreigroschenoper singt, das habe ich getan – und bin ihr verfallen.

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Carola Neher wuchs in der rheinland-pfälzischen Provinz auf und ihr Leben scheint vorgezeichnet zu sein. Doch Carola rebelliert gegen die an sie gestellten Anforderungen aus der Familie und macht sich nach ein paar kleineren Engagements in der Provinz Anfang der 1920er Jahre auf nach Berlin, wo sie als Schauspielerin und Sängerin am Theater Erfolg haben möchte. Doch auch in Berlin macht sie erst einmal eine Durststrecke durch, bis sie den berühmten Autor Bertold Brecht kennenlernt, der sie schon bald zu seiner Muse und Geliebten macht, ihr zu Ruhm und Ansehen verhilft und in dessen „Dreigroschenoper“ er sie unsterblich machen will. Neher jedoch hat Brecht schnell durchschaut, der sich nimmt, was er kriegen kann und nicht gemacht ist für eine dauerhafte Beziehung. Stattdessen findet sie in dem feingeistigen Dichter Klabund ihre Liebe und heiratet ihn. Die Premiere der Dreigroschenoper wird sie nicht bestreiten, denn sie eilt nach Davos in die Schweiz, wo ihr Mann an Tuberkulose stirbt…
Charlotte Roth hat mit „Die Königin von Berlin“ wieder einmal ihr großartiges Können in die Waagschale geworfen, um Carola Neher, die bekannteste Theaterkünstlerin der Weimarer Republik, wieder lebendig werden zu lassen. Fesselnd und gefühlvoll zugleich lässt sie den Leser in das vergangene Jahrhundert abtauchen, um eine außergewöhnliche Frau kennenzulernen, die für die Dinge kämpft, die sie liebt und ihr Leben in vollen Zügen auskostet. Roth hält sich sehr eng an die Autobiographie Nehers, doch drückt sie ihrer Geschichte mit ihrer besonderen Art, sie zu erzählen, und einer gelungenen fiktiven Mischung ihren ganz eigenen Stempel auf. Nicht nur Nehers Werdegang wurde akribisch recherchiert, sondern auch ihre Weggefährten, Liebschaften und zeitgenössische Künstler, die ihren Weg kreuzten. Gleichzeitig gelingt es ihr, den Leser in die Welt des Theaters zu entführen, wo er nicht als Zuschauer, sondern eher als Statist fungiert, der sich mit Neher eine Bühne teilt und sie bei ihrem Spiel beobachtet. Auch das damalige Lebensgefühl projiziert Roth einmalig, bringt die 20er Jahre wieder in die Gegenwart zurück und erlaubt einen Streifzug durchs Berlin der damaligen Zeit. Farbenprächtig und bildgewaltig wirkt die Geschichte wie ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann, wobei auch die unterschiedlich gewählten Perspektiven dies forcieren.
Roth lässt viele berühmte Persönlichkeiten wieder lebendig werden, damit der Leser sie in Aktion verfolgen und ihnen nachspüren kann. Carola Neher ist eine Frau mit eisernem Willen, Disziplin, Stärke und vor allem Mut, denn sie wagt sich aus einer biederen Welt hinaus ins Rampenlicht. Sie setzt auf Risiko, um ihren Traum zu leben. Carola ist nicht auf den Mund gefallen und recht selbstbewusst, was ihr einiges an Respekt einbringt. Brecht ist ein selbstverliebter und vor allem von sich selbst überzeugter Egomane und Frauenheld, der sich nicht anbinden lässt. Aber er ist auch eine künstlerische Größe, dem das Theater noch heute einiges zu verdanken hat. Klabund oder besser Alfred Henschke ist ein feingeistiger und sensibler Mann, der eher unscheinbar im Hintergrund bleibt. Aber auch Lion Feuchtwanger, Elisabeth Bergner, Kurt Weill oder Hermann Scherchen bereichern die Geschichte mit ihren Auftritten.
„Die Königin von Berlin“ ist eine Homage an eine in Vergessenheit geratene faszinierende und talentierte Künstlerin, die in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts die Theaterwelt auf den Kopf stellte. Lebendig, authentisch und jede Zeile wert. Absolute Leseempfehlung!

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Carola Neher - eine interessante, fesselnde Romanbiografie dieser Schauspielerin, die auch Brechts Muse wurde. Wunderbar erzählt! Leseempfehlung.

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Charlotte Roth schildert auf großartige Weise das Leben einer jungen Frau, die Ihr Leben und Können der Schauspielerei und dem Theater widmen will. Verschiedene Männer kreuzen ihren Weg, unter anderen auch Berthold Brecht. Ein grandioser Einblick in die damalige Zeit.

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Das schillernde Leben der Schauspielerin Carola Neher im Berlin der 20er Jahre - mitreißend erzählt! Und wie bei der Autorin Charlotte Roth gewohnt, immer ganz nah an historischen Persönlichkeiten und Ereignissen.

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Sehr mitreißender und interessanter Künstlerroman über die Schauspielerin Carola Neher, die in der Weimarer Republik davon träumt, ein gefeierter Bühnenstar zu werden. Sie wird schließlich die Muse von Bert Brecht und spielt die Rolle der Polly Peachum in der "Dreigroschenoper".
Tolle Geschichte, sehr faszinierende Frauenfigur, guter Romanaufbau (zwei Zeitebenenen: Carolas Sohn Georg begibt sich auf Spurensuche seiner Mutter; die Geschichte Carolas an den Bühnen der Weimarer Republik), guter Erzählstil, interessanter historisch-politischer Hintergrund.
Der Autorin gelingt es, den Zeitgeist der Weimarer Republik mit seiner Kulturblüte einerseits, aber den wachsenden Problemen aufgrund Wirtschaftskrise und politischer Radikalisierung andererseits, perfekt einzufangen.
Einfach großartig und sehr zu empfehlen!

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Eine schillernde Romanbiographie über Carola Neher, gefeierter Bühnenstar in der Weimarer Republik, Ehefrau von Klabund und Muse vieler anderer Männer, unter anderem von Bertolt Brecht. Carola Nehers Leben war atemberaubend, dieser Roman ebenso. Tauchen Sie ein ins Künstlerleben im Berlin der 1920er Jahre und lassen Sie sich mitreißen. Charlotte Roth hat es wieder einmal geschafft, eine Künstlerin so lebendig werden zu lassen, dass man sie vor sich sieht und ihre Stimme zu hören glaubt.

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Carola Neher war in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine bekannte Schauspielerin, heute kennt sie kaum jemand mehr. Charlotte Roth erzählt nun ihre Geschichte. Von den Anfängen in Baden Baden und München, ihren Jahren in Breslau und dem Erfolg in Berlin. Aber sie erzählt eben nicht nur die Geschichte der Schauspielerin, sondern auch eines Menschen, der sich im Inneren immer unsicher war und nach außen nie Schwäche zeigen wollte.

Carola Neher war nicht nur eine erfolgreiche Schauspielerin, sondern auch eine Muse Bertolt Brechts. Er schrieb für sie die Rolle der Polly Peachum in der Dreigroschenoper. Auch Brecht wird in diesem Buch ausführlich beleuchtet. Wobei ich sagen muss, dass er mir durch dieses Buch nicht sympathischer geworden ist. Brecht war ein Egomane wie er im Buche steht, der sein Umfeld teilweise sehr strapaziert hat. Und das ist vermutlich noch freundlich formuliert.


Carola dagegen handelt auch nicht immer so, wie man es von einer liebenden Frau erwarten würde. Ihren Mann Alfred heiratet sie eigentlich nur, um ihm einen Gefallen zu tun. Trotzdem erkennt sie was sie an ihm hat und liebt ihn so, wie sie es eben kann. Durch die schwierige Kindheit mit einem gewalttätigen Vater fällt ihr das nicht immer leicht. Ihr Mann Alfred Henschke, genannt Klabund, schien mir in dem Buch der einzige zu sein, der Carola wirklich gesehen hat und sie so genommen hat, wie sie nun einmal war. Eine schwierige, kapriziöse Frau, abhängig von der Meinung anderer. Seinen Charakter fand ich in der Geschichte den angenehmsten und gerade sein Schicksal hat mich sehr mitgenommen.

Der Schreibstil des Buches ist wie von Charlotte Roth gewohnt, sehr besonders. Er passt perfekt zu den teilweise ja wirklich schwierigen Charakteren und zeigt ihre Zerrissenheit und Unsicherheiten. Man hat wirklich das Gefühl das Innenleben der Personen genau kennenzulernen. Mich hat gerade dieser Schreibstil wieder vollkommen in die Geschichte hineingezogen.

Von mir daher eine Leseempfehlung für dieses tolle Buch, auch wenn gerade der besondere Schreibstil bestimmt nicht jedermanns Sache ist.

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Hätte ich mich nicht erst kürzlich wieder intensiver mit Bertolt Brecht beschäftigt, hätte mir der Name Carola Neher wohl nichts gesagt. Aber so war ich an dieser Geschichte interessiert.
Obwohl ich den Schreibstil von Charlotte Roth liebe, habe ich mich anfangs ein wenig schwergetan. Doch dann hat mich die Geschichte gepackt. Carola Neher war eine schillernde Persönlichkeit im Berlin während der Weimarer Republik. Nun aber weiß ich, welch tragisches Schicksal sie hatte.
Während Carola Neher umjubelt wurde, war sie dennoch einsam. Sie trifft den Dichter Klabund (Alfred Henschke), der an TBC erkrankt ist, und heiratet ihn. Er ist ein ruhiger Mensch, der ihr Geborgenheit geben kann. Obwohl sie so anders ist als er, ergänzen sie sich. Dennoch führt sie ihr bewegtes Leben weiter. Sie lernt Bertold Brecht kennen, für den sie Muse wird und der ihr Chancen bietet. Sie wird „die Polly Peachum“ aus der Dreigroschenoper. Die Beziehung zwischen ihr und Brecht war schwierig und tat beiden nicht gut. Beide waren sie ehrgeizig. Brecht war kein sehr angenehmer Mensch. Er war sehr von sich überzeugt. Ich finde ihn nicht sympathisch.
Aber auch später hat es Carola Neher nicht leicht. Sie flieht mit ihren Zweiten Mann Anatol Becker aus dem Nazi-Deutschland und gerät später in Gefangenschaft, wo sie stirbt.
Eine interessante Roman-Biografie über eine schillernde, aber auch tragische Person.

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Charlotte Roth hat eine Romanbiografie über die wahrscheinlich schillerndste Schauspielerin der Weimarer Republik geschrieben. Carola Neher macht sich mit knapp 20 Jahren auf den Weg, um Schauspielerin zu werden. Mit eiserner Disziplin und Hartnäckigkeit wird sie zum gefeierten Star ihrer Zeit. Sie wird umschwärmt, durchtanzt die Nächte und verdreht der Männerwelt die Köpfe. In ihrem Leben haben nur zwei Männer wirklich Platz. Der eine ist Bertolt Brecht. Die beiden können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander. Sie befeuern sich gegenseitig ihre Kreativität. Der andere ist der kleine kränkliche Klabund, so das öffentliche Bild von ihm. Er ist der Einzige, der den Weg in ihr Herz findet. Bei dem sanftmütigen Dichter kann sie sich gehen lassen.

Der Roman befasst sich hauptsächlich mit der Karriere von Carola Neher. Leider wurde ihr tragisches Schicksal an ihrem Lebensende im Abspann nur kurz dokumentiert. Ich habe gelesen, dass man nicht viel über ihre Zeit im Arbeitslager und über die Umstände ihres Todes weiss. Da es ein fiktiver Roman ist, hätte ich trotzdem gerne etwas darüber gelesen.

Charlotte Roth hat mit diesem Roman Carola Neher wieder aufleben lassen. Nicht nur ihre Biografie hat sie lebendig nachgezeichnet, sondern auch den Zeitgeist der Weimarer Republik einfliessen lassen. Sie lässt einen alles um sich vergessen und in die Welt der Theater- und Filmwelt abtauchen. Sie lässt auch anderen Stars der 20er Jahren kurz auftreten - Lion Feuchtwanger, Elisabeth Bergner, Kurt Weill und viele andere.

Eine tolle Hommage an die in Vergessenheit geratene Schauspielerin.

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