Unbarmherzig

Kriminalroman

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Erscheinungstermin 31.05.2019 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

Gina Angelucci, die Spezialistin für ungeklärte Mordfälle, klärt auf, was seit dem 2. Weltkrieg im Verborgenen lag

Gina Angelucci, Spezialistin für Cold Cases bei der Münchner Kripo, ist aus der Elternzeit in den Dienst zurückgekehrt. Ihr Ehemann und Kollege Tino Dühnfort betreut die kleine Tochter. Als in dem idyllischen Dorf Altbruck zwei Leichen gefunden werden, die mehrere Jahrzehnte verscharrt gewesen waren, übernimmt Gina die Ermittlungen. Die Identität der Toten nach so langer Zeit zu klären, erscheint zunächst als unlösbare Aufgabe. Dann wird klar, dass das weibliche Opfer aus dem Baltikum stammt. War sie eine Zwangsarbeiterin? Während Gina einen Mörder sucht, der vielleicht selbst nicht mehr am Leben ist, bemerken sie und Tino nicht, dass ihnen jemand ihr privates Glück missgönnt und es zerstören will.

Spannung auf höchstem Niveau: abgründig, scharfsinnig, düster

Gina Angelucci, die Spezialistin für ungeklärte Mordfälle, klärt auf, was seit dem 2. Weltkrieg im Verborgenen lag

Gina Angelucci, Spezialistin für Cold Cases bei der Münchner Kripo, ist aus der...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783548290973
PREIS 12,99 € (EUR)
SEITEN 384

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

In einem bayrischem Dorf werden zwei Leichen entdeckt. In der Nähe war während der Nazizeit eine Munitionsfabrik und da die Leichen eher älter sind, ist die Priorität der Ermittlungen natürlich nicht sehr hoch. Die Polizistin Gina Angelucci wendet ihr ganzes Können auf, um mit den Ermittlungen beginnen zu können. Die Dorfbewohner sind keine große Hilfe und selbst der Bürgermeister mauert. Warum ?
Wie immer spannende Story, die hier in die Vergangenheit des 2. Weltkrieges führt, alte Feindschaften , lieber Vergessen ist der Grundtenor , der den Polizisten begegnet. Aber manchmal können die Toten keine Ruhe geben.
Spannend, toll zu lesen.

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Inge Löhning ist in meinen Augen die Krimi-Queen schlechthin. Sie liefert Spannung auf höchstem Niveau.
"Unbarmherzig" hat mich eine schlaflose Nacht gekostet. Ganz klare Leseempfehlung. Vielen Dank und weiter so, liebe Inge Löhnig.

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> Leseerfahrung
‚Unbarmherzig‘ war für mich der erste Krimi von Inge Löhnig und obwohl ich weder die Dühnfort-Vorgänger noch den ersten Band von Gina Angelucci kannte, konnte ich der Handlung und der Nebenerzählung gut folgen.
Die Charaktere sind lebendig und authentisch gezeichnet. Die Anzahl der handelnden Personen ist gut gewählt – es sind ausreichend, um die Geschichte facettenreich zu gestalten, aber auch nicht zu viele, sodass man den Überblick verlieren würde.
Die Rückblicke in die Vergangenheit lassen den Leser Einblick in etwas nehmen, wovon die heutige Generation keine so genaue Vorstellung mehr hat. Ich fand es spannend, mitzurätseln, wie die Begebenheiten aus der Vergangenheit wohl zu dem Tod der beiden jungen Leute geführt haben. Inge Löhnig hat ein Händchen dafür, den Leser zu fesseln.

> Fazit
Die Krimis von Inge Löhnig werde ich definitiv im Auge behalten und auch die vorherigen Bände lesen. Die Geschichte ist gut konstruiert, wirklichkeitsnah und authentisch.
Eine absolute Leseempfehlung!

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Inge Löhnig schafft es vorbildlich, Geschichtliches mit heutigen Kriminalfällen zu verknüpfen. Auch diesmal wieder ein gelungener Krimi, kann ich nur empfehlen!

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Steinmetzin Ella findet in einer Kiesgrube einen menschlichen Schädel.
Es werden Überreste von 2 Menschen gefunden.
"Cold Case" Ermittlerin Gina Angelucci, die ihrer Elternzeit gerade beendet hat, wird auf den Fall angesetzt.
Sie möchte den Familien der Opfer endlich Gewissheit verschaffen.
Wer wurde getötet?
Was hat Ellas Familie mit den Morden zu tun?
Warum wird Ginas Familie von einer Frau beobachtet?
Dazu ein kleiner Einblick auf die Kriegszeit und Zwangsarbeiter.

Spannend. Ich habe es verschlungen.
Sehr gerne empfohlen!

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Tino Dühnfort hat Vaterschaftsurlaub während Gina Angelucci wieder arbeiten geht. Sie hat sich auf Cold Cases spezialisiert und einen interessanten Fall ausgegraben: in einem kleinen Ort werden die Knochen zweier jungen Menschen gefunden, die vor rund 80 Jahren gestorben sind. Wer waren die beiden und warum mussten sie sterben?
Löhnig konstruiert wieder einen Fall, der es in sich hat. Dann nach 80 Jahren sind Zeitzeugen nahezu ausgeschlossen. Schrittweise nähert sich Gina der Aufklärung und genauso häppchenweise wird der Leser mit Puzzleteilen versorgt. Ich finde es sehr bemerkenswert wie es die Autorin schafft, so einen alten Fall noch logisch lösbar zu schreiben und dabei den Leser sehr gut zu unterhalten.
Natürlich bleibt die Spannung in so einem Fall eher etwas aus, doch für die nötige Aufregung sorgt Löhnig in diesem Fall beim Privatleben der beiden Kommissare. Die bemerken eine Stalkerin und geraten in Gefahr.
Die fehlende Spannung wird jedoch super durch die atmosphärisch dichte Erzählung kompensiert und die Rückblicke in Kairis Tagebuch machen die Vergangenheit lebendig.
Fazit: wieder ein tolles Buch aus der Feder Inge Löhnigs, die ich seit ihrem ersten Buch sehr gerne lese.

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In einem Dorf werden alte Knochen gefunden und Gina Angelucci wird mit den Ermittlungen betraut. Wer waren diese beiden Menschen und warum wurden sie ermordet? Wie immer in der Abteilung für Cold Cases geht es weit zurück in die Vergangenheit. Wird Gina auch diesen namenlosen Toten ihre Identität zurückgeben können ?

In diesem Fall geht es um eine alte Munitionsfabrik, Zwangsarbeiter und das NAZI- Regime.

Meine Meinung:

Ich staune immer wieder darüber, wie die Autorin es schafft alles so perfekt miteinander zu verweben und den Webfaden dabei grazil um Alles zu schlingen. Um die perfekt ausgestalteten Nebencharaktere , die Ermittler in ihren Persönlichkeiten und die verschiedenen Zeitebenen.

Die Mischung aus persönlichem Leben von Tino und Gina und Fallanalyse ist perfekt ausgewogen und der Kriminalfall bestens ausgearbeitet.

Wie schreibt man also eine Rezension zu einem , meiner Meinung nach, perfekten Buch ?
Lest am besten selbst, der Schreibstil ist absolut klar und man kann diesen Fall auch lesen, wenn man keinerlei Vorkenntnisse der Reihe hat. Sympathische ,bodenständige Ermittler ermitteln in einem Fall, der bis zuletzt spannend ist und eine gute Auflösung bietet. Ich liebe es , dass die Bücher von Frau Löhnig so ruhig daherkommen, keine ,nicht enden wollende Action mit persönlicher maximaler Gefährdung aller Beteiligten, sondern ein ruhiger, dennoch extrem spannender Krimi.

Fazit: Eine glasklare Leseempfehlung.

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In einem recht idyllischen Dorf werden menschliche Knochen entdeckt, die offensichtlich bereits vor Jahrzehnten verscharrt wurden. Dieser Fund weckt das Interesse von Gina Angelucci, die gerade aus der Elternzeit zurückkehrt und ihren Dienst in der Cold-Case-Abteilung der Münchner Kriminalpolizei wieder antritt. Zunächst scheint es aussichtslos, die Identität der Toten und die Umstände ihres Todes zu entschlüsseln. Doch Gina Angelucci gibt nicht auf. Ihre Nachforschungen führen sie zurück in die Zeit des Zweiten Weltkriegs....

"Unbarmherzig" ist nach "Gedenke mein" der zweite Band der Dühnfort-Reihe, in dem Kommissar Konstantin Dünforts Frau, Gina Angelucci, im Zentrum der Handlung steht und die Ermittlungen führt. Auf ein Wiedersehen mit Tino Dühnfort darf man sich aber dennoch freuen, da er natürlich im privaten Handlungsstrang eine große Rolle spielt und sich die beiden über den Fall austauschen. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man sie unabhängig voneinander lesen. Dem aktuellen Geschehen kann man auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Zum besseren Verständnis der privaten und beruflichen Nebenhandlungen, und der Weiterentwicklung der Charaktere, empfiehlt sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der vorgesehenen Reihenfolge.

Der Einstieg in den Krimi gelingt mühelos, denn Inge Löhnig versteht es wieder hervorragend, das Interesse am Fall und seinen Hintergründen zu wecken. In einem kurzen Rückblick in die Vergangenheit beobachtet man, was an dem Tag geschah, an dem die beiden Menschen, deren Knochen im aktuellen Fall gefunden werden, ihr Leben verloren. Dabei wird nicht zu viel verraten, sodass man gemeinsam mit Gina Angelucci auf Spurensuche gehen, und dabei eigene Überlegungen anstellen kann.

Das Rätsel um die beiden Toten ist nicht so leicht zu durchschauen. Inge Löhnig legt Spuren aus, denen man nur allzu bereitwillig folgt. Allerdings ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint und deshalb muss man die eigenen Überlegungen oft überdenken und neu ansetzen. Dadurch bleibt die früh aufgebaute Spannung durchgehend erhalten. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und außerdem gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit. Handlungsorte und Protagonisten werden dabei so lebendig beschrieben, dass man mühelos ins Geschehen eintauchen und die Nachforschungen genießen kann.

Die rätselhaften Ermittlungen, die in die Zeit des Zweiten Weltkrieges zurückführen, sorgen allerdings nicht alleine für Spannung. Auch im Privatleben von Gina Angelucci und Tino Dühnfort stellt sich recht früh eine bedrohliche Atmosphäre ein. Eine unbekannte Frau beobachtet Gina, Tino und die kleine Tochter. Die beiden erfahrenen Ermittler haben kein gutes Gefühl dabei. Dieser Handlungsstrang sorgt für zusätzliche Spannung.

Ich habe bisher alle Bände der Reihe mit großer Begeisterung gelesen und auch bei diesen Ermittlungen wurde ich nicht enttäuscht. Denn der alte Fall war äußerst interessant, die Charaktere lebendig und die aktuellen Ereignisse im privaten Bereich sorgten für zusätzliche Spannung. Ich bin hier voll auf meine Kosten gekommen und habe das Buch beinahe in einem Rutsch verschlungen.

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Der neue Fall für Gina Angelucci hat mich sehr begeistert. In verschiedenen Handlungssträngen dröselt Inge Löhnig den Fall auf und so taucht man immer tiefer in die Vergangenheit ab. Die kursiven Zwischenkapitel haben das Lesen noch um einiges spannender gemacht, denn dadurch erfährt man live, was damals vorgefallen ist. Auch kommt das Privatleben von Gina nicht zu kurz und die Autorin hat dies sehr geschickt in den Fall mit eingebunden. Wer die Bücher von Inge Löhnig kennt, der weiß, dass bis zum Ende nichts so ist, wie es scheint. Sie baut immer wieder noch eine Wendung ein und es wird nie langweilig. Das Buch lädt den Leser ein, es in einem Rutsch durchzulesen, denn es ist sehr spannend und in einem gewohnt fesselnden Schreibstil geschrieben. Mich hat der Fall komplett überzeugt und ich hoffe, dass es bald einen neuen Fall für Gina oder für Tino geben wird.

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Inhalt: Nach zwei Jahren Elternzeit kehrt Gina Angelucci wieder zur Kriminalpolizei zurück. In der Abteilung für „Cold Cases“ befasst sie sich mit einem Knochenfund in einem kleinen Dorf.
Die beiden bei Bauarbeiten gefundenen Skelette lagen wahrscheinlich seit 70-80 Jahren in der Erde und weisen Anzeichen von Schussverletzungen auf.

Meine Meinung: In ihrem neuesten Krimi geht es Inge Löhning eher ruhig an.
Es geht nicht nur um die reine Klärung der Identität und Todesumstände der beiden gefundenen Skelette, die Gina gegen die Anweisungen der Staatsanwaltschaft vorantreibt.
Ihr ist es zuallerallererst ein Anliegen den Toten einen Namen zu geben und dadurch den eventuell noch lebenden Angehörigen endlich Gewissheit über das Schicksal ihrer Lieben zu geben.
Auf ihrer Suche nach der Wahrheit stoßen die Ermittler rasch auf ein dunkles Kapitel in der Dorfgeschichte während des Zweiten Weltkrieges. Ein Jahrzehnte währender Familienstreit wirft zusätzlich Fragen auf.
Eingebettet in das aktuelle Geschehen im Dorf geben in Kursivschrift eingeschobene alte Tagebucheinträge das damalige Drama wieder.
Mir hat die Mischung aus Kriminalfall, Familiengeschichte und historischem Roman gut gefallen, auch wenn die Spannung meiner Meinung nach ein wenig zu kurz kam.
Dafür taucht aber in Ginas privaten Umfeld eine plötzliche Bedrohung für ihre Familie auf…

Fazit: Wieder einmal ein gut gelungener und lesenswerter Krimi aus der Feder von Inge Löhning, der diesmal verschiedene Elemente geschickt miteinander verbindet.

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Inge Löhnig, wie ich sie kenne und seit Jahren schätze.
Auch dieser Band ist wieder spannend von Anfang bis Ende, die Geschichte ist gut durchdacht und logisch. Ich habe richtig mitgefiebert. Die Passagen, die 1944 spielen, sind ebenso gut zu lesen.
Die Mischung aus Kriminalfall und Privatleben der beiden Ermittler ist für mich perfekt gelungen, genau richtig und nicht zu viel.
Die Autorin kann einfach fabelhaft schreiben – ich warte jetzt schon auf den nächsten Band – ich hoffe, Frau Löhnig schreibt ihn schon!

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Der zweite Fall für Gina Angelucci.
Während Tino Dühnfort jetzt in Elternzeit gegangen ist, um sich um die gemeinsame Tochter zu kümmern, hat Gina einige Cold Cases auf ihrem Schreibtisch. Doch ihr wirkliches Interesse wird erst geweckt, als eine Frau die Skelette zweier Menschen auf einer Baustelle findet. Obwohl die Toten schon vor siebzig oder achtzig Jahren umgebracht worden sind, finden Gina und ihr Team tatsächlich Anhaltspunkte, die ein weiteres Ermitteln rechtfertigen, denn Mord verjährt nicht, nicht einmal, wenn er im zweiten Weltkrieg begangen wurde.

Tatsächlich war ich von diesem Buch angenehm überrascht, haben mich doch die letzten Dühnfort-Krimis, die ich las, gelangweilt. Hier jedoch wurde nicht nur ein Fall aus der Vergangenheit präsentiert, sondern gleichzeitig ein schöner Abriss aus der Geschichte dieser Zeit entwickelt. Außerdem bezieht die Autorin sehr klar Haltung gegen Nazis - alte wie neue, damit hat sie bei mir eh schon mal Punkte gut gemacht. Das Einzige, was ich wirklich arg überflüssig fand, war der Erzählstrang um die "Insektenfrau", der hätte echt nicht sein müssen und da musste ich mich schon fast ein bisschen zwingen weiterzulesen und nicht zu überblättern. Alles in allem hat mir dieser Fall gut gefallen und ich bin gespannt zu erfahren, was Gina im nächsten Fall zu ihrer verschwundenen Klassenkameradin in Erfahrung bringt.

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*Spannende Krimikost mit dem 2. Fall für die COLD CASE Ermittlerin Gina Angelucci *
MEINE MEINUNG
Der spannende Krimi „Unbarmherzig“ von Inge Löhnig ist bereits der zweite Band ihrer Krimi-Reihe um die junge, sympathische Gina Angelucci, Spezialistin für ungeklärte Todesfälle bei der Münchner Kripo, die nach ihrer 2jährigen Elternzeit frisch in ihren Job zurückkehrt. Als in sich abgeschlossener Fall kann dieser Krimi aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem Vorgängerband problemlos gelesen werden.
Auch der zweite Fall für Gina Angelucci hat es wieder in sich, denn der Fund der mysteriösen Knochenfunde auf dem Kiesabladeplatz wird schnell zum Politikum und die zu ihrer zu alter Form auflaufende Gina sieht sich bei ihren sorgfältigen und hartnäckigen Ermittlungen mit erheblichen Widerständen konfrontiert, denn so manchen möchte die Vergangenheit lieber ruhen lassen.
Für ihren neuesten, im Münchner Umland angesiedelten Kriminalroman hat die versierte deutsche Krimi-Autorin eine interessante Hintergrundgeschichte ersonnen, die sich mit einem dunklen Kapitel der deutschen Vergangenheit befasst. Die sehr gut recherchierten historischen Hintergründe um Zwangsarbeit während der NS-Herrschaft und dem Einsatz von „zwangsrekrutierten“ osteuropäischen Arbeitskräften in der deutschen Rüstungsindustrie hat Ilse Löhnig gekonnt in ihren fiktiven, sehr packenden Fall umgesetzt. Sehr nachdrücklich und authentisch beschreibt Löhnig neben den Zuständen in der damaligen Zeit auch die Situation der Zwangsarbeiter in der Munitionsfabrik, die Einstellung und das Verhalten der deutschen Zivilbevölkerung im idyllischen Ort Altbruck.
Dank des ruhigen, sehr angenehmen und abwechslungsreichen Erzählstils der Autorin findet man sehr schnell in die Handlung hinein, die auf zwei Zeitebenen angesiedelt ist und deren Erzählperspektiven zwischen der Gegenwart und den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs abwechseln. Sehr gelungen sind auch die beklemmenden Bezüge zur Gegenwart und die aufschlussreichen Einblicke in die aktuelle Haltung vieler Menschen zum begangenen Unrecht zur Nazi-Zeit und zur Vergangenheitsbewältigung.
Differenziert und lebensnah sind durchweg auch die Charaktere in diesem Krimi gezeichnet. Mit ihren Eigenheiten, gewissen Defiziten und Einblicken in ihre Gefühls- und Gedankenwelt wirken sie sehr authentisch und glaubwürdig. Auch die Nebenhandlung, in der wir Ginas kleines Familienglück mit ihrem Ehemann Kommissar Dühnfort und ihrer kleinen, behinderten Tochter Chiara sowie ihren privaten Sorgen und Nöte miterleben, fügt sich hervorragend in die Krimihandlung ein und sorgt für weitere spannungsvolle Momente. Sehr feinfühlig thematisiert die Autorin zudem die alltäglichen Anfeindung und Probleme von Menschen mit geistigen Behinderungen.
Durch die clevere, mitreißende Handlungsführung mit geschickt gesetzten Cliffhangern, Wechsel der Handlungsstränge, vielen falschen Fährten und unerwarteten Wendungen, gelingt es der Autorin, den Spannungsbogen kontinuierlich zu steigern. Immer tiefer taucht man in die Vergangenheit ab und verfolgt gespannt die sich zuspitzenden Ereignisse. Die überraschende Auflösung und Hintergründe des Falles sind in sich schlüssig und nachvollziehbar, und runden die gut konstruierte, wirklichkeitsnahe und authentische Geschichte ab.
FAZIT
Ein fesselnder Krimi – beklemmend, wirklichkeitsnah, clever konstruiert und angenehm zu lesen!

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Psychologische Hochspannung

„Unbarmherzig“ ist bereits der 2. Fall für die sympathische Gina Angelucci, Spezialistin für Cold Cases bei der Münchner Kripo. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Als in dem idyllischen Dorf Altbruck zwei Leichen gefunden werden, die mehrere Jahrzehnte verscharrt gewesen waren, übernimmt Gina die Ermittlungen. Ihr gelingt es tatsächlich, die Identität der Toten zu klären. Die Suche nach dem Mörder gestaltet sich da weitaus schwieriger.
Unter den Bewohnern greifen die Verdächtigungen um sich: War es ein Fremder oder einer von ihnen? Gina muss gegen das Schweigen der eingeschworenen Gemeinschaft ankommen, die Probleme lieber unter sich löst. Jeder weiß etwas, doch niemand spricht darüber.
Währenddessen kümmert sich ihr Ehemann und Kollege Tino Dühnfort um die gemeinsame Tochter. Und was hat die Frau, die Ginas Familie stalkt, mit dem Fall zu tun?
Inge Löhnig hat ihren neuen Kriminalroman wieder routiniert in Szene gesetzt. „Unbarmherzig“ thematisiert ein düsteres Kapitel der deutschen Geschichte. Es geht um Das Dritte Reich, eine Heeresmunitionsanstalt und Zwangsarbeit. Alles bestens recherchiert.
„Unbarmherzig“ punktet mit vielen falschen Fährten und überraschenden Wendungen, mit denen die Autorin die Geschichte voran und die Spannung in die Höhe treibt. Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Beide Fälle werden am Ende schlüssig aufgelöst.

Fazit: Spannendes Familiendrama mit historischem Bezug. Unblutig!

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Ein Fall für Gina Angelucci

Nördlich von München werden auf einem Kiesabladeplatz die Überreste von zwei Menschen gefunden. Gina Angelucci übernimmt den Fall auch wenn es ihrem Chef nicht recht ist. Die Spur führt in das neu ausgewiesene Gewerbegebiet von Altbruck. Die Analyse ergibt, dass es sich um einen jungen Mann aus dem Dorf und eine Zwangsarbeiterin aus der Munitionsfabrik handelt. Nicht alle in Altbruck sind von den Ermittlungen begeistert, und Gina reißt damit alte Wunden wieder auf.

Meine Meinung
Ein neues Buch von Inge Löhnig, das musste ich haben, du ich wurde auch nicht enttäuscht. Schon am Anfang, als die Morde geschahen. Und natürlich ging es genauso spannend weiter, als Gina Angelucci den Fall übernahm. Das Buch Durch den angenehmen Schreibstil der Autorin ließ sich das Buch leicht und flüssig lesen. Ich war schnell in der Geschichte drinnen und konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Gina Angelucci, die ja in einer internen Abteilung für die Lösung von Altfällen arbeitete und diesen Fall unbedingt aufklären wollte. Und die Angst um ihre kleine Tochter hatte. weil sie merkte, dass sie beobachtet wurde. In Die Angehörigen des ermordeten Mannes, die ein Recht auf Aufklärung hatten, ebenso wie die Angehörigen der Frau. Auch wenn der Oberstaatsanwalt der Meinung war, dass der Mörder sowieso nicht mehr lebe, und man ihn deswegen auch nicht mehr belangen könne. Dann gab es da zwei Familien die schon seit Generationen zerstritten waren, und von denen endlich mal eine das einfach übersah. Die Versöhnung wollte. Dieses Buch hat mich wieder von Anfang an gefesselt, in seinen Bann gezogen und mich sehr gut unterhalten. Ich habe es mit Begeisterung gelesen und vergebe die volle Bewertungszahl und empfehle es gerne weiter. Für Inge-Löhnig-Fans ist es sowieso ein Muss.

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Gina Angelucci beißt sich fest

Inhalt:
Bei Bauarbeiten werden die sterblichen Überreste zweier Menschen gefunden, die schon zwischen 70 und 80 Jahren tot sind. Schnell steht fest, dass die beiden ermordet wurden. Gina Angelucci, die an Cold Cases bei der Kripo München arbeitet, beißt sich gegen den Willen des Staatsanwalts an dem Fall fest. Bald kristallisiert sich die Heeresmunitionsanstalt in Altbruck als unrühmlicher Hintergrund des Falles heraus. Doch über die Ereignisse während des 2. Weltkriegs spricht man im Dorf nicht gern …

Meine Meinung:
Gina Angelucci und ihr Mann Tino Dühnfort waren bereits Protagonisten vieler Kriminalromane, in denen allerdings meistens Tino die Hauptfigur darstellt. „Unbarmherzig“ ist nun der 2. Fall, in dem Gina ohne Tino ermittelt. Man kann diesen Band sicherlich auch ohne Vorkenntnisse lesen, denn der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen.

Wie alle Bücher von Inge Löhnig hat mir auch dieses gut gefallen. Die Handlung ist feinsinnig erdacht und größtenteils spannend erzählt. Dabei verzichtet die Autorin auf allzu blutige und brutale Beschreibungen. Die Rückblicke in die Zeit am Ende des Krieges wirken gut recherchiert. Auszüge aus dem Tagebuch einer Zwangsarbeiterin erwecken die Vergangenheit zum Leben und bringen den Lesenden die Opfer nahe.

Der Hauptfall dieses Romans konnte mich wirklich begeistern. Kaum meint man, die Tat zu durchschauen, überrascht Inge Löhnig schon wieder mit einer Wendung, die in eine ganz andere Richtung weist. Gestört habe ich mich ein wenig an etlichen Wiederholungen. Auch auf die Stalkerin, die vor Ginas und Tinos Haus lauert, hätte ich lieber verzichtet. Die sowieso schon komplexe Handlung wirkt dadurch etwas überladen und zu gewollt.

Nun bin ich gespannt, welchen der offenen Fälle sich Gina fürs nächste Mal vornehmen wird. Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf.

Die Gina Angelucci-Reihe:
1. Gedenke mein
2. Unbarmherzig

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Auch wenn Gina sich nach der Elternzeit auf ihre Arbeit freut und sie Chiara bei Tino natürlich in guten Händen weiß, vermisst sie ihre Tochter tagsüber schon jetzt. Da kommt ein neuer Cold Case gerade recht, denn er dient nicht nur ihrer Ablenkung, sondern kann dazu beitragen, dass Familien endlich Gewissheit erhalten, wenn die sterblichen Überreste verschwundener Verwandter plötzlich auftauchen. Was sich bei den Recherchen und Ermittlungen allerdings ergeben würde, damit hätte wohl niemand gerechnet, doch Gina und ihr Team stechen wahrhaftig in ein Wespennest. Zugleich gibt es aber auch noch private Sorgen, die sich nicht so leicht verscheuchen lassen…

Gina ermittelt in „Unbarmherzig“ in ihrem nunmehr zweiten Fall als Hauptfigur. Manch einem Leser mag sie bereits aus „Gedenke mein“ oder diversen Dühnfort-Krimis bekannt sein, doch selbst für Neueinsteiger ergeben sich kaum Hürden, denn die wichtigsten personellen und familiären Zusammenhänge werden kurz erläutert. So kann man sich von Anfang an voll und ganz auf das eigentliche Geschehen konzentrieren ohne Sorge haben zu müssen zu wenig Informationen zu erhalten.

Der Leser erhält Rückblenden in das Jahr 1944, die sich die Protagonisten erst hart erarbeiten müssen. Das heißt allerdings nicht, dass man sogleich sämtliche Verbindungen erkennt oder gar den Fall sofort aufklären kann. Der einzige Vorteil ist der Blick auf die Komplexität der Geschichte, so dass Querverweise und Hinweise leichter erkannt werden können. Ob dies in allen Fällen tatsächlich gelingt oder man erst im Nachhinein das Offensichtliche sieht, wird jeder selbst feststellen müssen. So oder so ergibt sich durch die Perspektivwechsel eine spannende Handlung, die trotz ruhiger Erzählweise und zurückgenommenem Tempo inhaltlich zu bestechen weiß.

Während der Nachforschungen werden Geheimnisse offenbart, die nicht jeder gerne öffentlich sieht, so kommt es zu Meinungsverschiedenheiten und sogar Handgreiflichkeiten, die so manche Erkenntnis mit sich bringen, sei es zu Charakteren oder dem Geschehen an sich. Zudem darf aber auch die Nebenhandlung nicht außer Acht gelassen werden, denn Gina und Tino haben privat zwar ihr Glück gefunden, doch gibt es da jemanden, der es ihnen nehmen möchte. Es geht entsprechend hoch her, die Bedrohung ist ständig präsent, wenn auch zeitweise nur gedanklich. Doch man kann nie wissen was die Person plant oder wann sie zuschlägt, Aufmerksamkeit ist daher unumgänglich – auch für den Leser.

Nur weil Ginas Fälle weiter zurück liegen als diejenigen der Mordkommission heißt das noch lange nicht, dass sie keine interessante Geschichte zu erzählen haben. Im Gegenteil, häufig hat sich etwas über einen langen Zeitraum angestaut, dessen Ausmaß zu Beginn noch lange nicht sichtbar ist. Man darf gespannt sein wie es weiter geht, es gibt sicherlich noch einige Cold Cases, die entschlüsselt werden wollen.

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Gina Angelucci kehrt nach der Elternzeit zurück in die Abteilung für Cold Cases und Tino Dühnfort, den wir aus den anderen Löhnig- Krimis kennen, bleibt mit dem Kind zuhause.

Eine Radfahrerin findet durch Zufall alte Knochen und es stellt sich heraus, dass es sich um Menschenknochen handelt. Allerdings liegen die Toten schon Jahrzehnte dort und sind erst jetzt bei Bauarbeiten zum Vorschein gekommen.

Gina bekommt den Fall zugewiesen, sie will unbedingt wissen, wer die Toten waren, obwohl es fast aussichtslos ist, nach so langer Zeit etwas herauszufinden.

Gina forscht intensiv nach und ermittelt nicht nur die Namen der Toten, sondern auch, wie sie lebten und was sie miteinander verband.


Ich bin etwas zwiegespalten bei dem Buch. Eigentlich hätte es vom Thema her eher zu den Romanen von Ellen Sandberg, dem Pseudonym Inge Löhnigs gepasst.

Von einem Dühnfort oder Angelucci Krimi erwarte ich eigentlich mehr Spannung.

In einem Handlungsstrang ermittelt Gina und sucht auch nach Verwandten der Toten, im anderen wird in langen Rückblenden aus den Jahren des zweiten Weltkrieges erzählt, die Zeit, in der die Opfer lebten.

Dass gerade die wichtigsten Personen für die Aufklärung des Falles heute noch leben und sich hochbetagt noch gut an alles erinnern, fand ich doch etwas zu konstruiert.

Außerdem gibt es einige Nebenhandlungen, die völlig überflüssig sind und eigentlich mit der Story gar nichts zu tun haben.

`Unbarmherzig` hat mich nicht so umgehauen, wie ich es erwartet habe.

Ich schwanke zwischen 3-4 Sternen, habe mich für 4 entschieden, weil das Buch sich ganz gut lesen lässt, aber ich einfach mehr Krimi erwartet habe.

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Gina Angelucci und Tino Dühnfort sind Eltern geworden. Ihre kleine Chiara ist ein Sonnenschein, allerdings hat sie das Down-Syndrom. Nun ist es ander Zeit für Tino in Elternzeit zu gehen und Gina fängt wieder an zu arbeiten. Als erstes kommt ihr ein Fall auf den Tisch, bei dem 2 Skelette in Altbruck gefunden wurden. Sie scheinen aus der Zeit des zweiten Weltkriegs zu stammen. Gina und ihre Kollegen fangen an zu ermitteln und graben Stück für Stück einen eher unrühmlichen Teil der Geschichte Altbrucks aus. Im Krieg wurde dort von Zwangsarbeitern aus dem Osten Munition hergestellt. Nun stellt sich die Frage, was den beiden Toten passiert ist.
Währenddessen werden Gina und Tino auf eine Frau aufmerksam, die ihnen nachzustellen scheint. Schnell stellt sich heraus, dass diese es auf das Liebste der beiden abgesehen hat.

Ich habe diesen neuen Band rund um Gina und Tino innerhalb eines Tages verschlungen, so sehr war ich davon gefesselt. Sowohl der Fall in Altbruck, als auch die Geschichte um die Stalkerin fand ich sehr spannend. Mit dem Fall in Altbruck zeigt Inge Löhnig, dass die Vergangenheit eben nicht immer vergangen ist, sondern auch die Gegenwart immer noch beeinflusst. Auch wenn viele das gerne verleugnen und sich damit nicht mehr auseinandersetzen wollen. Inge Löhnig bezieht auch die aktuelle politische Situation mit in ihr Buch ein, so geht es um Denkmäler für Zwangsarbeiter und das Erstarken der Rechten in Bayern kurz vor der Landtagswahl. Mir hat die Art und Weise, wie das in die Handlung einfliesst, sehr gut gefallen.

Die Geschichte der Zwangsarbeiterin Kairi wird aus ihrer Sicht erzählt, hier verlässt das Buch die Gegenwart. So bekommt man als Leser mehr Hintergründe mit, als die Ermittler selbst herausfinden können. Auch der Sichtwechsel zu Toni, der einzigen Überlebenden, die noch berichten könnte was wirklich passiert ist, fand ich stilistisch gut gelöst. So gibt es für den Leser eine vollständige Aufklärung des Falles, während für Gina manche Vermutungen nicht mehr bestätigt werden können. So gelangt das Buch zu einem runden und umfassenden Ende, das allen Beteiligten mehr als gerecht wird.

Das Buch hatte von der ersten Seite an etwas von heimkommen. Ich war sofort wieder im Fluß und es fühlte sich an, wie Freunde zu besuchen, die man lange nicht mehr gesehen hat. Ich hoffe Inge Löhnig bietet uns noch mehr Gelegenheiten Tino und Gina weiter zu begleiten, ich würde mich auf jeden Fall sehr darüber freuen.

Von mir eine hundertprozentige Leseempfehlung!

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"Unbarmherzig" glänzt durch einen hohen Spannungsbogen, der sich bis zum Ende hin halten konnte. Gegenwart und Vergangenheit werden gekonnt miteinander verknüpft und geben dadurch sehr viel Raum für eigene Spekulationen, Mir hat es sehr gefallen in Familientragödien einzutauchen, die erst nach und nach sichtbar werden, um dann letztendlich einen gewaltigen Showdown abzuliefern. Manche Verletzungen sind nicht heilbar und können nicht ewig vertuscht werden. Auch wenn nicht alles geklärt wird, so ist das Ende des Krimis dennoch gelungen und konnte mich zufrieden stellen. Manchmal nimmt man Geheimnisse mit ins Grab. Sterben wäre vielleicht um einiges einfacher, wenn man Dinge vorher geklärt weiß und vielleicht auch Vergebung für Gräueltaten findet.
Leichenteile werden gefunden und es gibt schnell Mutmaßungen darüber, wer diese beiden Personen sein könnten. Gina Angelucci wird hinzugezogen, um diesen Fall zu klären, obwohl es eben auch viele Menschen in Altbruck gibt, denen eine Aufklärung nicht in den Kram zu passen scheint. Vergangenes wird aufgerollt und zeigt sehr deutlich, das das Leben im Krieg nicht für alle ein Honigschlecken war. Flüchtlinge, Vertriebene und eben auch diejenigen, die sich an der Armut anderer bereichern. Ein hartes Los, welches gekonnt dargestellt wurde. Manches liest man mit einer regelrechten Wut im Bauch. Einige Personen kommen in dieser Darstellung besser weg als andere und es gibt eben auch diejenigen, die besser die Klappe gehalten hätten, dann wären sie vielleicht noch am Leben. Wie heißt es so schön? Jeder ist seines Glückes Schmied? Wer anderen vor den Kopf stößt und sich durch Gemeinheiten der Demütigung eines anderen nicht bewusst ist, ist leider nicht der nette Mensch für den andere ihn gehalten haben. Mir hat sehr gefallen, wie die Autorin urplötzlich Menschen in einem anderen Licht darstellen, die vorher fast schon heilig gesprochen wurden.
Die vielen Verknüpfungen der Personen, die diesen Krimi lebendig halten, ist sehr gelungen. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung, da ich mich ab der ersten Seite auf Story und Menschen einlassen konnte. Gina Angelucci ist mir sehr sympathisch und ich freue mich, weitere Krimis mit ihr zu lesen. Sie wirkt stark und durch ihre Lebenssituation sehr authentisch, was sie direkt liebenswert gemacht hat. "Unbarmherzig" verdeutlicht, das Menschen über Leichen gehen, um ihr Ziel zu erreichen, dabei aber letztendlich nicht vom Glück gesegnet sind und sich ihr Leben lang mit Ängsten plagen oder durch brutale Ehemänner ihre Strafen erhalten, die ihnen von einem Gericht entsagt sind. Manchmal empfindet man hier und da ein klein wenig Schadenfreude, wobei dieses sicherlich von der Autorin herbei geführt wurde. Ein großartiger Krimi, der äußerst stimmig Gegenwart und Vergangenheit miteinander verknüpft.

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Aus dem Klappentext

Gina Angelucci, Spezialistin für Cold Cases bei der Münchner Kripo, ist aus der Elternzeit in den Dienst zurückgekehrt. Als in dem idyllischen Dorf Altbruck zwei Leichen gefunden werden, die mehrere Jahrzehnte verscharrt gewesen waren, übernimmt Gina die Ermittlungen. Die Identität der Toten nach so langer Zeit zu klären, erscheint zunächst als unlösbare Aufgabe. Dann wird klar, dass das weibliche Opfer aus dem Baltikum stammt. War sie eine Zwangsarbeiterin?

Bei dem Buch handelt es sich um den 2. Teil rund um die sympathische Ermittlerin Gina Angelucci.
Man muss nicht zwangsläufig das Vorgängerbuch gelesen haben, um der Handlung folgen zu können.
Der Schreibstil ist flüssig und ich war sofort in der Geschichte und von ihrer Handlung gefangen.
Das Thema ist hoch interessant und packend.
Wieviele Schicksale von Fremdarbeitern sind bis heute ungeklärt, wieviele Familien wissen nicht, was mit ihren Angehörigen geschehen ist?
Noch heute sind die Karteikästen des Roten Kreuz voll damit.
Von Anfang an, hatte die Autorin eine Grundspannung aufgebaut und diese über den ganzen Verlauf gehalten.
Sie hat es sehr gut verstanden, die Stimmungen der Hauptprotagonisten einzufangen und nachklingen zu lassen.
Sie hat jedem von ihnen eine eigene Persönlichkeit verpasst und sie lebendig werden lassen.
Schön fand ich auch den Wechsel zwischen den Gegenwart und Vergangenheit.
Auch den Einblick in das Tagebuch des armen baltischen Mädchens fand ich sehr gelungen.
Was ich dagegen nicht gebraucht hätte, war der 2. Handlungsstrang, den die Autorin aufgebaut hat und der das Privatleben der Kommissarin betrifft. Ihn empfand ich persönlich sogar als störend. Er passte einfach nicht in und zur Haupthandlung.
Wobei ich nicht die Einblicke in das Familienleben von Frau Angelucci kritisieren möchte, sondern ich nenne es mal, die 2. Krimihandlung.

Da dies für mich aber der einzige Kritikpunkt war und ich mich ansonsten sehr gut unterhalten gefühlt habe, vergebe ich sehr gute 4 Sterne und freue mich auf ein Wiedersehen bei einem neuen-alten Cold Case.

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Reise in die Vergangenheit

Gina Angelucci ist aus der Elternzeit zurück und tut wieder Dienst in der Abteilung für ungelöste Fälle.
Genau zu diesem Zeitpunkt werden Knochen von zwei Leichen gefunden. Gina kann sich durchsetzen und nach der Identität der Leichen suchen.
Ihre Ermittlungen führen sie ins Jahr 1944 zurück.
„Unbarmherzig“ ist der 2. Fall für Gina Angelucci aus er Feder von Inge Löhnig die durch ihre Kommissar Dühnfort Reihe den meisten Krimifans bekannt sein dürfte und auch zu meinen Lieblings-Krimiautorinnen zählt.
Gina ist nach zwei Jahren aus der Elternzeit zurück, ihr Mann Tino Dühnfort hat jetzt zu Hause das Zepter übernommen. Schön das hier die Rollen gut aufgeteilt werden und auch Tino seinen Teil dazu beiträgt..
Gina bekommt es auch gleich mit einer schwierigen Ermittlung zu tun.
Die Knochen zweier Personen werden gefunden, offensichtlich ermordet.
Gina möchte den Toden einen Namen und den Hinterbliebenen Gewissheit über das Schicksal der
Angehörigen geben.
Die Ermittlungen führen Gina lange in die Vergangenheit zurück. Es gibt kaum noch lebende aus dieser Zeit.
Gina ist sich darüber bewusst, dass sie den Täter nicht mehr zur Rechenschaft ziehen kann, selbst wenn der Täter noch lebt muss er sehr alt sein:
Trotzdem stürzt sie sich voller Elan in die Ermittlungen.
Zwischendurch gibt es immer wieder Abschnitte aus der Heeresmunitionsanstalt Altbruck aus dem Jahre 1944 und man erfährt von dem Leben der Zwangsarbeiter.
Es ist interessant zu lesen wie es den Zwangsarbeitern in dieser Zeit ergangen ist. Im Gegensatz zu den Kriegs-oder den Strafgefangenen durften sie das Gelände verlassen obwohl sie im Dorf nicht gerne gesehen waren.
Zeit dafür hatten sie allerdings kaum den der Arbeitstag war lang und hart.
Der Schreibstil von Inge Löhnig ist wie immer sehr flüssig.. “Unbarmherzig“ ist kein Krimi im herkömmlichen Sinn was der Spannung keinen abruch tut. Der Spannungsbogen zieht sich durch das gesamte Buch.
Gina und Tino sind mir ja schon aus den 8 Dühnfort Krimis und Ginas 1. Fall bekannt.
ich mag die Beiden sehr gerne und verfolge auch gerne ihr Privatleben. Ich finde es großartig von den Beiden, dass sie sich für das Kind entschieden haben auch wenn es eine Behinderung hat. Die kleine Chiara ist eine Bereicherung.
Jetzt freue ich mich schon wenn das nächste Buch der Dühnfort-Reihe erscheint.

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Besonders spannend
Die Autorin Inge Löhnig schreibt schöne interessante Krimis. Ich habe schon einige gerne gelesen.
Der neue Krimi „Unbarmherzig“ ist der 2. Band der Gina Angelucci Reihe ist besonders eindrucksvoll. Sie ist Spezialistin bei der Münchner Kripo, die alte Fälle aufarbeitet.
Bei einem Neubauvorhaben werden alte menschliche Knochen gefunden. Gina und ihr Kollege versuchen diesen Personen Namen zu geben. Sie stammen von 1942 und so bekommen wir viel von den damaligen Geschehnissen kennen. Nebenbei sind noch die familiären Verhältnisse ein plus. Ginas Mann ist gerade in Elternzeit, damit Fina arbeiten kann. Die kleine Tochter Chiara ist nicht so wie andere Kinder, sie leidet an Mongolismus. Gina hat eine Feindin, die ihrem Kind etwas antun.
Die ganze Zeit basiert der Roman auf psychologische Spannung.

Inge Löhnig hat mich mit ihrer Kunst zu schreiben wieder überzeugt. Man stürzt von einem Spannungsbogen zum nächsten. Von Anfang bis zum Ende bleibt es fesselnd.
Der Krimi ist zu empfehlen.

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Gina Angelucci kehrt aus der Elternzeit zur Abteilung Cold Case der Kripo München zurück. In Altbruck wurden menschliche Knochen gefunden, die mehrere Jahrzehnte dort verscharrt gewesen sind. Bei ihren Ermittlungen stößt Gina auf lang gehegte Familienstreitigkeiten von alteingesessenen Familien und bemerkt dabei nicht, welche Gefahr ihr privat droht.

Unbarmherzig ist der zweite Band der Gina Angelucci Reihe von Inge Löhnig. Erschienen ist der Krimi im Ullstein Verlag. Ich mag den Schreibstil von Inge Löhnig sehr gerne. Er liest sich sehr flüssig und fesselnd. Ich kenne sowohl den ersten Band dieser Reihe als auch einen Band der Dühnfort Reihe. Die anderen werde ich auf jeden Fall noch lesen, denn mich fesseln ihre Bücher einfach. Dieser Band liefert immer wieder Rückblicke in das Jahr 1944, aus Sicht einer damaligen Zwangsarbeiterin in der Muna. Dadurch fügen sich nach und nach die Puzzlestücke zusammen. Wenn Gina sich erst mal in einen Fall verbeißt, lässt sie so schnell nicht locker. Ihr ist es wichtig, dass den Toten Gerechtigkeit widerfährt, auch wenn wie in diesem Fall das ganze bereits verjährt ist. Ich mag die Charaktere von Gina und ihrem Lebensgefährten Tino sehr gerne. Es ist toll, dass auch immer das Privatleben der Ermittler in die Geschichte einbezogen wird. Mich konnte der zweite Band dieser Reihe begeistern und er bekommt daher natürlich die vollen 5 Sterne von mir.

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Unbarmherzig ist der zweite Band der Krimi-Reihe um die junge, sympathische Gina Angelucci, Spezialistin für ungeklärte Todesfälle bei der Münchner Kripo, die nach ihrer zweijährigen Elternzeit frisch in ihren Job zurückkehrt. Als in sich abgeschlossener Fall kann dieser Krimi aber auch ohne Vorkenntnisse aus dem Vorgängerband problemlos gelesen werden.
Auch der zweite Fall für Gina Angelucci hat es wieder in sich, denn der Fund der mysteriösen Knochenfunde auf dem Kiesabladeplatz wird schnell zum Politikum und die zu ihrer zu alter Form auflaufende Gina sieht sich bei ihren sorgfältigen und hartnäckigen Ermittlungen mit erheblichen Widerständen konfrontiert, denn so manchen möchte die Vergangenheit lieber ruhen lassen. Für ihren neuesten, im Münchner Umland angesiedelten Kriminalroman hat die versierte deutsche Krimi-Autorin eine interessante Hintergrundgeschichte ersonnen, die sich mit einem dunklen Kapitel der deutschen Vergangenheit befasst. Die sehr gut recherchierten historischen Hintergründe um Zwangsarbeit während der NS-Herrschaft und dem Einsatz von „zwangsrekrutierten“ osteuropäischen Arbeitskräften in der deutschen Rüstungsindustrie hat Ilse Löhnig gekonnt in ihren fiktiven, sehr packenden Fall umgesetzt.

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In Altbruck werden bei einem Kiesablageplatz, die Überreste zweier Leichen entdeckt. Nach der Obduktion ist klar : Der Mann und die Frau, wurden vor rund 80 Jahren getötet. Ob die Identität der Toten nach so langer Zeit noch ermittelt werden kann? Und der Mörder?
Für Gina Angelucci, Spezialistin für ungelöste Mordfälle der Kripo München, beginnt die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Und das, obwohl sie erst kurz nach ihrer Elternzeit, zurück bei der Kripo ist.

An und für sich mag ich Bücher, in denen es um Cold Cases geht, unheimlich gerne. Ich finde es immer sehr spannend, von der zurückliegenden Zeit der Tat und den Ermittlungen in der Gegenwart zu lesen. Ich weiss nicht, woran es in " Unbarmherzig " lag … doch Spannung kam nicht so richtig auf. Ob es daran lag, dass mir die Identität der Toten relativ schnell klar war? Oder, dass die potentiellen Mörder bis auf eine Person, alle schon tot waren? Sehr gut gefallen hat mir, wie die Autorin die Zeit um 1944, in der die Morde geschehen sind, beschrieben hat. Gerade die Tagebucheinträge von einer jungen Frau, die zur Zwangsarbeit gezwungen wurde, sind eindrücklich und bedrückend. Diese kursiv geschriebenen Kapitel haben mir über so manchen Hänger in der Geschichte hinweg geholfen.
Ebenfalls ein grosses Plus, sind Themen, wie der Pflegenotstand der heutigen Zeit in Deutschland. Und, der heute wie früher zelebrierte Nationalsozialismus, der immer wieder seine Fanatiker findet. Hier lässt Inge Löhnig, in einer Szene in einem Biergarten, die Figuren klar Stellung beziehen.
Lobend muss ich erwähnen, dass der Ullstein Verlag, als wohl einer der einzigen, klar auf der Cover - Innenseite deklariert hat, dass " Gedenke mein " der erste Fall von Gina Angelucci war. So weiss man als Leser sofort, und noch vor dem Kauf, Bescheid, dass Details, dies vor allem auf privater Ebene der Ermittlerin hier in "Unbarmherzig " ihre Fortsetzung finden.
Durch die 2jährige Tochter Chiara, die Gina Angelucci und Tino Dühnfort unendlich lieben, aber auch eine Herausforderung bedeutet, finden auch ernste Themen Platz. Chiara lebt mit dem Down Syndrom, und immer wieder drücken die Sorgen der Eltern durch. Wird sie ein normales und selbstbestimmtes Leben führen können? Weshalb starren Aussenstehende, Menschen mit einer Beeinträchtigung oft an? Auch diese Gefühle, Sorgen und Ängste sind sehr authentisch. Toll finde ich von der Autorin, dass sie dieses wichtige Thema in ihren Krimi eingebaut hat.
Der Schreibstil von Inge Föhnig gefällt mir nach wie vor hervorragend. Sie erwischt stets die richtige Mischung zwischen Privatem und Ermittlungen ihrer Protagonisten.

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Gina ist Ermittlerin bei der Kripo München und erhält einen Cold Case Fall: In dem Dorf Altbruck wurden zwei Skelette gefunden. Es scheint, als wären die beiden während des zweiten Weltkriegs umgebracht worden. Gina beginnt mit den scheinbar unlösbaren Ermittlungen und bereits die Identifizierung der Toten gestaltet sich als äußerst schwierig. Eines der Skelette schient einer Frau aus dem Baltikum zu gehören und schnell wächst in Gina der Gedanke, dass es sich um eine Zwangsarbeiterin der nahegelegenen Munitionsherstellung handeln könnte.

Inge Löhnigs Schreibstil ist fesselnd und flüssig. Der Prolog baut sofort sehr große Spannung auf und macht große Lust aufs weiterlesen. Die Autorin konnte mich sehr schnell in den Bann der Handlung ziehen. Im Buch wechseln sich immer wieder Kapitel rund um die Ermittlungen zum Cold Case Fall und Kapitel aus Sicht einer Zwangsarbeiterin 1944 ab. Diese Wechsel hatten zur Folge, dass die Spannung hoch gehalten wurde und die Handlung besonders fesselnd erschien. Zudem gab es auch immer wieder Kapitel rund um Ginas Privatleben. Das fand ich persönlich allerdings sehr schade, da die Spannung dadurch immer wieder abfiel.

Die einzelnen Protagonisten sind äußerst authentisch und vielschichtig. Besonders Ginas Angst um die geistig behinderte Tochter ließ sie unfassbar menschlich und glaubwürdig erscheinen. Aber auch die anderen Charaktere konnten mich wirklich überzeugen und ich hatte große Freude beim Lesen des Buches. Zudem fand ich die Verbindung des Familiendramas und dem Schicksal der Zwangsarbeiter während des zweiten Weltkriegs sehr gelungen und fesselnd.

„Unbarmherzig“ ist bereits der zweite Fall für Kommissarin Gina Angelucci. Ich kenne den ersten Teil bisher nicht, konnte aber dennoch sofort in die Handlung einsteigen und ihr problemlos bis zum Ende folgen. Im Buch gibt es neben dem eigentlichen Kriminalfall auch noch einen zweiten Handlungsstrang. Dieser behandelt das Thema, dass eine Stalkerin Gina ihr Familienglück missgönnt. Obwohl diese Handlung auf dem ersten Band basiert, wird alles ausreichend erklärt, so dass das Verständnis nicht beeinträchtigt wird. Dennoch hätte ich persönlich diesen zweiten Handlungsstrang nicht gebraucht, da dadurch die Spannung immer wieder etwas abgeflacht ist.

FAZIT:
„Unbarmherzig“ ist ein solider und lesenswerter Kriminalroman, dessen Spannung zwar hoch ist aber nie nervenzerreißend wird. Ich fand die Verbindung des Familiendramas mit dem Schicksal der Zwangsarbeiter im zweiten Weltkrieg sehr gelungen und gut gemacht. Leider hat mir der Handlungsstrang rund um die Stalkerin nicht so gut gefallen, da dadurch die Spannung des eigentlichen Cold Case Falls immer wieder deutlich abfiel. Aus diesem Grund vergebe ich 4 Sterne!

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In “Unbarmherzig” gibt es so gesehen zwei Fälle, die aufgedeckt werden wollen. Auf einem Kies-Abladeplatz werden über 70 Jahre alte Knochen gefunden, und Gina möchte gern den Familien mitteilen, was aus ihren mutmaßlich vermissten Familienangehörigen geworden ist. In ihrem eigenen Bekanntenkreis wird ebenfalls seit Jahren jemand vermisst, und sie weiß um das Hoffen und Bangen der Angehörigen. Selbst im privaten Bereich gibt es Aufregung, scheint die kleine Familie gestalkt zu werden…

Spannung ist von Anfang an vorhanden und baut sich mit den Ermittlungen weiter auf. Sehr gut sind auch die kursiv gedruckten Spots in die Vergangenheit, die uns mehr über die tragischen Vorfälle im II. Weltkrieg in diesem kleinen Ort verraten und die Knochen wieder zu lebenden Menschen werden lassen, die ihre Geschichte erzählen.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, so dass ich gern 09/10 Punkte gebe und eine Empfehlung aussprechen kann.

PS: Bei Amazon erscheint meine Rezension auch noch nach Prüfung.

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Auf einem Kiesabladeplatz werden zwei Skelette gefunden - gestorben sind beide vor 70 bis 80 Jahren, wie der Pathologe sagen kann. Als er darüber hinaus feststellt, dass einer der beiden ein junger Mann aus dem Dorf gewesen sein muss, der erschossen wurde, werden alte Wunden aufgerissen und die Vergangenheit für manche Beteiligte noch einmal sehr lebendig. Kommissarin Gina Angelucci ist entschlossen, den Mörder von damals zu finden.

Es ist die Altbrucker Steinmetzin Ella Loibl, die nach getaner Arbeit eine Radtour macht und auf dem Kiesabladeplatz Teile der Skelette findet. Sie alarmiert die Polizei. Zwar will der zuständige Staatsanwalt die Sache lieber nicht untersuchen - viel zu lange her, einen Mörder finde man jetzt eh nicht mehr - aber Kommissarin Gina Angelucci, Spezialistin für Cold Cases bei der Münchner Polizei, lässt nicht locker. Sie denkt an die Anghörigen, die vielleicht seit Jahrzehnten auf Gewissheit warten.

Erinnerungen an die Kindheit

Nach zwei Jahren Elternzeit hat Gina Angelucci gerade erst wieder ihren Dienst aufgenommen, neben Tatendrang motiviert sie auch der menschliche Aspekt. Im Dörfchen Altbruck findet sie tatsächlich noch ein paar ältere Frauen mit einem guten Gedächtnis. Ganz besonders scheinen die Familien Anger und Schattenhofer betroffen, die verwandt und durch eine alte Feindschaft verbunden sind. Hans Schattenhofer war in der Zeit des Nationalsozialismus Bürgermeister im Ort und als strammer Nazi sehr mächtig. Seine Tochter Antonia ist jetzt beinahe 90, sie vergötterte ihren Vater und will nicht an ihrer Erinnerung kratzen lassen. Ihre Cousine Lisbeth aus dem Anger-Clan glaubt bis heute, dass 1944 der damalige Bürgermeister Schattenhofer, ihr Onkel, schuld war am Verschwinden ihres Bruders Benedikt. Der soll später gefallen sein.

Zwangsarbeiterin im Zweiten Weltkrieg

Da die Wissenschaftler per Isotopenanalyse herausfinden, dass die andere Tote eine junge Lettin war, liegt der Verdacht nahe, dass sie eine Zwangsarbeiterin in der Munitionsfabrik war, die es damals in Altbruck gab. An derselben Stelle soll jetzt ein Gewerbegebiet entstehen, Schutt und Kies dieser Bauarbeiten werden genau dort abgeladen, wo die beiden Skelette aufgetaucht sind  ... Doch wer war die junge Frau? Und was verband sie mit einem Mann aus dem Dorf? Beziehungen waren natürlich verboten. Und wer hat die beiden warum erschossen?

Vergangenheit lebendig gemacht

Autorin Inge Löhnig versteht es in diesem Krimi meisterhaft, Geschichte lebendig werden zu lassen. In Szenen aus dem Jahr 1944 wird das spätere Opfer als junges Mädchen gezeigt, das sich unter diesen schlimmen Umständen alleine durchschlagen muss. Hunger, Entbehrungen und Ängste werden so aus ihrer Sicht unmittelbar erlebbar, dazu sind nicht einmal dramtische Ereignisse nötig. Dass die Vergangenheit immer noch lebendig ist, davon berichtet die Autorin, indem sie ihre Protagonisten mit Neonazis zusammentreffen lässt. Beides ist sehr gut gemacht, sehr eindringlich und man muss sich wünschen, dass diese Zusammenhänge noch häufiger thematisiert werden.

Spannung ohne Action

Der Kriminalfall ist zwar ein Cold Case, Spannung entsteht aber trotzdem. Wie bei einem Puzzle kann der Leser die Informationen zusammensetzen, die die verschiedenen Beteiligten in Erinnerungen oder Rückblenden offenbaren - dem Leser, aber nicht immer der Kommissarin. Obwohl diese wirklich mit viel Herzblut, Ausdauer und auch Mitgefühl den Fall verfolgt. Rasante Verfolgungsjagden und heiße Action-Szenen gibt es in diesem Krimi nicht, dafür schaut er viel tiefer in die Menschen (und unsere Geschichte) hinein, als das im Krimi üblich ist. Wer also mehr an Menschen, ihren Schicksalen und Beweggründen interessiert ist als an Action, findet in diesem Krimi eine hervorragende Lektüre.

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Gina Angelucci kehrt in ihren Dienst bei der Mordkommission München, Abteilung Cold Cases, zurück. Tino Dühnfort bleibt mit Töchterchen Chiara zu Hause und nimmt jetzt seine Elternzeit. Die kleine Familie scheint rundum zufrieden und die Eltern bemühen sich zärtlich besorgt um das Wohlbefinden ihrer kleinen Chiara, die mit einem Herzfehler und dem Down-Syndrom geboren wurde.

Aktuell wurden in dem kleinen Ort Altbruck Schädel und Skelettteile von zwei Personen gefunden, die scheinbar 70-80 Jahre alt sind. Gina und ihr Team ermitteln. Gina erinnert sich noch gut, daß ihre enge Freundin Hermine als Teenie verschwand und man niemals wieder etwas von ihr hörte. Das ist einer der Gründe, weshalb sie den Toten einen Namen geben möchte und auch die Angehörigen verständigen will. Durch eine Isotopenanalyse stellt sich heraus, daß es sich um einen einheimischen Mann handeln muß und um eine Baltin. Als Information erfährt Gina, daß es im Ort ein Heeresmunitionslager gab, in welchem Zwangsarbeiterinnen tätig waren. In einem weiteren Strang kommt die Baltin, Kairi zu Wort und man erfährt ferner wichtige Details über die jungen, einheimischen Burschen. Damit hat der Leser eindeutig einen Vorsprung gegenüber Ginas Ermittlungsarbeit. Ein geplanter Neubau, der am Leichenfundort erstellt werden soll, wird vorerst eingestellt.

Einzelne Bewohner haben sich mit der Geschichte des Ortes befasst und können Gina weiterhelfen. Die Leichenteile wurden von der Witwe Ella gefunden, sie und ein Teil ihrer Familie sind seit vielen Jahren zerstritten. Eine Versöhnung ist gerade im Gespräch und die Alten können sich an diese Zeit noch sehr gut erinnern und etwas zur Aufklärung beitragen. Und eine Person in Altbruck kennt die Wahrheit! Wird Gina sie auch herausfinden?

In München haben Gina und Tino das Gefühl von einer Frau gestalked zu werden und es kostet sie viele Nerven, dieses Thema abzuschließen.



Ich habe tatsächlich alle bisherigen Krimis der Autorin gelesen und ihr Schreibstil ist wie immer sehr flüssig zu lesen, spannend und man legt das Buch erst aus der Hand, wenn es ausgelesen ist. Es ist wie ein Treffen mit guten Freunden, die man einige Zeit nicht gesehen hat, alles wird nach ein paar Seiten wieder lebendig und präsent.

Sie beschreibt Gina, Tino und Chiara liebevoll und ihr Leben, sowohl privat als auch beruflich, sehr realistisch. Der Strang um die Stalkerin wurde gut aufgelöst. Auch die Ermittlungsarbeit und dieses Verbeißen von Gina konnte man gut mit verfolgen. Die Bewohner und ihr Verhältnis, ihre Streitereien untereinander und die Versöhnungsversuche wurden authentisch beschrieben und könnten überall so passieren. Die Auflösung hat sich schon vorher abgezeichnet, was aber der Spannung nicht geschadet hat. Auch das Verhalten von Gina am Ende fand ich sehr sympathisch.

Von mir gibt es auf jeden Fall auch für den 2. Band um Gina eine eindeutige Leseempfehlung!

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Das Cover des Buches ist wie bei allen Büchern von Inge Löhnig außergewöhnlich. Auf der einen Seite idyllisch, aber doch auch bedrohlich. Es gefällt mir richtig gut.

Inhalt: Nach ihrer Elternzeit kehrt Gina Angelucci an ihren Schreibtisch in der Cold Case Abteilung zurück. Währenddessen tritt Tino seine Elternzeit an und genießt die Zeit mit seiner kleinen Tochter.
Und Ginas neuster Fall hat es dann auch gleich in sich. In Altenbruck werden menschliche Knochen gefunden. Schnell steht fest das diese bereits 70-80 Jahre dort liegen. Gina beginnt mit ihren Ermittlungen und kommt einem tragischen Familiengeheimnis auf die Spur.

Meine Meinung: Wieder mal ein Buch das mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Der gewohnt spannende, flüssige und sehr informative Schreibstil der Autorin ist wie immer einfach nur toll. Besonders ist auch hier wieder der ständige Perspektivwechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. So kommt man der Lösung des Falls mit Gina zusammen immer näher.
Auch aus dem Privatleben von Gina und Tino erfährt man wieder einiges. das finde ich immer besonders schön, wenn ich die Weiterentwicklung im Privatleben der Ermittler verfolgen kann.
Was den eigentlichen Fall betrifft hat Inge Löhnig auch diesesmal wieder sehr gut recherchiert und die einzelnen Handlungen und Geschehnisse sehr realistisch und detailiert beschrieben. Gerade die Geschehnisse in den Arbeitslagern der NS Zeit und das Verhalten der Dorfbewohner in dieser Zeit, hat sie sehr genau beschrieben.
Auch dieser Fall hat mich wieder vollkommen überzeugt und ich freue mich auf weitere Fälle für Gina, obwohl ja jetzt auch wieder mal Tino an der Reihe wäre.
Was das Privatleben der Ermittler betrifft, sollte man die Bücher in der richtigen Reihenfolge und auch die Dühnfort Reihe kennen, was den eigentlichen Fall betrifft kann man das Buch auch separat lesen.

Mein Fazit: Klare Leseempfehlung. Volle 5 Sterne

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Gina Angelucci ist aus der Elternzeit zurück und wird direkt in einen Fall verwickelt, der mindestens 70 Jahre zurück liegt.

Cold cases finde ich generell sehr interessant und Inge Löhnig schaffte es meiner Meinung nach diese Geschichte geschickt von hinten aufzurollen.
Durch den spannenden Schreibstil, der bereits im Prolog meine Aufmerksamkeit hatte. Die wechselnden Perspektiven und Zeiten erhöhten zudem die Authentizität und hielten die Spannung konstant hoch.
Auch die Nebengeschichte um Ginas Familie fand ich interessant.
Die war mein erstes Buch von Inge Löhnig, aber bestimmt nicht das Letzte.
So stell ich mir einen gelungenen Kriminalroman vor.

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Spannender Cold Case

Gina Angelucci hat ihre Elternzeit beendet und kehrt jetzt in ihren Dienst zurück. Gina ist für Cold Cases zuständig. Das sind alte Fälle, die noch nicht gelöst worden sind, allerdings zu den Akten gelegt wurden. Nach Jahren werden sie wieder hervorgeholt, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. An ihrem ersten Arbeitstag findet eine Spaziergängerin menschliche Überreste. Schnell stellt sich heraus, dass es sich um das Skelett eines Mannes und einer Frau handelt – beide wurden ermordet. Und dass sie um die 80 Jahre lang verscharrt waren. Ort und Zeit weisen auf eine Munitionsfabrik im zweiten Weltkrieg hin. Kann der Mörder der beiden überhaupt noch gefunden werden?

Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen. Gerade der Cold Case hat es interessant gemacht. Es ist beeindruckend, was aus alten Knochen alles gelesen werden kann! Die Ermittlungsarbeit von Gina hat mir gut gefallen. Als Leser konnte man Miträtsel und selbst ein paar Puzzleteile zusammensetzen.
Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Er ist flüssig zu lesen und spannend. Gut gelöst fand ich die Handlung auf mehreren Zeitebenen spielen zu lassen. Zum Teil erfährt der Leser die Vergangenheit direkt aus den Abschnitten, die damals spielen und zum Teil aus Erinnerungen der Charaktere aus der Gegenwart. Gina kämpft sich durch die Geschichte und besteigt alle Steine, die ihr in den Weg gelegt werden. Denn niemand in dem kleinen Dorf will die alte Geschichte wieder aufwärmen.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und individuell. Ginas und Tinos Privatleben nimmt auch einen gewissen Teil der Geschichte ein, was mir gut gefallen hat. Da es sich ja um eine Reihe handelt, ist das interessant, da man die Charaktere über eine längere Zeit begleitet. Eigentlich sind es ja sogar zwei Reihen, da es auch Krimis mit Tino Dühnfort als Ermittler gibt. Hier handelt es sich dann um aktuelle Fälle.
Was mir an Inge Löhnigs Krimis so gut gefällt ist, dass sie ohne Brutalität und Action auskommen. Es geht um Ermittlungsarbeit. Indem die Ermittler einen kühlen Kopf bewahren lösen sie ihre Fälle.
Ich wurde mit diesem Krimi sehr gut unterhalten und vergebe somit sehr gerne volle fünf von fünf Sterne.

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Auch in ihrem zweiten Band mit Gina Angelucci, zeigt die 1957 im München geborene Autorin, was man in den einzelnen Zeilen verstecken kann. Spannung, Historie, Ängste, Liebe und auch Hoffnung. Und all dieses zusammen, ergibt dann den hier vorliegenden, wirklich spannenden und unterhaltsamen Krimi. Der Schreibstil macht es dem Leser leicht, der Geschichten und den Geschehnissen zu folgen. Ja, man möchte einfach immer mehr wissen und am Ende ... ja, das verrate ich natürlich nicht. Eine wirklich tolle Reihe, bei der man aber unbedingt die Reihenfolge einhalten sollte.

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Kann man ein Verbrechen aufklären, dass 75 Jahre in der Vergangenheit begangen wurde?
In Altbruck werden zwei Leichen gefunden, die schon mehrere Jahrzehnte unter der Erde gelegen haben. Gina Angelucci übernimmt die Ermittlungen. Sie ist Spezialistin für Cold Cases, Es dauert nicht lange uns sie findet heraus, dass es sich um eine männliche und eine weibliche Leiche handelt. Die Frau scheint wohl eine Zwangsarbeiterin aus dem Baltikum zu sein und der Mann scheint aus der Gegend Altbruck zu sein. Doch nicht nur die Frage wer die beiden waren beschäftigt Gina, denn sie wird von einer Frau verfolgt.

Dieses Buch habe ich nur so verschlungen. Es war spannend von der ersten bis zur letzten Seite ohne mit Abhackungen für Spannung zu sorgen. Für mich war dieses Buch ein Pageturner ohne gleichen.
Das Cover gefällt mir sehr gut. Viele Kriminalromane haben Cover in solch einem Stil. Sie haben jetzt keinen direkten Zusammenhang mit dem Inhalt aber schlimm finde ich es nicht.
Ich habe zuerst den Titel nicht so recht zuordnen können aber jetzt nach der Lektüre finde ich, dass er sehr gut zu einem Charakter der Story passt.

Den Einstieg in die Geschichte fand ich sehr passend. Denn gleich im Prolog erfährt man, wie die beiden Menschen gestorben sind. Ab da ist man sofort in der Story drin. Erst dachte ich, dass das Kapitel, in dem es um den Fund der Leichen ging, etwas zu detailliert ist, aber im Laufe der Lektüre ist mir bewusst geworden, dass es gewollt ist, da Ella mit den Leichen verstrickt ist, denn der Mann ist ihr eigener Onkel, der eigentlich 1944 an der Front gestorben sein sollte. Langsam beginnt Gina das Lügenkonstrukt zu durchschauen.

Die Charaktere haben mir allesamt gut gefallen. Sie waren anschaulich beschrieben und man konnte sich auch gut in sie heineinversetzen und nachvollziehen warum sie so handeln wie sie handeln.
Ich mochte es sehr, dass um die Toten eine richtige Geschichte mit Intrigen gesponnen wurde, die auch gut abgeschlossen wurde. Keine Fragen wurden offen gelassen, obwohl die Ermittlerin nicht alles genau herausgefunden hat. Da hat man als Leser zum Glück etwas mehr Wissen, zum Glück auch erst zum Schluss, damit man das ganze Buch lang mitraten konnte, wer denn zum Schluss der Täter war.
Auch wenn dieses Buch der zweite Teil einer Reihe ist, so hat man als Leser nie das Gefühl vorher etwas verpasst zu haben. Wenn etwas wichtig war, dann wurde es noch einmal wiederholt aber nicht zu detailiert, sodass sich ein Leser, der den ersten Teil kennt, langweilen würde. Da wurde auf jeden Fall der richtige Weg gewählt.
Auch wurden Andeutungen zum (hoffentlich) nächsten Buch gemacht. Wenn dieses so herauskommen wird, dann werde ich es auf jeden Fall auch lesen, da ich unbedingt wissen will, was mit Ginas Freund Hermine passiert ist.
Mir gefällt es sehr, dass nicht nur der Fall der beiden Leichen hier ihre Geschichte findet, sondern auch andere Strenge verwoben werden.
Auch, dass es zum Teil um 1944 handelt und man somit einen besseren Einblick in das Geschehene erhält hat mir sehr gut gefallen. So konnte man noch tiefer in die Geschichte hineintauchen.
Für mich ist dieses Buch durch und durch gelungen und ich kann es nur weiter empfehlen.

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Was habe ich mich gefreut, dass die Reihe um Tino Dühnfort und Gina Angelucci endlich weiter geht! Und gleich vorweg: ich wurde nicht enttäuscht!

Wie auch schon bei den vorherigen Bände dieser Reihe kam ich gleich gut rein, es war wie ein Wiedersehen mit alten Freunden.
Es geht dieses Mal um einen Fall, der uns weit in die Vergangenheit blicken lässt, denn es werden 2 Skelette gefunden und Gina Angelucci kümmert sich darum, dass sie den Fall in der Cold Case Einheit bearbeiten darf.
Bald stellt sich heraus, dass es sich wohl um Opfer aus der Nazizeit handelt, wahrscheinlich um eine Zwangsarbeiterin aus der alten Munitionsfabrik und um einen Deutschen. Während Gina ermittelt, dürfen wir einen zweiten Handlungsstrang lesen, der in eben jener Zeit spielt.

Ansonsten möchte ich über die Story nicht zu viel verraten, da kann sich ja jeder die Kurzbeschreibung durchlesen. Mir hat das Buch wie bereits erwähnt sehr gut gefallen, daher von mir eine absolute Leseempfehlung!

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Für die Leser, die Krimis mit geschichtlichem Hintergrund mögen, ist das ein perfektes Lesevergnügen. Es lässt sich sehr gut lesen auch die familiäre Hintergrundgeschichte macht es sehr kurzweilig. Ich würde es jederzeit empfehlen.

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Dies ist der zweite Krimi rund um KHK Gina Angelucci. Nach der Baby-Pause kehrt die engagierte Münchener Kriminalistin in de Beruf zurück.

Ihr erster Fall für nach Altbruck, einem kleinen Ort nahe München, wo man bei Bauarbeiten zu einem neuen Gewerbegebiet, Teile von zwei menschlichen Skeletten entdeckt hat.

Recht bald ist klar, dass die beiden Toten, ein Mann und eine Frau eines gewaltsamen Todes gestorben sind. Tatzeit: vermutlich 1944/45. Gina will den Toten ihre Identitäten wiedergeben, obwohl ihr Chef sogar nicht damit einverstanden ist.
Sie verbeißt sich in den Fall und findet heraus, dass im ach so beschaulichen Altbruck nicht alles so ist, wie es scheint. Während der Nazi-Zeit haben einige Dorfbewohner den Grundstein für ihr aktuelles Vermögen gelegt. Mitten drinnen zwei verfeindete Familien und eine ehemalige Munitionsfabrik.


Meine Meinung:

Inge Löhnig ist wieder ein fesselnder Krimi gelungen, der verschiedene Themen anspricht. Da ist zum Beispiel der Umgang mit den Verbrechen der Nazis, die viele Leute heute am liebsten vergessen wollen und andere als Mahnmal aufgearbeitet wissen wollen. Auch Ginas und Tinos kleine Tochter Chiara, die mit Trisomie 21 geboren wurde, hat ihre Auftritte. Sei es als fröhliches aufgewecktes Kind, oder sei, dass ihr und ihrer Familie mit Unverständnis begegnet wird. „Damals hätte es so etwas nicht gegeben.“
Doch damit nicht genug! Die junge Familie wird von einer geheimnisvollen Frau aus einem vorherigen Fall verfolgt. Gina Angelucci und ihr Mann, Tino Dühnfort, meistern die Herausforderungen, die ihnen das Leben stellt.

Gina ist sympathisch, zielstrebig und wohltuend normal. Sie stürzt sich in die Arbeit, füg Mosaiksteinchen an Mosaiksteinchen und kann auch ihren Chef überzeugen. Die Leser natürlich sowieso.

Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd, die Charaktere haben Ecken und Kanten. So schafft es Inge Löhnig, gemeinsam mit dem gut durchdachten Plot, ihre Leser zu fesseln. Gekonnt legt sie falsche Spuren und führt die Leser ein wenig an der Nase herum.

Fazit:

Ein fesselnder Krimi, der auch ein wenig nachdenklich macht.
Gerne gebe ich hier 5 Sterne und warte auf eine baldige Fortsetzung.

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Spannender Krimi mit historischem Bezug

Gina Angelucci kehrt nach der Elternzeit wieder an ihre Arbeitsstelle zurück und wird gleich mit einem "Cold Case" betreut. Ein Knochen-fund wirft viele Fragen auf. Die zwei Opfer scheinen vor über 70 Jahren erschossen worden zu sein, so dass die Recherchen bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges zurückreichen. Ein Zwangsarbeitslager, in dem auch baltische Kräfte untergebracht wurden, wird Zentrum der Ermittlungen. Kann man anhand der Knochen noch die Identität der beiden Toten ermitteln? Wie soll Gina in einer so fernen Vergangenheit noch den Täter ausfindig machen? Lebt dieser überhaupt noch? Viele Fragen ergeben sich in diesem komplizierten Fall, der die sympathische Ermittlerin noch sehr beschäftigen wird...

"Unbarmherzig" ist der zweite Band um die engagierte und zugleich sehr sympathische Ermittlerin Gina Angelucci. Die sehr erfolgreiche Autorin Inge Löhnig konnte mich bereits mit dem ersten Teil der Serie begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in ihr neues Buch gestartet bin. Schnell konnte sie mich aber wieder mit ihrem sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil in den Bann ziehen. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Knochenfund klassisch aufgebaut und es entwickelt sich eine raffiniert konstruierte Geschichte mit zwei Handlungssträngen. Geschickt wechselt Inge Löhnig zwischen den Zeiten und verleiht so dem Buch eine zusätzliche Dynamik. Der historische Bezug des Zweiten Weltkrieges wirkt sehr gut recherchiert, was dem Verlauf des Buches eine zusätzliche Tiefe gibt. Das Finale war in seiner Art für mich stimmig und völlig überzeugend.

Mit "Unbarmherzig" hat Inge Löhnig eine aus meiner Sicht fesselnde und zugleich völlig überzeugende Fortsetzung geschrieben, die mich noch auf weitere Fälle für die Ermittlerin hoffen lässt. Wieder einmal hat die Autorin ihren Ruf als Meisterin ihres Fachs unter Beweis gestellt, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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Endlich nochmal ein fesselnder Krimi, mit sympathischen Protagonisten,
Von dieser Autorin möchte ich mehr lesen

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Gegenwart und Vergangenheit

In Altenbruck, einem kleinen Dorf in der Nähe von München, werden zwei Leichen gefunden. Klar ist nur, sie sind bereits seit einigen Jahrzehnten Tod. Wer waren diese beiden Menschen? Was hat sie nach Altenbruck geführt und warum mussten sie sterben? Gina Angelucci hat ihre Elternzeit beendet und übernimmt diesen alten Fall. Mit dem Gespür für Ungereimtheiten geht sie zielsicher ihren Weg. Leider bemerkt sie dabei nicht, dass auch sie in dem Visier eines Verbrechers steht. Ihr Ehemann Tino Dühnfort kümmert sich in der Zwischenzeit um die gemeinsame Tochter. Gleichzeitig sorgt er für ihrer aller Sicherheit.

„Unbarmherzig“ ist der zweite Fall für Gina Angelucci in der Abteilung für Cold Case Fälle. Den Vorgänger habe ich leider noch nicht gelesen, allerdings habe ich es hier auch nicht als störend empfunden. Die Ermittler Gina und auch ihr Ehemann Tino sind mir bestens bekannt aus der Reihe der Tino-Dühnfort-Krimis. Gerne habe ich die Fälle von ihnen gelesen und mich auf diesen Fall gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht. Kleine Rückblenden, aus der Vergangenheit von Gina und Toni sorgend zudem dafür, dass man in dem Leben der Protagonisten nichts vergisst und erkennt, dass diese beiden ein Leben haben, welches nicht immer einfach und ungefährlich ist.

Inge Löhnig versteht es, Spannung aufzubauen. Sie erzählt langsam von den Schicksalen der Menschen aus Altenbruck. Gina sammelt Beweise, die dafür sorgen, dass sie langsam die Zusammenhänge sieht. Der Fall führt die Ermittlerin weit zurück in die Zeit. Dem aufmerksamen Leser werden die Hinweise nicht entgehen, die mehr und mehr zutage treten. Langsam erschließt sich ein Gesamtbild der Tat und deren Hintergründe. Ich finde es gut, wenn sich so ein Fall langsam entblättert.

In einem eigenständigen Handlungsstrang erzählen die Protagonisten aus der Zeit, als sie sterben mussten. Was sich in den Jahren um 1945 wirklich in Altenbruck ereignet hat, tritt nach und nach hervor. Es war traurig und zugleich spannend zu lesen.

Mir hat gut gefallen, wie die Autorin die beiden Abläufe zu einem Ganzen zusammengefügt hat. Die Einstellung von Gina, jeder Fall hat das Recht auf Aufklärung, macht sie einmal mehr sympathisch.
„Unbarmherzig“ ist ein spannender Fall, der eine alte Tat aufklärt. Ich fand ihn logisch und durchdacht aufgebaut.

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Mit meiner Begeisterung für Inge Löhnigs Ermittlerpärchen habe ich schon so manche Freundin so wie auch so manchen Kunden erfolgreich angefixt - und auch der neue Fall hat nicht enttäuscht, ich tauche immer wieder gern in Ginas und Konstantins Alltags- und Berufsleben ein. Ein kleiner Kritikpunkt wäre vielleicht, dass es mir dieses Mal zu wenig Krimi war. Zwar war es durchaus sehr interessant, fühlte sich aber mehr nach spannender Familiengeschichte mit dunklen Geheimnissen als nach klassischem Ermittlerkrimi an.

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Spannend von der ersten bis zur letzten Seite.
Dieses Buch steht vollkommen zurecht auf den Bestsellerlisten und wird bei uns im Geschäft jetzt jedem Krimileser empfohlen: weil man es prinzipiell jedem empfehlen kann, der ein spannendes Buch haben möchte.
Unbarmherzig lässt sich - glücklicherweise - in keine klassische Schublade legen. Es ist nicht nur ein Familienschicksal, nicht nur ein Drittes Reich Thema, nicht nur eine Familiengeschichte sondern von ganz viel etwas und vll. genau deshalb so spannend und gut!

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Gina ist inzwischen Mama einer entzückenden Tochter, Chiara und steigt mit Buchbeginn nach der Elternzeit wieder in ihren Job ein, während ihr Mann nun den zweiten Teil der Elternzeit nimmt.


Die private Seite der jungen Familie nimmt einen nicht unerheblichen Teil des Buches ein und das hat mir hier sehr gut gefallen.
Die Rollenverteilung, die damit einhergehen Probleme („eine Mutter hat bei ihrem Kind zu bleiben“, das Hinterfragen, ob das wirklich eine gute Idee war, weil man vermeintlich oder auch tatsächlich manche Situation besser gemeistert hätte, wenn man statt des Mannes zu Hause geblieben wäre) und nicht zuletzt die kleine süße Chiara, die das Downsyndrom hat und deshalb motorisch etwas hinter ihren Altersgenossen hinterherhinkt und ein bezauberndes, putziges, dickköpfiges Kleinkind ist.
Es hat mir gut gefallen, mal über ein zeitgemäßes Familienbild zu lesen und hat mir auch nicht zu viel Raum eingenommen.

Der eigentliche Cold Case geht siebzig bis achtzig Jahre zurück in die Kriegszeit. Mit Rückblenden in das damalige Dorfleben und in das Zwangsarbeiterlager wird der Fall mit den heutigen Bewohnern verknüpft. Obwohl es ein fiktiver Fall ist, hätte er genauso stattfinden können und die Situation der Zwangsarbeitenden sowie die Entnazifizierung der größten Nazis hat mich schon schwer schlucken lassen.
Gleichzeitig fand ich es sehr spannend, wer nun hinter den Morden steckt und vor allem warum.

Interessant fand ich auch Nebensätze wie über den Brutalismus. Zuerst dachte ich, das wäre eine gelungene Erfindung der Autorin, aber den Architekturstil gibt es wirklich.
Oder sehr treffende Beschreibungen wie „die Insektenfrau“.

Alles in allem eine richtig runde Mischung aus Spannung, Historie und Familienleben.

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Es ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und es hat mich überzeugt.
Der Schreibstil ist flüssig. . Einzig die Familienverhältnisse Anger/Schattenhofer haben mich etwas verwirrt.
Die Autorin wechselt geschickt zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Beide Handlungsstränge haben mich gut unterhalten.
Besonders der historische Teil war interessant zu lesen und ich habe bis zum Schluss gerätselt was wirklich passiert ist.
Gerne würde ich weitere Fälle mit Gina Angelucci lesen, um zu erfahren was mit ihrer verschwundenen Freundin geschehen ist.

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Beschreibung:
Nachdem Gina Angelucci mit ihrem Mann die Rollen tauscht und nach der Elternzeit wieder den Dienst bei der Kripo München antritt, fällt ihr direkt ein sehr suspekter Fall vor die Füße. Auf einem Kiesablageplatz bei Altbruck werden zwei skelettierter Köpfe gefunden. Gina würde die Ermittlungen gerne sofort übernehmen, aber die Staatsanwaltschaft muss erst überredet werden, da sie den Fall für unlösbar hält. Wer kann schon eine Leiche nach über 80 Jahren noch identifizieren? Zudem sind nach dem Krieg etliche Unterlagen abhanden gekommen bzw. existierten nie.

Meinung:
Herrlich! Dieses Buch konnte mich richtig gut unterhalten. Obwohl es der zweite Teil einer Reihe war, hatte ich keine Probleme der Geschichte zu folgen. Natürlich fehlte wie immer ein bisschen die Vorgeschichte von Gina, ihrer Familie und dem dazugehörigen Kind, aber das war okay. Ehrlich gesagt hatte ich an den Krieg beim Lesen des Klappentextes damals gar nicht gedacht, auch bei dem Wort "Zwangsarbeiter" hat es bei mir so kein bisschen gefunkt. Irgendwie hatte mir einfach die Beschreibung und die Tatsache, dass es sich um einen Cold Case handelt den Kopf verdreht.

Der Schreibstil von Inge Löhnig war richtig toll zu lesen. Ich war von der ersten Seite an in der Geschichte und mir war wirklich nie langweilig. Spannend fand ich vor allem die Rückblenden ins Jahr 1944. Lange Zeit schaffte die Autorin es, dass mir unsicher war wie sich das Ganze entwickeln könnte. Es gab massig Potential zum rätseln, raten und mitfiebern. Passend zum Cold Case wurde außerdem zur Sprache gebracht, dass sich die politische Orientierung vieler Orts stark nach rechts neigt, was ich gar nicht so verkehrt finde, denn man sollte es erwähnen, eben damit wir auch wieder daran erinnert werden wie wichtig es ist wählen zu gehen, denn ist durchaus ein aktuelles Problem. Doch das gehört nicht so ganz zum Thema. Weiter im Text.

Die Geschichte von Gina Angelucci fand ich sehr bewegend, denn trotz ihrer Leidenschaft für den Beruf, hängt sie doch sehr an ihrer Tochter, die unter dem Down-Syndrom leidet. Auch hier wieder ein Problem der heutigen Gesellschaft: Wir predigen Toleranz und Akzeptanz, aber sobald wir etwas sehen, dass "nicht normal" scheint, zerreißen wir uns das die Schnute. Nicht jeder, aber leider zu viele. So war dieses Buch für mich eben doppelt interessant, da es diverse alltäglichen Probleme aufgriff, aber nicht auf eine belehrende Art; natürlich eben. Gina ist keine Übermutter, sonder recht normal. Es wird keine Idylle suggeriert, sondern ein typisches Familienleben.

Die Ermittlungen als solches fand ich vor allem deswegen spannend, weil ich es immer interessant finde, wie die Ermittler es schaffen solch alte Knochen noch zu identifizieren. Zudem wurden auch viele Unterlagen gerade nach dem zweiten Weltkrieg vernichtet oder existierten schlichtweg nie. Da es sich in dem Buch mitunter um eine Anlage dreht, die Zwangsarbeiter beschäftigte, war genau dies zu erwarten. Das Ende hat mich richtig berührt und ich fand es ganz große klasse was Gina tat. Mehr verrate ich jetzt aber nicht. Das wäre dann doch zu viel des Guten.

Für mich steht ganz klar fest, dass ich irgendwann auch den ersten Band lesen möchte und die Reihe sowie die Autorin im Auge behalten möchte, da es ein solider Krimi war, der mir alles bot was ich mir von einem Krimi wünsche.

Fazit:
Ein toller Cold-Case Krimi mit Spannung, tollen Charakteren und gelungener Atmosphäre.

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In Altbrück nördlich von München findet Ella Loibl an einem Kiesablageplatz menschliche Knochen. Schnell stellt sich heraus, dass diese Knochen über siebzig Jahre alt sind und Teile zweier unvollständiger Skelette sind. Wegen der langen Liegezeit der Knochen sieht der Staatsanwalt keinen Bedarf an Ermittlungen.
Gina Angelucci, Spezialistin für Cold Cases, widerstrebt diese Verfahrensweise. Sie ist der Meinung, dass die Hinterbliebenen und Verwandten dieser beiden Opfer ein Recht darauf haben zu erfahren, was mit ihren Liebsten passiert ist. Sie will wenigstens die Identität der Beiden ermitteln und nach Möglichkeit auch die nächsten Angehörigen.
Das stößt nicht nur bei ihrem Vorgesetzten auf Widerstand.

„Unbarmherzig“ ist wieder einmal ein herausragend guter Krimi von Frau Löhnig. Der zweite Cold Case Fall von Gina Angelucci zeigt die riesige Palette Löhnigs Erzählkunst. Es ist nicht einfach nur ein stereotypischer Krimi, Verbrechen, Ermittlung, gegebenenfalls tragischer oder kaputter Ermittler bis zum Happy-End. Sie erzählt die ganze Geschichte, geht in die Vergangenheit und lässt dabei Gina nicht jedes winzige Detail ermitteln, sondern lässt uns Leser an den Gedanken der einzelnen Protagonisten teilhaben und somit ihnen ihre Würde.
Sie beschreibt, wie auch bereits in den beiden Romanen unter dem Pseudonym Ellen Sandberg, die Ursachen und die Entwicklung bis hin zum Verbrechen. Man kann die Entwicklung nachvollziehen und Beweggründe der Täter verstehen. Sie zeigt, dass nicht jeder Täter von Grund aus böse ist und vielleicht auch, dass jeder zum Täter werden kann.
In ihren Krimis menschelt es sehr. Das macht sie so lesenswert.

Auch die Entwicklung der Hintergrundgeschichte um Gina, Chiara und Tino macht wieder neugierig auf mehr. Auf das Bedrohungsszenario um Chiara und Gina hätte ich persönlich verzichten können. Den Rollentausch bzw. Elternzeittausch finde dagegen sehr interessant. Tino als Hausmann und Erzieher gefällt mir. Lesenswert finde ich dabei besonders, dass der Tausch nicht unproblematisch ist und Ginas Gefühlswelt äußerst widerstrebend und unentschlossen ist. Spannend ist wie es weitergeht, zweites Kind und/oder nochmaliger Rollentausch?

Wie immer bei Löhnig/Sandberg-Büchern ist mein erster Gedanke: Schade, es ist zu Ende. Jetzt muss ich wieder lange warten auf das nächste Buch. Und es ist vollkommen egal, ob es sich um ein Gina Angelucci-Fall, ein Tino Dühnfort-Krimi oder ein Sandberg-Roman handelt. Ich liebe sie alle.

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Unbarmherzig ist der zweite Fall von Gina Angelucci - einer Ermittlerin die sich um Cold Case Fälle kümmert
Neben den Ermittlungen in einem fast 80 Jahren zurückliegenden Doppelmord erfährt man einiges aus dem Privatleben von Gina Angelucci die nach der Geburt ihrer behinderten Tochter nach der Mutterzeit in den aktiven Dienst zurückkehrt - stattdessen übernimmt nun ihr Mann Tino Dühnfort die Erziehungszeit und bleibt bei gemeinsamen Tochter ...

Unbarmherzig ist genau das was man erwartet - ein guter Kriminalroman mit einer interessanten Story, einiges an Hintergrundinformationen zu den Ermittlungsarbeiten in Cold Cases und einem tollen Ende bei dem der Leser erfährt wer der Täter ist - das Ermittlerteam und Gina Angelucci dies aber nur vermuten können aber keine Bestätigung erhalten und den Fall somit nicht befriedigend abschließen können.

Für mich war das Ende sehr stimmig und doch unverwartet - denn meistens wird der Täter überführt und alle sind zufrieden - nicht so in diesem Fall

Der Schreibstil war flüssig und ich bin gut durch das Buch geflutscht und werde sicher auch noch den 1. Fall von Gina nachlesen und auch weitere Fälle verfolgen - ich wurde gut unterhalten und vergebe deshalb 4 wohlverdiente Sterne

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In einem Ort nahe München werden die Überreste zweier Toter gefunden, die Knochen lagen dort seit ca. 70 Jahren. Gina Angelucci, gerade aus der Elternzeit zurück am Arbeitsplatz, will den Fall unbedingt bearbeiten, sie hofft, trotz der langen Zeit, die Toten identifizieren zu können, damit deren Angehörige endlich erfahren, was mit ihnen passiert ist, und, im besten Fall kann auch der Täter noch ermittelt werden.

Gina Angelucci bearbeitet hier ihren zweiten Cold-Cases-Fall, während Dühnfort sie in der Elternzeit ablöst und sich um Töchterchen Chiara kümmert. Sie ist einerseits froh, wieder im Dienst zu sein, andererseits vermisst sie die Zeit mit Chiara – welche berufstätige Mutter kennt das nicht. Der aktuelle Fall, um den sie zunächst kämpfen muss, weckt Erinnerungen in ihr, womöglich werden hier die Weichen zu Band 3 gestellt? Er weckt aber auch Erinnerungen an eine schlimme Zeit und führt den Leser ins Jahr 1944 und eine Heeresmunitionsfabrik, in der osteuropäische Zwangsarbeiter arbeiten mussten. Über diese Zeit erfährt man einerseits durch Erinnerungen der noch Lebenden, andererseits durch Tagebuchaufzeichnungen eines der Opfer.

Inge Löhnig hat einen sehr lebendigen Schreibstil, der den Leser schnell packt und ihn nur so durch die Geschichte fliegen lässt. Wer zudem den ersten Gina-Band und auch die Dühnfort-Bände kennt, wird sich schnell heimisch fühlen und sich über das Wiedersehen vor allem mit diesen beiden Protagonisten freuen. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe anderer gelungener Charaktere, die man zum Teil recht gut kennen lernt und die einen auch emotional berühren.

Leider fand ich den Roman schnell sehr vorhersehbar, es gab für mich keine Überraschungen, keine Wendung, die ich nicht schon vorher geahnt hätte. Das ist ein bisschen schade, denn wirkliches Miträtseln war dadurch nicht möglich. Nicht sehr gelungen scheint mir auch ein Storystrang, der zum letzten Fall Ginas zurückreicht, und den ich eher störend fand, zumal er dann auch ziemlich schnell abgehandelt war. Mir hätte es besser gefallen, wenn der Fokus auf dem Cold Case geblieben wäre. Dessen Lösung, auch wenn vorhersehbar, ist logisch und zufriedenstellend. Mir hat auch gefallen, dass der Roman nach der Auflösung nicht gleich zu Ende war, sondern noch einen schönen kleinen „Epilog“ hatte.

Es ist keine Frage, dass ich Inge Löhnigs Romane allen Krimifans empfehlen kann, es ist auch keine Frage, dass ich diesen gerne gelesen habe und die Thematik gelungen ist, ich hätte mir nur ein klein wenig mehr Spannung und Überraschungen gewünscht, dafür hätte der bereits erwähnte Erzählstrang gerne wegfallen können. Für volle Punktzahl reicht es daher leider nicht, ich vergebe „nur“ 4 Sterne.

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Der erste Fall nach ihrer Mutterschaftspause verschlägt die Cold-Cases-Spezialistin Gina Angelucci weit in die Vergangenheit, bis in den zweiten Weltkrieg. Was ist mit den zwei Toten passiert, die bei Bauarbeiten auf dem Gelände einer alten Munitionsfabrik gefunden wurden?

"Unbarmherzig" ist der zweite Band der Krimi-Reihe um Gina Angelucci, die inhaltlich an die Reihe um Tino Dühnfort anschliesst, bei der Gina auch schon eine grössere Rolle spielte. Während sich das ganze Drumherum natürlich mit Vorkenntnissen besser verstehen lässt, ist der Kriminalfall in sich abgeschlossen und lässt sich auch als Einzelband lesen.

Die Geschichte wird in der dritten Person in der Vergangenheit erzählt, oft aus der Sicht von Gina, aber auch andere Figuren kommen zu Wort. Die Handlung trennt sich in mehrere Stränge auf. Einerseits begleiten wir Gina bei ihren Ermittlungen, aber auch in ihrem Privatleben, dessen Glück durch eine Stalkerin bedroht wird. Andererseits nimmt auch eine Steinmetzin mit ihrer Familie eine wichtige Rolle ein. Zudem gibt es immer wieder Rückblicke ins Jahr 1944 und was damals in der Munitionsfabrik geschah.

Da die aufzuklärende Straftat schon über 70 Jahre zurückliegt, darf hier natürlich nicht ein rasendes Ermittlungs- und Erzähltempo erwartet werden. Jeder Schritt braucht Zeit, weil für jeden Informationsschnipsel erst herausgefunden werden muss, wo man ihn auftreiben könnte.

Die Autorin Inge Löhnig schreibt schön flüssig und füttert den Leser häppchenweise mit neuen Informationen, sodass das Miträtseln und Mitsuchen nach dem Täter grossen Spass machte. Da ich noch nie in Bayern war, kann ich allerdings nicht beurteilen, wie gut die Autorin den Lokalkolorit getroffen hat. Ich habe noch nicht alle, aber doch schon einige der Krimis rund um Gina und Tino gelesen, und werde die restlichen sicher auch bald nachholen. Wer gerne spannende, aber nicht unbedingt blutige Krimis mag, sollte sich Inge Löhnig unbedingt mal anschauen.

Mein Fazit
Wieder ein spannender Fall für Gina Angelucci

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Gina Angelucci, Spezialistin für Cold Cases wird gerufen als Gebeine gefunden werden. Ihr Chef wiegelt ab, viel zu alt und die Täter sind bestimmt schon tot und somit haben wir keinen Ermittlingsauftrag. Als sich aber heruasstellt, dass eines der Opfer einen Kopfschuss hat, lässt Gina nicht locker.
Die Spuren weisen auf den letzten Herbst des zweiten Weltkrieges, als im Ort eine Heeresmunitionsfabrik voller Fremd und Zwangsarbeiter dort angesiedelt war. Als auf diesem Gelände ein Gewerbegebiet gebaut werden soll, werden die bei Ausschachtungsarbeiten gefundenen Gebeine schnell entsorgt. Diese werden aber gefunden und alles nimmt seinen Lauf.

Da sieht man mal wieder, auch das kleinste Dorf hat seine Geheimnisse.

Diese Geschichte hat mich gefesselt und Bilder heraufbeschworen, die so nicht in meinem Kopf waren. Wie denn auch, als Nachkriegsgeneration.

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Zwei Jahre Elternzeit reichen Gina Angelucci vollkommen, und sie kehrt zurück in ihre Abteilung für Cold Cases bei der Münchner Kripo, während ihr Mann Tino ein drittes Jahr Elternzeit antritt um ihre kleine Tochter zu betreuen.
Unterdessen werden in Altbruck, einem kleinen Dorf nahe München, in einem abgeladenen Kieshaufen menschliche Knochen gefunden, die sich alsbald als unvollständiges Skelett zweier Leichen herauskristallisieren. Als dann auch noch feststeht dass die Leichen schon vor siebzig Jahren verstorben sein müssen ist Gina’s Neugier geweckt. Sind die Toten eventuell auf einem der Todesmärsche zum Ende des zweiten Weltkrieges gewesen? Oder waren sie Zwangsarbeiter in der damaligen Munitionsfabrik? Der zuständige Staatsanwalt gibt jedoch erst grünes Licht zur Aufnahme der Ermittlungen, als feststeht, dass eine der Leichen eine Kopfschusswunde aufweist.

Gleich vier dominante Erzählstränge weist dieser überaus spannende Kriminalroman auf: die Ermittlungen der sympathischen Kommissarin, die Tagebuchnotitzen eines jungen Mädchens, die Erinnerungen einer alten Frau und das Privatleben der Kommissarin.
Gekonnt fängt die Autorin die Verschwiegenheit der dörflichen Gemeinschaft ein und zeichnet ein Bild einer Vergangenheit die eigentlich nie in Vergessenheit geraten dürfte und deren Nachbeben, drei Generationen später immer noch deutlich zu spüren sind.
Ich habe mich in letzter Zeit, eher unabsichtlich bei meiner Bücherauswahl mit dem Thema zweiter Weltkrieg befasst. Inge Löhnigs Krimi spiegelt sehr gut die damaligen Verhältnisse und auch die heutigen. Es gibt leider immer noch ewig Gestrige, deren Gesinnung braun und deren Ansichten mittelalterlich sind. Passen wir auf das es nicht zu viele werden, denn der Prozess der gedanklichen Umfärbung ist schleichend.
Gina Angelucci ermittelt in ihrem zweiten Fall, ich muss gestehen ihre Fälle sind wesentlich spannender und interessanter. Vielleicht liegt es jedoch auch daran das ihre Figur einfach sympathischer ist.

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