Das Erbe von Juniper House

Ausgehend von den Zweifeln, die die junge Sara hat, als ihr Freund ihr einen Heiratsantrag macht und sie bittet, ein Jahr mit ihm nach Irland zu gehen, erzählt die Autorin hier auf eine sehr gefühlvolle und fesselnde Art die Geschichte von Saras Oma Emma, die mit ihrer Kindheit zur Zeit des 1. Weltkriegs beginnt und mit einem schweren Schicksal verworren ist.
Immer wieder muss sie aus Zwängen heraus entgegen ihrer eigenen Vorstellungen handeln und immer wieder neue Enttäuschungen und Entbehrungen ertragen. Einen ganz herben Verlust hat sie bis heute noch nicht verwunden und hier erfährt Sara Dinge, die sogar für ihre Mutter, Emmas Tochter, neu und in der heutigen Zeit gar nicht mehr vorstellbar sind.

Im Laufe des Buches erfährt man ganz nebenbei viel über die Rolle der Frau in den einzelnen Generationen - und auch, wenn sich diese stark verändert hat, scheint es immer wieder schwierig zu sein, seine eigene Vorstellung umzusetzen.

Erzählt wird wechselweise in der Vergangenheit und in der Gegenwart.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und passt perfekt zur Handlung. Auch die Personen werden so gut beschrieben, dass man sie sich bildlich vorstellen und mit ihnen fühlen kann. Ich hatte sogar das Gefühl, selbst dabei gewesen zu sein, so sehr wurde ich in die Geschichte hineingezogen.

Spannend und ausgesprochen geschickt verbindet die Autorin die verschiedenen Zeitebenen des Buches miteinander und kann das Familiengeheimnis trotz Emmas hohen Alters von 101 Jahren noch auflösen - und auch Sara kommt nach langem Überlegen zu einer Entscheidung....

Das Buch hat mich sehr berührt und mir sehr gut gefallen - ich empfehle es daher gern weiter!