Damit das Theater bleiben kann, was es war, muss es sich ändern. »Theater hassen« ist eine Streitschrift gegen und für das Theater, eine Totenrede und ein Liebesbrief, eben Ausdruck einer dramatischen Beziehung.
Fahle Gespenster schleichen über die Bretter, die früher die Welt bedeuteten, heute aber nur mehr morsch knarzen. Das Theater verrennt sich in einer Nische, die niemanden interessiert. Verzweifelt holt es Flüchtlinge auf die Bühne oder zwingt die Zuschauer zum Mitmachen. So verkommt es zum Kabarett und zum Kindergarten. Außerdem ist es enorm unpraktisch: abhängig von Subventionen, trotzdem teuer, unverwandt elitär, nur heuchlerischer als früher, unbequem – weder kann man Popcorn essen noch auf die Toilette gehen. Es gibt jede Menge Gründe, das Theater zu hassen. Man ist es ihm sogar schuldig, besonders, wenn man es liebt.
Damit das Theater bleiben kann, was es war, muss es sich ändern. »Theater hassen« ist eine Streitschrift gegen und für das Theater, eine Totenrede und ein Liebesbrief, eben Ausdruck einer...
Damit das Theater bleiben kann, was es war, muss es sich ändern. »Theater hassen« ist eine Streitschrift gegen und für das Theater, eine Totenrede und ein Liebesbrief, eben Ausdruck einer dramatischen Beziehung.
Fahle Gespenster schleichen über die Bretter, die früher die Welt bedeuteten, heute aber nur mehr morsch knarzen. Das Theater verrennt sich in einer Nische, die niemanden interessiert. Verzweifelt holt es Flüchtlinge auf die Bühne oder zwingt die Zuschauer zum Mitmachen. So verkommt es zum Kabarett und zum Kindergarten. Außerdem ist es enorm unpraktisch: abhängig von Subventionen, trotzdem teuer, unverwandt elitär, nur heuchlerischer als früher, unbequem – weder kann man Popcorn essen noch auf die Toilette gehen. Es gibt jede Menge Gründe, das Theater zu hassen. Man ist es ihm sogar schuldig, besonders, wenn man es liebt.
In vielen Fällen stimmt es: Man kann nur hassen (oder eher: sich leidenschaftlich darüber aufregen), was man wirklich liebt. Und so ist das Buch "Theater Hassen" eine große Liebeserklärung an das Theater und großes Vertrauen in seine Fähigkeiten.
Aber natürlich auch Kritik, meist wohl begründet, manchmal sehr persönlich. Für Freunde des sogenannten Regietheaters ist das alles sehr nachvollziehbar. Ein Buch wie ein gutes Gespräch. Toll für Theaterliebende und in Teilen auch eine schöne Einführung für Unbedarfte, die wissen wollen, was Theater so besonders macht. Jan Küveler hat mir mit diesem Buch eine große Freude gemacht.
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Tanja B, Buchhändler*in
In vielen Fällen stimmt es: Man kann nur hassen (oder eher: sich leidenschaftlich darüber aufregen), was man wirklich liebt. Und so ist das Buch "Theater Hassen" eine große Liebeserklärung an das Theater und großes Vertrauen in seine Fähigkeiten.
Aber natürlich auch Kritik, meist wohl begründet, manchmal sehr persönlich. Für Freunde des sogenannten Regietheaters ist das alles sehr nachvollziehbar. Ein Buch wie ein gutes Gespräch. Toll für Theaterliebende und in Teilen auch eine schöne Einführung für Unbedarfte, die wissen wollen, was Theater so besonders macht. Jan Küveler hat mir mit diesem Buch eine große Freude gemacht.