Das Nest

Roman

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Erscheinungstermin 13.02.2017 | Archivierungsdatum 29.05.2017

Zum Inhalt

Melody, Jack, Bea und Leo sind Geschwister. Sie sind in ihren Vierzigern, stehen mitten im Leben und sie haben immer gewusst, sie würden eines Tages erben. Aber was, wenn die Erbschaft ausbleibt? Ein warmherziger, humorvoller und scharfsinniger Roman darüber, wie der Kampf ums Geld Lebensentwürfe und Familien durcheinanderbringen kann. Als Kinder haben sie einander geneckt, als Erwachsene verbindet die Geschwister Melody, Jack, Beatrice und Leo Plumb nur noch eine gemeinsame Erbschaft. Mitten in der Finanzkrise brauchen alle dringend Geld. Melody, Hausfrau und Mutter, wachsen die Ausgaben für ihr Vorstadthäuschen und die Collegegebühren ihrer Töchter über den Kopf. Antiquitätenhändler Jack hat hinter dem Rücken seines Ehemanns das Sommerhaus verpfändet. Beatrice, erfolglose Schriftstellerin, will endlich ihr Apartment vergrößern. Doch kurz bevor das Erbe ausbezahlt wird, verwendet ihre Mutter es, um Playboy Leo aus einer Notlage zu helfen. Unfreiwillig wiedervereint, müssen die Geschwister sich mit altem Groll und falschen Gewissheiten auseinandersetzen. Aber vor allem müssen sie irgendwo frisches Geld auftreiben … Meisterhaft erzählter, böser und witziger Familienroman »Ein Roman wie gute dunkle Schokolade: elegant und bittersüß, so köstlich, dass man ihn in einer Nacht verschlingt.« Entertainment Weekly

Melody, Jack, Bea und Leo sind Geschwister. Sie sind in ihren Vierzigern, stehen mitten im Leben und sie haben immer gewusst, sie würden eines Tages erben. Aber was, wenn die Erbschaft ausbleibt? Ein...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608980004
PREIS 20,60 € (EUR)
SEITEN 410

Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Das “Nest” der schrägen Vögel, so in etwa könnte man das Cover interpretieren, und genau eine solche Geschichte bietet das Buch, direkt aus dem Leben gegriffen und etwas überspitzt formuliert. Das Buch spielt im Jetzt und vermittelt uns einen Einblick in eine völlig verrückte Situation: Was wäre, wenn sich die Sprösslinge einer merkwürdigen Mutter und fast geradezu schon normalen Vaters auf ein Erbe verlassen, das ursprünglich eher als kleines Zubrot gedacht war, dann aber in recht ordentliche Höhen gestiegen ist und schließlich zum größten Teil mit egoistischen Hintergedanken für eine Notlage ausgegeben wurde? – Die Moral von der Geschicht: Verlass dich nie auf ein noch ausstehendes Erbe – NICHT ! Winking smile

Humorvoll und detailreich erzählt, hat mich die Geschichte gut unterhalten. Allerdings ist die Story sehr ruhig. Im Grunde genommen geschieht nichts wirklich Aufregendes, der Aha-Effekt blieb für mich aus. Und auch das Ende brachte keine wirkliche Wendung. Immer wieder gibt es Rückblenden aus den jeweiligen Leben, die so in die Story integriert sind, dass ich erst nach ein paar Sätzen merkte, dass dies wieder außerhalb des Plots spielt.

Fazit: Nicht schlecht, aber für mich nicht wirklich besonders. Ich gebe eine schwache “2”, also 07/10 Punkte.

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Ein tolles Buch. Sehr konventionell erzählt, aber trotzdem bissig. Das Nest ist ein sehr amerikanischer Failienroman, der ein wenig an Jonathan Franzen erinnert, gleichzeitig jedoch eine universelle Studie darüber, welche psychischen Auswirkungen die Erwartung ererbten Geldes haben kann. Besonders, wenn man es verliert. Cynthia D'Aprix Sweeney hat das Thema konsequent und nachvollziehbar durchdacht und unterhaltsam aufs Papier gebracht.

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Das Nest ist der Fonds, den der Vater der vier Geschwister angelegt hat, um ihnen allen eine kleine Zuwendung zukommen zu lassen, aber erst nachdem die jüngste der Geschwister 40 geworden ist.

Leo ist der älteste der Geschwister. Er ist ein Playboy und verprasst gemeinsam mit seiner Ehefrau alles Geld, das er hat.
Jack ist Antiquitätenhändler. Sein Geschäft bringt allerdings nicht sehr viel bis gar nichts ein. Den Lebensunterhalt bestreitet sein Ehemann Walker. Jack hat eine Hypothek auf das Sommerhaus der beiden aufgenommen.
Beatrice scheint alles im Griff zu haben. Sie ist die Vernünftigste der Geschwister. Sie ist Schriftstellerin, jedoch ziemlich erfolglos.
Melody, die jüngste der vier, ist Hausfrau. Ihre Zwillingstöchter kommen bald aufs College. Außerdem kostet ihr Haus viel mehr, als sie und ihr Mann sich leisten können. Melody ist bemüht, den Schein zu wahren. Sie würde vor anderen nie zugeben, dass sie Geldprobleme haben.

Nachdem die Mutter der vier Geschwister Geld aus dem Nest dafür verwendet hat, Leo aus der Patsche zu helfen und einen Skandal zu vertuschen, treffen die Geschwister aufeinander. Jeder der anderen drei hat fix mit dem Geld gerechnet, es teilweise sogar schon voll verplant, und jetzt soll von ihrem Nest, dessen Geld die Lösung aller Probleme sein soll, nicht mehr viel über sein.

In Rückblenden erfährt man mehr über die Geschwister und ihr Leben. Cynthia D'Aprix Sweeney erzählt das Buch nicht nur aus der Sicht der vier Geschwister, sondern aus vielen verschiedenen Blickwinkeln. Da geht es auch um Melodys Zwillings-Töchter, Leos Freundin und deren Untermieter und noch andere. Es geht für mich als Leser in dem Roman um viel zu viele Personen.
Der Schreibstil der Autorin ist aber sehr angenehm und das Buch ist flüssig zu lesen. Die Autorin beschreibt viele Sachen sehr detailliert.

Das Buch konnte mich nicht ganz so fesseln, aber ich wollte trotzdem wissen, was aus den Charakteren wird. Aber die Spannung fehlt das ganze Buch über. Anfangs ist es noch interessant, die Charaktere und ihr Leben kennenzulernen, aber dann zieht sich das Buch in der Mitte ein bisschen. Das Ende hätte ich anders erwartet.


Fazit:

Gut erzählte Familiengeschichte!

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"Das Nest" ist eine Geschichte, die so gut geschrieben ist, dass man sie kaum aus der Hand legen kann. Häufig können Familien-Problem-Geschichten anstrengend und kompliziert werden. Hier hat jedoch die Autorin eine gute Mischung aus Alltagsproblemen, skurrilen Eigenheiten und Geschwisterliebe geschaffen. Die vier Geschwister haben eigentlich kaum noch miteinander zu tun und eigentlich interessiert sie nur ihr eigenes Vorankommen. Das Nest (ein gutes Finanzpolster von den Elterm) bringt nun die Geschwister wieder zusammen an einen Tisch, denn es kommt anders als erwartet.

Mir hat die Geschichte gut gefallen. Auch die vielen Perspektiven, die Wendungen und die langsame Annäherung der Geschwister fand ich gut. Der Schreibstil der Autorin ist sehr gut und leicht zu lesen. Ich fand die Entwicklung der Geschichte und der Beziehung zwischen den Geschwistern gelungen. Der Humor ist leise und manchmal recht sarkastisch, jedoch passt er gut zu den Figuren und der Geschichte.

Eine schöne Geschichte über vier Geschwister, die sich neu aufstellen müssen, weil das Nest ihre Planungen zerstört.

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Das Buch fängt ziemlich furios an, die Ausgangskonstellation ist brillant, verliert am Ende aber an Spannung und endet leider mit einem ziemlich süsslichen Happy End.. Das ist schade! Es hätte schon etwas härter kommen dürfen! sie hätten es verdient.!

Die Protagonisten sind sehr verschieden, gut charaktieristiert, aber alles white upper middle class, bis auf das Opfer!
New York, die Gentrifizierung, die Kulturszene, der Lifestyle, gut erzählt!

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Leo, kreativer wohlhabender Lebemann und Hauptperson lässt es richtig krachen. Nachdem er den Bogen dann doch etwas überspannt muß die Familienerbschaft angezapft werden. Dumm ist nur, das nicht nur er sondern auch seine drei Geschwister auf die Erbschaft warten und von der Entscheidung der Mutter das Geld für Leo zu verwenden keine Ahnung haben.
Das Nest, wie die Erbschaft von den Geschwistern genannt ist weg.
Blöd nur das alle Geschwister das Geld schon fest eingeplant hatten.
Leo verspricht zwar das Geld wieder zu beschaffen und versucht wieder ins Verlagsgeschäft einzusteigen. Doch dieser Plan geht nicht auf.
Er verschwindet und hinterlässt ein finanzielles Chaos.
Die Grundidee der Geschichte ist interessant. Leider gibt es für meinen Geschmack etwas viele Handlungsstränge

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AUSGEZEICHNET fand ich den Debütroman "Das Nest" der New Yorker PR-Beraterin Cynthia D'Aprix Sweeney. Im Vordergrund steht nicht eine Handlung, sondern es sind eigentlich vier Handlungen: Vier erwachsene Geschwister warten auf die ihnen versprochene große Erbschaft, sobald die Jüngste von ihnen, Melody, ihren 40. Geburtstags gefeiert hat. Sie haben ihr Leben auf dieses Geld ausgerichtet. Erst als die Erbschaft platzt und das erhoffte Geld ausbleibt, beginnen sie ein eigenständiges Leben - sie werden endlich flügge, verlassen ihr "Nest" und werden zu selbständigen Menschen. Die Autorin begleitet alle vier Personen über neun Monate, solange dauert bekanntlich jede "Menschwerdung", auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit. "Ein warmherziger, humorvoller und scharfsinniger Roman darüber, wie der Kampf ums Geld Lebensentwürfe und Familien durcheinanderbringen kann", meint der Verlag. Es stimmt! Ich fand dieses Buch mit der hervorragenden und präzisen Charakterdarstellung jeder einzelnen Person erstaunlich - zumal es der erste Roman dieser Autorin ist - und kann diesen Nr. 1-Besteller in USA und Kanada nur als unbedingt LESENSWERT empfehlen!

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Zum 40. Geburtstag von Melody, der jüngsten Schwester, sollen alle vier Kinder der Familie Plumb eine halbe Million Dollar erhalten. Jedes der längst flügge gewordenen Küken hat dieses Geld im Geiste bereits verplant, schließlich können das in der Finanzkrise alle gut gebrauchen. Doch ein Bruder bringt das sicher Erbe in Gefahr – und das wiederum befördert so manches an altem Hass und lange gärender Wut ans Tageslicht. Cynthia D’Aprix Sweeneys erfrischend bissiger Debütroman führt tief hinab in die düsteren Abgründe, die in einer Familie lauern können.

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Cover und Titel könnten nicht passender sein: Vier verschiedene, aber offenbar doch erwachsene Vögel hocken um den Schriftzug "Das Nest" und damit symbolisch um den Ort ihrer Herkunft, den sie offenbar nicht verlassen wollen. Sie sitzen da, als würden sie auf etwas warten.

Tatsächlich stehen die vier Vögel für die vier Geschwister Melody, Jack, Bea und Leo. "Das Nest" bezeichnet ihr Elternhaus, ihre Herkunftsfamilie. Und vielleicht hätte das Bild von Aasgeiern sogar noch besser gepasst, denn tatsächlich warten die vier darauf, dass ihnen ihr Erbe ausgezahlt wird, was mit dem 40. Geburtstag der jüngsten der Geschwister, Melody, auch geschehen soll.

Doch kurz vorher muss der Älteste, Leo, aus einer selbst verschuldeten Notlage gerettet werden und erhält von der Mutter das komplette Geld.

Es zeigt sich nun, dass die vier bunten Vögel (die Familienmutter, die Künstlerin, der Homosexuelle, der Lebemann) auf dem Cover tatsächlich in eine regelrecht Starre verfallen: zwar wunderschön anzusehen, aber im Prinzp unfähig, sich der neuen Situation anzupassen, wegzufliegen und sich selbst zu versorgen.

Und das, obwohl jeder von ihnen bereits in seinen Vierzigern ist. Doch jeder von ihnen hat das Geld, das nun weg ist, im Prinzip schon verplant, wenn nicht sogar schon auf eine gewisse Art ausgegeben.

Diese Konstellation reicht aus, um wirklich einen "bösen und witzigen Familienroman" zu gestalten, wie im Klappentext versprochen, leider entwickelt sich keinerlei Energie aus den Geschehnissen, die Geschichte plätschert in sehr seichtem Fahrwasser vor sich hin und konnte mich nicht wirklich begeistern.

Die Figuren wirken unsymphatisch, kreisen um sich und das Nest, ohne sich je nach vorn zu entwickeln. Man wartet als Leser, dass etwas passiert, doch das ist nicht der Fall.
Die Erzählstränge verwirren sich vielmehr zum Teil in Rückblenden und gegewärtigen Handlungen. Nebenfiguren werden aufgebaut und nicht weiter verfolgt.
Und immer wieder dazwischen Beschreibungen von New York.


Fazit:
Woody Allen wäre vielleicht begeistert, ich hatte Probleme, immer wieder in die Geschichte hineinzukommen, deren Figuren keine wirkliche Entwicklung nehmen. Schade.

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Mir hat das Buch gut gefallen, die verschiedenen Charaktere wurden schön herausgearbeitet und das Cover greift schön die Grundidee des Nestes, um das die Vögel/Kinder flattern, auf. Ich empfehle es gerne

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Eine Familien Geschichte basierend um vier Geschwister und komplett um deren Charakter aufgebautes buch.
Ich fand es sehr lesenswert und eine gute Übersetzung, die fliesend und einfach zu lesen war.
Im großen und ganzen ein sehr gutes buch.

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Ruhekissen

Wenn die Jüngste ihren vierzigsten Geburtstag feiert, so hat es der Vater verfügt, sollen alle Kinder zu gleichen Teilen aus dem Treuhandvermögen bedacht werden. Bis dahin entscheidet die Mutter über die Verwaltung. Durch kluge Investitionen noch aus Vaters Zeiten hat sich eine nicht unbedeutende Summe angesammelt. Nicht so, dass es für immer reicht, aber doch so, dass es wie eine Beruhigung wirkt und etwas, mit dem man den einen oder anderen Kredit zurückzahlen könnte. Doch schon die Verwalterin ist nicht ganz so sorgsam mit dem Vermögen umgegangen. Und dann kommt der Tag, an dem Leo mit der Kellnerin von der Familienparty verschwindet und mit ihr im Auto einen Unfall hat. Die Folgen des Unfalls lassen das Vermögen zu einem kleinen Rest dahin schwinden.

Die drei Geschwister stehen nun ohne ihre Rückversicherung da und müssen sich in ihrem Leben stark umorientieren. Von Leo erwarten sie eigentlich, dass er das Geld irgendwie aufbringt. Doch dieser Bruder Leichtfuss scheint kaum ein schlechtes Gewissen zu haben. Er kommt einfach bei seiner ehemaligen Freundin unter und führt allem Anschein nach ein recht unbeschwertes Leben. Jack, Bea und Melody, die man könnte sagen um ihr Erbe geprellten Geschwister, haben auf das Versprechen der Auszahlung Schulden gemacht, die sie nun nicht begleichen können. Sie alle haben eine echte Wut auf Leo, wie konnte er nur so gedankenlos und dämlich sein.

Kann eine solche Geschwistergeschichte spannend sein? Vier über Vierzigjährige, die vom Leben und einem aus ihrer Mitte ins kalte Wasser gestoßen werden, denen die sicher geglaubte Rückversicherung genommen wird. Nun müssen sie die Suppe auslöffeln, die Leo ihnen eingebrockt hat und sogar noch darüber nachdenken, ob sie nicht zum Teil selbst schuld an der Misere sind, schließlich haben sie ein Versprechen beliehen. Ob das so klug war, darf sicherlich bezweifelt werden. Auch wenn es natürlich verständlich ist, schließlich möchte man in jungen Jahren investieren, in die Ausbildung der Kinder, in eine Ehe oder ein Haus. Die Auszahlung schien ja sicher. Erstaunlich wie der Autorin es gelingt sowohl die Geschichten der vier Brüder und Schwestern als auch die der weiteren Beteiligten zu einem Ganzen zusammen zu fügen. Man fragt sich zunächst, was die etwas vereinzelt dastehenden Kapitel sollen. Doch nach und nach erhalten die einzelnen fast wie Kurzgeschichten wirkenden Episoden ihren Sinnzusammenhang. Und genau das bewirkt Spannung und macht neugierig auf jedes weitere Kapitel. Mal steht man auf der Seite eines der Geschwister mal auf der eines anderen, keiner ist nur sympathisch oder unsympathisch. Auch wenn man sich der Illusion hingibt, man würde es selbst viel besser machen und nicht so sorglos Geld ausgeben, beginnt man doch darüber nachzudenken, ob man im Vertrauen auf die Zukunft nicht ähnlich handeln würde und dann auch ähnlich dämlich dastünde. Schließlich ist es eine Familiengeschichte, die fesselt und einen beim Lesen mancher Teile förmlich in die Handlung hineinsaugt.

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Jahrelang haben sie darauf gewartet, jetzt endlich wird es so weit sein. Der Vater hat es zu einem kleinen Vermögen gebracht und seine vier Kinder sollen auch eine kleine Rücklage erhalten. Aber erst, wenn die jüngste ihren vierzigsten Geburtstag feiert, denn der Vater glaubte an harte Arbeit und die Mühe, sich selbst etwas zu erschaffen. Melody, Jack, Bea und Leo haben sich immer auf diese Rücklage verlassen, wissend, dass es sich um etwa eine halbe Million Dollar für jeden handeln dürfte. Im Wissen, dass irgendwann das Erbe, von allen nur „das Nest“ genannt, kommen würde, haben sie ganz unterschiedlich über ihren Verhältnissen gelebt. Doch ein unglaubliches Ereignis, ausgelöst durch den ältesten der vier, Leo, der in seinem Leben schon häufig sehr leichtsinnig agierte, macht schlagartig alle Hoffnung zunichte. Doch so einfach wollen sich die drei anderen nicht abspeisen lassen.

Cynthia D’Aprix Sweeneys Roman lässt sich schwer fassen. Zum einen liegt über der Handlung immer eine gewisse Spannung, wie das Geldproblem letztlich gelöst werden kann und wie sich Leo aus dieser misslichen Lage wird winden können. Im Zentrum stehen aber tatsächlich die anderen Figuren mit all ihren Schwächen und Sorgen. Nicht nur, dass keines der drei Geschwisterkinder den Eindruck erweckt eine stabile Persönlichkeit herausgebildet zu haben, die ihnen eine gewisse Resilienz verliehen und somit Handlungsfähigkeit und klares Denken auch in Krisensituationen erlaubt hätte, nein, sie werden alle vor eine Zerreißprobe gestellt, die ihre Beziehungen untereinander, aber auch zu ihren Partnern und ihren Lebensentwurf in Frage stellen. Dies macht ganz klar die Stärke des Buchs aus. Wo zunächst der Eindruck entsteht, es mit etwas oberflächlichen Oberschichten-Figuren zu tun zu haben, entwickeln sie langsam Tiefgang und Sensibilität. Für jede einzelne Figur hat die Autorin eine eigene Biographie mit ganz eigentümlichen Charakterzügen geschaffen, die in sich stimmig wirken und ein buntes Bild an authentischen Figuren abgeben.

Der Roman kommt so tatsächlich mit nur wenig Handlung aus. Dass das Erbe weg ist, ist schnell klar und die Suche nach Leo findet auch nicht wirklich statt. So liegt der Fokus zweifellos auf den Figuren und ihrem Umgang mit dieser Krise. Sicherlich für einige Leser etwas zu wenig, ich fand es insgesamt unterhaltsam und überzeugend zu sehen, wie sie sich der Realität stellen und einen neuen Weg für ihr Leben finden müssen.


Die Rezension ist hier ebenfalls veröffentlicht:
https://missmesmerized.wordpress.com/2016/12/11/cynthia-daprix-sweeney-das-nest/

http://wasliestdu.de/rezension/das-nest

https://www.amazon.de/review/R3IDTTK3I8E8F7/ref=cm_cr_rdp_perm

https://www.lovelybooks.de/autor/Cynthia-D%27Aprix-Sweeney/Das-Nest-1233294005-w/rezension/1402413309/

https://www.goodreads.com/review/show/1835997528

http://www.buecher.de/ni/user_user/showUserProfile/enc_cid/U1JFX1tQRFRX/

http://www.buch.de/shop/home/rezensent/?rezensent=113791

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