Cherringham - Ungebetene Gäste

Der Weihnachtsmann verschwindet

In Cherringham bereitet man sich auf Weihnachten vor. Alljährlich übernimmt Bill Vokes den Job als Weihnachtsmann. Doch diesmal kommt es nicht zu seinem Auftritt. Gerade wurde er noch gesehen, schon ist er verschwunden. Dem eigenwilligen Bill wird zunächst unterstellt, sich plötzlich anders entschieden zu haben. Doch Jack bezweifelt bald das harmlose Verschwinden des Weihnachtsmanndarstellers. Zu viele Hinweise deuten auf ein Verbrechen hin. Sarah und Jack müssen also auch in der Adventszeit ermitteln.

Das Autoren-Duo Matthew Costello und Neil Richards führt seine Leser erneut in das beschauliche Dorf in den Cotswolds. Stimmungsvoll wird der Ort mit Schnee überzogen und bildet mit seinen Weihnachtsdekorationen die richtige Kulisse. Nur der Mord passt nicht ganz zur Idylle. Immerhin ist der Weihnachtsmann das Opfer. Man hört förmlich die Weihnachtslieder und riecht die Plumpuddings, was neben den Ermittlungen genauso schön zu lesen ist. Die beiden Drehbuchautoren zeigen hier ihr Können, mit wenigen Worten ein hohes Tempo vorzulegen und zudem drapieren sie genügend Ungereimtheiten um das Opfer, dass selbst bei der Kürze der Story noch Wendungen möglich sind.

Der inzwischen 25. Fall für unser Ermittlerteam ist wieder souverän mit klassischem Aufbau. Zu Beginn steht die Tat, die sofort entdeckt wird und danach wird im Ausschlussverfahren ermittelt. Der Leser ist stets als leiser Beobachter dabei. Wer die Serie kennt, hat ein Wiedersehen mit vielen Dorfbewohnern und fühlt sich auch im Ploughman heimisch. Quereinsteiger werden sich durch die immer wieder einfließenden Erklärungen ein Bild machen können. Die Dialoge weisen den gewohnten Humor auf, der zusammen mit der hohen Erzählgeschwindigkeit das Buch nicht mehr aus der Hand legen lässt. Zu meinem Bedauern ist dieser Fall wieder ein Kurzkrimi von gut 100 Seiten, die aber optimal zu einem Adventsnachmittag vor dem Kamin mit einem Glas Weihnachtspunsch passen.