The Spirit Bares Its Teeth
Der Tod besiegt alles
von Andrew Joseph White
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Erscheinungstermin 03.11.2025 | Archivierungsdatum 26.11.2025
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Zum Inhalt
London, 1883. Der sechzehnjährige Silas Bell ist trans und würde sich lieber seine violetten Augen ausreißen, als eine gehorsame Speaker-Ehefrau zu werden. Doch es spielt keine Rolle, dass er ein...
Verfügbare Ausgaben
| AUSGABE | Anderes Format |
| ISBN | 9783986667283 |
| PREIS | 20,00 € (EUR) |
| SEITEN | 400 |
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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
Sonja T, Rezensent*in
Inhalt: London, 1883: In der Welt des 16-jährigen Silas Bell herrschen die Männer der Royal Speaker Society mit harter Hand. Violettäugige Frauen gelten einzig als Gebärende zukünftiger Speaker – jener Auserwählten, die mit Geistern kommunizieren können. Doch Silas ist trans, und niemand will den Jungen sehen, der in einer künftigen Speaker-Ehefrau gefangen ist.
Als sein Versuch scheitert, einer arrangierten Ehe zu entkommen, erhält er die Diagnose Schleierkrankheit – eine angebliche Störung, die violettäugige Frauen in den Wahnsinn treiben soll. Daraufhin wird Silas in das Braxton-Sanatorium eingewiesen, wo strenge Regeln und fragwürdige Behandlungen den Alltag bestimmen.
Schon bald bitten ihn die Geister verschwundener Schülerinnen um Hilfe. Silas beginnt zu ermitteln – und ahnt nicht, dass seine Nachforschungen ihn selbst in tödliche Gefahr bringen könnten.
Meinung: „The Spirit Bares Its Teeth: Der Tod besiegt alles“ von Andrew Joseph White ist ein atmosphärisch dichtes, unheimliches und oft erschreckendes Werk, das von der ersten Seite an fesselt. Im Mittelpunkt steht der 16-jährige Silas Bell, der davon träumt, Chirurg zu werden und über einen scharfen, analytischen Verstand verfügt. Doch gefangen im Körper eines Mädchens scheint ihm jeder Weg zu seinen Träumen verschlossen. Die Erwartungen seiner Eltern und die gesellschaftlichen Zwänge lasten schwer auf ihm – und selbst sein geliebter Bruder George, zu dem er immer aufgeblickt hat, scheint ihn nach seiner Heirat im Stich zu lassen.
Silas ist ein zutiefst ängstlicher, zugleich aber vorsichtiger und kluger Junge, der sein umfangreiches medizinisches Wissen stets nutzt, um rational zu handeln und anderen freundlich zu begegnen.
Im Braxton-Sanatorium trifft er auf den brutalen Direktor Captain Erneste Forrester und dessen fügsame Ehefrau, die zugleich als Lehrerin auftritt. Dort begegnet Silas einer Vielzahl unterschiedlicher Mädchen, die – alle mit violetten Augen – zu gehorsamen zukünftigen Ehefrauen geformt werden sollen. Die ruhige Isabelle, mit der er schnell Freundschaft schließt, oder die zickige Mary, die ihm das Leben schwer macht, verleihen der Geschichte zusätzliche Dynamik.
Besonders hervorstechend ist jedoch Daphne: klug, warmherzig, mitfühlend – und der einzige Mensch, bei dem Silas vollkommen er selbst sein kann. Die Beziehung zwischen den beiden ist berührend und gehört für mich zu den schönsten Aspekten des Buches.
Die Handlung ist spannend, emotionale Härten und unheimliche Momente sind zahlreich. Einige Szenen sind brutal oder blutig, was die Grausamkeit des Systems und den Horror der Situation beklemmend greifbar macht. Umso erleichterter war ich, dass die moralischen Vorstellungen der Speaker in unserer heutigen Kultur keine Entsprechung mehr haben.
Insgesamt hat mich das Buch hervorragend unterhalten. Es ist düster, packend und durchzogen von wichtigen Themen wie Identität, Unterdrückung und Selbstbestimmung.
Fazit: Dieses Buch ist ein beklemmender, zugleich bewegender Horrorroman, der historische Atmosphäre mit queerer Thematik und gesellschaftlicher Kritik verbindet. Ein intensives Leseerlebnis für Fans düsterer Geschichten – jedoch nichts für Zartbesaitete.
Ich hatte anfangs ein wenig Schwierigkeiten reinzufinden und mich mit dem Schreibstil anzufreunden. Nachdem ich aber drin war, hab ich es sehr schnell lieben gelernt. Die Charaktere bzw. die Emotionen der Charaktere sind wirklich fühlbar und man fühlt schnell mit. Man wird wütend, traurig und auch ein wenig angeekelt. Es ist durch und durch nahbar und hoffentlich nicht mein letztes Buch von diesem Autor
Silas Bell versucht, sich aus den Fängen der Speaker-Gesellschaft und seiner zukünftig arrangierten Ehe zu befreien, doch er scheitert. Bei ihm wird die Schleierkrankheit diagnostiziert, und er landet in einem Sanatorium, wo man ihn wieder auf den rechten Weg bringen will.
Dort trifft er auf andere Mädchen, die wie er in derselben Situation stecken. Was ihn unterscheidet, ist, dass Silas trans ist und einfach nur ein selbstbestimmtes Leben führen möchte. Die Einrichtung ist alles andere als hilfreich – hier sollen die Mädchen gefügig gemacht werden, damit sie heiraten, gehorchen und Kinder bekommen. Reiche Männer nehmen sich einfach, was sie wollen.
Im Sanatorium gibt es brutal-unmenschliche Maßnahmen, mit denen die Mädchen wieder gehorsam gemacht werden sollen -aber auch perfide Manipulation. Die Einrichtung und die zukünftigen Ehemänner meinen es ja nur „gut“. Ich hoffe, man hört die Ironie heraus.
Das Buch wirkt auf seine Weise sehr feministisch, auch wenn es nicht historisch exakt ist -atmosphärisch erinnert es an das viktorianische Zeitalter, in dem „hysterische“ Frauen, Minderheiten, queere Menschen und Menschen mit Behinderung oft unterdrückt oder unsichtbar gemacht wurden.
Die Geschichte macht wütend, und ich habe richtig mit Silas mitgefühlt. Ich bin den Charakteren insgesamt sehr nah gekommen, manchen mehr, manchen weniger. Der Autor schafft es wieder einmal, komplexe Figuren zu zeichnen - nicht alles ist schwarz oder weiß. Viele handeln aus Angst oder purem Überlebenswillen. Diese kleinen Nuancen mochte ich richtig gern. Besonders beeindruckend fand ich die Stärke der Charaktere trotz allem, was sie ertragen müssen. Auch die Wut ist spürbar und großartig umgesetzt.
Ich bin sehr schnell durch das Buch gekommen; es ließ sich super flüssig lesen. Da der Fokus so stark auf den Frauen und der sogenannten Besserungsanstalt liegt, taucht man nicht ganz so tief in die Fantasywelt drumherum ein. Trotzdem fand ich die Schleierkrankheit und die Geisterelemente sehr spannend. Für mich hat das der Geschichte überhaupt keinen Abbruch getan, weil ich so sehr bei den Figuren war.
The Spirit Bites Its Teeth ist mein zweites Buch von Andrew Joseph White. Hell Followed With Us war ein echtes Jahreshighlight für mich, und dieses Buch steht dem in nichts nach. Es hat mich zwar emotional nicht ganz so stark gepackt wie Hell Followed With us, aber es war trotzdem großartig.
Vielen lieben Dank an dem CrossCult Verlag und NetGalley für das Leseexemplar.
Anne J, Bibliothekar*in
Dieses Buch beginnt mit der besten Trigger-Warnung, die mir je begegnet ist: Ehrlich, emotional und persönlich. Und dann lernen wir Silas kennen. In einem fantastischen, viktorianischen England ist er ein Trans-Mann mit magischen Fähigkeiten. Alle sehen in ihm eine Frau, die aufbegehrt und deshalb bestraft werden muss. Er weiß sofort, dass auch die "Heilanstalt", in die man ihn bringt, kein anders Ziel hat, als Frauen zu brechen.
Was er dort erlebt geht einem durch Mark und Bein, aber selbst an den ungewöhnlichsten Orten gibt es Menschen, die auf Silas' Seite sind. Wie in der Realität muss man diese Menschen erst lange suchen, bis man seine wahre Familie gefunden hat.
Klarsicht
Cover & Klappentext
Rein optisch entspricht das Cover nicht meinem Geschmack, aber hier geht es weniger darum. Das Cover gibt schon indirekt preis, dass diese Geschichte keine seichte Kost wird. Es ist roh und pur. Bei dem Autor sollte man aber auch nicht davon ausgehen, dass er auf eine nette Lektüre setzt.
Das zeigt sich auch im Klappentext.
Nachdem ich „Hell Followed with us – Das Monster in uns“ gelesen hatte, was mir auf eine sehr unangenehme Art die Augen geöffnet hat, konnte ich hier nicht widerstehen.
Meinung
Jedem sollte klar sein, dass dieses Buch den Leser im Grunde einmal auf links dreht. Man wird aufs Brutalste aufgerissen und dann wieder zugenäht. Daher empfehle ich, die Einleitung des Autors zu lesen, denn man wird danach nicht mehr der- beziehungsweise dieselbe sein.
London, 1883. Der sechzehnjährige Silas Bell ist trans und würde sich lieber seine violetten Augen ausreißen, als eine gehorsame Speaker-Ehefrau zu werden. Doch es spielt keine Rolle, dass er ein Junge ist und nicht das Mädchen, das die Welt unbedingt in ihm sehen will. Nach einem gescheiterten Versuch, einer arrangierten Ehe zu entkommen, wird bei Silas die Schleierkrankheit diagnostiziert – eine mysteriöse Krankheit, die violettäugige Frauen in den Wahnsinn treibt – und er wird in das Braxton-Sanatorium verfrachtet. In dem Versuch, sich gegen die sogenannte Heilung zu wehren, stellt er rasch fest, dass dort unnatürlich viele Geister ansässig sind, die ihn anflehen, so schnell wie möglich zu fliehen. Doch es entspricht ihm nicht, alles woran er glaubt, im Stich zu lassen, während die Schule alles daransetzt, ihn zu brechen.
Aus der Sicht von Silas wird man durch das Geschehen geführt. Es ist nicht unbedingt leicht, in die Story zu finden, weil der Autor seinen eigenen Stil hat. Darauf muss man sich einlassen. Deshalb ist es mir erst nach der Hälfte gelungen, mich so richtig mit Silas zu verbinden.
Für diese Geschichte muss man offen sein. Es ist weit entfernt von dem, was man unter Umständen sonst kennt.
Gleichzeitig hat diese Art, die Handlung zu vermitteln, auch etwas an sich. Mich hat es fasziniert, was mich zum einen dranbleiben ließ. Der andere Grund war die ungeschönte, harte Wahrheit, die einem hier präsentiert wird. Dabei sei hier angemerkt, dass die hier beschriebenen Methoden, in dem Fall die sogenannte Schleierkrankheit zu behandeln, nicht das Einzige war, was Frauen damals angetan wurde.
Für seine unverblümte Sprache und Darstellung feiere ich den Autor. Das kann nicht jeder.
Genauso wenig wie dieses Buch für jeden ist. Wer zu zartbesaitet ist, der sollte sich an dieses Werk vielleicht besser nicht wagen.
Ich persönlich wurde, je länger Silas in Braxton verbleiben musste, immer mehr in die Story gesogen, sodass ich mitfieberte und vor Spannung das Buch kaum weglegen konnte. Doch so brutal alles erscheint, es gibt auch positive Gefühle, die den perfekten Ausgleich darstellen. Bei Daphne, die übrigens wie auch Silas sehr überzeugend dargestellt wurde, kann er sich gelegentlich fallen lassen und einfach nur er selbst sein. Dieses Spiel zwischen Licht und Dunkel, Hoffnung und Verzweiflung, wurde toll eingebettet.
Während sich die Handlung zuspitzt, zeigt Silas, was in ihm steckt. Sein Wille, nicht aufzugeben, auch wenn er strauchelt, hat mich beeindruckt.
Fazit
Zu behaupten, das Buch hätte mich unterhalten, trifft es nicht. Es gleicht eher einer psychischen Total-OP, nur um danach notdürftig zusammengeflickt zu werden. Wer „Hell Followed with us – Das Monster in uns“ bereits kennt, ist entsprechend vorgewarnt. Alle anderen sollten offen für Seltsames und Ungestelltes sein. Wer sich traut, wird nicht enttäuscht, denn dieses Buch ist eindringlich, schräg, düster, aufrüttelnd und vereinnahmend.
Ich vergebe vier von fünf Sternen.
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