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Buchcover für Das Nest

Das Nest

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Erscheinungstermin 02.07.2025 | Archivierungsdatum N/A

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Zum Inhalt

An einem einsamen englischen Küstenort, wo das Marschland auf den Ozean trifft, wo Vögel die bessere Gesellschaft sind, lebt Fran eine ereignislose Routine. Sich um den Campingplatz kümmern, ihren Sohn von der Schule abholen, Abendessen kochen. Freude findet sie nur an den verschiedenen Vogelarten, die sie am Strand beobachten kann. Doch Frans stilles Leben wird plötzlich erschüttert, als die Lehrerin ihres Sohnes verschwindet und Roma in der Nachbarschaft ihr Lager aufschlagen. Zwischen Gerüchten und Anschuldigungen kommen Geheimnisse ans Licht, denen Fran verzweifelt zu entfliehen versucht. Als die Lehrerin tot aufgefunden wird, droht alles auseinanderzubrechen. Langsam, ruhig und bedrohlich entfaltet sich in diesem Krimi Noir ein Familiendrama vor beeindruckender Kulisse. »In diesem atmosphärischen Vorstadt-Noir stellt Sophie Morton-Thomas bestehende Vorurteile gekonnt in Frage.« Sunday Times

An einem einsamen englischen Küstenort, wo das Marschland auf den Ozean trifft, wo Vögel die bessere Gesellschaft sind, lebt Fran eine ereignislose Routine. Sich um den Campingplatz kümmern, ihren...


Vorab-Besprechungen

»In diesem atmosphärischen Vorstadt-Noir stellt Sophie Morton-Thomas bestehende Vorurteile gekonnt in Frage.«
Sunday Times

»In diesem atmosphärischen Vorstadt-Noir stellt Sophie Morton-Thomas bestehende Vorurteile gekonnt in Frage.«
Sunday Times


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783865329097
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 301

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

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Das Nest ist in meinen Augen ein Familiendrama an der Küste Norfolks, obwohl es durch eine verschwundene, vielleicht ermordete Lehrerin,im Ansatz auch einen Kriminalplot gibt.

Erzählt wird aus Sicht von Fran, die einen Wohnwagenpark hat. Sie ist verheiratet und hat einen kleinen Sohn. Mit ihrer Schwester ist die Beziehung schwierig und ihre Nichte Sadie verhält sich merkwürdig.

Hinzu kommt eine zweite Erzählperspektive durch den Roma Tad.

Das Buch hat eine eigentümliche Atmosphäre, vielleicht bedingt durch das Kleinstadtleben und den Familienbeziehungen.

Bird Spotting in a Small Town, so der Originaltitel, ist ein düsterer Roman mit beklemmender Prosa und mit langsamen Erzähltempo.

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So düster, wie das Marschland an der Küste Norfolks, ist auch die ganze Geschichte: ein verschwundener Mensch, eine verschlossene Frau – und ein Ort voller Misstrauen. Sophie Morton-Thomas entfaltet in ihrem Roman „Das Nest“ eine wirklich beklemmende Geschichte, die weniger auf blutige Details oder lautes Drame setzt, sondern mit den Zwischentönen spielt und mit diesen und vielen kleinen Momenten eine ganz unangenehme Grundatmosphäre schafft, die manchmal auch fast schon schwer zu ertragen ist. Einfach weil es so gut erzählt ist, dass es irgendwo da draußen in einer der vorhandenen Wohnwagensiedlungen durchaus stattfinden kann. Ich glaube, das macht das Buch auch so krass.
Aber mal zur Handlung: In deren Zentrum steht Fran mit ihrem Sohn Bruno und einem eher anwesenden Ehemann, mit denen sie in einem recht abgelegenen Mobilheim-Park lebt, den sie selbst betreibt. Ihr Alltag ist von Routine, Zurückgezogenheit und einer tiefen Bindung zur Natur geprägt – insbesondere zu den Vögeln der Region, die sie akribisch beobachtet. Schon zu Beginn des Romans wird deutlich: Fran ist nicht nur vorsichtig, sondern zutiefst geprägt von innerer Unsicherheit. Hinzu kommt noch ihre Schwester mit zerrütteter Familie, die vorübergehend in einem der Mobilheime untergekommen ist. Allein schon diese Konstellation hätte für einen eigenen Roman genügend Stoff geboten.
Als Brunos Vertretungslehrerin verschwindet und kurz darauf tot aufgefunden wird, gerät die fragile Ordnung in der Gemeinde ins Wanken. Plötzlich sind alle verdächtig – auch Fran selbst. Alte Konflikte brechen auf, insbesondere im Verhältnis zu ihrer Schwester, mit der sie ein angespanntes Verhältnis pflegt, und zur Roma-Gemeinschaft, die in der Gegend lebt. Immer stärker gerät Fran zwischen ihre eigenen Erinnerungen, die Angst um ihren Sohn und das Gefühl, dass die Wahrheit näher sein könnte, als ihr lieb ist.
Sophie Morton-Thomas gelingt es, eine dichte und beklemmende Atmosphäre aufzubauen. Das raue Marschland, das ständig unter dem Einfluss von Wind, Regen und salziger Luft steht, wird fast zu einem eigenen Charakter im Roman. Die Naturbeobachtungen, die Fran so viel bedeuten, fungieren als Spiegel ihrer inneren Welt – schön, aber auch unheimlich. Die Autorin schreibt in einem ruhigen, fast poetischen Stil, der durchaus auch Spannung trägt. Sie beobachtet ihre Figuren präzise, lässt ihnen Raum für Ambivalenz und ganz besonders bricht sie mit einfachen Gut-Böse-Konstruktionen. Ich glaube, das ist genau der Punkt, der einige Stellen eben so unerträglich macht, weil das für Lesende schwer auszuhalten ist. Man wird auch immer selbst gefordert, sich eine Meinung zu bilden.
Ein besonderes Stilmittel ist die wechselnde Perspektive: Neben Fran kommen auch andere Figuren zu Wort – etwa Tad, ein alter Mann aus der Roma-Community, der mit klarem Blick, aber auch innerer Distanz das Geschehen beobachtet. Diese multiperspektivische Erzählweise verleiht dem Roman Tiefe und eröffnet immer wieder neue Blickwinkel auf das Geschehen. Allerdings hätten auch einige Teile weggelassen werden können - zumindest meiner ganz persönlichen Meinung - ohne der Geschichte selbst zu schaden. Also hier schon mal vorab: Lesende, die schnelle Geschichten mit rasantem Plot bevorzugen, werden hier nicht ihr Glück finden. Dieses Buch muss wirklich langsam gelesen werden. Für zwischendurch ist es zu tief.
„Das Nest“ ist fast schon ein psychologisches Kammerspiel. Zwar gibt es eine Leiche, eine Ermittlung und am Ende auch eine Auflösung, doch das eigentliche Thema ist das, was in den Menschen gärt: Vorurteile, Schuldgefühle, Sprachlosigkeit, Unsicherheit, Entfremdung und das ganz tief ständig schwingende Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Morton-Thomas nimmt sich Zeit, diese Themen in all ihrer Komplexität auszuleuchten. Gerade die Darstellung von sozialen Spannungen – etwa im Umgang mit den Roma oder in der Frage, wie schnell wir Menschen verurteilen – ist eindrücklich und aktuell und deshalb auch so erdrückend.
Die Spannung entsteht dabei nicht aus Action oder Tempo, sondern aus der ständigen Unsicherheit: Wer sagt die Wahrheit? Was wird verschwiegen? Die Auflösung am Ende überrascht, wirkt aber nicht konstruiert, sondern als konsequente Zuspitzung dessen, was sich über die Seiten hinweg angebahnt hat.
„Das Nest“ ist ein atmosphärischer, psychologisch feinsinniger Thriller, der weniger durch Blut, sondern durch seine stille Wucht überzeugt. Ein Buch über Schweigen, Misstrauen und das fragile Band zwischen Menschen – und darüber, was passiert, wenn dieses Band reißt. Ein fesselnder Küsten-Noir mit poetischem Sprachgefühl, eindrücklicher Figurenzeichnung und gesellschaftlicher Relevanz. Empfehlenswert für alle, die Psychospannung mit Tiefgang suchen. Einzelne Passagen werden ungeduldigen Leser:innen zu langsam sein. Dieses Buch sollten sich diejenigen vornehmen, die sich auf die leisen Töne einlassen wollen und ein intensives, tiefgründiges Leseerlebnis suchen.

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Dieses Buch ist eine stille, aber eindringliche Erzählung über eine Frau, die in der malerischen, aber rauen Küstenlandschaft von Norfolk nach Halt sucht – und ihn weniger in ihrer Familie als in der Natur findet. Fran, die Hauptfigur, zieht sich zunehmend von ihrem familiären Umfeld zurück und verliert sich in der Beobachtung von Vögeln, besonders eines Seeschwalbennests, das fast symbolisch ihre Rolle als Mutter ersetzt.

Die Handlung entwickelt sich mit großer psychologischer Tiefe. Fran wirkt innerlich zerrissen zwischen Schuldgefühlen, Überforderung und dem Wunsch nach Ruhe. Die Beziehung zu ihrem Sohn Bruno ist distanziert, ihr Mann entfremdet, und mit der Schwester brodelt ein unterschwelliger Konflikt. Die Ankunft einer Roma-Gemeinschaft bringt zusätzliche Spannungen.

Die Erzählung lebt von ihrer dichten Atmosphäre und dem Wechselspiel zwischen Idylle und innerer Unruhe.
Als ein Lehrer und Frans Schwager in einer Nacht verschwinden, geraten Gerüchte und alte Konflikte in Bewegung. Die Handlung nimmt eine zunehmend düstere Wendung.

Besonders hervorzuheben ist der flüssige, sehr ruhige und feinfühlige Schreibstil.
Die Sprache ist unaufgeregt, aber eindrucksvoll – sie zieht einen förmlich durch die Seiten und lässt die komplexe Stimmung in jeder Szene spürbar werden. Trotz des eher langsamen Tempos bleibt das Buch durchgehend fesselnd.

Am Ende verwebt sich alles: familiäre Spannungen und dunkle Geheimnisse führen zu einem Finale, das ebenso überraschend wie stimmig ist.

Fazit: Eine atmosphärisch dichte, klug erzählte Geschichte über familiäre Zerbrechlichkeit, menschliche Abgründe und die Flucht in die Natur – getragen von einem stilistisch überzeugenden Erzählton.

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📖 Buchvorstellung: Das Nest
✍️ von Sophie Morton-Thomas
🌊 Genre: Krimi Noir | Psychologisches Familiendrama
📍 Setting: Einsamer englischer Küstenort zwischen Marschland und Meer
🌟 Bewertung: 4,5 von 5 Sternen – Düster, ruhig und eindringlich

🎭 Worum geht’s?
Fran lebt ein stilles, fast unsichtbares Leben – geprägt von Routinen, Einsamkeit und ihrer Faszination für Vögel. Doch der vermeintliche Frieden am Meer wird durchbrochen, als:

die Lehrerin ihres Sohnes spurlos verschwindet,

eine Roma-Gruppe ihr Lager in der Nähe aufschlägt,

und die Dorfgemeinschaft beginnt, zu tuscheln und zu hetzen.

Als schließlich eine Leiche gefunden wird, reißen alte Wunden auf – und Fran selbst gerät in den Sog dunkler Erinnerungen, Schuld und schleichender Bedrohung.

🕯️ Was macht das Buch besonders?
Atmosphärisches Setting: Nebel, Meer, Vogelrufe und ein Hauch Hitchcock

Leise Spannung statt Action – perfekt für Fans von psychologisch dichten Geschichten

Gesellschaftskritik: Morton-Thomas hinterfragt Vorurteile und Ausgrenzung subtil

Einfühlsames Figurenporträt: Besonders Fran wirkt real, gebrochen und stark zugleich

🖋️ Stil & Ton
Ruhig, bildhaft und eindringlich – wie ein Film in Grautönen mit plötzlich aufflammender Dramatik. Kein Pageturner im klassischen Sinne, aber ein intensives Leseerlebnis, das unter die Haut geht.

💭 Fazit
Ein leiser Krimi mit großer Wirkung.
Wer „Broadchurch“, „Der Gesang der Flusskrebse“ oder die düstere Langsamkeit von Tana French mag, wird Das Nest lieben. Kein Thriller im Tempo, sondern im Gewicht der Wahrheit.

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Mit „Das Nest“ entführt uns Sophie Morton-Thomas in ein abgelegenes Küstenstädtchen im Osten Englands, ein Ort, der auf den ersten Blick friedlich erscheint, doch unter der Oberfläche brodelt es. Fran führt dort ein scheinbar monotones Leben: Der Alltag besteht aus Routinen, sich um den Campingplatz kümmern, den Sohn von der Schule abholen, Abendessen kochen. Nur beim Beobachten der Vogelwelt am Strand spürt sie noch so etwas wie Freude.

Doch die Ruhe ist trügerisch. Als die Lehrerin ihres Sohnes plötzlich spurlos verschwindet und eine Roma-Gemeinschaft in der Umgebung auftaucht, kippt die Stimmung im Dorf. Misstrauen, Vorurteile und Gerüchte greifen um sich. Fran gerät immer tiefer in ein Netz aus Schuld und Geheimnissen, das sie einzuholen droht, besonders als schließlich die Leiche der Lehrerin gefunden wird.

Der Roman entfaltet sich in einer langsamen, beinahe meditativen Erzählweise, die jedoch von einer stetig wachsenden Bedrohung durchzogen ist. Es ist weniger ein klassischer Krimi als ein psychologisches Familiendrama, das durch seine intensive Atmosphäre, die Naturbilder und die leisen Zwischentöne besticht. Sophie Morton-Thomas gelingt es eindrucksvoll, gesellschaftliche Spannungen und persönliche Schuld miteinander zu verweben.

Fazit:
Ein intensiver, stiller Noir-Krimi, der nicht auf schnelle Effekte setzt, sondern auf psychologische Tiefe und ein klaustrophobisches Setting. Wer literarische Spannung mit gesellschaftlicher Relevanz schätzt, wird bei „Das Nest“ fündig.

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Das Buch hat mich atmosphärisch schnell gepackt. Die Stimmung ist dicht, stellenweise beklemmend, aber genau das macht den Reiz aus. Es gelingt der Autorin gut, eine unterschwellige Spannung aufzubauen, ohne ins Übertriebene abzurutschen. Einige Entwicklungen habe ich früh geahnt, trotzdem blieb es bis zum Schluss interessant. Stilistisch klar, gut lesbar und mit einem feinen Gespür für emotionale Zwischentöne. Nicht durchgehend überraschend, aber stimmig und gelungen erzählt.

★★★★☆

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Die Geschichte beginnt leise und mit dem Lesen jeder Seite wird es bedrohlicher. Fran lebt eine ereignislose Routine. Sich um den Campingplatz kümmern, ihren Sohn von der Schule abholen, Abendessen kochen. Ihre einzige Leidenschaft gilt den Vögeln, die sie am Strand beobachtet – stille Gefährten in einer Welt, die sie zunehmend als fremd empfindet. Dieses Leben wird erschüttert durch zwei einschneidende Ereignisse. Das Verschwinden der Lehrerin ihres Sohnes und das plötzliche Auftauchen einer Roma-Gemeinschaft. Sophie Morton-Thomas versteht es wunderbar, eine Atmosphäre der unterschwelligen Spannung zu erzeugen. Im Dorf machen sich Misstrauen und Gerüchte bemerkbar. Es kommen Geheimnisse ans Licht, denen Fran verzweifelt zu entfliehen versucht. Man liest ein Roman über Schuld, Ausgrenzung und die Zerbrechlichkeit von Gewissheiten. Dieses Buch ist etwas für Leser die gerne subtil erzählte Geschichten lieben, in denen das Unausgesprochene zwischen den Zeilen lauert. Das fand ich sehr spannend und faszinierend geschrieben und ich kann es sehr empfehlen.

4 stars
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Die Handlung spielt in einem abgelegenen Küstenort Englands, der durch seine rauen Marschlandschaften und das Meer eine besondere, fast schon schwermütige Atmosphäre vermittelt. Im Mittelpunkt steht Fran, die in ihrem geregelten Alltag zwischen Campingplatz, ihrem Sohn und Vogelbeobachtung gefangen ist. Diese Routine wird abrupt gestört, als die Lehrerin ihres Sohnes verschwindet und ein geheimnisvoller Fremder namens Roma in der Nachbarschaft auftaucht.
Die Geschichte entwickelt sich langsam, mit einem klaren Fokus auf zwischenmenschliche Spannungen und verborgene Familiengeheimnisse, wodurch ein solider Krimi Noir entsteht. Besonders hervorzuheben ist die dichte Atmosphäre, die durch die eindrucksvolle Kulisse verstärkt wird. Zudem bietet der Roman eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Vorurteilen, wie auch von der Sunday Times betont wurde.
Insgesamt überzeugt der Roman durch seine ruhige, dennoch spannungsgeladene Erzählweise. Die Mischung aus Familiendrama und Kriminalgeschichte bietet psychologische Tiefe und eine starke, fesselnde Stimmung. Insgesamt, ist das eine anspruchsvolle Thriller mit atmosphärischer Dichte und vielschichtigen Charakteren schätzen.

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In Das Nest begleitet man Fran, eine zurückgezogen lebende junge Mutter in einem abgelegenen Küstenort Englands. Ihr Leben ist geprägt von Ruhe, Natur und Routine – sie kümmert sich um ihren kleinen Sohn und verwaltet einen Wohnwagenpark für Touristen. Ihre Liebe zur Natur und vor allem zur Vogelbeobachtung zieht sich atmosphärisch durch die Erzählung. Neben Frans Perspektive bekommt auch Tad, ein neu zugezogener Roma, mit seiner Familie eine Stimme, was eine weitere Dimension in die Geschichte bringt.
Die Beziehung zwischen Fran und ihrer Schwester Ros ist angespannt und bleibt auch im Verlauf des Romans distanziert – ebenso wie das Verhältnis zur kleinen Nichte Sadie, die sich zunehmend merkwürdig verhält. Obwohl Fran sich bemüht, für beide da zu sein, bleibt ein emotionaler Zugang schwer greifbar.
Der Roman versucht, Krimi-Elemente mit einem Familiendrama zu verknüpfen und ist dabei durchaus ambitioniert. Doch weder die kriminalistische Spannung noch die zwischenmenschlichen Entwicklungen konnten mich wirklich überzeugen. Der Spannungsbogen zieht sich für einen Krimi zu langatmig, und als Familiengeschichte fehlte mir die Tiefe, um mit den Figuren mitzufühlen.
Was das Buch aber durchaus lesenswert macht, sind die detailreichen Naturbeschreibungen und der Blick auf ein Leben in der Randlage – geografisch wie gesellschaftlich.
Fazit: Das Nest ist ein ruhiger, fast kontemplativer Roman mit starker Naturkulisse, der aber als Krimi wie auch als Familiendrama für mich nicht ganz aufgegangen ist. Für Leser:innen, die stille Beobachtungen und feine Landschaftsbilder schätzen, könnte es dennoch eine interessante Lektüre sein.

3 stars
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Dieses Buch wird als "Kriminalroman" vermarktet, und es kommt auch ein Krimifall vor. Wer es jedoch als solches liest, wird enttäuscht. Denn es ist nicht das, was man im allgemeinen darunter versteht.

Ich mochte die Darstellung der "Roma", dass sie nicht klischeehaft als schlecht dargestellt werden, eher als ordentlich und gewissenhaft. Eben nur als Personen mit einer reisenden Lebensweise.
Dieses Spiel mit den Perspektiven mit Tad und Fran, dass man manchmal erst die Situation beim anderen richtig verstand, fand ich grandios!

Die Story war auch spannend. Fran ist dabei teilweise so unfassbar zurückhaltend bis handlungsunfähig, dass ich es kaum ertragen habe (und es wirkte dennoch erschreckend realistisch). Der "Kriminalfall" kommt erst spät im Buch und ist dann doch nur Beiwerk neben Frans Leben, dass sich völlig in sich auflöst. Da hätte ich mir wirklich mehr "Kriminalfall" gewünscht, wenn es schon so vermarktet wird. Teilweise hab ich vergessen, dass da ein Mord geschehen ist.

Das Ende hat mir nicht gefallen. Die "Auflösung" hab ich mir denken können, auch die Plottwists (bis auf einen, er wirklich komplett überraschend, aber für mich genau deshalb nicht gut hergeleitet war - Charlies Frau) dazwischen, wenn sie auch als völlig unerwartet geschrieben sind. Dazu handeln die Personen am Ende für mich nicht nachvollziehbar, vor allem Tad und sein Bruder.

Dennoch hat das Buch einen Sog entwickelt, dass ich es circa ab 60% unbedingt in einem Rutsch zu Ende lesen wollte. Ungewöhnlich und kraftvoll, wenn auch teilweise schwer ertragbar, wie unfähig sich die Erwachsenen (realistischerweise) benehmen.

4 stars
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5 stars

DICHTE ERZÄHLUNG UND CHARAKTERSTUDIE MIT HINTERGRÜNDIGEM SPANNUNGSAUFBAU

Ein kleiner Ort an der englischen Küste. Hier wohnt Fran seit zwei Jahren mit ihrem Mann Dom und dem 11 Jährigen Bruno und betreibt einen kleinen Trailerpark für Feriengäste. Seit einigen Monaten lebt auch ihre Schwester Ros in einem der Trailer, gemeinsam mit ihrem alkoholkranken Mann Ellis und Tochter Sadie, in einem ähnlichen Alter wie ihr Cousin Bruno. Fran hat die Familie nach Ellis Entzug aufgenommen und sorgt sich noch immer um ihre Schwester. Frans Passion sind die (Küsten)Vögel, für deren Beobachtung sie extra ein Haus in den Dünen hat errichten lassen. Als eines Tages Bewegung auf dem gegenüberliegenden Feld des Trailerparks einzieht, sorgt dies nicht nur bei Fran zunächst für Irritation. Eine Romafamilie lässt sich dort nieder. Teil davon ist Tad, ein älterer Mann, der nach dem Tod seiner Frau allein für seine Tochter Jade verantwortlich ist.

Seltsame Dinge passieren fortan in dem kleinen Küstenort, immer wieder tauchen leblose Vogelkörper auf, die offensichtlich gewaltsam zu Tode gekommen sind, die neue Dorflehrerin verschwindet plötzlich. Und dies just zum selben Zeitpunkt, in dem auch Frans Schwager Ellis scheinbar das Weite gesucht hat. Was hat es damit auf sich? Gibt es einen Zusammenhang oder sind wir Zeugen von unglücklichen Zufällen?

Die Entwicklungen in dem kleinen Küstenort und hier speziell der Familien Frans und Tads verfolgen wir alternierende aus deren Perspektiven als jeweilige(m) Ich-Erzähler(in). Was daraus erwächst, ist kein (klassischer) Krimi, im Mittelpunkt stehen nicht Ermittlungen, sondern (psycho)soziale Dynamiken und die Charakterentwicklung, fast eine Art Psychogramm, Frans. Gekonnt verbindet die Autorin das Spiel mit Vorurteilen mit einem Spannungsaufbau bei dem die Leserin immer wieder zu einer möglichen Erklärung und Verdächtigung geführt wird, die sich unter Umständen jedoch wieder zerschlägt. Dem zuträglich sind die zwei isolierten Perspektiven aus denen wir die Handlung lose begleiten. So wird uns immer wieder ein Bild und Verständnis der Geschehnisse suggeriert, während die Einsichten jedoch völlig subjektiv und situativ sind.

Beeindruckt hat mich, wie atmosphärisch die Autorin schreibt. Ohne viele Worte gelingt es ihr Stimmungen zu erzeugen und Gefühle authentisch zu transportieren. Es sind oft ganz kurze, auch einfache Sätze, die in ihrer Gesamtheit ein stimmiges, dichtes Bild erzeugen. Die Erwachsenen im Roman wirken durchweg seltsam atomisiert. Es gibt kaum echte Nähe oder Freundschaften. So entsteht eine Geschichte, wie in einem Nebel, der sich immer nur ausschnittsweise in den Perspektiven Frans und Tads zu lichten scheint.

Ich habe mich von dem Roman unglaublich gut unterhalten gefühlt und ihn auch fast in einem Rutsch durchgelesen, da insbesondere die letzten 100 Seiten so spannend waren. Für mich war es die Mischung aus einer sehr besonderen, dichten Stimmung, den Perspektivwechseln und der hintergründige Spannungsaufbau, die mich vollkommen für die Geschichte eingenommen haben. Die Handlung aus zwei Perspektiven als Schlaglichter auf die Erzählung trägt zum Spannungsaufbau bei und lässt viel Interpretationsspielraum. Ob die Auflösung am Ende letztlich überzeugen kann, muss jede Leserin für sich entscheiden. Mir hat der Roman, mit ganz kleinen Abstrichen, sehr gut gefallen und dafür gebe ich gern 4,5 Punkte!

5 stars
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4 stars

Fragile Beziehungen

Fran, die Protagonistin in Sophie Morton-Thomas düsteren, beklemmenden, leisen und atmosphärisch geschriebenen Thriller ‘Das Nest‘ liebt die Natur und ganz besonders die Vögel. Die Beobachtung dieser Spezies fasziniert sie, gibt ihr Ruhe und Gelassenheit. Zu den Menschen fühlt sie sich weniger hingezogen. Auch zu ihrem Sohn Bruno ist das Verhältnis eher distanziert, ganz zu schweigen von der eher nicht vorhandenen Beziehung zu ihrem Ehemann.
Die Geschichte spielt in der rauen Küstenregion Norfolks. Fran kümmert sich um die Gäste der Wohnwagensiedlung. In den Wintermonaten gibt es nicht viel zu tun. Doch mit dem Verschwinden von Brunos Lehrerin und dem Auffinden eine Leiche brechen unruhige Zeiten an. Als sich auch noch in unmittelbarer Nähe Roma niederlassen, erhitzen sich die Gemüter. Die Gerüchteküche der Bevölkerung brodelt.
Die Autorin schreibt unaufgeregt und in leisen Tönen aus wechselnder Perspektive eine Geschichte, die gesellschaftspolitisch brisant gestaltet ist. Schuldgefühle, Vorurteile, menschliche Abgründe aber auch der Wunsch von Zugehörigkeit bestimmen das Geschehen mit gut ausgebauten Charakteren. Die Landschaftsbeschreibungen und Witterungebedingungen verleihen dem Ganzen eine sehr eigene, unheimliche Stimmung. Psychologisch interessant aufgebaut, fesselt die Geschichte und lässt viel Freiraum für eigene Gedankengänge.

4 stars
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Zerstörte Nester

Das Leben von Fran an einem kleinen Küstenort verläuft ziemlich monoton; jeder Tag gleicht dem anderen. Die täglichen Pflichten als Ehefrau und Mutter scheinen sie immer mehr zu belasten. Auch die Aufgaben rund um den Campingplatz, den Fran dort seit zwei Jahren betreibt, rauben ihr die Kraft und ihre wertvolle Zeit. Die Zeit, die sie lieber mit der Beobachtung der an der Küste lebenden Vögel verbringt. Denn Fran ist eine leidenschaftliche Vogelbeobachterin, die stundenlang dem Treiben der unzähligen Vögel zusehen kann. Fran hofft sehnlichst eine Zwergseeschwalbe entdecken zu können:
„Eine Zwergseeschwalbe zu sehen, würde diese Woche – nein, würde dieses ganze Jahr aufwerten.“ (39)

Bis dahin verläuft die Geschichte monoton; sehr ruhig erzählt die Autorin über Frans Alltag und ihre Liebe für Vögel. Obwohl hier und da Anmerkungen fallen, die ich zu dem Zeitpunkt nicht zuordnen konnte, empfand ich das Buch zuerst als nicht besonders interessant, fast langweilig.

Vieles ändert sich, als im Dorf, direkt am Frans Campingplatz, die reisenden Roma ihre Wohnmobile aufstellen. Die Roma bringen eine gewisse Unruhe mit sich, für viel Aufregung sorgt auch neue Lehrerin, die von den meisten Eltern sehr kritisch beäugt wurde.

Die Geschichte bekommt dramatische Züge, als plötzlich die unbeliebte Lehrerin verschwindet und später tot aufgefunden wurde. Gleichzeitig entdeckt man an verschiedenen Orten kleine Vögel mit abgetrennten Köpfen und auch die Kinder verhalten sich äußerst merkwürdig.

Ab diesem Moment konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Obwohl weiterhin ruhig erzählt, bekommt die Geschichte dramatische Risse, die Atmosphäre wirkt viel geheimnisvoller und bedrohlicher, und die Handlung wirft immer mehr Fragen auf.

Zum Schluss weckt die Geschichte viele Emotionen: überraschende Wendungen enthüllen zum Teil schockierende Geheimnisse. Der Mordfall wurde zwar aufgeklärt, die Auflösung wirkte jedoch ziemlich konstruiert. Auch Frans abschließende Entscheidung war für mich nicht nachvollziehbar. Ich habe das Buch mit gemischten Gefühlen zugeklappt.

FAZIT: ein ruhiger, atmosphärisch dichter Roman über dysfunktionale Familien, über gefährliche Gerüchte, Vorurteile und Geheimnisse, über Nester, die man selbst zerstört.

4 stars
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