
Aus dem Jerusalem des Nordens
Gedichte aus Litauen
von Tomas Venclova; Lina Buividavičiūtė; Marius Burokas; Ilzė Butkutė; Vaiva Grainytė; Jurgita Jasponytė; Antanas A. Jonynas; Donaldas Kajokas; Laurynas Katkus; Giedrė Kazlauskaitė; Mindaugas Kvietkauskas; Aidas Marčėnas; Kęstutis Navakas; Gytis Norvilas; Violeta Palčinskaitė; Sigitas Parulskis; Kornelijus Platelis; Rolandas Rastauskas; Egidija Šeputytė; Rimas Uzgiris; Agnė Žagrakalytė
Dieser Titel war ehemals bei NetGalley verfügbar und ist jetzt archiviert.
Bestellen oder kaufen Sie dieses Buch in der Verkaufsstelle Ihrer Wahl. Buchhandlung finden.
NetGalley-Bücher direkt an an Kindle oder die Kindle-App senden.
1
Um auf Ihrem Kindle oder in der Kindle-App zu lesen fügen Sie kindle@netgalley.com als bestätigte E-Mail-Adresse in Ihrem Amazon-Account hinzu. Klicken Sie hier für eine ausführliche Erklärung.
2
Geben Sie außerdem hier Ihre Kindle-E-Mail-Adresse ein. Sie finden diese in Ihrem Amazon-Account.
Erscheinungstermin 25.03.2025 | Archivierungsdatum 01.06.2025
Sprechen Sie über dieses Buch? Dann nutzen Sie dabei #AusdemJerusalemdesNordens #NetGalleyDE! Weitere Hashtag-Tipps
Zum Inhalt
Die Gedichtanthologie „Das Jerusalem des Nordens“, der erste Band unserer neuen Reihe „Literatura Baltica“ versammelt Gedichte von 22 litauischen Dichterinnen und Dichtern. Zusammengestellt und...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Anderes Format |
ISBN | 9783947724550 |
PREIS | 22,00 € (EUR) |
SEITEN | 156 |
Links
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Harte und weiche Worte gegen das Vergessen
Vilnius wird in jüdischen Quellen als „Litauisches Jerusalem“ bezeichnet. In dieser Anthologie scheint bei jedem Gedicht die Geschichte und Tradition der Juden des Nordens durch. Und der Verlust an Menschen, an Synagogen, an Leben, an Büchern, an Erinnerungen. Was nicht der Hitlerfaschismus vernichtet hatte, das vernichtete die Sowjetmacht. Die zeitgenössischen Dichter Litauens gehören zu jenen, die die Erinnerungen bewahren wollen. „… doch wo seid ihr denn? JUDEN!!“ sind die letzten Worte des Gedichts „Der Schrei“ von Kęstutis Navakas. Diese Zeile steht für das ganze Buch.
Die Gedichte lesen sich jedoch meist nicht leicht und lyrisch, es sind oftmals Sätze, die wie Prosatexte mit willkürlichen Zeilenumbrüchen wirken. Der Stil ist teilweise stakkatoartig und abgehackt. Mir fiel es schwer, mich besonders in die längeren Gedichte hineinzudenken. Aber das ist sicher auch eine Frage der Gewöhnung und der Gewohnheit, da ich sonst sehr selten Gedichte lese.
Alle Gedichte sind aus dem Litauischen ins Deutsche und Hebräische übersetzt, alle drei Sprachvarianten sind abgedruckt. Da ich weder Litauisch noch Hebräisch lesen kann, fand ich es etwas schwierig, denn es musste ja immer weitergeblättert werden, um zum nächsten deutschen Gedicht zu gelangen. Das mag für Sprachgenies und -wissenschaftler ja interessant sein, ich fand es nicht hilfreich. In diesem Zusammenhang frage ich mich natürlich auch, warum die beiden Nachworte und die Lebensläufe der 22 Dichter nicht auch dreisprachig verfasst wurden. Nur dann wäre das Buch für jüdische Leser, die nur oder bevorzugt Hebräisch lesen, eine Bereicherung, wie es für Litauer sicher auch zuträfe, wenn sie das Buch kaufen und nicht Deutsch können. Wirklich genial wäre es, wenn alles zusätzlich in Englisch wäre, dann könnte das Buch weltweit verkauft werden.
Die Nachworte vom Dichter Mindaugas Kvietkauskas (von dem das Gedicht „Rosch Haschana“ im Band veröffentlich ist) und von der Herausgeberin Indrė Valantinaitė haben mir tiefe Einblicke in die literarische Arbeit und das Selbstverständnis der litauischen Dichter gegeben. Valantinaitė schreibt fast zum Schluss „Die Liebe und das Leben tragen immer dort den Sieg davon, Menschen sich mutig der Wahrheit öffnen.“
Das wunderschöne Cover verleiht dem Buch zusätzlich noch einen ganz besonderen Reiz.
Fazit: eine interessante Zusammenstellung von litauischen Gedichten, die die Tragödie der Juden des Nordens zum Thema nehmen.