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Hyphen
Roman
von Luise Meier
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Erscheinungstermin 29.08.2024 | Archivierungsdatum N/A
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Zum Inhalt
Als es 2025 zum ersten Mal weltweit zu einem wochenlangen Stromausfall kommt, bricht, wider Erwarten, keine Panik aus. Und selbst als Stromnetze und Lieferketten, Geldströme und das Internet endgültig zusammenbrechen, bedeutet es nicht den Untergang der Zivilisation. Stattdessen beginnt für die Menschen in Luise Meiers facettenreich erzähltem Roman Hyphen die aus der Not geborene Suche nach anderen, auch nichtmenschlichen Beziehungsweisen, die ein gemeinsames Überleben und Füreinander-Sorgen ermöglichen. Da ist etwa Anne, die versucht, den Krankenhausbetrieb aufrechtzuerhalten, ihr fünfzehnjähriger Sohn Tomasz, der plötzlich die Wirkmacht der Natur zu sehen lernt, oder Maja, die über all das für die ständig wachsende, den Globus umspannende Enzyklopädie Protokoll führt.
Pilzfäden gleich legt Luise Meier Biografien, Erfahrungen, Träume und Wünsche aus, verwebt sie mit nichtrealisierten Zukünften und offenbart: Die Welt, sie geht nicht unter – sie entsteht vielmehr neu, in radikaler, allumfassender Verbundenheit.
Als es 2025 zum ersten Mal weltweit zu einem wochenlangen Stromausfall kommt, bricht, wider Erwarten, keine Panik aus. Und selbst als Stromnetze und Lieferketten, Geldströme und das Internet...
Eine Anmerkung des Verlags
Als hätten Anna Lowenhaupt Tsing, Donna Haraway und David Graeber gemeinsam eine Utopie erschaffen
Vorab-Besprechungen
»Es geht Luise Meier darum, das politische Imaginäre nicht nur in vergangenen Gestaltungen zu analysieren, sondern es in der Gegenwart und auf die Gegenwart loszulassen.«
— Patrick Eiden-Offe, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
»Es geht Luise Meier darum, das politische Imaginäre nicht nur in vergangenen Gestaltungen zu analysieren, sondern es in der Gegenwart und auf die Gegenwart loszulassen.«
— Patrick...
Verfügbare Ausgaben
AUSGABE | Hardcover |
ISBN | 9783751809849 |
PREIS | 25,00 € (EUR) |
SEITEN | 303 |
Auf NetGalley verfügbar
Rezensionen der NetGalley-Mitglieder
**Rezension: Hyphen von Luise Meier**
Luise Meiers Roman *Hyphen* stellt ein faszinierendes Gedankenexperiment dar, das die Leser*innen in eine Welt entführt, in der das Undenkbare Wirklichkeit wird: ein globaler, wochenlanger Stromausfall, der die moderne Zivilisation zum Erliegen bringt. Doch anders als in den gängigen dystopischen Erzählungen, in denen Anarchie und Chaos folgen, überrascht Meier mit einer differenzierten und überraschend hoffnungsvollen Vision: Anstatt in Panik und Gewalt zu versinken, beginnen die Menschen, neue Wege des Zusammenlebens und Überlebens zu entdecken.
Der Roman entfaltet sich durch eine Vielzahl von Perspektiven, die geschickt miteinander verknüpft werden. Da ist Anne, die sich unermüdlich darum bemüht, den Betrieb im Krankenhaus aufrechtzuerhalten, auch ohne die gewohnten technologischen Hilfsmittel. Ihr fünfzehnjähriger Sohn Tomasz, der zuvor wenig Beachtung für seine Umwelt hatte, beginnt plötzlich, die Natur in ihrer ganzen Kraft und Bedrohlichkeit wahrzunehmen. Und Maja, die Chronistin der neuen Zeit, dokumentiert das Entstehen einer kollektiven Enzyklopädie, die das Wissen und die Erfahrungen der Überlebenden festhält.
Meiers Erzählweise gleicht dabei einem fein gesponnenen Netz, in dem sich Biografien, Gedanken und Träume wie die feinen Fäden eines Pilzgeflechts miteinander verbinden. Diese pilzartige Metapher zieht sich durch den gesamten Roman und symbolisiert die neue Form der Verbundenheit, die die Menschen suchen und finden. Die Natur spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie ist nicht nur Bedrohung und Herausforderung, sondern auch Quelle der Inspiration und ein Modell für nachhaltiges und vernetztes Leben.
*Hyphen* beeindruckt durch seine sprachliche Präzision und die philosophische Tiefe, mit der Meier ihre Themen auslotet. Der Roman regt dazu an, über das Verhältnis von Mensch und Natur, von Technik und Gemeinschaft nachzudenken. Er fordert die Leser*innen auf, ihre eigenen Vorstellungen von Fortschritt und Zivilisation zu hinterfragen und öffnet zugleich einen Raum für alternative Zukunftsvisionen, die nicht auf Fortschrittsglauben und technische Lösungen setzen, sondern auf Solidarität und gegenseitige Fürsorge.
Durch die dichte, bisweilen poetische Sprache und die komplexe Struktur der Erzählung mag *Hyphen* zunächst eine Herausforderung darstellen. Doch genau diese erzählerische Vielschichtigkeit ist es, die das Buch so reichhaltig und lesenswert macht. Meier gelingt es, die Leser*innen in eine Welt zu entführen, die sowohl fremd als auch vertraut erscheint, und dabei eine eindringliche Botschaft zu vermitteln: Das Ende der uns bekannten Welt ist nicht zwangsläufig eine Katastrophe, sondern kann auch ein Neuanfang sein, ein Aufbruch in eine radikal andere Art des Miteinanders.
Insgesamt ist *Hyphen* ein bemerkenswertes Werk, das nicht nur als literarische Dystopie besticht, sondern auch als kluge Reflexion über die Möglichkeiten und Grenzen menschlicher Gemeinschaft in Zeiten globaler Krisen. Luise Meier erweist sich damit als eine einfallsreiche und tiefgründige Erzählerin, deren Blick in die Zukunft weit mehr bietet als bloße Untergangsszenarien – er zeigt Wege auf, wie ein neues, gemeinsames Leben aussehen könnte.
Hyphen ist ein spannender Roman, der ein interessantes Gedankenexperiment zulässt. Nach einem weltweitem Blackout versinkt die Bevölkerung eben im Chaos, sondern viele tolle Persönlichkeiten schaffen gemeinsam eine neue Realität, die Hoffnung gibt. Die Menschen verändern ihre gewohnten Sichtweisen, passen sich der Situation an und helfen einander. Die Schicksale sind geschickt miteinander verwoben. Die Geschichte schafft eine Verbundenheit zwischen den Menschen und zwischen Mensch und Natur.
Der Roman macht eindrucksvoll deutlich, wie wichtig es ist, sich wieder mehr auf das Miteinander zu besinnen und dass jeder Krise auch der Zauber eines Neuanfangs innewohnt.