Was, wenn wir genug sind?

Was für ein emotionales Auf und Ab! Es ist sehr authentisch und intensiv verfasst, berührend, tief und herausfordernd. Ein Werk, das nicht nur nach dem Lesen, sondern auf jeder Seite nachhallt und beeindruckt. Beeindruckend! Dies rührt auch daher, dass es teilweise auf persönlichen Erfahrungen beruht, da die Schriftstellerin, ähnlich wie die Hauptfigur, mit einer Angststörung zu kämpfen hat.

Was, wenn man das Gefühl hat, den Boden unter den Füßen zu verlieren und verzweifelt bemüht ist, die Kontrolle zu behalten?? Weil man die Mutter verloren hat, den nun alleinerziehenden Vater unterstützen muss und die Schwester nach einem Selbstmordversuch gefunden hat?? Wenn man alles das nicht mehr zusammenhalten kann und selbst daran zerbröckelt... So geht es Lily und sie kämpft in diesem berührenden Jugendbuch tapfer gegen den Tsunami an, solange bis sie selbst nicht mehr kann. Aber eigentlich ist es gar nicht so vernichtend, wenn wan Hilfe braucht, oder?! Wir erfahren viel über schwierige Themen wie Depressionen, Suizid und Selbstverletzung und als Tochter eines depressiven Vaters habe ich in der Geschichte mitgelebt und mitgelitten. Wichtig dabei - niemand muss alleine sein, niemand muss sich schämen. Und es gibt immer Menschen, die verstehen. Und wenn man hinter die Kulissen der anderen guckt, die schönen blendenden Fassaden sind da so viele Gleichgesinnte, Beschädigte, Gefährten... Grandios nachgefühlt aus eigener Erfahrung der Autorin.