Backlash - Die neue Gewalt gegen Frauen

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Erscheinungstermin 18.02.2023 | Archivierungsdatum 24.06.2023

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Zum Inhalt

Je stärker die Frauen, desto größer der Hass auf sie

Der US Supreme Court verbietet das Recht auf Abtreibung, die Polizei verzeichnet einen starken Anstieg häuslicher Gewalt, auf TikTok werden Tötungsfantasien an Frauen zum Trend. Die These: Dieser Backlash ist eine Reaktion auf die zunehmende Gleichberechtigung. Wie kann der Teufelskreis durchbrochen werden? Die Journalistin Susanne Kaiser erzählt die ganze Geschichte und entwirft mögliche Lösungen.

Die Haustür ist übersät von Sicherheitsschlössern. Frau F. würde Minuten brauchen, sie alle zu öffnen. Angebracht hat sie ihr Mann, weil sie weg will. Sie ist Juristin, ihr Mann ein bekannter Richter.
»Stell dir vor, wir zwei hätten ein Stranddate und ich würde deinen Kopf so lange unter Wasser halten, bis du einfach stirbst. Lol.« 134.000 Likes auf TikTok.
In 37 Ländern ist im Jahr 2022 Abtreibung noch immer oder wieder verboten.
Privat, digital, politisch – die Formen der Gewalt sind nicht neu, doch sie richtet sich heute deshalb gegen die Frau, weil sie gleichberechtigt ist. Diese historische Verschiebung hat heftige Gegenkräfte aktiviert: erfolgreiche Männer aus gehobenen Kreisen, Jugendliche der Gen Z und politische Institutionen demokratischer Staaten. Gerade dort, wo die Gleichberechtigung besonders wirkmächtig war, ist der Backlash umso heftiger.
Susanne Kaiser forscht seit über zehn Jahren zu diesem Phänomen, sie hat mit Betroffenen gesprochen und analysiert das Problem gesellschaftlich, politisch und privat. Erst diese gesamtheitliche Sichtweise macht mit großer Klarheit deutlich, welch toxische Dynamik noch immer von männlich-weiblichen Rollenklischees ausgeht. Dieses Buch zeigt, wie wir sie überwinden können.

»Susanne Kaiser führt uns vor Augen, wie sehr Frauenhass und politisierte Männlichkeiten unsere privaten und politischen Realitäten formen.« Tobias Ginsburg, Autor des Bestsellers »Die letzten Männer des Westens«

»Ein wichtiges Buch zur richtigen Zeit. Wir müssen das Thema Gewalt gegen Frauen als ein gesamtgesellschaftlichen Problem endlich mehr in den Mittelpunkt rücken.« Asha Hedayati, Rechtsanwältin & Influencerin für Frauenrechte

»Es ist erschreckend, wie viel Gewalt gegen Frauen unbemerkt geschieht. Susanne Kaiser macht diese Gewalt öffentlich. Jetzt kann niemand mehr sagen, er habe von nichts gewusst.« Georgine Kellermann, Journalistin 

»Patriarchats-Smashing-Gefahr! Susanne Kaiser dekonstruiert die Gewalt gegen Frauen in ihrem Buch wie eine feministische Kaiserin - Go Bitch, Go!!« Dr. Reyhan Şahin aka Lady Bitch Ray 

Je stärker die Frauen, desto größer der Hass auf sie

Der US Supreme Court verbietet das Recht auf Abtreibung, die Polizei verzeichnet einen starken Anstieg häuslicher Gewalt, auf TikTok werden...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608501728
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 224

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Die neue Gewalt gegen Frauen – das hat mich ziemlich erschüttert.
Klar weiß ich, daß (häusliche) Gewalt vorkommt, aber mir war nicht bewusst, daß die Häufigkeit zugenommen hat. Vor allem in Ländern wie Schweden z. B., wo die Gleichberechtigung weiter fortgeschritten ist. Aber die Autorin zeigt – auch an anderen Beispielen aus, daß es da einen Zusammenhang gibt.
So sind neben den Frauen aus den ärmeren Schichten auch seit ca. 10 Jahren überwiegend Akademikerinnen betroffen. Viele Männer versuchen dann mit Gewalt, ihre Überlegenheit wieder herzustellen. Dazu zählt übrigens auch psychische Gewalt: viele Frauen werden nicht geschlagen, aber durch Worte kleingemacht.
Eine der Lösungen, die Susanne Kaiser aufzeigt, ist eine Änderung in der frühesten Erziehung. Schon Kindergartenkindern wird – oft unbewußt – beigebracht, daß Mädchen und Frauen schwächer sind….
Der Stil ist sachlich, aber spannend geschrieben.
Ich lege das Buch allen Frauen ans Herz – ich fürchte, viele Männer (jedenfalls die, die es betrifft) werden es ohnehin nicht lesen und verstehen.

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Backlash - die neue Gewalt gegen Frauen von Susanne Kaiser (ET 18.02.2023) @susannekaiser
@tropenverlag
lässt mich wirklich erschüttert zurück.
Susanne Kaiser erzählt in ihrem neuen Buch von der zurückkehrenden erstarkenden Gewalt gegenüber Frauen als Reaktion der zunehmenden Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft.
Es kommt zur Zunahme von häuslicher Gewalt, insbesondere bei der Gruppe von Akademikerinnen. Die Begründung dazu hat mich wirklich noch lange beschäftigt. Da mein Umfeld und ich zu dieser Gruppe gehören.
Auch die Gewalt in den sozialen Medien eskaliert gegenüber Frauen immer mehr.
In vielen demokratischen Ländern, wie den USA, Schweden, Ungarn etc. werden Gesetze wieder aufgehoben, die die Gleichberechtigung für alle Menschen möglich macht.
Susanne Kaiser gibt verschiedenen Frauen in ihrem Buch die Möglichkeit ihre Geschichte zur erzählen.

Ich lese des öfteren feministische Bücher, da es mich privat interessiert, ich aber auch ein beruflicher Interesse habe. Dieses Buch gibt einen hochaktuellen Blick auf die Facetten von Gewalt an Frauen in unserer Gesellschaft.

Dieses Buch ist für mich eine klare Empfehlung.
🌟🌟🌟🌟🌟

Dieses Buch habe ich als Rezensionsexemplar über @netgalleyde gelesen

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Backlash – Die neue Gewalt gegen Frauen

In ihrem Buch spricht die Susanne Kaiser ein Thema an, das gerade wieder durch die Form von Social-Media-Verbreitung zu einem Phänomen wird: Frauenfeindlichkeit, Frauenhass, Gewalt gegen Frauen. Sie beschreibt dieses Entwicklung als einen „Backlash“ (Rückschlag), sozusagen als Gegenwehr gegen Frauen, die mittlerweile überall präsent sind. „Frauen sind in immer höheren Machtpositionen vertreten, sie sind als Staatschefinnen tätig und bestimmen die Außenpolitik. Sie sind Influencerinnen (…), setzen gesellschaftliche Themen und lenken Debatten. Sie machen Karriere in ehemaligen Männerdomänen und leben sexuell selbstbestimmt, vor den Augen einer riesigen Followerschaft. Und je sichtbarer sie werden, desto mehr Gewalt erfahren sie, weil sie Frauen sind (…)“
Der Hass wird vor allem in Social-Media-Kanälen durch männliche Jugendliche verbreitet.
Die Zahl der Gewalttaten gegen Frau steigt, auch im häuslichen Umfeld, auch in allen gesellschaftlichen Schichten. Diese Gewalt ist meistens eine sexualisierte.
Für viele Männer ist aus Sicht der Autorin die Welt aus den Fugen geraten, denn mit der Änderung des männlichen Rollenbildes geht auch ein Kontrollverlust einher.
Moderne Frauen bezeichnen Männlichkeit heute als „toxisch“, „problematisch‘“ oder „bedroht“ andererseits findet die männliche Sozialisation weiterhin geschlechtsspezifisch mit männlichen „Machern“ statt. Und im gesellschaftlichen Diskurs finden diese „Macher“ dann doch nicht mehr genügend Beachtung.
Viele Männer reagieren auf diese Verunsicherung mit Gewalt.
„Der Nährboden hierfür ist etwas, das der Männlichkeitsforscher Michael Kimmel den „gekränkten Anspruch“ nennt. Das bedeutet, dass Männer meinen, sie hätten einen Anspruch auf eine Frau, auf eine herrschende Rolle innerhalb von Familie und Gesellschaft und auf bestimmte Privilegien.“
Die Autorin weist darauf hin, wie viele Akademikerinnen, Politikerinnen aus ihren Ämtern aufgrund von Internetmobbing oder frauenfeindlichem Verhalten in ihren Parteien oder Firmen aus ihren Ämtern verdrängt werden.
Und sie betont, wie häufig Gewalt gegen Frauen im häuslichen Umfeld gerade auch in akademischen Kreisen ausgeübt wird. So wird zwar öffentlich gern die Emanzipation verteidigt, zu Hause soll die Frau jedoch weiterhin dem traditionellen Muster entsprechen und sich vor allem um die Bedürfnisse des Mannes kümmern. Weibliche Autonomie ist immer eine Bedrohung des Mannes.
„Gewalt gegen Frauen ist ein elementarer Bestandteil unserer Gesellschaft, die Körper von Frauen müssen als Blitzableiter für unauflösbare Konflikte, Niederlagen und Kränkungen, für männliche Machtphantasien und Überheblichkeit herhalten.“
Die Autorin lässt hier Frauen zu Wort kommen, die Hetzkampagnen im Netz erleben mussten oder häusliche Gewalt erleben mussten. Ein Hinweis darf nicht fehlen. Die Verharmlosung der Gewalt durch Begrifflichkeiten „häusliche Gewalt“ nennt nicht den Täter, es müsste „männliche Gewalt“ heißen, „Frauenhaus“ verharmlost die Tatsache, warum sich Frauen und Kinder dort befinden, nämlich auf der Flucht und aus Angst vor einem gewalttätigen Mann.
Ach der Begriff der „Hexenjagd“ der einen klaren historischen Ursprung in der Verfolgung, Vernichtung und Tötung von Frauen hatte, wird mittlerweile gern von Männern benutzt, die sich in Social-Media-Kanälen der Kritik ausgesetzt fühlen. Natürlich von Frauen.

Die Autorin setzt neben den persönlichen Berichten betroffener Frauen auf Daten und Fakten. Sie vergleicht die rechtliche Situation von Frauen in der Bundesrepublik mit der von Frauen in anderen europäischen Ländern. Indikatoren hierfür sind z.B. ab wann man juristisch von einer Vergewaltigung spricht, und ob Vergewaltigung in der Ehe überhaupt strafbar ist. Sie macht am Beispiel der USA auch deutlich, wie Frauenrechte, z.B. das Recht auf Abtreibung unter Trump auf politischer Ebene wieder zurückgenommen wurden.
Sie betrachtet auch, durch welche Ideologien (die Freiheit verteidigen, die Familie schützen, Wiederherstellung der natürlichen Ordnung, Stärkung des Patriarchats) männliche Gewaltphantasien und Gewalttaten angeheizt werden.
Insgesamt gesehen ist jede politische Richtung, die „Take back control“ propagiert, vor allem daran interessiert, die Rechte sexueller Minderheiten, ethnischer Minderheiten und die Rechte von Frauen einzuschränken. Die Autorin macht das an Beispielen zur Änderung des Rechts auf „Selbstbestimmung über den Körper“, z.B. bei einer Abtreibung deutlich.

Mittlerweile gibt es immer mehr Fälle, in denen bei der Veröffentlichung sexueller Gewalt eine Umkehr von Täter und Opfer stattfindet. Prominentes Beispiel ist der Prozess zwischen Amber Heard und Johnny Depp. Er wird für unschuldig erklärt. „Amber Heard wurde in einer Orgie der Misogynie öffentlich gedemütigt und sozial vernichtet. (…) In sämtlichen sozialen Medien (…) zirkulieren Videos und Memes, die sich über die Art und Weise, wie Heard ihre Missbrauchserfahrungen vor Gericht schildert, lustig machen.“

In dem sozialen Medien erleben Frauen Gewalt aufgrund ihres Aussehens oder ihres Geschlechts, wenn sie sich zu gesellschaftlichen und politischen Themen äußern. Die Autorin führt hierzu zahlreiche Beispiel an und zeigt auch, dass diese Gewalttaten (Bedrohungen, Beleidigungen, Mordphantasien) oft nicht verfolgt werden.
Männliche Allmachtsphantasien werden im Internet geschürt. Sie bestärken bereits Jungen in ihrem patriarchalischen Anspruch auf diese Welt. Und verändern deren Haltung zu Frauen und Mädchen. Unterstützt wir dies noch durch jederzeit aufrufbare Ponos im Internet, in denen in der Regel nicht unbedingt die Interessen der Frauen wahrgenommen werden. Die Umsetzung dieser geschürten Phantasien von Unterordnung der Frau, notfalls mit Gewalt, passiert dann gern im häuslichen Umfeld. Wenigstens hier fordert der Mann seine Macht zurück.
Was muss sich ändern? Die Autorin fordert, das Thema der Gewalt gegen Frauen, gesellschaftlich mehr in den Blick zu nehmen, es juristisch konsequent zu verfolgen, Beratungsangebote für Männer einzurichten und vor allem präventive Ansätze zu geschlechtersensiblen Förderung von Jungen und Mädchen umzusetzen. Und die öffentliche Debatte über Geschlechtsidentitäten sowie das binäre System Mann/Frau darf nicht versiegen. Vielleicht ist dann irgendwann die Genderidentität kein entscheidendes Kriterium mehr für die Rolle in dieser Welt.
Dazu hat die Autorin mit ihrem sehr gut recherchierten Buch auf jeden Fall beigetragen und sie hat es geschafft, ein schwieriges und komplexes Thema in einem gut lesbaren Sachbuch zu verarbeiten.
Mir hat es sehr gefallen.

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DAs Buch Blacklash steckt voller wichtiger und richtiger Themen, welche gehört werden sollten. Ich bin vielleicht nicht mit allem einer Meinung oder sehe manche Dinge anders, dennoch ist das meite in meinen Augen leider wahr. Es öffnet die Augen für die Problem und die Ungerechtigkeit der Frau gegenüber in unserer heutigen Zeit.

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Je mehr Gleichberechtigung, desto heftiger fällt die Gegenwehr aus. Die Autorin zeichnet nach, wie sich Misogynie bei jungen Männern innerhalb der Gesellschaft halten kann und weiter befeuert wird. Ein Problem, die Verknüpfung von Macht und Gender – Wie kann dieser Teufelskreis gebrochen werden?

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Mich hat das Thema stark interessiert, allerdings muss ich sagen, dass wenig "Neues" dabei war. Es ist aber richtig und wichtig immer wieder drauf hinzuweisen, was vor sich geht, denn nicht Alles bekommt man erfasst

Gewalt gegen Frauen ist kein neues, aber ein wichtiges Thema, welches öffentlich definitiv mehr präsent sein sollte. Auch weil es sich durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Wer davon ausgeht nur "arme" Frauen oder welche mit Migrationshintergrund wären betroffen, der irrt. Das war mir tatsächlich auch nicht neu. Auch war mir nicht neu, wie rau der Ton ist oder sein kann, vor allem in Zeiten von Social Media, wo man sich hinter seinem Profil versteckt und glaubt eine große Nummer zu sein, wenn man andere beschimpft, beleidigt oder bedroht.

Allerdings ist dies eine Entwicklung, welche sich meiner Meinung nach durch beide Geschlechter zieht. Es fehlen Akzeptanz und Respekt gegenüber anderen und es geht immer weiter bergab. Frauen sind, dass ist auch meine persönliche Wahrnehmung, tatsächlich stärker betroffen, da sie als das schwächer Geschlecht gelten und anscheinend fühlen sich manche Männer in ihrer Männlichkeit verletzt, wenn die Frau eine höhere Position inne hat, mehr Geld verdient, selbstbestimmt mit wem sie ausgeht, mit wem sie schläft, was sie anzieht oder was auch immer. Das ist aber (leider) alles Nicht neu. Was aber neu ist, dass Rückschritte gemacht werden und das nur wenig Solidarität mit Betroffenen herrscht. Mein Empfinden.

Frauen werden selbst dafür verantwortlich gemacht, wenn sie begrapscht, belästigt oder vergewaltigt werden. Da kommt gefühlt noch immer zu oft: Selbst Schuld, wenn sie das trägt. Oder bei häuslicher Gewalt: Sie hatte es bestimmt verdient. Allerdings werden diese Aussagen schon lange nicht mehr nur von Männern getroffen.

Niemand das Recht mich ohne meine Erlaubnis anzufassen und Niemand hat es verdient geschlagen zu werden. Das beziehe ich aber auf beide Seiten der häuslichen Gewalt. Denn es gibt ja nicht nur die Gewalt gegen Frauen oder das Bestimmen über ihr Leben oder Aussehen. Es gibt auch Männer die in einer solchen Spirale feststecken. Hier muss auf jeden Fall der Mut von Den Betroffenen selbst kommen Anzeige zu erstatten oder den Partner zu verlassen.
Für beide Seiten gilt: Mein Körper und ich bestimme was damit geschieht. Das gilt für meine Klamotten, meine sexuelle Orientierung, und allgemein mein Aussehen.
Das Gleiche gilt für eine Abtreibung. Wie krank muss man sein, einer Frau dieses Recht zu nehmen? Erst recht, wenn ein Verbrechen der ganze Sache vorangeht. Das finde ich nach wie vor erschreckend und als gewaltigen Rückschritt. Demnächst ist dann wahrscheinlich auch wieder die Züchtigung und notfalls Vergewaltigung in der Ehe bei nicht Erfüllung der ehelichen Pflichten erlaubt. Ich könnte brechen, wenn ich nur daran denke.

Ich muss gestehen, dass ich mir gewünscht hätte, dass auch Betroffene zu Wort kommen. Wie kamen sie in die Situation, wie entkamen sie ihr und wie gehen sie mit dem Erlebten um? Das fehlte mir. Es wurden "Situationen" angerissen, aber gefühlt nicht hinterfragt.

Was mich tatsächlich erschreckt hat, waren die Beispiele am Anfang, dass es junge Männer gibt, die romantische Szenen entwerfen (ohne Frau) und dann sowas sagen wie: "Stell dir vor wir haben ein romantisches Date am Strand und dann ertränk ich dich." Also Alles ganz hübsch und niedlich und dann wird der andere Datepart sterben. Sowas kam wohl auf TikTok richtig gut an. Erschreckender Weise. Das war an sich auch das "Neueste" für mich.

Fazit

Ich mag nicht mit Allem konform gehen, was die Autorin hier aufs Papier bringt, aber dennoch ist dieses Buch bzw. das Thema welches es beinhaltet wichtig. Ja, Frauen haben über die Jahre gelernt stark zu sein. Sie begleiten wichtige Positionen, sie sind unabhängig geworden und kämpfen für ihre Rechte. Das da noch viel Arbeit zu tun ist, steht definitiv fest. Natürlich bedeutet dies aber auch, dass es irgendwelche Männer gibt, die sich oder besser gesagt ihre Männlichkeit davon bedroht fühlen. Es wird (leider) immer wieder Rückschritte geben, denn leider begleiten eben jene, welche sich bedroht fühlen und eben jene Änderungen verhindern können, viele Ämter. Umso wichtiger ist es immer wieder auf die Missstände aufmerksam zu machen. Am Ende gibt es 4 Sterne von mir

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Dazu hat die Autorin mit ihrem sehr gut recherchierten Buch auf jeden Fall beigetragen und sie hat es geschafft, ein schwieriges und komplexes Thema in einem gut lesbaren Sachbuch zu verarbeiten.

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Perfekte Einstiegsliteratur

Gewalt gegen Frauen ist ein Thema, über das man in unserer Gesellschaft aus offensichtlichen Gründen nicht gerne spricht. Dabei erstreckt sich diese über alle Gesellschaftsschichten und könnte letztendlich jede von uns einmal treffen. Sich damit auseinanderzusetzen ist demnach sehr wichtig. Also habe ich mal ein Buch darüber gelesen.
Susanne Kaiser hat das erschreckend aktuelle Thema Gewalt gegen Frauen in einem kompakten Buch kurz beschrieben und zusammengefasst. Sprachlich war es sehr angenehm, inhaltlich allerdings sehr aufwühlend. Es bietet einen guten Überblick für Personen, die sich noch nicht so mit dem Thema befasst haben.
Für mich persönlich war nicht viel Neues dabei, aber es war eine gute Zusammenfassung und wichtige Wiederholung des Themas.
Für meinen Geschmack hätte das Buch auch länger sein, mehr in die Tiefe gehen können, mehr Betroffene zu Wort kommen lassen und beispielweise den Einfluss des Kapitalismus auf Geschlechterrollen und Gewalt gegen Frauen stärker beleuchten können.
Da das Buch eine Menge Literaturangaben beinhaltet, kann man aber gut selbstständig weiterrecherchieren.
Backlash ist die perfekte Einstiegsliteratur in das Thema Gewalt gegen Frauen.
Fortgeschrittenen wird das Buch aber wahrscheinlich nicht viel Neues bieten.

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Interessant und informativ.

Gewalt gegen Frauen ist nicht neu und auch leider immer noch Teil der Gesellschaft. Wie alles entwickelt sich auch dieser Bereich durch neue Möglichkeiten oder mit Hilfe der neuen Medien weiter. Deshalb ist es ein Thema, dem man kontinuierlich Aufmerksamkeit schenken sollte und so bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Dementsprechend war ich gespannt auf die Umsetzung und die angesprochenen Themen.

Es ist gut geschrieben und könnte vielleicht sogar ein wenig mehr in die Thematik reingehen, aber beim Lesen kam ich zu dem Schluss es wie eine Art aktuelle Übersicht zu sehen, dabei hat die Autorin einen guten Job gemacht. Bei einige Teilen hat mich das Buch erschreckt, obwohl ich wusste worum es geht und bei anderem fand ich einen anderen Blickwinkel. Denn ist ein wirklich komplexes Thema und es wird hier gut zusammengefasst.

Ich bin nicht immer ganz ihrer Meinung, dass darf aber auch nicht das Leseziel sein. Den ich bin immer der Ansicht, dass man lernt in dem man möglichst viele Blickwinkel betrachtet und für sich selbst reflektiert.

Am Ende des Buches hat sich mir immer wieder die Frage gestellt, warum ist dieses Thema immer noch so aktuell? Warum haben wir bis heute nicht geschafft den Menschen zu zeigen das Gewalt, in welcher Form auch immer, einfach keine gute oder annehmbare Lösung ist. Treten wir letztlich auf der Stelle oder nicht?

Susanne Kaiser hat einen guten und informativen Schreibstil und das Cover finde ich ansprechend.

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Ein erschreckendes Buch, das einen manchmal nur den Kopf schütteln lässt, da man denkt, wir sollten heutzutage doch so viel weiter sein. Umso wichtiger sich weiterhin mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ein Buch, das jeder gelesen haben sollte.

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