District VIII

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Erscheinungstermin 16.01.2023 | Archivierungsdatum 27.02.2023

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Zum Inhalt

Vor dem Keleti-Bahnhof in Budapest wacht Simon Nazir, ein Flüchtling aus Aleppo, in seinem Schlafsack auf. Er und seine Frau warten seit Tagen darauf in einem Zug nach Deutschland zu steigen. Das ist das endgültige Ziel, das viele Hunderte Vertriebener zu erreichen hoffen, die sich in der gleichen Lage wie Simon befinden. Die ungarische Regierung verweigert ihnen die Durchreise. Simon verlässt eines morgens seine schlafende Frau. Er wird es nicht nach Deutschland schaffen. Ein Toter wird gefunden und Balthazar Kovacs, Krimminalbeamter bei der Budapester Mordkommission und Roma übernimmt die Ermittlungen, die ihn in die dunklen Schattenseiten Budapest führen.

Vor dem Keleti-Bahnhof in Budapest wacht Simon Nazir, ein Flüchtling aus Aleppo, in seinem Schlafsack auf. Er und seine Frau warten seit Tagen darauf in einem Zug nach Deutschland zu steigen. Das ist...


Eine Anmerkung des Verlags

Auftakt einer Reihe mit dem Budapester Kommissar Balthazar Kovacs

Auftakt einer Reihe mit dem Budapester Kommissar Balthazar Kovacs


Vorab-Besprechungen

Adam LeBor zeigt, dass es in der Kriminalliteratur immer noch aufregende neue Wege zu entdecken gibt - ValMcDermid

Adam LeBor zeigt, dass es in der Kriminalliteratur immer noch aufregende neue Wege zu entdecken gibt - ValMcDermid


Marketing-Plan

Die Polar Gazette 1/23 widmet sich dem Buch und die Polar Gazette widmet sich monatlich der aktuellen Neuerscheinung. Kann zur Auslage beim Polar Verlag bezogen werden. Format DIN A4

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Die Polar Gazette 1/23 widmet sich dem Buch und die Polar Gazette widmet sich monatlich der aktuellen Neuerscheinung. Kann zur Auslage beim Polar Verlag bezogen werden. Format DIN A4

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Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Hardcover
ISBN 9783948392666
PREIS 26,00 € (EUR)
SEITEN 396

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Danube Blues

Distrikt VIII ist ein konzentriert erzählter Kriminalroman des englische Schriftstellers Adam LeBor, der einen außergewöhnlichen Schauplatz für seine Romanreihe wählte: Ungarn im Jahr 2015.

Adam LeBor kennt Ungarn gut, er war als Auslandskorrespondent lange da.

Der ermittelnde Kommissar ist Balthazar Kovacs, ein Roma. Er kennt die Außenseiterrolle, die auch die Flüchtlinge in Ungarn erleben müssen. Ein Migrant wurde ermordet.
Spannung ergibt sich auch aus Balthazars privater Situation. Als Roma bei der Polizei nicht voll anerkannt, als Polizist bei der Familie ausgegrenzt.
Dazu ist er geschieden und unzufrieden mit dem Sorgerecht für seinen kleinen Sohn. Dann gibt es aber noch Eniko, die Journalistin. Mit ihr war Balthazar für kurze Zeit zusammen und es gibt immer noch Gefühle.

Der Roman hat einen journalistischen Touch und überzeugt durch eine realistische Darstellung.
Erwähnenswert dann noch das Nachwort, das einiges an Einordnung des Buches in den gesellschaftspolitischen Kontext bietet.

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Budapest, Spätsommer 2015: Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise stranden viele Flüchtlinge in der ungarischen Hauptstadt. Besonders prekär ist die Situation rund um den Bahnhof Keleti pályaudvar. Der Kommissar Balthazar Kovács erhält von einer unbekannten Nummer eine Nummer mit einer Adresse und einem Foto, das einen leblosen, wahrscheinlich toten Mann zeigt, den äußeren Merkmalen nach vermutlich ein Flüchtling. Doch als Balthazar das Gelände erreicht, ein Trümmergrundstück, ist dort keine Leiche. Stattdessen tauchen ein paar finstere Gestalten der Gendarmerie auf, eine neue Polizeieinheit direkt dem Ministerpräsidenten unterstellt, und macht Balthazar klar, dass er hier nicht zu suchen hat. Doch er konnte vorher unbemerkt noch eine SIM-Karte sicherstellen.

Zeitgleich hat auch Eniko Szalai, Journalistin eines erfolgreichen Online-Magazins und Exfreundin von Balthazar, das Foto erhalten und kann bei Recherchen rund um den Keleti eine junge Syrerin ausfindig machen, die ihren Mann vermisst. Wie sich herausstellt, ist auf dem Foto Simon Nazir aus Aleppo. Er konnte seiner Frau nur noch einen Zettel mit dem Wort „Gärtner“ hinterlassen. Hinter dem „Gärtner“ verbirgt sich ein Krimineller, Folterer und Islamist, der nun offenbar in Budapest gesehen wurde. Als Balthazar im Keleti-Bahnhof von Unbekannten verprügelt wird und Enikos Handy im Tumult entwendet wird, arbeiten beide zusammen. Sie müssen nach und nach feststellen, dass die ganze Sache viel größere Ausmaße hat als angenommen, bis hin zum Ministerpräsidenten und der Justizministerin.

Dem Leser wird dies schon früher klar, denn Adam LeBor erzählt aus verschiedenen Perspektiven und schnell wird klar, das Ministerpräsident Pálkovics und Justizministerin Bárdossy ihr eigenes Süppchen kochen, es geht um Geschäfte mit arabischen Investoren, Schwarzgeldkonten, offizielle ungarische Pässe, die illegal ausgestellt werden, radikale Islamisten, die mit dem Flüchtlingsstrom in den Westen einreisen, Geschäfte mit illegalen Schleppern. Auch ausländische Geheimdienste sind involviert sowie kriminelle Banden in Budapest. In dieser Gemengelage stechen Balthazar und Eniko in ein Wespennest, werden aber auch teilweise von Dritten zum eigenen Vorteil benutzt.

„Aber jetzt zählte Budapest wieder, was bedeutete, sie brauchten sie. Internationale Verbrecherbanden hatten ihre Hauptquartiere in der Stadt aufgeschlagen, […]. Budapest war ein Tor zum Westen – für jeden, von den Triaden Hongkongs bis zu korrupten amerikanischen Konzernen… und jetzt auch noch für Dschihadisten.“ (Auszug E-Book, Pos. 3999)

Das Herausstechende an diesem Roman ist sicherlich die verschiedenen prägnanten Figuren, allen voran die Hauptfigur Balthazar Kovács. Balthazar zählt als Rom zu den Minderheiten in Ungarn und Außenseitern im Polizeiapparat. Umgekehrt aber auch als Polizist in der eigenen Familie, zumal sein Bruder Gáspár eine der Unterweltgrößen Budapests ist. Der Autor beschreibt diese Verhältnisse sehr versiert, gibt immer wieder Einblicke in die Kultur und die Tradition der Roma, ohne Probleme zu verklären. Gleichzeitig zeichnet er ein facettenreiches Bild von Budapest, insbesondere vom titelgebenden XIII. Bezirk, ein Gründerzeitviertel, immer noch zahlreich von Minderheiten bewohnt.

„District VIII“ beginnt mit der Suche nach einer verschwundenen Leiche und einem Mörder, weitet sich aber schnell zu einem rasanten Politthriller mit Verschwörungsszenario aus. Trotz zahlreicher Spannungsszenen nimmt sich Adam LeBor aber Zeit für die Hintergründe seiner Figuren und der Schilderung einer sehr ambivalenten ungarischen Gesellschaft zwischen Demokratie, Korruption, Freiheit, Gastfreundschaft und Rassismus sowie den wachsenden Einflüssen von außen. LeBor widersteht dem simplen Manöver, die Figur des fiktiven Ministerpräsidenten Victor Orban nachzuempfinden, sondern installiert stattdessen einen fiktiven Sozialdemokraten (und Ex-Kommunisten), um zu zeigen, dass das Problem der schwierigen Demokratie und kleptokratischen Politikerkaste mitnichten an einer Partei festzumachen ist. Bei minimalen Abstrichen (etwa der Überspitzung mancher Szenen oder etwas zu ausführlichem kulturellem Dozieren) gelingt dem Autor, der viele Jahre als britischer Korrespondent in Ungarn tätig war, eine lesenswerte Mischung aus Krimi und politischem Thriller mit einem sehr spannenden Setting. Drei Romane um Balthazar Kovács (der englische Verlag scheut nicht den Begriff „Gypsy Cop“) hat Adam LeBor bereits veröffentlicht, bleibt zu hoffen, dass diese bald ebenfalls in deutscher Übersetzung erscheinen.

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