Durch das große Feuer

Roman | Ein bewegender Roman über die Liebe in Zeiten des Krieges

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Erscheinungstermin 30.03.2023 | Archivierungsdatum 30.04.2023

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Zum Inhalt

England, 1914: Für die englischen Eliteschüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood ist der Erste Weltkrieg noch sehr weit weg. Nur über die wöchentlichen Meldungen in ihrer Schülerzeitung erfahren sie von den jungen Männern, die im Kampf an der Front ihr Leben lassen, und feiern sie als Helden. Doch Gaunt ist viel mehr beschäftigt mit der unterdrückten Anziehung, die er für seinen charmanten Freund Ellwood empfindet, ohne zu ahnen, dass auch dieser Gefühle für ihn hegt. Als sich die beiden schließlich nacheinander bei der britischen Armee melden, holt die Realität des Krieges sie schnell ein – und verändert das Leben und die Freundschaft der beiden Männer auf unvorhersehbare Weise.

»Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte. Wann kamen mir Romanfiguren das letzte Mal so real vor, so liebenswert, so lebendig? Alice Winn haucht vertrauter Geschichte neues Leben ein und führt uns in diesem großartigen Debüt die ganze Bandbreite menschlichen Lebens vor Augen.« Garth Greenwell, Autor von REINHEIT und WAS ZU DIR GEHÖRT

»Winn bietet eine neue Perspektive auf ein Thema, über das wir denken schon viel zu wissen. Eine gefühlvolle Geschichte über Krieg, aber vor allem auch über Liebe.« Rowan Hisayo Buchanan, Autorin von In ihrer Erinnerung war Japan eine Mischung aus Rosa und Grün

»Bemerkenswert, wie lebendig Alice Winn diese Männer und die Schrecken des Ersten Weltkriegs beschreibt. Als würde man ein Schwarz-weiß-Foto betrachten, das koloriert wurde, und auf einmal versteht man, dass diese Menschen aus früheren Zeiten auch geträumt, geweint und geatmet haben, genau wie wir heute. Eine zutiefst bewegende und mitreißende Geschichte.« Claire Fuller, Costa-Preisträgerin und Autorin von Unsere unendlichen Tage

»Durch das große Feuer ist ein großartiges Buch – mitreißend und überwältigend, klug und gefühlvoll, mit Anklängen an Wiedersehen mit Brideshead und Abbitte. Ich liebe es!« Lev Grossman

»Durch das große Feuer ist so bewegend und meisterhaft geschrieben – kaum zu glauben, dass es ein Debütroman ist. Alice Winn hat eine umwerfende Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern geschaffen, die sich zwischen der behüteten Idylle ihres Internats zu den unbeschreiblichen Schrecken des Ersten Weltkriegs bewegt. Gaunt und Ellwood bleiben einem nach der letzten Seite noch lange in Erinnerung.« Maggie O’Farrell, Autorin von Hamnet, Gewinner des Women’s Prize for Fiction

England, 1914: Für die englischen Eliteschüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood ist der Erste Weltkrieg noch sehr weit weg. Nur über die wöchentlichen Meldungen in ihrer Schülerzeitung erfahren sie von...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783961611607
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 496

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Eine beeindruckende Reise in die Zeit des ersten Weltkrieges.
Alice Winn schafft es wirklich großartig den Zeitgeist einzufangen. Insbesondere indem der damalige Sprachgebrauch (so vermute ich es zumindest) sehr gut wieder gegeben wird. Ihr Schreibstil ist fesselnd und man taucht in ein eigentlich schon viel beschriebenes Thema ab, allerdings mit einem komplett neuen Aspekt. Homosexualität ist verpönt, bzw, verboten. Darüber gesprochen wird nicht und trotzdem wird es gelebt und findet sogar in den Kriegswirren seinen Weg.
Absolut toll geschrieben, es hat mich sehr bewegt und ich habe mit Gaunt und Ellwood mitgelitten und - gefiebert.
EInziges kleines Manko: die vielen Namen und die teilweise Verwendung des Vornamens, dann wieder des Nachnamens, ich war nicht an jeder Stelle sicher das ich sofort wusste um wen es geht bzw, hatte dadurch Mühe mich zurecht zu finden.

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Durch das große Feuer - Alice Winn

Eisele, 2023
496 Seiten

In Memoriam

Mein Eindruck:
Dieser Debütroman zeigt die Beziehung und Lebensumstände zweier junger Männer, Henry Gaunt und Sidney Ellwood, die zuerst Zeit in einem Elite-Internat in England verbringen, 1914 dann in den ersten Weltkrieg einziehen.
Alice Winn schafft es, einen Ton dafür zu finden, die Zeit und die Umstände darzustellen. Dazu gehört auch eine snobistische Haltung der Protagonisten in Dialogen und Briefen.
Die Gefühle zueinander sind eher versteckt, latent eingestanden, dürfen aber nicht öffentlich werden.
Für kurze Zeit können sie mitten an der Front ihre Liebe ausleben, aber dann trennt der Krieg sie. Gant gerät verletzt in deutsche Kriegsgefangenschaft. Ellwood hält ihn für tot.
Es gibt dann einige abenteuerliche, sogar spannende Passagen über die Flucht. Es wird aber so viel gestorben und verstümmelt im Buch, das man nie denkt, der Krieg würde verharmlost.

Mein Fazit: Eine sensibel geschriebene Elegie um Liebe in Zeiten des Krieges.


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Dieser Roman hat mich extrem beeindruckt: ein literarisches Meisterwerk. Ja, wir wissen bereits viel über englische Public Schools und was dort unter Jungen vor sich geht; ja, wir wissen bereits viel über die Schützengräben im Ersten Weltkrieg. Dieser Roman zeigt jedoch so viel mehr! In einem meisterhaften und kraftvollen Schreibstil erfährt der Leser, was die Charaktere genau durchleben. Ihre Freundschaften, ihre Beziehungen, ihr Sexleben nicht auf laszive Art, sondern mit schönen Worten, reinen Gefühlen. So ein Kontrast zu dem, was sie durchmachen! Eine brillante Charakterisierung, die großartige psychologische Einblicke in ihre Entwicklung zeigt. Lebendige Beschreibungen, die mir das Gefühl gaben, bei ihnen zu sein. Ein wunderschöner Roman über Liebe (keine Romance), Freundschaften, die realistisch in einer Welt dargestellt werden, die durch die Schrecken des Krieges auf den Kopf gestellt wurde, Hoffnungslosigkeit und harte Konsequenzen, die sie bis an ihr Lebensende verfolgen werden.
Ein brillanter Roman, lyrisch geschrieben, dessen Charaktere mir in Erinnerung bleiben werden. Sehr empfehlenswert.
Ich habe eine kostenlose ARC dieses Romans von NetGalley erhalten und hinterlasse freiwillig eine ehrliche Bewertung.

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Der Roman behandelt den ersten Weltkrieg aus Sicht der Engländer, den Schrecken, den Tod aber auch die Liebe. Die Autorin hat es gleich mit den ersten Seiten geschafft mich zu fesseln.

Sidney Ellwood und Henry Gaunt sind Freunde auf dem Internat Preshute. Sie verbindet eine „besondere“ Freundschaft, die beide aber noch nicht wahrhaben wollen.
Homosexualität war in diesem Jahrhundert ja noch „was schlimmes“ und keiner traute sich seine Gefühle offen zu zeigen.

Dann kommt der Krieg und Gaunt meldet sich freiwillig an die Front. Ellwood vermisst ihn und folgt ihm nach einiger Zeit in den Krieg.
Er ist erschrocken wie sich Gaunt verändert hat, aber auch er wird härter.

Der Autorin ist es perfekt gelungen, Liebe und Krieg zu vereinen. Sie beschreibt konkret das Schlachtfeld, so dass die Schrecken des Krieges nur allzu deutlich werden.

Fazit:

„Durch das große Feuer“ wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben, der Krieg und die verbotene Liebe hat mich doch sehr mitgenommen.
Elly und Gaunt als „Hauptcharaktere“ sind sehr authentisch und haben sich schnell in meine Herz geschlichen. Ich habe so mit ihnen gelitten als sie verletzt wurden.
Die Schreibweise der Autorin ist fesselnd und spannend, ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Von mir bekommt das Buch eine glatte Lesempfehlung.

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Ich habe schon viele Bücher gelesen, die zur Zeit des zweiten Weltkriegesspielen, aber selten hatte ich das Gefühl so intensiv in der Geschichte zu sein wie hier. Der Roman handelt von jungen Männern die in einem englischen Internat zusammen aufwachsen und dann nach und Nach an die Front gehen. Sie schreiben sich Briefe und von diesen Briefen lebt das Buch. Die Briefe waren so intensiv geschrieben, so lebendig, so echt, das ich das Gefühl hatte die Schreiber zu kennen und das jeder dieser Briefe an mich als Leser adressiert wird. So gingen mir die Schicksale der Jungs sehr nahe um warf einmal mehr die Frage auf. Warum?

Ein zweiter sehr interessanter Aspekt der Geschichte war, das es auch um Homosexualität ging, in einer Zeit in der diese fast nur im Heimlichen vorkam und schon gar nicht unter Soldaten. Die Autorin hat es geschafft die Gefühle derju Gen Männer sehr authentisch und auch emotional zu schildern. Das hat mir sehr gut gefallen.

Das Einzige woran ich mich etwas gestört hat, war das sich die Charaktere sehr viel nur mit Nachnamen angesehen haben, das fand ich etwas schwierig,
Auch wenn das wohl in den englischen Internaten tatsächlich so war.

Für mich ein Buch das unbedingt gelesen werden sollte.

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Alice Winn - Durch das große Feuer

Meinung
Kurz vor dem Ersten Weltkrieg treffen sich zwei idealistische Jungen im Internat, die sich zueinander hingezogen fühlen, es aber nicht zuzugeben wagen.
Solange es im Verborgenen bleibt ist zwangloser Sex zwischen Jungen erlaubt, aber Liebe ist völlig ausgeschlossen.
Der weltgewandte Henry und der Landjunge Ellwood sind unzertrennlich und teilen die Faszination für Poesie und die alten Griechen.
Doch dann bricht der Krieg aus, und Henry deutsche Herkunft zwingt ihn, seine Loyalität zu England zu bekunden, indem er sich zur Armee meldet, und es dauert nicht lange, bis sie beide in den Strudel der Schützengräben geraten.
Der Schreibstil ist emotional und fesselnd.
Ich konnte dieses Buch nicht aus der Hand legen.
Die Autorin drückt die Unschuld der Kindheit aus,
Besonders die Zeit während des Weltkriegs wird brillant eingefangen.
Brillantes Tempo, perfekt geschrieben ein großartiges Buch

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Liebe in Zeiten des Krieges
Schon als Schüler im englischen Eliteinternat verband sie eine ganz besondere Freundschaft, Henry Gaunt und Sidney Ellwood. Jeder der beiden jungen Männer war in den anderen verliebt, doch keiner traute sich diese Liebe einzugestehen. Was verboten ist, konnte auch nicht sein. Dann kam der Erste Weltkrieg. Wie so viele meldeten auch sie sich freiwillig zum Militär. In den französischen Schützengräben, im Angesicht des Feindes und der Gräuel, kommen sie sich allmählich näher und finden kurze Momente des Trostes - bei der Schlacht an der Somme entscheidet sich dann ihr Schicksal …
Der Verlag über die Autorin: Alice Winn lebt in Brooklyn, wo sie Drehbücher schreibt. Sie wuchs in Paris auf und wurde in britischen Internaten erzogen. Sie hat einen Abschluss in englischer Literatur von der Oxford University. „Durch das große Feuer“ (engl. Original: „IN MEMORIAM“) ist ihr Debütroman.
Es ist kaum zu glauben, dass dies der Debütroman der Autorin ist, so großartig und mitreißend ist er geschrieben. Die zutiefst berührende Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern steht dem Grauen, der Brutalität und Erbarmungslosigkeit des Ersten Weltkriegs gegenüber – ein Chaos der Gefühle für den Leser. Deutliche Beschreibungen schrecklicher Kriegshandlungen im Wechsel mit poetischen, gefühlvollen Szenen halten die Spannung hoch, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Leben und Tod, Liebe und Hass, alles liegt so nah beieinander. Man empfindet die Figuren sehr real und lebendig, liebt und leidet mit ihnen. Dabei ist der Krieg stets präsent, es werden viele verletzt, verstümmelt und es wird gestorben – nichts wird verharmlost.
Fazit: Ein großartiger Roman, eine poetische Geschichte über die Liebe und eine realistische Darstellung der Kriegsgräuel - mit Charakteren, die lange in Erinnerung bleiben werden. Meine Empfehlung!

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R E Z E N S I O N zu "Durch das große Feuer" von Alice Winn.

Inhalt: England, 1914: Für die englischen Eliteschüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood ist der Erste Weltkrieg noch sehr weit weg. Nur über die wöchentlichen Meldungen in ihrer Schülerzeitung erfahren sie von den jungen Männern, die im Kampf an der Front ihr Leben lassen, und feiern sie als Helden. Doch Gaunt ist viel mehr beschäftigt mit der unterdrückten Anziehung, die er für seinen charmanten Freund Ellwood empfindet, ohne zu ahnen, dass auch dieser Gefühle für ihn hegt. Als sich die beiden schließlich nacheinander bei der britischen Armee melden, holt die Realität des Krieges sie schnell ein – und verändert das Leben und die Freundschaft der beiden Männer auf unvorhersehbare Weise.

Winn hat es bei diesem Roman geschafft, dass sich die Protagonisten Ellwood und Gaunt für mich absolut real, liebevoll und lebendig rüber kamen. Sie zaubert mit "Durch das große Feuer" eine gefühlvolle und mitreißende Geschichte über Krieg, Liebe und Freundschaft. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt, allerdings konnte ich persönlich nicht feststellen, weshalb die Unterteilung stattfand. Die ersten Kapitel handeln hauptsächlich sowohl von Ellwood als auch Gaunt, die Kapitel im zweiten Teil werden zunächst überwiegend aus Sicht von Gaunt geschrieben. Im dritten Teil wurde die letzte Zeit des Kriegs sowie die Nachkriegszeit geschildert.

Ich persönlich konnte mit den beiden Protagonisten nachfühlen, mitfühlen und mitfiebern. Beide, Ellwood und Gaunt wurden lebendig beschrieben. Umso mitreißender und spannender fand ich die Geschichte. Es wird eine neue Perspektive, über ein bekanntes Thema, erzeugt. Durch die Einbindung von Zeitungsartikeln sowie Gedichten wird die Geschichte nochmals mehr mit Leben gefüllt.
Von mir gibt's, trotz ein paar Längen, eine Leseempfehlung.

Buchdetails: erschienen am 30.03.2023 im Eisele Buchverlag | gelesen als eBook auf dem PocketBook Era | Seitenanzahl: 496 | 24,00 € (HC), 19,99 € (eBook) | übersetzt aus dem Amerikanischen Englisch von Ursula Wulfekamp und Benjamin Mildner

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Hat mir sehr gut gefallen! Spannende Geschichte und man fiebert richtig mit. Ganz klare Lesempfehlung!!!

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Schrecklich berührend

Wir schreiben das Jahr 1914, Henry Gaunt und Sidney Ellwood besuchen die englische Eliteschule Preshute, verehren die alten Griechen und rezitieren deren Gedichte und Dramen. Nur kurze Berichte in der Schülerzeitung lassen seine Gedanken an den tobenden Krieg abschweifen, während Gaunt unter seinen verborgenen Gefühlen für Ellwood leidet, ohne zu ahnen, dass dieser ihn ebenfalls anziehend findet. Um trotz seiner deutschen Wurzeln Patriotismus zu zeigen, meldet sich Gaunt bald freiwillig bei der britischen Armee. Schon wenige Monate später folgt Ellwood ihm nach, die besondere Freundschaft der beiden jungen Männer wird jedoch bei der Schlacht an der Somme am 1. Juni 1916 grundlegend verändert.

Exzellent beschreibt Alice Winn das Treiben im Internat, Jugendliche, die einander förmlich beim Nachnamen ansprechen, voller Leidenschaft in literarischen Werken schwelgen und dennoch nie darum verlegen sind, ihren Mitschülern garstge Streiche zu spielen. Bald entflammt die Leidenschaft auch für den Krieg und die jungen Philologen müssen die Nähe der Wörter Leidenschaft und Leiden erkennen. Vor der grausamen Kulisse der Schützengräben entflammt dennoch eine verbotene Liebe zwischen Gaunt und Ellwood, die Winn so einfühlsam erzählt, dass der Gegensatz zwischen Grauen und Zärtlichkeit nicht eindrucksvoller zur Geltung kommen könnte. Die Szenen des Kampfes sind brutal und realistisch, nichts wird schöngeredet, nichts ausgespart. Und dann kommt die schreckliche Schlacht an der Somme. Nichts ist mehr, wie es war …

Detaillierte Recherche und Nachforschung liegen diesem beeindruckenden Roman zugrunde, beklemmende Zeitungsausschnitte über Gefallene und Verwundete, Gedichte und Nachrufe lassen dem Leser ebenso einen Schauder über die Arme laufen wie die berührenden Briefe zwischen Heimat und Front. Diese abwechslungsreiche Erzählart nährt die Lebendigkeit und Nähe zu den einzelnen Figuren, lässt den Leser teilhaben an erbauenden und niederschmetternden Gefühlen. Die Tage gleichen einer Fahrt mit der Hochschaubahn, gerade noch liegt man voller Anspannung im Schützengraben, schon geht es heiter her bei der Reserve. Dass Viele schon nach wenigen Monaten den Verstand verlieren, ist nicht verwunderlich.

Wunderbar ist aber, wie die Autorin all die widerstreitenden Gefühle mitten im Großen Krieg darstellt, die einzelnen Figuren zeichnet und eine Authentizität in ihre Zeilen legt, als ob sie selbst mitten in Geschehen gewesen wäre. Zusätzlich flicht Alice Winn viele Themen am Rande mit ein: Standesunterscheide zwischen Absolventen von Eliteschulen und Arbeitern, Loyalität, Patriotismus, Judentum, um nur einige Beispiele zu nennen. Dieser erschütternde und gleichzeitig so berührende Roman ist ein Zeitzeugnis, das noch lange nach dem Lesen in mir nachhallen wird. Durch das große Feuer - ein überwältigendes Buch, das ich nur jedem ans Herz legen kann.


Titel Durch das große Feuer
Autor Alice Winn
ASIN B0BJW694CK
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook
ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (496Seiten)
Erscheinungsdatum 30. März 2023
Verlag Eiseler
Originaltitel In Memoriam
Übersetzer Ursula Wulfekamp, Benjamin Mildner

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Alice Winn beschreibt in "Durch das große Feuer, erschienen bei @eisele_verlag die Schrecken des 1. Weltkrieges, verwoben mit einer bittersüßen, aber intensiven Liebesgeschichte. Der Roman wurde mir von @netgalleyde zur Verfügung gestellt. Herzlichen DANK!
Zum Inhalt: England, 1914: Für die englischen Eliteschüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood ist der Erste Weltkrieg noch sehr weit weg. Nur über die wöchentlichen Meldungen in ihrer Schülerzeitung erfahren sie von den jungen Männern, die im Kampf an der Front ihr Leben lassen, und feiern sie als Helden. Doch Gaunt ist viel mehr beschäftigt mit der unterdrückten Anziehung, die er für seinen charmanten Freund Ellwood empfindet, ohne zu ahnen, dass auch dieser Gefühle für ihn hegt. Als sich die beiden schließlich nacheinander bei der britischen Armee melden, holt die Realität des Krieges sie schnell ein – und verändert das Leben und die Freundschaft der beiden Männer auf unvorhersehbare Weise.
Meine Meinung: Dieser Roman ist einfach alles: Leidenschaftlich, ehrlich und berührt auf vielen Ebenen! Die Wirren der Liebe, die Wirren des Krieges, die Brutalität, die Zärtlichkeit- zwischen Liebe und Tod, Himmel und Hölle werden alle Facetten der Gefühle und der Zerstörung von Seelen portraitiert. Die Charaktere wirken authentisch und der Schreibstil ist gekonnt! Das Buch unterhält und zieht einen in seinen Bann! Absolute Empfehlung für #durchdasgroßefeuer!
#mafflumomente #instalehrerzimmer #psychologie #bookstagramgermany #netgalleyde #liebeüberwindetalles #berührend #NetGalleyDE! #libidounddestrudo #identitätsdiffusion #comingofage #liebeundkrieg

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Als im Jahr 1914 der erste Weltkrieg beginnt, feiern die englischen Eliteschüler Sidney Ellwood und Henry Gaunt die gefallenen Soldaten als Helden. Doch noch haben sie andere Prioritäten. Sie fühlen sich zueinander hingezogen, wagen es jedoch nicht, sich gegenseitig zu offenbaren. Mit 17 Jahren melden sie sich unabhängig voneinander zur britischen Armee und unvorhersehbar verändert sich ihre Freundschaft.
Dieser Roman hat mir mehr als einmal Gänsehaut über den Rücken gejagt. Die Schrecken des Krieges hat die Autorin bildgewaltig, erschütternd und mitreißend dargestellt. Oft hatte ich das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Dabei musste ich bei einigen Szenen an den Film „Im Westen nichts Neues „ denken. Die Liebesgeschichte von Sidney und Henry ist nachvollziehbar, authentisch und tief bewegend. Die dramatische Handlung ist fesselnd und lies mich das Buch kaum aus der Hand legen. Mit einem gefühlvollen und lockeren Schreibstil führt Alice Winn durch ihren Debütroman.
Mein Fazit:
Dieses Buch ist ein absolutes Lesehighlight, das noch lange in mir nachklingen wird. 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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Bewegender Roman. Die Schrecken des Krieges und die Kraft der Liebe finden sich in dieser Geschichte wieder. Das Buch hat mir außerordentlich gut gefallen. Wie Henry und Sidney es schaffen, sich zu öffnen, zu überleben und sich wieder zu finden ist in einem.Ton erzählt, der ins Herz trifft.

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Der Roman spielt in der Zeit des 1. Weltkrieges. Zwei junge, homosexuelle Männer müssen sich den Herausforderungen stellen, die der Krieg mit sich bringt. Der Krieg verändert sie. Man wird direkt ins Schlachtfeld versetzt und versteht, warum das die Männer härter macht. Die Geschichte vereint Brütalität und Liebe und ist in beeindruckendem Stil geschrieben. Eine klare Leseempfehlung von mir.

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Ich tat mich schwer mit den ersten Seiten - ich denke, es ist die Nennung der Charaktere mit ihren Nachnamen, die mir anfangs den Zugang erschwerte und mich auch im Verlaufe der Geschehnisse - egal, wie anrührend sie waren - etwas auf Distanz zu den Beteiligten hielt. Dennoch - das hier ist eins DER Bücher, nach denen ich immer suche. Es thematisiert vieles, was Tragik, Tiefe, „Dunkles“ in sich birgt - natürlich zieht sich die Homosexualität und was sie bedeutete, Anfang des 20. Jh mehr noch als heute, durch das Buch hindurch, wird vielleicht an mancher Stelle eher abgemildert, als es in der Realität ein Problem war. Aber es geht auch um Krieg und den großen sozialen Druck auf diese fast noch Kind-Männer, daran teilzunehmen, Druck durch die Familie, die Gesellschaft.
Meine Worte werden dem Buch nicht gerecht. Es ist ein rundum lesenswertes Buch, ein wichtiges Buch.

Herzlichen Dank an den Verlag und an Netgalley für das Leseexemplar!!!

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*Die Jungs hier reden ständig von der großen Offensive, durch die der Krieg bis Weihnachten zu Ende sein wird. Ich hoffe bloß, dass ich vorher noch an der Front stehe!*

England 1914: Ellwood und Gaunt sind Schüler der Eliteschule Preshute. Dort hecken sie so manchen Streich aus und genießen ihr junges Leben. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, unterdrücken das aber, um den jeweils anderen nicht abzuschrecken. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus und Gaunt geht an die Front. Ellwood will ihm um nichts nachstehen und rückt auch ein. Die jungenhaften, naiven Vorstellungen über den Krieg werden bald schon von der erdrückenden Realität abgelöst.

Die Geschichte ist ein spezieller coming-of-age Roman, der sich stark mit dem Thema Krieg auseinandersetzt. Die Jungs sind wohlbehütet – da finanziell abgesichert – aufgewachsen und gehören einer Schicht an, die es sich leisten kann, ihren Nachwuchs an eine Eliteschule zu schicken. Doch das schöne Leben der Beiden wird vom Ersten Weltkrieg unterbrochen. Der Leser begleitet Ellwood und Gaunt über Rückblenden einerseits durch ihre Schulzeit, erlebt andererseits die Gegenwart des Krieges. Dieser wirkt ganz unterschiedlich: einerseits gibt es die Jungen, die naiv an ein schnelles Ende glauben und sich den Krieg sehr heldenhaft vorstellen; dann gibt es die Leute, die in England zurückbleiben und gar nicht wirklich realisieren, was Krieg bedeutet. Und dann sind da die Soldaten, bei denen es kein Wunder ist, dass sie Traumata bekommen. Die Kriegsrealität – hier in den Schützengräben Frankreichs – wird sehr realistisch und damit auch brutal dargestellt.

Besonders in der Phase, in der Gaunt bereits an der Front ist und Ellwood sich noch in der Schule befindet, zeigen die Gedanken und Briefe der Beiden die Lücke, die sich zwischen den Soldaten und den Zivilisten auftut. Diese wird im Verlauf der Geschichte immer wieder thematisiert. Bedrückend wirken auch die Artikel der schuleigenen Zeitung, die ständig mehr Nachrufe auf Gefallene drucken muss. Für eine Auflockerung hat eine Episode in Kriegsgefangenschaft gesorgt, die einige unerwartet lustige Begebenheiten mit sich brachte. Nur ist das nicht von Dauer und man wird wieder mit den Verletzungen, den vielen Toten und dem Soldatenleben konfrontiert.

Neben der Kriegsrealität spielt die Beziehung zwischen Ellwood und Gaunt eine Rolle in der Geschichte. Wie sich diese in der Schule entwickelt hat, erfährt der Leser über die Rückblicke. In der Kriegssituation bleiben die Beiden in Kontakt und bekommen sogar ein Wiedersehen. Allerdings hat der Krieg beide verändert und leichter wird es dadurch nicht. Dennoch treiben sie ihre Gefühle – auch die Angst um den jeweils anderen – immer wieder an.

Fazit: Für mich ist das Buch in erster Linie ein Antikriegsbuch. Der Krieg wird nicht beschönigt und es wird gezeigt, wie sehr er die Menschen beeinflusst. Davon kann es nicht genug geben.

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Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte

Auf den ersten Blick gibt das Buchcover noch nicht preis, was sich für eine aussergewöhnliche Geschichte dahinter verbirgt.

Ich bin von diesem Buch total fasziniert. Die Art, wie Alice Winn die Geschehnisse schildert, die Gefühle, der Menschen beschreibt und damit alles zum Leben erweckt, ist unglaublich. Man hat das Gefühl, dass sie Farbe in die Geschichte bringt. Der erste Weltkrieg ist lange her, wirkt weit weg. Er ist schwarz-weiß aus den Erzählungen, Dokumentationen und alten Fotografien. Aber hier wird alles bunt, die Protagonisten bekommen ein Gesicht, eine Seele, ein Leben.

Durch Henry Gaunt und Sidney Ellwood bekommt man einen ganz neuen Blick auf diesen Teil unserer Geschichte. Der Krieg wird hier nicht weniger brutal geschildert, aber auch von einer anderen Seite., die weniger heroisch ist. Die Liebe nimmt einen großen Raum ein. eine Liebe im Schrecken des Krieges.

Authentisch, gut recherchiert und mit hervorragenden Figuren ausgestattet, ist dieses Erstlingswerk der Autorin ein absolutes Highlight!

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Ein unglaublich packendes Buch, das einem sehr, sehr nahe geht. Die Charaktere sind sehr persönlich beschrieben und man gewinnt sie schnell lieb. Etwas unpraktisch in einer Kriegsgeschichte, die Leute im ICE schauen einen ziemlich komisch an, wenn man anfängt zu heulen. Dadurch, das große Teile des Textes aus Briefen besteht, die die Charaktere einander schreiben, gibt es einen wunderbaren Einblick in ihre Gefühle. Die Beziehungen der Charaktere untereinander wandelt sich stetig mit der Geschichte und es ist wunderbar zu sehen, wie sie gegen alle Schwierigkeiten zueinander halten.

Gleichzeitig ist auch der Kriegsverlauf von verschiedenen Perspektiven beschrieben, die insgesamt ein (so gut wie) vollständiges Bild des 1. Weltkrieges bieten. Dadurch das der Roman 4 Jahre Krieg begleitet, haben wir nicht nur eine spezielle Kriegssituation, sondern begleiten Ellwood und Gaunt von ihrem englischen Internat, in die Schützengräben, über Kriegsgefangenen Lager ins Krankenhaus oder auf Fronturlaub zurück nach England. Besonders gut gefallen hat mir hier, das Gaunt oft zwischen seiner britischen Nationalität und seiner deutschen Familiengeschichte gefangen ist. Spannend ist zu sehen, wie er genau das sich zum Vorteil macht.

Angezogen an dem Buch hatte mich, das es eine queere Liebesgeschichte im Zentrum hat, und meine Wünsche wurden auch voll erfüllt. Aber auch abseits davon ist dieser Roman absolut lesenswert und nicht nur "Noch ein 1. Weltkriegsroman, davon gibt es doch schon so viele". Denn nur bei wenigen der Anderen, ist man so nah bei den Charakteren wie in diesem.

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Inhalt:

Die beiden Teenager Henry und Sidney gehen gemeinsam auf ein englisches Jungeninternat und sind nach außen hin gute Freunde. Dass beide darüber hinaus Gefühle füreinander hegen, die über Freundschaft hinausgehen, weiß niemand und beide versuchen eine lange Zeit lang, dies auch voreinander zu verstecken. Als der 1. Weltkrieg ausbricht, ändert sich alles: viele (zu) junge Männer melden sich freiwillig. So auch Henry und später Sidney. Sie treffen sich im Schützengraben wieder, wo das Schicksal seinen Lauf nimmt…

Meine Meinung:

Mir fällt es aufgrund der Schwere der Thematik nicht leicht, eine Rezension zu verfassen. Erstmal vorweg: Dies ist, auch wenn es um homosexuelle Liebe geht, kein Liebesroman und auch keine Romanze.

Die Autorin, Alice Winn, legt hier ihren Debütroman vor. Der Schreibstil ist außergewöhnlich, anfangs fiel es mir daher recht schwer, in die Geschichte hineinzufinden. Ich würde ihn als an die Zeit und den elitären Hintergrund der Protagonisten angepasst beschreiben. Die beiden Hauptprotagonisten, Henry und Sidney (auch häufig bei ihren Nachnamen Gaunt und Ellwood genannt), unterhalten sich darüber hinaus gerne in Gedichtzitaten, da sie Gedichte und das Rezitieren lieben. Es macht einen großen Teil ihrer Beziehung zueinander aus.

Entsprechend der damaligen Zeit ist der Ton im Buch insgesamt eher rau und kühl. Emotionen sind zwar reichlich vorhanden, doch die Protagonisten dürfen sie aufgrund ihres Standes nicht entsprechend ausleben. Das bezieht sich nicht nur auf Gefühle der Liebe, sondern auch der Wut und Angst, die sie auch durch den Krieg begleiten.

Das Buch war bei weitem nicht das erste Buch über den 1. Weltkrieg, das ich gelesen habe. Dennoch kenne ich bisher wenige Autoren, die wirklich keine noch so fürchterliche Beschreibung von Kampfhandlungen oder Verwundungen scheuen und dem Leser damit tatsächlich einiges zumuten. Die Schrecken der Schützengräben wurden mir selten so eindringlich und intensiv vor Augen geführt wie hier. Viel eher als ein Liebesroman ist dieses Buch für mich ein weiteres, wichtiges Dokument gegen das Vergessen.

Daher würde ich das Buch auch insbesondere dem historisch interessierten Leser von gut recherchierten Romanen zum Thema 1. Weltkrieg empfehlen und weniger dem Leser von romantischen Liebesromanen, denn damit hat das Buch meiner Meinung nach nicht sehr viel gemein. Deutlich wird allerdings, dass homosexuelle Liebe schon immer gelebt und auch in gewissem Maße akzeptiert wurde. Ihre eigene Sexualität belastet die beiden jungen Männer aber weit weniger, als man vielleicht zu der Zeit vermuten würde. Viel problematischer ist für beide der Umgang mit dem, was sie im Krieg erlebt haben. Insbesondere Sidney leidet enorm unter seiner Kriegsneurose.

Leider schaffte es die Autorin nicht, mich die Liebe zwischen den beiden fühlen zu lassen. Ich litt mit ihnen in den Kriegshandlungen und allem was davor und danach passiert, es war wirklich spannend geschrieben und ist zu keiner Zeit langweilig. Ich spürte ihre Wut, ihre Trauer und vor allem ihre Angst. Aber ihre Liebe zueinander konnte ich nicht spüren. Das fand ich sehr schade.

Insgesamt gebe ich dem Buch gute 3,5 Sterne. Es hat eigentlich alles, was man für einen guten, historischen Roman braucht, aber irgendwie – und ich kann nicht einmal sagen warum – ist der Funke bei mir nicht ganz übergesprungen. Dennoch empfehle ich das Buch weiter, da es nichtsdestotrotz ein tolles Buch über Freundschaft und Zusammenhalt ist und ein unfassbar spannender Kriegsroman, allerdings kein Wohlfühlroman.

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Neulich las ich bei Facebook, dass ein 13jähriger Junge Suizid beging. Er war homosexuell und wurde von seinen Mitschülern gemobbt. So sehr, dass er keinen Ausweg mehr wusste. Und das in unserer ach so aufgeklärten Welt im Jahr 2023. Wie mag es damals gewesen sein? Kurz vor dem Ersten Weltkrieg? In einem Eliteinternat unter lauter männlichen Jugendlichen? In England? Unvorstellbar, was die beiden Hauptpersonen in dem Buch #DurchdasgroßeFeuer erleiden mussten.

Henry und Sidney sind verliebt und scheuen sich vor der Realität, vor dem „Outing“. Sie befürchten, dass ihre Liebe in den Schmutz gezogen und von den Mitschülern verlacht wird. Dabei gibt es auch bei denen einige, die homosexuell sind. Als dann der Erste Weltkrieg ausbricht und Henry Gault sich freiwillig zum Dienst an der Waffe meldet, ist die unbeschwerte Zeit vorbei. Das Grauen ist wahr geworden. Wer nicht zur Front gerufen wird, ist ein Feigling, so war die einhellige Meinung der Unwissenden. Also meldet auch Sidney sich zum Kriegsdienst und hofft auf ein Wiedersehen mit seiner großen Liebe.

Nicht nur die Probleme der beiden jungen Männer sind realistisch und liebevoll beschrieben. Auch die schrecklichen Erlebnisse an der Front. Und das so bildhaft, dass ich sogar davon träumte. Alice Winn schrieb einen großartigen Antikriegsroman, der mitnimmt und mich immer noch beschäftigt. Wie gehe ich mit Vorurteilen um und wie reagiere ich auf Mitmenschen, die nicht in mein Bild der Welt passen? Fragen, die durch die Lektüre des Romans wach wurden. Meine Empfehlung ist klar, dass dieses Werk mit Sicherheit eine wertvolle Lektüre ist. #NetGalleyDE

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In diesem Buch macht der Leser eine Reise in die Zeitspanne des ersten Weltkrieges. Die Geschichte beginnt spannend in einem Eliteinternat in England 1914. Henry Gaunt und Sidney Ellwood lesen die wöchentlichen Meldungen aus der Schülerzeitung von den Menschen an der Front. Für die beiden sind das alles Helden. Gaunt beschäftigt vielmehr die Anziehung, die er zu seinem Freund Ellwood hat. Er ahnt nicht, dass es seinem Freund gleich geht. Man liest hier über ein Tabu Thema (Homosexualität) welches verboten war. Aber dennoch wird es ausgelebt. Auch in diesen Zeiten finden sich Wege ihre Neigung auszuleben. Man fiebert und leidet beim Lesen mit den beiden mit. Diese Geschichte hat mich Emotional und gefühlsmässig sehr berührt. Es wird alles sehr authentisch und sehr real geschildert. Empfehlenswertes Buch.

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Was ein wundervoll geschriebenes Buch, welches auch die Grausamkeit des Krieges nicht auslässt.
Die Geschichte der beiden Hauptcharakter Sidney und Henry werden sehr liebevoll und real erzählt. Die beiden lernen sich jung auf einem Internat kennen und verlieben sich in einander ohne es wirklich je von dem anderen zu erfahren. In der Geschichte wird ihr Gang und ihre Gedanken in und zum Krieg genau beschrieben. Der kindliche Heldenmut am Anfang verblasst schnell in den dunklen feuchten Schützengräbern an der Front. Wenn alle Freunde um einen sterben und Verletzungen, Tod und Mord an der Tagesordnung stehen, bleibt kein Verstand ohne Makel. Auch Sidney und Henry bleiben nicht unbeschadet, aber sie finden immer wieder Hoffnung in dem anderen und geben diesen nicht auf.
Das Buch hat mich als Leser ausgesprochen mitgerissen und zum nachdenken gebracht: Wie sich wohl die Männer in den Gräbern damals gefühlt haben und wie viele eigentlich noch Kinder waren?!
Ein Buch was man aufjedenfall im Laden stehen haben sollte!

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Henry Gaunt und Sidney Ellwood sind gemeinsam in einem Elite-Internat in England und durch eine Freundschaft verbunden. Sie melden sich beide für den Einsatz im 1. Weltkrieg. Dadurch verändert sich für sie alles. Er bringt sie aber auch einander näher.

Alice Winn widmet sich in "Durch das große Feuer" besonders den Gefühlen der Protagonisten zueinander und zu ihren Freunden. Die Beschreibung der Anziehung, die zwischen ihnen besteht, nimmt einen großen Raum ein und drängt die Handlung an mancher Stelle in den Hintergrund, obwohl der Krieg und dessen Grausamkeit allzeit präsent ist.

Die anfängliche, für meinen Geschmack zu ausführliche Beschreibung dessen, was die Internatsschüler füreinander empfinden und miteinander erleben oder wovon sie träumen, machte es mir schwer, in die Geschichte reinzukommen und brachte mich an mancher Stelle fast dazu, das Buch zur Seite zu legen. Es ist aber trotz dieser gewissen Langatmigkeit so packend geschrieben, dass ich doch immer weiterlesen wollte und es plötzlich gar nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Die Autorin hat die Kriegsatmosphäre überzeugend eingefangen. Die Charaktere sind detailreich herausgearbeitet. Immer wieder muss ich mich daran erinnern, dass es sich um junge Männer - gerade mal 18 oder 19 Jahre alt - handelt, sie scheinen so viel erwachsener und lebenserfahrener zu sein - ließ der Krieg ihnen doch keine andere Wahl, wenn sie überleben wollten.

Alice Winn beschönigt nichts, beschreibt aber den Krieg nur so grausam wie nötig. Damit ist es auch ein Kriegsroman, aber in erster Linie eine Liebesgeschichte, die ich gerne empfehlen kann.

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Dieses Buch zu rezensieren ist mir nicht leicht gefallen, ich habe viel darüber nachgedacht - über das Buch und über meine Rezension.
Ich kann über ein Buch, das einen Weltkrieg und unmittelbare Erlebnisse an der Front zum Thema hat, nicht sagen "Es war toll". Es ist ein bewegendes und auch mitreißendes Buch, welches Eindruck hinterlassen und mich gedanklich viel beschäftigt hat und wohl auch noch eine Weile beschäftigen wird.
Während des Lesens war ich jedesmal schnell in der Geschichte drin. Dennoch konnte ich nicht viel auf einmal lesen, denn dazu herrschte eine für mich zu bedrückende Grundstimmung, zu viel Schrecken und Kummer.
Die Dramatik, die durch so vieles hindurchscheint, die einzelnen Tragödien, die erschütternden Geschehnisse an der Front, all das hat mich sehr bewegt und oft auch erschüttert.
Es ist ein Buch voller Angst, Schmerz und Verzweiflung, in dem so junge Menschen die Schrecken des Krieges erleben müssen und in dem ein Mann seine Liebe zu einem anderen Mann nicht zeigen oder offen ausleben darf. Aber es ist auch ein Buch um zwei Männer, die trotz der Schrecken, die sie erleben müssen, Liebe und Hoffnung finden.
Mir fällt dazu ein Zitat von Ernest Gaines ein: “Why is it that, as a culture, we are more comfortable seeing two men holding guns than holding hands? ”
Die Listen der Gefallenen und verwundeten, die in Zeitungen veröffentlicht wurden, junge Männer von 18, 19 oder 20 Jahren hat mich sehr erschüttert. Wie schrecklich das sein muss in der ständigen Angst zu leben dort den Namen eines geliebten Menschen zu lesen, jeden Tag aufs Neue. Wie schrecklich das sein muss an der Front jeden Tag vom Tod bedroht und umgeben zu sein, seine Freunde sterben sehen zu müssen.
Dennoch hat mir die Geschichte um Sidney Ellwood und Henry Gaunt gefallen und mich nicht mehr los gelassen. Und trotz aller Schrecken und der Angst um beide, hatte ich auch immer Hoffnung für sie.

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eines der besten Bücher für mich in diesem Frühjahr. Die Geschichte hat mich tief berührt und nicht losgelassen. Der Wechsel zwischen teils brutalen Kriegsszenen und unglaublich zärtlichen und leisen Tönen in der Beziehung der beiden Hauptpersonen ist unglaublich gut. Kein leichtes Buch aber ein so intensiver Lesegenuss!

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Es sind schon eine Menge Bücher über den 1.Weltkrieg geschrieben worden und doch lohnt es sich, dieses zu lesen.
Alice Winn gelingt es in "Durch das große Feuer" Bekanntes aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
Erzählt wird die Geschichte von Gaunt und Ellwood, die sich in Prechute, einem der elitären englischen Internate, in denen die Söhne der Oberschicht erzogen werden, kennenlernen. Beide empfinden etwas für den anderen, trauen sich aber nicht, ihren Gefühlen zu folgen. Obwohl es mangels Mädchen Beziehungen unter den Jungen gibt, ist Homosexualität verboten und ein Tabu.
Dann bricht der 1. Weltkrieg aus., dem sich niemand entziehen kann und der sie selbst und ihre Welt für immer verändern wird. Gibt es für sie (und vielleicht auch ihre Liebe) eine Zukunft?
Die Autorin hat umfangreiche Recherchen angestellt und das merkt man dem Buch auch an. Alles wirkt sehr realistisch, ob es um das Internatsleben und die Attitüde der Jungen vor dem Krieg geht, den großen Druck, sich freiwillig zu melden oder die Schilderungen aus dem Krieg selbst, die teilweise nur schwer zu ertragen sind.
Mir hat besonders gefallen, dass es nicht nur um eine lange Aneinanderreihung von Grausamkeiten geht, wie teilweise in anderen Büchern über diese Zeit, sondern verschiedene Aspekte dargestellt werden, wie z. B. das Leben in den Kriegsgefangenenlagern, die Zusammenarbeit der Häftlinge aus verschiedenen Nationen, aber auch die Absurdität des britischen Klassensystems, die dazu führte, dass 18jährige Internatsschüler als Offiziere 40jährige Fabrikarbeiter in den Kampf führten.
Gaunt` und Ellwoods Geschichte liest sich spannend wie ein Krimi und ist dabei doch sehr sensibel und aufwühlend erzählt.

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Gaunt und Ellwood – zwei privilegierte junge Männer, die gemeinsam an einem Eliteinternat lernen und dort ihre Jugendzeit verbringen stellen sich 1914 den neuen Herausforderungen eines großen Krieges. Beide empfinden bereits an der Schule etwas füreinander, ohne es sich einzugestehen bzw. zu gestehen. Als Gaunt zuerst zum Krieg verpflichtet wird und an die Front muss, will ihm Ellwood um nichts nachstehen und meldet sich später sogar freiwillig, um wieder bei ihm sein zu können. Die jungen Männer machen eine tiefe Veränderung ihres Wesens durch, geprägt durch die Grauen, die sie erleben müssen und dem Tod, den sie sich ständig stellen müssen. Doch über allem steht auch ihre Liebe, der sie sich nicht entziehen können.
Das Buch „Durch das große Feuer“ stammt von der Autorin Alice Winn und es ist ihr Debütroman. Das Cover ist sehr schlicht gehalten und beinahe etwas verspielt und verrät eigentlich nicht wirklich etwas über den doch sehr bedrückenden Inhalt. Die Kurzbeschreibung des Buches dagegen hat mich sehr neugierig gemacht. Natürlich kennt man bereits durch andere vielfältige Literatur die Schrecken der Weltkriege. Aber diese Sichtweise der jungen Männer ist meiner Meinung nach etwas ganz Besonderes und der Autorin ist hier auch etwas sehr Feinfühliges gelungen. Anfangs habe ich mich etwas schwer getan in die längeren Kapitel hinein zu finden und habe mich auch erst gefragt, was ich mit dem Verweis auf Zeitungsanzeigen alles zu tun hat. Es dauerte aber nicht lange, bis ich sehr schnell im Buch gefangen war und einfach wissen musste, was mit Gaunt und Ellwood passiert. Die Autorin beschreibt dabei alle Szene so realistisch, so furchtlos unerschrocken, dass ich gestaunt habe und manchmal sprachlos war. Dass zwischen den beiden unterschwellig etwas läuft, ist eigentlich direkt klar, aber auch ihre Zusammenkünfte, die sexuelle Anziehungskraft – alles beschreibt sie ohne unverblümte Beschreibungen, sondern einfach direkt heraus ohne es besonders zu bewerten. Den Schreibstil könnte man daher als sehr nüchtern, aber authentisch realistisch bezeichnen und das hat etwas, was absolut fesselt. Die Protagonisten wachsen sehr schnell ans Herz und das Buch nimmt im Verlauf auch immer mehr an Spannung zu bis zur Auflösung der Geschichte. Das Ende lässt keine Fragen offen, die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Besonders gut haben mir die vielfältigen Briefe im Buch gefallen, die die Soldaten sich untereinander geschrieben haben und die dann auch noch zensiert werden mussten, weil nichts über die tatsächliche Lage nach außen dringen durfte. Genauso vermag die Autorin aber auch ihren Protagonisten eine große Wandlung in ihrem Wesen zu verpassen. Nicht nur die Schrecken des Krieges sind so realistisch – der Krieg macht natürlich auch etwas mit den Personen, vor allem mit ihrer Psyche. Beinahe ein Thema, was man meint, totschweigen zu müssen, wird hier in Form von Kriegsneurosen, Alpträumen etc. aufgegriffen und dem Leser damit nochmal vor Augen geführt, wie die Soldaten damals alle empfunden haben müssen und welchen Gräueln sie sich stellen mussten.
Mein Fazit: Ein historischer Roman mit einer ganz besonderen Liebesgeschichte und Sichtweise auf die Soldaten des ersten Weltkrieges, hat mir sehr, sehr gut gefallen und kann ich absolut nur mit 5 Sternen weiterempfehlen.

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Ich habe schon viele Bücher (Sachbücher wie historische Roman und Lebenserinnerungen von Überlebenden) über den Großen Krieg, wie man den Ersten Weltkrieg damals nannte, weil man sich eine solche von Menschen gemachte Katastrophe nicht abermals vorstellen konnte.

Dieses Romandebüt ist etwas ganz besonderes.
Es handelt von den beiden Freunden Henry Gaunt und Sidney Ellwood, die 1914 als Jugendliche gemeinsam das Elite-Internat Preshut besuchen. Noch ist der Große Krieg nur die wöchentliche Liste der Gefallenen und Verwundeten in der Schülerzeitung sowie die patriotische Stimmung.

Die beiden verbindet mehr als nur die übliche Jungenfreundschaft in einem Internat. Doch müssen sie ihre Gefühle unterdrücken, ja weder sich selbst noch der Umwelt eingestehen.

Als die beiden kurz nacheinander einrücken, entdecken sie, dass die bisherige romantische Sicht von Heldenmut und Heldentod nur eine Illusion ist. Gaunt wird bei Ypern durch einen Angriff mit Kampfgas verwundet und gerät in deutsche Kriegsgefangenschaft, weshalb er von Ellwood, der später selbst schwer verwundet ist, für tot gehalten.

Meine Meinung:

Man kann diesen Roman mit Fug und Recht als „Anti-Kriegs-Roman“ bezeichnen. Er vermittelt dem Leser das Grauen des Krieges. Was aber das Buch so besonders macht, ist das Thema Homosexualität in der Armee, das die Autorin hier einflicht. Homoerotische Handlungen in Internaten ist zu allen Zeiten üblich, werden je nach Mentalität und Ausrichtung von Schule und Bewohnern als Mutprobe oder Machtdemonstration gesehen, die sich dann im Erwachsenenalter, einer Ehe Platz macht. Homosexualität ist in fast allen Ländern verboten und strafbar. Alan Turing, der geniale Mathematiker ist ein bekanntes Beispiel. 1951 verhaftet, verurteilt und einer chemischen Kastration unterzogen, begeht er 1952 Selbstmord.

Gaunt und Ellwood haben für kurze Zeit die Möglichkeit, ihre Liebe auszuleben, und das ausgerechnet an der Front. Wenig später trennt der Krieg die beiden.

Die Autorin beschreibt die Veränderung der beiden Männer im und durch den Krieg sehr einfühlsam. Neben der brutalen Wirklichkeit in den Schützengräben, sind es vor allem die Briefe die Gaunt und Ellwood einander schreiben, die Hoffnung auf ein Wiedersehen aufkeimen lassen.

Das Wort „Feuer“ im Titel kann unterschiedlich interpretiert werden: zum einen als Geschützfeuer des Krieges und zum anderen als Feuer der Liebe.

Fazit:

Diesem gut recherchierten und einfühlsam geschriebenen Roman über das Grauen des Krieges und der Liebe zwischen zwei Männern gebe ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Alice Winn

Durch das große Feuer

Roman


Worum es geht, Klappentext:

England, 1914:
Für die englischen Eliteschüler
Henry Gaunt und Sidney Ellwood
ist der Erste Weltkrieg noch sehr weit weg.
Nur über die wöchentlichen Meldungen
in ihrer Schülerzeitung erfahren sie
von den jungen Männern,
die im Kampf an der Front
ihr Leben lassen,
und feiern sie als Helden.
Doch Gaunt ist viel mehr beschäftigt
mit der unterdrückten Anziehung,
die er für seinen charmanten Freund
Ellwood empfindet,
ohne zu ahnen,
dass auch dieser Gefühle für ihn hegt.
Als sich die beiden schließlich
nacheinander bei der britischen Armee melden,
holt die Realität des Krieges sie schnell ein –
und verändert das Leben
und die Freundschaft der beiden Männer
auf unvorhersehbare Weise.


Meine Meinung:

Ein sehr emotionaler, bewegender Roman,
der die unterschiedlichsten Gefühle
in mir wachrief.
Sehr berührend, schockierend und auch
faszinierend.

Es ist unglaublich, was Menschen alles
aushalten können und wie bösartig
manche Menschen sein können,
wenn sie auf Rache sinnen!

Für mich war das Buch ein Wechselbad der
Gefühle, sehr spannend und mitreißend.
Schockierend und emotionsgeladen,
aber auch sehr lesenswert.

Eine Geschichte um eine fast
aussichtslose Liebe,
die aber letztendlich dennoch siegt.
Liebe kann alle Hindernisse
überwinden und Berge versetzen,
auch wenn es manchmal nicht
danach aussieht...

5 Sterne für Alice Winn und ihren Roman
"Durch das große Feuer"!!!

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Beeindruckend
Zur der Zeit, in der diese Rezension verfasst wird, tobt noch die Schlacht um Bachmut im Osten der Ukraine. Oft wird diese Schlacht mit dem Stellungskrieg im Ersten Weltkrieg verglichen und auf die katastrophalen Zustände in den Schützengräben verwiesen. Dazu schreibt das „Lebendige Museum Online“ (LeMO): „ Das Leben in den Unterständen prägte den Alltag der "Frontsoldaten". Doch die Enge des Raumes, Schlamm und Morast, das Fehlen jeglicher Privatsphäre selbst bei der Verrichtung der Notdurft, die katastrophalen hygienischen Zustände, Ratten und Läuse, permanenter Gestank, zermürbender Schlafmangel und die ständige Angst vor dem nächsten Angriff zehrten an den Nerven auch der erfahrenen Frontkämpfer. Mit dem Tod als ständigem Begleiter waren viele der Soldaten den psychischen und physischen Belastungen des Grabenkrieges nicht gewachsen. Nach 1918 gab es wohl in jedem deutschen Ort sogenannte Kriegszitterer oder psychisch kranke Männer mit Posttraumatischer Belastungsstörung, über die es bei entsprechenden Fragen von Kindern dann lediglich hieß: Ach, der war doch im Krieg.“ Doch ebenso wie die Nachrichten aus der Ukraine und wie der Interneteintrag bleibt das Leid der Soldaten anonym, abstrakt. Eine Aufgabe der Literatur ist es, diese Anonymität aufzuheben, den Schrecken konkret zu machen.
Mit „Durch das große Feuer“ legt die britische Autorin Alice Winn einen Roman vor, der sich dieser Aufgabe stellt und sie auf beeindruckende Weise bearbeitet. Dabei verbindet sie den (Anti)-Kriegsroman auf geschickte Weise mit einer Liebesgeschichte zweier jugendlicher Homosexuelle.
Der Roman ist wie ein Triptychon aufgebaut. Der erste Teil stellt das Leben einiger Jugendlicher in einem britischen Internat dar. Dargestellt werden die Schwierigkeiten dieser Jugendlichen, mit ihrer unausgesprochenen Homosexualität zurecht zu kommen und zu ihr zu stehen. Aus diesem Gefühlschaos heraus beschließt Ellwood, einer der beiden Protagonisten, sich für den Militärdienst und damit für den Kriegseinsatz in Belgien zu melden. Gaunt, der Ellwood liebt, ohne dies aber explizit zu äußern, meldet sich ebenfalls.
Im zweiten und zentralen Teil stehen die oben angedeuteten Kriegserlebnisse, der Annäherungsprozess der beiden Jungen und die dramatische Trennung im Mittelpunkt.
Der abschließende dritte Teil zeigt die katastrophalen Folgen des Krieges, die physische und psychische Zerstörung der Kriegsteilnehmer. Dabei bleibt es offen, ob es zu einem Happy End kommt.
Der Roman zeigt schonungslos die Grausamkeit des Krieges, er zeigt aber auch heldenhaftes Verhalten und die tiefe, bedingungslose Liebe zumindest eines der beiden Protagonisten.
Haben der erste und zweite Teil doch einige Längen, ist der dritte Teil emotional aufwühlend und deshalb hoch spannend.

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Die besten Freunde Gaunt und Ellwood, die zusammen aufs Internat gehen, hegen tiefere Gefühle füreinander, die sie dem anderen nicht gestehen können. Die Gesellschaft sieht solche Neigungen als heimliche Abnormitäten in der Jugend an, die sich mit dem Erwachsen werden legen müssen. War das Aufwachsen im Jungeninternat nicht schon hart genug, wird der Krieg ausgerufen und für die beiden führt der Weg zwangsläufig 'Durch das große Feuer'.

In einer Mischung aus Erzählung, Briefen und Zeitungsausschnitten webt die Autorin Alice Winn die Geschichte der Internatsjungen Henry Gaunt und Sydney Ellwood in der Zeit des Ersten Weltkriegs. Der Schreibstil ist dabei der Zeit des Romans in guter und flüssig lesbarer Form angepasst.

Bereits mit der Einführung der beiden Protagonisten erhält man erste Hinweise auf die tiefergehende Bindung zwischen den beiden, die schon länger besteht. Aber auch auf die Problematiken, die damit einhergehen. Neben der gesellschaftlichen Überzeugung, dass es zwar durchaus häufig vorkommt (gerade auf einem Jungen-Internat), aber abnormal ist und sich später gibt, erschreckt die scheinbare Normalität, mit der es in solchen Einrichtungen auch zu Missbrauch zwischen den Jungen kommt.

Der Krieg hängt ab Beginn über allem und mit Ausbruch wird der wachsende Druck von Außen geschildet an die Front zu gehen. Selbst für die, die dafür eigentlich noch zu jung sind.
Spätestens wenn Gaunt als Erster in den Krieg zieht, beginnt die Porträtierung der Gräuel des Krieges, die Unterschiede zwischen Unwirklichkeit für die Soldaten, die mittendrin sind, aber auch für die Zivilisten, die in einer ganz anderen Welt zu leben scheinen.

Die Autorin hat es geschafft, dass ich mich beiden Protagonisten direkt nahe gefühlt habe und mit ihnen mitgelitten haben. Sie hat für mich zwei greifbare, vielschichtige Charaktere erschaffen. Die Beziehung zwischen den beiden, die teilweise wie ein zarter Tanz umeinander abläuft, teilweise wie ein Kampf ausgefochten wird, hat mich gefangen genommen und ständig für die beiden hoffen lassen.

Auch die Nebencharaktere und deren Einbindung in die Geschichte haben mir sehr gut gefallen. Einige Teile waren durch Briefe zwischen den beiden Hauptcharakteren dargestellt, aber viele auch mit Nebencharakteren. Dies hat mir eine breitere Sicht auf die Geschehnisse erlaubt und auch auf die Eindrücke und Gefühle, die es mit diesen teilweise ganz unterschiedlichen Personen gab.

Die Art wie explizitere Szenen zwischen Charakteren beschrieben wurde, war für mich in einer angenehmen Stufe zwischen Andeutung und Genauigkeit.

Für sich genommen waren die Darstellungen der Kriegsgeschehnisse schon sehr erschütternd, da sie unglaublich real und fassbar nachgebildet wurden. Mit der persönlichen Bindung zu den Charakteren hat es das Ganze nochmal weitaus persönlicher und bedrückender werden lassen.

Die innewohnende Grausamkeit und Brutalität der Kriegsszenen wird häufig auch genau so dargestellt und hat mich viele Male fassungslos zurückgelassen.

Im Ganzen ist 'Durch das große Feuer' von Alice Winn für mich ein emotionales, aber sich absolut lohnendes Eintauchen in die harte Realität von Gaunt und Ellwood im Ersten Weltkrieg. Meine klare Leseempfehlung würde ich nur für die Leute einschränken, die mit den teils sehr bildhaften Darstellungen des Krieges nicht umgehen können.

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Durch das große Feuer, historischer Roman von Alice Winn, Ebook, im Eisele Verlag
„Im Krieg sieht man junge Männer sterben und hört alte Männer reden“
Christian Regelien
England 1914 im Eliteinternat, die beiden Schüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood fühlen sich zueinander hingezogen, eine schwierige Zeit um gleichgeschlechtliche Liebe zu leben. Trotz dieser Gefühle die Beide zueinander empfinden können sie sich die gegenseitige Zuneigung nicht eingestehen. Viel mehr beschäftigt die Internatsschüler die Nachrichten aus der ganzen Welt, ein Krieg beginnt und in ihrer Schülerzeitung werden die gefallenen und verwundeten Mitschüler wie Helden gefeiert. Auch von den Lehrern werden der Krieg und der Einsatz fürs Vaterland verherrlicht, kurz nacheinander melden sich beide bei der britischen Armee, dort kreuzen sich ihre Wege immer wieder. Sie finden sie in ihrer Beziehung eine gewisse Art von Trost.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert, welche sich in 46 Kapitel aufteilen. Manche Kapitel sind mit Datum und Ort gekennzeichnet um die zeitliche und örtliche Übersicht zu gewährleisten. Die Geschichte wird in mehreren Zeitebenen (Rückblicke) und aus verschiedenen Handlungssträngen aus der Sicht von Ellwood bzw. Gaunt erzählt. Es war zu keiner Zeit schwierig die Übersicht über das gesamte Geschehen zu behalten. Immer wieder sind englische Phrasen oder auch Sätze in griechischer Sprache oder französisch eingefügt die kursiv gekennzeichnet sind. Dazwischen immer wieder Auszüge und Artikel aus der Schülerzeitung „The Preshutian“ und anderer Tageszeitungen.
Erst vor kurzem habe ich den oscargekrönten Film „Im Westen nichts Neues gesehen“, dieses Buch steht diesem Film in nichts nach. Viele Fakten waren ähnlich, die grausamen Kämpfe auf den Schlachtfeldern sind hier im Buch so echt beschrieben, dass es mich direkt mit an die Front genommen hat, unglaublich gut hat es die Autorin geschafft, Kopfkino entstehen zu lassen, eine gute Recherchearbeit kann ich nur bestätigen. Die einfühlsamen Liebesszenarien sind mit äußerst viel Fingerspitzengefühl geschildert, nichts zum Fremdschämen, keine Peinlichkeiten vorhanden. Obwohl diese jungen Männer voller Vorfreude und Vaterlandsliebe in den Krieg gezogen sind, und aus ihren hehren Träumen sehr bald gerissen wurden, hatte ich niemals das Gefühl, dass hier Krieg verherrlicht werden soll. Ein Antikriegsbuch unbedingt. Hier die Partei für eine der kriegsführenden Parteien zu ergreifen ist nicht nötig, so empathisch hat es Alice Winn geschafft zu schreiben, das hat mich restlos begeistert. Doch bei den ergreifenden entsetzlichen Front- und Schützengräben-Darstellungen, ist mir immer wieder die Sinnlosigkeit und Grausamkeit eines Krieges bewusst geworden. Ich habe viel über den ersten großen Krieg gelernt, habe mich auch zusätzlich über das Kriegsgeschehen informiert. Ich fühlte mich bestens unterhalten.
Die Liebesgeschichte die hier der Leser dazubekommt, könnte schöner nicht sein, auch das hat mich tief berührt. Alle Figuren sind hervorragend geschildert, eine enorme Weiterentwicklung der beiden Protagonisten ist deutlich erkennbar. Der Leser ist dabei, wie aus Jugendlichen, Männer werden. Eine absolute Stärke des Buches. Mir hat „Durch das große Feuer“ sehr gut gefallen. Der Autorin ist ein starkes Debüt gelungen.
Ein gewisses Maß an Abgebrühtheit sollte der Leser mitbringen, die Grauen des Krieges und die Beschreibungen der Verletzungen sind sehr deutlich. Trotzdem eine absolute Leseempfehlung. Von mir 5 Sterne.

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