Durch das große Feuer

Roman | Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis

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Erscheinungstermin 30.03.2023 | Archivierungsdatum 30.04.2023

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Zum Inhalt

Gewinner des Waterstones Debut Prize for Fiction

England, 1914: Für die englischen Eliteschüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood ist der Erste Weltkrieg noch sehr weit weg. Nur über die wöchentlichen Meldungen in ihrer Schülerzeitung erfahren sie von den jungen Männern, die im Kampf an der Front ihr Leben lassen, und feiern sie als Helden. Doch Gaunt ist viel mehr beschäftigt mit der unterdrückten Anziehung, die er für seinen charmanten Freund Ellwood empfindet, ohne zu ahnen, dass auch dieser Gefühle für ihn hegt. Als sich die beiden schließlich nacheinander bei der britischen Armee melden, holt die Realität des Krieges sie schnell ein – und verändert das Leben und die Freundschaft der beiden Männer auf unvorhersehbare Weise.

»Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte. Wann kamen mir Romanfiguren das letzte Mal so real vor, so liebenswert, so lebendig? Alice Winn haucht vertrauter Geschichte neues Leben ein und führt uns in diesem großartigen Debüt die ganze Bandbreite menschlichen Lebens vor Augen.« Garth Greenwell, Autor von REINHEIT und WAS ZU DIR GEHÖRT

»Winn bietet eine neue Perspektive auf ein Thema, über das wir denken schon viel zu wissen. Eine gefühlvolle Geschichte über Krieg, aber vor allem auch über Liebe.« Rowan Hisayo Buchanan, Autorin von In ihrer Erinnerung war Japan eine Mischung aus Rosa und Grün

»Bemerkenswert, wie lebendig Alice Winn diese Männer und die Schrecken des Ersten Weltkriegs beschreibt. Als würde man ein Schwarz-weiß-Foto betrachten, das koloriert wurde, und auf einmal versteht man, dass diese Menschen aus früheren Zeiten auch geträumt, geweint und geatmet haben, genau wie wir heute. Eine zutiefst bewegende und mitreißende Geschichte.« Claire Fuller, Costa-Preisträgerin und Autorin von Unsere unendlichen Tage

»Durch das große Feuer ist ein großartiges Buch – mitreißend und überwältigend, klug und gefühlvoll, mit Anklängen an Wiedersehen mit Brideshead und Abbitte. Ich liebe es!« Lev Grossman

»Durch das große Feuer ist so bewegend und meisterhaft geschrieben – kaum zu glauben, dass es ein Debütroman ist. Alice Winn hat eine umwerfende Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern geschaffen, die sich zwischen der behüteten Idylle ihres Internats zu den unbeschreiblichen Schrecken des Ersten Weltkriegs bewegt. Gaunt und Ellwood bleiben einem nach der letzten Seite noch lange in Erinnerung.« Maggie O’Farrell, Autorin von Hamnet, Gewinner des Women’s Prize for Fiction

Gewinner des Waterstones Debut Prize for Fiction

England, 1914: Für die englischen Eliteschüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood ist der Erste Weltkrieg noch sehr weit weg. Nur über die wöchentlichen...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783961611607
PREIS 24,00 € (EUR)
SEITEN 496

Auf NetGalley verfügbar

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Eine beeindruckende Reise in die Zeit des ersten Weltkrieges.
Alice Winn schafft es wirklich großartig den Zeitgeist einzufangen. Insbesondere indem der damalige Sprachgebrauch (so vermute ich es zumindest) sehr gut wieder gegeben wird. Ihr Schreibstil ist fesselnd und man taucht in ein eigentlich schon viel beschriebenes Thema ab, allerdings mit einem komplett neuen Aspekt. Homosexualität ist verpönt, bzw, verboten. Darüber gesprochen wird nicht und trotzdem wird es gelebt und findet sogar in den Kriegswirren seinen Weg.
Absolut toll geschrieben, es hat mich sehr bewegt und ich habe mit Gaunt und Ellwood mitgelitten und - gefiebert.
EInziges kleines Manko: die vielen Namen und die teilweise Verwendung des Vornamens, dann wieder des Nachnamens, ich war nicht an jeder Stelle sicher das ich sofort wusste um wen es geht bzw, hatte dadurch Mühe mich zurecht zu finden.

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Durch das große Feuer - Alice Winn

Eisele, 2023
496 Seiten

In Memoriam

Mein Eindruck:
Dieser Debütroman zeigt die Beziehung und Lebensumstände zweier junger Männer, Henry Gaunt und Sidney Ellwood, die zuerst Zeit in einem Elite-Internat in England verbringen, 1914 dann in den ersten Weltkrieg einziehen.
Alice Winn schafft es, einen Ton dafür zu finden, die Zeit und die Umstände darzustellen. Dazu gehört auch eine snobistische Haltung der Protagonisten in Dialogen und Briefen.
Die Gefühle zueinander sind eher versteckt, latent eingestanden, dürfen aber nicht öffentlich werden.
Für kurze Zeit können sie mitten an der Front ihre Liebe ausleben, aber dann trennt der Krieg sie. Gant gerät verletzt in deutsche Kriegsgefangenschaft. Ellwood hält ihn für tot.
Es gibt dann einige abenteuerliche, sogar spannende Passagen über die Flucht. Es wird aber so viel gestorben und verstümmelt im Buch, das man nie denkt, der Krieg würde verharmlost.

Mein Fazit: Eine sensibel geschriebene Elegie um Liebe in Zeiten des Krieges.


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Dieser Roman hat mich extrem beeindruckt: ein literarisches Meisterwerk. Ja, wir wissen bereits viel über englische Public Schools und was dort unter Jungen vor sich geht; ja, wir wissen bereits viel über die Schützengräben im Ersten Weltkrieg. Dieser Roman zeigt jedoch so viel mehr! In einem meisterhaften und kraftvollen Schreibstil erfährt der Leser, was die Charaktere genau durchleben. Ihre Freundschaften, ihre Beziehungen, ihr Sexleben nicht auf laszive Art, sondern mit schönen Worten, reinen Gefühlen. So ein Kontrast zu dem, was sie durchmachen! Eine brillante Charakterisierung, die großartige psychologische Einblicke in ihre Entwicklung zeigt. Lebendige Beschreibungen, die mir das Gefühl gaben, bei ihnen zu sein. Ein wunderschöner Roman über Liebe (keine Romance), Freundschaften, die realistisch in einer Welt dargestellt werden, die durch die Schrecken des Krieges auf den Kopf gestellt wurde, Hoffnungslosigkeit und harte Konsequenzen, die sie bis an ihr Lebensende verfolgen werden.
Ein brillanter Roman, lyrisch geschrieben, dessen Charaktere mir in Erinnerung bleiben werden. Sehr empfehlenswert.
Ich habe eine kostenlose ARC dieses Romans von NetGalley erhalten und hinterlasse freiwillig eine ehrliche Bewertung.

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Der Roman behandelt den ersten Weltkrieg aus Sicht der Engländer, den Schrecken, den Tod aber auch die Liebe. Die Autorin hat es gleich mit den ersten Seiten geschafft mich zu fesseln.

Sidney Ellwood und Henry Gaunt sind Freunde auf dem Internat Preshute. Sie verbindet eine „besondere“ Freundschaft, die beide aber noch nicht wahrhaben wollen.
Homosexualität war in diesem Jahrhundert ja noch „was schlimmes“ und keiner traute sich seine Gefühle offen zu zeigen.

Dann kommt der Krieg und Gaunt meldet sich freiwillig an die Front. Ellwood vermisst ihn und folgt ihm nach einiger Zeit in den Krieg.
Er ist erschrocken wie sich Gaunt verändert hat, aber auch er wird härter.

Der Autorin ist es perfekt gelungen, Liebe und Krieg zu vereinen. Sie beschreibt konkret das Schlachtfeld, so dass die Schrecken des Krieges nur allzu deutlich werden.

Fazit:

„Durch das große Feuer“ wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben, der Krieg und die verbotene Liebe hat mich doch sehr mitgenommen.
Elly und Gaunt als „Hauptcharaktere“ sind sehr authentisch und haben sich schnell in meine Herz geschlichen. Ich habe so mit ihnen gelitten als sie verletzt wurden.
Die Schreibweise der Autorin ist fesselnd und spannend, ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen.
Von mir bekommt das Buch eine glatte Lesempfehlung.

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Alice Winn - Durch das große Feuer

Meinung
Kurz vor dem Ersten Weltkrieg treffen sich zwei idealistische Jungen im Internat, die sich zueinander hingezogen fühlen, es aber nicht zuzugeben wagen.
Solange es im Verborgenen bleibt ist zwangloser Sex zwischen Jungen erlaubt, aber Liebe ist völlig ausgeschlossen.
Der weltgewandte Henry und der Landjunge Ellwood sind unzertrennlich und teilen die Faszination für Poesie und die alten Griechen.
Doch dann bricht der Krieg aus, und Henry deutsche Herkunft zwingt ihn, seine Loyalität zu England zu bekunden, indem er sich zur Armee meldet, und es dauert nicht lange, bis sie beide in den Strudel der Schützengräben geraten.
Der Schreibstil ist emotional und fesselnd.
Ich konnte dieses Buch nicht aus der Hand legen.
Die Autorin drückt die Unschuld der Kindheit aus,
Besonders die Zeit während des Weltkriegs wird brillant eingefangen.
Brillantes Tempo, perfekt geschrieben ein großartiges Buch

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Liebe in Zeiten des Krieges
Schon als Schüler im englischen Eliteinternat verband sie eine ganz besondere Freundschaft, Henry Gaunt und Sidney Ellwood. Jeder der beiden jungen Männer war in den anderen verliebt, doch keiner traute sich diese Liebe einzugestehen. Was verboten ist, konnte auch nicht sein. Dann kam der Erste Weltkrieg. Wie so viele meldeten auch sie sich freiwillig zum Militär. In den französischen Schützengräben, im Angesicht des Feindes und der Gräuel, kommen sie sich allmählich näher und finden kurze Momente des Trostes - bei der Schlacht an der Somme entscheidet sich dann ihr Schicksal …
Der Verlag über die Autorin: Alice Winn lebt in Brooklyn, wo sie Drehbücher schreibt. Sie wuchs in Paris auf und wurde in britischen Internaten erzogen. Sie hat einen Abschluss in englischer Literatur von der Oxford University. „Durch das große Feuer“ (engl. Original: „IN MEMORIAM“) ist ihr Debütroman.
Es ist kaum zu glauben, dass dies der Debütroman der Autorin ist, so großartig und mitreißend ist er geschrieben. Die zutiefst berührende Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern steht dem Grauen, der Brutalität und Erbarmungslosigkeit des Ersten Weltkriegs gegenüber – ein Chaos der Gefühle für den Leser. Deutliche Beschreibungen schrecklicher Kriegshandlungen im Wechsel mit poetischen, gefühlvollen Szenen halten die Spannung hoch, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann. Leben und Tod, Liebe und Hass, alles liegt so nah beieinander. Man empfindet die Figuren sehr real und lebendig, liebt und leidet mit ihnen. Dabei ist der Krieg stets präsent, es werden viele verletzt, verstümmelt und es wird gestorben – nichts wird verharmlost.
Fazit: Ein großartiger Roman, eine poetische Geschichte über die Liebe und eine realistische Darstellung der Kriegsgräuel - mit Charakteren, die lange in Erinnerung bleiben werden. Meine Empfehlung!

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R E Z E N S I O N zu "Durch das große Feuer" von Alice Winn.

Inhalt: England, 1914: Für die englischen Eliteschüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood ist der Erste Weltkrieg noch sehr weit weg. Nur über die wöchentlichen Meldungen in ihrer Schülerzeitung erfahren sie von den jungen Männern, die im Kampf an der Front ihr Leben lassen, und feiern sie als Helden. Doch Gaunt ist viel mehr beschäftigt mit der unterdrückten Anziehung, die er für seinen charmanten Freund Ellwood empfindet, ohne zu ahnen, dass auch dieser Gefühle für ihn hegt. Als sich die beiden schließlich nacheinander bei der britischen Armee melden, holt die Realität des Krieges sie schnell ein – und verändert das Leben und die Freundschaft der beiden Männer auf unvorhersehbare Weise.

Winn hat es bei diesem Roman geschafft, dass sich die Protagonisten Ellwood und Gaunt für mich absolut real, liebevoll und lebendig rüber kamen. Sie zaubert mit "Durch das große Feuer" eine gefühlvolle und mitreißende Geschichte über Krieg, Liebe und Freundschaft. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt, allerdings konnte ich persönlich nicht feststellen, weshalb die Unterteilung stattfand. Die ersten Kapitel handeln hauptsächlich sowohl von Ellwood als auch Gaunt, die Kapitel im zweiten Teil werden zunächst überwiegend aus Sicht von Gaunt geschrieben. Im dritten Teil wurde die letzte Zeit des Kriegs sowie die Nachkriegszeit geschildert.

Ich persönlich konnte mit den beiden Protagonisten nachfühlen, mitfühlen und mitfiebern. Beide, Ellwood und Gaunt wurden lebendig beschrieben. Umso mitreißender und spannender fand ich die Geschichte. Es wird eine neue Perspektive, über ein bekanntes Thema, erzeugt. Durch die Einbindung von Zeitungsartikeln sowie Gedichten wird die Geschichte nochmals mehr mit Leben gefüllt.
Von mir gibt's, trotz ein paar Längen, eine Leseempfehlung.

Buchdetails: erschienen am 30.03.2023 im Eisele Buchverlag | gelesen als eBook auf dem PocketBook Era | Seitenanzahl: 496 | 24,00 € (HC), 19,99 € (eBook) | übersetzt aus dem Amerikanischen Englisch von Ursula Wulfekamp und Benjamin Mildner

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Hat mir sehr gut gefallen! Spannende Geschichte und man fiebert richtig mit. Ganz klare Lesempfehlung!!!

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Alice Winn beschreibt in "Durch das große Feuer, erschienen bei @eisele_verlag die Schrecken des 1. Weltkrieges, verwoben mit einer bittersüßen, aber intensiven Liebesgeschichte. Der Roman wurde mir von @netgalleyde zur Verfügung gestellt. Herzlichen DANK!
Zum Inhalt: England, 1914: Für die englischen Eliteschüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood ist der Erste Weltkrieg noch sehr weit weg. Nur über die wöchentlichen Meldungen in ihrer Schülerzeitung erfahren sie von den jungen Männern, die im Kampf an der Front ihr Leben lassen, und feiern sie als Helden. Doch Gaunt ist viel mehr beschäftigt mit der unterdrückten Anziehung, die er für seinen charmanten Freund Ellwood empfindet, ohne zu ahnen, dass auch dieser Gefühle für ihn hegt. Als sich die beiden schließlich nacheinander bei der britischen Armee melden, holt die Realität des Krieges sie schnell ein – und verändert das Leben und die Freundschaft der beiden Männer auf unvorhersehbare Weise.
Meine Meinung: Dieser Roman ist einfach alles: Leidenschaftlich, ehrlich und berührt auf vielen Ebenen! Die Wirren der Liebe, die Wirren des Krieges, die Brutalität, die Zärtlichkeit- zwischen Liebe und Tod, Himmel und Hölle werden alle Facetten der Gefühle und der Zerstörung von Seelen portraitiert. Die Charaktere wirken authentisch und der Schreibstil ist gekonnt! Das Buch unterhält und zieht einen in seinen Bann! Absolute Empfehlung für #durchdasgroßefeuer!
#mafflumomente #instalehrerzimmer #psychologie #bookstagramgermany #netgalleyde #liebeüberwindetalles #berührend #NetGalleyDE! #libidounddestrudo #identitätsdiffusion #comingofage #liebeundkrieg

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Als im Jahr 1914 der erste Weltkrieg beginnt, feiern die englischen Eliteschüler Sidney Ellwood und Henry Gaunt die gefallenen Soldaten als Helden. Doch noch haben sie andere Prioritäten. Sie fühlen sich zueinander hingezogen, wagen es jedoch nicht, sich gegenseitig zu offenbaren. Mit 17 Jahren melden sie sich unabhängig voneinander zur britischen Armee und unvorhersehbar verändert sich ihre Freundschaft.
Dieser Roman hat mir mehr als einmal Gänsehaut über den Rücken gejagt. Die Schrecken des Krieges hat die Autorin bildgewaltig, erschütternd und mitreißend dargestellt. Oft hatte ich das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Dabei musste ich bei einigen Szenen an den Film „Im Westen nichts Neues „ denken. Die Liebesgeschichte von Sidney und Henry ist nachvollziehbar, authentisch und tief bewegend. Die dramatische Handlung ist fesselnd und lies mich das Buch kaum aus der Hand legen. Mit einem gefühlvollen und lockeren Schreibstil führt Alice Winn durch ihren Debütroman.
Mein Fazit:
Dieses Buch ist ein absolutes Lesehighlight, das noch lange in mir nachklingen wird. 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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Bewegender Roman. Die Schrecken des Krieges und die Kraft der Liebe finden sich in dieser Geschichte wieder. Das Buch hat mir außerordentlich gut gefallen. Wie Henry und Sidney es schaffen, sich zu öffnen, zu überleben und sich wieder zu finden ist in einem.Ton erzählt, der ins Herz trifft.

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Der Roman spielt in der Zeit des 1. Weltkrieges. Zwei junge, homosexuelle Männer müssen sich den Herausforderungen stellen, die der Krieg mit sich bringt. Der Krieg verändert sie. Man wird direkt ins Schlachtfeld versetzt und versteht, warum das die Männer härter macht. Die Geschichte vereint Brütalität und Liebe und ist in beeindruckendem Stil geschrieben. Eine klare Leseempfehlung von mir.

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Ich tat mich schwer mit den ersten Seiten - ich denke, es ist die Nennung der Charaktere mit ihren Nachnamen, die mir anfangs den Zugang erschwerte und mich auch im Verlaufe der Geschehnisse - egal, wie anrührend sie waren - etwas auf Distanz zu den Beteiligten hielt. Dennoch - das hier ist eins DER Bücher, nach denen ich immer suche. Es thematisiert vieles, was Tragik, Tiefe, „Dunkles“ in sich birgt - natürlich zieht sich die Homosexualität und was sie bedeutete, Anfang des 20. Jh mehr noch als heute, durch das Buch hindurch, wird vielleicht an mancher Stelle eher abgemildert, als es in der Realität ein Problem war. Aber es geht auch um Krieg und den großen sozialen Druck auf diese fast noch Kind-Männer, daran teilzunehmen, Druck durch die Familie, die Gesellschaft.
Meine Worte werden dem Buch nicht gerecht. Es ist ein rundum lesenswertes Buch, ein wichtiges Buch.

Herzlichen Dank an den Verlag und an Netgalley für das Leseexemplar!!!

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*Die Jungs hier reden ständig von der großen Offensive, durch die der Krieg bis Weihnachten zu Ende sein wird. Ich hoffe bloß, dass ich vorher noch an der Front stehe!*

England 1914: Ellwood und Gaunt sind Schüler der Eliteschule Preshute. Dort hecken sie so manchen Streich aus und genießen ihr junges Leben. Beide fühlen sich zueinander hingezogen, unterdrücken das aber, um den jeweils anderen nicht abzuschrecken. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus und Gaunt geht an die Front. Ellwood will ihm um nichts nachstehen und rückt auch ein. Die jungenhaften, naiven Vorstellungen über den Krieg werden bald schon von der erdrückenden Realität abgelöst.

Die Geschichte ist ein spezieller coming-of-age Roman, der sich stark mit dem Thema Krieg auseinandersetzt. Die Jungs sind wohlbehütet – da finanziell abgesichert – aufgewachsen und gehören einer Schicht an, die es sich leisten kann, ihren Nachwuchs an eine Eliteschule zu schicken. Doch das schöne Leben der Beiden wird vom Ersten Weltkrieg unterbrochen. Der Leser begleitet Ellwood und Gaunt über Rückblenden einerseits durch ihre Schulzeit, erlebt andererseits die Gegenwart des Krieges. Dieser wirkt ganz unterschiedlich: einerseits gibt es die Jungen, die naiv an ein schnelles Ende glauben und sich den Krieg sehr heldenhaft vorstellen; dann gibt es die Leute, die in England zurückbleiben und gar nicht wirklich realisieren, was Krieg bedeutet. Und dann sind da die Soldaten, bei denen es kein Wunder ist, dass sie Traumata bekommen. Die Kriegsrealität – hier in den Schützengräben Frankreichs – wird sehr realistisch und damit auch brutal dargestellt.

Besonders in der Phase, in der Gaunt bereits an der Front ist und Ellwood sich noch in der Schule befindet, zeigen die Gedanken und Briefe der Beiden die Lücke, die sich zwischen den Soldaten und den Zivilisten auftut. Diese wird im Verlauf der Geschichte immer wieder thematisiert. Bedrückend wirken auch die Artikel der schuleigenen Zeitung, die ständig mehr Nachrufe auf Gefallene drucken muss. Für eine Auflockerung hat eine Episode in Kriegsgefangenschaft gesorgt, die einige unerwartet lustige Begebenheiten mit sich brachte. Nur ist das nicht von Dauer und man wird wieder mit den Verletzungen, den vielen Toten und dem Soldatenleben konfrontiert.

Neben der Kriegsrealität spielt die Beziehung zwischen Ellwood und Gaunt eine Rolle in der Geschichte. Wie sich diese in der Schule entwickelt hat, erfährt der Leser über die Rückblicke. In der Kriegssituation bleiben die Beiden in Kontakt und bekommen sogar ein Wiedersehen. Allerdings hat der Krieg beide verändert und leichter wird es dadurch nicht. Dennoch treiben sie ihre Gefühle – auch die Angst um den jeweils anderen – immer wieder an.

Fazit: Für mich ist das Buch in erster Linie ein Antikriegsbuch. Der Krieg wird nicht beschönigt und es wird gezeigt, wie sehr er die Menschen beeinflusst. Davon kann es nicht genug geben.

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Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte

Auf den ersten Blick gibt das Buchcover noch nicht preis, was sich für eine aussergewöhnliche Geschichte dahinter verbirgt.

Ich bin von diesem Buch total fasziniert. Die Art, wie Alice Winn die Geschehnisse schildert, die Gefühle, der Menschen beschreibt und damit alles zum Leben erweckt, ist unglaublich. Man hat das Gefühl, dass sie Farbe in die Geschichte bringt. Der erste Weltkrieg ist lange her, wirkt weit weg. Er ist schwarz-weiß aus den Erzählungen, Dokumentationen und alten Fotografien. Aber hier wird alles bunt, die Protagonisten bekommen ein Gesicht, eine Seele, ein Leben.

Durch Henry Gaunt und Sidney Ellwood bekommt man einen ganz neuen Blick auf diesen Teil unserer Geschichte. Der Krieg wird hier nicht weniger brutal geschildert, aber auch von einer anderen Seite., die weniger heroisch ist. Die Liebe nimmt einen großen Raum ein. eine Liebe im Schrecken des Krieges.

Authentisch, gut recherchiert und mit hervorragenden Figuren ausgestattet, ist dieses Erstlingswerk der Autorin ein absolutes Highlight!

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Ein unglaublich packendes Buch, das einem sehr, sehr nahe geht. Die Charaktere sind sehr persönlich beschrieben und man gewinnt sie schnell lieb. Etwas unpraktisch in einer Kriegsgeschichte, die Leute im ICE schauen einen ziemlich komisch an, wenn man anfängt zu heulen. Dadurch, das große Teile des Textes aus Briefen besteht, die die Charaktere einander schreiben, gibt es einen wunderbaren Einblick in ihre Gefühle. Die Beziehungen der Charaktere untereinander wandelt sich stetig mit der Geschichte und es ist wunderbar zu sehen, wie sie gegen alle Schwierigkeiten zueinander halten.

Gleichzeitig ist auch der Kriegsverlauf von verschiedenen Perspektiven beschrieben, die insgesamt ein (so gut wie) vollständiges Bild des 1. Weltkrieges bieten. Dadurch das der Roman 4 Jahre Krieg begleitet, haben wir nicht nur eine spezielle Kriegssituation, sondern begleiten Ellwood und Gaunt von ihrem englischen Internat, in die Schützengräben, über Kriegsgefangenen Lager ins Krankenhaus oder auf Fronturlaub zurück nach England. Besonders gut gefallen hat mir hier, das Gaunt oft zwischen seiner britischen Nationalität und seiner deutschen Familiengeschichte gefangen ist. Spannend ist zu sehen, wie er genau das sich zum Vorteil macht.

Angezogen an dem Buch hatte mich, das es eine queere Liebesgeschichte im Zentrum hat, und meine Wünsche wurden auch voll erfüllt. Aber auch abseits davon ist dieser Roman absolut lesenswert und nicht nur "Noch ein 1. Weltkriegsroman, davon gibt es doch schon so viele". Denn nur bei wenigen der Anderen, ist man so nah bei den Charakteren wie in diesem.

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Inhalt:

Die beiden Teenager Henry und Sidney gehen gemeinsam auf ein englisches Jungeninternat und sind nach außen hin gute Freunde. Dass beide darüber hinaus Gefühle füreinander hegen, die über Freundschaft hinausgehen, weiß niemand und beide versuchen eine lange Zeit lang, dies auch voreinander zu verstecken. Als der 1. Weltkrieg ausbricht, ändert sich alles: viele (zu) junge Männer melden sich freiwillig. So auch Henry und später Sidney. Sie treffen sich im Schützengraben wieder, wo das Schicksal seinen Lauf nimmt…

Meine Meinung:

Mir fällt es aufgrund der Schwere der Thematik nicht leicht, eine Rezension zu verfassen. Erstmal vorweg: Dies ist, auch wenn es um homosexuelle Liebe geht, kein Liebesroman und auch keine Romanze.

Die Autorin, Alice Winn, legt hier ihren Debütroman vor. Der Schreibstil ist außergewöhnlich, anfangs fiel es mir daher recht schwer, in die Geschichte hineinzufinden. Ich würde ihn als an die Zeit und den elitären Hintergrund der Protagonisten angepasst beschreiben. Die beiden Hauptprotagonisten, Henry und Sidney (auch häufig bei ihren Nachnamen Gaunt und Ellwood genannt), unterhalten sich darüber hinaus gerne in Gedichtzitaten, da sie Gedichte und das Rezitieren lieben. Es macht einen großen Teil ihrer Beziehung zueinander aus.

Entsprechend der damaligen Zeit ist der Ton im Buch insgesamt eher rau und kühl. Emotionen sind zwar reichlich vorhanden, doch die Protagonisten dürfen sie aufgrund ihres Standes nicht entsprechend ausleben. Das bezieht sich nicht nur auf Gefühle der Liebe, sondern auch der Wut und Angst, die sie auch durch den Krieg begleiten.

Das Buch war bei weitem nicht das erste Buch über den 1. Weltkrieg, das ich gelesen habe. Dennoch kenne ich bisher wenige Autoren, die wirklich keine noch so fürchterliche Beschreibung von Kampfhandlungen oder Verwundungen scheuen und dem Leser damit tatsächlich einiges zumuten. Die Schrecken der Schützengräben wurden mir selten so eindringlich und intensiv vor Augen geführt wie hier. Viel eher als ein Liebesroman ist dieses Buch für mich ein weiteres, wichtiges Dokument gegen das Vergessen.

Daher würde ich das Buch auch insbesondere dem historisch interessierten Leser von gut recherchierten Romanen zum Thema 1. Weltkrieg empfehlen und weniger dem Leser von romantischen Liebesromanen, denn damit hat das Buch meiner Meinung nach nicht sehr viel gemein. Deutlich wird allerdings, dass homosexuelle Liebe schon immer gelebt und auch in gewissem Maße akzeptiert wurde. Ihre eigene Sexualität belastet die beiden jungen Männer aber weit weniger, als man vielleicht zu der Zeit vermuten würde. Viel problematischer ist für beide der Umgang mit dem, was sie im Krieg erlebt haben. Insbesondere Sidney leidet enorm unter seiner Kriegsneurose.

Leider schaffte es die Autorin nicht, mich die Liebe zwischen den beiden fühlen zu lassen. Ich litt mit ihnen in den Kriegshandlungen und allem was davor und danach passiert, es war wirklich spannend geschrieben und ist zu keiner Zeit langweilig. Ich spürte ihre Wut, ihre Trauer und vor allem ihre Angst. Aber ihre Liebe zueinander konnte ich nicht spüren. Das fand ich sehr schade.

Insgesamt gebe ich dem Buch gute 3,5 Sterne. Es hat eigentlich alles, was man für einen guten, historischen Roman braucht, aber irgendwie – und ich kann nicht einmal sagen warum – ist der Funke bei mir nicht ganz übergesprungen. Dennoch empfehle ich das Buch weiter, da es nichtsdestotrotz ein tolles Buch über Freundschaft und Zusammenhalt ist und ein unfassbar spannender Kriegsroman, allerdings kein Wohlfühlroman.

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Neulich las ich bei Facebook, dass ein 13jähriger Junge Suizid beging. Er war homosexuell und wurde von seinen Mitschülern gemobbt. So sehr, dass er keinen Ausweg mehr wusste. Und das in unserer ach so aufgeklärten Welt im Jahr 2023. Wie mag es damals gewesen sein? Kurz vor dem Ersten Weltkrieg? In einem Eliteinternat unter lauter männlichen Jugendlichen? In England? Unvorstellbar, was die beiden Hauptpersonen in dem Buch #DurchdasgroßeFeuer erleiden mussten.

Henry und Sidney sind verliebt und scheuen sich vor der Realität, vor dem „Outing“. Sie befürchten, dass ihre Liebe in den Schmutz gezogen und von den Mitschülern verlacht wird. Dabei gibt es auch bei denen einige, die homosexuell sind. Als dann der Erste Weltkrieg ausbricht und Henry Gault sich freiwillig zum Dienst an der Waffe meldet, ist die unbeschwerte Zeit vorbei. Das Grauen ist wahr geworden. Wer nicht zur Front gerufen wird, ist ein Feigling, so war die einhellige Meinung der Unwissenden. Also meldet auch Sidney sich zum Kriegsdienst und hofft auf ein Wiedersehen mit seiner großen Liebe.

Nicht nur die Probleme der beiden jungen Männer sind realistisch und liebevoll beschrieben. Auch die schrecklichen Erlebnisse an der Front. Und das so bildhaft, dass ich sogar davon träumte. Alice Winn schrieb einen großartigen Antikriegsroman, der mitnimmt und mich immer noch beschäftigt. Wie gehe ich mit Vorurteilen um und wie reagiere ich auf Mitmenschen, die nicht in mein Bild der Welt passen? Fragen, die durch die Lektüre des Romans wach wurden. Meine Empfehlung ist klar, dass dieses Werk mit Sicherheit eine wertvolle Lektüre ist. #NetGalleyDE

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In diesem Buch macht der Leser eine Reise in die Zeitspanne des ersten Weltkrieges. Die Geschichte beginnt spannend in einem Eliteinternat in England 1914. Henry Gaunt und Sidney Ellwood lesen die wöchentlichen Meldungen aus der Schülerzeitung von den Menschen an der Front. Für die beiden sind das alles Helden. Gaunt beschäftigt vielmehr die Anziehung, die er zu seinem Freund Ellwood hat. Er ahnt nicht, dass es seinem Freund gleich geht. Man liest hier über ein Tabu Thema (Homosexualität) welches verboten war. Aber dennoch wird es ausgelebt. Auch in diesen Zeiten finden sich Wege ihre Neigung auszuleben. Man fiebert und leidet beim Lesen mit den beiden mit. Diese Geschichte hat mich Emotional und gefühlsmässig sehr berührt. Es wird alles sehr authentisch und sehr real geschildert. Empfehlenswertes Buch.

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Was ein wundervoll geschriebenes Buch, welches auch die Grausamkeit des Krieges nicht auslässt.
Die Geschichte der beiden Hauptcharakter Sidney und Henry werden sehr liebevoll und real erzählt. Die beiden lernen sich jung auf einem Internat kennen und verlieben sich in einander ohne es wirklich je von dem anderen zu erfahren. In der Geschichte wird ihr Gang und ihre Gedanken in und zum Krieg genau beschrieben. Der kindliche Heldenmut am Anfang verblasst schnell in den dunklen feuchten Schützengräbern an der Front. Wenn alle Freunde um einen sterben und Verletzungen, Tod und Mord an der Tagesordnung stehen, bleibt kein Verstand ohne Makel. Auch Sidney und Henry bleiben nicht unbeschadet, aber sie finden immer wieder Hoffnung in dem anderen und geben diesen nicht auf.
Das Buch hat mich als Leser ausgesprochen mitgerissen und zum nachdenken gebracht: Wie sich wohl die Männer in den Gräbern damals gefühlt haben und wie viele eigentlich noch Kinder waren?!
Ein Buch was man aufjedenfall im Laden stehen haben sollte!

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Henry Gaunt und Sidney Ellwood sind gemeinsam in einem Elite-Internat in England und durch eine Freundschaft verbunden. Sie melden sich beide für den Einsatz im 1. Weltkrieg. Dadurch verändert sich für sie alles. Er bringt sie aber auch einander näher.

Alice Winn widmet sich in "Durch das große Feuer" besonders den Gefühlen der Protagonisten zueinander und zu ihren Freunden. Die Beschreibung der Anziehung, die zwischen ihnen besteht, nimmt einen großen Raum ein und drängt die Handlung an mancher Stelle in den Hintergrund, obwohl der Krieg und dessen Grausamkeit allzeit präsent ist.

Die anfängliche, für meinen Geschmack zu ausführliche Beschreibung dessen, was die Internatsschüler füreinander empfinden und miteinander erleben oder wovon sie träumen, machte es mir schwer, in die Geschichte reinzukommen und brachte mich an mancher Stelle fast dazu, das Buch zur Seite zu legen. Es ist aber trotz dieser gewissen Langatmigkeit so packend geschrieben, dass ich doch immer weiterlesen wollte und es plötzlich gar nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Die Autorin hat die Kriegsatmosphäre überzeugend eingefangen. Die Charaktere sind detailreich herausgearbeitet. Immer wieder muss ich mich daran erinnern, dass es sich um junge Männer - gerade mal 18 oder 19 Jahre alt - handelt, sie scheinen so viel erwachsener und lebenserfahrener zu sein - ließ der Krieg ihnen doch keine andere Wahl, wenn sie überleben wollten.

Alice Winn beschönigt nichts, beschreibt aber den Krieg nur so grausam wie nötig. Damit ist es auch ein Kriegsroman, aber in erster Linie eine Liebesgeschichte, die ich gerne empfehlen kann.

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Dieses Buch zu rezensieren ist mir nicht leicht gefallen, ich habe viel darüber nachgedacht - über das Buch und über meine Rezension.
Ich kann über ein Buch, das einen Weltkrieg und unmittelbare Erlebnisse an der Front zum Thema hat, nicht sagen "Es war toll". Es ist ein bewegendes und auch mitreißendes Buch, welches Eindruck hinterlassen und mich gedanklich viel beschäftigt hat und wohl auch noch eine Weile beschäftigen wird.
Während des Lesens war ich jedesmal schnell in der Geschichte drin. Dennoch konnte ich nicht viel auf einmal lesen, denn dazu herrschte eine für mich zu bedrückende Grundstimmung, zu viel Schrecken und Kummer.
Die Dramatik, die durch so vieles hindurchscheint, die einzelnen Tragödien, die erschütternden Geschehnisse an der Front, all das hat mich sehr bewegt und oft auch erschüttert.
Es ist ein Buch voller Angst, Schmerz und Verzweiflung, in dem so junge Menschen die Schrecken des Krieges erleben müssen und in dem ein Mann seine Liebe zu einem anderen Mann nicht zeigen oder offen ausleben darf. Aber es ist auch ein Buch um zwei Männer, die trotz der Schrecken, die sie erleben müssen, Liebe und Hoffnung finden.
Mir fällt dazu ein Zitat von Ernest Gaines ein: “Why is it that, as a culture, we are more comfortable seeing two men holding guns than holding hands? ”
Die Listen der Gefallenen und verwundeten, die in Zeitungen veröffentlicht wurden, junge Männer von 18, 19 oder 20 Jahren hat mich sehr erschüttert. Wie schrecklich das sein muss in der ständigen Angst zu leben dort den Namen eines geliebten Menschen zu lesen, jeden Tag aufs Neue. Wie schrecklich das sein muss an der Front jeden Tag vom Tod bedroht und umgeben zu sein, seine Freunde sterben sehen zu müssen.
Dennoch hat mir die Geschichte um Sidney Ellwood und Henry Gaunt gefallen und mich nicht mehr los gelassen. Und trotz aller Schrecken und der Angst um beide, hatte ich auch immer Hoffnung für sie.

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eines der besten Bücher für mich in diesem Frühjahr. Die Geschichte hat mich tief berührt und nicht losgelassen. Der Wechsel zwischen teils brutalen Kriegsszenen und unglaublich zärtlichen und leisen Tönen in der Beziehung der beiden Hauptpersonen ist unglaublich gut. Kein leichtes Buch aber ein so intensiver Lesegenuss!

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Es sind schon eine Menge Bücher über den 1.Weltkrieg geschrieben worden und doch lohnt es sich, dieses zu lesen.
Alice Winn gelingt es in "Durch das große Feuer" Bekanntes aus einer neuen Perspektive zu betrachten.
Erzählt wird die Geschichte von Gaunt und Ellwood, die sich in Prechute, einem der elitären englischen Internate, in denen die Söhne der Oberschicht erzogen werden, kennenlernen. Beide empfinden etwas für den anderen, trauen sich aber nicht, ihren Gefühlen zu folgen. Obwohl es mangels Mädchen Beziehungen unter den Jungen gibt, ist Homosexualität verboten und ein Tabu.
Dann bricht der 1. Weltkrieg aus., dem sich niemand entziehen kann und der sie selbst und ihre Welt für immer verändern wird. Gibt es für sie (und vielleicht auch ihre Liebe) eine Zukunft?
Die Autorin hat umfangreiche Recherchen angestellt und das merkt man dem Buch auch an. Alles wirkt sehr realistisch, ob es um das Internatsleben und die Attitüde der Jungen vor dem Krieg geht, den großen Druck, sich freiwillig zu melden oder die Schilderungen aus dem Krieg selbst, die teilweise nur schwer zu ertragen sind.
Mir hat besonders gefallen, dass es nicht nur um eine lange Aneinanderreihung von Grausamkeiten geht, wie teilweise in anderen Büchern über diese Zeit, sondern verschiedene Aspekte dargestellt werden, wie z. B. das Leben in den Kriegsgefangenenlagern, die Zusammenarbeit der Häftlinge aus verschiedenen Nationen, aber auch die Absurdität des britischen Klassensystems, die dazu führte, dass 18jährige Internatsschüler als Offiziere 40jährige Fabrikarbeiter in den Kampf führten.
Gaunt` und Ellwoods Geschichte liest sich spannend wie ein Krimi und ist dabei doch sehr sensibel und aufwühlend erzählt.

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Gaunt und Ellwood – zwei privilegierte junge Männer, die gemeinsam an einem Eliteinternat lernen und dort ihre Jugendzeit verbringen stellen sich 1914 den neuen Herausforderungen eines großen Krieges. Beide empfinden bereits an der Schule etwas füreinander, ohne es sich einzugestehen bzw. zu gestehen. Als Gaunt zuerst zum Krieg verpflichtet wird und an die Front muss, will ihm Ellwood um nichts nachstehen und meldet sich später sogar freiwillig, um wieder bei ihm sein zu können. Die jungen Männer machen eine tiefe Veränderung ihres Wesens durch, geprägt durch die Grauen, die sie erleben müssen und dem Tod, den sie sich ständig stellen müssen. Doch über allem steht auch ihre Liebe, der sie sich nicht entziehen können.
Das Buch „Durch das große Feuer“ stammt von der Autorin Alice Winn und es ist ihr Debütroman. Das Cover ist sehr schlicht gehalten und beinahe etwas verspielt und verrät eigentlich nicht wirklich etwas über den doch sehr bedrückenden Inhalt. Die Kurzbeschreibung des Buches dagegen hat mich sehr neugierig gemacht. Natürlich kennt man bereits durch andere vielfältige Literatur die Schrecken der Weltkriege. Aber diese Sichtweise der jungen Männer ist meiner Meinung nach etwas ganz Besonderes und der Autorin ist hier auch etwas sehr Feinfühliges gelungen. Anfangs habe ich mich etwas schwer getan in die längeren Kapitel hinein zu finden und habe mich auch erst gefragt, was ich mit dem Verweis auf Zeitungsanzeigen alles zu tun hat. Es dauerte aber nicht lange, bis ich sehr schnell im Buch gefangen war und einfach wissen musste, was mit Gaunt und Ellwood passiert. Die Autorin beschreibt dabei alle Szene so realistisch, so furchtlos unerschrocken, dass ich gestaunt habe und manchmal sprachlos war. Dass zwischen den beiden unterschwellig etwas läuft, ist eigentlich direkt klar, aber auch ihre Zusammenkünfte, die sexuelle Anziehungskraft – alles beschreibt sie ohne unverblümte Beschreibungen, sondern einfach direkt heraus ohne es besonders zu bewerten. Den Schreibstil könnte man daher als sehr nüchtern, aber authentisch realistisch bezeichnen und das hat etwas, was absolut fesselt. Die Protagonisten wachsen sehr schnell ans Herz und das Buch nimmt im Verlauf auch immer mehr an Spannung zu bis zur Auflösung der Geschichte. Das Ende lässt keine Fragen offen, die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Besonders gut haben mir die vielfältigen Briefe im Buch gefallen, die die Soldaten sich untereinander geschrieben haben und die dann auch noch zensiert werden mussten, weil nichts über die tatsächliche Lage nach außen dringen durfte. Genauso vermag die Autorin aber auch ihren Protagonisten eine große Wandlung in ihrem Wesen zu verpassen. Nicht nur die Schrecken des Krieges sind so realistisch – der Krieg macht natürlich auch etwas mit den Personen, vor allem mit ihrer Psyche. Beinahe ein Thema, was man meint, totschweigen zu müssen, wird hier in Form von Kriegsneurosen, Alpträumen etc. aufgegriffen und dem Leser damit nochmal vor Augen geführt, wie die Soldaten damals alle empfunden haben müssen und welchen Gräueln sie sich stellen mussten.
Mein Fazit: Ein historischer Roman mit einer ganz besonderen Liebesgeschichte und Sichtweise auf die Soldaten des ersten Weltkrieges, hat mir sehr, sehr gut gefallen und kann ich absolut nur mit 5 Sternen weiterempfehlen.

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Ich habe schon viele Bücher (Sachbücher wie historische Roman und Lebenserinnerungen von Überlebenden) über den Großen Krieg, wie man den Ersten Weltkrieg damals nannte, weil man sich eine solche von Menschen gemachte Katastrophe nicht abermals vorstellen konnte.

Dieses Romandebüt ist etwas ganz besonderes.
Es handelt von den beiden Freunden Henry Gaunt und Sidney Ellwood, die 1914 als Jugendliche gemeinsam das Elite-Internat Preshut besuchen. Noch ist der Große Krieg nur die wöchentliche Liste der Gefallenen und Verwundeten in der Schülerzeitung sowie die patriotische Stimmung.

Die beiden verbindet mehr als nur die übliche Jungenfreundschaft in einem Internat. Doch müssen sie ihre Gefühle unterdrücken, ja weder sich selbst noch der Umwelt eingestehen.

Als die beiden kurz nacheinander einrücken, entdecken sie, dass die bisherige romantische Sicht von Heldenmut und Heldentod nur eine Illusion ist. Gaunt wird bei Ypern durch einen Angriff mit Kampfgas verwundet und gerät in deutsche Kriegsgefangenschaft, weshalb er von Ellwood, der später selbst schwer verwundet ist, für tot gehalten.

Meine Meinung:

Man kann diesen Roman mit Fug und Recht als „Anti-Kriegs-Roman“ bezeichnen. Er vermittelt dem Leser das Grauen des Krieges. Was aber das Buch so besonders macht, ist das Thema Homosexualität in der Armee, das die Autorin hier einflicht. Homoerotische Handlungen in Internaten ist zu allen Zeiten üblich, werden je nach Mentalität und Ausrichtung von Schule und Bewohnern als Mutprobe oder Machtdemonstration gesehen, die sich dann im Erwachsenenalter, einer Ehe Platz macht. Homosexualität ist in fast allen Ländern verboten und strafbar. Alan Turing, der geniale Mathematiker ist ein bekanntes Beispiel. 1951 verhaftet, verurteilt und einer chemischen Kastration unterzogen, begeht er 1952 Selbstmord.

Gaunt und Ellwood haben für kurze Zeit die Möglichkeit, ihre Liebe auszuleben, und das ausgerechnet an der Front. Wenig später trennt der Krieg die beiden.

Die Autorin beschreibt die Veränderung der beiden Männer im und durch den Krieg sehr einfühlsam. Neben der brutalen Wirklichkeit in den Schützengräben, sind es vor allem die Briefe die Gaunt und Ellwood einander schreiben, die Hoffnung auf ein Wiedersehen aufkeimen lassen.

Das Wort „Feuer“ im Titel kann unterschiedlich interpretiert werden: zum einen als Geschützfeuer des Krieges und zum anderen als Feuer der Liebe.

Fazit:

Diesem gut recherchierten und einfühlsam geschriebenen Roman über das Grauen des Krieges und der Liebe zwischen zwei Männern gebe ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Alice Winn

Durch das große Feuer

Roman


Worum es geht, Klappentext:

England, 1914:
Für die englischen Eliteschüler
Henry Gaunt und Sidney Ellwood
ist der Erste Weltkrieg noch sehr weit weg.
Nur über die wöchentlichen Meldungen
in ihrer Schülerzeitung erfahren sie
von den jungen Männern,
die im Kampf an der Front
ihr Leben lassen,
und feiern sie als Helden.
Doch Gaunt ist viel mehr beschäftigt
mit der unterdrückten Anziehung,
die er für seinen charmanten Freund
Ellwood empfindet,
ohne zu ahnen,
dass auch dieser Gefühle für ihn hegt.
Als sich die beiden schließlich
nacheinander bei der britischen Armee melden,
holt die Realität des Krieges sie schnell ein –
und verändert das Leben
und die Freundschaft der beiden Männer
auf unvorhersehbare Weise.


Meine Meinung:

Ein sehr emotionaler, bewegender Roman,
der die unterschiedlichsten Gefühle
in mir wachrief.
Sehr berührend, schockierend und auch
faszinierend.

Es ist unglaublich, was Menschen alles
aushalten können und wie bösartig
manche Menschen sein können,
wenn sie auf Rache sinnen!

Für mich war das Buch ein Wechselbad der
Gefühle, sehr spannend und mitreißend.
Schockierend und emotionsgeladen,
aber auch sehr lesenswert.

Eine Geschichte um eine fast
aussichtslose Liebe,
die aber letztendlich dennoch siegt.
Liebe kann alle Hindernisse
überwinden und Berge versetzen,
auch wenn es manchmal nicht
danach aussieht...

5 Sterne für Alice Winn und ihren Roman
"Durch das große Feuer"!!!

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Beeindruckend
Zur der Zeit, in der diese Rezension verfasst wird, tobt noch die Schlacht um Bachmut im Osten der Ukraine. Oft wird diese Schlacht mit dem Stellungskrieg im Ersten Weltkrieg verglichen und auf die katastrophalen Zustände in den Schützengräben verwiesen. Dazu schreibt das „Lebendige Museum Online“ (LeMO): „ Das Leben in den Unterständen prägte den Alltag der "Frontsoldaten". Doch die Enge des Raumes, Schlamm und Morast, das Fehlen jeglicher Privatsphäre selbst bei der Verrichtung der Notdurft, die katastrophalen hygienischen Zustände, Ratten und Läuse, permanenter Gestank, zermürbender Schlafmangel und die ständige Angst vor dem nächsten Angriff zehrten an den Nerven auch der erfahrenen Frontkämpfer. Mit dem Tod als ständigem Begleiter waren viele der Soldaten den psychischen und physischen Belastungen des Grabenkrieges nicht gewachsen. Nach 1918 gab es wohl in jedem deutschen Ort sogenannte Kriegszitterer oder psychisch kranke Männer mit Posttraumatischer Belastungsstörung, über die es bei entsprechenden Fragen von Kindern dann lediglich hieß: Ach, der war doch im Krieg.“ Doch ebenso wie die Nachrichten aus der Ukraine und wie der Interneteintrag bleibt das Leid der Soldaten anonym, abstrakt. Eine Aufgabe der Literatur ist es, diese Anonymität aufzuheben, den Schrecken konkret zu machen.
Mit „Durch das große Feuer“ legt die britische Autorin Alice Winn einen Roman vor, der sich dieser Aufgabe stellt und sie auf beeindruckende Weise bearbeitet. Dabei verbindet sie den (Anti)-Kriegsroman auf geschickte Weise mit einer Liebesgeschichte zweier jugendlicher Homosexuelle.
Der Roman ist wie ein Triptychon aufgebaut. Der erste Teil stellt das Leben einiger Jugendlicher in einem britischen Internat dar. Dargestellt werden die Schwierigkeiten dieser Jugendlichen, mit ihrer unausgesprochenen Homosexualität zurecht zu kommen und zu ihr zu stehen. Aus diesem Gefühlschaos heraus beschließt Ellwood, einer der beiden Protagonisten, sich für den Militärdienst und damit für den Kriegseinsatz in Belgien zu melden. Gaunt, der Ellwood liebt, ohne dies aber explizit zu äußern, meldet sich ebenfalls.
Im zweiten und zentralen Teil stehen die oben angedeuteten Kriegserlebnisse, der Annäherungsprozess der beiden Jungen und die dramatische Trennung im Mittelpunkt.
Der abschließende dritte Teil zeigt die katastrophalen Folgen des Krieges, die physische und psychische Zerstörung der Kriegsteilnehmer. Dabei bleibt es offen, ob es zu einem Happy End kommt.
Der Roman zeigt schonungslos die Grausamkeit des Krieges, er zeigt aber auch heldenhaftes Verhalten und die tiefe, bedingungslose Liebe zumindest eines der beiden Protagonisten.
Haben der erste und zweite Teil doch einige Längen, ist der dritte Teil emotional aufwühlend und deshalb hoch spannend.

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Die besten Freunde Gaunt und Ellwood, die zusammen aufs Internat gehen, hegen tiefere Gefühle füreinander, die sie dem anderen nicht gestehen können. Die Gesellschaft sieht solche Neigungen als heimliche Abnormitäten in der Jugend an, die sich mit dem Erwachsen werden legen müssen. War das Aufwachsen im Jungeninternat nicht schon hart genug, wird der Krieg ausgerufen und für die beiden führt der Weg zwangsläufig 'Durch das große Feuer'.

In einer Mischung aus Erzählung, Briefen und Zeitungsausschnitten webt die Autorin Alice Winn die Geschichte der Internatsjungen Henry Gaunt und Sydney Ellwood in der Zeit des Ersten Weltkriegs. Der Schreibstil ist dabei der Zeit des Romans in guter und flüssig lesbarer Form angepasst.

Bereits mit der Einführung der beiden Protagonisten erhält man erste Hinweise auf die tiefergehende Bindung zwischen den beiden, die schon länger besteht. Aber auch auf die Problematiken, die damit einhergehen. Neben der gesellschaftlichen Überzeugung, dass es zwar durchaus häufig vorkommt (gerade auf einem Jungen-Internat), aber abnormal ist und sich später gibt, erschreckt die scheinbare Normalität, mit der es in solchen Einrichtungen auch zu Missbrauch zwischen den Jungen kommt.

Der Krieg hängt ab Beginn über allem und mit Ausbruch wird der wachsende Druck von Außen geschildet an die Front zu gehen. Selbst für die, die dafür eigentlich noch zu jung sind.
Spätestens wenn Gaunt als Erster in den Krieg zieht, beginnt die Porträtierung der Gräuel des Krieges, die Unterschiede zwischen Unwirklichkeit für die Soldaten, die mittendrin sind, aber auch für die Zivilisten, die in einer ganz anderen Welt zu leben scheinen.

Die Autorin hat es geschafft, dass ich mich beiden Protagonisten direkt nahe gefühlt habe und mit ihnen mitgelitten haben. Sie hat für mich zwei greifbare, vielschichtige Charaktere erschaffen. Die Beziehung zwischen den beiden, die teilweise wie ein zarter Tanz umeinander abläuft, teilweise wie ein Kampf ausgefochten wird, hat mich gefangen genommen und ständig für die beiden hoffen lassen.

Auch die Nebencharaktere und deren Einbindung in die Geschichte haben mir sehr gut gefallen. Einige Teile waren durch Briefe zwischen den beiden Hauptcharakteren dargestellt, aber viele auch mit Nebencharakteren. Dies hat mir eine breitere Sicht auf die Geschehnisse erlaubt und auch auf die Eindrücke und Gefühle, die es mit diesen teilweise ganz unterschiedlichen Personen gab.

Die Art wie explizitere Szenen zwischen Charakteren beschrieben wurde, war für mich in einer angenehmen Stufe zwischen Andeutung und Genauigkeit.

Für sich genommen waren die Darstellungen der Kriegsgeschehnisse schon sehr erschütternd, da sie unglaublich real und fassbar nachgebildet wurden. Mit der persönlichen Bindung zu den Charakteren hat es das Ganze nochmal weitaus persönlicher und bedrückender werden lassen.

Die innewohnende Grausamkeit und Brutalität der Kriegsszenen wird häufig auch genau so dargestellt und hat mich viele Male fassungslos zurückgelassen.

Im Ganzen ist 'Durch das große Feuer' von Alice Winn für mich ein emotionales, aber sich absolut lohnendes Eintauchen in die harte Realität von Gaunt und Ellwood im Ersten Weltkrieg. Meine klare Leseempfehlung würde ich nur für die Leute einschränken, die mit den teils sehr bildhaften Darstellungen des Krieges nicht umgehen können.

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Durch das große Feuer, historischer Roman von Alice Winn, Ebook, im Eisele Verlag
„Im Krieg sieht man junge Männer sterben und hört alte Männer reden“
Christian Regelien
England 1914 im Eliteinternat, die beiden Schüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood fühlen sich zueinander hingezogen, eine schwierige Zeit um gleichgeschlechtliche Liebe zu leben. Trotz dieser Gefühle die Beide zueinander empfinden können sie sich die gegenseitige Zuneigung nicht eingestehen. Viel mehr beschäftigt die Internatsschüler die Nachrichten aus der ganzen Welt, ein Krieg beginnt und in ihrer Schülerzeitung werden die gefallenen und verwundeten Mitschüler wie Helden gefeiert. Auch von den Lehrern werden der Krieg und der Einsatz fürs Vaterland verherrlicht, kurz nacheinander melden sich beide bei der britischen Armee, dort kreuzen sich ihre Wege immer wieder. Sie finden sie in ihrer Beziehung eine gewisse Art von Trost.
Das Buch ist in drei Teile gegliedert, welche sich in 46 Kapitel aufteilen. Manche Kapitel sind mit Datum und Ort gekennzeichnet um die zeitliche und örtliche Übersicht zu gewährleisten. Die Geschichte wird in mehreren Zeitebenen (Rückblicke) und aus verschiedenen Handlungssträngen aus der Sicht von Ellwood bzw. Gaunt erzählt. Es war zu keiner Zeit schwierig die Übersicht über das gesamte Geschehen zu behalten. Immer wieder sind englische Phrasen oder auch Sätze in griechischer Sprache oder französisch eingefügt die kursiv gekennzeichnet sind. Dazwischen immer wieder Auszüge und Artikel aus der Schülerzeitung „The Preshutian“ und anderer Tageszeitungen.
Erst vor kurzem habe ich den oscargekrönten Film „Im Westen nichts Neues gesehen“, dieses Buch steht diesem Film in nichts nach. Viele Fakten waren ähnlich, die grausamen Kämpfe auf den Schlachtfeldern sind hier im Buch so echt beschrieben, dass es mich direkt mit an die Front genommen hat, unglaublich gut hat es die Autorin geschafft, Kopfkino entstehen zu lassen, eine gute Recherchearbeit kann ich nur bestätigen. Die einfühlsamen Liebesszenarien sind mit äußerst viel Fingerspitzengefühl geschildert, nichts zum Fremdschämen, keine Peinlichkeiten vorhanden. Obwohl diese jungen Männer voller Vorfreude und Vaterlandsliebe in den Krieg gezogen sind, und aus ihren hehren Träumen sehr bald gerissen wurden, hatte ich niemals das Gefühl, dass hier Krieg verherrlicht werden soll. Ein Antikriegsbuch unbedingt. Hier die Partei für eine der kriegsführenden Parteien zu ergreifen ist nicht nötig, so empathisch hat es Alice Winn geschafft zu schreiben, das hat mich restlos begeistert. Doch bei den ergreifenden entsetzlichen Front- und Schützengräben-Darstellungen, ist mir immer wieder die Sinnlosigkeit und Grausamkeit eines Krieges bewusst geworden. Ich habe viel über den ersten großen Krieg gelernt, habe mich auch zusätzlich über das Kriegsgeschehen informiert. Ich fühlte mich bestens unterhalten.
Die Liebesgeschichte die hier der Leser dazubekommt, könnte schöner nicht sein, auch das hat mich tief berührt. Alle Figuren sind hervorragend geschildert, eine enorme Weiterentwicklung der beiden Protagonisten ist deutlich erkennbar. Der Leser ist dabei, wie aus Jugendlichen, Männer werden. Eine absolute Stärke des Buches. Mir hat „Durch das große Feuer“ sehr gut gefallen. Der Autorin ist ein starkes Debüt gelungen.
Ein gewisses Maß an Abgebrühtheit sollte der Leser mitbringen, die Grauen des Krieges und die Beschreibungen der Verletzungen sind sehr deutlich. Trotzdem eine absolute Leseempfehlung. Von mir 5 Sterne.

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Durch das große Feuer – Alice Winn
Eigentlich meide ich ja alles, was auch nur im Entferntesten nach Kriegsliteratur aussieht. Zu trostlos, zu grausam. Doch dieser Roman hat ein Element, das mich neugierig gemacht hat: gleichgeschlechtliche Liebe auf dem Schlachtfeld.
Es sind noch Kinder, als wir die englischen Eliteschüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood 1914 am Vorabend des ersten Weltkrieges kennenlernen. Die verbotene Anziehung ist bereits deutlich spürbar, beide versuchen jedoch diese zu leugnen. Beide melden sich zum Kriegsdienst ehe sie volljährig sind und erst im Grauen des Krieges scheint ihre Liebe eine Chance zu haben.
Tatsächlich hat Alice Winn eine sehr angemessene Art und Weise von den Schrecken des Krieges zu erzählen. Ungeschönt und direkt, brutal und grausam – doch gibt es da immer noch einen Funken Hoffnung und eine große Liebe, die die Figuren und auch den Leser aufrecht hält. Schonungslos erzählt die Autorin von Gefallenen, Kriegsverletzungen und posttraumatischen Belastungsstörungen, die die Betroffenen ein Leben lang begleiten. Aber sie berichtet auch von Loyalität, tiefer Freundschaft und Liebe im Angesicht des Todes.
Ein wunderbares Debüt, das mich absolut mitreißen und fesseln konnte. Sehr lange habe ich bereits kein Buch über Krieg mehr derart verschlungen. 5 Sterne!

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Schrecklich berührend

Wir schreiben das Jahr 1914, Henry Gaunt und Sidney Ellwood besuchen die englische Eliteschule Preshute, verehren die alten Griechen und rezitieren deren Gedichte und Dramen. Nur kurze Berichte in der Schülerzeitung lassen seine Gedanken an den tobenden Krieg abschweifen, während Gaunt unter seinen verborgenen Gefühlen für Ellwood leidet, ohne zu ahnen, dass dieser ihn ebenfalls anziehend findet. Um trotz seiner deutschen Wurzeln Patriotismus zu zeigen, meldet sich Gaunt bald freiwillig bei der britischen Armee. Schon wenige Monate später folgt Ellwood ihm nach, die besondere Freundschaft der beiden jungen Männer wird jedoch bei der Schlacht an der Somme am 1. Juni 1916 grundlegend verändert.

Exzellent beschreibt Alice Winn das Treiben im Internat, Jugendliche, die einander förmlich beim Nachnamen ansprechen, voller Leidenschaft in literarischen Werken schwelgen und dennoch nie darum verlegen sind, ihren Mitschülern garstge Streiche zu spielen. Bald entflammt die Leidenschaft auch für den Krieg und die jungen Philologen müssen die Nähe der Wörter Leidenschaft und Leiden erkennen. Vor der grausamen Kulisse der Schützengräben entflammt dennoch eine verbotene Liebe zwischen Gaunt und Ellwood, die Winn so einfühlsam erzählt, dass der Gegensatz zwischen Grauen und Zärtlichkeit nicht eindrucksvoller zur Geltung kommen könnte. Die Szenen des Kampfes sind brutal und realistisch, nichts wird schöngeredet, nichts ausgespart. Und dann kommt die schreckliche Schlacht an der Somme. Nichts ist mehr, wie es war …

Detaillierte Recherche und Nachforschung liegen diesem beeindruckenden Roman zugrunde, beklemmende Zeitungsausschnitte über Gefallene und Verwundete, Gedichte und Nachrufe lassen dem Leser ebenso einen Schauder über die Arme laufen wie die berührenden Briefe zwischen Heimat und Front. Diese abwechslungsreiche Erzählart nährt die Lebendigkeit und Nähe zu den einzelnen Figuren, lässt den Leser teilhaben an erbauenden und niederschmetternden Gefühlen. Die Tage gleichen einer Fahrt mit der Hochschaubahn, gerade noch liegt man voller Anspannung im Schützengraben, schon geht es heiter her bei der Reserve. Dass Viele schon nach wenigen Monaten den Verstand verlieren, ist nicht verwunderlich.

Wunderbar ist aber, wie die Autorin all die widerstreitenden Gefühle mitten im Großen Krieg darstellt, die einzelnen Figuren zeichnet und eine Authentizität in ihre Zeilen legt, als ob sie selbst mitten in Geschehen gewesen wäre. Zusätzlich flicht Alice Winn viele Themen am Rande mit ein: Standesunterscheide zwischen Absolventen von Eliteschulen und Arbeitern, Loyalität, Patriotismus, Judentum, um nur einige Beispiele zu nennen. Dieser erschütternde und gleichzeitig so berührende Roman ist ein Zeitzeugnis, das noch lange nach dem Lesen in mir nachhallen wird. Durch das große Feuer - ein überwältigendes Buch, das ich nur jedem ans Herz legen kann.


Titel Durch das große Feuer
Autor Alice Winn
ASIN B0BJW694CK
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook
ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (496Seiten)
Erscheinungsdatum 30. März 2023
Verlag Eisele
Originaltitel In Memoriam
Übersetzer Ursula Wulfekamp, Benjamin Mildner

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Heute erscheint dieses wunderbare Buch! In 'Durch das große Feuer' werden wir zu Ellwood &Gaunt mitgenommen, zwei jungen Männern, die von der Schulbank ihres Internats direkt in die Schützengräben des Ersten Weltkriegs ziehen. Das Besondere hierbei: die Liebe zwischen den beiden Protagonisten &der Umgang mit Homosexualität in dieser Zeit, unter anderem im Internat oder im Krieg.🏳️‍🌈

1914 sind die zerstörerischen Ausmaße des Krieges für die Internatsschüler noch fern &nehmen lediglich einen Platz in der Schülerzeitung ein, wenn Erinnerungstexte an Gefallene oder Listen mit Toten &Verwundeten gedruckt werden. Noch sind sie mit den Problemen beschäftigt, die das Erwachsenwerden mit sich bringen kann. Vor allem Sidney Ellwood &Henry Gaunt hadern mit ihren Gefühlen zueinander, denken sie doch beide, dass der jeweils andere sie nicht erwidert. Nacheinander melden sich beide für die britische Armee &ziehen in den Krieg, was ihre Freundschaft, die Beziehung zueinander &ihr ganzes Wesen verändern wird.

Absolut bewegend wurde immer wieder die tiefe Verbindung zwischen Ellwood &Gaunt dargestellt, die sich nie verloren haben, selbst dann nicht als der Tod sie bedroht. Die Autorin hat zudem immer wieder außerordentlich gut die unfassbare Sinnlosigkeit des Krieges beschrieben, indem so viele Männer gestorben sind, die mit dem eigentlich Auslöser gar nichts zu tun hatten. Ebenso stark werden die Gedanken &Gefühle der beiden Protagonsiten hervorgehoben, wenn Ellwood z.B. auf Heimurlaub ist &so verloren ist, dass er sich wieder nach der Front sehnt, weil er mit seiner Mutter &Schwester nicht über das Erlebte sprechen kann. Mehrere solcher Szenen sind mir in Erinnerung geblieben &machen das Buch zu einer sehr guten Lektüre!

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Für immer dein

Ich weiß gar nicht, wie ich meine Gefühle zu diesem Buch in Worte fassen soll. Unbeschreiblich. Unbegreiflich. Unfassbar tragisch. Und so unglaublich nahbar. Kriegsgeschichten gibt es viele, aber ich glaube ich habe noch keine gelesen, die derartiges Schrecken mit derartiger Poesie und Schönheit vereint.

Zum Inhalt: Ellwood und Gaunt wachsen wie viele privilegierte Sprosse im England des frühen 20. Jahrhunderts auf und besuchen gemeinsam eine Privatschule für Jungen. Als der Krieg sich verschärft, melde sich der großgewachsene, schroffe Gaunt zum Kriegsdienst. Um kein Feigling zu sein. Und um vor seinen Gefühlen für Ellwood wegzulaufen. Doch genau wie diese, folgt auch Ellwood ihm an die Front.

Ellwood und Gaunt sind einfach fantastische Protagonisten. Genau so, wie Jungen in dem Alter sein sollten- voller Übermut und Tatendrang, unbedacht und hungrig nach dem Leben. Es fiel mir so wahnsinnig leicht mit ihnen mitzufühlen- die Euphorie und den Schmerz. Der innere Wandel, den beide im Laufe der Geschichte durchmachen ist geradezu greifbar und tut fast schon körperlich weh. Und dann diese endlose Liebe, die alle Hindernisse zu überwinden scheint, sogar den Tod. Ich habs geliebt und jede einzelne Seite verschlungen.

Obwohl es ein glaublich starkes Stilelement ist, habe ich die Zeitungsbeiträge meist nur überflogen, einfach weil ich so sehr in der Geschichte drin war, dass ich Angst hatte einen bekannten Namen zu lesen und diese beklemmende Schwere, die mit den Listen und Nachrufen einhergehen, wirklich sehr authentisch transportiert wurde.

Die Geschichte strotzt vor bildgewaltigen Szenen aus dem Schützengraben, angefüttert von Angst und Anspannung. Aber sie ist auch voller Kameradschaft, unerwarteter Freundschaften und Heldenmut. Ich konnte das Buch nicht weglegen, so gebannt war ich von der Geschichte und dem Schicksal von Elly und Gaunt. Eine wirklich berührende Story, die ich wärmstens weiterempfehle.

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Ich habe schon viele Bücher gelesen, die zur Zeit des zweiten Weltkriegesspielen, aber selten hatte ich das Gefühl so intensiv in der Geschichte zu sein wie hier. Der Roman handelt von jungen Männern die in einem englischen Internat zusammen aufwachsen und dann nach und Nach an die Front gehen. Sie schreiben sich Briefe und von diesen Briefen lebt das Buch. Die Briefe waren so intensiv geschrieben, so lebendig, so echt, das ich das Gefühl hatte die Schreiber zu kennen und das jeder dieser Briefe an mich als Leser adressiert wird. So gingen mir die Schicksale der Jungs sehr nahe um warf einmal mehr die Frage auf. Warum?

Ein zweiter sehr interessanter Aspekt der Geschichte war, das es auch um Homosexualität ging, in einer Zeit in der diese fast nur im Heimlichen vorkam und schon gar nicht unter Soldaten. Die Autorin hat es geschafft die Gefühle derju Gen Männer sehr authentisch und auch emotional zu schildern. Das hat mir sehr gut gefallen.

Das Einzige woran ich mich etwas gestört hat, war das sich die Charaktere sehr viel nur mit Nachnamen angesehen haben, das fand ich etwas schwierig,
Auch wenn das wohl in den englischen Internaten tatsächlich so war.

Für mich ein Buch das unbedingt gelesen werden sollte.,

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Privatschüler

Die beiden englischen Internatsschüler Henry Gaunt und Sydney Ellwood haben noch etwas Zeit bis zum Abschluss. Doch man schreibt das Jahr 1914 und auch wenn das Leben in der Schulgemeinschaft noch behütet erscheint, so sprechen die Veröffentlichungen in der Schulzeitung über Gefallene und Verwundete eine deutliche Sprache. Trotz der beginnenden Besorgnis, dass der Krieg weder schnell beendet sein wird noch ohne große Verluste stattfinden wird, melden sich etliche der jungen Männer freiwillig. Eine weiße Feder möchte schließlich keiner erhalten. Henry geht zuerst und die Briefe, die er mit Sidney austauscht, sprechen eine deutliche Sprache.

Mit großem Enthusiasmus marschieren die jungen Männer in den Krieg, noch nicht einmal zwanzig oder gerade darüber. Beim Lesen der Ehrenlisten kann einem ganz anders werden. Dennoch ziehen sie reihenweise in den Krieg. So auch nacheinander die Freunde Henry und Sydney. Ihre besondere Beziehung müssen sie verheimlichen. Manchmal verheimlichen sie ihre Liebe auch vor sich selbst. Die britische Freundlichkeit und auch die „stiff upper Lip“ bestimmen ihren Umgang. Vom Internat in den Schützengraben, kein schöner Gang, doch er wird als notwendig empfunden. Wie lange aber sollen und müssen sie die Nachrichten von Verwundungen oder Todesfällen unter den Kameraden ertragen.

Mit ihrem ersten Roman legt die Autorin gleich ein beeindruckendes Werk vor. In Zeiten eines Krieges, von dem man gehofft hatte, dass etwas derartiges nie wieder stattfinden würde, liest sich die Lektüre nicht immer ganz leicht. Zu sehr steht man unter dem Eindruck der aktuellen Berichte. Dennoch hat die Autorin den Ton der britischen Upperclass getroffen. Man kann sich die Jungen im Internat so gut vorstellen und auch wie sie an der Front verfrüht zu Männern werden müssen. Die liebenswert ruppige Art, die heimlichen Beziehungen, die Freundschaften, die Erlebnisse in den Kämpfen, die eigentlich nur Leid und Verlust hervorrufen. Ein Roman, bei dessen Lektüre einem gleichzeitig leicht und schwer zumute wird. Ein Debüt, das einem die Mentalität der Briten, mit ihrem Durchhaltevermögen und der laxen Freundlichkeit näher bringt und dass einen einmal mehr überzeugt, dass es Kriege überhaupt nicht geben muss.

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Ich werde wohl noch einige Zeit brauchen, um das Gelesene wirklich zu verarbeiten. Im Moment kann ich nur sagen, dass "Durch das große Feuer" mich tief berührt hat und mir sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Die Geschichte von Gaunt und Ellwood ist auf eine ehrliche und auch bedrückende Weise erzählt, die vor der Realität des Krieges nicht zurückschreckt und es dennoch schafft, Lichtblicke zu bewahren. Einfach meisterhaft und fesselnd bis zum Schluss.

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Aus dem Klappentext

England, 1914: Für die englischen Eliteschüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood ist der Erste Weltkrieg noch sehr weit weg. Nur über die wöchentlichen Meldungen in ihrer Schülerzeitung erfahren sie von den jungen Männern, die im Kampf an der Front ihr Leben lassen, und feiern sie als Helden. Doch Gaunt ist viel mehr beschäftigt mit der unterdrückten Anziehung, die er für seinen charmanten Freund Ellwood empfindet, ohne zu ahnen, dass auch dieser Gefühle für ihn hegt. Als sich die beiden schließlich nacheinander bei der britischen Armee melden, holt die Realität des Krieges sie schnell ein – und verändert das Leben und die Freundschaft der beiden Männer auf unvorhersehbare Weise.

Ein sehr bewegender Roman, der an „Im Westen nichts Neues“ erinnert.
Hier der sinnlose Tod auf englischer Seite und dort der, der deutschen Soldaten.
Wobei in diesem Roman hauptsächlich, die verbotene Lieber zweier Männer steht.
Einer Liebe, die trotz dem Schrecken des Krieges, so klar und rein ist, wie Liebe nur sein kann.
Der Schreibstil flüssig und vor allem sehe bildliche.
Man konnte das sinnlose Blutvergießen, die Angst, die Panik, hautnah spüren.
Mich hat das Buch sehr ergriffen. Es ist sehr emotional.
Die Charaktere wurden hervorragend ausgearbeitet, mit Leben gefüllt.
Dankeschön für dieses Erstlingswerk, dass mehr als gelungen ist.

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Für mich ein Highlight in diesem Frühjahr! Toll und sehr eindrücklich und bildhaft beschrieben. Ab der Hälfte der Geschichte konnte ich nicht mehr aufhören zu lesen. Ich muss gestehen, dass ich mit den lyrischen Aspekten nicht viel anfangen konnte, aber das hat meine Begeisterung nicht gemindert. Diese Geschichte mit ihren Schrecken auf dem Schlachtfeld und den Auswirkungen auf die Psyche, sowie die verbotene Liebe ging mir sehr unter die Haut. Ein Buch, dass mich noch lange nach Beendigung beschäftigt hat.

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Ein atemberaubendes und unvergessliches Buch
Die beiden jungen Männer Henry und Sidney, beide aus wohlhabenden Familien und doch mit unterschiedlichem Hintergrund, kennen sich vom englischen Elite-Internat. Als sich die beiden Freunde auf einem Schlachtfeld des Ersten Weltkrieges wiederbegegnen, hat sich nicht nur die Welt, sondern auch ihre Freundschaft grundlegend verändert.
Selten hat es ein Buch geschafft, dass ich bei einer knapp 500-seitigen Geschichte so pausenlos mit den beiden Protagonisten mitgefiebert und mitgelitten habe. Ich greife selten zu Büchern, die vor dem Hintergrund der beiden Weltkriege spielen – bei diesem hier bin ich aber wirklich froh, dass ich meine „Wohlfühlzone“ verlassen habe. Alice Winn beschreibt die Ereignisse des Ersten Weltkriegs schonungslos, was des Öfteren nicht ohne ist, aber ich hatte nie das Gefühl, dass das Grauen als Mittel zum Zweck verwendet wurde. Die Tatsache, dass die Geschichte von Henry und Sidney auf sehr gründlichen und ausführlichen Recherchen basiert, hat meine Begeisterung für das Buch nur noch bestärkt.
„Durch das große Feuer“ ist auf jeden Fall ein Meisterwerk an Buch, das mich mit seinen fein gezeichneten Charakteren, dem außerordentlich genau recherchierten historischen Hintergrund und einer meisterhaft aufgebauten und fesselnden Geschichte mehr als begeistern konnte. Absolute Leseempfehlung!

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In „Durch das große Feuer“ steckt so viel gesellschaftliche Dramatik, soziale Ungerechtigkeit, so viel ausgesprochener wie still erduldeter Konflikt und so viel Reflexion über Literatur und Lyrik, es hätte für drei Romane gereicht. Alice Winn versucht sich in ihrem Debüt am erzählerischen Kunststück, all dies zu einer herzzerreißenden, fast schmökerhaften Spannungserzählung zusammenzuführen. Die zwischenmenschliche Dynamik in englischen Elite-Internaten, die gesellschaftliche Tabuisierung von Homosexualität, die Auswirkungen eines fest verwurzelten Klassensystems und allen voran der grausame Stellungskampf im Ersten Weltkrieg, im „Niemandsland“ - geschildert in schonungsloser Deutlichkeit, die die Brutalität und umfassende menschliche Verrohung möglichst realitätsnah wiederzugeben sucht. „Durch das große Feuer“ ist im besten Sinne auf konventionelle und eingängige Art erzählt. Alice Winn schafft eine mitreißende, spannende, in Momenten sogar sehr unterhaltsame Geschichte, die mich auch formal begeistert hat. Die Briefe, die Rolle der Schülerzeitung, gut fünfhundert Seiten, pageturnend zu lesen, über eine verlorene, verschwendete, weggeworfene Generation junger Männer; über verlorene Hoffnung, verlorenen Sinn, über das Ausgeliefertsein an die Gewalt des modernen Krieges. Und über das, was diese jungen Menschen dennoch weitermachen lässt.

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Ein britisches Internat am Anfang des ersten Weltkrieges. Gaunt liebt Ellwood, traut sich aber nicht seine Gefühle zu zeigen. Die wechselseitigen Andeutungen in der Sprache von Gedichten und dem Umgang miteinander bleibt für beide unklar. Homosexualität wird als Phase der Jugend gesehen, ist aber tatsächlich strafbar.

Dann melden sich beide kurz nacheinander freiwillig und treffen im Feld aufeinander um sich nach kurzer intensiver Begegnung und dem Erkennen und Erleben der Gefühle wieder trennen zu müssen.

Das Buch wechselt zwischen verschiedenen Perspektiven, Briefen und Zeitungsausschnitten. Die schrecklichen Situationen im Feld werden hautnah geschildert und lassen eine große Nähe zur Situation entstehen.

Dennoch habe ich es nicht geschafft eine gewisse Distanz zu der Geschichte bei Krieg, Freundschaft und Liebe zu überwinden. Ein sicherlich wertvolles und wichtiges Buch mit dem ich weniger warm wurde, als ich es gehofft hatte.

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Dieser Roman wird noch lange in mir nachhallen, da bin ich mir sicher. Alice Winn hat hier ein Werk geschaffen, dass nicht nur die Brutalität, Gewalt und Unmenschlichkeit des 1. Weltkrieges aufzeigt, sondern auch eine zärtliche Liebe, Freundschaft, Zusammenhalt und Poesie in sich trägt. Diese Mischung trifft eine*n mitten ins Herz und hinterlässt viele Emotionen. Große Empfehlung!

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Viele Bücher wurden bereits über den 1. Weltkrieg geschrieben. Warum also noch eines schreiben oder gar lesen? Weil es wichtig ist. Gerade in unseren Zeiten, in denen wieder Krieg ist, Länder gegen Länder kämpfen und Menschen ohnmächtig zusehen müssen. Deshalb!

Ein schönes Buch. Ein trauriges Buch, Ein nachdenkliches Buch. Ein Buch, das im Gedächtnis bleibt.

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Was für ein Feuerwerk der Emotionen diese Autorin entfesselt und dabei zwischen zarten Gefühlen und hartem Kriegsalltag changieren kann, das ist schon ganz großes Kino. Mich hatte das Buch durch das schöne Cover, den klugen Titel und die Beschreibung, sofort für sich eingenommen. Meine Erwartungen waren hoch und wurden auf ganzer Linie erfüllt.

Zwei Jungs erleben im Internat eine Freundschaft, die immer inniger wird und bei der schon früh klar ist, dass daraus eine Liebe werden wird, die trotz all der harten Vorurteile und der Ablehnung der Gesellschaft unausweichlich ist und wunderbar. Dann werden die beiden, die kaum erste Schritte in der Liebe gewagt haben, durch den Krieg auseinandergerissen. Und dort herrscht eine grausame und blutige Männerwelt und Liebe und Wärme scheinen unmöglich.

In unglaublich empathischer Sprache beschreibt Alice Winn, wie ihre Darsteller versuchen, sich zurecht zu finden, sich mit Briefen und in ihrer Sehnsucht Halt geben. Man fürchtet um das Leben und die geistige Gesundheit der beiden jungen Männer. Und man hofft von der ersten Seite an, dass trotz all der Härte alles gut werden könnte für die beiden.

Was für ein tolles Buch.

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"Durch das große Feuer" von Alice Winn ist ein atemberaubender Roman, der den Leser von der ersten Seite an in seinen Bann zieht. Die Geschichte spielt in einem kleinen Dorf namens Waldheim und erzählt von einer Gruppe von Menschen, die nach einem verheerenden Feuer ihr Leben neu aufbauen müssen.

Die Charaktere sind lebendig und eindringlich beschrieben und man spürt ihre Stärken und Schwächen, ihre Kämpfe und ihren Mut. In der Gruppe gibt es den aufrechten Bürgermeister, der sich um seine Gemeinde kümmert und versucht, sie wieder aufzubauen. Die junge Witwe, die versucht, ihre Familie zu erhalten und ihr Geschäft wiederzubeleben, und der junge Mann, der versucht, seine Vergangenheit zu überwinden und neu anzufangen.

Die Handlung ist gut durchdacht und fesselt den Leser bis zum Ende. Die Autorin hat eine wunderbare Art und Weise, die Geschichte zu erzählen und sie ist leicht zu folgen, ohne jemals vorhersehbar zu sein.

Durch das große Feuer hat auch eine wunderbare Atmosphäre, in der das Dorfleben, die Natur und die Landschaft wunderschön beschrieben sind und die den Leser in die Geschichte und die Situation der Charaktere eintauchen lässt.

Insgesamt ist Durch das große Feuer ein fesselnder Roman, der das Leben in einem kleinen Dorf aus einer neuen Perspektive zeigt. Es ist ein Buch, das den Leser nicht nur unterhält, sondern ihn auch zum Nachdenken bringt und ihm einen Einblick in die menschliche Natur gibt. Ich kann es nur wärmstens empfehlen.

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Dieses Buch wird mich noch lange begleiten.
Die Geschichte in diesem Buch kann einen nur berühren!
Die Handlung zwischen Elly und Gaunt spielt im 1. Weltkrieg in dem sich beide für den Dienst melden.
Die Beschreibungen des Kriegs und der Schützengräben wurde von der Autorin sehr plastisch dargestellt, sodass ich nach gewissen Abschnitten das Buch ruhen lassen musste.
Die Liebesgeschichte zwischen Elly und Gaunt lockern die Geschichte auf, auch wenn man am Schluss nicht weiss ob sie glücklich werden, nach all dem was sie erlebt und durchleidet haben.
Die Autorin vermittelt einem die Denkweisen dieser Zeit sehr gut und man kann nur den Kopf schütteln über all die Gräueltaten die geschehen sind.
Leider lernen wir nicht aus der Geschichte...

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Als ich das Cover sah, hatte ich großes Interesse an der Geschichte. Nachdem ich den Kurzinhalt gelesen hatte, musste ich den Roman unbedingt lesen. Trotzdem hat die Erzählung keine Verbindung zum Cover. Die Autorin Alice Winn hat ein ergreifende Buch geschrieben, das gleichzeitig so zartfühlend eine Liebesbeziehung und die Grauen des Krieges beschreibt. Es ist eine Liebesgeschichte, die zugleich auch von Freundschaft trotz aller Klassenunterschiede erzählt. Alice Winn bringt die Art und Weise, wie Gaunt und Ellwood allein aufgrund ihrer Herkunft Verantwortung erben, zum Ausdruck. Deren Freundschaft mit David Hayes, einem Offizier aus der Arbeiterklasse, ist sowohl durch die Klasse als auch durch den Antisemitismus kompliziert. Durch Davids Perspektive wird der Leser daran erinnert, dass die winzige Welt der Schule für Außenstehende rätselhaft und undurchschaubar ist und ihren Schülern dennoch eine echte Macht verleiht. Ich fühlte mit den Protagonisten mit und war beiden sehr nah. Ihr Kampf hat mich gefangen genommen und ich habe mit beiden gehofft. Die Grausamkeiten und Brutalität der Kriegsszenen wird bildlich dargestellt und hat mich viele Male fassungslos zurückgelassen. Ich wurde sehr gut durch die besonderen Liebesgeschichte unterhalten.

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Sehr bewegend. Harte Kost sind die Kriegsszenen, doch diese außergewöhnliche Liebesgeschichte bleibt im Gedächtnis.

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Darum geht‘s:
England im Jahre 1914: Henry und Sidney lernen sich als Internatsschüler einer renommierten Eliteschule kennen und schätzen. Erst erscheint ihnen der Erste Weltkrieg noch etwas weit weg und unwirklich. Die einzigen Berührungspunkte sind die Meldungen gefallener junger Männer in der wöchentlichen Schülerzeitung. Diese Männer werden von den Ahnungslosen als Helden gefeiert. Doch als Henry und Sidney selber in den Krieg ziehen – ohne dass ihnen bewusst ist, was sie gegenseitig füreinander empfinden – holt sie die Wirklichkeit und die Härte des Krieges schnell ein. Was sie dort erleben, wird beide fürs Leben prägen und verändert auch ihr Verhältnis zueinander.

So fand ich‘s:
Es gibt manchmal Bücher, bei denen ich mich schwer tu‘, meine Gedanken dazu in Worte zu packen. In der Regel sind das dann Geschichten, die mich besonders intensiv berührt haben. „Durch das große Feuer“ ist wieder Mal so ein Buch. Es ist ein Buch, über das ich im Grunde nur sagen möchte: „Unbedingt lesen!“. Und dann soll es direkt auf den Leser von sich aus wirken. Ich will es aber dennoch versuchen, meine Gedanken zusammenzufassen...

Mich konnte die Autorin Alice Winn mit ihrem Erzählstil gleich von Anfang an für sich gewinnen. Man hört zwischen den Zeilen den typischen Tonfall der Englischen Upperclass und gleichzeitig spürt man den jugendlichen Leichtsinn und Enthusiasmus der beiden Protagonisten. Doch beide sind auch sehr empfindsame Seelen sind, was sie jedoch in der ruppigen Schülerwelt nicht zu zeigen wagen. So ist beiden auch lange nicht bewusst, dass ihre Gefühle einander gegenüber nicht nur einseitig sind.

Als beide kurz nacheinander in den Krieg ziehen, ahnen sie nicht, wie sehr die Geschehnisse sie verändern werden. Aber über all die Grausamkeiten und Schrecken, die die Autorin weder verharmlost noch maskiert hat (im Gegenteil!) hinweg, bleibt die Verbindung der beiden zueinander unerschüttert, wächst auch trotz der Distanz weiter.

Auch wenn ich mich bei manchen Kriegsszenen wirklich schwergetan habe, weiterzulesen, bin ich der Autorin dankbar für dieses Buch. Ich tue mich schwer zu schreiben, dass ich es „gerne“ gelesen habe – dafür gab es zu viele Grausamkeiten. Ich möchte diese Lektüre jedoch nicht verpasst haben. Denn es ist in meinen Augen ein wichtiges Buch und auch wenn es während dem Ersten Weltkrieg spielt, sind die Themen aktueller denn je.

Zudem gab es auch tatsächlich sehr schöne Momente. Und die Autorin hat es meiner Meinung nach vortrefflich geschafft, die Liebesgeschichte zwischen zwei Männern einfühlsam und glaubwürdig zu erzählen – eine Liebe, die allen Widrigkeiten der damaligen Zeit trotzte und sich zusammen mit den Charakteren der beiden Protagonisten parallel verändert hat und an allen Geschehnissen gewachsen ist. Ich hoffe sehr, das klingt jetzt nicht kitschig – denn das ist das Buch zu keinem Moment.

Als Fazit gibt es für mich nur eins - auch wenn ich mich wiederhole: „Unbedingt lesen!“

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Alice Winn erzählt in ihrem Buch „Durch das große Feuer“ die Geschichte von Ellwood und Gaunt, die sich als junge Männer für den Kriegsdienst in England melden. Startpunkt der Geschichte ist das schicksalhafte Jahr 1914. Ellwood und Gaunt sind noch jung, gerade erwachsen geworden und tragen wie so viele Männer in dieser Zeit eine gewisse Kriegsbegeisterung in sich. Aus der Zeitung erfahren sie von gefallenen Männern und verehren diese als ihre Helden.

Ellwood und Gaunt stellen sich dem großen Kriegsgeschehen, ohne zu wissen, was wirklich auf sie zukommt. Gleichzeitig entwickelt sich eine Liebesgeschichte zwischen den beiden, die zu der damaligen Zeit brisanter nicht hätte sein können.

Alle Protagonisten sind authentisch dargestellt und tragen dazu bei, das Thema Erster Weltkrieg besser zu verstehen. Eindringlich wird dargestellt, wie die Männer sich nach den Kriegserfahrungen verändert haben, welche Traumata sie begleiten und wie ebenfalls das Umfeld darunter leidet.
Alice Winn beschreibt in diesem Buch auf intensive Weise das Kriegsgeschehen, detailreiche Kriegsszenen kommen vor, die nicht für empfindliche Leser geeignet sind. Das Zusammenspiel mit der Liebesgeschichte um Ellwood und Gaunt ist famos.

Ein bewegender Roman über die Schrecken des Krieges, der mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat.

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Story:
England 1914: Henry Gaunt, dessen Mutter aus Deutschland stammt und Sidney Elwood sind von Kindesbeinen an beste Freunde und gehen auf dieselbe britische Eliteschule. Als der Große Krieg ausbricht, wird Gaunt schnell mit den Wünschen seiner Familie konfrontiert, sich freiwillig zu melden, um zu zeigen, dass man durch und durch britisch ist. Schließlich meldet er sich, auch um vor seinen Gefühlen zu Ellwood zu fliehen und kommt an die Front, ohne zu ahnen, dass sein Freund ebenfalls in ihn verliebt ist. Als Elwood ihm an die Front folgt und in seine Einheit kommt, erleben sie eine kurze gemeinsame Zeit der Offenheit, bis die Grausamkeit des Krieges sie einholt und auf brutale Weise auseinanderreißt …

Eigene Meinung:
Mit dem Roman “Durch das große Feuer” legt die britische Autorin und Drehbuchschreiberin Alica Winn ihr Debüt vor, dass 2023 nahezu zeitgleich in Groß-Britannien und Deutschland erschien. Der historische Roman ist in sich abgeschlossen. Inzwischen wurden auch die Filmrechte verkauft, eine Verfilmung der Geschichte von Elwood und Gaunt dürfte daher wahrscheinlich sein.

Die Geschichte spielt in England, kurz nach Beginn des ersten Weltkriegs und beleuchtet die Freundschaft von Henry Gaunt du Sidney Elwood, die beide Eliteschüler sind und den Krieg nur aus der Schülerzeitung “The Preshutian” kennen, in dem zumeist die Listen der toten und verwundeten Mitschüler veröffentlicht werden. Während Gaunt dem Krieg kritisch gegenübersteht, können es die meisten anderen kaum erwarten, in den Kampf gegen die Deutschen zu ziehen. Wie schrecklich der Krieg, die Front und all die Kämpfe sind, erfahren sie nach und nach, da sich ausnahmslos jeder freiwillig meldet als sie alt genug sind.
Alice Winn entführt die Leser*innen in eine schreckliche Zeit, an einen Ort, an dem es nur wenig Hoffnung zu geben scheint. Erschreckend ehrlich, mit starken, sehr eindringlichen Bildern legt sie die Grausamkeiten des Krieges offen, beschreibt die Zeit in den Schützengräben und die Kämpfe der Soldaten, die nicht nur gegen den Feind auf der anderen Seite zu kämpfen haben, sondern auch mit dem in den eigenen Reihen oder mit der eigenen Psyche. Gaunt und Elwood bleibt wenig Zeit, ihre Gefühle füreinander zu entdecken und bis zu einem gewissen Grad auszuleben, bis das Schicksal sie auseinanderreißt, doch die Autorin nimmt sich genügend Zeit, um die beiden einander näher zu bringen und ihre tiefgehenden Gefühle füreinander zu beleuchten. Teils arbeitet sie mit Rückblenden, um die Schulzeit der beiden zu beschreiben und den Figuren mehr Tiefe zu geben, teils mit der typischen Feldpost, in die die Soldaten in die Heimat schicken.
Um die Geschichte so realistisch und authentisch wie möglich zu erzählen, hat die Autorin unzählige Quellen studiert und diverse Erinnerungen, Berichte und Erzählungen in ihr Werk einfließen lassen, was das Quellenverzeichnis am Ende des Buches deutlich macht. Dementsprechend ungeschönt sind die Beschreibungen und grausam die Schilderungen – und bleiben lange in den Köpfen der Leser*innen präsent.

Die Figuren sind sehr authentisch und gut nachvollziehbar gestaltet – Gaunt ist zurückhaltender und zu Beginn kritisch dem Krieg gegenüber eingestellt, als die meisten seiner Freunde, die sich von den heroischen Ansprachen blenden lassen. Auch Elwood, der Gedichte liebt und selbst verfasst, sieht die Front zu Beginn als etwas, das überhaupt nicht der Wirklichkeit entspricht. Beide ändern sich im Laufe des Buches stark, denn der Krieg hinterlässt viele Spuren bei den beiden – sichtbar wie unsichtbar. Einzig ihre Gefühle zueinander werden stärker und helfen ihnen dabei, die vielen Grausamkeiten des Krieges zu überstehen.
Auch die vielen Nebenfiguren, zumeist Schüler derselben Eliteschule, aber auch Soldaten aus dem einfachen Stand, werden gut nachvollziehbar und passend in Szene gesetzt. Jeder einzelne hat mit Sorgen, Ängsten und Problemen zu kämpfen und steht in Alice Winns Roman sinnbildlich für die vielen namenlosen Opfer des Krieges.

Stilistisch legt Alice Winn ein beeindruckende Debüt vor, das durch große erzählerische Dichte, einem Hauch Poesie und einem sehr klaren, unverblümten Schreibstil besticht. Der Autorin gelingt es die Grausamkeiten des Krieges und die Unmenschlichkeit an der Front ebenso einzufangen, wie die Gefühle von Gaunt und Elwood zueinander. Mit starken, eindringlichen Bildern, die einem mitunter viel zu präsent erscheinen, erzählt sie von den blutigen Schlachten, der Hoffnungslosigkeit und den vielen Opfern, die jeder Kampf fordert, nutzt aber auch Elemente wie Gedichte und Frontbriefe, um die Gedanken der Leser*innen zwischenzeitlich in eine andere Richtung zu lenken und einen Funken Hoffnung zu wecken. Man fiebert mit den beiden jungen Männern mit, hofft, dass sie die Zeit irgendwie überstehen, obwohl man weiß, dass der Krieg sie für immer verändern wird, sollten sie überleben.

Fazit:
“Durch das große Feuer” ist ein eindringlicher Roman, der durch authentische, gut nachvollziehbare Charaktere, eine glaubwürdige Liebesgeschichte und eine klare, unverblümte Sprache besticht, die nichts beschönigt und die Schrecken des ersten Weltkrieges in vielen Facetten (von den Kämpfen, über die Schützengräben bis hin zur Kriegsneurose) deutlich zeigt. Alice Winn ist ein beeindruckendes Debüt gelungen, das lange im Gedächtnis bleibt und zum Nachdenken anregt, insbesondere da es den Fokus auf die Liebe zweier Männer legt, die in dieser Zeit in England verboten war. Wer mit den teils sehr bildhaften, realistischen Beschreibungen des Krieges kein Problem hat, sollte unbedingt einen Blick riskieren – “Durch das große Feuer” ist ein Buch, das man gelesen haben sollte.

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Ich habe die Lektüre dieses Buches immer wieder hinausgezögert, da ich mich doch vor der Darstellung der Kriegshandlungen gefürchtet habe. Jetzt bin ich sehr froh, dass ich mich überwinden konnte. Einmal angefangen, habe ich es nicht mehr aus der Hand gelegt. Der Autorin gelingt es mit lyrischen Worten, den Zeitgeist und die Emotionen gut einzufangen. Auch wenn die Kriegshandlungen heftig sind, fiebert man mit den beiden Männern mit. Ein Liebesroman der besonderen Art, den ich gerne weiterempfehle.

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Feuerprobe für die Liebe und Freundschaft

Im Jahre 1914 wurde Henry Gaunt achtzehn. Er und sein Freund Sidney Ellwood sind in der Upper Sixth einer britischen Eliteschule. Aus der wöchentlichen Schülerzeitung erfahren sie über den Verlauf des Krieges. Akribisch studieren sie die Listen mit den Namen der Gefallenen und Verletzten; viele von ihnen haben sie gekannt. Und alle Soldaten sind für sie Helden, die meisten Schüler würden ihnen nur zu gerne folgen.
Gaunt, von seiner Mutter unter Druck gesetzt, meldet sich als Erster bei der britischen Armee. Er vermisst sehr seinen Freund Ellwood, für den er heimlich tiefste Gefühle empfindet. Als später auch Ellwood an der Front erscheint, wurden sowohl ihre Freundschaft, wie auch ihre Liebe an eine harte Probe gestellt.

In ihrem Debütroman „Durch das große Feuer“ erzählt Alice Winn eine bewegende Geschichte einer unkonventionellen Liebe in einer ungewöhnlichen Zeit. Denn sowohl Gaunts und Ellwoods Liebesbeziehung, wie auch die damalige Zeit, sind alles andere als einfach. Der Kampf im Krieg, von den jungen Männern zuerst als Pflicht und Ehrensache gepriesen, fordert von ihnen Unvorstellbares; verändert ihre Psyche, raubt ihre Gesundheit und letztendlich ihr Leben.
Und genau diese Szenen aus dem Krieg, schonungslos dargestellt, haben mich an die Geschichte gefesselt. Ich hatte das Gefühl mich selbst in dem „blutgetränkten Niemansland“ zu bewegen, den Verletzten und Sterbenden beizustehen, den Angehörigen die Trostbriefe über ihre Helden schreiben zu müssen. Es sind viele erschütternde Bilder des unsinnigen Krieges, in dem die bisherigen Freunde und Familien zu Feinden wurden, in dem ein Menschenleben nichts wert ist.
Meisterhaft skizziert Alice Winn das Porträt der damaligen Gesellschaft, welche die Kriegsverweigerer mit einer weißen Feder beschenkt; einfühlsam erzählt sie über eine ungewöhnliche Liebe und Freundschaften, die wahre Feuerprobe überstehen mussten.
Eine bewegende Geschichte! Gerade in der heutigen Zeit sehr zu empfehlen!

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Über Liebe in Zeiten des Krieges ist schon viel geschrieben worden. Ich habe bislang aber noch keinen Roman gelesen, in dem zwei Männer die Liebenden sind. Die beiden Eliteschüler Henry Gaunt und Sidney Ellwood leben zu Beginn des Ersten Weltkrieges in England und sind eigentlich weit weg vom Kriegsgeschehen. Sie sind auch unterschiedlich zum Dienst an der Waffe eingestellt. Dennoch kommt der Krieg auch für sie näher.
Die Autorin versteht es ganz wunderbar, Atmosphäre zu vermitteln. Mit Sprachbildern, aber auch so mit der Sprache. Hier ein großes Kompliment für die Übersetzung. Sie beschreibt Situationen, ohne zu beschönigen und gerade deshalb wird der Roman noch lange bei mir nachhallen.

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Lange hat mich kein Buch so nachdenklich zurückgelassen!
Alice Winn schreibt im Buch (übersetzt von Ursula Wulfekamp und Benjamin Mildner) mit einer ungeheuren Wucht über die verheerenden Schrecken des Krieges. All diese jungen Männer, die ihr Leben lassen mussten, lassen einen als Leser sprachlos zurück. Die in all diesem Schrecken eingebettete Liebesgeschichte von Gaunt und Ellwood gibt der Erzählung eine zusätzliche emotionale Tiefe und macht dieses Buch zu etwas ganz Besonderem. Es liegt eine dauerhafte Spannung zwischen den Seiten und ich habe mit den Beiden mitgefiebert und mitgelitten. Die Sprache des Romans ist wunderschön und tiefgehend.

Trotz der fiktiven Geschichte aus vergangenen Zeiten ist das Buch gerade wieder sehr aktuell und beängstigend. . Ein großes Stück Literatur!

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Eine heimliche, verbotene Liebe mitten im unfassbaren Grauen des Ersten Weltkriegs. Sehr sehr eindringlich. Sprachlich großartig erzählt - ich musste zwischendurch Pausen einlegen, weil das eigentlich Unaussprechliche des Krieges so plastisch wurde. Hat mich sehr berührt.

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Alice Winn hat es geschafft ein Buch über den 1. Weltkrieg zu schreiben, welches zugleich poetisch und grausam ist. Gaunt und Ellwood, zwei britische Eliteschüler kommen in die Hölle des 1. Weltkrieges, welche von Alice Winn anschaulich beschrieben wird und gleichzeitig erleben wir die Liebesgeschichte der zwei, die sich unter so schwierigen Bedingungen entwickelt. Ich musste das Buch öfter weglegen, da das Grauen des Krieges so anschaulich beschrieben wurde, aber ich musste auch immer weiterlesen um zu erfahren wie es zwischen den beiden weitergeht.

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Ein herzzerreißender und doch wunderschöner Roman. Alice Winn erzählt ungeschönt vom Ersten Weltkrieg, englischen Eliteinternaten und Homosexualität Anfang des 20. Jahrhunderts. Mein Buch des Monats Januar!

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