Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«

Warum ich niemals aufgebe

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Erscheinungstermin 29.01.2022 | Archivierungsdatum 16.05.2022

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Zum Inhalt

Frau. Schwarz. Lesbisch. Prekär. Schriftstellerin. Vierzig Jahre lang waren das die Stigmata, mit denen Bernardine Evaristo konfrontiert wurde. Doch von Anfang an hat sie dagegen angekämpft, dagegen angeschrieben, sich eingesetzt. Für einen Raum der Vielfalt und Toleranz für alle. Die bewegende Geschichte der ersten Schwarzen Booker-Preisträgerin – ein Manifest dafür, niemals aufzugeben. Manifesto: Warum ich niemals aufgebe ist das intime, inspirierende und kompromisslose Zeugnis dafür, wie Bernardine Evaristo, Booker-Preisträgerin und Bestsellerautorin, es geschafft hat, ihren eigenen Weg zu finden und ihn allen Widerständen zum Trotz unbeirrt weiterzugehen.Aufbauend auf ihrer Herkunft, Kindheit, ihrem Lebensstil, ihren Beziehungen und ihrer Kreativität zeigt Bernardine Evaristo, wie sich ihre Rebellion gegen den Mainstream der Kunst und ihr lebenslanger Einsatz für die Sichtbarmachung unerzählter Geschichten entwickelt hat.Ein wichtiger Beitrag zu gegenwärtigen Diskussionen um bedeutende, gesellschaftliche und soziale Themen wie »Rasse«, Klassenzugehörigkeit, Feminismus, Sexualität und Alter.

Frau. Schwarz. Lesbisch. Prekär. Schriftstellerin. Vierzig Jahre lang waren das die Stigmata, mit denen Bernardine Evaristo konfrontiert wurde. Doch von Anfang an hat sie dagegen angekämpft, dagegen...


Verfügbare Ausgaben

AUSGABE Anderes Format
ISBN 9783608500158
PREIS 22,00 € (EUR)
SEITEN 256

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Rezensionen der NetGalley-Mitglieder

Mit dem Booker Prize für ihren Roman „Girl, Woman, Other“ hat sie sich auf die ganz große Bühne der Autorinnen und Autoren geschrieben. Dies war keineswegs abzusehen, denn es sind gleich zwei Dinge, die eigentlich dagegen sprachen, dass sie im Literaturbetrieb Erfolg haben würde: Bernardine Evaristo ist eine Frau – noch dazu bekennend homosexuell – und zudem Schwarze. Ihr Weg war steinig und lang und in „Manifesto“ zeichnet sie nach, wie sie immer wieder vor neuen Hürden stand, sei es Rasse, sei es Klasse, sei es Geschlecht, sei es sexuelle Orientierung oder irgendwann auch das Alter.

Im Gegensatz zu etwa Michaela Coels „Misfits“, einer lauten Abrechnung mit den Ungerechtigkeiten der britischen Gesellschaft, ist Evaristos „Manifesto“ eine durchaus auch emotionale, im Wesentlichen jedoch sachliche Analyse dessen, was sie in ihrem Leben erlebt hat. Man merkt, dass man es mit einer Professorin und reflektierten Person zu tun hat, die – trotz des Unmuts – einordnet und nachvollziehbar macht, was ihr widerfahren ist. Sicherlich ein singulärer und extrem erfolgreicher Lebensweg, der jedoch an unzähligen Stellen auch eine andere Richtung hätte nehmen können.

In sieben Kapiteln zeichnet die Autorin nach, wie aus dem Mädchen aus einer kinderreichen Familie einer weißen Mittelschichten-Mutter und eines nigerianischen Einwanderers eine der wichtigsten Stimmen Englands wurde. Aufgrund ihrer Herkunft passt sie in kein Schema, ihre gute Schulbildung widerspricht dem, was die Menschen von einer jungen Frau mit dunkler Haut erwarten, weshalb es von ihr deutlich mehr Anstrengung und Durchhaltevermögen erfordert, als von anderen, um ihre Ziele zu erreichen. Von Familie über Wohnen und Partnerschaften öffnet sie den Blick für die vielen verschiedenen Formen von Diskriminierung und feinen Abstufungen in der britischen Gesellschaft.

Beruflich fand sie – interessanterweise ähnlich wie die bereits erwähnte und von ihr ebenfalls angeführte Michaela Coels – ihren Ausgangspunkt im Jugendtheater, wo sie erkennen musste, dass es für sie schlichtweg gar keine Rollen gab. Es war die Lyrik, in der sie schriftstellerisch zunächst ihre Ausdrucksform sah, erst später hat sie sich auch an Prosa getraut. Die letzten beiden Kapitel thematisieren die Schwierigkeit, dass natürlich ihre Erfahrungen einen Einfluss auf das haben, was sie schreibt, sie jedoch nicht auf ein Thema reduziert werden kann und vor allem auch nicht als Sprecherin für diverse Gruppen festgeschrieben sein möchte.

Für mich war „Girl, Woman, Other“ noch vor dem ganz großen Erfolg eines der literarischen Highlights 2019, weil es auf erzählerische Weise in vielerlei Hinsicht erhellend war und die intersektionale Diskriminierung literarisch herausarbeitet wie kaum ein anderer Roman zuvor. Ähnlich bereichernd jetzt auch ihr „Manifesto“, das ich uneingeschränkt jedem empfehlen kann, der sich für die Thematik interessiert.

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Als sie 2019 für ihren Roman „Mädchen, Frau etc.“ den Booker Prize erhielt, wurde Bernardine Evaristo über Nacht berühmt, dabei hatte sie zu diesem Zeitpunkt bereits eine vierzigjährige Karriere in der Theaterarbeit und als Schriftstellerin hinter sich. Aufgewachsen als Kind eines Nigerianers und einer Britin ist sie von Beginn an immer diejenige, die heraussticht und auch im Gefüge ihrer Familie bleibt sie auf eine gewisse Weise von ihren Geschwistern isoliert. Auf der Theaterbühne und in der Lyrik findet sie erstmals den Raum, ganz sie selbst zu sein und entwickelt sich künstlerisch immer weiter.

In „Manifesto. Warum ich niemals aufgebe“ lässt die Schriftstellerin und Professorin für Kreatives Schreiben Bernardine Evaristo ihr Leben Revue passieren. In insgesamt zehn Kapiteln gewährt sie Einblicke in ihre Herkunft und Kindheit, erzählt von Beziehungen, die sie beflügelt, aber auch am Boden gehalten haben, von Erfahrungen mit Rassismus und ihrem wachsenden Aktivismus und vor allem von ihrem kreativen Schaffen. Die Kapitelzählung nimmt sie dabei in allen Sprachen vor, die ihr etwas bedeuten: Englisch als ihre Muttersprache, Yoruba als Sprache ihres Vaters, die sie zu ihrem Bedauern nicht beherrscht und Altenglisch, Gälisch und Portugiesisch für ihre Vorfahren auf beiden Seiten der Familie. Ergänzt wird der Text noch durch Bildtafeln am Ende des Buches, die den genannten Personen wortwörtlich ein Gesicht verleihen.

Besonders ansprechend an Evaristos Art und Weise, über sich selbst zu schreiben, ist die Tatsache, dass sie ihr eigenes Handeln und ihre Ansichten immer wieder kritisch betrachtet und auch zugeben kann, wenn sie in der Vergangenheit falsch gehandelt hat oder sich ihre Gedanken zu einem bestimmten Thema inzwischen gewandelt haben. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich, macht sie aber vermutlich aus genau diesem Grund zu so einer glaubhaften Streiterin für die Rechte marginalisierter Gruppen.

Fazit: Ein spannendes Buch über eine fabelhafte Frau – an manchen Stellen hätte es jedoch gerne noch etwas ausführlicher sein dürfen

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Bernardine Evaristo ist Kind einer englischen Mutter und eines nigerianischen Vaters und hat sieben Geschwister. Sie ist schwarz, was in den sechziger Jahren nicht einfach ist. Ihre Kindheit ist daher nicht leicht, weil sie offen Rassismus ausgesetzt ist. Dass sie sich später auch noch zu Frauen hingezogen fühlt, macht ihr Leben nicht leichter.
Die Autorin gewährt uns sehr persönliche und reflektierte Einblicke in ihr Leben. Sie erzählt in einem gefassten Stil, wie sie angefeindet und diskriminiert wird. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und findet trotz Widerständen ihren Weg durchs Leben. Dass sie dabei noch erfolgreich wird, war wohl nicht vorauszusehen. Dass sie dann auch noch eine Auszeichnung erhält, war schon etwas Besonderes. Doch Bernardine Evaristo hat den Kampfgeist, den es braucht, um so weit zu kommen.
Ihre Geschichte macht oft wütend und rührt einen an. Ein interessantes Buch, dass ich nur empfehlen kann.

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Das Cover passt einfach fantastisch zu diesem Buch und stellt die Schriftstellerin in den Mittelpunkt - was anderes hätte gar nicht besser passen können.

Bernardine Evaristo erzäht hier in diesem Buch auf eine unglaublich interessante und ehrliche Weise von ihrer Kindheit, die geprägt von Rassismus, Klassenzugehörigkeit, aber auch shönen und wichtigen Momenten für sie war. Das Buch lässt sich unglaublich gut lesen und regt wirklich oft zum Nachdenken an - man sollte sich also Zeit beim Lesen lassen. Aufgeteilt ist das Buch in verschiedene Abschnitte in Bernardine Evaristos Leben, wodurch sie auf alle genau eingehen kann. Die Unterteilung hat mir wirklich gut gefallen. Ich fand ihren Schreibstil in Mädchen, Frau etc. schon unglaublich stark, aber auch hier habe ich mir einige Stellen tatsächlich gemerkt. Ein kleines Zitat möchte ich euch auch hierlassen: "Statt Mutter zu werden, wurde ich Tante und Patin, zwei Rollen, die ich sehr liebte. Und ich bezeichne mich selbst als kinderfrei, nicht als kinderlos, denn dieses Wort impliziert ein Scheitern daran, meine Rolle als Frau zu erfüllen, und nicht die aktive Entscheidung gegen Kinder." Aber es gab so viele Stellen, die mir bestimmt noch eine Weile in Erinnerung bleiben werden.

Insgesamt ein Buch, das ich gerne allen empfehlen würde. Aber auf jeden Fall denjenigen, die sich für gesellschaftliche und soziale Themen wie »Rasse«, Klassenzugehörigkeit, Feminismus, Sexualität und Alter interessieren. Bernardine Evaristo schreibt in meinen Augen unglaublich starke Bücher und ich freue mich schon mehr von ihr zu lesen. Definitiv sehr zu empfehlen und auf jeden Fall lesenswert.

4,5/5 Sterne

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Erstaunlich

Bernardine Evaristo hat mich mit dem Untertitel “Warum ich nie aufgebe“ neugierig auf die Geschichte der Autorin gemacht.

Genau von dieser Geschichte erfahren wir im Buch sehr viel und ich fand es immer wieder erstaunlich zu lesen, was sie alles erlebt hat.

Das Buch war vom Schreibstil gut und flüssig zu lesen.auch die persönliche Note, die das Buch sehr greifbar gemacht hat, hat mir gefallen.

Dazu spürte ich immer wieder, wie stark die Autorin ist und dass ihr Wille wirklich erstaunlich ist, wodurch sie einiges erreicht hat.

Besonders mag ich, dass es sich um eine wahre Geschichte handelt und diese das Lesen noch authentischer gemacht hat. Besondere Momente haben mir in mancher Hinsicht einen neuen Blickwinkel eröffnet.

Ich hatte mir beim Lesen immer wieder gewünscht, dass mehr für mich persönlich enthalten ist, was leider selten der Fall war. Das Wichtigste des Buches ist für mich, dass jede Person, einfach er oder sie selbst sein sollte, ohne sich von anderen Menschen beeinflussen zu lassen.

Für mich ist es ein gutes Buch, weil wenn immer wieder Längen in der Handlung aufgetreten sind, die ich sehr schade fand.

Von mir gibt es daher 4 von 5 Sternen.

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Für Bernardine Evaristo war es ein harter Weg, bis sie den Booker - Preis entgegennehmen konnte. Sie war damit die erste „schwarze“ Autorin, die damit ausgezeichnet wurde. #Manifesto ist eine Biographie, die ihren Kampf um Anerkennung beschreibt. Vorurteile sind ihr nicht fremd und sie weiß, wie verletzend Herabsetzungen von Unwissenden sein können. Niemals aufgeben, das ist ihr Wahlspruch. Vor ihrem Durchbruch zur Bestsellerautorin galt sie als Lesbe, unangenehmes Gegenüber und erfolglose Schriftstellerin. Wie sie den Durchbruch schaffte und was bis heute antreibt, das können Sie in ihrem neuesten Werk nachlesen.

Von dem Buch Mädchen, Frau, etc. hörte ich zwar viel, las es allerdings nicht. #Manifesto wurde ebenfalls von Bernardine Evaristo geschrieben und es ist das erste Lesehighlight 2022 für mich. So tiefgründig und gleichzeitig niemals langweilig schreibt sie. Ihre Meinung zu Rassismus, der DNA aller Menschen und über die ach so überragenden „Weißen“, die kann ich nur unterstreichen. Ihr Weg bis zum Erfolg war steinig und trotzdem wirkt sie in keinem Satz anklagend oder nachtragend.

Was mich besonders für sie einnahm, sie bekam den Booker-Preis im Jahr 2019. Da war sie 60 Jahre alt. Die zweite Botschaft in der Autobiographie für ist, dass wir auch im „hohen Alter“ (für viele jungen Leute) noch sehr gut schreiben und renommierte Preise bekommen können. Das Buch regt zum mitdenken an. Es zeigt, welche Möglichkeiten jeder Mensch in seinem Leben hat. Egal, wo er aufwächst und wer seine Eltern sind. Die Leseempfehlung gebe ich ohne Einschränkungen. #NetGalleyDE

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was für ein tolles Buch! Ich habe mich sehr gefreut, als ich von dem neuen Buch Bernardine Evaristos gehört habe. Die Lektüre war sehr unterhaltsam und informativ zugleich. Die Einblicke in das Leben der Autorin haben mich sehr beeindruckt. Vielen Dank! Ein sehr empfehlenswertes Buch!!!!

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Ein wahres Manifest!
Die britische Autorin Bernardine Evaristo bezeichnet sich selbst als rebellische Autorin und freiheitsliebende Regelmissachterin - aus unterschiedlichen Perspektiven schreibend und über alle vermeintlichen Grenzen von Race, Kultur, Gender, Alter und sexueller Orientierung hinweg verschiedene Kulturen bewohnend. Die erste schwarze Booker-Prize-Trägerin, sich für mehr Diversität in der Literatur, insbesonder für die der People of Colour, einsetzend. Sie treibt ihre Persönlichkeits-entwicklung voran und ist politische Aktivistin; verfolgt mit viel positiver Energie ihre Vision einer Schriftstellerin. Evaristo ist Angehörige einer Generation, die den Wandel weg von der alltäglichen Diskriminierung hin zu mehr Respekt für People of Colour erlebt und mitgestaltet hat. Einer Familie entstammend, die es immer wieder geschafft hat, sich aktiv zu verändern, wenn die Lebensumstände unmöglich wurden, den Kontinent und die Kultur gewechselt haben, um sich ein neues Leben aufzubauen. Und im Sinne dieser familiären Vorgeschichte gestaltet die Autorin ihr Leben, sich nie selbst aufgebend und mit dem ihrer Vision entspringenden goßen Mut. "Ich bin süchtig nach dem Abenteuer des Geschichtenerzählens als meinem wirkmächtigsten Kommunikationsmittel." In sieben Kapiteln und sieben unterschiedlichen Lebensthemen setzt sich für uns Lesende das Bild einer außergewöhnlichen Autorin zusammen: Herkunft und Familiengeschichte, Ortswechsel, das Private und das Liebesleben, das Theater und das Schreiben, das aktive Tun für die persönliche Weiterentwicklung. Besonders schön auch das abschließende Bild: Zusammen mit Margaret Atwood bei der Booker-Prize-Verleihung im Jahre 2019. Ein ispierierendes Buch, was das Zeug hat, uns auch unser eigenes Leben als ein Manifest begreifen zu lassen.

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Beeindruckende Lebensgeschichte einer unermüdlichen Kämpferin, nur in der detaillierten Inhaltsanalyse ihrer Bücher kommt sich der Leser vor wie in einem trockenen Literaturseminar, ebenso tut der Ratgeberimpetus der sonst provokativen und aufrüttelnden Lebensschilderung nicht immer gut. Zwischendurch hat man wirklich das Gefühl, die Autorin wollte sich ihre Arbeit auf journalistische Anfragen erleichtern und einfach einen Katalog von Antworten zu den gängigsten Interviewfragen in Buchform vorstrecken.

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Die Lebensgeschichte der ersten schwarzen Booker-Prize Trägerin von ihr selbst mit viel Humor, Offenheit und Selbstironie erzählt. Ein Buch, das Hoffnung macht.

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Zum Inhalt:
Die Autorin hat es gleich mit mehreren Vorurteilen zu tun. Sie ist eine Frau, schwarz und dann auch noch lesbisch und das bekommt sie mehr als einmal zu spüren. Doch sie kämpft für ihre Rechte und dieses Buch ist eins der Resultate davon. Und auch dass sie einen den Booker-Preis gewonnen hat, ist sicher ein Ergebnis ihres Kampfes.
Meine Meinung:
Das Buch ist beeindruckend. Es zeigt den bisherigen Lebensweg einer wirklich starken Frau. Manch einer hätte sicher weniger Mut bewiesen wie sie es im Grunde seit frühester Kindheit tun musste. Bemerkenswert wie sie ihren Weg gradlinig beschritten hat und das trotz aller Widerstände. Ich fand das Buch inspirierend und wirklich mut-machend und ich denke, dass werden viele so empfinden. Das Buch für dass sie den Preis erhalten hat, hat mir allerdings nicht so wirklich gefallen. Dieses Buch hier fand ich aber richtig gut.
Fazit:
Beeindruckend

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Bei diesem Buch fällt einem sofort das bunte, fröhliche Cover auf. Darauf ist eine augenscheinlich sympathische Frau abgebildet, der man ihren schweren Lebenswerdegang auf dem ersten Blick gar nicht ansieht.
Doch Bernardine Evaristo hat als erste "Woman of Color" den Booker Preis für ihr Buch " Mädchen, Frau ect." gewonnen.
In "Manifesto" nimmt sie uns mit in das London ihrer Kindheit und Jugend in den sechziger und siebziger Jahren. Sie wächst als wildes Kind in einer großen Familie auf und sieht sich dort für die damalige Zeit offen ausgetragen en Rassismus ausgesetzt. Das sie sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt, macht ihr Leben nicht gerade leichter.
Mir ist sie beim Lesen als lebensbejahende, sympathische, starke Frau begegnet, deren Geschichte mich sehr berührt.
Fast in einem Rutsch habe ich das Buch gelesen, weil ich es kaum aus der Hand legen könnte.
Ich kann das Buch nur jedem ans Herz legen

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Ich bin durch das Buch "Mädchen, Frau etc." und die darum entstandene mediale Aufmerksamkeit auf die Autorin Bernardine Evaristo aufmerksam geworden. Dass sie bereits seit den 90er Jahren Bücher veröffentlicht war mir nicht bewusst - wie so einiges aus ihrem Leben, dass sie in "Manifesto. Warum ich niemals aufgebe" beschreibt.
In insgesamt zehn Kapiteln erzählt sie ihre Geschichte unter verschiedenen Aspekten. Die Aufteilung in die unterschiedlichen thematischen Schwerpunkte gefiel mir gut und ist für eine biografische Darstellung wohl auch nicht sehr üblich. Dadurch kam es zwar immer wieder zu Zeitsprüngen, daran habe ich mich jedoch schnell gewöhnt. Der Schreibstil von Bernardine Evaristo gefiel mir gut, er hat sich flüssig gelesen und war eingängig, hedoch nicht flach, sondern vielmehr humorvoll. Eine angenehme Mischung.
Das Resümee ihres bisherigen Lebensweges und auch die Auseinandersetzung mit ihrer Herkunft fand ich sehr interessant, zu Teilen bewegend, zu Teilen spannend, zu Teilen aber auch für meine Lebenswirklichkeit befremdlich.
Bernardine Evaristo ist sicherlich eine starke Persönlichkeit, die viel erlebt und mindestens ebenso viel bewegt hat. Abschnittsweise haben sich ihre Ausführungen jedoch eher wie ein Ratgeber gelesen, was für mich nicht so gut ins Gesamtbild passte.

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"Was wir wissen, müssen wir an die nächste Generation weitergeben, & denen, die uns helfen, müssen wir unseren Dank aussprechen - kein Mensch kommt je allein ans Ziel."

Mir gefiel das Buch "Mädchen, Frau etc." so gut, dass ich dieses Buch sofort lesen wollte, als ich es gelesen habe. Es ist ein sehr persönliches, stolzes und starkes Buch über das Leben und die Überzeugungen der Autorin, Bernardine Evaristo. Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, wurde mir auch erst bewusst, warum das Buch so reichhaltig und erzählerisch anders war. Das Buch ist extrem gut strukturiert und auch überzeugend in ihrer Aussage, dass man seinen Weg gehen sollte und u.a. Resilienz aufbauen muss. Sie versteckt sich nicht vor Kritik, zeigt ihren eigenen Humor und versucht Unterstützung zu geben an all jede, die noch mit sich selbst kämpfen. Meiner Meinung nach punktet das Buch am meisten mit Logik und sie versucht Tipps oder positive Ausblicke zu geben anhand ihrer eigenen biografischen (Fehl-) Entscheidungen. Ich bin selbst ein sehr logischer Mensch, daher hat mich das Buch bereichert und ermutigt.

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Bernardine Evaristos Autobiografie zeigte nichts von der sprachlichen Sperrigkeit ihres preisgekrönten Romans „Mädchen, Frau etc.“, sondern war spannend und flüssig geschrieben und von einem pointierten, provokanten Humor geprägt. Mir hatte „Mädchen, Frau etc.“ nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr gefallen, und die Autobiografie las sich über weite Strecken wie eine Art „Making-of“.

Wenn man in den Themen afrobritischer, afrodeutscher oder afroamerikanischer Autor*innen bereits halbwegs zu Hause ist, bietet das Buch zunächst nicht viel Neues, außer, dass es eben diese Themen im Leben genau dieser Person sind. Dabei folgt die Autobiografie nicht einfach den Lebensphasen der Autorin, sondern ist in thematische Unterkapitel gegliedert: familiäre Hintergründe, Kindheit und Jugend in einem rassistischen Umfeld, Wohnverhältnisse, Beziehungen, Theaterschaffen, politische Hintergründe, die Herangehensweisen beim Schaffen von lyrischen Werken und Prosatexten (oder auch ihrer Vermischung), Bildungshintergründe, kulturpolitischer Aktivismus, das alles immer auch durchzogen von Reflexionen über die Persönlichkeitsentwicklungen der Autorin im Zusammenhang mit dem jeweiligen Thema. Insbesondere ihre Wege zum Theater und zum Schreiben fand ich dabei hochinteressant.

Evaristo ging es nie nur um ihr eigenes Schaffen, ihre eigene Kreativität, sondern es war und ist eins ihrer Lebensanliegen, andere Autor*innen zu fördern und zu unterstützen. Als Aktivistin im Theater- und Literaturbetrieb hat sie vielen jungen Schwarzen Stimmen den Weg geebnet, wahrgenommen und veröffentlicht zu werden. Dass sie sich dabei Sprüche anhören musste wie z.B., dass sie doch mal aufhören solle, sich wie eine Sozialarbeiterin zu verhalten, hat mich sprachlos gemacht. Auch die Unterstellung, Schwarze Autor*innen würden immer nur ihre eigene Identität schriftstellerisch verarbeiten (kennt man ja parallel vom Aufschwung weiblichen Schreibens im letzten Jahrhundert), ignoriert die thematische und künstlerische Vielfalt der Werke Evaristos und anderer Schwarzer Autor*innen. Dass diese oft auch, aber eben nicht nur von Rassismus handeln, liegt schlicht daran, dass dieser eine grundsätzliche Lebenserfahrung Schwarzer Menschen ist. Man könnte also eher umgekehrt die Frage stellen, warum Menschen mit brauner Haut, die die Mehrheit der Weltbevölkerung darstellen, nicht viel häufiger in den Werken weißer Autor*innen vorkommen.

Die Autobiografie hat mir Lust gemacht, auch andere Bücher von Evaristo zu entdecken.

Ich danke dem Verlag herzlich für das Rezensionsexemplar!

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Bernardine Evaristo beschreibt ihr beeindruckendes Leben: von der Kindheit mit sieben Geschwistern, einer weißen Mutter und einem nigerianischen Vater bis zur erwachsenen Universitätsprofessorin mit Booker-Prize.
Eine sehr persönliche Geschichte über Rückschläge und Fortschritte, Rassismus, Klassismus, Sexismus und Feminismus.
Besonders spannend fand ich persönlich die Beschreibungen ihres literarischen Werdegangs.
Als persönliche Geschichte sehr lesenswert. Für themeninteressierte Leser:innen gesamtthematisch allerdings nicht viel neuer Input.

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Die Autobiografie von Bernardine Evaristo

Anfang 2021 habe ich Bernardine Evaristos Roman „Mädchen, Frauen etc.“ gelesen und war sehr beeindruckt von diesem Buch. Für dieses besondere Werk erhielt sie 2019 den Booker Prize und wurde schlagartig berühmt.

„Der Booker Prize war eine lebensverändernde Erfahrung für mich, umso mehr, weil ich ihn für einen Roman bekam, der das Leben Schwarzer Frauen so sehr feiert.“ – Seite 148, eBook


In ihrem neuen Buch „Manifesto“, das im Januar 2022 in Deutschland erschienen ist, gibt die britische Autorin ganz persönliche Einblicke in ihr Leben.
Bernardine Evaristo hat eine britische Mutter und einen nigerianischen Vater, sie kam im Jahr 1959 als viertes von acht Kindern auf die Welt. Schon als Kind machte sie Erfahrungen von Ausgrenzung und Anfeindungen nur aufgrund ihrer Hautfarbe – diese traurigen und schlimmen Momente der schildert sie hier.

Tolle und berührende Worte findet sie immer wieder über ihre Mutter, über die wir auch einiges erfahren:

„Meine Mutter ist eine umwerfende, tapfere und ehrenwerte Frau (…)“ – Seite 30, eBook


Das Buch ist in insgesamt sieben Abschnitte unterteilt, in denen es detaillierte Einblicke in ihr privates und auch berufliches Leben gibt. Die Autorin berichtet über ihre Herkunft und ihre Kindheit, ihr Leben als junge Erwachsene und über ihre Beziehungen. Später bekommen wir noch Einblicke in ihre Arbeiten und die Ursprünge und das Wesen ihrer Kreativität.
Deutlich wird hier die Liebe zum Theater und zur Literatur. Sehr gut gefallen hat mir, mehr über ihre Bücher und deren Entstehen zu erfahren. Auch von der Verleihung des Booker Prize, den im Jahr 2019 an Bernardine Evaristo (für „Mädchen, Frauen etc.“) und Margaret Atwood (für „Die Zeuginnen) verliehen wurde, schildert sie eine berührende Momentaufnahme:

„Margaret und ich trafen uns vor den Stufen zur Bühne und umarmten uns – zwei Frauen, zwei Hautfarben, zwei Nationen, zwei Generationen – zwei Mitglieder der Menschheit -, dann stiegen wir Hand in Hand unter stürmischem Applaus die Stufen hinauf. Es war ein historischer Moment, ein Meilenstein für die Literatur und die Frauenbewegung.“ – Seite 148, eBook


Jeder Abschnitt ist interessant – mal berührend und mal traurig, gleichzeitig auch beeindruckend und Mut machend. Dieses Buch liest sich so spannend wie ein Roman. Am Ende des eBooks findet man noch Fotos aus verschiedenen Lebensabschnitten.

Mein Fazit: Eine sehr lesenswerte Autobiografie von einer starken Frau. Klar, ehrlich und detailreich gibt Bernardine Evaristo ganz persönliche Einblicke in ihr Leben. Aufgeteilt in verschiedenen Abschnitten erzählt sie aus ihrem privaten und beruflichen Leben, was sie antreibt und warum sie auch in schwierigen Momenten nie den Mut verloren hat. Eine Leseempfehlung!

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Bernardine Evaristo wurde 2019 über Nacht weltweit berühmt, als sie den Man Booker Prize für ihren Roman >Mädchen, Frau etc.< erhielt. Sie ist eine wichtige Stimme in den Debatten um Rassismus und Klassismus, Queer- und Frauenfeindlichkeit. Mit >Manifesto. Warum ich niemals aufgebe< veröffentlichte sie ihre Memoiren und erzählt ihre Lebensgeschichte, sie spricht über ihren Ruhm und ihre Meinung zu Literaturpreisen.
Sie benennt die gesellschaftlichen Widerstände, die ihren Weg schwer machen - aber auch die gesellschaftlichen Fortschritte. Sie erzählt über Rassismus, Feminismus, ihr Liebesleben, ihre Herangehensweise an ihre Schreibprozesse und Gender - dabei fordert sie ihre Leser*innen mit komplexen Gedankengängen, die aber nachvollziehbar bleiben. Die Übersetzerin Tanja Handels hat hierbei großartige Arbeit vollbracht.

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In der neuen autobiografischen Reflexion "Manifesto. Warum ich niemals aufgebe" beschreibt Evaristo die Prozesse, Personen, Orte und Lebensetappen, die zu ihrer jetzigen Identität und Position geführt haben.

Das Buch ist in sieben thematische Abschnitte eingeteilt, welche den Umgang mit dem reichlichen Material erheblich erleichtern: Zunächst spricht Evaristo über ihre Kindheit, ihre Familie und ihre Eltern, erst nachher über ihre Karriere im Theater und literarische Prozesse.

Die Titelwahl von Evaristos Autobiografie begründet sich mehrfach, da ihr Leben auf allen (sieben) Ebenen ein durchgängiger Kampf gewesen ist. Auch nach der Verleihung des Bookerpreises bestehen keine plötzlichen Garantien für den Erfolg.

Umso mehr ist es ungemein inspirierend, den Entscheidungen, persönlichen und beruflichen Schlachten und der bewundernswerten Resilienz Evaristos auf den Spuren zu bleiben – und sich darüber zu freien, wie die Autorin durch ihr Schaffen immer wieder einen eigenen Zufluchtsort finden konnte.

Bernardine Evaristos "Manifesto" ist eine inspirierende Lebensgeschichte, die von kultureller und reflexiver Vielfalt trotzt. Ich spreche für dieses Buch eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus.

Den Volltext dieser Rezension findest Du ab dem 16.04. auf sandrafalke.com.

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"Die Rebellin im Außen ist zur Vermittlerin im Innen geworden und hat begriffen, dass wir mit an dem Tisch sitzen müssen, an dem die Entscheidungen getroffen werden, und dass es letztlich sehr viel wirkungsvoller ist, die Leute in Gespräche zu verwickeln, als sie anzubrüllen (auch wenn dies mitunter sehr befriedigend sein kann)."

Bernardine Evaristo - eine BIPOC LGBTQ Frau, die im England der Sechziger Jahre als Kind einer Engländerin und eines nigerianischen Einwanderers aufwuchs. Sie erfuhr viel Rassismus und schaffte es doch, immer ihre Träume zu verfolgen. Mit sechzig gewann sie den Booker Prize und wurde international bekannt. In ihrer Autobiografie erzählt sie von ihrer Kindheit und Jugend, ihrer Familie, Rassismus Erfahrungen, Beziehungen, und wie sie schließlich zum Schreiben kam. Sie erzählt auch davon, wie lange Schreiben dauern kann. Alle ihre Bücher werden kurz vorgestellt. Sie endet schließlich mit generellen Tipps für das Leben und Schreiben und erzählt von ihrem Aktivismus.

Ich habe bisher noch kein Buch von Frau Evaristo gelesen, dies wird jedoch nicht das letzte sein. Der Schreibstil ihrer Autobiografie ist locker und humorvoll, wie auch kritisch und reflektiert. Die Themen sind gut gewählt und waren auch für mich als nicht schreibende Person überaus relevant. Ich habe gerne über diese interessante Frau gelesen und bleibe sehr inspiriert zurück. Eine tolle, starke, kluge Frau!

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Manifesto ist ein starkes und sehr persönliches Buch. Was es bedeutet in London aufzuwachsen in einer Familie die an sich schon auffällt in der Gemeinde. Trotz aller Widerstände seinen Weg zu gehen. Absolut empfehlenswert!

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eine wirklich unterhaltsame biografie, leicht lesbar und sehr schön aufgemacht. ein toller geschenkartikel für menschen, die "girl, women, other" toll finden, sich für feminismus, antirassimus, queerness usw. interessieren und insgesamt einfach wirklich ein interessantes buch einer außergewöhnlichen frau, die gut schreiben kann und einen einen reflektierten blick auf das eigene leben werfen kann, das von höhen und tiefen geprägt ist. evaristos ruhm kam erst spät in ihrem lieben, keineswegs war es leicht für sie, das zu erreichen, was sie heute erreicht hat. sie ist eine wichtige stimme der künstlerischen poc-gemeinde, literarisch begabt und sicherlich wird ihr einfluss in den nächsten jahren nicht verblassen, denn das internationale interesse ist seit der auszeichnung mit dem booker preis groß - und das absolut zurecht.

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Bernardine Evaristo - Manifesto.

Welch ein Buch, ich hab es in einem Rutsch gelesen.
Ein unglaubliches Memoirenbuch, das Evaristos Kindheit insbesondere ihr Aufwachsen in einer gemischtrassigen Familie in London in den 60er/70er Jahren, ihr Liebesleben, ihre Jahre als Theaterstudentin und ihre lebenslange Reise als Schriftstellerin beschreibt, bis hin zu ihrem Gewinn des Booker Prize 2019
Ich fand diese Memoiren unglaublich inspirierend, bewegend, witzig, und ich habe es einfach sehr geschätzt, sie zu lesen und einen besseren Einblick in die Art und Weise zu bekommen, wie Evaristo ihre Kunst produziert.
Ich empfehle dieses Buch auf jeden Fall,

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Klappentext von der Verlagsseite:

»Bernardine Evaristo zeigt auf eindrückliche Weise, wie wir lernen können, uns trotz oberflächlicher Unterschiede anzuerkennen und wahrzunehmen.« Barack Obama

Frau. Schwarz. Lesbisch. Prekär. Schriftstellerin. Vierzig Jahre lang waren das die Stigmata, mit denen Bernardine Evaristo konfrontiert wurde. Doch von Anfang an hat sie dagegen angekämpft, dagegen angeschrieben, sich eingesetzt. Für einen Raum der Vielfalt und Toleranz für alle. In Manifesto geht sie erstmals die Stationen ihres Lebens durch, die Höhen und die Tiefen, und erzählt davon, wie sie schließlich die erste Schwarze Booker-Preisträgerin wurde – ein Manifest dafür, niemals aufzugeben.

Manifesto: Warum ich niemals aufgebe ist das intime, inspirierende und kompromisslose Zeugnis dafür, wie Bernardine Evaristo, Booker-Preisträgerin und Bestsellerautorin, es geschafft hat, ihren eigenen Weg zu finden und ihn allen Widerständen zum Trotz unbeirrt weiterzugehen.

1959 als Tochter einer englischen Mutter und eines nigerianischen Vaters geboren, aufgewachsen im armen Süden Londons, war sie dazu bestimmt, als Mensch zweiter Klasse gesehen zu werden. Rassismus wurde erst 1965 zur Straftat erklärt und bis zur gesetzlichen Gleichbehandlung der Frau dauerte es noch einmal zehn Jahre. Doch Bernardine Evaristo lernte schon von klein auf, dass es sich nicht lohnt, ihre Herkunft zu verstecken. Dass sie vielmehr gerade deswegen ihr Leben leben, sich ausprobieren muss.

Und so erzählt sie von ihren Lieben, ihrer Familie, aber auch ihrem Ringen mit der Kreativität und ihrer Suche nach einer eigenen Sprache für ihre Erfahrungen. Vom Ausprobieren queerer Beziehungen, dem Leben im künstlerisch-explosiven London der 80er und 90er Jahre und auch der Beharrlichkeit, die sie als Mensch, als Frau und als Autorin an den Tag gelegt hat, um ihre Ziele zu erreichen und schließlich 2019 als erste Schwarze Frau den Booker-Preis zu gewinnen und den internationalen Durchbruch zu schaffen.

Ein augenöffnendes Buch und mitreißendes Leseerlebnis.
Autoreninfo von der Verlagsseite:

Bernardine Evaristo wurde 1959 als viertes von acht Kindern in London geboren. Sie ist Professorin für Kreatives Schreiben an der Brunel University London und stellvertretende Vorsitzende der Royal Society of Literature. Für ihren Roman Mädchen, Frau etc. wurde sie als erste schwarze Schriftstellerin 2019 mit dem Booker-Preis ausgezeichnet.
Erster Satz:
Als ich 2019 für meinen Roman Mädchen, Frau etc. den Booker Prize erhielt, war ich plötzlich »über Nacht berühmt« – nach vierzig Jahren künstlerischer Arbeit.
Meinung:

Als erste schwarze Frau gewann Bernardine Evaristo für “Mädchen, Frau etc” den Booker Prize mit einem Buch, das eigentlich nicht ihrem Schreibstil der lyrischen Prosa entspricht, sondern einfach ein Prosawerk ist. Dass sie den Booker Prize gewann, ist direkt dreifach außergewöhnlich, denn sie ist eine Frau, schwarz und noch homosexuell für den Literaturbetrieb erstaunlich. Mit nun mehr sechzig Jahren hat sie nun ihre Biographie veröffentlicht, wieder in der Prosaform und sie zeigt ihren Lebensweg von ihrer Kindheit über ihre Anfänge am Theater und als Schriftstellerin. Aber sie geht auch ins Private hinein. So erzählt sie von ihrem Liebesleben und auch von den Schwierigkeiten, die sie als marginalisierte schwarze Frau in Großbritannien hat.

Immer wieder kommt sie in den sieben Kapiteln auf ihr Leben als People of Color und Feminstin zu sprechen. Sie erzählt eindrücklich von ihrer Kindheit mit einer weißen Mutter und einem nigerianischen schwarzen Vater. Wobei gerade die Familie ihres Vaters in der Kindheit keine große Rolle gespielt hat, denn er hat jeglichen Kontakt in seine nigerianische Heimat abgebrochen. So erfährt sie auch nichts von der Kultur und Sprache Nigerias, was sie aber erfährt ist, dass sie und ihre sieben Geschwister aufgrund ihrer Hautfarbe nicht als echte Engländerin angesehen wird. Denn obwohl sie in Großbritannien geboren ist, sehen sowohl die Nachbarn als auch die Oma mütterlicherseits sie nicht der britischen Gesellschaft zugehörig. Was dies für ein Kind bedeutet, versucht sie uns näherzubringen.

Sie sieht sich aber nicht als Opfer der Gesellschaft, sondern geht auch auf ihre eigenen Schwächen ein und wirkt dadurch authentisch. Die ersten beiden Drittel von Manifesto kann man eindeutig als Biographie bezeichnen, denn sie erzählt von ihrem Weg zur Booker Prize Gewinnerin, erzählt von den Frauen und Männern, die ihren Weg kreuzen, stellenweise begleiten und auch von ihrer Ausbildung an der Schauspielschule, am Theater, als Aktivistin und schließlich als Autorin. All dies immer im Kontext von Gender und Rassismus. Sehr gut erzählt und auch berührend.

Das letzte Drittel kommt dann wie ein Bruch vor. Hier ist es weniger autobiografisch, sondern eher ein Ratgeber. Passt dann auch zum Untertitel “Warum ich nie aufgebe”. Sie erzählt hier von den noch nicht ins Deutsche übersetzten Büchern, gibt Ratschläge zum Thema Schreiben, Persönlichkeitsentwicklung und positiven Denken. Irgendwie passt es für mich nicht zu den ersten beiden Dritteln und lässt einen faden Beigeschmack zurück, mit dem Mantra “nur positiv denken, dann klappt auch alles”. Das ist mir zu billig und einfach gestrickt. Denn nicht alles kann man nur mit positiven Denken, Engagement in der heutigen Zeit schaffen, vielleicht war dies in den siebziger und achtziger Jahren einfacher.
Fazit

“Manifesto” überzeugt auf den ersten zwei Dritteln mit der Lebensgeschichte von Bernardine Evaristo, aber mit dem letzten Teil nimmt die Wirkung des Buches in meinen Augen ab.

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Wow, ein unglaublich inspirierendes Buch. Bernardine Evaristo hat viel durchgemacht, aber hat ihren Weg gefunden. Ich bin echt begeistert, ich glaube ich muss das alles sacken lassen und weiter darüber nachdenken.

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Bernadine Evaristo schreibt mit ihrem Buch eine beeindruckende Biographie. Als Tochter einer weißen englischen Mutter und eines farbigen nigerianischen Vaters wächst sie im Süden Londons in einer ärmlichen Gegend auf. Immer wieder wird sie mit Rassismus konfrontiert, mal ist dieser offensichtlich als Rassismus zu erkennen, aber oft ist er auch subtil. Bernadine lässt sich nicht unterkriegen und kämpft auf verschiedenen Schauplätzen. Die 7 Kapitel zeigen auf was sie geprägt hat und was sie ausmacht. Mir hat das Buch gut gefallen zwischendurch war ich über die Bezeichnungen/Übersetzungen etwas irritiert. Vielleicht ist dies ein Buch, was besser im Englischen Original zu lesen ist. Der Schreibstil ist unterhaltsam, detailliert und reflektiert, manchmal war es mir etwas zu ausschweifend. Daher gibt es einen Stern Abzug.

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Ein interessantes Leben mit unglaublichen Erfahrungen. Es ist sehr lehrreich, mutig und selbstbewusst. Lässt sich gut lesen.

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